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Erster Zug: Koffer & Bürokratie

Hyuuga Mari

Chuunin
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Irgendwie war es doch wieder ein gewohnteres Gefühl, als Mari aus ihrer wirklich langen Erläuterung zurück in die stillere Beobachter-Rolle schlüpfen konnte, was eigentlich nur daran lag, dass zuerst Itoe und danach Kumiko wieder das Wort übernahmen. Ein aktiviertes Byakugan -wie die Chunin ihres nun einsetzte, um sich nach dem Gasthaus Omuras umzusehen- war für Mari kein neuer oder ungewohnter Anblick, weshalb sie den hervorstechenden Adern um Itoes Augen keine besondere Rolle zuschrieb. Viel mehr wurde der Hyuuga nun wieder klar, was für ein Haufen Training noch auf sie zukommen würde, bevor sie ihr eigenes Byakugan so einsetzen könnte, wie die Senpai es tat. Hätte Mari es hinbekommen, eine solche Entfernung mit ihren Augen zu durchblicken und dabei auch noch eine solch präzise Aussage über die einzelnen Bäder zu treffen? Es war stark zu bezweifeln.
Da die nun neu gewonnenen Erkenntnisse die Shinobi jedoch immer noch nicht weiter brachten, wurde zu der Geldübergabe -der eigentlichen Aufgabe der Damen, wie Souta so schön ausgedrückt hatte- übergesprungen. Mitten auf dem Marktplatz während der Markt stattfand, wie Itoe aussprach kein sonderlich einfaches unterfangen. Danach begann Kumiko zu sprechen. Als könnte ich einen sonderlich großen Abstand mit aktiviertem Byakugan halten.. Die Hyuuga verkniff sich ein amüsiertes Grinsen bei diesem Gedanken. Natürlich, Kumiko konnte nicht viel über die Fähigkeiten von Mari wissen, aber die Genin konnte ihr Kekkei Genkai noch lange nicht so geschickt einsetzen wie Itoe es vor vielleicht einer Minute getan hatte. Somit wäre die Braunhaarige sogar gezwungen, den Abstand nicht zu groß zu halten. Abgesehen von dieser Kleinigkeit -die Mari auch nur in Gedanken kommentiert hatte- stimmte sie dem Plan der 12-jährigen zu. Ob es bitter war, einen Plan zu äußern, bei welchem man selbst kaum mitwirken kann? Die Hyuuga wusste es nicht, aber etwas anderes als es Kumiko bereits geäußert hatte, wäre ihr auch nicht eingefallen. Gut, vielleicht hätte Mari auch kaum länger überlegt um einen Ausweichplan zu finden, schließlich war die Genin ein Hyuuga-Mitglied, das sich sehr auf sein Bluterbe verließ. „Dass die Geldübergabe auf dem Marktplatz stattfindet hat durch die Menschenmassen zwar Nachteile, aber durchaus auch Vorteile.“ Begann sie dann einfach die ihr gestellte Frage zu beantworten. „Wir haben es zwar schwerer, eine einzelne Person zu verfolgen, aber umgekehrt sollten wir in diesen Menschenmassen auch nicht auffallen, solange wir kein großes Schild mit den Worten 'Wir sind Shiro-Nin' über unsere Köpfe halten. Das sollte es auch erleichtern unauffällig recht nahe an die Geldübergabe zu gelangen um den Abstand, wie Michiyo-san vorgeschlagen hat, nicht zu groß werden zu lassen. Vielleicht wäre es auch ganz gut, wenn wir uns aufteilen würden, anstatt alle drei an ein und der selben Stelle in der Menschenmasse zu stehen. Mit dem Byakugan sollte es ja möglich sein, den Blick auf eine einzelne Person zu fixieren und einzeln kommt man besser durch eine Gruppe Menschen als alleine.“ Doch gleich mit den ausgesprochenen Worten schenkte Mari ihrer blonden Teamkollegin einen Seitenblick. Vielleicht doch nicht die beste Idee? Die Hyuuga war noch weit davon entfernt, ihr Byakugan perfekt einsetzen zu können und die Michiyo schien keinerlei Fähigkeiten zu besitzen, die ihr bei einer Verfolgung helfen würden – ansonsten hätte die 12-jährige diese ja wohl schon erwähnt. Vielleicht doch noch eine andere Möglichkeit offenlegen und die Reaktion abwarten? „Oder wir suchen uns eine Erhöhung, wie ein naheliegendes Dach und beobachten das ganze von dort aus. Dort wäre dann aber die Frage, ob wir eine Verfolgung schnell genug aufnehmen könnten.“ Jetzt wäre es praktisch, wenn die Shinobi Headsets zur Verfügung hätten. Dann hätte eine Person vom Dach aus beobachten können, zwei andere vom Martkplatz aus -so gesehen mitten im Geschehen- und Informationen hätten schnell hin und her getauscht werden können.
 

Hyuuga Itoe

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War es nicht ein Segen? Mitdenkende Genin. Itoe freute sich schon wieder darüber. Vielleicht, nur vielleicht hatten die zwei ja sogar eine glorreiche und leuchtende, scheinende, blinkende, bezaubernde und atemberaubende Zukunft vor sich? Vermutlich nicht, schlecht stellten sie sich trotzdem nicht an.
Kumiko hatte richtigerweise erkannt, dass Omura-dono vermutlich nur deswegen auf zwei Mitglieder des Hyuuga Clans bestanden hatte weil es diesen durch das Byakugan leicht fallen dürfte eine Person zu verfolgen. Dass der richtige Abstand hierbei wichtig war entsprach ebenfalls der Wahrheit. Besonders Mari sollte noch Probleme haben über große Distanzen zu spähen (während sie sich gerade durch eine Menschenmenge drängte).
Maris Vorschlag bezüglich des Aufteilens war zwar grundlegend bei dieser Art Mission von Vorteil, doch wollte Itoe ungern zwei Genin die direkt von der Akademie kamen alleine solch großen Geldmassen hinterherstiefeln lassen. Die Sache mit dem Dach klang viel besser...

Zur gleichen Zeit auf dem Marktplatz
Ein Mann in weißer, luftiger Freizeitkleidung, Pilotensonnenbrille und Strohhut bahnte sich seinen Weg durch die Menschenmasse. Auf jeder Schulter hing ihm eine große, braune Sporttasche. Sah schwer aus. Einen Blick für all die leckeren Früchte und Waren des Marktes schien der Mann nicht zu haben, stattdessen zog er den Hut tiefer ins Gesicht und setzte seinen Weg fort bis er an einer mittig gelegenen Mülltonne ankam und seine beiden Sporttaschen in den Eimer quetschte. Sie sollten in wenigen Minuten mit anderem Müll überdeckt sein.

Einige Minuten später auf einem Dach des Marktplatzes
Menschen schauten so gut wie nie nach oben. Links, rechts, vorne, hinten, unten – kein Problem, doch auf die Dächer der Stadt schauten die wenigsten Menschen, was auch der Grund war warum die drei Mädchen nach wie vor unerkannt geblieben waren obwohl sie mitten auf einem Dachfürst residierten. Von diesem Punkt aus hatte man einen guten Rundumblick auf die Menschenmassen in der Nähe der Mülltonne an der die Geldübergabe stattfinden sollte. Sie hatten aber noch immer unendlich viel Zeit, kein Grund zur Hektik also. Neben dem als Aussichtspunkt gewähltem Haus stand noch ein kleineres von dessen Dach man über Balkon und Vordach ohne Probleme selbst ohne irgendwelche Shinobi-Techniken schnell auf den Marktplatz kam. Keine Ausrede also um die bösen Buben zu verlieren, meine Damen.
Itoe hatte sich den Genin zugedreht, so musste sie sich einerseits das wuselnde Treiben auf dem Marktplatz nicht ansehen und konnte gleichzeitig mit ihnen reden ohne ihnen den Rücken zuwenden zu müssen.
„Seht Ihr die Mülltonne dort hinten? Nahe dem Metallzaun, zehn Meter neben dem Fischstand. Dort soll laut den Unterlagen die Übergabe stattfinden – und zwar in 41 Minuten, wir haben also noch Zeit. Omura-dono oder Souta-san, das weiß man da ja nie genau, hat einen der engeren Vertrauten damit beauftragt das Geld zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort zu bringen. Sobald es abgeholt wird treten wir auf den Plan. Mari-san, ich möchte, dass Du versuchst in Reichweite zu kommen und im Strom mitzuschwimmen. Durch deine Äuglein sollte es kein Problem sein eine Verfolgung anzutreten ohne gesehen zu werden. Kumiko-san, du wirst dich aus diesem Grund stets nahe Mari halten. Sieh dich als ihre persönliche Beschützerin an, wenn du magst. Ich werde ständig in eurer Nähe sein und alles überwachen. Der Plan sieht vor, dass wir dem Geld so lange folgen bis es die Hintermänner erreicht, diese entlarven, das Geld sicherstellen und Shia-san in unsere Obhut bringen. Auf keinen Fall, ich wiederhole: Auf keinen Fall greift ihr ohne meine Zustimmung ein. Da wir die Situation unmöglich vorhersagen können müssen wir uns davor noch einmal beraten – ich möchte kein Risiko eingehen. Wenn ihr Fragen oder Vorschläge habt, dann wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Wir dürften noch 39 Minuten haben, also haltet euch nicht zurück.“, erklärte Itoe und lächelte den beiden Mädchen aufmunternd zu. Nun begann ihre erste Mission also wirklich (doch keine der beiden machte den Eindruck sich gleich in die Dachrinne übergeben zu müssen)

Zur gleichen Zeit nahe der Mülltonne
Eine kleinere Gestalt trat unauffällig zu einer Mülltonne. Sie war in eine schwarze Stoffhose und einen weiten Poncho gehüllt und ein Sombrero aus dem Geschenkladen um die Ecke zierte seinen Kopf (Gestalt, nicht Mülltonne). Eine komische Aufmachung, nicht nur wenn man sich die Temperaturen betrachtete. Hinzu kam, dass diese merkwürdige Gestalt begann im Müll zu wühlen. Vielleicht ein Penner? Er schien richtig hibbelig zu sein als er eine der braunen Taschen entdeckte, sie sich unter den Arm klemmte und mit angezogenem Schritt das Weite suchte. Wirklich eine komische Gestalt. Unwichtig für das Shinobi-Team, da es nicht die Mülltonne war die es zu überwachen galt - diese hier mit den Taschen befand sich gute zwanzig Meter weiter rechts und wäre von überall außer diesem Dach kaum ersichtbar gewesen. Unwichtig also, in jeder Hinsicht.
Oder?

[out: Tut mir Leid, dass ihr einige Tage warten musstet, kommt nicht wieder vor. Hoffe ich mal ^.~]
 

Michiyo Kumiko

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[FONT=Times New Roman, serif]Unter ihnen wälzte sich mittlerweile eine stattliche Menschenmenge durch die Straßen – kein wunder, bei diesen Temperaturen wollte einfach niemand drinnen bleiben. [/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Diese Temperaturen waren so schon unerträglich, aber auf diesem Hausdach war es fast nicht auszuhalten, die Luft schien regelrecht zu stehen. 'Jetzt wäre Hyōton echt ein Segen!'[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Manchmal verfluchte sie sich regelrecht, dermaßen talentlos auf die Welt gekommen zu sein, aber es half nichts. Das Meiste konnte sie sowieso mit harter Arbeit ausgleichen … dennoch zeigte ihr dieser Moment, dass es Dinge gab, die man nur mit jeder Menge Glück erreichen konnte. Hyōton war eines davon.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Diese Lage war zwar geradezu perfekt, um die Geldübergabe zu überwachen, aber dazu müssten sie es erst einmal hinbekommen, bis dahin nicht zu zerfließen. Obwohl Sunblocker als Investition in diesem Moment bares Gold wert gewesen wäre, schien sich zumindest Itoe-Senpai nicht an diesen Temperaturen zu stören.[/FONT]

[FONT=Times New Roman, serif]Einem von Mari-chans Vorschlägen folgend hatten sich die Drei auf dem Dach eines Hauses postiert, das ein gutes Sichtfeld zum Ort der Übergabe bot. Nun ja, eigentlich hatte ihre 14-jährige Partnerin vorgeschlagen, dass sie sich aufteilen sollten, um eventuell noch näher herankommen und sich an die Fersen der Entführer heften zu können. Warum ihr Taichō diesen Plan abgelehnt hatte, würde Kumiko fragen, wenn es die Zeit zuließ. Jetzt galt es erst einmal, dem vermutlich letzten Briefing innerhalb der nächsten Dreiviertelstunde zu lauschen.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Die beiden Jüngeren wurden dringlich angehalten, nichts ohne die Zustimmung der Chuunin zu unternehmen. Offensichtlich wurden sie für völlig hirnlos gehalten. Es war allerdings auch nicht verwerflich, wenn man sich nur einmal wagte, einen Blick auf das nächste Thermometer zu werfen. Die Grade reichten bestimmt aus, um ein paar besonders empfänglichen Leuten das Hirn anzurösten. Im Endeffekt wurde die Gruppe dennoch irgendwie aufgeteilt, obwohl Itoe-san sich zuvor dagegen ausgesprochen hatte. Entsprechend größer wurde Kumiko-chans Verwirrung ob der Verfahrensweise … 'sich aufteilen, ohne sich aufzuteilen … äh, ok', war aber alles, was sie dazu zum Besten geben wollte.[/FONT]

[FONT=Times New Roman, serif]Auf jeden Fall würde Kumiko zu Mari-chans Schatten werden, wie es ihr nahegelegt wurde.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Die Aufmerksamkeit der Zwölfjährigen galt zunächst der Mülltonne der Begierde, die es noch gute 40 Minuten lang zu beobachten galt. Die Anweisungen waren eigentlich sehr klar: Verfolgen des Geldes, und Rücksprache mit Itoe-Senpai, ohne irgendwelche Alleingänge. Diese Bullenhitze war gar nicht auszuhalten. Kumiko-chan wischte sich, wie schon so oft in den letzten zwei Minuten den Schweiß aus dem Gesicht. Aus dem Augenwinkel nahm sie eine Gestalt mit einem ziemlich großen Hut war. Die dunkle Hose war zwar schon ziemlich unvorteilhaft, aber dieser riesige Hut machte das mehr als wett. Denn dieser gigantische, nein geradezu gewaltige Hut spendete bestimmt der ganzen Gruppe Schatten, bis zur Geldübergabe, wenn er nur nicht auf einem fremden Kopf säße.[/FONT]

[FONT=Times New Roman, serif]Die ziemlich überhitzte Eisprinzessin seufzte dem Träger des göttlichen Schattens nur leise hinterher, pünktlich auf Itoes Frage hin, ob es bei den beiden Jüngeren noch Fragen zu klären gab.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Dieser Typ sah zwar irgendwie verdächtig aus, aber er war nicht in Schusslinie – er hatte die Mülltonne, die sie mit ihrem Leben bewachte, nicht einmal berührt – weswegen sie den Sombrero, einen Sombrero sein ließ. Dennoch hätte sie auf bloße Nachfrage dieses Typen mit Freuden ihre verbliebene Familie gegen diesen Hut eingetauscht.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Letztendlich zwang sie sich aber, ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Team zuzuwenden: „Keine Fragen, die sich nicht auf später verschieben lassen würden, Taichō!“, antwortete Kumiko-chan zackig, um nun auch endlich Itoe ob ihrer Rückfrage zufriedenzustellen.[/FONT]

[FONT=Times New Roman, serif][out: RAGE... Ne, Scherz, ist in Ordnung :3][/FONT]
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Da hatte Itoe Maris Plan B wohl doch bevorzugt. Warum sonst sollten sich die drei Shinobi nun auf einem Dach aufhalten und dem geschäftigen Treiben der Menschen auf dem Marktplatz aus luftigen Höhen ihre Aufmerksamkeit schenken? Natürlich konnte die Hyuuga es nicht mit Sicherheit sagen, doch vermutete sie, dass die Entscheidung Itoes aus den gleichen Zweifeln heraus entstanden war, wie sie selbst zum ersten Vorschlag gehegt hatte.
Warm? Ja, das war es allerdings, auch wenn der Begriff 'warm' die gefühlten Temperaturen auf dem Dach noch verharmlosten. Allerdings war der Braunhaarigen Hitze bisher immer lieber gewesen als Kälte, also versuchte sie sich mit dem heutigen Wetter abzufinden. Besser als kalter und nasser Schnee im Winter war es auf jeden Fall und Sonnenbrand hatte die Hyuuga ihr ganzes Leben noch nicht ertragen müssen, weshalb sie auch nicht fürchtete, dass sich dies nun ändern würde. Gut, von den Gedanken über das Wetter zurück zu der Mission: Die Chuunin zeigte den beiden Genin vom Dach aus, welche Mülltonne es zu bewachen galt.. bzw. den Inhalt von dieser. Es sollte noch eine ganze Weile dauern, bis das Geld abgeholt werden würde -hatte Souta nicht gemeint, dass die Zeit drängt?- weshalb die Aufregung der Hyuuga sich noch in Grenzen hielt. Trotzdem spürte sie, dass sich eine gewisse Anspannung in ihrem Innern aufbaute, aber bei der ersten Mission war das wohl bei jedem der Fall, oder? Mari sollte die Verfolgung aufnehmen und Kumiko sich an die Hyuuga heften. Würde diese die Übeltäter also verlieren, so wäre nicht nur sie, sondern auch ihre Teamkollegin aufgeschmissen. Tolle Aussichten, aber etwas anderes hatte man bei dieser Art von Mission nicht erwarten können. Welcher Teamleiter würde sich das Byakugan bei einer Verfolgung nicht zu Nutze machen, wenn es doch eine der besten Fähigkeiten für diese Aufgabe war? Mari sah es von der positiven Seite, schließlich hatte Itoe nicht Unrecht: Mit ihrem Bluterbe sollte das Mädchen gar nicht erst in die Lage kommen die verfolgte Person zu verlieren, wenn sie sich nicht völlig bescheuert anstellen würde. Natürlich hörte Mari der Chuunin bei deren Anweisungen zu und auch deren Frage an die beiden Genin bekam sie mit, doch als sich eine merkwürdige Gestalt in ihr linkes Sichtfeld schob wechselte ihre Aufmerksamkeit kurze Zeit von der zu beschützenden Mülltonne zu diesem Fremden – sich so schnell ablenken zu lassen war vielleicht nicht ganz so professionell, wie Mari gerne sein wollte. Als der Fremde begann in der Mülltonne zu wühlen begann es endgültig im Kopf des recht wohlhabenden Töchterchens zu rattern. Natürlich wusste die Hyuuga, dass es genügend Menschen gab, die nicht so viel Geld besaßen, aber dadurch, dass Mari im Überfluss von allem materiellen aufgewachsen war, dachte sie gar nicht an die Möglichkeit, dass es ein Penner sein könnte. Irgendwie war es schon verzogen, so wenig an ärmere Bevölkerungsschichten zu denken, aber ändern konnte man daran in diesem Moment nichts. Nicht nur das Gewühle dieser Gestalt im Müll überraschte die junge Hyuuga, auch seine Aufmachung war nun nicht wirklich als 'normal' einzustufen. Kumiko antwortete Itoe auf ihre Frage -mittlerweile bekam es Mari nur noch mit einem Ohr mit- doch die Antwort der Braunhaarigen lies auf sich warten. Als diese Kerl.. oder Frau, was auch immer, eine braune Tasche aus dem Müll zog und sich diese flink unter den Arm klemmte legte sich der Kopf der Hyuuga unweigerlich etwas zur Seite, was da wohl drin war? Natürlich, es war verdammt verdächtig, doch dass sie wirklich sehen würde, was sie gleich sah, daran hätte nicht einmal Mari geglaubt. Sie konzentrierte sich also – der Kopf nun wieder in gerader Haltung – und ähnliche Adern wie die Itoes, als sie die Bäder ausfindig gemacht hatte, bildeten sich um die Augen der Genin. Es dauerte nur wenige Sekunden, da weiteten sich die noch immer vom aktivierten Byakugan veränderten Augen. „Der.. hat Geld. In der Tasche ist sogar verdammt viel Geld.“ Was sollte das denn nun werden? Wie viele Geldübergaben sollten denn bitte hier statt finden, war das doch die völlig falsche Mülltonne gewesen! Und zufällig fand man doch keine solche Geldsumme im Müll, schließlich schien dieser Sombrero-Heini ganz bewusst nach der Tasche gesucht zu haben. Diese zwei Sätzchen bildeten also den Ersatz für die fehlende Antwort, ob die beiden Genin noch Fragen hätten. Dadurch, dass der Blick Maris auf die Gestalt gerichtet war, welche sich nun mit der Tasche davonmachen wollte, war es nicht schwer zu erkennen, wen die Hyuuga mit ihrer Aussage meinte. Allerdings hatte sie nun einen leichten Kurzschluss im Hirn, wie man so schön sagte. Sollten sie jetzt hinterher? Eigentlich ja schon, oder? Aber.. das war doch die falsche Tonne.. doch einen Kerl, der eine solche Geldsumme gesucht und gefunden hatte, konnte man doch nun auch nicht einfach unverfolgt entkommen lassen. Es blieb leider nicht zu viel Zeit übrig, ansonsten würde Mari ihn verlieren, noch konnte sie ihn mit aktiviertem Byakugan noch gut sehen. Es war wirklich unüberlegt, wahrscheinlich hatte die starke Hitze sich doch auf das Gehirn der Genin ausgewirkt, denn sie rannte plötzlich Richtung des tiefer gelegenen Daches, um von dort aus auf den Marktplatz zu gelangen und die Verfolgung aufzunehmen. Moment, war da nicht noch eine Teamleiterin gewesen? Kurz bevor die Hyuuga also vom tiefer gelegenen Dach auf den Marktplatz sprang, blieb sie kurzzeitig stehen, behielt den Blick aber auf den sich entfernenden Fremden. Wenn Itoe nicht gleich eine anders klingende Anweisung geben würde -man konnte sich schließlich denken, was Mari vorhatte- würde diese ohne zu zögern der Gestalt hinterher laufen. Kumiko wusste ja schließlich, dass sie sich an die Braunhaarige halten sollte, also vertraute diese einfach darauf, dass ihre Teamkollegin dies auch machen würde.



[Schule wieder angefangen, deshalb hat es bei mir auch etwas gedauert ^^]
 

Hyuuga Itoe

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Das schöne an diesem 39 (inzwischen 37) Minutenvorsprung war ja, dass man Fragen eben nicht auf später verschieben musste, da man eh nichts anderes zu tun hatte als auf diesem Dach zu schwitzen. Itoe verkroch sich nach ihrer kleinen Ansprache auch wieder unter ihrem Sonnenschirm um diesem Wetter etwas den nicht vorhandenen Wind aus den Segeln zu nehmen. Moment, war war denn das? Tatsächlich, im Gegensatz zu der Menschenmenge da unten zog auf den Dächern langsam aber sicher ein leichtes Lüftchen auf. Nicht viel, aber gerade genug um sich daran zu erfreuen.
Da auch Mari keine Fragen zu haben schien suchte sich Itoe nun auch eine überblickende Position und begann einige Unterlagen hervorzukramen (unter anderem auch die Bewertungsbögen für die beiden Genin), man hatte ja noch etwas Zeit um ein wenig zu arbeiten, nicht wahr?
Nö.
Musste Mari einem auch immer die Lauen verderben? Tasche? Geld? Ja ne, ist klar. Itoe blinzelnde überrascht die jüngere Hyuuga an, dann die Mülltonne, dann folgte sie dem Blick des Mädchens und lugte ebenfalls in die Stofftasche. Tatsache, die Kleine hatte Recht. Super, nicht wahr? Auf Itoes Stirn bildeten sich sofort Furchen und sie sah aus dem Augenwinkel wie sich Mari bereits in Bewegung setzte. Itoe hob die Hand. „Sekunde.“
Was Itoe nun machte durfte relativ klar sein, denn wenn ihre Befürchtung stimmte... ja, sie stimmte.
„Fuck.“
In der definitiv falschen Mülltonne (Itoe hatte sich keinen Fehler erlaubt) lag nämlich noch eine zweite Tasche, ebenfalls mit Geld gefüllt. Dies machte es unmöglich, dass das Team als geschlossene Einheit operieren konnte und Itoe fluchte leise weiter vor sich hin. „Ihr zwei folgt dem Geld. Liegt noch mehr hier, ich passe drauf auf. Verliert euch nicht aus den Augen und seid vorsichtig. Wenn alles nach Plan läuft (so ein beschissener Dreck) treffen wir uns wieder wenn das Geld sich wieder trifft. Los!“
Missionen waren immer stressig. Egal wie einfach sie klingen mochte, irgendwo war einfach immer ein Haken der die Sache erschwerte und nun wurden zwei Akademieabgänger an die imaginären Fersen von einem ganzen Haufen Geld geheftet. Nicht unbedingt die beste Idee, wenn man daran dachte, dass dieses Geld vermutlich mehr war als die Genin in Jahren verdienen würden. Wer kam da nicht auf dumme Gedanken, wenn ich einem die Gelegenheit bot?
Unser Herr Sombrero schlenderte übrigens relativ zügig durch die Menschenmassen und hatte wohl doch nicht vor sich vom Markt zu verabschieden, stattdessen folgte er dem Geschehen seitlich; immer die Möglichkeit habend sich mitten ins Getümmel zu stürzen. Daher war es ganz praktisch, dass der Mann größer gewachsen und der Sombrero nochmals in die Höhe ragte. Da musste man ihn nicht einmal anhand seines andauernden Fingerknackens orten. Ein richtiger Luxus, hm?
Während sich Mari und Kumiko auf den Weg machten arbeitete Itoes Kopf auf Hochtouren, denn sie wollte hauptsächlich eine Frage beantworten: Was zur Hölle war eben passiert?
 

Michiyo Kumiko

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[FONT=Times New Roman, serif]Irgendwie verlor Kumiko-chan den Überblick: Es galt eine Mülltonne zu bewachen, in der sich massenhaft Geld befand, als ihre beiden Partnerinnen plötzlich in regelrecht hellem Aufruhr waren.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Mari-chan war geradezu angespannt, loszuschlagen, obwohl keiner ihr Ziel auch nur berührt hatte, und selbst Itoe-senpai wurde plötzlich nervös, fing sogar an zu fluchen 'Was zum Teufel ist hier plötzlich los?' [/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Das Einzige, was noch so war, wie noch wenige Sekunden zuvor, war Itoes 'Befehl' Kumiko gegenüber, Mari-chan auf Schritt und Tritt zu folgen, und das würde sie auch tun.[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Itoe-Senpai meinte, dass die beiden Jüngeren das Geld verfolgen sollten und sie selbst hier bleiben würde, da wohl noch mehr Geld hier war. Die Verwirrung blieb, aber der Informationsschwund lies langsam nach, als die beiden Mädchen sich aufmachten, den Sombrerotypen zu verfolgen. Die Erkenntnis fühlte sich beinahe wie eine Erleuchtung an. 'Ach, also war der Typ mit dem Sombrero doch irgendwie darin verwickelt', mutmaßte sie Kleine, als sie ihn weiter verfolgten, wie er sich seinen Weg abseits der dichten Menschenmassen bahnte.[/FONT]

[FONT=Times New Roman, serif]Ein emotionsloses „… wir sollten dringend an unserer Kommunikation arbeiten“, war aber alles, was sie Mari-san dazu mitteilte. Also war der Status quo aus Kumikos Sicht folgender: Das Geld, oder zumindest ein Teil davon befand sich in der Tasche, die der Sombreroträger bei sich hatte. Er hatte sie von einem anderen Ort, als der Mülltone, die nach ihren Informationen der Übergangsort hätte sein sollen. Das bedeutete, dass entweder ihre Informationen nicht vollständig und damit falsch waren, oder aber, dass es eine weitere Absprache gab, von der die Drei nicht unterrichtet worden waren – das schrie förmlich nach einem Mittelsmann der Täter in den Diensten Omura-samas. Die Zwölfjährige hatte da auch schon eine Ahnung,wer das sein könnte, obwohl bei der Menge Geld, die auf dem Kärtchen gestanden hatte wirklich jeder in diesem Haus in den Kreis der Täter passen möge[/FONT]

[FONT=Times New Roman, serif]Der Verfolgte war offensichtlich nervös, deshalb war es eventuell besser, ihn möglichst unauffällig, wenn nicht sogar außer Sichtweite zu verfolgen, aber das würde sie notgedrungen Mari-chan überlassen müssen. Die Momente, in denen sich die Eisprinzessin bei dieser Mission wie ein nutzloses Anhängsel vorkam, häuften sich gerade auffällig. Dennoch wies sie jeden Gedanken daran von sich – damit würde sie mindestens bis zum Abschluss der Mission warten, alles andere würde sie nur gefährden.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif][out: Sorry, mehr hab ich nicht rausbekommen, bin zurzeit Ingame nur Reaktionsfähig][/FONT]
 

Hyuuga Mari

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Mari war gerade noch rechtzeitig stehen geblieben, um den Befehl Itoes zu vernehmen, sie solle noch kurz zu warten. Der Sombrero entfernte sich in dieser Zeit zwar noch ein Stückchen weiter, aber die Chunin brauchte nicht lange, um sich eine Übersicht über die Situation zu verschaffen und dazu passende Anweisungen zu erteilen. Noch mehr Geld? Mari hatte die genaue Summe in der Tasche natürlich nicht zählen können, aber es war bereits eine ganze Menge gewesen. Die Vorstellung, dass da unten noch mehr Vermögen liegen gelassen worden war, verfestigte das Gefühl der Braunhaarigen, wirklich mit unzählbaren Summen zu arbeiten. Kumiko hielt sich wie erwartet daran, sich nahe der jüngeren Hyuuga zu halten und somit sprang diese endlich hinab zum Marktplatz, den Blick auf den Sombrero-Träger und die Tasche fixiert, um die Verfolgung aufzunehmen.
Mari bekam den Kommentar ihrer Teamkollegin nur beiläufig mit, erwiderte aber nichts darauf. Bessere Kommunikation? Konnte gut möglich sein, dass ihre Informationen ein wenig rar ausgefallen waren, nachdem sie das Geld in der Tasche entdeckt hatte. Die Hyuuga musste sich noch daran gewöhnen, dass sie in Zukunft mit genügend Leuten zu tun haben würden, die kein Byakugan besaßen und somit auf ihre Informationen angewiesen waren. Bessere Kommunikation wurde also gedanklich festgehalten, ein Punkt, den die Genin in Zukunft versuchen würde zu verbessern.
Erst jetzt bemerkte Mari, dass die Kleidung des Verfolgten wirklich nicht sinnvoll gewählt worden war. Warum bitte zieht man sich so auffällig an & ziert seinen Kopf auch noch mit einem solchen Sombrero, wenn man sich - so vermutete die Hyuuga zumindest - unbemerkt mit einer gewissen Geldsumme davon machen wollte? Mal ganz abgesehen von dem Finger knacksen würde dies eine Verfolgung auch ohne Byakugan sehr viel leichter gestalten, aber Mari wollte sich darauf nicht verlassen, weshalb ihr Dou-Jutsu natürlich stets aktiviert blieb. Sie hielt dabei einen gewissen Sicherheitsabstand, versuchte zusammen mit Kumiko wie von Itoe vorgeschlagen 'im Strom zu schwimmen' und dadurch so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu ziehen. Wer würde bei einem ganzen Markt schon auf zwei Kinder Acht geben? In dieser Situation stellten sich natürlich auch bei Mari die typischen Fragen: Wo würde dieser Fremde sie hinführen? Was hatte es mit den falschen Informationen in den Unterlagen auf sich? Was genau war an dieser Entführung faul? Dass bei dem Ganzen irgendetwas nicht stimmen konnte, war den Shinobi ja bereits beim Verlassen des Omura-Anwesens aufgefallen und was gerade passiert war hatte diesen Verdacht natürlich nur verstärkt. Würde dieser Herr Sombrero die beiden Genin vielleicht direkt zu Shia führen? Und was passierte mit dem restlichen Geld, welches von Itoe beschützt wurde?
 

Hyuuga Itoe

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Zwar explodierten in Itoes Kopf gerade die Gedanken in dem verzweifelten Versuch eine Erklärung für das Geschehene zu finden in dem das Team nicht total gefickt worden war; wir schwenken dennoch auf den Markt um keine unnötige Zeit zu vergeuden: Denn da tat sich plötzlich einiges.
Für Mari und Kumiko, die sich vermutlich gerade daran gewöhnt hatten unserem Herrn Sombrero zu folgen, war allerdings nicht ersichtlich ob es bei den folgenden Handlungen um Zufälle handelte oder nicht.
Es war Markt. Menschen über Menschen. Wie jeder weiß kommt es irgendwann zum Streit wenn man zu nahe aufeinander sitzt, so auch an diesem Tag. Sicherheitskräfte waren natürlich immer vorhanden, aber mal ehrlich: Glaubte auch nur eine Menschenseele, dass hier irgend jemand irgend etwas erkennen konnte bevor es nicht schon zu spät war? In missionsarmen Zeiten wurden oft Genin engagiert um solche Veranstaltungen zu überwachen doch am heutigen Tage waren einige sporadische Polizeikräfte anwesend und das wars dann auch. Keine optimalen Voraussetzungen für eine Straßenschlacht.
Nein, keine Angst haben, es brach keine Straßenschlacht los. Fakt war jedoch, dass wenige Meter von Mari und Kumiko plötzlich drei nicht allzu freundliche Jugendliche einen jungen Mann aufmischten. Bei „Aufmischen“ war schlagen, treten und noch mehr treten nachdem der junge Mann den Boden erreichte gemeint. Grund dafür war wohl fehlende Zukunftsperspektive, ein Korb des angebeteten Mädels oder einfach nur diese nervige Hitze. Letztendlich wusste man ja nie zu was die Jugend alles fähig war – traurig, aber wahr. Genauso traurig und wahr: Keine verdammte Menschenseele half. Was sollten die alten Omas auch tun? Mit ihren Handtaschen zuschlagen?
Es war fast schon ein klischeehafter Auftritt weshalb der Gedanke der Inszenierung durchaus aufkommen konnte, besonders bei zwei unerfahrenen Genin. Die Frage die sich nun stellte war klar: Konnten es Mari und Kumiko moralisch verantworten, dass drei körperlich überlegene Jugendlichen eine arme Brillenschlange mitten auf dem Marktplatz in Grund und Boden stampften? Natürlich, in ein, zwei Minuten hatte sich das erledigt und sterben würde der arme Kerl auch nicht. Aber... trotzdem?

Zur gleichen Zeit machte sich unser Herr Sombrero auf in ein kleines Café am Rande des Marktes. Was er dort tat? Er stürmte regelrecht ins Badezimmer und kam nie wieder heraus. Stattdessen verließen diverse Männer das kleine Gebäude, nicht nur einer hatte eine Tasche dabei (es war schließlich Markt, hm?) und keine einzige davon sah so aus wie die braune Sporttasche in der das Geld war.
Sollte Mari aufgepasst haben hätte sie den flotten Kleidungswechsel mitbekommen – Hose, T-Shirt, Hut, Tasche. Alles ausgetauscht, lediglich der energische Schritt, das Fingerknacken und das Geld in der Tasche war geblieben. Aber mal ehrlich: Blieben unsere beiden Genin nicht sofort an dem Typen dran war er weg, Byakugan hin oder her.
 

Michiyo Kumiko

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Ihre Beinahe-Beschwerde wurde mit ausgreifender Stille beantwortet, schon wieder keine Bestätigung, die Sache mit der Kommunikation wäre in der Tat ein relativ dringendes Anliegen, wie sich die Situation in den Augen der völlig verschwitzten Kumiko-chan darstellte.
Dessen allerdings ungeachtet, drängelte sie sich, von Mari-chan geführt weiter durch die schwitzenden Menschenmassen des Marktes, ihre wallende Haarpracht immer vor Augen. Anfangs konnte sich die klein gewachsene Blondine noch effektiv einreden, dass sie Maris Kurs irgendwie korrigieren würde, wenn es notwendig würde, aber faktisch tapste Kumiko einfach stumpf hinter ihr her.
Ein wenig Linderung verschaffte es ihr, die ihren Auftrag, sich beschützenderweise an Mari zu halten außerordentlich ernst nahm, wenn gerade jemand relativ Hochgewachsenes an den Beiden vorbei ging. Die Zwölfjährige konnte förmlich fühlen, wie in diesem Sekundenbruchteil die Temperaturen in dessen Schatten purzelten – eine wahre Wohltat.

Auf Märkten war es eigentlich immer voller Leben, es wurden Waren feilgeboten, Taschen geklaut, und was nicht sonst noch alles dazugehörte. Kurzum: Es befanden sich eine ganze Menge Leute in der Nähe, die allesamt ihre eigenen mehr oder minder ehrenhaften ziele verfolgten. Mit dieser hinreichend großen Menschenmenge ausgestattet war es nur eine Frage der Zeit bis Bewegung in die Sache kam – eine Art von Bewegung, die eigentlich keiner so gerne mochte, die aber fast wie ein ehernes Naturgesetz in größeren Mengen anmutete, eine Prügelei.
In alarmierend geringer Entfernung zu den beiden Mädchen ging eine nerdig aussehende Brillenschlange zu Boden. 'Das ist ja mal wieder perfekt, Streit ums Pausenbrot … genau jetzt'. Kumiko konnte zwar voraussehen, dass die Streiterei damit endete, dass der Brillenträger an seiner Unterhose an irgendeiner angemessen gut sichtbaren Stange aufgeknüpft werden würde, positionierte sich aber dennoch schnellstmöglich zwischen Mari und den drei Jugendlichen, die auf den Streber einprügelten. Zum einen hoffte die Eisprinzessin so, eventuellen Schaden von ihrer Teamkollegin abwenden zu können – denn sie musste sie ja beschützen – und zum anderen hegte Kumiko-chan leise Hoffnung, Mari so daran hindern zu können, eventuell die Verfolgung abzubrechen, um dem Loser zu Hilfe zu eilen.

'Es ist nicht unser Auftrag', ermahnte sie sich, mit einem weiteren Blick in Richtung des Brillenträgers, konnte aber in einer spontanen Regung nicht anders, als ihm ein leises „ganbatte!“ zuteilwerden zu lassen.
Wenn es etwas gab, was Brillenschlangen wirklich konnten, dann war das außer Klugscheißen noch das effektive Wecken von mütterlichen Gefühlen. Deswegen stemmte sich Kumiko mit größter Anstrengung gegen die ungewollten Emotionen, die sie im Keim zu ersticken suchte. Nicht zuletzt die bildliche Vorstellung, in denen das Mädchen, das eigentlich selbst noch eher Kind war, mit einer Schürze bewaffnet irgendeinen nerdigen Mittzwanziger aus dem Bett warf, und mütterlichst umsorgte, schaffte es ziemlich effektiv, sie von diesem besonders für Kumikos Verhältnisse äußerst seltsamen Gedankengang abzubringen. Einen Augenblick spannten sich die Gesichtszüge der Blondine an. In riesigen Lettern schien es auf ihrem Gesicht zu stehen 'hoffentlich hat keiner mitbekommen, woran ich gerade gedacht hab, boah ist das peinlich!'

Nach einem kurzen Kopfschütteln konzentrierte sie sich allerdings wieder vollends auf ihre Beschützerrolle gegenüber ihrer Partnerin, woraufhin sich auch ihre Gesichtsfarbe wieder normalisierte, die zwischenzeitlich einen hochroten Ton angenommen hatte. Kurz blitzte in ihrer Vorstellung noch ein Mittzwanziger auf, dessen auffälligstes Merkmal ein schlecht sitzender, hellblauer Pyjama mit süßen Gänseblümchen als Musterung darstellte: 'Och nö … Das verfolgt mich doch noch ewig.'
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Ein kompletter Marktplatz, gefüllt mit einer Unmenge von Leuten und was passierte? Natürlich, direkt neben den beiden Genin musste eine Prügelei begonnen werden, obwohl... konnte es eine Prügelei genannt werden, wenn eigentlich nur von einer Seite geprügelt wurde? Drei Jugendliche schienen ihre Überlegenheit beweisen zu wollen und hatten eine Vorzeige-Brillenschlange als Opfer auserwählt. Typisches Bild in diesen großen Menschenmassen, einer der Gründe, warum Mari keine Person war, die diese überfüllten Orte freiwillig aufsuchte. Niemand außer Kumiko und der Hyuuga schien die Möglichkeit - oder den Mut - zu besitzen, um dem mittlerweile am Boden liegenden jungen Mann zu Hilfe zu kommen, somit wurde immer weiter auf ihn eingetreten und das sprachlose Entsetzen spiegelte sich zumindest auf jenen Gesichtern wider, die dem Spektakel ihre Aufmerksamkeit schenkten. Was zeigten die Züge Maris? Das gleiche Entsetzen? Die Entschlossenheit zu helfen? Nichts von alldem, denn die Genin hatte der Schlägerei nicht mehr als einen Sekundenbruchteil ihrer Aufmerksamkeit geschenkt. Die Konzentration der Braunhaarigen lag trotz aller Geschehnisse auf dem verfolgten Sombrero-Träger, der anscheinend genauso wenig Interesse an dem Pech des Nerds hatte, sondern lieber in einem Café verschwand. Mari hatte auch nicht erwartet, dass dieser Kerl den Retter spielen, das Geld zur Seite werfen und dem Brillenträger zu Hilfe eilen würde.
Kumiko hatte sich in der Zwischenzeit zwischen Mari und der Schlägerei positioniert, es dauerte einige Momente, bis die Genin verstand, dass die zugeteilte Beschützerrolle der Grund dafür war. Alleine die leise gesprochenen Worte der Blonden machten es zumindest für die Hyuuga klar, dass diese Sache ihrer Teamkollegin um einiges näher ging als ihr selbst. Lag es daran, dass Mari einfach kaum einen Blick in die Richtung der Schlägerei geworfen hatte, dass es sie so kalt lies? Nein, eher an dem einfachen Grundsätzen ihres Vaters, die ihr von Kindesbeinen an eingetrichtert worden waren. Solange eine Mission anstand, so war diese im absoluten Vordergrund und äußere Faktoren durften sich da nicht einmischen. Natürlich, auch Mari hasste es, wenn man in der Überzahl eine völlig hilflose Person dachte aufmischen zu müssen und wäre gerade keine Mission am Laufen, so wäre sie wahrscheinlich auch dazwischen gegangen, aber so? Gedanklich wog sie diesen Nerd mit ihrem Vater ab und es war klar, dass das schlechte Gewissen ihrem Vater gegenüber größer wäre, wenn sie die Mission in Gefahr bringen würde, nur um dieser 'fremden Person' zu helfen. Herr Sombrero war noch immer nicht wieder aus dem Café gekommen, unter der Vielzahl von Leuten, die mit einer Tasche das Gebäude verließen war keiner dabei, der die verfolgte Geldsumme bei sich hatte. Somit wurde die Hyuuga gezwungen, noch weiter aus dem Augenwinkel die vielen entsetzten Blicke der Leute und natürlich den mittlerweile nicht gerade gering verletzen jungen Mann zu sehen. Mari würde auf keinen Fall persönlich in diese Situation eingreifen, aber es gab zumindest eine Kleinigkeit, die sie tun konnte. Diese Jugendlichen gehörten zu den typischen Schlägern, die sich nur in der Überzahl stark fühlten. Gleich mit dieser abgeschlossenen Erkenntnis verließ Herr Sombrero – der nun keinen Sombrero mehr trug – das Café, die Kleidung komplett gewechselt und anscheinend mit der Absicht, den Ort schnell zu verlassen. Mari formte ein Fingerzeichen und im nächsten Moment erschienen sechs weitere Mari's neben der echten. Ein einfaches und schnelles Bunshin no Jutsu, danach packte sie Kumiko mit einem leisen „Er hat die Kleidung gewechselt“ an der Hand und zog sie zumindest die ersten beiden Schritte hinter sich her, um dem Verfolgten sofort hinterher zu eilen. Die Kommunikation war immer noch nicht die beste, aber Kleinvieh macht auch Mist, denn hätte die Hyuuga nicht die Absicht, sich in dieser Hinsicht zu verbessern, so hätte sie wahrscheinlich gar nichts dazu gesagt. Aber was sollten nun die sechs erschaffenen Bunshin? Die blieben im Gegensatz zu der echten Mari stehen, drehten sich um zu der Prügelei und steuerten den direkten Weg darauf an. Mehr bekam Mari dann auch nicht mehr mit, ihr Plan war jedoch folgender: Da sich diese Jugendlichen anscheinend nur in der Überzahl stark fühlten, waren ihnen mit den sechs Bunshin diese eindeutig genommen. Dass es nur Illusionen waren, somit also eigentlich gar keinen Schaden anrichten konnten, das konnten diese Schlägertypen ja nicht wissen. Und falls sie den Trick doch durchschauten oder sich trauten die Überzahl Bunshin anzugreifen, so hätte die Brillenschlange – solange sie sich noch ein wenig bewegen konnte – die Chance durch die Ablenkung in den Massen zu verschwinden. Und wenn das alles nicht klappte, tja, dann Pech gehabt. Mari hatte so schon mehr gemacht, als sie ursprünglich vorgehabt hatte.
 

Hyuuga Itoe

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Zu sehen wie Unschuldige misshandelt wurden schlug den meisten Leuten stets bitter auf. Es ließ sie an sich selbst, der Gerechtigkeit und der Welt zweifeln. Sehr interessant also, dass eines der Mädchen kein größeres Problem mit dieser Sache zu haben schien. Natürlich hatte die Mission Vorrang und es war gut, dass die beiden das wussten. Aber rechtfertigte das alleine schon ein einfaches Weitergehen?
Maris Versuch war sehr lustig anzusehen, kam aber längst zu spät. Die Brillenschlange lag blutend auf dem Boden, wimmerte vor sich hin und die Angreifer flüchteten gerade vor zwei (endlich) eingetroffenen Wachmännern. Hoffentlich kriegten sie was sie verdienten, nicht wahr?
Unsere beiden Genin aber hatten wichtigeres zu tun. Die Zielperson hatte sein komplettes Outfit gewechselt und machte sich erneut auf den Weg mögliche Verfolger durch waghalsige Mengen-Durchkämm-Manöver abzuhängen. Wirklich Pech, dass er eine Hyuuga an den Fersen hatte was seine Bemühungen mehr als nur zum Scheitern verurteilte; er hatte eigentlich nie eine Chance.
Aus diesem Grund spulen wir nun auch ein bisschen vor, überspringen zwei weitere Kleidungswechsel der Zielperson und widmen uns der Stelle an der exakt dieser Mann, inzwischen in leichter und luftiger Sommerkleidung, die überfüllten Gassen des Marktes verließ und eiligen Schrittes durch die Seitengassen der Stadt marschierte. Es war nun kaum mehr eine Herausforderung für Mari den Mann im Blick zu halten und auch Kumiko hatte nicht wirklich etwas zu tun.
Erst als die Zielperson zwei Seitenstraßen weiter plötzlich Halt machte waren die beiden Genin wieder gefordert.
Der Mann der die ganze Zeit das Geld mit sich herumgetragen hatte warf plötzlich seinen Hut in einen Mülleimer und so vollkommen ohne Sichtschutz konnte man erkennen, dass einer der Entführer schon leicht gehobenen Alters war und sich nun durch ein eisernes Gartentörchen zwängte, schnell einen beinahe vergammelten Garten durchschritt und eine eingefallene, hölzerne Eingangstür zu einem mehrstöckigen, baufälligen Haus hinter sich zuzog. Teilweise waren Fensterscheiben zerschmissen oder mit Fingerfarben bemalt, der Garten war total ungepflegt und hin und wieder lag verrottetes Kinderspielzeug dazwischen. Apropos Kinder:
„Halloooo!“, trällerte eine kleine Kinderschar von vier Mann als sie die Straße hinunter peste und Kumiko und Mari entgegen winkte. Das war der Nachteil von langezogenen Straßen: Man konnte nie alles im Blick haben. „Was macht iiiihr?“
Flucht, Kampf oder Erstarren, hieß es doch so schön. Was tat man wenn die Gegner Kinder waren? Auf Itoe warten war natürlich eine Option, aber war es in diesem Fall auch die Beste?

[out: Habe nochmal nachgedacht und auch wenn Mari noch nicht geantwortet hat: Wir spulen vor. Das würde sonst extrem langweilig werden.]
 

Michiyo Kumiko

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Nach dem Mari-chan sechs Bunshin auf die eigentlich schon geklärte Szene losgelassen hatte, wurde Kumiko sanft einige Schritte weit gezogen. Nach Informationen ihrer Partnerin, hatte ihr Ziel die Kleidung gewechselt und versuchte seinen Weg fortzusetzen. Die beiden würden ihm selbstverständlich weiter folgen, daran konnte auch die luftige Sommerkleidung nichts ändern, in denen der Geldbote nach zwei weiteren Kleidungswechseln und unzähligen Versuchen Kumikos, sich den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen, steckte. Als der Geldheini sich seiner Kopfbedeckung entledigt hatte wurde auch erkennbar, dass er bereits ein paar mehr Jahre hinter sich, als vor sich hatte. Er verschwand in einem Haus, das eindeutig nicht mehr das Neueste war. Ganz ehrlich, das Haus war noch schäbiger, als die Bruchbude, die sie Damals in Kumo bewohnt hatte – und die war schon fast so zerfallen, dass sie als modernes Kunstwerk hätte durchgehen können. Jetzt fehlte nur noch eine Schar Waisen, um die sich der Alte barmherzigerweise kümmerte. Die nervi- ähm, enthusiastischen Rufe einiger Kinder zerschnitten die relative Stille der Gasse 'Das war ja so was von klar!', war der erste, ziemlich fassungslose Gedanke der Blonden, als sie sich wieder vor Mari-san schob. Es waren zwar nur Kinder, aber Befehl ist eben Befehl.
„Auf's Dach?“ fragte sie ihre Partnerin leise, bevor die Kinder sie erreicht hatten. Bei der Menge Geld, die auf diesem Kärtchen gestanden hatte, würde sich gewiss ein Ninja finden, der den boten zu schützen vermochte – sich in eine Schar Kinder zu verwandeln sollte da zum allgemeinen Niveau-Standard gehören. Es war schon irgendwie lustig, daran zu denken, dass Kumiko eigentlich fast selbst noch als eines der Kinder durchgehen konnte. Dass sie sich von den Bälgern allerdings gestört fühlte machte die Sache schon fast absurd.
Kumiko sah allerdings davon ab, den Rufen der Kinder zu antworten, als diese sie erreicht hatten. Dafür waren ihre sozialen Kompetenzen nicht ausgereift genug, oder war es nicht bezeichnend genug, dass sie eine ihrer Hände locker in ihrer Ausrüstungstasche verschwinden lies, um notfalls schnell ein Kunai ziehen zu können? Sie würde Maris Entscheidung abwarten, ehe sie irgendwie handelte, konnte sich aber einer Antwort nicht erwehren, als Kumiko-chan spürte, wie ein einzelner Schweißtropfen von ihrer Stirn rann und überdeutlich spürbar seitlich an ihrer Nase entlanglief: „Wir warten, bis wir gar sind“, bemerkte die Blonde trocken und kühl – ihr Ton war im Moment vermutlich das Kühlste in dieser Gegend. Die Umgebungstemperatur hätte sich daran wirklich mal ein Beispiel nehmen können.
 

Hyuuga Mari

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Er gab sich Mühe, das musste man ihm wirklich lassen. Mal versuchte er in der Menge zu verschwinden, dann wechselte er wieder die Kleidung. Schade allerdings für Herr Sombrero – den Namen behielt er für Mari auch noch nachdem er die Kopfbedeckung gewechselt hatte – dass ein Byakugan sich durch äußerliche Veränderungen nicht austricksen lies. Solange er das Geld besaß, war es eine Leichtigkeit für die Hyuuga, ihn zu verfolgen. Fazit: Alle Bemühungen, ob kreativ oder nicht, völlig umsonst.
Zumindest innerlich breitete sich Freude in Mari aus, als sie diesen überfüllten Markt verließen und in eine Seitengasse einbogen. Endlich keine Menschenmassen mehr, an denen man sich vorbei drängen musste, während der Geruch von Schweiß einem in die Nase kroch. Vielleicht hatte die Braunhaarige es sich nicht so deutlich anmerken lassen, aber sie empfand dies als extrem ekelhaft, aber bei dem heutigen Wetter und einer solchen Ansammlung von Leuten – leider – völlig normal. Viel Zeit, um an diesem erlösenden Gedanken festzuhalten, blieb der Hyuuga nicht, denn die Verfolgung schien endlich an einem Ende angekommen zu sein. Herr Sombrero blieb vor einer Hausruine stehen, entledigte sich der Kopfbedeckung, die seit dem letzten Kleidungswechsel sein Haupt geziert hatte und betrat durch etwas, das mit viel Wohlwollen ein Garten hätte genannt werden können, das Haus. Zerschmissenen Fenster, bemalte Wände, uraltes Spielzeuge im Garten.. warum war hier noch kein Abrisskommando gewesen? Etwas ungläubig betrachtete Mari das Gebäude und beim besten Willen: Alleine dieses Ding zu betreten missfiel der Genin. Die Stimmen einiger Kinder rissen das Mädchen aus ihren Gedanken und das erste Mal, seit sie Itoe verlassen hatten, bildeten sich die Adern um die Augen Maris zurück. Wahrscheinlich war es eher der kurze Schock gewesen, den die Stimmen der Kinder in ihr ausgelöst hatten, als der Verstand. Ein Flüstern Kumikos – natürlich wieder zwischen der Hyuuga und den Kindern stehend – wurde mit einem kurzen Nicken beantwortet. „Wahrscheinlich die beste Lösung.“ Da kamen zumindest die kleinen Zwerge nicht hin, sie könnten auf Itoe warten und was im Innern des Hauses passierte konnte notfalls auch vom Dach aus beobachtet werden – zumindest in Maris Fall.
Die Kinder waren bereits wenige Augenblicke später bei den beiden Genin angekommen und in der Hyuuga machte sich ein komischen Gefühl breit. Sie hatte noch nie sonderlich gut mit Kindern umgehen können – selbst mit der eigenen kleinen Schwester konnte sie bis vor kurzem nichts anfangen – da war diese Kindergruppe gerade ziemlich fehl am Platz. An der Reaktion Kumikos und deren eher halbherzigen Antwort auf die Frage merkte Mari, dass sie anscheinend nicht die einzige war, die in keine Jubelschreie über das Auftauchen der Kleinen ausbrechen wollte. Hinter der Michiyo stehend fixierte Mari die Kinder und die Augen verengten sich für einen winzigen Moment, bevor sie wieder die gewohnte Neutralität ausstrahlten. Was war das? Zu dem sowieso schon komischen Gefühl gesellte sich noch ein weiteres beim Anblick dieser Gruppe.. aber Mari konnte nicht zuordnen, was es genau war. Erneut drohte sie in Gedanken zu versinken, schaffte es aber noch die Kurve zu bekommen. Es spiegelte sich wieder das gleiche Lächeln auf ihre Lippen wider, wie zu Beginn der Mission ständig „Wir suchen einen Freund, der sich hier irgendwo versteckt.“ Zumindest versuchte Mari, die Kinder von ihr fort zu bekommen, damit sie ihnen nicht in ihrer Mission dazwischen funkten. Mit dem Kinn deutete die Hyuuga in Richtung der Seitengasse, aus der sie zuletzt gekommen waren. Er ist irgendwo da rein gerannt, aber wir finden ihn einfach nicht. Vielleicht findet ihr ihn ja? Der Gewinner sollte seinen Beutel Süßigkeiten bekommen.“ Wenn man sie los werden wollte, dann musste man zumindest Nettigkeit vorspielen. Nachher würden sie noch irgendwie anfangen laut zu weinen und die vermeintlichen Entführer Shias auf die Genin aufmerksam machen – das letzte, was Kumiko und sie gebrauchen konnten. Mari wollte warten, bis die Kleinen weg liefen, bevor sie sich mit ihrer Teamkollegin aufs Dach begeben würde. Denn wenn die Kinder das sahen würde nachher noch weiter ihre Aufmerksamkeit geweckt werden und wer wusste, was sie dann noch anstellen würden. Während dieser ganzen Unterredung flog ihr Blick manchmal unauffällig über die Schulter zurück zu dem Haus. Sie wollte sich auf ihre Aufgabe konzentrieren und nicht auf die kleinen Quälgeister... die in ihr immer noch ein merkwürdiges Gefühl auslösten, fast als hätte sie...
 

Hyuuga Itoe

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… diese Kinder schon einmal gesehen? Was für ein merkwürdiger Zufall, meine Damen, in der Tat sehr merkwürdig. Falls es jemanden interessierte: Bei der Aussicht auf Süßigkeiten und Naschereien wurden die Kinderäuglein ganz groß, die Münder leicht geöffnet und die kleinen Wuselbeinchen in die Hand genommen. Das Ziel? Süßigkeiten. Ein ganzer Beutel davon. Genug Zeit für Kimiko und Mari sich auf das nächstbeste Dach zu begeben und dort auf ihre Teamleiterin zu warten, korrekt? Korrekt. Während Mari weiter das Haus beobachten sollte (schließlich befand sich dort das Geld und jedes Gebäude hatte Fenster und Hintertüren) musste Kimiko mal wieder den nutzlosen Part übernehmen. Rumsitzen, schwitzen und Löcher in die Luft starren.
So vergingen einige Minuten, im Haus verhielt sich alles still. Falls der Aufbau interessierte: Viele heruntergekommene Zimmer, zerfetzte Matratzen und von Holzwürmern zerfressene Möbel. Der ältere Herr mit dem Geld hatte sich an einem der kaputten Tische niedergelassen, zählte das Geld und schien in keiner sonderlich großen Eile zu sein. Ob er auf jemanden wartete?

„Was zum... Nein!!!“, ertönte es plötzlich aus einer der Seitengassen. Als nächstes waren hastige Schritte zu hören und ein junger Mann war zu sehen – wie er überhastet in die Richtung zurück stürmte aus der er gekommen war. Eine Aussichtsposition auf einem Dach war hilfreich da man viel sehen konnte. Allerdings konnte man auch von vielen Positionen aus gesehen werden. Dieser Punkt wurde meistens dadurch zunichte gemacht, dass die wenigsten Leute nach oben sahen. Manchmal jedoch geschah es und so auch hier: Ein Mann mit Sporttasche und Baseballkappe hatte die beiden jungen Genin erblickt und sofort getürmt. Warum er nicht vorher erkannt worden war? Zum einen war Mari natürlich damit beschäftigt ihren Fokus auf das Haus selbst zu richten und Kimiko konnte sich zwar umsehen, doch alle Seiten gleichzeitig im Auge zu behalten wäre sogar für Mari ein Problem gewesen.
Kurzfassung: Sie waren entdeckt worden. Nicht ihr Fehler, trotzdem ungeschickt.
Entschärft wurde die Sache durch ein sechzehn jähriges und wirklich uuuuunglaublich gutaussehendes Mädchen namens Hyuuga Itoe, das den flüchtigen Mann mehr oder weniger aus der Luft fischte und an einen Zaun pinnte. Es wurden kurze Worte gewechselt, für die beiden Genin natürlich unverständlich (sollten sie denn überhaupt auf diese kleine Szene aufmerksam geworden sein). Danach machten sich Itoe (zufrieden aussehend) und der junge Mann (nicht zufrieden aussehend) auf dem Weg zum Haus und dort angekommen verharrten sie, während die Hyuuga ihre beiden Genin zu sich hinunter winkte. Im Schutze eines hohen Holzzaunes konnte eine kleine Besprechung abgehalten werden während unser wegrennender Kerl mit einem forschen Griff am Revers vom Davonschleichen gehindert wurde.
„So trifft man sich wieder, hm? Also – Was ist passiert?“ Ein kurzes Ziehen. „Du bleibst hier.“
 

Michiyo Kumiko

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Wenigstens eine gute Sache hatte dieser mehr oder minder plötzliche Auftritt der Kinder; sie würde diese alte Bruchbude nicht betreten müssen – zumindest nicht sofort. Allein schon der Anblick reichte aus, um Kumikos Fantasie ausreichend weit entgleisen zu lassen, dass ihr der erdige Geruch von Schimmel in der Nase hing. Obwohl er nicht wirklich da war, schien er sich der herbeifantasierte Gestank äußerst penetrant in ihrer Nase festzusetzen, während Mari-chan ihrem „Fluchtplan“ knapp zustimmte. Ihre 14 jährige Partnerin bot den Kindern einen Beutel Süßkram an, wenn sie einen Freund fänden, der nicht existierte. Es wäre zwar zu einer peinlichen Situation führen, wenn eines der beiden Mädchen den Kindern nach der Mission zufällig noch einmal begegnen sollte, aber für den Moment sollten sie sie wenigstens so loswerden können. Die Glupschaugen der Kinder wuchsen ob des Angebots voller Begeisterung auf ein höchst niedliches Maß an und setzten sich sogleich mit kindlicher Lautstärke in Bewegung.
Der kleinen Kinderschar entledigt, zogen sich die beiden auf ein nahe gelegenes Dach zurück, um weiteren „zufälligen“ Begegnungen vorzubeugen.
Kaum zu glauben, wie primitiv Kinder funktionierten, es erstaunte Kumiko tatsächlich, obwohl sie selbst eigentlich auch noch in dem Alter war, in dem so was noch funktionieren könnte. Könnte daran liegen, dass sie wegen ihres Berufsstandes eine denkbar kurze Kindheit genossen hatte, dass ihr dieses Kindliche einfach fremd war. Sobald die Bälger außer Reichweite waren, zogen sich die beiden Mädchen auf das nächste Dach zurück, das einen halbwegs guten Sichtschutz versprach, ohne selbst zu unübersichtlich zu sein. Der Sichtschutz, den sie sich ausgesucht hatten, war zwar ziemlich qualitativ, aber wohl nicht qualitativ genug, denn von irgendwo hinter sich hörte Kumiko-chan plötzlich seichtes Gefluche, gefolgt von hastigen Schritten und einem dumpfen Aufprall. 'Verdammt', fluchte die Blondine jetzt ihrerseits, während sie nun auch endlich ihre Hand aus ihrer Ausrüstungstasche riss – zusammen mit einem Kunai. Derart bewaffnet stürmte sie in die Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren und konnte so gerade an der Kante des Hausdachs noch Bremsen, als sie aus diesem neuen Winkel sah, dass ihre dunkelhaarige Senpai die Situation schon geklärt hatte: 'Hm! Wenn das so weiter geht, bringe ich die erste Mission hinter mich, ohne überhaupt irgendwas getan zu haben'.
Andere wären darüber vielleicht erfreut gewesen, nicht aber die Zwölfjährige Michiyo Kumiko, die wild entschlossen war, ihre Berufspflichten zu ihrem Lebensinhalt zu machen und ihre Aufträge als allein gültiges Gesetz zu betrachten. Aus dieser Warte betrachtet verlief die Mission für sie bisher mehr als nur enttäuschend, aber am Ende war nur das Ergebnis entscheidend, ob Kumiko das passte oder nicht, das gehörte dazu. Ohne die geringste Zuckung ihrer Gesichtsmuskulatur verstaute sie das gezogene Kunai in ihrem linken Ärmel und widmete sich wieder ihrem Schutzauftrag Mari-chan gegenüber. Es dauert nicht lange, bis ihr Taichō auf sich aufmerksam machte, und den beiden auf dem Dach bedeutete, sich zu ihr zu begeben. Kumiko drehte sich halb zu Mari-chan um, um sie eher fürs Protokoll über die Anwesenheit ihres Senpai zu unterrichten. Kumiko war überzeugt, dass Mari das bestimmt auch schon alles mitbekommen hatte: „Unten wird unser Typ verlangt.“ Der junge Mann, den die Taichō dabei im Schlepptau hatte, sah wegen der Situation, in der er sich befand, nicht gerade erbaut aus. Tatsächlich unternahm er noch einen halbherzigen Fluchtversuch, der eher in einer Art „Nebenher“-Aktion von Itoe-san unterbunden wurde. Im selben Moment warf ihre Gruppenführerin die Frage in den Raum, was in der Zwischenzeit an ihrem Teil der „Front“ vor sich gegangen war.
'Dann fang' ich mal mit dem uninteressanten Part an', bereitete sie sich Moralisch darauf vor, Itoe-Senpai ihre Sicht der Dinge zu eröffnen, die wegen mangelnder Insider Informationen einfach total unwichtig sein musste, aber sie würde sich streng an die Verhaltensmaßregeln halten; sich kurz und prägnant auszudrücken, aber gleichzeitig so viele Details wie möglich erwähnen, falls Kumiko selbst etwas übersehen haben sollte:“Hai! Wie Sie uns befohlen haben, haben wir uns an die Verfolgung des Zielobjektes begeben und konnten trotz mehrerer Kleidungswechsel, sowie einigen unvorhergesehenen Maneuvern in der Nähe bleiben. Unser momentaner Informationsstand ist, dass sich die Zielperson im Moment in diesem Haus dort aufhält“, wobei die Blondine angedeutet auf die Bruchbude von einem Haus wies, dessen „Garten“ daran, rein visuell, noch das Lebendigste zu sein schien. Und pünktlich mit dieser Geste kehrte auch der imaginäre Schimmelgeruch in Kumiko-chans Nase zurück, den sie schon total vergessen hatte: „Während unserer Verfolgung stießen wir auf zwei maßgebliche Hindernisse, das Erste war eine plötzliche Prügelei zwischen einigen Jugendlichen, die sich wegen der ungleichen Verteilung der Stärke der beiden beteiligten Parteien schnell klärte“, die Zwölfjährige unterdrückte das Bild des Mittzwanzigers in Blümchenpyjama, das sich gerade wieder einen Weg vor ihr inneres Auge suchte, bevor sie fortfuhr: „Das zweite Hindernis war eine kleine Gruppe Kinder, die unter Getöse auf uns zu stürmten, sich aber sehr schnell abschütteln ließen. In beiden Fällen bestand keine offensichtliche Gefahr, aber ich schließe nicht aus, dass es sich in beiden Fällen um Ablenkungsmaneuver handelte. Trotzdem habe ich meine Pflichten meiner Partnerin gegenüber gewahrt, für den Fall das meine Einschätzungen falsch wären.“
Schlussendlich sollte wieder ein Wink mit dem Zaunpfahl folgen, der Kumiko wieder einmal eintrichterte, welche Rolle sie in dieser Mission spielte: „Über den Ablauf der Verfolgung selbst habe ich keine Informationen“, das Mädchen lies in ihrem Tonfall während des Berichts nicht den geringsten Zweifel darüber aufkommen, dass sie in beiden Fällen notfalls bis zum Äußersten gegangen wäre, und selbst der Egoschub, den sie ihren beiden Teampartnerinnen neuerlich zuspielte, konnte Kumiko nicht die geringste emotionale Regung abringen. Diese Worte markierten auf eher weniger fulminante Art und Weise das Ende ihres Berichts, mit dem sie die Bühne für ihre Partnerin freimachte.
 

Hyuuga Mari

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Der Plan funktionierte, wie erwartet stürmten die Kinder begeistert davon, um nach dem angesprochenen Süßkram zu suchen. Mari sah der Gruppe hinterher und stellte Vermutungen auf, wann diese die Suche nach dem nicht existierenden Freund aufgeben würden. Ja, selbst nach dem Verschwinden der Kinder hing die Hyuuga noch an dem Gedanken, diese Gesichter schon einmal gesehen zu haben, doch nachdem sie sich zusammen mit Kumiko auf das Dach des heruntergekommenen Gebäudes begeben hatte und ihre Konzentration auf die Beobachtung des Verfolgten lenken konnte, gelang es Mari zumindest vorläufig, die Kinder in den Hintergrund ihrer Gedanken zu schieben. Die Umgebung ausschaltend – die Michiyo war schließlich noch anwesend – betrachtete die Genin mit aktiviertem Byakugan das Innere des Hauses, mit dem Hauptgedanken, das Geld nicht aus den Augen zu lassen. Das mehrstöckige Gebäude entsprach genau den Eindrücken, die es von außen gegeben hatte: Die Wände waren bemalt, Schränke teilweise auseinander gefallen, Spinnenweben in den Ecken der Zimmer und... Moment, war da gerade eine Kakerlake gewesen? Bitte, wie sollte man unter diesen Bedingungen anständig leben? Leider deutete alles darauf hin, dass diese Bruchbude noch bewohnt wurde, denn außer Herr Sombrero waren noch andere Personen in dem Gebäude anwesend. Unter anderem ein Jugendlicher, der in einem der vielen heruntergekommenen Zimmer einem kleinen Mädchen etwas vorlas. An sich ein süßes Bild, aber im Moment nicht das, was die Hyuuga erhofft hatte, zu sehen. Nur kurz hatte ihr Blick an diesem Schauspiel gehangen, danach wanderte er weiter durch die vielen mit alten Spielzeugen vollgestopften Räume, bis gesuchte Person, ruhig an einem ebenfalls alten Tisch das Geld zählend, wieder in ihrem Blickfeld erschien. Zumindest machte er nicht den Anschein, gleich wieder zu verschwinden, sogar ganz im Gegenteil. Gerade wollte Mari beginnen, sich die verschiedensten Gründe zu überlegen, wofür Herr Sombrero das viele Lösegeld nutzen wollte, als sie eher beiläufig die flinken Bewegungen Kumikos und die Tatsache, dass sich ihre Teamkollegin zum anderen Ende des Daches bewegte, bemerkte. Schlagartig erhob sich die Braunhaarige, folgte mit dem Byakugan der Richtung, in die ihre blonde Kollegin sich bewegte und als jene am Ende des Daches zum Stehen kam bemerkte auch die Hyuuga, was passiert war. Zumindest versuchte sie es sich herzuleiten, denn das einzige, was Mari zu Sehen bekam, war Itoe, welche einen jungen Mann gestellt zu haben schien. Vielleicht.. die zweite Tasche?.. Dass die Senpai hier war, welche auf das zurückgelassene Geld Acht geben wollte, lies für die Genin nur den Schluss übrig, dass jener Mann wahrscheinlich der Komplize von Herr Sombrero sein musste. Gut, das würden Kumiko und sie wohl noch früh genug erfahren, denn schon bald machte die Michiyo darauf aufmerksam, dass die Chunin die beiden Genin zu sich rief.
Die 12-jährige begann bei Itoe angekommen sogleich den Ablauf der Verfolgung zu erläutern und schweigend wie immer lies Mari Kumiko ihre Aussage beenden, bevor sie durch ein kurzes Nicken ihre Zustimmung deutlich machte. „Die Verfolgung ist genau so abgelaufen, wie Michiyo-san gesagt hat.“ Das ruhige Lächeln, welches bei diesen Worten natürlich ihre Lippe geziert hatte, schwächte ab, als die Hyuuga auf den Verfolgten zurück kam. „Momentan sitzt er in diesem Gebäude und zählt das Geld. Er machte nicht den Eindruck, als ob er gleich wieder verschwinden würde, vielleicht wartet er ja auf das restliche Lösegeld?“ Ein beiläufiger Blick zu dem jungen Mann an Itoes Seite „Das Haus ist nicht unbewohnt, abgesehen von dem Verfolgten, seinem Aussehen nach ein älterer Herr, befinden sich noch ein paar Kinder dort, dem vielen Spielzeug in Garten und Haus nach zu urteilen vermutlich ihr Zuhause. Shia-dono habe ich noch nicht sehen können.“ Gab es noch viel mehr zu sagen? Nein, Mari glaubte, das wichtigste erwähnt zu haben.




[Gnargh, tut mir Leid, dass meine Posts vergleichsweise immer am längsten brauchen, aber Schule frisst wieder verdammt viel Zeit. Da nun auch zusätzlich die Klausuren wieder anfangen, entschuldige ich mich schon einmal im Voraus, falls ich mal drei oder vier Tage für nen Post brauche, auch wenn ich natürlich versuche, früher zu schreiben. Nur damit ihr nicht denkt, ich wolle nicht schreiben. xD]
 

Hyuuga Itoe

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Itoe nickte ob den Erklärungen der beiden Mädchen während sie den jungen Mann samt Tasche an kurzer Leine hielt. Eine typische Verfolgung, sie waren dran geblieben und hatten sich nicht ablenken lassen. Was wollte man mehr? Antworten, klar, aber die hatten unsere beiden Genin auch kaum finden können.
„Gute Arbeit, ihr zwei.“ Ja, Itoe hatte beide angesprochen. Kumiko fühlte sich womöglich etwas nutzlos, gehörte aber dennoch zum Team – auch wenn sie mal nicht so viel beizutragen hatte wie der Rest. Daran würde sie sich gewöhnen müssen. Das Mädchen war erst zwölf Jahre alt. Sie hatte noch viel Zeit sich zu beweisen. Itoe lächelte mild als sie an sich selbst in diesem Alter dachte.
„Ich habe die zweite Tasche mit dem Geld vom Dach aus überwacht, es dauerte einige Zeit aber irgendwann trat dieser nette Bursche auf den Plan, krallte sich die Tasche und machte einen Abgang. Ich habe ihn bis hierher verfolgt und tadaa: Hier sind wir. Also, mein Freund, möchtest du uns etwas erzählen?“, fragte Itoe ihren „Gefangenen“. Dieser schaute jedoch nur eingeschüchtert von Links nach Rechts, beobachtete seine Füße und nuschelte irgend etwas unverständliches vor sich hin was sich wie eine Entschuldigung anhörte. Itoe hätte ihn zum Reden bringen können, wollte aber nicht. Sie warf selbst einen Blick in das Haus, vergewisserte sich, dass in der Nähe des alten Mannes außer ein paar Buttermessern keine Waffen lagen und machte sich dann mitsamt dem Team auf den Weg.
„Man würde misstrauisch werden wenn der hier“ Itoe klopfte dem jungen Mann harsch auf die Schulter „nicht bald auftauchte. Wollen wir uns also das Geld zurückholen, nicht wahr?“ Mit diesen Worten schritt sie durch den Vorgarten und war gar nicht so besorgt darüber, was im Haus geschehen konnte oder wo Shia war.
Sie durchschritten die morsche Tür, kamen an abgeblätterten Tapeten vorbei uns standen letztendlich wohl in einer Art Küche.
„E-e-es tut mir L-leid!“, stammelte der junge Mann plötzlich und sein älteres Pendant drehte sich erschrocken um. Öffnete den Mund, riss die Augen auf und widmete sich exzessiver Schnappatmung.
„Guten Tag, meine Herren. Würden Sie bitte das Geld auf dem Tisch liegen lassen, aufstehen und langsam zu uns kommen?“, sagte Itoe in einem ernsten und strengen Tonfall. Die Hände des anderen Mannes hatte sie während dem Hereinkommen verknotet – improvisierte Handschellen.
Der alte Mann begann zu zittern. Auf seinem Gesicht spiegelte sich allzu deutlich Schmerz und Trauer wider, als er sich sehr langsam erhob. Bevor er aber auch nur einen einzigen Schritt gemacht hatte offenbarte sich eine neue Schachfigur. Shia-dono.
„Lasst sie! Es war meine Idee.“
 

Michiyo Kumiko

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Die Überraschung, die eigentlich nie eine war, legte sich bei der Jüngsten der Gruppe ziemlich schnell: „Hab ich mir gedacht“, schnarrte Kumiko kühl, ohne dabei den Blick von dem Alten abzuwenden, der sich noch immer nicht ganz wieder im Griff, aber instinktiv innegehalten hatte, als Shia-donos stimme den Raum durchflutete. Sie war wirklich hübsch, obwohl ihre Erscheinung schon ein wenig unter den neuen Umständen gelitten hatte. 'Und morgen quittiere ich den Dienst und werde Wahrsager, gleich kommen als Gründe bestimmt die Kinder von vorhin oder ein Kerl, mit dem sie durchbrennen wollte … vielleicht auch beides', bestätigte sich Kumiko diesmal selbst, denn zumindest Teile ihrer Vermutungen mussten stimmen: „Ich hab' mich schon gefragt, wie die Entführer Sie, Shia-dono, durch ein Fenster bekommen haben, das gerade groß genug sein sollte, um sich durchzuzwängen“, Kumiko hatte das Fenster zwar nicht selbst gesehen, aber die Informationen, die Itoe-Taichō vor dem Aufbruch der Gruppe besorgt hatte, waren da ziemlich deutlich gewesen: „Zumindest geräuschlos könnte das nicht funktionieren. Die Wachen hätten vermutlich bei dem kleinsten lauten Geräusch sofort reagiert. Deswegen kann bei der Entführungsgeschichte einfach etwas nicht gestimmt haben!“ Natürlich klangen die Worte Kumikos im ersten Augenblick verwegen, aber nicht umsonst hatte Itoe-Senpai auch angemerkt, dass die Bäder ziemlich wertvoll eingerichtet waren. Die Wachleute würden also auch diese mit Argusaugen überwachen. Weiterhin glaubte Kumiko kaum, dass eine ihrer beiden Teamkolleginnen schon das Gefühl des Beobachtet-Werdens vergessen hatte, das über ihrem gesamten Gespräch mit Omura-sama, sowie Souta-san gelegen hatte.
Die Anagramme und das seltsame Verhalten Soutas verschwieg sie wissentlich vorerst, denn auch wenn die Indizien gegen Souta erdrückend waren, sie hatten noch keinen definitiven Beweis – und die würden sie brauchen, um Omura-sama zu überzeugen. Solange durften die bösen, bösen Entführer sie ruhig noch für bescheuert halten. Aber vielleicht war es auch gar nicht so unklug, jetzt in die Offensive zu gehen, solange Shia-dono noch von Souta isoliert war: „Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen, und behaupten, dass es mindestens einen Helfer im Haus Omura geben muss“, Kumiko-chan bewegte sich jetzt langsam um den alten Mann herum, um sowohl ihn als auch Shia-dono noch etwas mehr unter Druck zu setzen. Die Blonde wollte den Eindruck des Isoliert-Seins künstlich verstärken, um einen der Beiden besser aufweichen zu können: „Am offensichtlichsten wurde es, als wir feststellten, dass wir falsch über den Ort und den Zeitpunkt der Geldübergabe informiert worden sind, so was passiert nicht einfach so, wenn es um eine solche Menge Geld und ein Menschenleben geht“, die Kleine deutete flüchtig in die Richtung des halb gezählten Geldhaufens, der den Tisch noch immer beherrschte. Der Vorteil an ihrer jetzigen Position war eindeutig der, dass sie näher an der einzigen Ablagefläche war, die außer dem Tisch in diesem Raum existierte. Wenn sich irgendwer von den Dreien bewaffnen wollte, mussten sie ihre Waffen entweder bei sich haben, oder sie mussten an Kumiko-chan vorbei.
Kumiko-chan rechnete fest damit, dass zumindest einer der beiden, die noch nicht gefesselt waren, ausrastete und versuchte, einen Kampf zu provozieren. Insbesondere, weil sie jetzt auf die Sache zu sprechen kommen würde, die ihnen wie ein Schlag in die Magengrube vorkommen könnte – sie hatten schließlich keine Ahnung, dass Souta ein schlechter Schauspieler war: „Ich hab' auch schon so ne Ahnung, wer das sein könnte, nicht wahr, die Damen?“ dieser Satz war an ihre beiden Teamkollegen gerichtet. Kumiko hatte es sich nicht nehmen lassen, in der zweiten Hälfte ein wenig den Tonfall Soutas zu imitieren. Obwohl die Kumiko'sche Gefühlskälte noch überdeutlich darin mit schwang, sollten Itoe-Taichō und Mari-san die Aussage wohl verstanden haben. Das hoffte Kumiko auf jeden Fall. 'Und wenn ich's jetzt noch geschafft hab', bei der ganzen Sache noch cool auszusehen, bin ich total zufrieden.'
 

Hyuuga Itoe

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„Ihr versteht das nicht!“, sagte Shia-dono laut und deutlich. Sie schrie fast schon und schien etwas aufgelöst. Ihre Atmung ging schnell, Schweiß bildete sich auf ihrer Haut und sie sah sich hektisch um. Ihre Augen zuckten von links nach rechts, blieben auf dem zwölfjährigen Mädchen ruhen, wanderten zu Itoe und ihrem jüngeren Pendant.
Während die ältere Hyuuga schwieg und die Gelegenheit nutzte um Kumiko in Aktion zu sehen steigerte sich Shia immer weiter hinein – in was auch immer, nicht wahr?
„Das hat mit den anderen gar nichts zu tun! Du bist doch nur ein kleines Mädchen, was verstehst du denn bitte von alldem?! Gar nichts! Du hüpft durch die Gegend und spielst Ninja und weißt doch gar nicht auf was es im Leben ankommt!“ Ja, definitiv. Die hübsche Shia wurde lauter. Der ältere Herr blickte längst resigniert auf den Boden und versuchte die junge Frau mit leisen Worten zu beruhigen, hatte dabei aber keinerlei Erfolg.
„Mein Vater ist kein netter Mensch. Er hat genug Geld um darin schwimmen zu können und was macht er damit? Kauft sich teure Möbel, Häuser, investiert es um noch mehr Geld zu kriegen. Er nutzt es für sich selbst und nur für sich selbst! Als ein Bettler es einmal wagte ihn mehrmals um etwas zu Essen zu bitten hat er ihn von einem seiner Gorillas „entfernen“ lassen. Für solche Männer arbeitet ihr, wisst ihr das?“
Shia-dono hatte sich inzwischen energisch in Rage geredet und hatte gar keine Ohren mehr dafür was sonst noch gesagt wurde. Sie kannte wohl kein zurück mehr und Itoe machte nicht einmal den Versuch sie zu bremsen. Kumiko hatte das Gespräch an sich gerissen, jetzt musste sie es auch beenden. Mit einem hatte das Mädchen übrigens Recht gehabt...
„Ich arbeite in diesem Waisenhaus seit sechs Jahren! Dreizehn Kinder. DREIZEHN KINDER wohnen hier, das ist ihr Zuhause! Und wie sieht es aus? Es verfällt weil die Stadt kein Geld mehr dafür aufbringen will. Sie landen auf der Straße, einfach so und können nichts, wirklich NICHTS dafür, ist dir das klar du kleine Göre?!“ Shia war Kumiko inzwischen einige Schritte näher gekommen. Die junge Frau war vollkommen fokussiert und wütend. Sie wollte all die Ungerechtigkeit in die Welt herausbrüllen und Kumiko war ihr Opfer.
„Weißt du was mein Vater sagte als ich ihn gefragt habe ob er hilft? Er sagte „Ein Waisenhaus, kein Wunder, dass das pleite geht. Schlechte Geschäftsidee.“ und als ich ihm von den Kindern erzählte meinte er nur, dass sie es nicht anders verdient hätten! Er hätte auch selbst etwas aus sich gemacht und wer das nicht kann hat kein Geld verdient! An dem Abend hat er ein viertes Gästehaus gekauft, aber er kommt nicht einmal auf die IDEE auch nur einen einzigen Penny für diese Kinder hier auszugeben?!“
Sah Itoe das gerade richtig? Ja, es hatten sich doch tatsächlich Tränen in den Augen Shias gebildet, die nun langsam aber sicher ihre Wange hinunter liefen.
„Ja, ich habe meine Entführung inszeniert und das Geld erpresst! Nimm es! Nimm es alles! Gib es zurück und erzähl meinem Vater was passiert ist! Ich werde in Verhaltenskurse und zu Erziehungsexperten geschickt, das Waisenhaus wird geschlossen, die Kinder landen auf der Straße und Totomu-san und sein Sohn landen im Gefängnis!“ Das Geheimnis, das kein sonderlich großes war, war also gelüftet. „Ihr alle seid nichts anderes als bezahlte Schachfiguren meines verdammten Vaters, könnt nicht selbst denken und macht was man euch sagt, scheiß egal ob es Menschenleben runiert! Hauptsache der reiche Sack kriegt sein Geld zurück um damit einen noch größeren Pool zu bauen, noch pompösere Feste zu schmeißen und sein ach so tolles „Reich“ zu vermehren!“
Shia war verheult, aufgelöst und schrie durch die Gegend. Es war nichts schönes an dieser Sache. Letztendlich glitt sie an einer Wand herunter und verlieb dort.
„Wisst ihr was? Ihr könnt mich alle mal. Fickt euch einfach!“
Itoe zog die Brauen empor und warf ein Auge auf Kumiko. Das dürfte... interessant werden? Es wäre keine Schande für einen unerfahrenen Genin zu diesem Zeitpunkt dankend abzuwinken und Itoe das machen zu lassen – sie war schließlich die Teamleiterin. Die Hyuuga ließ Kumiko allerdings die Freiheit das selbst entscheiden zu dürfen. Sie hatte sich bisher nicht dumm angestellt und es interessierte Itoe wirklich wie und ob das Mädchen nun reagieren würde.

[out: Da Mari wohl viel um die Ohren hat überspringen wir sie jetzt einfach und werden zu zweit weiter posten; die Mission ist eh bald vorbei. Mari, falls du Zeit findest poste einfach "rein". Ansonsten: Kumiko, du bist dran.]
 

Michiyo Kumiko

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„Doch, ich versteh' das“, eröffnete sie ihren Konter auf die Geifer-Attacke Shias, die sich plötzlich so ganz und gar nicht mehr damenhaft gab: „Es ist mir nur, wie Sie schon sagten scheiß egal.“
Das Gesicht der Blondine hatte sich während des Redeschwalls, den Shia von sich gegeben hatte, nicht einen Nanometer verändert. Eigentlich empfand Kumiko es fast schon als pervers, dass sie freudig verzückt war, als die Hochgeborene offensichtlich ertappt in die Offensive der Verzweifelten ging. “Ich bin nur ein kleines Mädchen, das stimmt … Aber bilden Sie sich nicht ein, dass ich dieses Leben nur führe, weil ich gerade nichts Besseres zu tun habe“, die Zwölfjährige machte ihrem Namen als Eisprinzessin gerade alle Ehre. Der Tonfall, mit dem sie auf jeden einzelnen Punkt einzugehen plante, den ihr Shia-dono gerade an den Kopf geworfen hatte, lag definitiv unter dem Gefrierpunkt: „Worauf es im Leben ankommt? Natürlich nicht, woher auch? Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es nicht um Geld geht. Dieses Haus sieht nicht viel besser aus, als das, in dem ich aufgewachsen bin, Omura-san. Meinen Sie, das hätte mich im Mindesten interessiert? Nein, es war mir völlig egal. Mir waren die Umarmungen meiner Eltern sehr viel wichtiger als das, obwohl es noch nicht mal meine richtigen Eltern waren. Aus meiner Sicht ist Ihre Sichtweise, in dieser Hinsicht mehr als nur verabscheuungswürdig. Ich finde es sogar primitiv, wenn ich ehrlich bin.“ Kumiko würde heiser sein, wenn sie morgen aufwachte – ganz sicher! „Ich habe keine Ahnung, worauf es im Leben ankommt! Aber ich glaube, dass sie genauso wenig Ahnung haben, wie ich, deswegen lasse ich mir von Ihnen keine Vorträge halten.“

Das Verlangen Kumikos, ihrem Gegenüber so richtig herzhaft eine zu verpassen lies sich nur schwer zurückhalten. Aber Shia-dono zu verletzen könnte durchaus Folgen haben, die noch über Jahre hinweg zu Schwierigkeiten führen könnten. Trotzdem hatte Kumiko Schwierigkeiten, sich zurückzuhalten, sie hatte ihr gesamtes Leben eben als Spiel bezeichnet, sie nahm es nicht ernst.
„Die wenigen Minuten, in denen ich Omura-sama begegnete, zeigten mir ziemlich deutlich , was für eine Person er ist, aber das darf mich nicht beeinflussen. Genauso wenig, wie es mich beeinflussen darf, wie ich es finde, das Sie versuchen Unrecht zu etwas Gutem zu machen, nur weil sie es gegen ein anderes Unrecht aufwiegen wollen. Das konnte doch von Anfang an nicht funktionieren.“

Eigentlich hatte sie mit dem letzten Einwurf ihrer Ansicht nach doch schon zu viel von ihren eigenen Ansichten mit einfließen lassen, aber langsam aber sicher war Kumiko-chan das auch egal. Der Ältere, der immer noch auf dem Stuhl saß, die gigantische Menge Geld vor sich war dagegen zumindest emotional gesehen intelligenter, ihm war wenigstens bewusst, dass das, was sie da taten eine Straftat war. 'Ich lasse mich in eine Diskussion reinziehen, das ist nicht gut. Ich muss die Sache beenden', war sich die Göre sicher, denn sonst könnte sie ihre Fassade nicht mehr lange aufrecht halten. „Ich konnte auch nichts, als ich hier hergekommen bin, und? Ich habe hart gearbeitet, damit ich heute, Ninja spielen kann, wie Sie es nennen; Habe alles dafür aufgegeben, was mir viel wichtiger war als Geld, damit ich meine Ziele erreichen kann, damit ich irgendwann aus diesem Sumpf der Nutzlosigkeit rauskomme“, setzte Kumiko zum hoffentlich finalen Schlag in die moralische Magengrube an: „Wer hat denn zu verantworten, dass diese Kinder nichts können? Wer? Ihr Vater? Ich? Eine von diesen beiden?“ Fragte sie konfrontierend mit einer nur angedeuteten Bewegung in Richtung ihrer Partnerinnen der Respekt vor diesem Ding, das noch verzogener war als die Blondine, schwand nun endgültig: „Gib mir meinetwegen die Schuld daran, dass du nicht wahrhaben wolltest, was passieren würde, wenn euer Plan schiefgehen würde – wenn die Nullen auf der Lösegeldforderung einfach so viele sind, dass sich der Einsatz von Ninjas einfach deutlich eher lohnt.“ Ja, Kumiko hatte mit voller Absicht auf jedweden Respekt in der Anrede verzichtet, den sie war zu dem Schluss gekommen, das die Tochter des Omura diesen beileibe nicht verdient hatte.

Wer Kumiko länger als zehn Minuten kannte, konnte unterschwellig heraushören, dass sich die Stimmlage der Zwölfjährigen gegen Ende deutlich änderte, sie war wohl spätestens jetzt an den Grenzen ihrer Zurückhaltung angelangt. Desto besser ersichtlich wurde die Annahme, dass etwas vielleicht nicht stimmte, als Kumiko nach Shia-donos fulminantem Diskussionsende einfach umdrehte und in sich in Richtung Tür aufmachte. Ihr Gesicht war deutlich angespannt, als sie Itoe-Senpai einen entschuldigenden Blick zuwarf: „Ich warte vor der Tür“, war fast alles, was die Stille durchschnitt, wenn die zwölfjährige Genin nicht im Türrahmen noch einmal haltgemacht hätte, um Shia eine Warnung zukommen zu lassen: „Wenn du ... die Art auf die ich mein Leben führe, meine Ziele, meine Überzeugungen, einfach alles, was ich erreicht habe, noch einmal als Spielerei abtust, werde ich dir deine verdammten Beine brechen und dich zum Omura Anwesen zurück Schleifen.“

Von ihrer emotionalen Zurückhaltung war in diesem letzten Satz nichts, aber auch rein gar nichts mehr übrig. Kumiko entschwand hinter die Wand, blieb also in der Nähe, falls doch noch etwas war, was sie erledigen musste und stützte sich an derselben mit der Schulter ab. Ihre kleine Faust ballte sich, bis dass die Fingerknöchel weiß hervortraten. 'Dieses Mistvieh hätte mich fast so weit gehabt.'
 
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