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Es kommt immer anders, als man denkt - Yugakure

Yamasaru Souta

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Während die beiden Genin damit beschäftigt waren, die Steine abzuladen, dachte Souta gedankenverloren und geistesabwesend über die Worte seines Kameraden nach. Inzwischen hatten sie sogar zusammen gekämpft, da verdiente Daichi eine andere Bezeichnung als lediglich die eines Partners. Die Vermutung, dass die beiden Räuber nur Handlanger waren, unterstützte der Blondschopf. Sie verheimlichten schließlich etwas, trauten sich nicht, über die Hintergründe ihrer Tat zu reden, da schien der Schluss, den Daichi gezogen hatte, nur logisch zu sein. Die tatsächlichen Bösewichte gingen nie selbst los, sie schickten immer erst schwächere Leute. Aber.. warum eigentlich?
Und auch als der Rotschopf schließlich in sein Zimmer gegangen war, dachte der Genin noch über das Geschehene nach. Der Schluss, dass es etwas mit der Mission zu tun haben, gar jemand beim Einsturz der Brücke nachgeholfen haben könnte, klang im ersten Moment ziemlich beunruhigend, auch wenn es ihrem Auftrag eine ziemliche Portion Risiko hinzufügen würde. Die Vorstellung, doch noch gegen das Böse kämpfen zu können, war aufregend und spannend, eine weitaus größere Herausforderung, als lediglich eine Brücke zu reparieren; doch erst vorhin hatte er gesehen, zu was solche Menschen wirklich bereit waren, was sie mit seinem Team tun könnten, wenn es nicht aufpasste - natürlich schwang auch die Erinnerung mit, zu was er selbst bereit gewesen war. Doch auch wenn Souta ein schlechtes Bauchgefühl hatte, war Daichis zweite Vermutung wohl ziemlich weit hergeholt und unwahrscheinlich. Ob er das gut oder schlecht finden sollte, wusste der Junge nicht.
Erst der laute Knall riss ihn aus den Gedanken. Schlagartig drehte er den Kopf in Richtung des Geräusches, konnte dort jedoch nichts erkennen. Und dann wurde ihm eines bewusst, die Situation war eindeutig: "Versteck dich!", rief er dem Händler zu, der vollkommen perplex und überrascht war, "Das ist ein Angriff!" Widerwillig griff er in seine Tasche, nur um im gleichen Moment zu erkennen, dass es nichts gab, was seine Hand umfassen konnte. Das Kunai hatte er weggeworfen und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er vergaß, es wieder aufzuheben. Sich wütend auf die Lippe beißend, öffnete er stattdessen die Tür nach draußen, nur um dann seine Hände schützend hoch zu halten. Er lief laut und ohne jeglichen Bedacht auf Heimlichkeit los, blickte dann um die Ecke und.. seufzte laut auf. Ob aus Sorge oder der Hoffnung auf einen spannenden Kampf - wahrscheinlich mischte sich beides - er war einfach zu leichtgläubig, wie er sich gerade eingestehen musste.
Er erkannte den auf dem Boden liegenden Hoko, der sich gerade Schmutz und Staub aus den Klamotten klopfte, daneben stand ein junges Mädchen, wahrscheinlich sogar in seinem Alter, mit langen, blauen Haaren. Der Junge näherte sich den beiden, sah dabei zu, wie sie ihm wieder auf die Beine half und grüßte sie mit einem "Hey." Während er den Jungen musterte, blieb sein Blick erst an den Seilen, die er in einer unglaublichen Geschwindigkeit wieder ordnete, und dann an dessen Stirn haften, besonders am roten Abdruck, den die Wand dort hinterlassen hatte. "Ich glaub', morgen gibt das 'ne unschöne Überraschung." Ihm selbst ging es da aber nicht besser, sah man sich mal die länglichen drei Wunden an seiner Wange an, die gerade eine Kruste gebildet hatten. Dann blickte er zum Mädchen, das sich höflich verbeugte und schließlich als "Kajiya Kimiko" vorstellte. "Souta, das reicht so.", warf er ein, "Bist du auch ein Gast des Hotels?" Während er diese Frage stellte, konnte er beobachten, wie er ihr ein leichtes Trübsal ins Gesicht geblasen und sie dazu auch noch verunsichert hatte. "Ich, ähm... will euch nicht belasten, aber eigentlich.. bin ich auch für diese Mission eingetragen" Ein paar Momente vergingen, in denen der Blondschopf sichtlich überfragt war, ehe er ihr schließlich antwortete: "Ach.. das war mit vier Mitgliedern gemeint.."
"Na dann!", fügte er lächelnd hinzu, inzwischen hatte ihn diese Situation von dem Vergangenen ein wenig abgelenkt, "Je mehr, desto besser, ich bin froh, dass du doch noch zu uns gefunden hast!" Nachdem er Kimiko also herzlich begrüßt hatte, bedeutete er den beiden mit einer kurzen Handbewegung, ihm schließlich ins Hotel zu folgen. "Die Fahrt war richtig nervig, auf Schlafen hab ich ehrlich gesagt auch keine Lust und.. nun ja..", er begann leicht zu nuscheln und sich auch körperlich ein wenig abzuwenden, während ihm sichtlich unwohl wurde, "ich müsste mal ein wenig runterkommen.." Danach wurde er wieder lauter, deutlicher und energischer in seiner Sprechweise. "Also! Was haltet ihr davon, wenn wir noch in die heißen Quellen hinter dem Hotel gehen?", fragte er die beiden, während er gerade die Tür öffnete, sodass Hoko als erster hineingehen konnte. "Die müssen wir uns ansehen!" Damit war es entschieden!
 
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Heiße Quellen! Na endlich! Hoko hatte fast schon befürchtet, dass sie hier im Reich des heißen Wassers rumgurken würden, ohne jemals die Chance zu haben, die namensgebenden heißen Quellen zu genießen. Entsprechend enthusiastisch fiel sein "Klare Sache, das, brooooo~" aus, wobei er die Arme ekstatisch in die Höhe warf und damit wedelte. Und schon rannte er los, um seine Sachen gegen etwas bequemeres einzutauschen. Von seiner Erschöpfung war dem weißhaarigen Shinobi mit einem Mal nichts mehr anzumerken. So etwas zeigte man vor seinen Fans aber auch nicht!

Die heißen Quellen entpuppten sich als... nunja, heiß eben. Ein mächtiger, dampfender Teich mit angenehmem Garten drumherum, wobei eine große Holzwand als Trennung zwischen den Geschlechtern fungierte. So wie Hoko es sich vorstellte saßen auf der anderen Seite dieser mächtigen Holzfassade lauter hübsche Mädchen und fantasierten darüber, was er wohl gerade tat. Was, zugegeben, nicht sehr spektakulär war.
"Whaaah. Haare, Haare, Haare!" Normalerweise war der Kontakt des jungen Yontatami mit Wasser immer nur sehr kurz, er duschte sich, trocknete seine Haare und damit hatte sich das, doch jetzt bemerkte er zum ersten Mal wirklich, wie lang seine Mähne geworden war. Klatschnass hingen ihm die Strähnen ins Gesicht und teilweise bis über das Kinn, sodass sein Kopf aussah wie ein halb geschmolzener Schneemann. Ganz zu schweigen davon, dass er selber so gut wie überhaupt nichts sah. Mit hastigen Bewegungen schaufelte er seine Haarpracht zur Seite, sodass er einen streberartigen Mittelscheitel bekam. Lang und glatt hingen ihm seine Haare fast bis auf die Schultern. Das war überhaupt nicht cool. Aber für den Moment musste es wohl reichen, dachte er sich missmutig, während er bis zum Mund im warmem Wasser versank und mit seinem Atem blubbernde Bläschen machte.

Dass es spät war, hatte zumindest einen Vorteil: Bis auf die drei Jungs war die Männerhälfte des Bades vollkommen leer. So hatte Hoko die Gelegenheit, seine Haare ausgiebigst zu waschen (er imitierte dabei auch eine relativ bekannte Szene aus verschiedenen Werbetafeln, indem er seine Haare mit elegantem Schwung aus dem Wasser holte) und konnte sogar mit einem Badezuber auf dem glatten Boden umherrasen, ohne dass es jemanden groß störte. Doch vor allem nutzte er den freien Platz aus, um auf dem Rücken mit ausgestreckten Armen im Heißwasser zu dümpeln und nur ab und zu prustend etwas Wasser auszuspucken. Bis ihm schließlich eine Idee kam. "Jungs, sagt mal~ Holt mir doch mal 'n paar Handtücher, ja? Ein Yontatami kann aus allem Seile machen, wenn ihr versthet." Damit deutete er vielsagend, wie er hoffte, zur Trennwand und machte anschließend eine Geste wie Indianer John, ein äußerst beliebter Comicheld, der an einem Seil eine steile Wand emporkletterte. Jungs waren halt nunmal eben Jungs.
 
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Vorsichtig, und noch immer mit gezogenem Kunai, kam Daichi die Treppe zu den Schlafräumen hinab, blickte misstrauisch zum Eingang. Aber offensichtlich waren seine Befürchtungen unbegründet, denn er hörte schon bevor er unten ankam das Gespräch zwischen Souta und Hoko. Also war der Knall wohl von einem von ihnen erzeugt worden, hätte sich der Rothaarige ja denken können. Seufzend ließ er das Kunai wieder sinken und schlagartig kehrte auch die Erschöpfung des Tages wieder zu ihm zurück. Er wollte schon wieder in das Zimmer zurück, als in dem Gespräch doch noch ein Thema fiel, das sein Interesse weckte. Heiße Quellen! Natürlich, ist doch logisch, dass es hier welche gibt. Warum nur hab ich nicht selber daran gedacht? Sich das fragend, entschied er sich auch schon die beiden zu begleiten. „Hey, ich begleite euch zur Quelle.“ Schnell teilte er das den beiden anderen Jungs mit, dass Kimiko auch noch bei ihnen war, bekam er erst gar nicht mit, holte ein paar Sachen und betrat dann ebenfalls den Badebereich. Die anderen waren bereits da und zumindest Hoko nutze die Tatsache, dass sie allein waren dafür ein mehr oder weniger auf die Etikette zu pfeifen. Erneut leicht seufzend nahm Daichi platz und begann sich ausgiebig den Staub und Schweiß des Tages von seinem Körper zu waschen und sich vor allem um seine Haare ausgiebig zu kümmern. Immerhin war er schon irgendwie stolz auf seine Haare, also musste er sich auch vernünftig um sie kümmern und sie pflegen. Als er dann hörte, wie Hoko um Handtücher bat und der Rothaarige kurz zu ihm blickte, um zu sehen, wofür er sie wohl wollen könnte, konnte Daichi nur noch seinen Kopf schütteln. Ein klein wenig interessiert war er zwar ebenfalls, aber nicht genug um sich hier jetzt irgendwelchen Ärger einzuhandeln. Davon hatte er heute schon genug und würde morgen wohl noch mehr haben. So wusch er also seelenruhig den Schaum von seinem Körper und aus seinen Haaren und begab sich schließlich ebenfalls in das heiße Wasser, wobei er entspannt seufzte. Das heiße Wasser tat ihm wirklich gut und er spürte schon, wie seine verkrampften Muskeln anfingen, sich zu lösen. Was die beiden anderen trieben beobachtete er dabei nur halbherzig aus halb geöffneten Augen, denn er hatte zwar nicht vor zu helfen, doch irgendwie abhalten wollte er sie auch nicht. Immer tiefer ließ er sich in das Wasser hinein sinken, bis auch er, wie Hoko zuvor, bis knapp unterhalb der Nase im Wasser war und seine Haare sich um ihn herum ausbreiteten und aussahen, als wäre eine Lache flüssiges Feuer im Quellwasser.
 

Yamasaru Souta

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"Blubb..." Der Mund versank im Wasser, die langen goldblonden Haare breiteten sich auf der Oberfläche aus. Die Augen schlossen sich, dann folgte eine kurze Pause. Leichte Schweißperlen bildeten sich angesichts der Hitze auf der Stirn, wurden vom Dampf jedoch zum Teil verdeckt. Einige Momente verharrte der Junge in dieser Position, wusch sich den Stress des Tages und die Sorgen von der Seele, während sich sein Rücken an den Rand der Quelle lehnte.
"Blubb..." Die Nase folgte, füllte sich mit warmer Flüssigkeit, dann öffnete er wieder seine Augen, sah zu seinen Team herüber. Prüfend blickte er an sich herunter, musterte dann die beiden anderen und stellte fest, dass sie sich von der Länge ihrer Haare her nichts gaben. Schockiert kam auch Hoko schließlich diese Offenbarung. Beim Anblick des weißhaarigen Genin, der ihn grade eher an einen zotteligen Hund erinnerte, versuchte der Blondschopf zwar zu lachen, stieß jedoch nicht viel mehr als ein lautes "Blurgh" hervor, während er sich fast verschluckte, dann wieder auftauchte und eine kleine Fontäne in das Wasser spuckte. Danach übertönte sein Husten noch für eine Weile die ruhige Kulisse.
"Blubb..." Dieses Mal sank er, von der Imitation der Werbung inspiriert, komplett ein, ließ jedoch die Augen offen. Was diese leicht gereizt erblickten, sowohl bei Hoko als auch bei Daichi, verwunderte den Jungen nicht. Badetücher zu tragen war an solchen Orten zwar scheinbar üblich, wie es ihnen der Händler vorher noch gesagt hatte, jedoch ziemlich unpraktisch - kein Wunder also, dass auch die beiden anderen auf sie verzichteten.
"Blubb..." Inzwischen war Hoko aus der Quelle gestiegen, während Daichi es sich ein wenig gemütlich machte. Souta kämpfte währenddessen mit dem Atem, ging unter Wasser ein paar Schritte auf den Rotschopf zu und ein wenig in die Hocke. Die Arme nahm er dann zur Hilfe, schwang sie aufgrund des Widerstandes eher langsam nach unten und nahm dann schließlich den Schwung mit, während er vor Daichi aus dem Wasser sprang.
"Bluuaaaaaaaargghh!" Unter großen Fontänen schoss der Junge hinaus, begrub den Rotschopf unter Massen von Wasser und richtete sich breitbeinig vor ihm auf... dass er dabei mit dem Kinn nur gerade so über die Oberfläche kam, versuchte er dadurch zu überspielen, den Kopf einfach ein wenig in die Höhe zu neigen. "Immer die Deckung oben lassen, hehe!", neckte er den Jungen lachend und blickte dann zu Hoko hinüber, der inzwischen wieder in die Quelle gestiegen war und auf dem Wasser umhertrieb. Ein wenig Zeit verging, ehe er zur großen Trennwand zeigte, die den Bereich in Jungs und Mädchen unterteilte, und eine Geste machte, die Souta mit glitzernden Augen aufnahm.
"Waaaaaaaas?!", fragte er begeistert, "Du kennst Indianer John?!" Seile wollte er? Die konnte er haben! Es dauerte nur den winzigsten aller Augenblicke, bevor der leidenschaftliche Comic-Fan aus dem Wasser gesprungen war, Hoko zunickte und sich auf dem Weg zurück zur Rezeption machte. Bestimmt wollte er Kimiko, die sich leider auf der anderen Seite aufhielt, mit einem tollen Trick beeindrucken. Und das konnte Souta nur unterstützen! Die Badetücher waren schnell gesammelt - mehrere dutzend stapelten sich dabei vor seinem Gesicht und versperrten ihm so die Sicht - und in den großen Garten transportiert. "Kimiko wird bestimmt begeistert sein! Kennst du die Ausgabe "Bezwinger der Jademauer"?", fragte er den Jungen, legte ihm die Handtücher vor die Füße und deutete ihm an, dass er auch ja nicht vergessen dürfte, sie wie eine Peitsche nach oben zu schwingen. Wie im Kapitel könnten sie das Seil an etwas anderem befestigen, die Mauer ein Stück hochklettern und sich dann ein paar Mal von ihr abstoßen, um so genug Schwung zu bekommen, um über den Rand zu springen! "Kriegst du das Seil den Ast da oben hoch?", fragte der Junge und deutete auf einen hohen Baum, der weit über die Trennwand auf Seiten der Mädchen ragte. "Du hast an Indianer John gedacht, du darfst also zuerst!" Das gebot die Ehre so! Stellte sich nur noch die Frage, wer die schwebende Felskugel spielte, die Indianer John während des Sprunges aus der Luft verfolgte. "Daaaaiiichiiiii?"
 
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"Du kennst Indianer John!?" Souta-bro war ja ohnehin schon cool gewesen, aber mit diesem Satz katapultierte er sich in Hokos Liste der Coolness weit, weit nach oben. Fast auf sein Niveau und das war eine ganz schön seltene Ehre. "Klar kenn' ich Den Bezwinger, bro! Ich hab' jeden Band zuhause, als ob ich mir das entgehen lassen würde! Wie findest du Das Königreich des Kristallnebels? Oder Die Sashimono des Todes? Oder..." Dass Souta längst losgerannt war, um die Tücher zu besorgen, hielt Hoko nicht davon ab, weiter zu plappern und sogar während er die Seile vorbereitete, redete er unablässig weiter. Es dauerte ein wenig, bis er den gewünschten Effekt erzielt hatte, dnen ohne Chakraeinsatz war es für ihn ein wenig schwerer, die improvisierten Seile um den Ast des nahestehenden Baums zu schwingen. Und seine Jutsus auf Handtücher anzuwenden traute er sich dann bei aller Ehrlichkeit doch noch nicht zu. So etwas war Stuff für fortgeschrittene Yontatami, nicht für einen Anfänger wie ihn. "Aneko kann das bestimmt schon locker" meldete sich eine kleine Stimme namens Unsicherheit in Hokos Gedanken, doch er verdrängte sie gekonnt wieder. Hoko hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass nichts gutes daraus erwuchs, auf diese Stimme zu hören. Niemals.

"Alles klar, here we goooooo~" Nach einigen Minuten in denen er Handtücher angefeuchtet und verdreht hatte, schwang Hoko sich nun endlich dazu auf, seine Kenntnisse in die Tat umzusetzen. Das improvisierte Seil ließ sich zwar schwierig, aber immer noch fest verknoten und hielt dem (spärlichen) Gewicht des Yontatami stand, sodass er sich an einen ersten Kletterversuch wagte. Und tatsächlich kam er die Trennwand schnell hoch, wobei Souta-bro und Daichi-bro Hokos nackten Körper in seiner ganzen Glorie bewundern konnten. "Uuuuund da sind wir! Here I goo... AAAAAAAH!" Gerade als er seinen Triumph in die Welt hinausposaunen wollte rutschte Hoko unglücklich aus. Was normalerweise höchstens moderat peinlich gewesen wäre erreichte dadurch eine neue, bedrohlichere Dimension, dass Hoko genau in Richtung des Damenbades fiel. Und so wurde Hokos lauter Schrei von einem lauten Platscher gekrönt, dem schon bald mehrere hohe, spitze Schreie folgen würden...
 
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Während die anderen beiden Jungs enthusiastisch über eine fiktive Figur sprachen, von der der Rothaarige noch nie zuvor gehört hatte, ließ er einfach das warme Wasser weiter auf sich wirken und die Erschöpfung des Tages wegspülen. Noch ein wenig im Wasser bleiben und dann eine gute Mütze Schlaf, dann sollte ich auch den morgigen Tag noch schaffen. Während er das still und leise vor sich her dachte, beobachtete er auch die anderen beiden Jungs und immer stärker hatte er das Gefühl, dass er den Rest dieses Tages eben nicht in Ruhe und Frieden verbringen können würde. Kritisch beäugte er, wie die beiden Handtücher heranschafften und diese zu einem Seil knoteten, immer mehr spürte er den Schatten eines nahenden Unheils. Doch er hatte sich klar vorgenommen, dass er sich nicht einmischen würde und die beiden einfach machen lassen würde. Er wollte den Abend nur noch ruhig und friedlich ausklingen lassen, ohne irgendeine spezielle Aufregung oder Bedrohung für seinen Leib, sein Leben oder seine Psyche. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich nun also zurück, doch lange hielt dieser Frieden nicht an. Denn schon kurz darauf hörte er, wie sein Name gerufen wurde. Bitte versuch nicht mich da mit hereinzuziehen... „Ja, was gibt es?“ Während er zuerst noch dachte und ein wenig um den erhofften Frieden trauerte, tauchte er ein Stück weiter auf, damit er sprechen konnte, öffnete seine Augen und blickte zu Souta, ehe er die Worte sprach, die sich von seinen Gedanken kaum mehr unterscheiden konnten. Und schon kurz darauf, auf Hoko hatte er gar nicht mehr wirklich geachtet, wurde der Frieden, den er sich erhofft hatte, endgültig zerstört, als er den Weißhaarigen erst rufen, anschließend schreien hörte und schließlich noch mehr Schreie vernehmen konnte. Langsam schloss Daichi seine Augen, lehnte sich zurück und ließ sich wieder tiefer ins Wasser sinken. „Ich habe nichts damit zu tun, lasst mich in Ruhe damit. Ich habe nichts damit zu tun, lasst mich in Ruhe damit.“ Leise murmelte er das vor sich her, bis sein Mund schließlich unter Wasser war und nur noch ein Blubbern heraus kam. Natürlich war es eigentlich seine Pflicht seinem Teamkameraden zu helfen, doch sollte er sich wirklich für jemanden, der sich durch eigenes Verschulden in Lebensgefahr brachte, in selbige bringen? Er war nicht überzeugt, aber ein weiteres Gefühl sagte ihm, er hatte gar keine andere Wahl mehr.
 

Yamasaru Souta

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"Richtig cool! Noch cooler! Eines meiner Lieblingshefte! Noch viel viel...", entgegnete er dem Sunanin auf alle seine Fragen und setzte, jedes Mal wenn dieser eine neue Ausgabe in den Raum stellte, mit einem weiteren Superlativ nach. Dass sich Hoko mit Comics auskannte, fand der Blondschopf mindestens so cool, wie ersterer im Bezug auf den angehenden Helden selbst! Und so befanden sie sich auf einer Wellenlänge, während der eine ohne Unterbrechung die verschiedenen Episoden des Indianer John aufzählte und der andere in gleichem Tempo seine Meinung dazu abgab, ohne dass sie sich gegenseitig tatsächlich ausreden ließen oder abwechselten. Souta hatte kein Problem damit, wenn mehrere Personen gleichzeitig sprachen, und wie man an Hokos Enthusiasmus erkennen konnte, dieser scheinbar auch nicht. Erst, als die Handtücher schließlich zu einem Seil geknotet waren, wich der Kanon, wie man ihn durchaus hätte nennen können, einer gewissen Aufregung und Nervenkitzel - zumindest bei Souta, Daichi lehnte desinteressiert ab, was natürlich absolutes Unverständnis hervorrief, während Hoko so gelassen und cool wirkte, als würde er das täglich tun. Warum dieser aber einen bekannten Spruch des Buben, L.Ls Nemesis, zitierte, verstand er nicht so ganz.*

"Los geht's!", stimmte er dennoch ein und wartete nur darauf, bis Hoko über die Trennwand geklettert war. Gespannt blickte er nach oben, verfolgte dessen Bewegungen und riss dann schließlich ziemlich weit die Augen auf, als der Junge ausrutschte und direkt ins Bad der Frauen stolperte. Erst einige Zeit nach diesem kurzen Schock regten sich die Mundwinkel des Jungen. "Mhh..." Das war aber kein cooler Auftritt, wirklich nicht... auch wenn das nicht die hohen, spitzen Schreie der Frauen rechtfertigte. Jeder konnte mal Fehler machen, da musste man doch nicht gleich so entsetzt reagieren, gar wie ein Verfolgter aus dem Wasser rennen! Dass der Auftritt misslungen war, war nun wirklich kein Weltuntergang, auch wenn die Frauen da anderer Meinung waren. Ein wenig mehr Dankbarkeit konnten sie da schon zeigen, immerhin wollte er sie ja nur beeindrucken und begeistern. Um ihm also gegen die gemeinen Frauen unter die Arme zu greifen und auch ein wenig, um den misslungenen Sprung wieder wettzumachen, schwang sich das Goldlöckchen an die Handtücher, kletterte ungestüm nach oben und schwang sich schließlich selbst über die Trennwand, ehe er mit einem Köpper in die warme Quelle eintauchte.

Beim Auftauchen erwartete er zumindest ein wenig Enthusiasmus, wurde jedoch gemeinsam mit dem anderen Jungen mit Begriffen wie "Perverslinge!" und "Ihr verdammten Spanner!" willkommengeheißen, während die Frauen, längst aus dem Wasser gestiegen, über den Rasen des Garten liefen und im Hotel Schutz vor unangenehmen Blicken suchten. "Hä?!", stieß Souta fragend aus, sich nach den Schmetterlingen dieser Art umsehend. Sein Blick jedoch blieb direkt neben ihm hängen, fixierte eine massiv gebaute, kräftige dunkelhäutige Frau neben ihm. Grimmig blickte sie auf die beiden Genin herab, fixierte sie mit ihren braunen Augen und zog die dicken Brauen zusammen, während sie die alte, faltige Stirn runzelte. An die Felsen hinter sich gelehnt, dachte sie gar nicht daran, sich auch nur einen einzigen Schritt zu bewegen, sondern stieß stattdessen ein tiefes, verstimmtes Brummen aus. "Hey...", erhob sie sich drohend aus der Quelle, präsentierte sich in voller Pracht, ehe sie ihre Rastalocken nach hinten stricht und dann die Fäuste knacken ließ. "Was wird das hier?" Souta sah man die Verwunderung wie ins Gesicht geschrieben. "Was? Was meinst du?" "Verarsch mich nicht, Bursche", mahnte sie ihn, "Es ist offensichtlich, was ihr vorhattet" "Klar ist es das!", entgegnete der Junge, ohne nachzudenken. Und das brachte die Frau kurz aus dem Konzept. "Äh...ja. Sag ich doch!" "Ja!" "Ja... genau!" "Und wo ist jetzt das Problem?" "Hey, Bursche, ich sagte, du sollst mich nicht verarschen!" "Tu ich doch gar nicht! Wir wollten nur, dass ihr euch gut fühlt!" Kurzzeitig lief sogar der Bär von einer Frau rot an, ehe sie entsetzt in die Gesichter der beiden Jungen blickte. "Was zum Henker gibst du da von dir, Bursche?" "Na, was ist so schlimm daran, wenn wir euch ein unvergessliches Ergebnis bereiten wollten, an das ihr noch lange zurückdenkt?!" "Bursche, sprichst du über das, was ich gerade denke? Du bist doch keine 11!" "13!" "Trotzdem bist du noch viel zu unreif und unerfahren, um über sowas zu sprechen" Das konnte der Junge nicht auf sich sitzen lassen, sie hatte die beiden ja nur noch nicht richtig in Aktion erlebt. "Gib uns die Chance und wir zeigen dir persönlich, was wir draufhaben!" Dann drehte er den Kopf leicht, blickte den anderen Genin entgegen und wollte sich seine Zustimmung holen: "Oder, Hoko?"

...Währenddessen, eine Trennwand entfernt, stieg ein dünner, schmächtiger Mann ins Wasser, gesellte sich zu einem Rotschopf, der von dem Ganzen eigentlich gar nichts mitbekommen wollte. Seine behaarte Hühnerbrust presste er hervor, während er alle Viere von sich streckte und laut seufzte. "Danke, dass du so selbstlos für die Kosten aufgekommen bist", lobte er Daichi, ohne ihn tatsächlich dabei anzusehen. "Weißt du", fuhr er fort, "Mein Ochse wird für die kommende Reise ein wenig Futter benötigen... und nun ja... ich bin ein wenig knapp bei Kasse. Ob du wohl...?"

*Wenn das jemand versteht, fress ich nen Besen.
 
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Hoko lag im Bett und fühlte sich mies. Das waren gleich zwei Dinge, die er äußerst ungerne tat. Im Bett liegen war eine Notwendigkeit, wenn man gut aussehen wollte so wie er, aber er hasste den Gedanken, Zeit zu verschwenden, die er auch damit verbringen konnte, awesome zu sein. Und mies fühlte er sich erst recht nicht gerne, dafür war er einfach nicht geschaffen. Leider war es nicht ganz leicht, sich mit zwei zugeschwollenen Augen und jeder Menge blauer Flecken awesome zu fühlen, selbst wenn man es war. Ein Teil dieser Verletzungen kam von seinem unglücklichen Sturz in das Frauenbad, doch der Löwenanteil ging auf das Konto der Damen selbst, die überraschend wehrhaft waren, wenn sie sich in ihrer Intimsphäre gestört fühlten.
"Geistige Notiz: Awesomeness immer in Maßen einsetzen, wenn Frauen dabei sind", mahnte Hoko sich selbst. "Und Frauenbäder sind ab sofort tabu."

Glücklicherweise verheilten Schwellungen und Prellungen recht schnell, sodass Hoko am nächsten Tag zwar noch einige schmerzende blaue Flecken hatte, aber zumindest wieder sehen konnte. Auch fehlten ihm keine Zähne oder so etwas, was immer zu begrüßen war. Trotzdem fühlte er sich noch alles andere als awesome. Naja, das mal vergessen. Jetzt war es Zeit für ein ordentliches Frühstück, ehe es mit der Arbeit losging. Sie konnten ja nicht den ganzen Tag hier herumhängen! Also frisch angezogen und nach unten.
Im Frühstücksbereich des Hotels traf Hoko auf den ochsentreibenden Händler, der sie zu diesem Dorf gebracht hatte. Er strich sich gerade großzügig Marmelade auf ein Brötchen und schien enorm guter Dinge zu sein. Worüber, das wollte Hoko eigentlich garnicht wissen, trotzdem winkte er dem Mann freundlich zu, ehe er sich mit drei Brötchen und ordentlich Milch und Honig eindeckte, um seinen Hunger zu stillen und seinen Stimmbändern etwas gutes zu tun. "Do Re Mi Fa So... Hoko ist soooo~" Auch Gesangsübungen gehörten zu einem guten Morgen dazu. Draußen zwitscherten ein paar Vögel und Hoko machte sich kurz einen Spaß daraus, ihren Gesang nachzuahmen. Dann aber schlang er die ersten beiden Brötchen in einem Rutsch hinunter und blickte dann zum Eingangsbereich, hoffend dass Souta-bro bald ankam. Er wollte hören, was heute Sache war, verdammt!
 

Yamasaru Souta

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Irgendwann betrat ein kleiner, blonder Junge mit perfekt geflochtenem, glänzendem und nach Kamille riechendem Haar den Frühstücksbereich des Hotels. Er trug die selbe Hose, das selbe paar Stiefel und nun ja, auch das selbe Oberteil wie auch schon gestern. Sein Rucksack war weg, damit nicht nur all die Vorräte, sondern auch alle möglichen Ersatzklamotten. Mit dem, was er am Körper trug, müsste er die ganze Mission lang auskommen, und die Reise war noch lang. Was ebenfalls fehlte, und das hatte er erst diesen Morgen überhaupt erkannt, war sein langer, roter Bo, ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Teil seines Kampfstils. Damit, auf dieser Mission überhaupt kämpfen zu müssen, hatte er eigentlich nicht gerechnet, doch nicht nur die beiden Banditen, sondern auch die Gruppe histerischer Frauen, der überempfindliche Besitzer des Hotels und die große, wirklich starke Bärin hatten ihn da eines besseren belehrt. Bei diesem Gedanken lachte er leicht auf, begleitet vom lauten Knacken seines Kiefers, ehe er Hoko und Kiyobu grüßte. "Morgen!", rief er den beiden zu, leckte sich dann über die Lippen. Der Geschmack von Eisen zerging ihm auf der Zunge, ein leichtes Brennen auf der aufgeschürften, rosa Haut blieb zurück. Dann nahm er sich den Stuhl und setzte sich dazu, neben ihm der andere Genin, gegenüber der Händler. Ein kurzer Blick in Hokos Gesicht, dann der Kommentar des Jungen: "Zumindest haben wir's ertragen wie Männer!", verkündete er trotz der vorherigen Nacht erhobenen Hauptes. Immerhin waren das nur Zivilisten, undzwar solche, die einen ziemlich guten Grund hatten, wie ihn der Hotelbesitzer später aufgeklärt hatte. Die beiden waren selbst Schuld, demnach war das schon irgendwo okay, wenngleich das die Situation gerade ziemlich unbehaglich machte. "Also!", versuchte er das Eis zu brechen und gleich das Thema anzusprechen, welches er gestern noch versäumt hatte, nahm sich jedoch vorher noch ein Brot, bestrich es dann mit Kräuterbutter, "Hör zu, Hoko, du musst noch etwas wissen." Er erzählte seinem Partner von den beiden Räubern, davon, wie sie speziell nach ihm und Daichi gesucht und die beiden angegriffen hatten, sogar wussten, dass sie neu in der Stadt waren und auch, dass irgendetwas mit den beiden nicht ganz stimmte . "Und sie sagten, sie müssten das tun. Warum aber, wissen wir nicht. Deshalb vermutet Daichi, dass es noch mehr von denen gibt." Wieso Hoko das alles erfahren musste? Das würde Souta erklären, nachdem sie sich alle hier versammelt hatten. Auch Daichi und Kimiko betraten schließlich den Raum, setzten sich dazu. Letztere schien dabei noch schüchterner und zurückhaltender als zuvor zu sein, nun, nach dem gestrigen Abend war auch das nicht wirklich zu verübeln. Und irgendwie schienen alle Fäden, all das Unbehagen an diesem Morgen, auf genau diesen zusammenzulaufen. Einen weiteren dieser Fäden sponn der Händler dann schließlich, als er sich zum Rotschopf drehte, ihm aufdringlich auf den Arm klopfte und ihn anlächelte: "Ich hab' übrigens schon das Futter bestellt, vielen Dank!" Im nächsten Moment wandte er sich wieder von ihm ab und steckte sich ein Brötchen in den Mund. Dann blickte er in Richtung eines Fensters, lauschte den Vögeln und beobachtete sie. Souta verstand nicht so recht, was das zu bedeuten hatte, lächelte jedoch einfach. Bestimmt hatte ihm der Rotschopf irgendeinen Gefallen oder so getan!

Den letzten Bissen seines Brötchens schluckte Souta schließlich schmatzend runter, ehe er sich einmal laut und wichtigtuerisch räusperte und dann zur Untermalung zwei mal auf den Tisch klopfte. Warum er das tat, wusste er zwar nicht genau, doch er hatte es mal in irgendeiner Szene aufgeschnappt, in der der Anführer etwas zu den anderen sagte! Und als solcher fühlte er sich gerade mehr denn je: Es war ein tolles Gefühl, so im Mittelpunkt zu stehen und noch viel besser, endlich mal wie ein richtiger Anführer agieren zu können. "Passt auf, Jungs!", ein Blick zu Kimiko, "Und Mädel! Ich mache eine Ansage!" Man, klang das cool! "Eigentlich ist unsere Mission, die Brücke zu reparieren. Wie ihr jedoch wisst, wurden wir gestern angegriffen. Von Räubern, die scheinbar einfach Leute ausrauben, die neu in der Stadt sind und sich nicht einmal wehren können.", sagte er vorwurfsvoll und mit einer gewissen Wut in der Stimme. "Eigentlich ist das nicht unsere Mission, aber mal ernsthaft: Diese Leute haben nicht nur uns angegriffen, wenn Daichis Aussage stimmt, und davon müssen wir als seine Kameraden ausgehen, sind es mehrere, die das in Zukunft einfach wiederholen werden, weiterhin Zivilisten überfallen, vielleicht sogar töten, oder sich aber auch an uns rächen wollen, weil wir zwei ihrer Kollegen eingesperrt haben." Dann machte er eine kurze Pause, um dem zuvor gesagten Zeit zu geben, kurz einzuwirken. Das alles war zwar nicht bewiesen, doch der Vermutung Daichis vertraute er in diesem Punkt, es war das logischste und würde zum Verhalten der beiden passen. Außerdem mussten sie ja bei irgendetwas anfangen! "Und als die Shinobi, die wir sind, können wir das da einfach zulassen, erstens das Risiko für die anderen eingehen, die wir eigentlich beschützen müssten, und uns dann zweitens auch noch so verarschen lassen, als wäre nichts passiert, so mit uns spielen lassen, dass wir am Ende vielleicht sogar in eine Falle laufen und nochmal angegriffen werden? Dieses Mal, Kameraden, nehmen wir die Zügel in die Hand!" Oh ja, das war 'ne Ansage! Ruckartig stand der Junge auf, legte die Handflächen auf den Tisch und sah alle kurz an. Zuerst blieb sein Blick bei Hoko hängen: "Deine Aufgabe ist es heute, zum örtlichen Gefängnis zu gehen. Rede mit den beiden Räubern und befrag sie. Ich bin in sowas nicht gut, aber ich wette, du kriegst aus ihnen die Informationen heraus, warum sie uns nichts sagen dürfen und das alles tun "mussten", wer ihr Anführer ist und woher sie überhaupt wissen, wer neu in der Stadt ist und wer nicht! Und keine Sorge, ich bring dich vorher noch zum richtigen Gefängnis." Kurz blickte er verschämt zur Seite, darauf war er alles andere als stolz: "Ich muss da eh noch hin..." Sich dort dann ebenfalls eine Aufgabe holen. Zumindest klang der Plan gut, dachte Souta. "Geh hin und mach", bei der Motivation würde das bestimmt klappen, das traute er dem Weißhaar zu! Eigentlich plante er sogar viel mehr, als er es sonst für angebracht hielt, aber irgendwie fühlte er sich in dieser Rolle ziemlich wohl. So eine Zerschlagung einer Verbrecherorganisation zu koordinieren, das wollte doch jeder Junge gerne mal! Dann wandte er sich an Daichi: "Du hast zwar deine Aufgabe, aber da du dich ja bei dieser Frau melden sollst, kommst du bestimmt in Kontakt mit vielen Händlern, Ständebesitzern und Artisten, die hier schon seit Ewigkeiten leben! Und darauf, dass die etwas über die Sache wissen, verwette ich Shu- ... sehr viel! Du wirst herausfinden, ob jemand die beiden kennt und sie vielleicht sogar einer Bande zuordnen kann. Ob die hier schon seit längerer Zeit aktiv sind oder vielleicht ja sogar ein richtiges Hauptquartier haben!" Ja, irgendwo ließ er sich dann doch von seinen Vorstellungen, wie so eine kriminelle Bande auszusehen hatte, leiten. "Kiyobu, wo wir schon bei Daichi sind. Er arbeitet heute für die Materialien, die du nicht bezahlen konntest. Bei mir persönlich wäre das was anderes, aber da es um ein Teammitglied geht, muss ich darauf bestehen, dass du ihm das zurückzahlst, wenn du es hast! Außerdem: Pass auf dich auf, ja?" Dann wandte er sich an das neueste Mitglied der Gruppe: "Kimiko, du wirst ihn heute beschützen! ich hab da ein flaues Gefühl im Magen, dass sonst etwas passieren wird." Nun fehlte nur noch Souta. "Ich habe heute ebenfalls etwas zu tun. Euch wird...", kurz machte er eine Pause, wusste nicht, wie er das sagen sollte. Gestern hatte er es innerlich als lächerliche Vorstellung, Paranoia abgetan, doch noch immer war der Junge nicht zurück im Hotel gewesen. Er hoffte, dass es nichts mit der Sache zu tun hatte, auch wenn das gegen das flaue Gefühl in seinem Magen rein gar nichts tun konnte. "Euch wird aufgefallen sein, dass Benjiro noch nicht da ist. Ich werde zwar Pflichten für heute haben, trotzdem werde ich nach ihm suchen... und ihn finden!" Ein kurzer Blick auf die Uhr in diesem Raum: 7:30 Uhr. Das stimmte mit dem Zwitschern der Vögel und der leichten Morgengräue überein. "12 Uhr Nachmittags, dann treffen wir uns wieder hier mit einer riesigen Menge an Informationen und beraten uns! Denkt dran: Heute werden wir Helden sein!"
 
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Tatsächlich hatte der Rothaarige am vergangenen Abend noch eine Abmachung mit dem alten Mann treffen können, nachdem sich dieser zu ihm in das Bad gesellt hatte. Zur Geräuschkulisse der schreienden Frauen und der beiden Jungs, die verprügelt wurden, hatten die beiden verhandelt. Doch schließlich haben sie eine Einigung gefunden, Daichi merklich verstimmt und Kiyobu sichtlich erfreut, wie das Futter mit seiner Hilfe finanziert werden könnte. Im Verlauf ihres Gesprächs, fragte der alte Mann ihn auch, ob er seinen Kameraden nicht helfen wollen würde, doch Daichi verneinte das. „Sie haben sich selbst in diesen Schlamassel gebracht, dann sollten sie ihn auch ausbaden.“ Kurz nach ihrer Einigung starb ihre Unterhaltung dann auch schon wieder ab und nur wenig später entschied der Rothaarige, dass es Zeit wäre, schlafen zu gehen. Er verließ also recht schnell das Bad, und nachdem er abgetrocknet und angezogen war, befand er sich auch recht schnell im Zimmer, zog sich wieder aus und legte sich schlafen.


Am nächsten Morgen spürte er, wohl auch dank des Bads, kaum noch etwas von seiner Erschöpfung. Wenn er dann aber daran dachte, was ihm am heutigen Tag bevorstand, wäre er am liebsten liegen geblieben. Doch nach einer Weile schaffte er es endlich sich aufzurichten, umzuziehen und sich auf den Weg zum Frühstücksraum zu machen. Auf dem Weg dahin traf er auf Kimiko, von der er gestern noch mitbekommen hatte, dass sie sie nun wohl auf der Mission begleiten würde. Sie jedoch blieb schweigsam und so zuckte er einfach nur die Schultern und betrat den Raum, in dem er auch gleich den Rest des Teams entdeckte. Doch bevor er sich zu ihnen begab, besorgte er sich eine ordentliche Portion Rührei mit Speck und setzte sich schließlich zu ihnen. Er würde heute viel Energie brauchen, da sollte er gut frühstücken. Während Souta nun zu seiner Rede ansetzte, aß der Rothaarige genüsslich und doch irgendwie halbwegs zufrieden sein Essen, während er ihrem Anführer zuhörte. Als dieser dann zu ihm kam, nickte der Rothaarige mehrmals, die Gabel noch immer im Mund. Ich soll mit noch mehr Leuten reden? Na großartig. Das dachte er sich zwar, aber er sprach die Worte nicht aus, sondern beendete einfach nur sein Frühstück, verabschiedete sich von den anderen und wünschte ihnen viel Erfolg, ehe er sich auf den Weg zum Marktplatz machte.
Den unterschriebenen Zettel trug er bei sich und auf dem Weg machte er sich viele Gedanken darüber, was ihm heute wohl für Aufgaben bevorstanden. Aber auch über die beiden Kerle von gestern machte er sich Gedanken, doch für die war Hoko ja zuständig und er sollte sich wohl lieber auf seine Aufgabe konzentrieren. Zum Glück stach die junge Frau mit ihren Haaren, ähnlich wie Daichi selbst, recht gut aus der Menge hervor und so konnte er sich zielstrebig auf sie zubewegen. „Guten Tag. Mein Name ist Ryuugamine Daichi und ich soll mich bei dir melden. Jirobo schickt mich und sagte, ich soll dir das hier geben.“ Mit diesen Worten überreichte er den Zettel und blickte dann die junge Frau an, auf ihre Reaktion wartend.
 
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Hoko sollte also unter die Knastologen gehen, wunderbar! Was bei anderen ziemlich sarkastisch geklungen hätte war bei Hoko weder so gemeint noch kam es so an - für ihn gab es im Moment keinen cooleren Auftrag. Mit einem Grinsen und dem Emporrecken seines Daumens bedankte er sich bei Souta-bro für diese obercoole Aufgabe und begann innerlich schon damit, sich coole Gefängnissprüche zu überlegen. Viele seiner musikalischen Idole hatten irgendwann mal im Knast gesessen oder taten es immer noch (oder schon wieder), da war es wohl kein Wunder, dass Hoko die Idee ein Gefängnis aufzusuchen nicht im Geringsten verschreckte. Bestenfalls war eines seiner Idole sogar dort eingesperrt! Wie cool wäre das denn bitte!? Über diese Vorfreude hinweg fiel es Hoko schwer, noch lange sitzen zu bleiben und noch bevor Souta-bro das Briefing ganz abgeschlossen hatte sprang Hoko auch schon auf und wäre wohl auch schon losgelaufen, wenn er denn gewusst hätte, wo sein Einsatzort lag. So allerdings musste er darauf warten, dass Souta-bro seine Ansprache mit einem motivierenden Spruch beendete und dann erst aufstand um los zu gehen. Und Hoko in seinem Elan natürlich hintendrein. Manchmal auch vorneweg, wenn es ihm denn wirklich zu langsam ging.

Das Gefängnis entpuppte sich als relativ moderner Bau, jedoch mit vielen traditionellen Elementen. Sogar hier herrschte das Thema der heißen Quellen vor, schon von weitem konnte man den Dampf einer solchen aus einem der Nebenhöfe des Gefängnisses aufsteigen sehen. Dazu passte auch der Name der Haftanstalt: Boiling Hell.

Hoko und Souta wurden von einem etwas missgelaunten Wächter kurz inspiziert, doch dann ohne weitere Beanstandung durchgewunken. Es schien so als wäre dieser Mann enorm dienstmüde und zudem stark dehydriert, Schweißflecken auf seiner Uniform und ein gerötetes Gesicht machten ihn da auch nicht viel attraktiver. Warum er diese hatte verstand Hoko jedoch sofort, kaum dass er die Haftanstalt ganz betrat. Die Böden bestanden aus Stein, die Wände aus Metall und überall schienen Dampfschwaden herum zu wabern, sodass jeder Atemzug in den Atemwegen gleichzeitig brannte und sich anfühlte, als bekäme man ein nasses Tuch auf den Mund gedrückt. Hier länger zu verweilen musste wirklich unangenehm sein, besonders wenn man ein Verbrecher war und nicht einfach hinaus konnte, wenn die Schicht vorbei war. Ungeniert wischte Hoko sich über die Stirn, wobei bereits einige Schweißtropfen abperlten. Oder war das nur kondensiertes Wasser? "Meine Fresse, die Bros die hier einsitzen sind echt nicht zu beneiden."

Diesem Urteil hätte der junge Mann, dessen Zelle Hoko aufsuchte, wohl zugestimmt. Mit seinen langen, schwarzen Haaren, die bereits vollkommen durchgeölt wirkten, tief im Gesicht hockte der Junge auf einer einfachen Pritsche, Schweiß und Wasser rannen seinen Körper hinab. Ungeniert glotzend klopfte Hoko einmal gegen die Gitterstäbe und bereute es sofort wieder. Die von den heißen Dämpfen geschwängerte Luft hatte das Metall der Gitterstäbe regelrecht aufgeheizt, sodass Hokos Knöchel ein heißer Schmerz durchfuhr, kaum dass er die metallenen Barren auch nur berührt hatte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht begann der junge Shinobi im Kreis zu hüpfen und auf seine Fingerknöchel zu pusten, die bereits eine markante, tiefrote Farbe annahmen. "Au au au au au! Heißheißheißheißheiß!" Seinen Zweck hatte das Anklopfen an die Gitterstäbe oder vielmehr Hokos Reaktion darauf jedoch erfüllt: Der junge Mann sah auf und betrachtete Hoko aus glasigen Augen, in die Passivität, Teilnahmslosigkeit und Schicksalsergebenheit geschrieben waren. "Ja?" fragte er, seine Stimme klang vollkommen erschöpft und matt. "Was willst du?"
 

Yamasaru Souta

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Argwöhnisch musterte die junge Frau den großen Burschen, ließ ihre schlangenähnliche, gelben Augen mehrmals von oben bis nach unten wandern, ehe sie schließlich den Zettel entgegennahm, den Daichi ihr reichte. Sie öffnete das gefaltete Stück Papier, hielt es mit beiden Händen auf Brusthöhe vor ihrem Körper, sodass der Genin nicht sehen konnte, was in ihm geschrieben stand. Wenn er sie nun beobachtete, konnte er einen guten Blick auf ihre in zwei Teile gespaltene Zunge erhaschen, mit denen sie sich hin und wieder über die Lippen fuhr, dabei ab und zu gegen das Piercing auf der linken Seite stieß. Ihren Oberkörper bedeckte sie mit einer grünen Weste, darunter ein Netzhemd, passend dazu eine hautenge, schwarze Jeans. Ein paar Sekunden vergingen, ehe sie genervt mit den Augen rollte, das Blatt Papier zerknüllte und es hinter sich auf den Boden warf. "Wie oft muss man euch Männern eigentlich zwischen die Beine treten, bis ihr bemerkt, dass ihr euch verpissen sollt?", seufzte sie laut, ehe sie ohne Umschweife fortfuhr: "Jaja, ist ja gut, du sollst nicht wirklich antworten." Ob er das tatsächlich vorhatte, war ihr dabei vollkommen egal, schien Daichi für sie doch lediglich den Stereotypen eines ganz bestimmten Typen Mann darzustellen: jeden. Kurz blickte sie auf ihr Handgelenk, besah sich der Zeit, die auf ihrer Armbanduhr angezeigt wurde und zog eine Augenbraue hoch: "Bist du blind oder kannst du die Uhr einfach nicht lesen?" Danach ließ sie eine kurze Pause folgen, die ihr zwar wie eine halbe Ewigkeit vorkam, in Wahrheit jedoch nicht einmal den Bruchteil einer Sekunde betrug. So schnell, wie sie jedoch sprach, kam wohl trotzdem beides hin: "Jaja, ist ja gut, du sollst nicht wirklich antworten. Ist auch besser, wenn du früher da bist. Wir haben heute viel zu tun." Dann packte sie sich Daichi an der Schulter und drehte ihn in Richtung eines Standes, der am anderen Ende des Platzes stand. "Der Mann da ist Fire Fryer Fudo, Feuerspucker, Pyrotechniker und heute Abend unser Hauptkonkurrent." Natürlich ließ sie Daichi erst einmal Zeit, sich den glatzköpfigen, vollkommen tätowierten und spindeldürren, braungebrannten Mann anzusehen. Nach drei Milisekunden machte sie dann weiter. "Eigentlich bin ich die größte Feuerspuckerin im Dorf, aber seitdem dieser Amateur hier vor einiger Zeit plötzlich aus dem Nichts ankam und dabei sein ganzes, teures Equipment mitgenommen hat, stiehlt er mir regelmäßig die Zuschauer. Ähm, ich meine, er versucht es zumindest! Aber vorsorglich sollten wir was dagegen unternehmen - ich meine - wirst du etwas dagegen unternehmen. Er baut zwar seine Ausrüstung immer erst am Abend auf, deshalb weiß ich nicht, wo er sie lagert, aber ab und zu verschwindet er. Ich wette, dort wo er hingeht, ist auch die Ausrüstung nicht weit. Dein erster Auftrag: Sabotier sie! So, dass er es erst am Abend merkt. Kein Rückzieher, immerhin hast du Schulden zu begleichen!"


Ein ganzes Stück davon entfernt folgte Souta gerade seinem Teamkameraden bis in das Innere des Gefängnis. Bis kurz vor die Zelle hatte er den weißhaarigen Shinobi begleitet, ehe er bestätigte, dass es sich bei der Person in dieser um Erumi, einen der beiden Räuber handelte. Ein paar Sekunden blickte er ihn an, sah, wie dieser abwesend, nahezu lethargisch vor sich dahinvegitierte, ehe er sich schließlich an Hoko wandte und seinem Partner dann auf die Schulter klopfte. "Den bringst du schon zum Reden... wie ein echter Polizist!", verabschiedete er sich zuversichtlich von ihm, bevor er sich dann auf den Weg nach draußen machte. Derweil drehte sich der Verbrecher langsam zum jungen Genin, fragte ihn geistesabwesend, was er wolle. Es dauerte einige Zeit, ehe Erumi schlussendlich verstand, dass es sich bei seinem Besucher um einen Shinobi handelte. Nach dem, was gestern geschehen war, war das wohl das Wahrscheinlichste, mal ganz abgesehen von dem Abzeichen, das dessen Stirn zierte. Unzählige Schweißperlen tropften sein Gesicht hinunter, vertrockneten angesichts der Hitze jedoch, bevor sie auch nur das Kinn erreichten. Das Haar klebte ihm am Kopf, die Haut war gerötet, wenngleich sie auch blass wirkte, er selbst ähnelte viel eher einer Mumie, als einem lebendigen Menschen. Mit Mühe richtete er sich von der Pritsche auf, offenbarte eine schwere Kette, befestigt an seinem Fuß, an der sich eine massive Eisenkugel befand. "Nein... ich weiß schon was du willst.", fügte er seiner Frage anteilnahmslos hinzu, während die Trockenheit seiner Lunge fast schon in seinen Worten mitschwang. Nur langsam schleppte er sich zum Gitter, blickte Hoko mit seinen glasigen Augen an. "Warum sollte ich dir etwas sagen?", fragte er ihn, "Das Einzige, das du mir im Austausch geben könntest, will ich nicht."
 
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Ein genauer Beobachter hätte wohl feststellen können, wie die rechte Augenbraue des Rothaarigen während seiner Interaktion mit der jungen Frau mehrfach zuckte. Diese Frau gehörte wirklich zu dem für ihn unsympathischsten Typ an Mensch. Steh das durch. Alles für die Mission. Mit diesem Gedanken lauschte er ihrem Anliegen und auch wenn seine Augenbraue noch immer am zucken war, seufzte er innerlich ein wenig erleichtert auf. Na wenigstens ist es kein Job der es erforderlich macht Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Aber trotzdem, Sabotage? Naja, alles für die Mission. Er blickte sie nun ernst, mit seinem typisch stechend wirkenden Blick, an und nickte leicht. „Gut, ich werde bei der Sabotage helfen. Wenn es möglich wäre, würde ich dich aber vorher gerne noch fragen, ob du zwei Kerle kennst, die mir gestern gewissermaßen über den Weg gelaufen sind. Der eine heißt Erumi, ist ein wenig älter als ich, lang und schlaksig und hat etwa schulterlange, schwarze Haare. Der andere heißt Shin, ist in seinen späten Zwanzigern und hat ebenfalls schwarzes Haar, wirkt aber sehr viel gepflegter als der andere. Es würde mir sehr helfen, wenn du überlegen könntest, ob du sie kennst und was du über sie weißt. Wenn du mir dann davon erzählen könntest, sobald ich zurück bin, wäre ich sehr erfreut.“ Da Daichi aus den Augenwinkeln sah, wie sein Ziel seinen Stand verließ, machte er sich auch gleich ohne eine Antwort abzuwarten auf den Weg, den Feuerspucker zu verfolgen. Vorsichtig, damit er auch ja keine Aufmerksamkeit auf sich zog, schob er sich durch die Menschenmenge. Alleine durch sein Aussehen fiel er, wenigstens hier, dank den ganzen skurrilen Artisten zum Glück nicht auf, aber auch das würde sich vermutlich je nachdem, wohin der Mann wollte, auch wieder legen.

Anfangs war noch eine recht große Entfernung zwischen dem Rothaarigen und seinem Ziel, aber da der Mann recht langsam ging und sich auch immer wieder umdrehte und umsah, konnte Daichi die Entfernung zwischen ihnen recht schnell verringern. So hatte er noch auf der Hauptstraße eine Distanz erreicht, auf der er ihn nicht verlieren dürfte, der Feuerspucker ihn aber auch nicht bemerken sollte, auch wenn er sich noch immer ständig umsah. Ist der Kerl paranoid oder warum guckt er sich ständig um? Das macht es mir nicht gerade leichter. Der Rothaarige musste echt vorsichtig sein und versuchte so gut es ging, in der Menschenmenge unterzutauchen. Doch das wurde immer schwieriger, denn immer wieder bog der Glatzkopf ab und immer wieder wurde die Straße, in die er einbog, leerer. Schließlich waren nur noch er und sein Verfolger unterwegs und der Rothaarige musste sich nun immer wieder hinter Häuserecken oder Gegenständen, die in der Gasse herumstanden, verstecken, bis die Luft wieder rein war. Immer wieder schlug sein Herz etwas schneller und er befürchtete, dass er jeden Moment entdeckt werden könnte. Doch alles lief gut, bis sie schließlich vor einem Lagerhaus ankamen. Der Artist bewegte sich nun schnurgerade auf den Eingang des Lagerhauses zu, während Daichi noch immer hinter einer Häuserecke versteckt blieb. Erst als sein Ziel bereits die Hand nach der Türklinke ausstreckte, trat er hinter der Häuserecke hervor... Und übersah die Katze, auf deren Schwanz er nun trat. Laut schreiend und fauchend schnellte sie hoch und weg von Daichi, der seinen Fuß im Reflex anhob, direkt gegen eine Mülltonne, die laut scheppernd umfiel. Erschrocken drehte der Glatzkopf sich nun um, erblickte Daichi, erschrak sich noch mehr und griff eilig nach der Türklinke. Verdammt, ich wurde entdeckt. Was soll ich nur tun? Sollte er ihm einfach hinterher in das Lagerhaus stürmen? Oder sich lieber erstmal zurück ziehen und abwarten? Immerhin wusste er nun den Ort, an dem die Requisiten höchst wahrscheinlich aufbewahrt wurden. Außerdem hatte ihn der Feuerspucker unmöglich erkennen können und selbst wenn, würde er wohl kaum mit der Sabotage oder seiner Auftraggeberin in Verbindung gebracht werden können. Aber, ob es wirklich so eine gute Idee war, einfach hinter dem Mann her in die Lagerhalle zu stürmen, ohne die Situation innen zu kennen? Dieser jedenfalls hatte die Tür inzwischen weit aufgerissen und war in das Innere des Gebäudes gestürmt...
 
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Zwar hatte Hoko nicht wirklich damit gerechnet, einen einfachen Auftrag bekommen zu haben, doch dass sein Gesprächspartner von vornherein alles verneinte, was Hoko ihm geboten hätte, verpasste seinem Elan dann doch einen kleinen Dämpfer. Nur die Tatsache, dass Soutra-bro ihm so aufmunternd zugesprochen hatte, gab ihm Mut. Mut und, um ehrlich zu sein, den Drang sich zu beweisen. Wer sein Vertrauen in Yontatami Hoko steckte, der sollte es auch nicht bereuen, das war ein verdammtes Versprechen! Also versuchte der Shinobi, einen ziemlich harten und, wie er hoffte, einschüchternden Blick aufzusetzen während er die Arme verschränkte und langsam vor der Zelle seines Gegenübers auf und ab ging, wobei er zu überlegen schien.

"Okay, bro, eigentlich wollte ich dich ja ködern, aber so wie du dich hier präsentierst, bleibt mir wohl leider keine andere Wahl." Für einen Moment wandte Hoko sich scheinbar zum Gehen, dann aber drehte er sich wieder um und spähte nach rechts und links, als wolle er sicherstellen, dass niemand ihn beobachtete. Dann, sehr langsam, griff er nach dem Seil auf seiner Schulter und knotete es in eine Art Henkerschlinge. Der junge Gefangene schluckte, doch er war weit davon entfernt, wirklich eingeschüchtert zu sein. "Keine Ahnung was du vor hast, mann, aber du kommst damit nicht durch. Ich bin vielleicht ein Gefangener, aber ich kenne meine Rechte. Du kannst nicht einfach..." "Kann ich nicht?" Hoko brach die Verteidigungsrede seines Opfers ganz einfach ab und ging langsam auf die Gitterstäbe zu, das zur Henkersschlinge geknotete Seil nun fest in beiden Händen. Sein bosartiges Grinsen spannte sich mittlerweile anscheinend von Ohr zu Ohr und jeder einzelner seiner scheinbar nadelspitz zulaufenden Zähne glänzte weißlich im unsteten Licht der Fackeln, wie Perlmutt schimmerten sie durch den beständig wabernden Nebel, der diesem Gefängnis seinen Namen verliehen hatte. "Überlegs dir noch mal ganz genau, bro. Ich bin n Shinobi. Wir LEBEN davon, Leute zu beseitigen. Ich mach' das zwar nicht gerne, aber wenn ich keine Wahl hab, dann naja..." Ein leichtes Schulterzucken sprach in diesem Fall wohl Bände und Hoko machte noch einen Schritt auf sein Opfer zu, leckte sich jetzt ganz leicht über die Lippen...

Zum Glück hatte Hokos Großvater früher einmal als Experte für Verhöre gearbeitet und seinem Enkel einige wichtige Hinweise für dieses oftmals blutige Handwerk mit auf den Weg gegeben. "Meistens musst du garnicht auf körperliche Gewalt zurückgreifen, Hoko", hatte der alte Mann ihm erklärt. "Die Angst vor dem Schmerz ist meist viel schlimmer als der Schmerz selber oder sonst noch alles, was du deinem Opfer tatsächlich antun könntest. Gerade bei normalen Menschen, die also keine Shinobi oder Samurai sind, kannst du dir dieses blutige Handwerk sparen, wenn du nur überzeugend genug auftrittst. Droh' ihnen ruhig Gewalt an, aber lass ihnen eine Hintertür offen. In neun von zehn Fällen werden sie diese Fluchtmöglichkeit nutzen, und wenn es nur in der letzten Sekunde ist." Tja, diese Worte hatten sich bewahrheitet. Großvater hatte Recht gehabt. Wie immer. Zufrieden pfeifend verabschiedete sich Hoko von der "Boiling Hell" mit dem Ziel, den vereinbarten Treffpunkt aufzusuchen und Souta-bro mitzuteilen, was er herausgefunden hatte. Hokos Versprechen war eingehalten worden! Hokotastisch!
 

Yamasaru Souta

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Wenige Sekunden, nachdem der Feuerspucker in das Gebäude hinein gestürmt war, kam ein Dutzend muskelbepackter, zwielichtig aussehender Männer aus diesem heraus. Ebenso wie Fudo selbst hatten sich diese den Schädel kahl rasiert, trugen im Gegensatz zu ihm jedoch alle die gleiche Art von Uniform: Ein eng anliegendes, weißes Shirt, das ihre Muskeln noch einmal besonders zur Geltung bringen sollte und ihnen deshalb nur bis zur Hälfte des Bizeps ging, wo dieser seine maximale Ausprägung erreichte, und dazu eine Hose, ähnlich einer Leggins, gespannt von ihren massigen Beinen. Einer hielt einen Baseballschläger in der Hand, mit der er sich ab und zu auf die andere schlug, ein weiterer hüllte seine Fäuste in Schlagringe und andere waren mit Messern ausgerüstet. Zwar zierten Tattoos nicht ihren gesamten Körper, wie es beim Feuerspucker der Fall gewesen war, doch wenn Daichi darauf achtete, würde er auf ihren linken Handgelenken immer jeweils einen kleinen, roten Tropfen Blut erkennen können - was sich angesichts der Umstände natürlich als schwer herausstellte: Wie ein Trupp von Jagdhunden sahen sie sich um, einer blickte auf die Stelle, an der der Genin zuvor stand, ging langsamen Schrittes und mit wachsamen Augen auf diese zu. "Wo ist er?", fragte ihn ein anderer. "Dumme Frage, wenn wir das wüssten, müssten wir nicht nach ihm suchen." "Ist es überhaupt ein Er?", meldete sich ein dritter zu Wort - alle Stimmen waren dabei angesichts der Steroide, die diese Bullen nehmen mussten, tief und dunkel. "Achso, klar, das Mädchen hat sich also einfach befreit, einen Kreis um den Block gedreht und dann aus Spaß Fudo verfolgt?", antwortete einer sarkastisch. "Hmpf, vielleicht kennen wir ja nicht alle. Wer weiß schon, ob Kiyobu nicht was verschwiegen und insgeheim die Seiten gewechselt hat?" "Der Schisser? Klar doch..." Inzwischen versuchten die Männer, alle Gassen zu untersuchen, die sich um die Lagerhalle herum befanden. Immer zu zweit, somit aufgeteilt auf sechs Gruppen, schwärmten sie aus und spähten so nach dem Rotschopf, wenngleich sie nicht wussten, wie genau ihr Ziel aussah. Und diesem wäre es wohl bestens angeraten, sich nicht noch einmal einen Fehltritt zu erlauben.

Was das alles zu bedeuten hatte, hätte in diesem Moment wohl niemand besser als Hoko verstehen können. Auch wenn ihm das Stück des Puzzles fehlte, das Daichi nun besaß, so hatte er doch ein mindestens genauso wichtiges, wenn nicht vielleicht eines, das wohl eine viel größere Offenbarung darstellte. Erumi war ein Angsthase, fürchtete sich davor, dass ihm das Gleiche wie seinem Partner, gar noch viel Schlimmeres passieren würde und gab deshalb schnell klein bei. So gab er unter der Panik, die ihn ergriff, als erstes preis, dass weder er, noch sein Partner Räuber waren. Vielmehr gehörten beide als einfache Handlanger einer Gruppe von Verbrechern an, die sich nicht etwa einfache Zivilisten zum Ziel gemacht hatten, sondern speziell nach der eintreffenden Gruppe von Shinobi suchten, um sie nicht nur anzugreifen, nein, Hoko hatte richtig gehört: sie zu entführen. Den beiden kam dabei die Rolle zu, die Fähigkeiten der Shinobi zu testen, jedoch wurde ihnen nicht gesagt, warum sie das tun mussten. Generell konnte er mit Informationen nicht wirklich dienen, wusste er nicht, wo sich der Anführer, eine seiner Beschreibung nach furchterregende Person, oder die anderen gerade aufhielten. Einzig und allein eine weitere Information konnte er Hoko liefern, verpackt in einer vielsagenden, für sich selbst sprechenden Frage: "Glaubst du wirklich, es ist Zufall, dass weit entfernt von Shirogakure eine Brücke einstürzt und dann all das hier passiert?" Wie diese Frage wohl auf den Jungen wirken musste, vor allem, wenn er bei seiner Rückkehr zum Hotel nicht nur nicht Daichi und Souta antreffen würde, von denen er ja wusste, dass sie etwas zu tun hatten, sondern gleichzeitig auch Kiyobu und Kimiko verschwunden waren? Was er dann wohl tun würde?
 
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Daichi steckte nun ziemlich in der Klemme. Er hatte sich gerade so noch dazu entschieden sich zu verstecken und im nächsten Moment standen auch schon die ziemlich kräftig und ziemlich brutal aussehenden Männer vor dem Lagerhaus. Zum Glück war er wieder zurück in eine Seitengasse und in Deckung gegangen, so dass sie ihn zumindest nicht sofort entdecken konnten. Von dort aus belauschte er nun erst mal, was die Glatzköpfe miteinander besprachen und je mehr er hörte, desto mehr runzelte er seine Stirn und desto mehr kochte ein Gefühl des Zorns in ihm hoch. Was hat das zu bedeuten? Hat uns der alte Mann etwa verraten? Doch all zu viel Zeit darüber nachzudenken hatte er nicht, denn da teilten sich die Männer auch schon auf, um nach ihm zu suchen und er musste sich tiefer in die Gasse zurückziehen, um ihnen nicht sofort in die Hände zu fallen. Glücklicherweise bestand diese Gegend mehr oder weniger aus einem Labyrinth von Gassen und so schaffte er es, sich eine Weile schleichend seinen Verfolgern zu entziehen. Doch irgendwann musste es so kommen, zwei von ihnen waren ihm im Weg. Vorsichtig spähte er aus der Nebengasse, in der er sich gerade befand, hervor, sah in beide Richtungen. In eine Richtung ging es wieder zum Lagerhaus, also tiefer in das Gassenlabyrinth hinein, in die andere Richtung schien sie an einer etwas belebteren Straße zu enden. Aber natürlich standen gerade dort zwei der Glatzköpfe Wache und so zog der Rothaarige seinen Kopf wieder zurück und versteckte sich tiefer in der Gasse. Glücklicherweise schienen die beiden eher darauf zu achten, dass keiner hineinkam und standen daher mit dem Rücken zu ihm. Doch was nun? Er war zwar ein ausgebildeter Shinobi, doch noch immer ein Anfänger und fast noch ein Kind. Mit Sicherheit könnte er es nicht mit zwei kräftigen, wahrscheinlich auch noch kampferprobten, erwachsenen Männern gleichzeitig aufnehmen. Einem Einzelnen wäre er womöglich dank seiner Ausbildung und seiner Jutsus überlegen, aber zwei gleichzeitig wären wirklich zu viel. Er brauchte also einen Plan und das schnell, denn sonst würden ihn noch welche von seinen Verfolgern finden. Am besten wäre es, er könnte sie irgendwie trennen und dann schnell ausschalten, doch wie sollte er das anstellen? Da fiel ihm das Jutsu ein, das er kurz vor der Reise erlernt hatte. Was er sich nun dafür ausdachte, entsprach zwar in keinster Weise dem ursprünglichen Sinn hinter dem Jutsu und war höchst riskant für ihn selbst, doch wenn es ums Improvisieren ging musste man eben nehmen, was man hatte. Sein Plan war nicht gerade gut, risikoreich, schnell ausgedacht und hing auch stark vom Glück ab, doch es war das Beste, was er hatte und so machte er sich daran, ihn in die Tat umzusetzen.

Der erste Schritt war es, ein wenig Lärm in der Gasse zu machen. Nicht genug um die beiden Männer sofort komplett zu alarmieren, aber doch genug, damit es etwas Verdacht erregt. Als Nächstes hieß es dann für ihn verstecken und hoffen, dass wenn jemand kam, es nur einer von ihnen wäre. „Henge no Jutsu“ Nach ein paar Fingerzeichen, die er formte, nachdem er sich hingekauert hatte, und den geflüsterten Worten stand nun eine Mülltonne dort, die vorher nicht da war. Und er hatte Glück, denn auch wenn er das nicht beobachten konnte, sahen sich die beiden Männer, nachdem sie das Geräusch gehört hatten, kurz gegenseitig an, nickten sich zu und einer von ihnen zog sein Messer, während er sich auf die Gasse zubewegte. Vorsichtig spähte er in die Gasse hinein und setzte dann langsam und vorsichtig einen Schritt nach dem anderen in die Gasse hinein, sich vorsichtig umsehend. Glücklicherweise durchschaute er die Tarnung des Rothaarigen nicht und so löste dieser, sobald der Mann an ihm vorbei gegangen war und ihm den Rücken zukehrte, die Verwandlung auf, stellte sich hinter ihn und begann mit seinen Fingerzeichen. „Katon: Moekiru“ Nun musste es wirklich schnell gehen. Er sprang, legte eine Hand auf den Mund des Mannes, die andere auf seine Stirn und versuchte somit den Kopf mit all seiner Kraft zu fixieren, während er seine Beine um den Körper und die Arme des Mannes schlang, ehe er das Chakra vollständig in seine Hände konzentrierte und sie anfingen, Hitze auszustrahlen. Natürlich versuchte der Mann zu schreien und sich zu winden, doch durch viel Glück war der Schmerz schon nach kurzer Zeit zu viel für ihn und so verlor er das Bewusstsein ehe er Daichi irgendwie abschütteln oder sich zu hektisch bewegen konnte. Dass er aus diesem Versuch unverletzt herauskam verdankte der Rothaarige wohl wirklich nur dem Glück. Doch er war noch nicht fertig und konnte sich auch noch nicht ausruhen, denn da war ja noch der andere Mann. Er löste sich also von dem ohnmächtigen Mann, der zu Boden gesunken war, nachdem Daichi das Jutsu gelöst hatte, und machte sich bereit auch den anderen zu empfangen. Der ließ auch nicht lange auf sich warten und schon kurze Zeit später hörte er die Schritte des Mannes, der wohl nach seinem Partner sehen wollte, auf die Gasse zukommen. „Katon: Haisekishō“ Mit ein paar Fingerzeichen spuckte Daichi dem überraschten Mann nun eine Wolke heißer Asche direkt ins Gesicht. Dieser kriegte noch ein kurzes „Eh?“ hervor, ehe ihm Daichi mit dem Knauf des Kunais, das er nun gezückt hatte, mehrmals mit seiner ganzen Kraft auf den blanken Schädel schlug. Auch dieser Mann sackte schließlich zusammen und Daichi machte sich daran ihn, und anschließend auch den anderen, tiefer in die Gasse hinein zu ziehen. Dabei vermied er es möglichst seinem ersten Gegner ins Gesicht zu sehen, was aber zum Glück auch recht einfach war, da er nach vorne gekippt war. „Es würde mir ja leidtun, dass du dank mir nun so auffällig aussiehst, aber deinen Tattoos nach scheinst du ja drauf zu stehen.“ Nicht wenig Verachtung schwang in seiner Stimme mit, als er das sagte, doch fiel ihm bei diesen Worten etwas auf. Während die Beiden gänzlich unterschiedliche Tätowierungen besaßen, hatten sie doch beide eine gemeinsam. Ein Bluttropfen auf ihrem linken Handgelenk. Was das wohl zu bedeuten hat? Vielleicht das Symbol ihrer Bande? Aber ich kann schlecht noch eine Gruppe überfallen um zu überprüfen ob nur die beide oder doch mehr sie haben. Auf jeden Fall notierte er sich diese Gemeinsamkeit, neben dem, was er vorhin belauscht hatte, geistig und machte sich, gleich nachdem er die beiden so versteckt hatte, dass sie nicht sofort gefunden werden würden, auf den Weg zurück zum Platz. Denn, auch wenn er am liebsten sofort zurück zum Gasthaus gerannt wäre um zu berichten, so hatte er auch noch eine andere Pflicht. Und zum Glück hielten das Adrenalin und der Zorn in seinem Körper noch immer an, denn ansonsten wäre inzwischen wohl schon zusammengebrochen nach dem, was er gerade getan hatte. Doch als Shinobi musste er auf so was und noch viel schlimmere Dinge eben vorbereitet sein. Doch darüber machte er sich gerade gar keine Gedanken.

Auf dem Platz angekommen hatte er die grünhaarige Frau zum Glück schnell wieder gefunden und begann bevor sie überhaupt etwas sagen konnte auch schon schnell zu sprechen. „Ich konnte das Equipment leider nicht sabotieren, doch bezweifle ich, dass er noch mal Probleme machen wird. Dennoch werde ich dir bei deiner Vorstellung heute Abend helfen, man könnte wohl sagen, dass ich auch so eine Art Feuerspucker bin.“ Er tat das nicht gerne, doch er schuldete es ihr. Und gleich nach diesen Worten wollte er sich auch schon umdrehen und zu ihrem Hotel zurück laufen, denn er musste seinen Kameraden berichten, was passiert war.
 
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Hoko kippelte auf seinem Stuhl und war mit sich sehr zufrieden. Er hatte einige wertvolle Informationen aus seinem "Opfer" herausbekommen und das sogar, ohne Gewalt an zu wenden. Natürlich war "The Singing Shinobi Wonder" so ziemlich immer wahnsinnig stolz auf sich - doch dieses Mal würden Außenstehende den Grund wohl sogar nachvollziehen können, wenn er ihn ihnen verriet. Was allerdings nicht passierte. Stattdessen war er nämlich damit beschäftigt, sich die Worte des Jungen immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, aus zwei Gründen: Erstens damit er sie nicht vergaß und Souta- und Daichi-bro bei ihrer Rückkehr ins Hotel fehlerfrei präsentieren konnte, und zweitens weil er damit seine eigene Phantasie ungemein anregte und zu den tollsten Schlussfolgerungen darüber kam, was genau der Gefangene mit diesen Worten denn jetzt gemeint haben könnte.

"Glaubst du wirklich, es ist Zufall, dass weit entfernt von Shirogakure eine Brücke einstürzt und dann all das hier passiert?" Eine gute Frage. Zufälle gab es natürlich einige, aber wenn man sich zu sehr auf sie verließ, dann verlor man, so viel hatte er aus den Shogipartien mit Großvater gelernt. Genau deshalb, weil viel einfach kein Zufall war, sondern auf sauberer Berechnung basierte. Und was selbst dann noch wie Zufall aussah, tja, das war dann eben etwas, an das man nicht gedacht hatte. So hatte er es gelernt und dass er dennoch einen solchen vermeintlichen Zufall übersehen hatte, schmeckte Hoko garnicht. Doch immerhin hatte er es entdeckt bevor noch etwas wirklich schlimmes passiert war.. jedenfalls hoffte er das. Blieb nur zu hoffen, dass er Recht hatte. Aber warum macht er sich darüber eigentlich Sorgen, NATÜRLICH hatte er das! Er war Yontatami Hoko, Entdecker ungeheurer Geheimnisse von maximaler... Halt, moment, erst den anderen Gedanken zu Ende führen!

"Mal sehen... Wer oder was könnte etwas vom Einsturz dieser Brücke haben... Noch dazu hier..." Hoko überlegte. Händler, natürlich, oder Räuber, diese fielen ihm da als erste ein. Der Einsturz einer Brücke zwang sämtliche Reisende zu Umwegen, da konnte man die eigenen Waren billiger an den Mann bringen, zum Beispiel, wenn man Abkürzungen kannte. Oder man legte sich an einem sonst weniger frequentierten Punkt entlang einer Straße auf die Lauer und wartete auf ein paar besonders einsame und gut betuchte Wanderer, die man dann ausnehmen konnte. Beides sehr clever, doch irgendwie kam Hoko die erste Variante logischer vor. Er konnte sich jedenfalls nicht erinnern, irgendetwas von erhöhten Diebstählen in dieser Region gehört zu haben. Das konnte aber auch daran liegen, dass er seine Zeitung nur sehr sporadisch las und dann meistens nur den Kulturteil, in dem er die Porträits verehrter Sänger umrahmte und sonst alles andere mit Schnurrbärten verzierte. er musste unbedingt mal richtig Zeitung lesen!

"Maaaaaaaaaaaaann, wo bleiben diese lahmen Schnecken, mir ist langweilig!", quengelte Hoko wie ein kleines, verzogenes Kind, während er seine Wangen aufplusterte und unruhig hin und her hibbelte. Langeweile und Untätigkeit war bei dem jungen Yontatami eine tödliche Kombination und wenn nicht sehr bald etwas geschah, dann würde es zu einer Explosion kreativer Energie bei dem Fesselkünstler kommen. Und damit zu einer mittleren Katastrophe.
 

Yamasaru Souta

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Wen Souta auch abseits der Arbeit, die er zu erledigen hatte, fragte, niemand konnte ihm beantworten, wo sich ein Junge mit großem Federschmuck auf dem Kopf aufhielt. Die Arbeit, die er sich selbst als Strafe auferlegt hatte, hatte ihn auf eine Baustelle abseits des Stadtzentrums geführt, auf der der Auftraggeber später gerne einen opulenten Tempel stehen sehen würde. Auch wenn der Junge diese Aussage nicht ganz verstand, so meinten einige der Bauarbeiter, er würde diesen den möglichen Touristen gerne als übriggebliebenes Relikt alter Zeiten verkaufen, das sie sich zu horrenden Preisen ansehen konnten. Um das zu verwirklichen, trug der Genin den ganzen Tag lang Bretter, Träger und Zementbeutel mit sich herum, wenngleich er nicht wirklich bei der Sache war. Körperliche Arbeit mochte er und demnach beschwerte er sich nicht auch nicht über sie, was ihm angesichts der Tatsache, dies zur Wiedergutmachung zu tun, eh zu wider gewesen wäre. Doch in Gedanken war er bei Benjiro und den Räubern.

Und damit gewissermaßen auch bei Daichi und Hoko. Es wurmte ihn bis zum Ende seiner Arbeitszeit immer mehr, noch nichts herausgefunden zu haben, während die anderen beiden gerade dieser Aufgabe nachgingen. Natürlich hoffte er, dass sie mit möglichst vielen Informationen zurück zum Hotel kommen würden, doch eigentlich wollte er selbst am meisten dazu beitragen, wie ihm innerlich schließlich bewusst wurde. Er selbst wollte das entscheidende Stück zur Lösung dieses Puzzles finden und er somit seiner Verpflichtung nachkommen, eigenständig ein Problem lösen und anderen helfen zu können. Anderen die Arbeit zu überlassen, und so fühlte sich dieser Misserfolg an, das ging nicht mit seiner Maxime konform. Zwar hatte Souta einige Zeit zuvor auf einem Job gelernt, ein wenig Verantwortung abzugeben, und das zeigte er sich selbst damit, seinen beiden Teammitgliedern so wichtige Aufgaben zu geben, so sein Vertrauen in sie zu stecken, doch wenigstens einen kleinen Erfolg bei seiner eigenen Aufgabe zu haben, das hätte er sich schon gewünscht. Er hatte sich tatsächlich stärker angestrengt, schneller gearbeitet, um mehr Leute auszufragen, doch irgendwann war der Arbeitstag zu Ende, und damit hatte er, was diese Aufgabe anging, verloren. "Manchmal muss man sich eben auch komplett auf andere verlassen, wenn man selbst nicht mehr weiterweiß." "Mmh, ja...", antwortete der Junge seinem Mantel, in seinem Ton mitschwingend, dass ihm das zum Teil doch widerstrebte. Zumindest versuchte er, sich diese Worte zu Herzen zu nehmen.

Einige Zeit später war er dann schließlich beim Hotel angekommen, inzwischen war es kurz vor 12, weshalb die beiden anderen wohl eine Weile auf ihn warten mussten. Die Tür öffnend, machte er sich sofort daran, in den Frühstücksbereich zu gelangen, in dem sie vorhin ihren heutigen Einsatz besprochen hatten. Eigentlich erwartete er, die beiden anderen Jungen und dazu das Mädchen samt Händler anzutreffen. Als er jedoch nur die ersteren beiden sah, verwunderte ihn dies ein wenig. "Hey, Jungs.", grüßte er die beiden, "Kommen Kimiko und Kiyobu gleich dazu?"

[ooc: Berichtet ruhig über das, was ihr erfahren bzw. erlebt habt und schlagt gerne vor, was der nächste Schritt sein kann bzw. wie wir weiter vorgehen sollen. Nur keine falsche Scheu]
 
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Eilig ging Daichi nun vom großen Platz aus in Richtung des Hotels, in dem ihre Gruppe die letzte Nacht verbracht hatte. Er hatte es zwar eilig, fing jedoch nicht an zu rennen, denn er wollte nicht auffallen, denn noch immer bestand die Gefahr einer Verfolgung. Daher sah er sich auf seinem Weg auch immer wieder um, ob er einen der Männer, die er vor dem Lagerhaus sah, entdecken konnte. Doch zum Glück kam er ohne Probleme am Hotel an und verschwand schnell durch die Tür ins Innere. Aber auch hier war er nicht sicher, wenn das, was die Männer sagten, wahr war. Wenn der alte Mann tatsächlich mit den Kerlen zusammenarbeitete und sie hintergangen hatte, könnten die Schläger jederzeit hier auftauchen. Hoffentlich sind die beiden bereits da. Wir müssen schnell was unternehmen. Seine Hoffnung wurde leider enttäuscht und nur Hoko war bereits im Hotel anzutreffen. Als er das sah, biss sich der Rothaarige nervös kurz auf den Daumen und dachte nach, ehe er zu Hoko ging. „Wir haben ein Problem. Kiyobu hat uns hereingelegt. Er arbeitet mit irgendeiner Verbrecherorganisation zusammen, der er Informationen über uns geben hat. Sie wissen leider, dass ich sie vermutlich belauscht habe. Ich konnte zwar entkommen, aber sie könnten auch hier auftauchen. Und anscheinend haben sie es irgendwie geschafft Kimiko zu entführen!“ Für Daichi war klar, was sie nun zu tun hatten. „Wir müssen sie retten.“ Und das so schnell wie möglich. Doch bevor Souta nicht ebenfalls zu ihnen stoßen würde, konnten sie nichts machen und das störte ihn. Ich hoffe nur, er beeilt sich...

Doch auch diese Hoffnung erfüllte sich nicht gänzlich und so mussten sie noch eine Weile warten, bis der Blonde endlich zu ihnen stieß, aber wenigstens hatte er sich so auch anhören können, was Hoko zu berichten hatte. „Da bist du ja endlich! Wir haben ein Problem.“ Mit einem leicht ungeduldig klingenden Ton fing er auch gleich an, zu sprechen. „Kiyobu ist ein Verräter und Verbrecher und Kimiko wurde von ihm und seinen Kumpanen entführt. Wir müssen uns so schnell wie möglich überlegen, wie wir sie retten können!“ Der bisher eher stille Junge schien langsam echt aufzutauen, doch er konnte es eben weder leiden verraten zu werden, noch wenn seine Kameraden in Gefahr gebracht werden.
 
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Hoko hatte gerade mit einem besonders lebensgefährlichen Kippelmanöver begonnen, als Daichi-Bro hereingeplatzt kam. Naja, "hereingeplatzt" war bei einem eher ruhigen Gesellen wie dem Shinobi mit dem markanten feuerroten Haar vielleicht ein etwas zu starkes Wort, aber trotzdem reichte sein plötzliches Auftreten aus um Hoko um ein Haar aus dem Gleichgewicht zu bringen. Mit einer Art halben Rolle rückwärts schaffte der weißhaarige Shinobi es gerade noch, seinen Stuhl wieder ins Gleichgewicht zu bringen und sich hin zu setzen als hätte er die ganze Zeit ruhig und beherrscht an seinem Tisch gesessen und gewartet. Wobei er nicht so recht glaubte, dass Daichi-bro ihm diese Nummer abnahm. War aber auch egal. "Hey, Aka-bro! Was geht ab?" Der rothaarige Shinobi warf Hoko jedoch nicht den bösen Blick zu, den dieser erwartet hatte, sondern einen ziemlich nervösen und gehetzten, wobei er auf seinen Daumennagel biss und überhaupt nicht bei der Sache zu sein schien. „Wir haben ein Problem. Kiyobu hat uns hereingelegt. Er arbeitet mit irgendeiner Verbrecherorganisation zusammen, der er Informationen über uns geben hat. Sie wissen leider, dass ich sie vermutlich belauscht habe. Ich konnte zwar entkommen, aber sie könnten auch hier auftauchen. Und anscheinend haben sie es irgendwie geschafft Kimiko zu entführen!“ Hoko klappte die Kinnlade runter. "Waaaaaaaaaaaaaaas!?" "Wir müssen sie retten!", fügte Daichi-Bro unnötigerweise hinzu, wo das für Hoko doch ohnehin feststand. Schon sprang der Suna-Nin auf und deutete zur Ausgangstür. "Klar, mann, worauf warten wir noch..." Doch der Blick seines Missionspartners hielt ihn zurück. "Wir müssen auf Souta warten! Er ist der Anführer dieser Mission und außerdem können wir jetzt wirklich nicht auf einen von uns verzichten!" Hoko ließ sich zurück in seinen Stuhl fallen. Daichi-bro hatte ja Recht.

Zu ihrer beider Missfallen ließ Souta ein wenig auf sich warten, aber Hoko nutzte diese Zeit, um Daichi-bro etwa auf seinen Wissenstand zu bringen - natürlich ausgeschmückt mit einigen haarsträubenden Theorien darüber, wer alles hinter dem Einsturz dieser Brücke stehen mochte. Die Theorie, dass Außerirdische das getan hatten um die Aufmerksamkeit Hokos zu erhaschen damit sie ihn zu einem Karaokewettbewerb um die Herrschaft der Erde herausfordern konnten war im Vergleich zu dem, was er sonst so von sich gab, fast schon seriös zu nennen. Insofern war es für Daichi-bro sicher eine Erlösung, als der blonde Shinobi endlich auftauchte und er ihn ebenfalls in den Ernst der Lage einweihen konnte. Hoko ließ dem Yamasaru allerdings keine Gelegenheit, zu reagieren, sondern setzte sofort nach: "Keine Sorge, ich hab' schon 'nen Plan! Und außerdem 'nen Verdacht, wer hinter all dem steckt. Die Brücke jedenfalls ist nicht einfach so zusammengekracht, da steckt wer hinter, so viel hab' ich rausfinden können. Irgendwer hat wohl vor..." Er wollte gerade mit seiner "Aliens-wollen-einen-Karaokewettbewerb" Theorie anfangen, doch der Blick von Daichi-Bro (der wohl kleinere Säugetiere einfach umgebracht hätte) ließ Hoko mit Lichtgeschwindigkeit auf eine andere Route wechseln "...den Engpass, der daraus resultiert in irgendeiner Form auszunutzen. Seien es Wegzölle, gute Passagen für Überfälle oder sonstwas. Das mit den Überfällen erscheint mir aber am wahrscheinlichsten, der Umweg den man nehmen muss ist ziemlich riskant. Und die können wohl kaum ein paar Shinobi gebrauchen, die ihnen da ins Handwerk pfuschen. Aber wenn wir Glück haben rechnen sie nicht damit, dass wir so schnell reagieren und uns so gut wehren können, dann haben wir die Sache hier ruckzuck wieder unter Kontrolle." Hoko schenkte seinen beiden Missionspartnern ein aufmunternd gemeintes Grinsen. "Also, was sagt ihr, Bros?"
 
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