Michiyo Kumiko
Active Member
Ihre Frage war durchaus völlig ernst gemeint und hätte eigentlich eine ernsthafte Antwort verdient. Ihr ehemaliger Taichô sah das offensichtlich anders. Anstatt mit einer sinnvollen Info bedachte er sie mit etwas, das nur als schlechter Scherz aufgefasst werden konnte: Wenn sie wirklich wissen wollte, warum sie ihre Chancen für eine höchstwahrscheinlich absolut nicht nützliche Information derart reduzierte, musste sie eine Plakette abgeben und damit ihre Siegchancen in diesem Examen für eine absolut nicht nützliche Antwort reduzieren. 'Ernsthaft?' Rein logisch betrachtet war Kayros’ Antwort konsequent, aber sinnvoll machte sie das längst nicht. Mit dem Häppchen Nichtinformation war Kumiko absolut nicht zufrieden, aber auch des zeigte sich auf diesem Porzellangesicht nicht. Stattdessen zog sie es vor, wie immer vor sich hin zu schweigen. Tatsächlich rechnete sie nicht damit, dass irgendjemand hier seine kostbare Plakette abgab, denn eigentlich dürfte hier sogar Mura hergekommen sein, um zu gewinnen. Genau der war es aber letzten Endes, der die Blondine überraschte. Dieser Typ packte tatsächlich seine Nummer aus und überantwortete sie dem Hiragana. 'Dieser Typ ist scheinbar doch nicht ganz richtig im Kopf.' Wenn sie sich recht erinnerte, hatte ihre erste Mission mit Kiyama Mura nicht unter einem guten Stern gestanden. Völlig verpennt, mit nur halb angezogenen Klamotten hatte er sie schief angelächelt und aus jeder Faser versprüht, dass er eigentlich eher ins Bett wollte, anstatt auf eine Mission – während der er übrigens einen Großteil der Zeit mit Abwesenheit geglänzt hatte. Hiragana-Taichô hatte ihr versichert, das Mura ein guter Ninja war, aber … ernsthaft? Es gab zwei gute Gründe für so ein Verhalten. Entweder er war sich sicher, dass seine Fähigkeiten ausreichten, auch so an die nötigen Punkte zu kommen, oder er hatte innerlich bereits aufgegeben. Gemessen an dem Kampf, den diese beiden sich früher mal geliefert hatten, ging Kumiko von Ersterem aus.
Eine Frage stellte der Blondi allerdings nicht – noch nicht. Stattdessen stellte sich mehr als nur offensichtlich heraus, dass Mari noch immer nicht wieder ausgeglichen war, und plästerte munter, wie eine Akademistin in der Gegend herum. „Der da war böse zu mir, aber die anderen haben angefangen, ihr seid alle doof“ war so ziemlich die Quintessenz dessen, was sie aus der ersten Hälfte der Tirade heraushörte. Dieses Moralapostelzeug wurde von der Tajutsuka gepflegt ignoriert. Wer hier ein wie schlechter Ninja war, interessierte Kumiko mal absolut gar nicht – wichtig war jetzt nur, wie sie die Plaketten der Kampfmaus und ihres Anhängsels bekam – mit etwas Glück auch die, die Kayros an sich genommen hatte, denn dann hätte sie ihr persönliches Ziel erreicht und konnte sich ein Versteck suchen gehen. Allerdings kam es selten genau so, wie man es sich wünschte. Scheinbar hatte Mari noch immer nicht genügend Dampf abgelassen, um ihren Verstand wieder zu finden, denn als Nächstes stand die Blondine im Fadenkreuz. Selbstverständlich hatte Kumi damit gerechnet, dass Mari wusste, was hier abging. Aber dass sie es einfach so rausposaunte, anstatt den Umstand für ihre Flucht zu nutzen, indem sie die Fallen etwaige Verfolger behindern ließ, kam doch zumindest ein bisschen unerwartet. Der Bunshin, der jetzt öffentlich entlarvt wurde, zeigte keinerlei emotionale Reaktion auf die Veröffentlichung dieser Info und passte einfach weiter auf, was in seiner Umgebung passierte, während die echte Michiyo Kumiko auf die neue Lage reagierte, indem sie den Fallengürtel noch enger schloss – mit etwas Glück wurde das Fallenlabyrinth dicht genug, dass selbst ein Ninja, der davon weiß, sich hier einmal falsch bewegte.
Aber mit etwas Pech brachte ihr auch das nicht viel, denn der Kayros-Faktor eröffnete eine weitere Möglichkeit, eine Plakette aus dem Examen zu entfernen. Der Kumi-Klon haderte mit sich, sollte er das Angebot sprengen und verhindern, dass der Prüfer einen Teilnehmer herausnahm? Es gab keine Regel, die das verbieten würde, aber es war ganz eindeutig falsch. Wenn sie es tat, sollte sie sich bei ihrem Angriff auf den Teilnehmer konzentrieren. Spätestens, wenn sie Kayros angriff, war es das für sie mit dem Examen. Äußerlich seelenruhig schob der Kumi-Bunshin sein Standbein etwas nach hinten, um sofort losschlagen zu können, wenn sie sich wirklich für den Angriff entschied. 'So wie es aussieht, bleibt maximal eine Plakette auf dieser Lichtung in meiner Schlagweite. Mit Glück wird Hei seine Plakette vor dem Abgang an Mari abgeben, oder wegwerfen, oder was auch immer.' Es war eine bescheidene Situation. Sie musste sich schnell entscheiden. Einen Regelverstoß befürchten oder sich die erste Chance auf den Sieg in diesem Teil des Examens entgehen lassen. Ihre Beinmuskeln spannten sich zum Bersten, wollten losschlagen, jedoch fiel der Blondine im letzten Augenblick noch etwas anderes ein.
Sie kannte Hei nicht wirklich und ihre Menschenkenntnis war dazu noch … unterirdisch wäre eine glatte Untertreibung, aber es war der einzige Strohhalm, nach dem sie greifen konnte. Sie meinte es natürlich nicht persönlich, aber wenn es so ankäme, wäre das sicher von Vorteil. Träge fand der leere Blick des Mizu-Bunshin den Wüstensohn. Ihre Lippen teilten sich schnörkellos, ohne starke Gesten oder irgendwelche markigen Mimiken: »Du solltest gehen. Flüchten war in der Tat die einzige Qualität, die ich bisher von dir gesehen habe. Nach unserer Begegnung im Bärenreich, deiner Sandspur hier im Wald und diesem Angebot, komme ich zu dem Schluss, dass bei dir außer Wegrennen nicht viel zu erwarten ist. Unter diesen Umständen hast du hier in der Tat nichts verloren. Geh.« Ganz genau wusste Kumiko selber nicht, was das bringen sollte, aber das würde sie sicher bald herausfinden. Es bestand eine geringe Chance, dass dieser Kerl sich bei der Ehre gepackt fühlte, aber die war verschwindend klein. Größer war die Chance, dass Mari jetzt völlig überschnappte und sie dadurch vielleicht leichter zu beeinflussen oder zu bekämpfen würde. Es war die gefahrloseste Möglichkeit, die Annahme des Angebots zu verhindern, obwohl sie an den Erfolg sogar selber nicht im Geringsten glaubte.
Eine Frage stellte der Blondi allerdings nicht – noch nicht. Stattdessen stellte sich mehr als nur offensichtlich heraus, dass Mari noch immer nicht wieder ausgeglichen war, und plästerte munter, wie eine Akademistin in der Gegend herum. „Der da war böse zu mir, aber die anderen haben angefangen, ihr seid alle doof“ war so ziemlich die Quintessenz dessen, was sie aus der ersten Hälfte der Tirade heraushörte. Dieses Moralapostelzeug wurde von der Tajutsuka gepflegt ignoriert. Wer hier ein wie schlechter Ninja war, interessierte Kumiko mal absolut gar nicht – wichtig war jetzt nur, wie sie die Plaketten der Kampfmaus und ihres Anhängsels bekam – mit etwas Glück auch die, die Kayros an sich genommen hatte, denn dann hätte sie ihr persönliches Ziel erreicht und konnte sich ein Versteck suchen gehen. Allerdings kam es selten genau so, wie man es sich wünschte. Scheinbar hatte Mari noch immer nicht genügend Dampf abgelassen, um ihren Verstand wieder zu finden, denn als Nächstes stand die Blondine im Fadenkreuz. Selbstverständlich hatte Kumi damit gerechnet, dass Mari wusste, was hier abging. Aber dass sie es einfach so rausposaunte, anstatt den Umstand für ihre Flucht zu nutzen, indem sie die Fallen etwaige Verfolger behindern ließ, kam doch zumindest ein bisschen unerwartet. Der Bunshin, der jetzt öffentlich entlarvt wurde, zeigte keinerlei emotionale Reaktion auf die Veröffentlichung dieser Info und passte einfach weiter auf, was in seiner Umgebung passierte, während die echte Michiyo Kumiko auf die neue Lage reagierte, indem sie den Fallengürtel noch enger schloss – mit etwas Glück wurde das Fallenlabyrinth dicht genug, dass selbst ein Ninja, der davon weiß, sich hier einmal falsch bewegte.
Aber mit etwas Pech brachte ihr auch das nicht viel, denn der Kayros-Faktor eröffnete eine weitere Möglichkeit, eine Plakette aus dem Examen zu entfernen. Der Kumi-Klon haderte mit sich, sollte er das Angebot sprengen und verhindern, dass der Prüfer einen Teilnehmer herausnahm? Es gab keine Regel, die das verbieten würde, aber es war ganz eindeutig falsch. Wenn sie es tat, sollte sie sich bei ihrem Angriff auf den Teilnehmer konzentrieren. Spätestens, wenn sie Kayros angriff, war es das für sie mit dem Examen. Äußerlich seelenruhig schob der Kumi-Bunshin sein Standbein etwas nach hinten, um sofort losschlagen zu können, wenn sie sich wirklich für den Angriff entschied. 'So wie es aussieht, bleibt maximal eine Plakette auf dieser Lichtung in meiner Schlagweite. Mit Glück wird Hei seine Plakette vor dem Abgang an Mari abgeben, oder wegwerfen, oder was auch immer.' Es war eine bescheidene Situation. Sie musste sich schnell entscheiden. Einen Regelverstoß befürchten oder sich die erste Chance auf den Sieg in diesem Teil des Examens entgehen lassen. Ihre Beinmuskeln spannten sich zum Bersten, wollten losschlagen, jedoch fiel der Blondine im letzten Augenblick noch etwas anderes ein.
Sie kannte Hei nicht wirklich und ihre Menschenkenntnis war dazu noch … unterirdisch wäre eine glatte Untertreibung, aber es war der einzige Strohhalm, nach dem sie greifen konnte. Sie meinte es natürlich nicht persönlich, aber wenn es so ankäme, wäre das sicher von Vorteil. Träge fand der leere Blick des Mizu-Bunshin den Wüstensohn. Ihre Lippen teilten sich schnörkellos, ohne starke Gesten oder irgendwelche markigen Mimiken: »Du solltest gehen. Flüchten war in der Tat die einzige Qualität, die ich bisher von dir gesehen habe. Nach unserer Begegnung im Bärenreich, deiner Sandspur hier im Wald und diesem Angebot, komme ich zu dem Schluss, dass bei dir außer Wegrennen nicht viel zu erwarten ist. Unter diesen Umständen hast du hier in der Tat nichts verloren. Geh.« Ganz genau wusste Kumiko selber nicht, was das bringen sollte, aber das würde sie sicher bald herausfinden. Es bestand eine geringe Chance, dass dieser Kerl sich bei der Ehre gepackt fühlte, aber die war verschwindend klein. Größer war die Chance, dass Mari jetzt völlig überschnappte und sie dadurch vielleicht leichter zu beeinflussen oder zu bekämpfen würde. Es war die gefahrloseste Möglichkeit, die Annahme des Angebots zu verhindern, obwohl sie an den Erfolg sogar selber nicht im Geringsten glaubte.