Nervös blickten die türkisfarbenen Augen des Tetsuya immer wieder hin, her und um sich herum. Er spürte dass hier noch jemand war, das Wasser war unruhig und überhaupt hatte er grade ein ganz mulmiges Gefühl. Da durch das er sich etwas in die Ohren gesteckt hatte, hörte er auch nicht mehr was die anderen taten. Und keiner schien auf seinen Funkspruch hören zu wollen. Eigentlich wusste er genau, dass er sich jetzt nur konzentrieren musste und nicht aus der Ruhe bringen lassen sollte, dann würde er das schon hinkriegen. Durch den Nebel war ohnehin nicht viel zu erkennen, er konnte ja nicht einmal mehr seine eigenen Füße sehen. Langsam schloss der Tetsuya die Augen und atmete einmal ganz tief durch. „Konzentrier dich…“, ermahnte er sich erneut in Gedanken und atmete weiter immer ruhiger um seine Umgebung richtig hören zu können. Erst jetzt viel ihm auf dass von dem lieblichen Gesang nun nicht einmal mehr ein Säuseln übrig war. Wurde der Hauptgegner besiegt? Nein, so einfach war das nicht… Wenn dann war dies nur Yukiko zu zutrauen, da diese Genjutsunutzerin war, doch er war sich sicher, dass sie sich erst einmal zurück halten würde. Iori… nun, der hatte sicher keine Chance gegen eine Gejutsunutzerin, wenn er Glück hatte, stieß er auf eine einfache Taijutsuka oder Ninjutsuka. Und hoffentlich kam er damit überhaupt zu Recht…
„Verdammt.“, ging es ihm grade durch den Kopf. Ihm war so eben aufgefallen, dass er sich doch nicht auf die jetzige Situation konzentrierte, sondern wieder nur an seine Kameraden dachte. Daisuke wusste genau wie sehr Konzentration zählte, denn nur eine Sekunde Unaufmerksamkeit konnte dem Tetsuya schließlich den Kopf kosten. Langsam bewegte er seine Hand zu seinem Rücken und zog das lange Zweihandschwert von seinem Rücken. Dann zog er es vor sich und legte beide Hände an den Griff. Es war schon komisch… Normaler Weise wenn man im Nebel stand, war es kalt, doch hier fühlte es sich gar nicht wirklich kalt an… Grade als er es geschafft hatte sich einigermaßen auf den Moment zu konzentrieren, spürte er etwas…
Sofort riss Daisuke die Augen auf und blickte starr nach unten. Etwas Kaltes und vor allen Dingen Nasses berührte seinen Knöchel. Was er da sah, gefiel ihm gar nicht. Eine Hand umklammerte fest das Bein des Tetsuya und fixierte ihn somit dort. Doch er konnte nicht erkennen was oder wer genau dort unter ihm war. Daisuke holte tief Luft, während er einen leichten Zug am Bein verspürte der drohte ihn unter Wasser zu ziehen… Drohte… Diese Person hatte sich den falschen Gegner ausgesucht. Ein triumphierendes Grinsen zeigte sich erneut auf den Lippen des Tetsuya. Ruckartig zog er schnell sein Bein nach oben und somit den Arm bis zur Schulter hoch aus dem Wasser. Als er den Ansatz vom Kopf aus dem Wasser ragen sah, drückte er auf einmal den Fuß wieder runter, direkt auf den Kopf seines Angreifers. Dieser ließ sofort los und ging unter. Grinsend richtete der Tetsuya das Schwert wieder vor sich. Ob das so eine gute Idee war? Besiegt war sein Gegner sicher noch nicht, so fest hatte er nicht zugetreten, also müsste er wieder auftauchen.
In dem Moment sah Daisuke wie vor ihm jemand langsam au dem Wasser auftauchte. Erst der Kopf, dann die Schultern und dann … Genau jetzt passierte etwas, womit Daisuke nicht gerechnet hatte. Seine Nase begann zu bluten wie verrückt, als er sah wer oder was dort auftauchte. Eine junge wunderschöne Frau mit riesigen … Händen. Nein, tatsächlich war es natürlich ihr Vorbau der dem Tetsuya grade den Nerv raubte. Wieso musste das Böse immer so gut aussehen?! Einen Moment lang war er starr, dann sah er wie sie Luft holte. War das etwa…? Sofort kniff er die Augen zu, holte ganz tief Luft und begann voll aus der Lunge alles heraus zu brüllen was er konnte. Es war ein wahnsinnig lautes Brüllen, klang fast schon etwas schmerzhaft, hoffentlich dachten seine beiden Kollegen nun nichts Falsches. Während er schrie, öffnete er die Augen wieder und sah in das verdutzte, noch immer singende, Gesicht der Kunoichi. Schockmoment nutzen. Daisuke richtete das Schwert vor sich und rannte, noch immer brüllend, so schnell er nur konnte, auf sie zu. Käme jetzt nichts dazwischen, würde er ihr das Schwert horizontal direkt in den Bauch rammen.
Doch konnte er wirklich eine so wunderschöne und bezaubernde Frau verletzen?