Hyuuga Mari
Chuunin
Job: Die Liebeskunst
Wenn Mari ganz ehrlich war: Sie fühlte sich überhaupt nicht gut. Die letzten Tage hatte sie eher schlecht als recht geschlafen, was vermutlich am bescheidenen Wetter lag. Tatsächlich spielte dieses in der letzten Woche förmlich verrückt, von heißen Sommertemperaturen am einen Tag, zu kühlen Herbsttagen am nächsten Tag, von Wolken zum Hagelsturm und wieder zum Sonnenschein. So in etwa konnte man es gut zusammenfassen. Klar, das passte ganz gut zu der Jahreszeit und war nicht ungewöhnlich, dennoch hatte die Hyuuga jedes Jahr aufs Neue mit diesen Temperatur- und Wetterschwankungen zu kämpfen. Zumindest an diesem Tag schien das Wetter einigermaßen zu halten, was ein Blick in den Himmel verriet. Einzelne Wolken, doch ansonsten schien die Sonne und erhellte die Straßen von Shirogakure. Sehr gut, damit konnte sie arbeiten. Klamottentechnisch hatte die Hyuuga sich für ein simples und zur ihr passendes Outfit entschieden: Weiße Hotpants mit schwarzer Leggings darunter, weißes Top mit hellgrünen Verzierungen. Die Haare waren zu einem Dutt hochgesteckt. Nichts Besonderes also, aber für den heutigen Anlass angemessen.
Die Kunoichi befand sich auf dem Weg zu Hei, mit dem sie zusammen einen kleinen Job erledigen sollte. Eine kleine Aufgabe, die keine Gefahr beinhalten oder viele neue Erfahrungen bringen sollte, aber durchaus eine Beschäftigung für ein paar Stunden des Tages darstellen würde. Worum es ging? Ein Auftrag der Liebe! Mari wusste nicht, wie genau sie die Umstände einschätzen sollte, die in dem Brief beschrieben standen, den sie einen Tag zuvor erhalten hatte. Kurz gefasst: Sie sollten im Auftrag eines jungen Mannes arbeiten, der seiner Geliebten ein Ständchen geben wollte, um damit ihr Herz zu erobern. Problem: Die Familie der Geliebten war kein Fan des Schwagers in Spe und wollte eine Annäherung nach Möglichkeit vermeiden. Die Ninja sollten die Familie also ablenken, damit der junge Mann das Herz des Mädchens in der Zwischenzeit erobern konnte. Auffällig an dem Auftrag war gewesen, dass die Verwaltung von Shirogakure in dem Brief deutlich betont hatte, dass es äußerst wichtig sei, dass dieser Job zur Zufriedenheit des Auftraggebers erfüllt werden würde – Mari war sich sicher, dass das nur deshalb betont wurde, weil besagter Auftraggeber viel Geld besaß und dieser bei Erfüllung des Jobs mit einem besonderen Lohn gelockt hatte. Das war natürlich nur Spekulation, aber genauere Informationen würden sich spätestens dann ergeben, wenn sie Haruko – so der Name des Mannes – auffinden und mit ihm die Details besprechen würden. Die Adresse hatte da nebenbei angemerkt schon einen deutlichen Hinweis gegeben: Reichenviertel. Der musste eindeutig Asche besitzen.
Vor der Wohnung des Suna-Nin kam Mari zum Stehen und klopfte genau dreimal an, bevor sie darauf wartete, dass ihr geöffnet wurde. Egal wie lange sie mittlerweile mit Hei zusammen war, einen Schlüssel zu seiner Wohnung besaß sie noch immer nicht, weshalb sie darauf angewiesen war, dass ihr die Tür geöffnet wurde. Da sie dem Schwarzhaarigen zudem am gestrigen Tag nicht getroffen hatte, hatten sie bisher nicht über den Auftrag sprechen können. Eigentlich hatte auf dem Brief ein anderer Treffpunkt gestanden – etwa in einer Stunde – weshalb Mari einfach hoffte, Hei noch in seiner Wohnung abfangen zu können. Sie freute sich schon darauf, den Suna-Nin wiederzusehen und noch ein paar Worte und ein bisschen Nähe auszutauschen, bevor sie sich zu dem Job aufmachen mussten. Wenn er nicht hier war, würde sie natürlich weiterziehen müssen – so schade das auch wäre.