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Job: Expedition unter erschwerten Bedingungen

Hyuuga Mari

Chuunin
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Wie lange wollte dieser Tatsumaki eigentlich noch versuchen, sich gesünder zu geben, als er es war? Vielleicht wollte er für sich selbst Haltung bewahren, dadurch eine Art Stärke repräsentieren, die er zurzeit einfach nicht besaß. Eventuell war es auch möglich, dass er damit versuchte, den Fängen der Hausfrau zu entkommen, die ihm sicherlich besorgt zehn Liter Tee die Kehle hinunter geschüttet hätte, wenn er sich die Krankheit offensichtlich anmerken gelassen hätte. Mari nahm es stumm auf, verschränkte zwischenzeitlich die Arme vor der Brust und musterte den kurz vorm Umkippen stehenden Suna-Nin, der noch eine letzte Sintflut an Worten über sich ergehen lassen musste. Prinzipiell sprach Yamada-san zwar beide Ge'nin an, doch wie man mittlerweile wusste, war die in Wirklichkeit angesprochene Person Hei. Was sich auch sogleich bemerkbar machte, als in einem Nebensatz nachgeschoben wurde, dass vor allem dieser hervorragende Arbeit abgeleistet hätte. War die Hyuuga darauf eifersüchtig? Nicht wirklich. Auf das Lob dieser Verrückten konnte sie gut und gerne verzichten, außerdem hatte sie nur noch im Sinn, die Flucht aus diesem Haus ergreifen zu können. Da fiel ihr ein – unauffällig huschten die weißen Äuglein durch das Wohnzimmer, doch sie fand keine Spuren auf einen eventuellen Ehemann. Weder lebend, noch umgekommen, auf welche Art und Weise auch immer. Na, da diese Suche erfolglos blieb, wollte sie sich wieder dem Gespräch zuwenden, löste die Verschränkung der Arme, wurde jedoch just in diesem Moment bereits am Handgelenk gepackt und – wie beim zweiten Blick erkennbar – vom Schwarzhaarigen in Richtung Ausgang gezogen. Aber... seine Hand glühte ja fast! Mari kam nicht mehr dazu, irgendeine Verabschiedung an die Hausfrau zu richten, zuerst musste sie ihre Überraschung wieder unter Kontrolle bringen, um gleich danach wieder im gleichmäßigen Gang hinter dem jungen Mann folgen zu können. Dieser lies daraufhin auch wieder das Handgelenk der Kollegin los, doch dieser war nicht entgangen, dass irgendetwas noch weniger stimmte, als sie es vermutet hatte. Dass er den gesamten Tag so 'gut' überstanden hatte, grenzte fast an ein Wunder.

Aus der Hölle von Wohnhaus entkommen, fanden sich die beiden Ge'nin auf den Straßen des Seiryuu-Bezirks wieder, und wie es sich fast schon gehörte, atmete der Tatsumaki erst einmal tief durch, um die Luft der Freiheit genießen zu können. Job erledigt, wieder mit sehr guten Leistungen, trotz eines wahren Psychoterrors. Mehr konnte man wirklich nicht verlangen, das hätten genügend Shinobi nicht so hinbekommen, da war sich die braunhaarige Kunoichi sicher. Das Lächeln, was ihr direkt danach zugeworfen wurde, war alles andere als überzeugend. Aber er gab sich Mühe, das musste man Hei anrechnen. „Den Hauptteil der Arbeit, das würde ich so nicht sagen. Du hast immer noch viel mehr gearbeitet, als es eigentlich geplant gewesen war. Das ist mehr als nur eine Erkältung, es geht eher Richtung Fieber, da hättest du dir deinem Körper zuliebe mehr Gedanken um Pausen als um Arbeit machen sollen.“ Mari war eine geborene Taijutsuka, der von Kindestagen an beigebracht worden war, dass der Körper das größte Gut war, welches einem Menschen mit der Geburt gegeben worden war. Und außerdem wusste sie, dass sie ohne ihn völlig aufgeschmissen wäre, denn ihr gesamter Kampfstil basierte darauf, dass ihr Körper fit war. Das war auch der Grund, warum sie fast – ganz tief verborgen – ärgerlich darüber war, wie der Suna-Nin mit seinem umging. „Ich begleite dich zum Krankenhaus.“ Punkt. Aus. Keine Diskussion. Ohne sich weiter nach dem Tatsumaki umzusehen, schritt sie an ihm vorbei die Straße entlang, genau jene, die sie bereits den Hinweg entlang geschritten waren. Sie wollte damit persönlich sichergehen, dass der junge Mann sich untersuchen lies, eventuell Medikamente verschrieben bekam und ja.. wieder gesund wurde. Seinen Körper schonte und noch einmal aus erster Hand, von Experten, gesagt bekam, dass er sich gefälligst die nächste Zeit auszuruhen hatte. Die Hyuuga hätte dem Kollegen auch noch gut zugetraut, einfach nach Hause zu gehen und bereits morgen zu versuchen, seinen Tag so weiterzuleben, wie er es gewohnt war. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass er noch nie krank gewesen war, um zu lernen, wie man sich dort zu verhalten hatte – aber das Verhalten lies ja kaum einen anderen Schluss zu! „Ist sowieso kein großer Umweg für mich“, schob sie dann hinterher, lies die Arme locker neben dem Körper baumeln und sah gen Himmel. Die Sonne ging langsam unter, sie hatten tatsächlich den gesamten Tag im Keller Yamada-sans verbracht. Selbst wenn es vorbei war, der Gedanke daran jagte einen neuen Schauer über den Rücken des Mädchens. Als das Krankenhaus sich am Ende der Straße langsam aufbaute – nun waren endlich mehr Menschen unterwegs, die emsig den Vorplatz überquerten – nickte die Kunoichi innerlich zufrieden, warf dem Schwarzhaarigen ein sanftes Lächeln zu. „Später guck ich noch bei der polizeilichen Abteilung vorbei.“
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Natürlich konnte man das so sagen - und das wusste Mari vermutlich auch. Berücksichtigte man seine Verfassung... gut, dann hatte sie vielleicht ein bisschen Recht, aber man musste ja auch, wenn man ein wenig krank war, fit sein, oder? Klang sicherlich paradox und war es auch, aber Hei schaffte es nicht, in seinem Zustand den Unterschied zu erkennen - im Grunde waren sie einfach zwei Shinobi, die eine Aufgabe erledigen mussten, egal ob der Verfassung oder sonstigen Umstände, richtig? Jedenfalls dachte er das und seltsamerweise wich seine Ansicht Aufgaben betreffend, wenn es ihm nicht gut ging oder er Probleme hatte, ein wenig von seiner normalen ab, in der er ja eher der Verfechter von... flexiblen Lösungen war, wenn es möglich war. So, dass es allen Beteiligten damit gut ging und trotzdem ein wenig mehr dabei herauskam als nur 'Aufgabe wurde erledigt, aber fragt bitte nicht wie und was dabei herausgekommen ist'... nun, allerdings war genau das in diesem Fall wohl eher passiert. Mehr als eine Zahl durfte dieser Ausflug in den Vorort der Hölle niemals werden. Am Besten war es, wenn es in Vergessenheit versank und nie wieder herausgeholt wurde, nicht? Heis dumpf pulsierender Kopf mahnte ihn, sofort mit dem Denken aufzuhören, weshalb er es eben abstellte und ergeben nickte. Frau sagte, Frau hatte Recht, das war das Motto in diesem Falle. Und... Frau bekam auch, jedenfalls, wenn sie es wollte. Und ihre Aussage, dass sie ihn zum Krankenhaus begleiten würde - Subtext: Er solle gefälligst ins Krankenhaus und keine Faxen mehr machen - war ebenso klar wie unumstößlich, das merkte sogar der Tatsumaki in der erbärmlichen Verfassung, in der er sich befand. Also nickte er noch einmal, obwohl er sich immer noch ein wenig dagegen sträubte. Ihm würde es doch sicherlich wieder gut gehen, wenn er sich... ja, einen Tag, vielleicht zwei, ausruhen würde, oder? Mari schien nicht dieser Ansicht zu sein. Fieber, bitte... nur weil er ein wenig wärmer war als sonst? Hei seufzte leise, fuhr sich durch die Haare, aber er fühlte es kaum mehr, und... er hatte heute zwar noch überhaupt nicht gut ausgesehen, aber es schien immer schlimmer zu werden. Aber auch das war ja nichts neues. Der junge Mann folgte Mari, willenlos und offensichtlich nicht mehr wirklich in der Lage, etwas groß anderes zu machen - und wenn er ehrlich war, hätte er nicht einmal etwas dagegen gesagt, dass Mari nun 'mit'kommen würde - immerhin trafen sie sich sowieso öfters mal am Krankenhaus, das war nichts neues, und außerdem... diskutieren? Ha, vielleicht in ein paar Wochen wieder. Er war fix und fertig, trabte hinter der Braunhaarigen her, schaute nach vorne und seufzte fast ein wenig erleichtert, als das Krankenhaus in Sicht kam. "Hm.", machte er leise, nickte und lächelte leicht zurück - und es sah sogar überhaupt nicht gequält aus, wie vorher. Was allerdings auch daran lag, dass dieses Lächeln um einige Stufen kleiner ausfiel als die vorigen Versuche. "Das wäre gut und ich dir dankbar.", erwiderte er und seufzte - wieder. "Ich bin ziemlich... ich meine, ich werde ziemlich froh sein, wenn dieser Alptraum vorbei ist. Am Anfang war es ja in irgendeiner Form noch amüsant aber... nein.", murmelte er, strich sich über die Augen und gähnte leise, als sie schließlich am Krankenhaus ankamen.

"Danke, dass du mich...", fing er an, runzelte leicht die Stirn, als Mari keine Anstalten machte, zu gehen. "...lass mich raten, du kommst noch mit rein?", fragte er und lachte sogar leise. Irgendwie überraschte ihn das... und irgendwie auch nicht - abgesehen von der Tatsache, dass das Mädchen sich ja eigentlich bisher noch nicht so wirklich für andere Angelegenheiten interessiert hatte, schien sie in diesem Falle wirklich interessiert daran zu sein, dass es dem Tatsumaki wieder besser ging - was ihm natürlich irgendwie gefiel, jedenfalls irgendwo ganz tief drin. An der Oberfläche seiner Gedankenwelt war es ihm eher ein kleines Bisschen peinlich, weil er eigentlich nicht so... na, egal. Der Tatsumaki vermutete, dass Mari ihm für diesen Gedankengang ein wenig den Kopf gewaschen hätte, also ließ er es einfach - vor allen Dingen war es ja damals nicht anders gewesen. Als sie kein Chakra mehr gehabt hatte, war er auch nicht unbedingt angetan gewesen und eben weil er dieses Gefühl kannte, fügte er sich nun komplett, als die beiden Shinobi in das Gebäude gingen und erstmal in einen großen Raum kamen, der von einem langen Schalter geprägt war - wohl die 'Anmeldung', wie auch immer. Aber.. viel los war hier seltsamerweise nicht. Oder glücklicherweise? Das bedeutete ja eigentlich, dass nicht viele Menschen krank waren, nicht? Eine gelangweilte Krankenschwester betrachtete anscheinend ihre Nägel, schielte dann zu den beiden hereinkommenden jungen Menschen - von denen allerdings nur einer so aussah, als dass er hier hineingehörte. "Guten Tag.", brummte Hei, deutete auf sein Stirnband - welches er an seiner Schärpe trug - und stierte die Krankenschwester an, als wartete er darauf, dass sich von selbst etwas tat. Aber sie sagte nichts, legte nur den Kopf fragend schief und Hei sah kurz zu Mari - und begriff dann, dass man wohl darauf wartete, dass er sagte, was ihm fehlte. "Guten Tag.", sagte er also noch einmal. "Mir geht es nicht gut." NEIN! Echt!? Darauf hätte sicherlich niemand gewettet. Etwas hilfesuchend schielte Hei wieder zu Mari, entschied sich dann, weiter auszuholen. "Ich habe ziemlich starke Kopfschmerzen...", fuhr er fort, weiterhin wenig produktiv seiend.
 

Hyuuga Mari

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Das dunkle Verlies Yamada-sans verlassen und ab in den Feierabend? Nicht ganz, zumindest sah Mari ihren restlichen Abend – abgesehen von der Sache bei der polizeilichen Abteilung – erst als beendet an, wenn sie ihren Teamkollegen in der Behandlung von Fachleuten wusste. Dass er am liebsten einfach nur in seiner Wohnung verschwunden wäre, ohne die Ernsthaftigkeit seiner Symptome anzuerkennen, damit hatte sie irgendwie schon gerechnet. Konnte man nur froh darüber sein, dass der Tatsumaki keinen Widerstand leistete, als die Hyuuga offensichtlich zeigte, dass sie kontrollieren wollte, dass er auch tatsächlich im Krankenhaus ankam und nicht kurzfristig – aus Heldenmut oder eher Fehleinschätzung – doch noch vorher eine Abzweigung in Richtung heimische Wohnung nahm. Die Dinge rund um die Meldung des Vereins der Junggebliebenen zu übernehmen, sah die Braunhaarige übrigens auch als keine Last an. Sie glaubte bisher, dass ihr Familienname zusammen mit dem Zweig, aus dem sie stammte, ausreichen sollte, dass die dortigen Personen sie ernst nahmen und sich mit der Sache beschäftigten. Ohne langes Gespräch oder Erklärungen, die Beweise – namentlich auch Schachtel mit Fotos von Hei genannt – würden dafür schon ausreichen. Dass dies alles nicht ganz so einfach werden würde, sie sogar auf wenig Interesse und ein paar wenig aussagende Worte treffen würde, das konnte das reiche Töchterchen ja in diesem Moment noch nicht wissen. Tja, egal, wie sah es denn nun aus? Vor dem Krankenhaus angekommen machte Mari auch weiterhin keine Anstalten, sich von der Stelle zu rühren, als der Suna-Nin sich ihrer mit einer einfachen Verabschiedung entledigen wollte. Stattdessen lächelte sie leicht, hatte die Hände in die Hosentaschen wandern lassen und nickte zustimmend, als der Tatsumaki erkannte, was sie vorhatte. Auch hier gab es keine Widerworte, Anstalten oder auch nur Versuche, sie von diesem Gedankengang abzubringen. Stattdessen fügte sich Hei schweigend, entweder, weil er es wirklich eher befürwortete als ablehnte oder – was die Kunoichi eher vermutete – er einfach keine Konzentration und Kraft mehr für Diskussionen übrig hatte.

Bereits nach den ersten Schritten in das Gebäude schlich sich dieser sterile Geruch in Maris Nase, zusammen mit einem undefinierbaren, aber in jedem Fall negativem, Gefühl in ihrer Magengegend. Nicht, dass sie irgendeine spezielle Abneigung gegen die Menschen in diesem Gebäude hatte. Sie wusste, dass die hier stationierten einfachen Ärzte, aber auch Iryonin, eine große Bereicherung für das Dorf waren und ohne sie so mancher Einwohner, wenn nicht jeder Einzelne, aufgeschmissen wäre. Doch sie verband einfach hauptsächlich nur schlechte Erfahrungen mit diesem Ort, war froh gewesen, als sie vor Kurzem das letzte Mal wegen ihrer kleinen Schwester hatte hier sein müssen und eigentlich nicht damit gerechnet, so bald – auch noch nicht einmal für Aiko – die Türen des Krankenhauses erneut zu passieren. Die weißen Äuglein wanderten die ebenfalls weißen Wände entlang, blieben erst stehen, als sie – knapp hinter Hei gehend – ihre Aufmerksamkeit einer wenig motivierten Krankenschwester schenkte. Hatte wohl gehofft, heute keine weiteren Aufgaben mehr zu haben? Aber noch erstaunlicher war, dass der Kollege sich fast schon hilflos verhielt, als er vor der fremden Dame zum Stehen kam und – was hätte man denn sonst erwartet – sein Anliegen vortragen sollte. Der war wohl noch nie bei einem Arzt gewesen, dachte der, dass man ihm alles aus der Nase zog oder aufgrund des Abzeichens, welches wirklich nicht selten hier zu sehen war, eine besondere Behandlung bekam? „Er hat nicht nur irgendwelche Kopfschmerzen.“ Das konnte man wirklich nicht weiter ansehen, wenn der junge Mann nicht selbst den Mund geöffnet bekam und sagen konnte, was ihm fehlte, dann musste die Braunhaarige das eben übernehmen. Sie trat aus dem imaginären Schatten des Suna-Nin, stellte sich nun neben ihn und bekam sogleich die Beachtung der Krankenschwester, die sich sicherlich erhoffte, durch die Begleitung mehr und vor allem nützlichere Informationen zu bekommen. „Hyuuga Mari.“ Gute Erziehung sagte, dass man sich vorzustellen hatte, wenn man schon das Wort erhob. Aber nun weiter im Text „Wir haben zusammen einen Job erledigt, zu Beginn des Tages beliefen sich die Symptome – meines Wissens nach – auf Schlafmangel und eben genannte Kopfschmerzen. Doch sie haben sich im Laufe des Tages verstärkt, so wurde die Migräne schlimmer, außerdem hatte er Gleichgewichtsprobleme, leichte.. 'Aussetzer', wenn man es so nennen möchte, und eine eindeutig erhöhte Temperatur.“ Das sanfte Lächeln auf den Lippen des Mädchens machte den Eindruck, sie wolle die Geschehnisse herunterspielen, stattdessen versuchte sie das genaue Gegenteil, nämlich zu verdeutlichen, dass Hei Medikamente brauchte. Die Krankenschwester nickte stumm, lies die Fingernägel endlich Fingernägel sein und wandte den Blick ihrer braunen Augen von dem Mädchen zu dem kranken Freund, begutachtete ihn erneut und deutete danach mit einem Handzeichen an, dass er ihr folgen sollte. Untersuchungsraum, vermutete die Hyuuga, auch wenn die fremde Dame sich sicherlich schon denken konnte, dass Hei sich eine schwere Grippe oder Ähnliches eingefangen haben musste. „Du kannst kurz warten, wenn du möchtest“, informierte sie freundlicherweise noch die 15-jährige Kunoichi, bevor die Krankenschwester auch schon in dem erstbesten Zimmer verschwand und lustigerweise den Schwarzhaarigen schon fast hinter sich herzog. Mari spielte mit dem Gedanken, bereits zu gehen – alles, was sie wollte, hatte sie schließlich bekommen – wandte ihren Kopf bereist gen Ausgang, stoppte jedoch noch, bevor sie den ersten Schritt getätigt hatte. Lange dürfte das doch eigentlich nicht dauern, oder? Ging ja nicht um eine lebenswichtige Operation, sondern eine 'einfache' Untersuchung. Innerlich seufzte die Hyuuga, steuerte eine Stuhlgruppe an, die an einer der Wände stand, und setzte sich hin. Alleine, ohne eine weitere Menschenseele in direkter Nähe erblicken zu können. Diese ganze Situation hatte einfach eine unglaubliche Ähnlichkeit mit jenen Aufenthalten Maris ihrer kleinen Schwester wegen im Krankenhaus. Schlussendlich lehnte sie ihr Kinn auf der Handfläche ab und lies die weißen Augen ins Leere vor sich blicken.
 

Tatsumaki Hei

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Irgendwie war er ja erleichtert, dass Mari die Bestandsaufnahme übernahm, nur befürchtete der junge Mann, dass sie ihn für unselbstständig hielt deshalb - aber er war einfach noch nie in einem Krankenhaus gewesen, jedenfalls nicht so, dass er eben etwas davon gewollt hatte. Er selbst war eigentlich immer bei guter Gesundheit gewesen, nur wieso jetzt nicht mehr? Es war einfach zum Haare raufen, aber Hei hatte immer noch von der Theorie, dass ihn irgendetwas beschäftigte, nicht abgelassen. Nur wusste er immer noch nicht genau was; Und vielleicht hatte das seinen geistigen Zustand soweit geschwächt, dass auch sein Körper eben mitzog. Jede Krankheit fing im Kopf an, soweit wusste er schon Bescheid - vielleicht sollte er sich hier ein paar Informationen holen, was die Arbeit mit dem menschlichen Körper und so weiter anging. War immerhin nützliches Wissen, wenn man auf einer Mission einmal vor einem gesundheitlichen Problem oder einer Verletzung stand und nicht zugeben musste, dass man absolut keine Ahnung hatte... nicht? Hm. Nachdenklich schielte der Suna-nin zu der Hyuuga hinüber, wartete ab, was sie nun sagen würde. War alles eigentlich korrekt, hätte er wohl eigentlich auch hinbekommen - wenn er denn gewusst hätte, dass das alles wichtig war. Seine Gleichgewichtsstörungen waren doch eigentlich unerheblich, oder...? Jedenfalls hörte sich Mari eher so an - und sah auch so aus - als würde sie eigentlich sagen wollen, dass es nicht besonders schlimm war, aber irgendwie war sie doch nachdrücklich genug um der Schwester klarzumachen, dass Hei wirklich alles andere als gesund war. Seltsame Mischung, die Hei so auch noch nicht bei dem Mädchen hatte beobachten können; Aber das war ja nichts schlechtes. Schließlich stand die Schwester endlich auf - Sie bewegte sich!! - und winkte Hei zu, er solle mitkommen. Der widersprach nicht sondern folgte brav, wurde schließlich sogar mitgezogen und fand sich auf einer Liege sitzend wieder - hatte überhaupt nicht mitbekommen, was nun mit Mari war und wohin sie gegangen war und wieso überhaupt. Allerdings... war der Wüstensohn im Moment sowieso für wenig zu gebrauchen. Die Krankenschwester aber kümmerte sich wenig um seinen angeschlagenen Zustand, warf ihm die Haare über den Kopf und zog sein Oberteil am Rücken hoch - hä? Wieso das denn? Hei hatte keine Ahnung, aber wehren wollte er sich nicht mehr - auch nicht, als erst die kühlen Finger der Frau über seinen heißen Rücken strichen, und dann ein metallenes.. Ding sich an verschiedene Stellen presst. "Atme normal!", wies sie ihn an, und der Tatsumaki versuchte, 'normal' zu atmen, aber mit Anweisung war das noch einmal viel schwerer als sowieso. "Hm.", machte die Krankenschwester. "Wie lange hast du nicht geschlafen?", fragte sie nach, und Hei brummte leise. Konzentrieren? Na super... "Ich glaube, zwei Nächte?" Nachdenklich seufzte er. "Denke, das passt. Aber ich weiß nicht wieso.", schloss er, während die Frau sein Oberteil wieder fallen ließ und der junge Mann erst einmal Haar wieder nach hinten warf. "Gut...", die Krankenschwester lächelte fein und kam langsam näher. "Da gibt es nur eine Lösung für..."

Einige Momente später stolperte Hei ein wenig orientierungslos aus dem Zimmer, schien irgendwie noch mehr neben sich zu stehen als sowieso schon. Irgendwie unkontrolliert stapfte er durch den Eingangsbereich, bemerkte dann, dass Mari noch da saß, schwenkte herum und machte einen seltsam großen Bogen, bis er vor ihr stehen blieb und sie mit verschleiertem Blick ansah. "Maariii~", machte er und gähnte, während hinter ihm die Krankenschwester auftauchte und die Arme verschränkte. "Du.", meinte sie zu Mari und lächelte. "Weißt du wo er wohnt? Bring' ihn bitte nach Hause. Er braucht Ruhe, mehr nicht. Und viel Schlaf. Damit er einschläft habe ich ihm zugegebenermaßen gewaltsam eine Schlaftablette eingeworfen. Er sollte innerhalb der nächsten halben Stunde zusammenklappen wie ein Klappstuhl. Die Grippe wir sicherlich eine oder zwei Wochen brauchen, um vollends zu verfliegen, also sorg' irgendwie dafür, dass er zuhause bleibt." Damit war wohl alles gesagt - Miss Kompetent setzte sich wieder an ihren Stuhl und betrachtete ihre Fingernägel demonstrativ. Der junge Mann vor Mari brummte leise irgendetwas, wandte sich dann total abgehoben ab und steuerte auf den Ausgang zu, wie ferngesteuert, und stieß die Türen auf und machte sich auf den Heimweg; Allerdings nicht, ohne eine alte Dame beinahe umzurennen, weil sie so klein war, dass er sie mit seinem Tunnelblick nicht gesehen hatte.
 

Hyuuga Mari

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Was machte Frau, um sich die Zeit zu vertreiben, während sie in einem nicht sonderlich geliebten Gebäude auf einen kränkelnden Teamkollegen wartete? Einfache Antwort: nicht viel. Löcher in die Luft starren, das Kinn gelegentlich von der stützenden Handfläche heben, nur um zum dritten Mal die Lampen an der Decke zu beobachten, zu zählen und eine einzelne Fliege zu betrachten, die unaufhörlich ihre Kreise um die einzelnen Beleuchtungsmittel zog. Wann die wohl müde werden würde? Mari blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesichtsfeld, seufzte leise vor sich hin, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass auch sicherlich keine andere Person in der Nähe war, um diese Langeweile offen in ihrem Geben ablesen zu können. Wie oft hatte sie sich damit gepriesen, eine geduldige Person zu sein? Nicht laut, doch zumindest gedanklich beim Anblick anderer Akademisten während ihrer Zeit vor dem Geninstatus. Oft genug, um sich nun umso dämlicher vorzukommen, bei der Erkenntnis, dass von dieser Geduld nicht so viel vorhanden war, wie sie eigentlich gedacht hatte. Konnte natürlich auch sein, dass die Hyuuga einzig Probleme mit dem Ort hatte, in dem sie warten musste – konnte ja niemand so genau sagen – aber was es auch war, sie zählte innerlich die Sekunden, bis die weißen Äuglein sich endlich gen Tür richten konnten, hinter der der Tatsumaki mit der Krankenschwester verschwunden war. Oder eher umgekehrt, die Krankenschwester zusammen mit Hei.
Die Fliege hatte sich in der Zwischenzeit dazu entschieden, sich von den Lampen zu lösen und unserer braunhaarigen Kunoichi auf die Nerven zu gehen, sie zu umkreisen und zuletzt, dreist wie diese Viecher eben waren, einen Zwischenstopp auf ihrer Nase zu machen. Nur halb bei der Sache scheuchte das Mädchen das Insekt mit einer Handbewegung davon, just in dem Moment, als die ersehnte Befreiung zum Greifen nah war, denn die Tür, hinter der sich der Suna-Nin versteckt hatte, wurde endlich wieder geöffnet und offenbarte den jungen Mann, was Mari kurzzeitig ein erfreutes Lächeln auf die Lippen zauberte. Doch dieses verschwand fast schneller, als es aufgetaucht war, denn irgendwie schien Hei nicht ganz bei Sinnen zu sein. Waren sie nicht hierher gekommen, damit es ihm besser ging? Er taumelte gen Ausgang, nahm die wartende Hyuuga zuerst gar nicht wahr und machte erst im letzten Augenblick einen Bogen, den ein gesunder Mensch wahrscheinlich in dieser Vollendung kaum hinbekommen hätte. Es erinnerte entfernt an den Gang eines Betrunkenen – aber die Krankenschwester hatte dem Schwarzhaarigen doch mit Sicherheit keinen Alkohol eingeflößt. Medikamente mit solchen Nebenwirkungen? „Tatsumaki-kun?“, antwortete sie demnach skeptisch auf seine 'Begrüßung', verkniff sich das große Verlangen, eine Augenbraue emporzuheben, sondern richtete sich einfach nur langsam aus ihrer sitzenden Position auf. Zum Glück meldete sich die Krankenschwester zu Wort, die hinter Hei aufgetaucht war und Licht ins Dunkel brachte. Schlaftablette, ja? Auch eine Erklärung, warum der Kollege so neben der Spur war. Nur war es Mari gewohnt, diese Art der Medikamente erst Zuhause einzunehmen, nicht direkt im Krankenhaus, da gab es doch die Gefahr, dass der Patient irgendwo auf dem Weg zusammenfiel. Mitten auf der Straße, nicht wirklich erstrebenswert. Der Suna-Nin wartete nicht lange, vollführte die nächsten unsicheren Schritte zum Ausgang des Krankenhauses – Glück, dass er die alte Oma nicht über den Haufen rannte, die ihm einen geschockten Blick zuwarf – und die 15-jährige Ge'nin sah nur ein letztes Mal mit den weißen Augen zu der wieder mit ihren Fingernägeln beschäftigten Krankenschwester, bevor sie innerlich den Kopf schüttelte und dem jungen Mann hinterhereilte, bevor es noch unnötige Verletzte gab.

Und oha, das war wirklich die bessere Entscheidung gewesen. So lustig es auch gewesen wäre, einfach nur von einem der vielen Hausdächer aus zu beobachten, wie der Tatsumaki sich verlief und schlussendlich neben irgendeiner Mülltonne eingeschlafen wäre, der junge Mann torkelte mit einer solchen Orientierungslosigkeit durch die Straßen, dass er abgesehen von der eigenen Wohnung auch jeden anderen Menschen auf der Straße gar nicht wahrgenommen und demnach einfach umgerannt hätte. Mari folgte die ersten paar Meter noch auf Entfernung, erkannte jedoch bald, dass es besser wäre, einzugreifen und zu helfen, anstatt nur stilles Anhängsel zu spielen. Wie sich das äußerte? Die vergleichsweise um einiges kleinere junge Dame biss sich auf die Unterlippe, nickte sich dann selbst zu und beschleunigte die Schritte, bevor sie neben dem schon im Halbschlaf befindlichen Tatsumaki zum Stehen kam, unter seinem Arm hinwegtauchte und ihm dann von der Seite Halt gab, die weißen Augen stoisch nach vorne richtete und dankbar war, dass Hei nicht weit vom Krankenhaus entfernt wohnte. Körperkontakt war eigentlich gar nicht ihres, doch sie glaubte irgendwie erstens nicht wirklich daran, dass der Suna-Nin das in seinem Zustand noch wirklich wahrnahm, noch, dass er sich später daran erinnern würde. Daher konnte man doch eine Ausnahme machen, wenn man wusste, dass die Hilfe gebraucht wurde, nicht? Durfte Mari nur hoffen, dass sie sich im Fall der Fälle nicht ansteckte. Durch diese aufgezwungene Stütze waren entgegenkommende Passanten vor dem unkontrollierten Gang des großgewachsenen Tatsumaki geschützt und der restliche Weg bis zu dessen Wohnung verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle – außer der Tatsache, dass auch die Hyuuga merkte, dass die Tablette immer mehr zu wirken begann und da noch ein paar Treppenstufen zwischen dem jungen Mann und dessen Bett lag, Mari innerlich dafür betete, dass sie ihn nicht versuchen musste in seine vier Wände zu tragen, denn Taijutsuka hin oder her, das Mädchen gehörte zu den Schwächsten Ninja die Shiro zu bieten hatte. Traurig aber wahr. „Halt dich noch ein wenig auf den Beinen.“ Ein ganz leiser Appell an den noch irgendwo hinter der verschlafenen Maske vorhandenen Verstand des Schwarzhaarigen? So in etwa konnte man es deuten. Wie befürchtet gestalteten sich die Treppenstufen als die größte Herausforderung, in der Hei zwischenzeitlich sein Gewicht so weit nach hinten verlagerte, dass die Hyuuga sich anstrengen musste, sich im Ausgleich dafür nach vorne zu beugen. Sie stieß erleichtert die Luft aus den Lungenflügeln, als sie vor der Wohnung des Kollegen standen und dieser nur noch mithilfe seines Schlüssels – den er wohl irgendwo bei sich trug – diese zu öffnen hatte. „Kannst du aufschließen? Damit wir dich da reinbringen können?“ Sie sah seitlich hinauf, versuchte den Blickkontakt zu dem jungen Mann herzustellen, doch dieser hörte ihr entweder gar nicht mehr zu oder konnte sie einfach nicht mehr verstehen, soweit war er bereits in Richtung 'Reich der Träume' aufgebrochen. Super, ehrlich! So würde das doch nie was werden. Erneut rief sich die 15-Jährige ins Gedächtnis, dass der Suna-Nin gerade sowieso nichts mehr wirklich mitbekam und ihr die Handlungen somit auch nie nachgetragen werden würden, weshalb sie nun eine ihrer Hände aus der haltenden 'Umarmung' um den Körper des Halbschlafenden löste und begann, in seinen Hosentaschen zu wühlen. Hatte sie sich bei ihrer ersten Mission noch eingeredet, dass sie einer Person doch niemals in einer solchen Art und Weise zu nahe treten könne, bewies sie nun das Gegenteil. Bei der zweiten Tasche wurde die Hyuuga fündig, ihre feingliedrigen Finger ertasteten einen Schlüssel, von dem sie nicht hundertprozentig sagen konnte, dass es jener zur Wohnung Heis war, doch da hieß es wohl 'Probieren geht über studieren'. Etwas umständlich, da sie noch immer den Kollegen zu stützen versuchte, hantierte Mari mit dem Werkzeug, steckte ihn dann – er passte – in das Schlüsselloch und stieß die Tür mit dem Körper auf, während sie den Schlüssel umdrehte. Ohne irgendwelche weiteren Hindernisse schwang der Eingang ein Stück zu kräftig auf und das langsam wirklich von dem Gewicht des Tatsumaki an ihre Grenzen gebrachte Weißauge führte ihn die letzten Schritte in seine Wohnung. Das Ziel war erreicht, wo war der Preis für diese Heldentat? Keiner da? Also echt, das war fast anstrengender als der Marsch durch die Wüste gewesen! Dann wollen wir ihn in sein Bett bringen.. Sie war noch nicht oft hier gewesen – genau genommen erst ein Mal – daher musste sie ein wenig raten, in welche Richtung der Partner damals verschwunden war, um sich umzuziehen. Da es aber ohnehin nicht allzu viele Möglichkeiten gab, das Ganze war ja nicht riesig, machte die Hyuuga schnell das Zimmer aus, welches das Schlafzimmer sein musste. Sie öffnete die Tür, doch der hermetisch abgeriegelte Raum brachte nichts als Dunkelheit. Pure Dunkelheit, die höchstens ein Byakugan oder wahlweise ein altmodischer Lichtschalter hätten überwinden können. Aber das war für das Bisschen doch nicht nötig – mit diesem Antrieb setzte das Mädchen noch einen Schritt nach vorne, hielt dann den Atem an, als sie sofort an irgendetwas Undefinierbaren auf dem Boden hängen blieb und erst einmal nach vorne fiel. Aus der Stütze Heis war ein fallender Stein geworden, der sich gerade so noch abfangen konnte, doch sogleich im Dunkel spürte, dass sie auf weiteren Kram getreten war. Was war hier bitte alles im Raum verteilt? Das nächste, was sie vernahm, war ein unverständliches Murmeln des Schwarzhaarigen, der nun ohne weitere Hilfe durch die Dunkelheit zu tapsen schien, dabei ebenfalls einigen Lärm verursachte und am Ende das Geräusch einer abfangenden Matratze zu vernehmen war. Wie auch immer er es angestellt hatte, der Shinobi war sicher in seinem Bett angekommen und die Hyuuga froh darüber, sich nicht weiter durch diese – sehr wahrscheinliche – Unordnung kämpfen zu müssen. Und ein wirkliches Verlangen, zu sehen, in was für einem Chaos sie hier stehen musste, hatte sie auch nicht. „Erhol' dich gut, Tatsumaki-kun.“ Mari erkämpfte sich ein Lächeln, das in der Dunkelheit sowieso von niemandem gesehen wurde, drehte sich danach auf dem Absatz um und verließ die Wohnung, ohne sich weiter umzusehen und machte sich zufrieden mit dem Ergebnis zu der polizeilichen Abteilung davon.


[Offizielles Ende!]
 
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