Fukazawa Akio
Member
Ja, warum genau halste man einem Chuunin einen so unwichtigen Job auf? Ehrlich gesagt hatte Akio keine Ahnung. Er hatte sich auch keine Gedanken darüber gemacht, weil er ja eh viel zu spät gekommen war und dafür fast von seiner Großmutter exekutiert worden wäre. Nun, wo der Weißhaarige diese Frage stellte, war sie jedoch überraschend gerechtfertigt, wie kam es, dass er hier stehen musste und Obst an den Mann bringen sollte, obwohl er wirklich andere Dinge tun könnte? Zum Beispiel wäre es möglich, mit seiner Schwester zu spielen, an der einen oder anderen Marionette zu feilen oder sich in das neue Theaterstück seiner Gruppe einzulesen, alles Dinge, die er lieber tun würde, als hier zu stehen und womöglich madige Äpfel zu verkaufen. Allerdings hatte er ja immerhin jemanden zum reden, das machte die Angelegenheit schon deutlich aushaltbarer, zudem diese Person nicht gerade weniger interessant wurde. Sein Großvater hatte also eine Art Kuriositätenladen, dessen Angebot in Richtung Esoterik ging? Das war so ziemlich das Gegenteil von dem, was seine Eltern jeweils verkauften, auch wenn er nie so recht verstanden hatte, was nun "Mode" von normaler Kleidung unterschied, wenn man mal davon absah, dass sie einen hübschen Namenszug trug. Vielleicht war das Geschäft seiner Mutter dann doch ein wenig esoterischer, als er gedacht hatte... "Man weiß es nicht genau, Saizo-kun. Vielleicht habe ich was angestellt oder so?" Das wäre nicht nur möglich, sondern eignete sich recht gut als Antwort, immerhin ließ sie viel Spielraum zum Grübeln zu. Akio war nämlich zwar vom Rang her Chuunin, aber ansonsten eher nicht ganz das, was man an einem solchen Shinobi schätzte. Zusammengefasst müsste man wohl meinen, er habe einfach ein bisschen zu wenig Ehrgeiz oder es fehlte ihm zumindest an Ernsthaftigkeit, aber es lag eher an einer Prioritätenverschiebung, dass er bei manchen Missionen fast schon zum Störfaktor werden konnte. Die ganze Angelegenheit musste Spannung enthalten, den Zuschauer fesseln können und nicht einfach nur ablaufen. Wenn sie drohte, langweilig zu werden, dann übernahm Akio eben den Part des Unruhestifters... was vielleicht wirklich der Grund war, warum man ihn zu solcher Arbeit verdonnerte. "Zudem bin ich nicht so der Typ fürs Morden. Deine Worte klingen allerdings, als habest du selbst noch nicht allzu viele Missionen hinter dir - oder bist du vielleicht insgeheim schon Chuunin?" Der Blonde zwinkerte und drehte sich danach beflissentlich zu einem Pärchen um, das scheinbar Interesse an den Orangen gefunden hatte. Wenn sie ihn ansprechen oder ihn etwas fragen sollten, wo wäre nun die perfekte Gelegenheit dazu - auch wenn seine Aufmerksamkeit noch immer an Saizo klebte. Die Kunden dieses Geschäftes waren ihm immerhin aufgezwungen worden, während dieser junge Mann hier einigermaßen freiwillig zu sein schien. Zudem konnte Obst niemals die Faszination eines lebenden Wesens erreichen, das war schon allein im Ansatz nicht möglich.