Aktuelles

Job: Sombreros Kinder

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Sora, bis zu dem Vorfall in der Eisdiele hatte sie nicht einmal den Namen dieses kleinen Satansbratens gekannt und auch dort nur indirekt durch das Mädchen mit den blonden Locken mitbekommen. Und nun? Er warf ihr unschöne Dinge an den Kopf, wirklich Schlimme, und als wäre das nicht schon genug, geschah das alles auch noch in der Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit definierte sich hierbei aus den anderen Kindern – zumindest denen, die nach dem Schrei neugierig aufgeblickt hatten – und dem Tatsumaki, der schweigend danebenstand, zuhörte und darüber nachdachte, was er hier von der ersten Mission seiner Kollegin erfuhr. Sie war damals so besessen von den Dingen gewesen, die sie neben der Akademie auch von ihrem Vater gelernt hatte, dass anderes für sie gar nicht infrage gekommen war. Dieser erste Auftrag war ein Musterbeispiel dafür gewesen, wie sehr sie sich von allem und jedem hatte distanzieren können, um den direkten Blick auf das eigentliche Ziel nicht zu verlieren. Keine Umwege nehmen, sich nicht ablenken lassen, ansonsten kommt man schnell vom Pfad ab und findet nicht mehr zurück. Wenn das hieß, mit Scheuklappen durch die Welt zu gehen und Personen rechts und links auszuschalten, dann war dies eben so. Doch im Laufe ihres Daseins als Kunoichi hatte sich in dieser Einstellung etwas geändert. Bereits während des Rattenjobs hatte sich dieser Ansatz von Wandel gezeigt, bei der Rettung des Suna-Nin, den sie damals – so hatte sie gedacht – gerade erst kennengelernt hatte. Und danach war ein weiteres halbes Jahr ins Land gezogen, in der die Ge'nin begonnen hatte, sich ein wenig von den Denkmustern ihres alten Herrn zu lösen, auch wenn dieser es so noch nicht mitbekommen hatte. War sicherlich auch besser so. Verwundert musterte die Hyuuga das Schmunzeln des Schwarzhaarigen, was war daran bitte des Lächelns würdig? Weder war sie stolz darauf, wie das alles gelaufen war, noch fand sie etwas Witziges daran. Der Rattenjob also, ja. Worüber hatten wir gerade eben noch unser hübsches Köpfchen zerbrochen? „Der Weg der geringsten Probleme für einen persönlich, würde eher stimmen. Hätte man ihr gegenüber einfach Klartext gesprochen und wäre dann von dort verschwunden, wären nicht wir die mit den Problemen gewesen, sondern Yamada-san, die sie auch verdient gehabt hätte. Und wir hätten nicht gelogen, sondern einfach unseren Job erledigt und wer weiß, vielleicht hättest du die alte Dame und ihren Verein dann heute nicht am Hals hängen.“ Sie wiegte den Kopf nachdenklich zu beiden Seiten, versuchte sich heute erneut in eine Situation zu denken, in der eine unschuldige Person verprügelt wurde. Man konnte es gar nicht mehr vergleichen! Damals waren ihre Möglichkeiten so beschränkt gewesen, weshalb sie Prioritäten hatte setzen müssen, weder war das Byakugan ausgebildet gewesen, noch hatte sie viele Techniken ihr Eigen nennen können. Und wenn nun ein Unschuldiger dennoch in irgendeiner Art und Weise die Mission gefährden würde? Ein innerlicher Seufzer, sie wusste es nicht. Die eine Seite in ihr sagte noch immer, dass es als Shinobi ihre Aufgabe war, dem Dorf und ihrem Clan zu dienen. Die andere wehrte sich, indem es von der Funktion eines Vorbilds sprach, der kindlichen Vorstellung eines Ninja, der als Retter der Bürger zum Einsatz kam. Welche von den beiden Fraktionen die Oberhand gewann, momentan eher... „Ich denke schon.“ Ja, zurzeit war es wirklich so, dass sich die kindliche Vorstellung des Helden in Not durchgesetzt hatte. Zusammen mit den gesteigerten Fähigkeiten hatte Mari sich immer mehr von den 'normalen' Bürgern differenziert gefühlt, was unweigerlich dazu geführt hatte, dass sie, sollte es ihr irgendwie möglich sein, helfen wollte. Konnte. Musste. Etwas in dieser Art, auch wenn es noch nicht endgültig durchgebrochen war. Schließlich zuckte sie mit den Schultern, sah in Richtung des Eingangs, durch den Sora davongelaufen war. „Ich befürchte es. Bisher ergibt sich mir der Eindruck, dass der Kleine die anderen vier Kinder anführt, solange er auf Kriegsfuß mit mir ist, werden die restlichen Kinder nachziehen.“ Das war wie mit Unkraut. Nur die Blätter brachten nicht viel, wenn, dann musste die Wurzel entfernt werden, die das Ganze immer wieder in die Höhe schießen lies.

Just in diesem Moment erschien Ai an der Tür, rief ohne direktes Ziel hinaus in den Garten, um die Aufmerksamkeit der kleinen Menschen zu bekommen, die am Bach, bei den Gebüschen oder im Sandkasten spielten. Und zwangsweise auch jene der Ge'nin. „Ich habe gerade ein paar Kekse gefunden, wer wiiiiiill welche?~“ Gefunden. Eher bewusst eingepackt, um sie später an die Zwerge zu verteilen, sie noch einmal zusammenzubekommen, vielleicht sogar durchzuzählen. Warum es wohl kein warmes Mittagessen gab? Wahrscheinlich war die fehlende Küche schuld, weshalb die Kleinen erst zum Abend, wenn sie zurück in ihrer eigentlichen Unterkunft waren, etwas Warmes in den Magen bekommen würden. Keine fünf Sterne Küche, davon konnte man gewiss ausgehen, aber gut genug, um es zu essen und gleichzeitig zu genießen. Die Kinder ließen es sich nicht lange nehmen, sprangen begeistert aus dem Bach, aus dem Sandkasten und von allen Plätzen, an denen sie gewesen waren und rannten zurück in die Halle, hinterließen dabei eine Mischung aus Sand-, Wasser- und einfachen Dreckspuren. Mari warf Hei einen Blick zu, lächelte nun wieder leicht und verstaute die Hände in den Hosentaschen. „Kekse. Wenn das kein Angebot ist, außerdem gibt es hier draußen nicht mehr wirklich etwas, auf das wir aufpassen könnten.“ Die weißen Äuglein spähten zur Halle, danach schritt die Ge'nin dorthin, lies es sich nicht nehmen, noch etwas loszuwerden. „Ein Eis und jetzt noch Kekse. Die Zahnfee wird sich freuen.“ Ob es nachher auch noch das Angebot eines altmodischen, aber gesunden Apfels gab? Vielleicht war das ja bereits beim Frühstück abgearbeitet worden.
Drinnen erkannte man nur eines: eine Traube kleiner Köpfchen, die sich um den männlichen Aufpasser Ryuji drängelten, der lachend seine Butterkekse verteilte. Die fehlende Schokolade machte es doch zumindest etwas besser, hätte man behaupten können. Auch Sora und seine Kumpane waren dort vertreten, doch gerade kümmerten sie sich nicht um die Ninja, sondern um die Süßigkeit. Wie mit dem Eis, wenn man die Aussicht hatte, etwas Gutes zu bekommen, dann wurde sich zuerst darum gekümmert, danach ging es dann wieder darum, irgendwelchen Kunoichi das Leben schwer zu machen. Plötzlich kam Ai angetänzelt – ihre Bewegungen hatten etwas aus dieser Richtung – und übergab den beiden Ge'nin jeweils einen Butterkeks, lachte. „Die Aufpasser brauchen schließlich auch ein wenig Kraft, da haben sie sich das verdient.“ Schon nett, doch bevor sich die Hyuuga einen Bissen gönnte, blickten die Seelenspiegel auf die Süßigkeit hinab, als wäre dort eine Bombe versteckt. Normal bekam sie nicht einfach so etwas geschenkt, so ohne Hintergedanken.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Mari schaffte es wieder einmal meisterlich, den größten Teil dessen, was er gesagt hatte, zu umschiffen - gut, vermutlich dachte sie sich den Rest, sagte ihn nur nicht. Interessant war allerdings, dass sie mit keinem Wort darauf einging, was er ihr noch schuldete... vielleicht hatte sie es ja doch vergessen. Das war etwas Gutes; Das Mädchen konnte, was 'Ich stehe in deiner Schuld' anging, ja erfahrungsgemäß ziemlich gemein werden, wenn sie es denn wollte. Eigentlich war es so sogar besser, wenn sich Hei es auf den Punkt brachte - inhaltlich, sozusagen. Wieso groß diskutieren? Und klar, natürlich wurde noch einmal schön in seiner Wunde gebohrt - dabei hatte er schon zugegeben, dass es vielleicht nicht der beste Weg gewesen war, mit der Frau umzugehen. Vielleicht hätte er damals wirklich einfach nur die Wahrheit sagen sollen; Aber Hei war eben auch nicht perfekt, sondern auch nur ein Anfänger. Damals ja sogar noch wirklich, war es doch im Grunde sein erster Auftrag gewesen. Aber der junge Mann hatte ja auch nicht vor, sich mit Unerfahrenheit herauszureden - das wäre ziemlich erbärmlich gewesen. "Vielleicht habe ich damals den 'Weg des geringsten Widerstandes' mit dem der wenigsten Probleme verwechselt, das ist gut möglich.", gab er dann schulterzuckend zu und seufzte leise, als plötzlich ein lauter Ruf durch den Außenbereich der Halle schallte; offensichtlich gab es Kekse für alle. Ein wirklich schlaues Manöver, das musste der Tatsumaki zugeben - Kinder verzichteten nicht einmal unter Drohungen auf Kekse, richtig? Also würden alle Kleinen jetzt sofort nach drinnen strömen... und genau das passierte auch einen Moment später. Sie sprangen, sie liefen, sie rannten, sie stolperten und standen wieder auf, tapfer für die Kekse, und flitzten in die Halle, eine gemischte Schmutzspur hinter sich herziehen. Wie gut, dass sie nicht dafür verantwortlich waren, hier sauberzumachen - jedenfalls hatte davon in der Beschreibung des Jobs nichts gestanden und die Alte hatte auch nichts erwähnt. Immerhin. Als der Wüstensohn den Blick seiner Kollegin merkte, zog er leicht skeptisch eine Augenbraue hoch, hob dann ergeben die Schultern. "Da hast du wohl Recht. Nun, die Zahnfee wird bei mir nichts zu meckern haben.", stellte er fest, folgte dem Mädchen dann schweigend in das Haus, sich immer noch ein wenig Gedanken um das Thema von vorhin machend; Allerdings war es eher auf einer tiefer liegenden Ebene, nicht mehr offen in seinen Gedanken. Sein Kopf machte sozusagen Arbeit, ohne, dass der Tatsumaki es mitbekam; Irgendwann würde es ein Ergebnis ausspucken und erst dann würde Hei wirklich wissen, was er von der ganzen Sache halten sollte - und ob er seine Sicht auf die Hyuuga nicht ändern sollte. Irgendwie. Aber da sogar sie einem ständigen Wandel unterlegen war, wäre es vermutlich unfair gewesen, das Mädchen einfach so über den Kamm alter Geschichten zu scheren - ganz abgesehen davon, dass er ja auch andere Seiten von Mari kannte, die irgendwie so garnicht dazu passte. Hm. Nachdenklich und gedanklich offensichtlich ein wenig abwesend nahm er den Keks von Ai an, nickte nur nachdenklich und fing an, abwesend daran zu knabbern. Warum machte er sich eigentlich solche Gedanken darum? Es war doch ihre Sache; Und aus Erfahrung konnte er sagen, dass Mari es sowieso nicht besonders gern hatte, wenn man sich in ihre Angelegenheiten einmischte. Vielleicht hätte er ja nicht einmal noch einmal auf die 'Erklärung' zu sprechen kommen sollen. Wäre es besser gewesen, einfach den Mund zu halten? Möglich.

Immer noch ein wenig abwesend wirkend sah er zu der Hyuuga herüber, die ihren Keks noch nicht einmal angetastet hatte - was war denn das für ein Blick? Fast, als hätte sie Angst vor dem Keks. "Du sollst den Keks essen.", meinte Hei und deutete auf das Gebäckstück. "Wenn du darauf wartest, dass er dich frisst, wirst du wohl noch eine Weile hier stehen." Ein leichtes Grinsen und eben jene Anspielung auf ihren seltsamen Gesichtsausdruck später ging er langsam zu der Tür, die nach draußen ging, und schloss sie erst einmal. Offensichtlich befanden sich jetzt alle Kinder in der Halle und damit erst einmal keines nach draußen entwischte, legte Hei den Riegel vor und wand sich der Menge vor, die Ai immer noch belagerte und sie um mehr Kekse anbettelte. Leider waren die aber schon leer; So also musste sich die Betreuerin etwas neues ausdenken - etwas hilfesuchend sah sie zu ihrem männlichen Kollegen herüber, der nur grinsend die Schultern zuckte. Er hatte seine Arbeit getan, er hatte die Kekse ausgeteilt und hatte die Kinder einmal gezählt - dass sie jetzt zu der jungen Frau strömten, um sie vielleicht doch noch um eine Süßigkeit zu erleichtern, war ja nicht seine Schuld, richtig? Sogar die fünf 'Rächer' schienen in diesem Moment sehr viel mehr darauf fixiert zu sein, einen Keks zu erlangen als Mari zu bestrafen - immerhin, anscheinend waren sie trotz ihrer kindlichen Wut auch noch für andere Dinge zu begeistern. Das war gut... vielleicht würden sie die Sache dann einfach irgendwann vergessen. Schließlich ließ sich Hei leise seufzend auf einen dieser großen Gymnastikbälle nieder und wippte leicht auf und ab, sah sich die Menge an Kindern nachdenklich an, die jetzt von den Betreuern mit zwei gigantischen Melonen geködert wurden, die sie offensichtlich eben 'gefunden' hatten. "So... wenn sich jetzt alle brav hinsetzen, schön in der Reihe, dann werdet ihr auch ein Stück Melone von mir bekommen!", rief Ryuji, und die Kinder saßen schneller brav in Reih und Glied, als man es erwartet hätte von so kleinen Wuselzwergen - aber der Kerl wusste offensichtlich, was er machen musste. Ai lächelte dem männlichen Betreuer ziemlich dankbar zu und begann, die großen Früchte aufzuschneiden, während Ryuji einige Handtücher an die Kinder gab, die sich damit abtrocknen sollten - die, die nass waren - während die Dreckigen ein leicht angefeuchtetes Tuch bekamen, mit dem sie sich abtrocknen konnten. Sah alles sehr proffessionell aus... Mari und Hei mussten im Moment nicht wirklich etwas tun. Wie leicht man die Kinder mit Essen und Süßigkeiten locken konnte, war faszinierend. Hei schmunzelte leicht, sah dann zu der der Hyuuga hinüber, während er auf seinem Ballon auf und ab wippte. Hatte sie mittlerweile ihren Keks verdrückt?
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
'Come to the dark side of life – We have cookies.' Ein Slogan, den man gerade von Maris Stirn ablesen konnte, denn sie inspizierte den Butterkeks in ihrer Hand, als würde sie dadurch einen Pakt mit dem Bösen schließen, als würde sie einen Vertrag unterschreiben, der ihre Seele an den Teufel verkaufte. Warum musste man sich auch so anstellen, nur weil einem eine Süßigkeit in die Hand gedrückt wurde? Weil sie gerade einen Auftrag zu erledigen hatten? Weil man selten etwas geschenkt bekam, ohne etwas dafür tun zu müssen? Oder auch ganz einfach: weil es verdammt ungewohnt war! Die weißen Äuglein sahen zum Kollegen, der es sich nicht nehmen lies, auf den dargestellten Gesichtsausdruck anzuspielen, danach begab er sich zu der Tür zum Außenbereich, um sie zu verschließen. Wo wir schon bei ungewohnten Dingen waren, das Gefühl, welches sich gerade den Rücken der Hyuuga entlang kämpfte, war auch nicht gerade das, was sie täglich verspürte. Sie machte sich Gedanken, ob der Tatsumaki sich von der Geschichte, die Sora angesprochen hatte, beeinflussen lies. Natürlich, der Schwarzhaarige hatte gesagt, dass er ihrem Urteil vertrauen würde, dass sie sich nicht rechtfertigen musste. Aber war es wirklich so einfach? Dass der junge Mann ebenfalls gegrübelt hatte, das hätte jeder, den es interessierte, sofort wahrnehmen können. Warum war das denn auch so aus dem Ruder geraten? Außerdem.. warum machte sich Mari so viele Sorgen, dass sie nun von dem Suna-Nin eventuell mit anderen Augen gesehen wurde? Ganz einfach, sie mochte ihn, als Freund. Auch wenn sie dieses Wort ihm gegenüber nie in den Mund genommen hatte, so wollte sie es nicht darauf anlegen, ihn mit dieser ersten Mission zu vergraulen. Es war schon viel wert, dass sich das Mädchen dies Selbst in dieser Weise eingestand, daher ein leiser Seufzer, bevor sie dem Tipp Heis nachkam und einen großzügigen Happen des Butterkeks vertilgte. Tja, dumm gelaufen, da waren die Süßigkeiten alle, aber die kleinen Mäuler natürlich noch nicht zufrieden mit dem, was sie bereits bekommen hatten. Die konnten einem wirklich die Haare vom Kopf fressen, das wussten auch die Aufpasser, die bereits vorgesorgt hatten und nun nicht mehr mit einer erneuten Kekspackung durch die Luft wedelten, sondern mit zwei großen Melonen. Gesund! Wer hätte gedacht, dass es so etwas in dem Repertoire des heutigen Tages noch geben würde. Die Kinder flitzten los, setzten sich brav in die vorgeschriebene Reihe und sahen mit großen Augen zu, wie die Früchte aufgeschnitten wurden, trockneten und wuschen sich mit wenigen Bewegungen ab, denn es war gerade viel wichtiger, den Magen noch weiter zu stopfen, als sich sauber zu machen. War doch eh nur eine sekundäre Unterkunft, die sie heute sahen, danach aber nie wieder. Wenn es hier ein bisschen unordentlich wurde, war das nicht so schlimm. Außerdem war Ayame nicht hier, die alte Vettel, die gerade sicherlich alle Hände voll damit zu tun hatte, bei der Renovierung zu helfen. Sie war da immer ein ganzes Stück strenger, konnte gut durchgreifen und schreckte auch nicht davor zurück, ein Kind damit zu bestrafen, dass es sich stumm auf einen Stuhl in einer Ecke setzen musste. Da diese Gefahr hier im Prinzip nicht bestand, musste man auch weniger sorgfältig Aufgaben erledigen, die die Aufpasser einem stellten.

Wo war unser Suna-Nin denn hin verschwunden? Der Butterkeks hatte sich in der Zwischenzeit in den Magen zu dem Waldmeistereis gesellt, daher sah sich die Hyuuga um, fand ihn auf einem der vielen Gymnastikbälle wippen, er konzentrierte sich momentan wohl hauptsächlich auf die Verteilung der Melonenscheiben. Die kleinen Händchen hielten derweil das Essen, knabberten begeistert daran und eine Ruhe durchflutete die Räumlichkeiten, welche Mari bereits als verloren angesehen hatte. Gefräßige Stille eben, mit vollem Mund und mit der Tätigkeit des Schluckens konnte nicht viel gesprochen werden. Hier bekamen die Ge'nin nichts mehr ab, denn die beiden Melonen waren vollkommen an die Knirpse aufgeteilt worden, denen im Anschluss die Münder abgewischt werden mussten, denn stürzten sich auf die Melonen, als hinge ihr Leben davon ab, kein Wunder, dass die Hälfte des Saftes im Gesicht hängen blieb. Ein paar Minuten war es still gewesen, die Aufpasser hatten durchgezählt und zufrieden festgestellt, dass alle Kinder vor Ort waren. So musste das doch sein. Ryuji und Ai sammelten die zuvor ausgeteilten Handtücher wieder ein, säuberten hier und da die Gesichter – dann fing der ganze Spaß von vorne an. Wie lange dieser Tag noch dauern würde? Die Kinder wuselten in alle Richtungen, quengelten, als die Tür in den Garten nicht mehr aufging, weshalb Ryuji so frei war, ihnen zur Hilfe zu eilen. Drei Mädchen stürmten derweil auf den Tatsumaki zu, blieben einen Meter vor dem Gymnastikball stehen, den er beschlagnahmt hatte, schienen zuerst ein wenig schüchtern, bevor eines der Mädchen von den anderen beiden nach vorne geschubst wurde. Sie sammelte ihren Mut, lächelte dann. „Hei! Dürfen wir dir eine schöne Frisur machen? Biiiiiiiiitte!“ Die zwei übrig gebliebenen Mädchen stimmten in die Bettelei ein, fassten den Schwarzhaarigen dann unvermittelt an den Händen, zogen ihn auf die Füße und in Richtung des aufgebauten Prinzessinnenschlosses. Schön viel pink, schön viel Glitzer und um durch den Eingang zu kommen, musste der Suna-Nin sich ein gutes Stück bücken. Drinnen – einfach nur ein leerer Raum mit einem Stuhl in der Mitte – wurde Hei abgesetzt, doch sein Oberkörper war so groß, dass er noch über die 'Mauern' des Schlosses hinweg gucken konnte. Die drei Mädchen lösten mit flinken Bewegungen den Zopf des jungen Mannes, kicherten, als die langen Haare sich über seine Schultern warfen. Eines der Mädchen lies sich eine Bürste geben, dann wurden die Knoten entfernt, die sich während des einfachen in der Sonne trocknen lassen gebildet hatten – Ziepen inklusive. „Hei, du hast so schöne Haare. Das ist viel besser als mit der Puppe“, schwärmte die eine, holte nun einen Korb voller Klammern, Spangen, Stäben, Haargummis, Haarreife und Schleifen, direkt danach noch einen weiteren mit frisch gepflückten Blumen. Die Kleinen machten sich eifrig ans Werk, der Tatsumaki konnte froh sein, dass seine Kollegin davon noch nichts mitbekommen hatte – denn die war spontan von einigen Kindern an einen Tisch gezogen worden, um zusammen mit diesen ein paar Mandala auszumalen, was sie eher halbherzig tat, jedoch stets lächelte, wenn eines der Kinder aufsah. Normal war der Umgang mit kleineren Menschen ja nicht ihr Spezialgebiet.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Nein, entschloss Hei: Nein, er würde Mari sich nicht in einem wirklich anderen Licht vorstellen können. Eine Geschichte aus der Zeit, bevor er sie - bewusst - gekannt hatte, konnte ihn schlecht um das letzte halbe Jahr bringen, in dem er mit der Hyuuga zu tun gehabt hatte, und dieses halbe Jahr hatte ihm ein andere Bild vermittelt als das, was ihm hier von einem kleinen Kind aufgetischt wurde. Und trotz der Tatsache, dass das braunhaarige Mädchen bestätigt hatte, dass die Geschicht wahr war, vertraute der Tatsumaki doch immer noch weitaus lieber seinem eigenen Instink, seinen Erfahrungen und vor allen Dingen: Tatsachen, als einem einzelnen Bericht eines kleinen, mit Vorurteilen belasteten Jungen. Das war jedenfalls das vernünftigste, was Hei sich im Moment so denken konnte; Mal abgesehen davon, dass es Mari vermutlich sowieso nicht wirklich interessieren würde, ob er es jetzt so oder so sah. Irgendwie konnte sich der Wüstensohn ja immer noch nicht so wirklich erklären, wieso sie ihm das alles überhaupt erzählt hatte - aber irgendwie bezweifelte er trotzdem, dass es große Auswirkungen gehabt hätte, hätte er ihr nun erklärt, es wäre moralisch nicht in Ordnung gewesen, sein Bild von dem Mädchen wäre zerstört und er könne mit ihr nicht mehr arbeiten, weil es seine Vorstellungen nicht zuließen. Was hätte es die Hyuuga denn gejuckt? Vermutlich nicht viel; Aber da Hei keine Lust hatte, eben jene Dinge zu sagen - vor allen Dingen, weil sie alle unwahr wären - ließ er es auch überhaupt garnicht erst auf einen Versuch ankommen. Er genoss die Gesellschaft der Hyuuga ja... und hatte auch überhaupt nichts dagegen, dass auch die Hyuuga noch eine Ecke oder Kante mehr besaß. Machte das Ganze doch nur ein wenig interessanter. Immer noch nachdenklich wippte der Tatsumaki auf dem Ball herum, sah zu, wie die Kinder sabbernd, schmatzend und schlürfend die Melonen vertilgten, sich dem roten Fruchtfleisch widmeten als wenn es das Letzte war, was sie je bekommen würden. Und die Stille war... ziemlich schön. Hei hatte es überhaupt nicht bemerkt, aber es hatte sich in den letzten Minuten so ein Summen in seinem Kopf eingeschlichen, welches bedeutete: 'Pass auf, wenn es nicht bald wieder ruhiger wird, bekommst du Kopfschmerzen!' - garantiert. Die Stille war also eine Wohltat, jedenfalls für den etwas lärmempfindlichen Wüstensohn. Schließlich war aber auch diese Stille vorbei: Die ersten Kinder waren fertig, legten ihre Schale auf den Boden und wollten sich schon vom Acker machen, wurden dann aber von den beiden Betreuern - beziehungsweise: Von einem der Beiden - zurückgepfiffen und erst einmal ein wenig abgetrocknet oder saubergewischt, bevor sie in die 'Freiheit' entlassen wurden, weiterspielen zu dürfen. Die Gartentür wurde wieder geöffnet, Ryuji ging mit nach draußen und Ai folgte ihm - es sah beinahe ein wenig überstürzt aus. Ganz ruhig, die Kinder würden sicherlich nicht abhauen... oder ging es um etwas anderes? Bevor Hei sich weiter diesem furchtbar interessantem Thema widmen hätte können, sah er, wie drei kleine Mädchen auf ihn zugerannt kamen und sich ein wenig herumdrucksten. Schüchtern? Hei legte fragend den Kopf schief. Was wollten das Trio bitte von ihm? Und dann sprach noch nicht einmal eine von ihnen.. oder doch? Die in der Mitte Stehende wurde leicht geschubst, stolperte einen Schritt nach vorne, errötete leicht, sah kurz auf ihre Füße, nahm dann aber offensichtlich ihren Mut zusammen und... bettelte. Pipste. Fiepse. Und was wollten die Mädchen von ihm? Seine Haare wollten sie! - Immerhin nicht schneiden, sondern 'frisieren'. Oh. Bei allen Göttern, die es je gegeben hatte. Hei unterdrückte den Impuls, sich mit der flachen Hand vor die Stirn zu schlagen und ächzte innerlich. Musste das sein? Wieso gerade seine Haare...? Kurz schielte er dorthin, wo vorher noch die Hyuuga gestanden hatte, aber die war offensichtlich bereits von anderen Kindern beschlagnahmt worden. Immerhin etwas...

"Wie bin ich hierher gekommen?", fragte der junge Mann sich - nur ganz leise, zu sich selbst - und seufzte leise, als er auf dem Stuhl drapiert wurde. Wie auf einem Präsentierteller... eigentlich hatte er den Dreien eine Abfuhr erteilen wollen. Aber sie hatten ihn angeguckt, dass sogar ein Stein sich freiwillig hätte meißeln lassen, weshalb er dann doch mitgegangen war. Widerwillig, aber schließlich hatte er sich sogar in diesen Kitschpalast begeben und sich auf den Stuhl setzen lassen - wodurch er allerdings über die 'Wände' des seltsamen Möbelstücks hinwegsah. Außerdem mussten die Kleinen sich strecken und recken, um überhaupt richtig an die Haare heranzukommen... auch wenn sie lang waren, die Mädchen waren winzig. Jedenfalls für das Empfinden des Tatsumaki, der schwer seufzte, den Stuhl zur Seite schob und sich im Schneidersitz auf den Boden setzte. Vorteil eins: Die Kleinen quietschten vor Begeisterung, als sie jetzt an jedes Teil seine dunklen Haares kamen. Vorteil zwei: Von außen konnte man immerhin den Prozess nicht sehen. Erst einmal teilten die Drei die Haare des Tatsumakis in drei Teile - ungefähr gleich große 'Pakete' und fingen erst einmal an, penibel jede einzelne Strähne zu kämmen, die kleinen Knötchen zu lösen - was ein wenig zwickte, aber was für ein lange-Haare-Träger wäre Hei gewesen, wenn ihn das noch gestört hätte - und es so glatt zu machen wie noch nie vorher; Immer weiter wurde Hei gestriegelt. Wie ein Pferd, dessen Mähne besonders hübsch aussehen musste... nur war das Problem dabei, dass es nicht nur bei dem Kämmen bleiben würde. Dagegen hätte Hei nichts gehabt - es selbst zu machen, war furchtbar anstrengend und vor allen Dingen auch nicht langweilig. "Natürlich sind meine Haare besser.", meinte Hei und verschränkte die Arme vor dem Brustkorb. "Es sind immerhin Echte. Und, mit Verlaub, gut gepflegte. Sonst wären sie nicht so lang.", fuhr er etwas verschnupft fort - wie konnten die Kleinen es wagen, sein gülden - gut, gülden vielleicht nicht... - Haar mit dem künstlichen einer Puppe zu vergleichen? Jetzt fingen die kleinen Mädchen an, ihm drei lange Zöpfe zu flechten, jedes einen. Nachdem das erledigt war, schnappten sich die selbsternannten Friseurinnen Bändchen und kleine Schleifchen, fingen an, akkurat Dinge in sein Haar zu flechten und zu stecken, und Hei fühlte, wie sein Haar langsam immer schwerer wurde - Klammer hier, Spange da, ein Haargummi bändigte jeweils das unterste Ende des Zopfes, gekrönt und versteckt von einer kleinen rosa Schleife. Hei, das Magical Girl, war beinahe einsatzbereit; Aber noch war es nicht perfekt - fanden jedenfalls die Mädchen. Arbeitsteilung war angesagt: Eine flocht aus den Blumen einen Kranz, die anderen kümmerten sich um das Arrangement näher an Heis Kopf, nicht die Dinge, die bis zum Knie gingen. In Halsgegend kamen weitere Schleifen zum Einsatz, rote, rosane, weiße und seltsamerweise schwarze, was bei seinem Haar natürlich nicht sonderlich sichtbar war. Schließlich setzte einer der Mädchen ihm noch den Blumenkranz auf den Kopf, die Restlichen wurden irgendwo in seinem Haar versenkt, wohl, um dem ganzen noch ein wenig einen... naja, blumigen Charakter zu geben. Schließlich saßen die teuflischen Drei vor ihrem Opfer, sahen hingerissen aus, klatschten erfreut und knuddelten den Tatsumaki, der leise seufzend über die Köpfe der kleinen Strich. Er sah aus wie ein Weihnachtsbaum, der im 'Mädchen'-Stil geschmückt war. Fehlte nur noch das Glitzerpuder und das Lametta... ein Mädchen zog ein kleines Döschen heraus, schüttete es über den Wüstensohn und klatschte erfreut in ihre Patschehändchen. Okay... jetzt fehlte nur noch das Lametta. "Komm miiiit, wir wollen dich unseren Freundinnen zeigen!!", quietschten sie, klammerten sich an seine Beine und zogen an den Händen, und Hei - schicksalsergeben - ließ sich mitziehen. Wieso nur... wieso!?

Bei Mari wurde es hingegen wurde es weniger kitschig, mehr glitschig. Ein paar Kinder hatten große Eimer Fingerfarbe entdeckt, die sie neben Mari auf den Tisch stellten und sie öffneten. Blau, Rot, Grün, Gelb! Alles, was man sich wünschen konnte und mehr - man konnte ja auch mischen, wenn man ein kluges Kind war, nicht? Als ein Kind besonders 'elegant' den Grünen Eimer aufriss, spritzte ein wenig der Farbe auf Mari, ließ ein paar Tropfen auf ihren Beinen und auf ihrer Hose zurück. Der Junge erbleichte leicht, hopste dann vor Mari auf den Boden und verneigte sich ganz, ganz tief. "E-entschuldige bitte!", sagte er laut und deutlich. Gut erzogen für einen Waisen, nicht? "Ich werde es wieder wegwischen!" Übereifrig begann er, die Farbe auf den Beinen von Mari mit seinen Händen zu bearbeiten... was das ganze noch verschlimmerte. Gut erzogen, aber anscheinend nicht der hellste Stern am Nachthimmel. Und jetzt entdeckten auch die anderen Kinder die Farben - und schienen der Meinung zu sein, Mari sollte zu einem lebenden Kunstwerk verarbeitet werden.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Ein Fotoapparat, sofort! Jetzt! Das musste man für die Ewigkeit festhalten, mit etwas Glück versteckte sich Yue hinter irgendeiner Ecke der Halle und schoss wieder heimlich Bilder, um sie passend zu dem neuen Stil des Tatsumaki in einen pinken Rahmen zu stellen, mit viel Glitzer und der Ninja-Version von Prinzessin Lillifee. Die würden dann einen Ehrenplatz bekommen, sofort im Eingangsbereich des Hyuuga-Anwesens, damit jeder Besucher – wenn es denn welche gab – unseren wunderschönen Hei mit dem glitzernden Haar voller Blumen bewundern konnte. Nun, da hatten die kleinen Mädchen wirklich volle Arbeit geleistet, sie hatten sich einen Preis verdient. Nicht nur, dass ihre Kulleraugen den Widerstand des Suna-Nin im Keim erstickt hatten, auch während der Prozedur war er ihnen noch zur Hand gegangen, hatte sich auf dem Boden niedergelassen, wodurch sie jede Stelle seines Haares erreichen konnten. Er entzog sich damit dem eventuellen Blick der Hyuuga, die nicht mitbekommen hatte, dass ihr Kollege entführt worden war, sondern sich ihrem Mandala widmete. Es war noch immer das Erste, während alle anderen Kinder bereits bei Nummer Fünf oder zumindest Vier angekommen waren. Mittig des Tisches bildete sich sogar ein kleiner Stapel an fertigen Zeichnungen, wer konnte es schon so genau sagen, vielleicht wurden sie später irgendwo aufgehangen? Gut, wenn dies die Motivation der Zwerge war, dann konnte Mari auch getrost weiterhin mit dem fehlenden Engagement an die Sache herangehen, denn es kümmerte sie nicht, ob irgendeines ihrer Mandala einen Ehrenplatz im Flur des Waisenheims bekam oder nicht. Während jedes Kind versuchte, eine möglichst bunte Farbkombination auf das Bild zu bekommen – ob das nun farblich wirklich passte oder nicht – bestand die Zeichnung der Braunhaarigen hauptsächlich aus verschiedenen Varianten der Farbe Grün, zusammen mit ein paar weiß gelassenen Feldern. Warum? Sie mochte diese Farbe und so musste sie sich nicht über den kompletten Tisch strecken, um eine andere Kolorierung auf das Papier zu bringen. Die grünen Stifte waren in greifbarer Nähe – Tja, dumm nur, dass Bunt- und Filzstifte den kleinen Teufeln nicht genug waren. Nein, da musste ein anderes Kaliber heran, nämlich Eimer voller Fingerfarbe! Die weißen Äuglein der Ge'nin sahen sich nach Ai und Ryuji um, die natürlich nicht da waren, wenn man sie brauchte. Durften die Kleinen einfach so die Fingerfarbe aufmachen? Konnte ja eigentlich nichts schief gehen, solange die Kinder nur sich selbst damit verunstalteten. Gelangweilt stützte Mari ihr Kinn auf der Handfläche ab, zeichnete ein paar Kreise grünlich aus – bevor sie verspätet an ihrem eigenen Unterkörper Flecken der gleichen Farbe erkannte. Wie ungeschickt konnte man eigentlich sein?! Dieser kleine Bengel hatte diesen dämlichen Farbeimer so hastig aufgerissen, dass der Körper und vor allem die Klamotten der Hyuuga darunter hatten leiden müssen. Sie stand vom Platz auf, sah auf die Flecken, bekam danach die Entschuldigung des Jungen mit, der dadurch zwar einen gut erzogenen Eindruck vermittelte, diesen aber kaum eine Sekunde später wieder zerstörte. „Geht schon.“ Das sagte die 15-Jährige, dachte allerdings viel mehr Vollidiot! Das macht es nur schlimmer! Sie packte den Jungen an den Schultern, drückte ihn ein gutes Stück zurück – da patschten zwei Hände mitten auf ihren Hintern. Mari wandte sich um, hob eine Augenbraue an, doch ihr wurde dadurch kein Respekt geschenkt, stattdessen wiederholte das kleine Mädchen, welches gerade das Hinterteil der Ge'nin begrabscht hatte, die Tortur und wischte die blauen Händchen an dem weißen Oberteil der Hyuuga ab. Damit war ein Startschuss ausgelöst worden, den nicht einmal die Kunoichi mehr stoppen konnte. Die Kleinen lachten, schrien etwas wie „Mari-san! Das macht solch einen Spaß!“ Völlig egal, dass es der Aufpasserin wirklich nicht im Geringsten die gleiche Freude bereitete, oder? Wozu auch auf die Bedürfnisse dieser jungen Dame hören, sie war sowieso in der Unterzahl. So etwas musste in den Köpfen der Kinder vorgehen, denn sie stoppten nicht, gaben hier einen gelben Handabdruck ab, dort einen roten, pink war auch dabei, gespickt mit weiteren lila Punkten. Ursprünglich war Mari mit einem weißen Oberteil und einer schwarzen Hose zu diesem Job aufgebrochen – viel weniger Farbe ging nicht. Jetzt wurde aus ihr … ein Regenbogen? Nein, ein Regenbogen war schön, hatte Farbübergänge, die alles stimmig aussehen ließen. Aber das hier hatte keine Übergänge, die Fingerfarben waren einfach wahllos auf die Hyuuga gespritzt worden, wie es sich eben gerade ergeben hatte. Das reichte jetzt aber endgültig! Denkste. Die Braunhaarige wollte einen Schlussstrich ziehen, tapste rückwärts einige Schritte zurück, stieß mit dem Rücken gegen den Tisch, an welchem gerade eben doch noch so friedlich die Mandala ausgemalt wurden. Sie hob den Blick, erkannte direkt über sich den hellblauen Farbeimer, stockte. Zeitlupe, das war es, was das Mädchen verspürte, als der Eimer umgekippt wurde und der blaue Wasserfall sich über sie ergoss, ihre Haare, ihr Gesicht, ihren kompletten Körper hellblau tauchte. Die zwei Jungen, die den Farbeimer ausgeschüttet hatten, lachten in sich hinein, beglückwünschten sich, dass dieser Streich so tadellos geklappt hatte. Angenervt strich sich Mari die Farbe von den Augen – was sehr merkwürdig aussah, ein komplett blauer Körper, der nur an einer Stelle strahlend weiße Seelenspiegel aufwies. Na wartet. Das werdet ihr bereuen!

„Sora und Yoshiko sind weg!“ Ai kam in die Halle gestürmt, sah sich völlig übereilt um, ihre Haare flogen regelrecht von einer zu der anderen Seite. Interessierte es sie, dass Hei einer glitzernden Prinzessin glich? Nein. Interessierte sie es, dass Mari einem Schlumpf glich? Ebenfalls nein. Viel wichtiger war es, dass zwei Kinder entschwunden waren. Sora – darunter konnte sich die Hyuuga etwas vorstellen. Aber Yoshiko, wer war das? Vielleicht ja das kleine Mädchen mit den blonden Locken, sie hatte so ausgesehen, als wäre sie mit dem rothaarigen Bengel verwandt. Dann musste die Revanche ihren beiden Peinigern mit dem blauen Farbeimer gegenüber wohl warten. Was für ein verdammtes Glück die doch hatten! Die weibliche Aufpasserin durchsuchte nochmals jede Ecke, es gab schließlich die minimale Hoffnung, dass die beiden verschwundenen Kinder doch noch irgendwo hier waren. Dann rannte sie auf den Tatsumaki zu – der gerade als Model von vielen kleinen Mädchen bewundert wurde – zog ihn mit sich, stellte ihn neben Mari ab – die ungläubig blinzelnd die Frisur ihres Kollegen begutachtete und krampfhaft versuchte, nicht zu kichern. Das wäre im Bezug auf den Ernst der Situation sicherlich nicht so gut bei Ai angekommen. Also Haltung bewahren, blaue Farbe hin oder her. „In der Hecke muss es eine kleine Lücke gegeben haben! Sie sind einfach weg. Als Ryuji merkte, dass die drei anderen Kinder, mit denen Sora und Yoshiko normal unterwegs sind, alleine waren, hat er nachgefragt. Aber sie weigern sich, irgendetwas zu sagen. Bitte, ihr kennt euch doch mit so etwas aus, oder?! Findet die Beiden, sofort. So schnell es geht!“ Die Frau war ja vollkommen aus dem Häuschen. Als würde ihnen etwas passieren, nur weil sie alleine in Jôsei unterwegs waren – mehr als verlaufen war normalerweise nicht drin. Vielleicht gab es auch hier die ein oder andere merkwürdige Gestalt, aber mitten am Tag hatten Kinder doch nichts zu befürchten. Oder doch? Wie bereits erwähnt, Ai war es völlig egal, wie die beiden Ge'nin gerade aussahen, sie scheuchte sie zum Ausgang, riss die Tür auf und schubste sie hinaus. „Wir müssen auf die restlichen Kinder aufpassen! Beeilt euch, bitte!“ Schwupps, wurde der Eingang wieder fest verschlossen. Damit standen Prinzessin Lillifee und Schlumpfine alleine der großen weiten Welt gegenüber.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Und Hei hatte schon befürchtet, dass seine Verkleidnug ihn komplett lächerlich machen würde; Mari würde ihn sicherlich auslachen, würde sich amüsieren und würde vermutlich einen Spitznamen erfinden, einfach, weil Hei ja bereits wusste, dass sie im Grunde die Schadenfreude in Person war - mit einer freundlichen Maske darüber. Aber... trotz der Tatsache, dass der Wüstensohn leicht vor sich hinglitzerte und dass sein Haar voller Schleifchen und Bändchen war... nun, immerhin konnte er sich jetzt erst einmal an einem Spektakel erfreuen, die sogar das Trio erstarren ließ. Es war vergessen, dass die Freundinnen der Drei vielleicht den Glitzerhei betrachten oder bewundern wollten: Offensichtlich hatten sich die selbst eine Beschäftigung gesucht - und die hatte einen Namen, nämlich Hyuuga Mari. Das erste Patschehändchen auf das Hinterteil bekam Mahou Shojo Hei leider nicht mit - dafür aber das 'Gemetzel' danach. Überall auf der Genin waren nun die Abdrücke von kleinen Händchen zu sehen, am Hintern, am Oberteil, an den Beinen und sogar an den Schuhen; Und aus Schwarz-weiß-Mari wurde langsam Regenbogen-Mari. Hei schmunzelte leicht, kicherte sogar ein wenig - er sah genauso lächerlich aus, nur deshalb durfte er sich erlauben, über das Mädchen zu lachen. Sie würde sich vermutlich noch genauso lustig machen. Immer noch fasziniert sah der Wüstensohn zu, wie die Hyuuga weiterhin von den Kindern belagert wurde; Jetzt hatte sich das Mädchen offensichtlich ein wenig gelöst und tapste, ein wenig hilflos - man konnte diesen Kindern einfach nicht böse kommen, wieso auch - rückwärts und stieß gegen den Tisch. Allerdings... jetzt wurde es wirklich noch einmal 'brenzlig'. Hei war einen Moment lang versucht, Mari zu retten vor dem Farbeimer, der über ihrem Kopf ausgekippt wurde - aber erstens war er interessiert an dem schlussendlichen Aussehen des Mädchens nach der Intensivbehandlung, und zweitens war er dafür einfach viel zu langsam. Er wäre nie mehr rechtzeitig bekommen... und genau in diesem Moment klatschte die hellblaue Farbe auch auf die Hyuuga, vernichtete das Gesamtwerk komplett und machte aus Regenbogen-Mari Komplettblau-Mari. Hei schmunzelte - allerdings hatte er so etwas wie Mitleid. Während er nur komplett albern aussah, das allerdings ja auch recht schnell wieder ändern konnte, war Mari... nun ja, blau eben. Und das würde nicht so einfach wieder weggehen. Gerade war der Tatsumaki auf seine Kollegin zugegangen, um einen kleinen Witz zu machen - wie hätte es auch ohne sein können - da platzte mit einem Mal Ai in die Halle, sah sich hektisch um. Was war los? Offensichtlich waren zwei der Kinder verschwunden. Oh nein... nicht auch noch das! Jetzt sahen Mari und er schon aus, als wären sie gerade aus dem Kindergarten entflohen oder hätten sich in irgendeiner vertrackten Wette befunden, die einen wirklich guten Preis gehabt haben müsste, um Hei zu so etwas zu bringen... von Mari ganz zu schweigen. Und jetzt sollten er und seine Kollegin auch noch so nach draußen?

"Aber bitte, muss das...", protestierte Hei schwach, als er von der jungen Frau nach draußen geschoben wurde, zusammen mit Mari, die sich offensichtlich auch nicht wirklich hatte wehren können. Wieso auch? Vermutlich dachte sie, da es ja ihr Auftrag war, müsste sie das ertragen - Ja, verdammt, sie hatte auch Recht! Aber... in diesem Aufzug? Man konnte nur hoffen, dass niemand Mari und ihn entdeckte, jedenfalls niemand, der für sie in irgendeiner Form wichtig war. Am Besten noch der Vater von ihr... oder die Mutter! Yue würde vermutlich sehr viel Spaß daran haben. "Tja.. ich muss sagen, du siehst bezaubernd aus. Die Farbe schmeichelt deinen Augen. Und deiner Figur.", feixte Hei und warf den Kopf zur Seite, so dass seine drei geschmückten Zöpfe hin und her flogen. "Ich hoffe, du findest mich auch so schön, wie die kleinen Mädchen es fanden~", meinte er weiter, rettete seine eigene Scham - die tatsächlich ein wenig bestand, gestand sich Hei ein, er fühlte sich so albern wie noch nie - mit beißender Selbstironie und ein kleines bisschen Schadenfreude über Mari, die sie vermutlich verstehen würde... es war nun wirklich keine Freude, so herumzulaufen. Hei schnalzte nachdenklich mit der Zunge, sah sich um. "... Hast du eine Idee, wo sie vielleicht hingelaufen sind? Oder müssen wir jetzt wirklich such... Moment!" Er starrte Schlumpfine an seiner Seite an, schmunzelte. "Hime-sama, würdet Ihr Euer Byakugan für mich schlumpfen?" Das Grinsen des Tatsumaki gelang nicht richtig, wurde ein wenig schief, aber es war offensichtlich, dass ihm die Situation vielleicht nicht so die Liebste war. "Dann würden wir schneller fertig sein...", meinte er, sah ein wenig hoffnungsvoll aus. Mari konnte sich sicherlich auch nicht wohler fühlen als er - also hoffte er darauf, dass die Fähigkeiten der Kunoichi ihnen schnell zum Ziel helfen würden. Fragend legte der junge Mann den Kopf schief, was sein Gesicht leicht zum glitzern brachte, während jetzt schon die ersten Passanten auf das seltsame Duo aufmerksam wurden. "Mami... sind das Clowns?", piepste ein kleiner Junge, der auf dem Arm seiner Mutter getragen wurde und Mari und Hei mit großen Augen beobachtete.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Die Blamage zweier Ge'nin oder die Wiederbeschaffung der entschwundenen Waisenkinder. Ganz klar, wer hier Vorrang hatte, was? Traurig aber wahr, Mari ergab sich mehr oder minder in ihr Schicksal, lies sich von der Aufpasserin zum Ausgang schieben, wehrte sich nur anfänglich schwach, sah dann jedoch ein, dass jegliche Art des Widerstandes zwecklos war. Sie bezahlten das Geld für diesen Auftrag, also hatten sie auch das Sagen. Und wenn Ai und – indirekt – Ryuji befahlen, dass die Shinobi in ihrem momentanen Outfit durch das Dorf torkeln durften, dann musste dies so hingenommen werden. So spielte eben das Leben. „Oh, danke. Ich wollte meine innere Ruhe nach außen tragen, es hätte vielleicht die kleinen Kinder angesteckt.“ Die weißen Äuglein hinter der blauen Fassade funkelten, die Mundwinkel hoben sich ein ganzes Stück an. Danach wurde noch die Nase ein Stückchen höher gerückt und eine ausschweifende Bewegung mit der Hand vollführt, während die andere an der Hüfte landete. „Wirklich, du wärst das beste Blumenmädchen auf jeder Hochzeit. Und die Schleifen und Klammern holen alles aus deinen Haaren heraus, sie passen farblich perfekt zusammen und schmeicheln deinem Gesicht.“ Wenn er sich schon lustig machte, dann konnte der Tatsumaki aber wetten, dass die Hyuuga das nicht so auf sich sitzen lies. Die Zeit, in der sie solche Kommentare mit einem stummen Lächeln hingenommen hätte, waren schon lange vorbei. Sie senkte ihren Kopf wieder etwas, löste die Hand von der Hüfte und sah sich um, bekam die Frage ihres Kollegen mit und schmunzelte ebenfalls. „Blaue Farbe vermittelt wohl wirklich Heiterkeit, wie schön, dass wir dies hiermit bewiesen haben.“ Sie fasste sich ans Kinn, dachte nach, verlor das Lächeln. Byakugan hin oder her, bis sie mit diesem komplett Jôsei nach Sora und Yoshiko abgesucht hätte, würde mindestens eine Stunde vergehen, in der die Jugendlichen sich begaffen lassen durften. Klar, es ging immer noch schneller, als wenn die beiden Ge'nin jeden Ort zu Fuß abklapperten, aber auch mit dem Kekkei Genkai ihres Clans musste Mari jede Ecke, jede kleine Seitenstraße des Dorfes absuchen – und davon gab es eine Menge. Man durfte nicht vergessen, dass niemand wusste, wie lange die beiden Waisen nun wirklich verschwunden waren. Demnach auch keine wirkliche Schätzung des abzusuchenden Radius. „Natürlich, Lillifee. Als könnte ich der Bitte eines solchen Blumenkindes widerstehen. Lass mich nur nachdenken, wo ich die Suche beginne. Denn ansonsten..“ Die ersten Passanten wurden auf die angeblichen 'Clowns' aufmerksam, ein kleiner Junge zeigte auf sie, die Erwachsenen sahen sich ratlos an. „... können wir noch eine ganze Weile diese Anteilnahme über uns ergehen lassen.“

Okay, jetzt dachten wir mal logisch. Ausnahmsweise. Wo konnten die Zwerge hin gelaufen sein? Was brachte es ihnen, sich von ihren Aufpassern zu entfernen und ziellos durch Jôsei zu laufen, vielleicht gar nicht mehr im Waisenheim aufzutauchen? Hier hatten sie doch nichts! Es waren Waisen, keine Angehörigen mehr, keine Person, zu der sie gehen konnten. Es war völlig idiotisch von ihnen, sich durch irgendeine Lücke in der Hecke zu quetschen und alleine in die Ferne zu laufen. Wussten sie nicht, dass sie am Ende – wenn nicht irgendeine zwielichtige Gestalt sie aufgabelte – nur wieder auf der Straße landen würden? Wahrscheinlich verliefen sie sich auch noch in den vielen Straßen des Dorfes und selbst wenn sie gewollt hätten, fänden sie nicht den Weg zurück zum Waisenheim 'Kunterbunt'. Wo war der höhere Sinn? Sie hatten niemanden, keinen Ort zu dem sie... Moment! Dass die Braunhaarige da nicht früher drauf gekommen war! „Ich hab' eine Idee.“ Und schon schossen die Adern um die Seelenspiegel hervor.Es hatten sich noch mehr Gaffer um die beiden Ge'nin gestellt, die zusätzlich leise Verwunderung kundtaten, als sie wahrnahmen, dass Schlumpfine ein extra Byakugan eingebaut bekommen hatte. Schlumpfine 2.0 eben. Ein Augenblick der Stille, die Hyuuga starrte einfach vor sich hin, Sekunde um Sekunde verstrich. Doch keine so gute Idee gewesen? Sonst hätte sie doch schon längst etwas sagen müssen. Aber nein, auch weiterhin sah die 15-Jährige vor sich hin, zuckte mit den Mundwinkeln – dann hoben sie sich. „Wusste ich es doch.“ Das Byakugan wurde wieder deaktiviert, der Tatsumaki an der Hand gepackt und die ersten nun gelaufenen Schritte hinterhergezogen. Kam einem doch glatt aus Kindertagen bekannt vor. Mari lies ihn los, lief jedoch weiter, ignorierte dabei, dass ihr komplett blauer Körper immer noch von allen Seiten begafft wurde, als wäre er ein seltenes Kunststück auf Beinen. Die Frisur des Suna-Nin half bei diesem Umstand nicht, denn schaute einmal jemand nicht wegen der blauen Mari, dann wegen Heis Haaren. Völlig unmöglich, dass sie an irgendeiner Person in diesem Dorf vorbeikamen, ohne angesehen zu werden. „Die beiden sind gerade auf dem Marktplatz. Allerdings laufen wir dort nicht hin, denn bis wir ankommen, sind sie schon wieder ganz woanders.“ Das Lächeln zog sich über die Lippen der Kunoichi, die zufrieden ergänzte „Ich kann mir denken, wo sie hin wollen. Und dort werden wir sie abfangen.“ Einige Seitenstraßen später stoppte Mari vor einem baufälligen Haus, die Fenster waren teilweise zerschmissen, die Wände mit Fingerfarbe bemalt. Der Rasen vor dem Gebäude sah aus, als wäre er seit mindestens drei Jahren nicht mehr gepflegt worden, das Gebiet wurde abgetrennt durch einen vergammelnden Zaun und ein ebenso uraltes Gartentörchen. Hatte man ganz scharfe Augen, konnte man zwischen dem wirklich sehr hohen Gras und Unkraut noch die ein oder andere verblichene Puppe oder ein zersplittertes Sandförmchen erkennen. Die Ge'nin kümmerte sich nicht lange um diesen Anblick, deutete ihrem Kollegen an, er solle ihr folgen. Sie sprang über das Törchen – aus Angst, es könnte bei der ersten Berührung umkippen – sammelte dann ein wenig Chakra in den Füßen, sprang auf den Ast eines der herumstehenden Bäume und von dort aus auf das Dach des Hauses. Was sie dort wollte? In Ruhe und unbeobachtet auf die kleinen Zwerge warten, was sonst?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Die schöne Fee Hei verneigte sich linkisch, während immer mehr Leute meinten, glotzen zu müssen; Gut, sie waren nun auch wirklich kein alltäglicher Anblick. Das konnte man beim besten Willen nicht sagen - wer das Gegenteil behauptete, der log einfach. Immerhin schien die Hyuuga das Ganze doch mit ein wenig mehr Humor zu nehmen, als der Tatsumaki ursprünglich angenommen hatte - positiv überrascht verschränkte er die Arme, schmunzelte leicht und erwiderte die Blicke der Gaffenden geflissen, als wenn es für ihn alltäglich wäre, so herumzulaufen. Das war es zwar nicht, aber... das wussten die ja nicht. "Eine Idee ist immer gut.", beurteilte Hei leise, zog einen der Zöpfe nach vorne und betrachtete das Kunstwerk eingehend. Glücklicherweise würde alles das per Hand entfernt werden können; Wenn er an dem einen Schleifchen zupfte, dann.. löste es sich, tatsächlich. Nachdenklich hielt der Glitzernde das Stück Band in der Hand, legte den Kopf schief, als würde er überlegen, was er da gerade überhaupt betrachtete. Und wie es dahin gekommen war, wo er es herhatte; Es schien für den Tatsumaki ein Rätsel zu sein, doch dann seufzte er leise, ließ das rosa Schleifchen in der Tasche verschwinden und wandte sich wieder der Hyuuga zu, die ihr Byakugan mittlerweile aktiviert hatte und offensichtlich nach den beiden Ausbrechern suchte. Hei musste wieder einmal zugeben, dass sein Neid auf das Mädchen ein wenig zunahm - es war schon ein verdammt nützliches Ding, diese Augentechnik, dieses Bluterbe; Kein Wunder, dass es von den Familien so vehement geschützt wurde. Jedenfalls das ging aus den Büchern hervor, die er von Ririchiyo ausgeliehen hatte - auch zu der Clanstruktur der Hyuuga hatte da einiges gestanden. Haupthaus, Nebenhaus... es war Hei alles ein wenig suspekt, wenn er ehrlich war. Beim genaueren Betrachten war er erst einmal erstaunt gewesen, wie gewaltig diese Familie war. Wie hatten sie es mit dem Verhalten, was die... Fortpflanzung betraf, eigentlich so weit gebracht? Rein Biologisch hätte nicht mehr viel übrig sein dürfen von den so stolzen Hyuuga... aber als er Mari von der Seite anlinste war ihm klar, wieso - braune Haare eben. Irgendein neugieriges Hyuugamädchen hatte sich da vielleicht vor langer Zeit schwängern lassen; Oder einer der eleganten Männer hatte genau gewusst, was er hatte sagen müssen, um sich Zugang zu einem 'Nicht-Hyuuga' zu verschaffen. Und dann kamen eben Dinge raus, die nicht ignoriert werden konnten, aber irgendwie mit in die Familie eingepflanzt werden mussten, um eine Schande zu verhindern. Und diese Gene lüfteten dann das Netz aus... übermächtigen Hyuuga-Genen ein wenig auf, sodass trotz allem eben auch einmal eine Braunhaarige dabei herauskommen konnte. Mit viel Glück, vermutlich. So gut kannte sich Hei auch nicht aus mit dem Vererbungskram; Ein paar Bücher hatte er gelesen, ja, aber das war leider noch nichts, was ihn zu einem Arzt machte.
Während er so vor sich hinsinnierte, schien Mari tatsächlich fündig geworden zu sein - sie hatten beide vor sich hingestarrt, als gäbe es in der Luft irgendwas verdammt interessantes zu sehen - und beendete die Technik. Hei, der gerade mit einem Hüftschwung hatte antworten wollen, wurde plötzlich brutal mitgerissen, fast holte ihn die 'stürmische' - ha, ha - Mari von den Beinen, aber mit einem Ausfallschritt konnte sich der Tatsumaki doch noch retten. "Ganz schlumpfig, Blaue.", murmelte er, grinste und hatte das Gefühl, einem Dejâ-vú erlegen zu sein - das hatte er doch schon einmal so gehabt? Nun, vielleicht früher... der eine Tag mit der Hyuuga hatte sein kindliches Ich ja wirklich geprägt. Während sich jetzt die blaue Prinzessin durch die Straßen pflügte und damit einige Blicke auf sich zog, schwebte Hei wie eine wunderschöne Wolke aus Glitzer und rosarotem Kitsch hinter ihr her - und sie beide zusammen waren wirklich ein gutes Team. Niemand, wirklich absolut niemand blieb nicht stehen und glotzte mit offenem Mund die beiden Teenager an, die sich aufführten wie Verrückte, aussahen wie Straßenkünstler oder Verrückte und offensichtlich auch noch einigermaßen übermenschliche Fähigkeiten hatten. Richtiger Schluss? Shinobi. Der Tatsumaki hoffte, dass niemand eine Beschwerde einreichen würde... aber auf wen bitte? 'Schlumpfine mit weißen Augen' und 'Glitzernder Kerl im Prinzessinenstil'? Hörte sich an wie auf einer Speisekarte. Auf einer markabren Speisekarte... seufzend schloss Hei mit einiger Anstrengung zu der jungen Frau auf, spürte, wie sein Atem langsam flacher ging - sie war einfach schneller als er. Unschön, es sich einzugestehen, aber Fakt war Fakt... "Nicht? Wohin... denn... sonst?", schaffte Hei zwischen den schnellen Haken und Sprüngen zu fragen, die Mari vormachte und er brav nachvollzog, wenn auch weniger elegant, schnell oder weit. Aber jeder hatte da ja so seine Präferenzen... bei Hei reichte das Glitzer, um elegant zu wirken. Ah, offensichtlich hatte die Hyuuga seine Frage schon halbwegs beantwortet - und es wäre eh egal gewesen, selbst wenn Hei gewusst hätte, wohin sie mussten - vom Namen her - hätte er es eh nie gefunden. Also folgte er, brav wie immer, Maris blauem Haarschopf, hatte schon die ganze Zeit Chakra an seinen Füßen konzentriert - letztendlich die einzige Möglichkeit für den Wüstensohn, mit der besser trainierten Hyuuga mitzuhalten. Ein Sprung über das kleine Tor folgte, genau wie ein kraftvoller Sprung auf das Dach des total ruinierten Gebäudes - als Mari landete, knarzte das alte Gebäude bedrohlich, aber nichts passierte. Als Hei landete, löste sich eine Dachschindel und knallte irgendwo unten auf dem Boden - reflexartig hatte sich der Tatsumaki an dem Arm von Mari festgehalten, bereute das aber sofort insofern, dass jetzt auch noch seine Hand blau war... aber immerhin hatte ihn das vor dem Fallen bewahrt. "Ist das...?", fragte er unvollendet, sah der kontrasttechnisch einwandfreien Mari in die Augen, und sie nickte. Ja, das wäre auch sein Tipp gewesen... aber was wollten die Bengel hier?

Eins musste man Mari allerdings lassen: Sie war ziemlich gut getarnt. Blau war vielleicht nicht unbedingt eine Farbe, die sie immer tragen würde, aber hier auf dem Dach, zwischen dem ganzen anderen Schrott, der sich gesammelt hatte, dem Moos und den Ästen, war sie doch wirklich besser getarnt als Hei, dessen Glitzer man vermutlich noch auf Meilen riechen konnte. Leise seufzend zupfte der Tatsumaki an einer weiteren Schleife. "Bist du sicher, dass mir das steht~", fragte er nach, schmunzelte leicht, seufzte. "Was sollen die hier wollen? Es ist alles kaputt. Hier ist nichts mehr so, wie es vielleicht einmal war." Dafür hatte Mari mit Itoe und Kumiko ja gesorgt. Nachdenklich sah sich der junge Mann um, war es doch recht interessant, wo sie sich hier befanden - immerhin hatten sie von diesem Platz heute schon geredet. Dass es so schlimm war, hätte er allerdings nicht gedacht... plötzlich hörte er zwei Stimmchen, und er und die Hyuuga zogen sich ein Stück zurück. "S-sora... sollten wir nicht zurückgehen? Ich habe Angst... ich will nicht wieder alleine sein!", fiepte das kleine Waisenkind, während der Junge sie an der Hand hielt und das Tor auftrat, welches beinahe sofort in sich zusammenfiel. Qualität war etwas anderes. "Sei ruhig, Yoshiko! Diese böse Frau hat mich daran erinnert, dass es hier noch etwas gibt, was wir holen können... bestimmt ist es noch hier! Wer hätte das schon haben wollen? Außerdem hat das hier nie jemand angerührt... guck, es ist alles kaputt und eklig und bäh!", meinte der Kleine, trat gegen die Tür des ehemaligen Waisenhauses, welche offensichtlich nicht verschlossen gewesen war und knarrend aufschwang. Sofort verschwanden die Kinder in dem baufälligem Haus, und die Stimmen wurden leiser. Was nun? Durch die Tür folgen? Hei tippte Mari mit seiner sowieso schon blauen Hand auf die Schulter, deutete zu einem Loch im Dach, dass anscheinend von einem dicken Ast geschlagen worden war. "Komm.", wisperte er. "Willst du nicht auch wissen, was sie hier wollen?"
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Gab es hier etwa falsche Vorstellungen? Nein, Mari war nicht dafür verantwortlich, dass dieses Gebäude so verkommen aussah. Auch Itoe und Kumiko traf keine Schuld, auch wenn das Trio dafür gesorgt hatte, dass dieses Waisenheim endgültig verlassen worden war. Dieses verkommende Spielzeug, der ungepflegte Rasen, der vergammelnde Zaun – all das war bereits vor einem Jahr hier gewesen. In fast dem gleichen Zustand, vielleicht waren nun noch ein paar Fenster mehr zersplittert, das Gras ein paar Zentimeter höher.. aber ehrlich, wen interessierte das? Tatsache war, dass dieses Waisenheim bereits damals vom Einstürzen gefährdet gewesen war, deshalb hatte Shia auch mit ihrer vorgetäuschten Entführung helfen wollen. Mit diesem wirklich immens hohen Lösegeld, welches von ihr verlangt worden war, hätte man dies alles hier reparieren.. Pardon, abreißen und neu aufbauen können. Denn in diesem Zustand gab es nicht mehr viel zu retten, ziemlich klar. War es vielleicht sogar besser, dass die Kinder hier herausgekommen waren? Nachher wäre ihnen wortwörtlich das Dach auf den Kopf gefallen. Mari schmunzelte leicht, als Hei mit seinem Sprung einen Dachziegel löste und sich reflexartig an ihrem Arm festhielt, um das Gleichgewicht wiederzufinden. Blaue Hand? Oh, das tat uns aber leid. „Ich teile doch gerne~“ Die Hyuuga quittierte die Situation mit einem Grinsen, wandte sich dann den ernsteren Angelegenheiten zu. Gute Frage, was die Kinder hier wollten. Keine Menschenseele war hier und die Dinge, die zurückgelassen worden waren, hatten alle mit den Zeichen der Zeit zu kämpfen – hier war nichts wertvolles mehr, nur noch Schrott, den es eigentlich zu entsorgen galt. Komisch, dass sich bisher keiner dafür verantwortlich gefühlt hatte, dieses Gebäude abzureißen. „Das würde mich auch interessieren. Aber ich bin mir sicher, dass sie hier auftauchen werden.“ Und na? Natürlich lag die Hyuuga mit ihrer Vermutung goldrichtig, die Stimme der kleinen Yoshiko drang kaum eine Minute später an die Ohren der beiden Ge'nin. Angst, ja. Die kam etwas spät, hätte die Blonde Sora früher aufhalten müssen, anstatt jammernd hinterherzulaufen. Wie ein Hündchen, dass es nicht schaffte, sich vom 'Anführer' abzuwenden.. innerlich schüttelte die Braunhaarige ihren Kopf. Sie konnte sich selbst gar nicht mit Yoshiko vergleichen, auch wenn sie in diesem Alter bereits anders gehandelt hätte... beide waren vollkommen verschieden aufgewachsen. Sora kümmerte sich nicht um den Einwand des jüngeren Mädchens, pampte sie sogar im Gegenteil zusätzlich an, folgte weiter dem vorgesehenen Weg, trat die Tür zum ehemaligen Waisenheim ein und verschwand zusammen mit Yoshiko in diesem. Mari sah ihren Kollegen mit einem Seitenblick an, nickte kaum erkennbar. „Außerdem sollten wir aufpassen, dass sie dort nicht noch von irgendwelchen nachlassenden Wänden oder Decken erschlagen werden...“ Keine schöne Vorstellung, doch so, wie dieses Haus knarrte, wäre es für die Hyuuga nicht verwunderlich gewesen, wenn es gerade jetzt, wo es wieder Menschen beherbergte, einstürzen würde.

Die Ge'nin fanden sich in einem kleinen, verstaubten Raum wieder. Rechts und links standen zwei Bücherregale, die spärlich mit ehemals bunten Büchern gefüllt waren, ansonsten war mittig ein Sessel, von dem aus die Geschichten höchstwahrscheinlich den kleinen Zuhörern vorgelesen worden waren. Ja, Mari erinnerte sich. Damals, bei ihrer ersten Mission, hatte hier ein junger Mann gesessen, zusammen mit einem kleinen Mädchen. Wie es einfach Erinnerungen weckte, hier zu stehen. Damals war sie nicht explizit in diesem Raum gewesen, sondern hatte es nur durch ihr Byakugan beobachtet... aber dennoch, es war fast das Gleiche. Da an den meisten Durchgängen überhaupt keine Türen hingen und die Wände allgemein sehr dünn gebaut worden waren, konnte man weiter unten die Stimmen der beiden Kinder hören – leider glich es mehr einem unverständlichem Nuscheln, weshalb weitere Informationen ausblieben. Doch zumindest konnten die Ninja damit den groben Standort der Kleinen ausmachen. Mit dem Finger deutete die 15-Jährige nach unten, nur um es noch einmal für den Tatsumaki zu visualisieren, danach bewegte sie sich über den verstaubten Boden fort, bemerkte beim ersten Schritt, dass dies ein unschönes Knarzen mit sich brachte. Super Technik zum Heranschleichen, echt. Beim nächsten Schritt wurde Chakra in die Füße geleitet, um eine unsichtbare Schicht zwischen sich und dem Boden aufzubauen – dies verhinderte diese Geräusche zumindest so lange, wie man nicht durch das Gebäude sprintete. Alles schön und gut, nur gab es da noch das Problem, dass sich die Kunoichi hier drin nicht auskannte. Der flüchtige Blick, den sie auf ihrem ersten Auftrag hier hineingeworfen hatte, hatte lange nicht ausgereicht, um sich einen genauen Plan zu machen. Daher irrte sie mit Hei im Schlepptau zuerst etwas ziellos durch die oberste Etage, bevor sie endlich in einem Raum ankamen, wo es eine Treppe zu geben schien. Auch hier war der Boden verstaubt, weshalb die Jugendlichen Fußabdrücke hinterließen – die Hyuuga sogar teilweise mit Blaustich. „Da können wir runter.“ Mari sprach leise, ging dann auf die Treppe zu und winkte den Suna-Nin hinter sich her. Als sie sich am Anfang des Geländers festhalten wollte, löste sich ein Stück des morschen Holzes, weshalb diese Idee schnell wieder ins Nirvana geschickt wurde. Das war doch kein Zustand hier. Wenn das bereits letztes Jahr so gewesen war, konnte man von Glück sprechen, dass kein Kind zu Tode gekommen war. Oder war es das? Das Mädchen konnte sich an keinen entsprechenden Artikel in der Zeitung erinnern und ein verstorbener Waise – das würde doch keinem Berichterstatter entgehen. Wie sich herausstellte, waren die pinke Prinzessin und Schlumpfine im zweiten Stock gewesen, recht geschwind überwand die Blaue an der Spitze die einzelnen Treppenstufen, kam im ersten Stockwerk an, ging dann weiter, um auch noch in das Erdgeschoss zu gelangen – wäre da nicht dieser kleine 'Unfall' passiert. Einer Treppenstufe passte es wohl gar nicht, dass die Kunoichi mit ihren wirklich massigen 50 kg auf sie trat. Trotz Chakrakontrolle gab das morsche Holz nach, brach direkt unter ihr ein, weshalb das rechte Bein der Hyuuga einsank und im Boden verschwand. Diese spürte jetzt schon, dass dieser 'Reinfall' ein paar unschöne Kratzer am eingesunkenen Körperteil hinterlassen hatten. Ach ja, es sah auch sehr interessant aus, wie schräg sie auf der Treppe hockte „Nicht witzig.“ Dachte der Tatsumaki, sie hätte vergessen, dass er genau hinter ihr gewesen war? Oh und das amüsierte ihn doch nun sicherlich köstlich – wie Mari hilflos zum Drittel in der Treppe verschwunden war.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Ein Grinsen! Hah, Hei hatte dem Mädchen wirklich ein Grinsen entlockt - das war doch ein kleiner Sieg am heutigen Tag, wenn es auch auf seine Kosten gegangen war. Jedenfalls so ein wenig... aber was konnte er schon sagen? Blaue Hand, schönes Haar - obwohl Mari ganz blau war? Da konnte sich Hei wirklich nicht beschweren, immer noch besser als Schlumpfine - die jetzt vorging und den Weg wies. Kannte sie sich hier überhaupt aus? Eigentlich hätte sie es ja müssen, war sie schon einmal hiergewesen, aber es schien nicht so, als wüsste sie, wo genau sie hinmusste. Ein wenig hierhin, dann dahin - es war mehr ein Suchen, und das hätte der Tatsumaki vermmutlich auch gekonnt. Nachdenklich folgte der junge Mann dem blauen Hinter Maris - und die anscheinend erst den Stimmen der Kinder, die aus dem Erdgeschoss kamen, dann allerdings versuchte sie wohl eher, einen Weg nach unten zu finden, ohne durch die Decke zu brechen. Der Gedanke des Tatsumaki wurde sofort mit einem Knarzen belohnt - Mari war offensichtlich weniger leichtfüßig, als er es vermutet hatte. oder, was wahrscheinlicher war, das Holz knarrte einfach immer, wenn es belastet wurde, ob es nun Fliegengewicht Mari oder er war, der mittlerweile ja glücklicherweise nicht mehr auf einem Niveau mit der um ein ganzes Stück kleinere Hyuuga befand. Gewichtstechnisch. Schnell machte er die 'Anführerin', die Mari ja irgendwie immer war, nach und konzentrierte sein Chakra wieder an den Füßen, um zu verhindern, dass er - wie es Mari passiert war - ein Knarzen hervorrief. Weiterschleichen war angesagt, und die beiden Genin tapsten ein wenig verloren durch die obere Etage, bis Mari eine Treppe fand. Wann war aus der schweigsamen Prinzessin eigentlich so ein... Anführer geworden, sozusagen? Irgendwo zwischen dem Rapunzel-Stück und den darauf folgenden Aufgaben hatten sich die Rollen seltsamerweise ein wenig vertauscht - Hei übernahm die Rolle desjenigen, der folgte, während Mari mehr und mehr die Führung übernahm. Nicht, dass er etwas dagegen hatte... aber die Hyuuga hatte nicht unbedingt so gewirkt, als wäre sie scharf auf diese Aufgabe - aber vielleicht war es auch einfach so, dass Gene sich nicht an der Nase herumführen ließen. Hyuuga waren Hyuuga, so oder so. Blut war immer noch dicker als Wasser. Hei nickte. "Okay~", murmelte er leise, runzelte etwas skeptisch die Stirn, als das Mädchen mit einem Mal ein Stück Holz in der Hand hatte. Das Geländer hatte einfach nachgegeben - es war wirklich total vernachlässigt, das ganze Grundstück, die gesamte Anlage war desolat und wie dieses Haus überhaupt noch stehen konnte, war dem Tatsumaki ein Rätsel. Mal ganz abgesehen davon, dass die Natur langsam sein Terretorium zurückeroberte, waren die verwerteten Materialien nicht die langlebigsten... Als Mari dann plötzlich anfing, die Treppe herunterzuflitzen, schmunzelte der junge Mann und folgte seiner blauen Kollegin, um nicht zurückzufallen. Das Chakra floss konzentriert in seine Fußsohlen, während er immer wieder die morschen Stellen vermied, um ein wenig resistentere Stellen in der hölzernen Treppe zu treffen - und offensichtlich war das überhaupt nicht so schlecht gewesen. Mari schien nicht so viel Glück zu haben... und hatte ihn sozusagen wieder einmal gerettet. Wäre Hei vorgelaufen, wäre er vermutlich simpel durchgebrochen oder mit dem Oberkörper stecken geblieben. Keine schöne Aussicht.

"Doch witzig.", murmelte er leise, zwinkerte, kicherte einmal leise, schien aber nicht einmal wirklich darauf aus zu sein, seine Kameradin jetzt groß aufzuziehen, sondern versuchte, einen möglichst sicheren Platz zu finden, um ihr zu helfen. So ein Gebäude konnte heimtückisch sein... hoffentlich brach er nicht auch noch ein. Währenddessen musterte er immer wieder die Hyuuga, die einigermaßen hilflos dort hing und sich offensichtlich nicht wehren konnte... Moment, was waren das für Gedanken? Egal! "Warte, versuch' am besten nicht, da jetzt rauszuklettern. Sonst brichst du noch komplett durch." Er hätte es beinahe so formuliert, dass es böse klang - aber im Moment schwang eher schwach oder schlecht formulierte Sorge mit. Hyuuga hin, Hyuuga her, wenn sie einen Holzsplitter irgendwo hin hineingerammt bekam, wo es richtig wehtat, könnte das nicht nur dazu führen, dass sie ihm hier anfing zu bluten wie ein - schönes (!) - Schwein, sondern auch, dass sich die Wunde entzündete. Nein... das wollte er wirklich nicht. Also pirschte er sich vorsichtig an dem Mädchen vorbei - beziehungsweise auf eine Höhe, betrachtete sich das Meisterwerk der Genin, um dann eine Hand an der Wand festzukleben und ihr die Andere hinzustrecken. "Pack' an. Nicht, dass die beiden Kleinen dein blaues Bein betrachten und sich fragen, wer hier denn so eine seltsame Verzierung durch die Decke gerammt hat.", flüsterte er, und als sie endlich seine Hand packte - es patschte, blaue Farbe eben - zog er sie aus dem Loch, hielt sie fest, bis sie aus der kritischen Zone geklettert war, krabbelte dann hinterher und atmete erst einmal durch - um dann einen Blick auf das Bein der Hyuuga zu werfen. Ein paar Kratzer anscheinend, sogar ein wenig tiefere, die ganz leicht bluteten... aber keine Splitter, soweit er durch die blaue Farbe sehen konnte. Gut, mit ein paar Kratzwunden würde das Mädchen wohl klarkommen. Fragend legte er die Kopf schief, übernahm dann die Führung - schließlich kamen sie ohne noch große weitere Zwischenfälle ins Erdgeschoss, wo die Kinderstimmen deutlicher zu hören waren. Offensichtlich - glücklicherweise - hatte die Zwerge keine Ahnung, dass die Genin ihnen auf den Fersen waren. Gehört hatten sie das Krachen wohl auch nicht... oder doch? Jedenfalls kamen aus einem Zimmer Laute, die darauf hinwiesen, dass die Ausreißer sich dort aufhielten. Es knarzte laut, und einige Dinge fielen auf den Boden... Hei sah Mari fragend an. Was nun? Sollten sie hineingehen? Von drinnen klangen weiter diese Geräusche - offensichtlich räumte Sora einen ganzen Schrank aus. Hei würde tippen, dass der Restkram alles in einen Schrank geworfen wurde... jedenfalls, wenn der Junge wirklich nach einem der Überbleibsel suchte. So, wie das Knarzen eben geklangen hatte, war es allerdings ein schwerer Schrank - schwere Tür - und auch ein ziemlich morscher. Na, wenn das mal gut ging...
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
So völlig hilflos hing die Hyuuga in der Treppe fest. Wirklich? Die merkwürdigen Gedanken, die der Tatsumaki hatte – es wäre nicht gesund für ihn gewesen, irgendetwas mit ihnen anzufangen. Denn auch, wenn das Bein des Mädchens feststeckte, ihre Hände konnte sie immer noch benutzen. Gut sogar. Aber Hei wimmelte falsche Richtungen ja schnell ab und entschied sich eher dazu, eine helfende Hand darzustellen. Er begab sich auf Höhe Maris, klebte sich dann mit Chakra an der Wand fest, hielt eine freie Hand zu der Ge'nin, damit diese sie nehmen konnte, um sich aus der verzwickten Lage zu befreien. Doch.. sie zögerte. Dieses Verlangen, selbst aus der Situation herauszukommen, war immer noch da. Wie immer war es eine Überwindung für die Hyuuga, Hilfe von anderen Personen anzunehmen, selbst wenn es um solch banale Dinge ging. Bevor sie sich also darauf einließ, wurde das Für und Wider abgewogen, was ein paar Sekunden in Anspruch nahm, dann aber siegte der Verstand über den Stolz und sie ergriff mit einem Patschen die Hand des Suna-Nin. Dadurch, dass er sie auch noch festhielt, bis sie aus der Gefahrenzone gekommen war, bekam er noch ein Stückchen mehr blaue Farbe ab. Aber das war doch ein wahrhaft vertretbarer Preis, wenn man dafür eine jungen Dame aus einer 'gefährlichen' Situation hatte retten können, nicht? Ach und falls es jemand erwartete: Mari bekam natürlich kein danke aus ihrem Mund, nicht einmal ein Lächeln. Sie musterte genauso wie ihr Kollege das Bein, doch bis auf die wenigen Kratzer war es unverletzt geblieben. Alles im verkraftbaren Bereich, auch wenn es wohl einige Tage dauern würde, bevor die Wunden vollends verschwunden waren. Logische Schlussfolgerung: In kurzer Hose würde die 15-Jährige erst einmal nicht mehr ganz so gut aussehen wie sonst. Nun übernahm Hei die Führung, legte auch die letzten Meter auf der Treppe zurück, dicht gefolgt von der nun stillen Hyuuga. Unten angekommen vernahmen sie sogleich deutlicher die Kinderstimmen von Yoshiko und Sora, es hörte sich an, als würden sie in einem weiter hinten liegenden Raum alles auseinandernehmen – oder wahlweise auch einen großen Schrank radikal ausräumen. Es knarzte verdächtig, denn im Gegensatz zu den Ninja besaßen die Kinder nicht das Vorhaben, so still wie möglich in den alten Gemäuern zu sein, denn sie rechneten nicht, dass sie hier gestört werden würden. Mari fing derweil den fragenden Blick des Kollegen auf, sah erneut in die Richtung, aus der die Geräusche kamen... und ging dann einfach vor. Mal wieder. Nun wurden die Geräusche noch lauter, das ängstliche Wimmern des Mädchens vermischte sich mit der wütenden Stimme des Jungen, da er allem Anschein nach nicht fündig wurde. Was auch immer das Ziel seiner Begierde gewesen war. Am Durchgang angekommen drückte sich die Hyuuga an die Wand und linste vorsichtig hinein. Byakugan wäre einfacher gewesen, schon klar, aber manchmal bediente auch die Braunhaarige sich an den simpleren Techniken eines Ninja, nicht zuletzt aus Gründen des Chakrasparens.

„Sora, bist du dir wirklich sicher?..“ Die Blonde hob eine uralte Decke auf, die bereits von Motten zerfressen worden war, dunkelrot und von einer ordentlichen Staubschicht bedeckt, so wie alle anderen Dinge in diesem Gebäude ebenfalls. Der rothaarige Bengel raufte sich den Schädel, warf den nächsten Gegenstand aus dem Schrank, ein paar alte Brettspiele. Sie fielen scheppernd zu Boden, was Yoshiko einen unterdrückten Schrei kostete. Sie war nicht zufrieden mit der Situation, traute sich jedoch auch nicht, etwas gegen den älteren Jungen zu sagen. Die Vermutung, dass es sich um Geschwister handelte, war ja bereits getätigt worden. Da gab doch meist der große Bruder den Ton an – zumindest in diesem Alter noch. Nun sprang Sora in den Schrank, um auch noch in die hinteren Ecken kommen zu können, was das alte Möbelstück gefährlich schwanken lies. Er beförderte noch ein paar Spielfiguren, eine Bürste, Bücher und Plastikteller ans Tageslicht, warf sie allerdings genauso achtlos wie den Rest weg. „Das kann doch nicht sein! Es muss hier sein!“ Was war so wichtig, dass sich die beiden Waisen hierher hatten schleichen müssen? Gute Frage, auf die es vermutlich erst eine Antwort geben würde, wenn sie fündig geworden waren. Nun schwankten auch die Türen durch das Gewackel des Schrankes wieder ein gutes Stück zu. Natürlich bemerkte der Rothaarige nicht, in was für einer Gefahr er sich befand, sondern trat kraftvoll gegen die Türen, wodurch sie bis zum Anschlag aufsprangen. Verärgert hüpfte er aus dem Schrank, nahm beide Türen und knallte sie zu. Natürlich musste nun etwas schief gehen, denn wer so mit einem Urgroßvater von Schrank umging, musste mit Konsequenzen rechnen. Sora drehte sich gerade um, da knackte es und die rechte Tür sprang aus den Angeln, fiel nach vorne und drohte den vor Schock erstarrten Jungen unter sich zu begraben. Er schloss die Augen, hob reflexartig die Arme über den Kopf und der Schrei Yoshikos ertönte. Lautstark prallte das schwere Holzstück auf den Boden, blieb dort flach liegen – und Sora? Der hob die Lider vorsichtig an, fand sich dann in zur Hälfte blau getunkten Klamotten wider und als wäre das nicht schon genug, auch noch in den Armen der Person, die er verabscheute für ihre Taten. Mari sah nicht so aus, wie er sie kannte, aber die weißen Augen sagten ihm alles, was er wissen musste. Die Kunoichi lies sich nichts anmerken, lächelte leicht, lies den Knirps zurück auf den Boden, wo er zuerst erschrocken einige Schritte Abstand nahm. „Du! Was willst du hier, hast du nicht schon genug angestellt?!“ Drückte man so etwa Dankbarkeit aus, dass einem gerade das Leben gerettet worden war?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Danke. So ein kleines Wort, so große Wirkung. Hatte Hei es erwartet? Nein, nicht einmal im Geringsten. Wäre es angebracht gewesen? Vielleicht, aber nicht, wenn man Hyuuga Mari hieß und generell einige Extrapakete gebucht hatte bei der Geburt, die andere so nicht hatten ankreuzen können bei der Vergabe von gewissen Dingen. Wer also konnte es dem Mädchen verübeln, dass sie sich nicht bei Hei bedankte, sondern im Gegenzug beinahe noch so aussah, als würde sie es ihm übel nehmen, dass er ihr aus dieser doch nicht besonders angenehmen Situation geholfen hatte. Gut... und wieder war sich der Tatsumaki darüber einig, dass er auch kein 'Danke' von Mari erwartet hatte - allerdings fand der Wüstensohn es wirklich interessant, wie schwer es der Hyuuga fiel, tatsächlich so ein einfaches Wort auszusprechen. Danke. War doch nicht so schwer? Einen ziemlich ausdruckslosen Gesichtsausdruck auf seine Züge zwingend folgte er der Prinzessin - und den Geräuschen, die immer noch lauter wurden. Nachdenklich beobachtete Hei das Mädchen, welche jetzt vorsichtig in den Raum sah, um die Kinder nicht vorzeitig von ihrer Anwesenheit aufmerksam zu machen. Der junge Mann blieb einige Meter entfernt stehen - es war keine Spionagemission oder etwas in dieser Art, also reichte es, wenn Mari erst einmal Informationen sammelte. Hei beobachtete erst einmal nur Mari... war doch auch nicht schlecht. So beobachtete jeder jemanden... nur der Wüstensohn wurde nicht beobachtet! Eine gute Bilanz. Die Stimmen der Kinder waren auch so laut genug - er konnte jedes Wort verstehen. Wovon redete der kleine Junge nur? Was war so wichtig, dass er sich in die Gefahr begab, hier von der Decke erschlagen wurde? Plötzlich überschlugen sich die Ereignisse - Hei konnte überhaupt nicht mehr reagieren. Etwas knackte laut - das hörte sich schlimmer an als das Knarzen von vorher - das Mädchen schrie laut und plötzlich schoss Mari wie eine Kanonenkugel los. Etwas verwirrt folgte der Wüstensohn dem Mädchen, allerdings war die Situation schon entschärft - jedenfalls, was den offensichtlich nicht mehr ganz jungen Schrank anging. Die Tatsache allerdings, dass der Junge nun auch blau war, schien ihn nicht wirklich zu begeistern - oder war es die Tatsache, dass Mari ihn gerettet hatte, seine erklärte Erzfeindin? Schnell ließ Hei den Blick noch zu dem zweiten Kind schweifen, welches sich ängstlich zusammengerollt hatte und offensichtlich überhaupt nicht mehr wusste, was sie nun tun sollte, und der Schreck hatte sein restliches getan: Sie schluchzte leise vor sich hin, und Hei schielte noch einmal zu Mari und dem Jungen - um sich dann der Kleinen zu nähern. Wie alt war sie wohl? Jedenfalls noch nicht älter als zehn... oder? Sie war klein, zerbrechlich und mal abgesehen davon: Ein Kind, nicht nur körperlich, sondern auch geistig. Sie hätte so etwas - seiner Meinung nach - nie durchmachen dürfen. Aber es gab nun einmal Umstände auf dieser Welt, die der Tatsumaki nicht nachvollziehen konnte - oder nicht wollte. Die Tatsache, dass diese Kinder keine Eltern hatten, war keine schöne - und es machte aus ihnen viel schneller Erwachsene, als es sein sollte. Jedenfalls oberflächlich. Wenn das angekratzt wurde, blieb nur noch dieses verwundbare Bündel aus Angst und Verzweiflung übrig, welches der Tatsumaki jetzt sanft auf seinen Arm hob und über den Kopf streichelte. Entgegen der Tatsache, dass er doch eigentlich nicht ein 'Verbündeter' war, krallte sich die Blonde in das Oberteil des Tatsumaki und heulte sich an seiner Schulter aus. Ein schneller Blick zu Sora bewies, dass der seine 'Mitstreiterin', die jetzt offensichtlich alles richtig rausließ, für ihn verloren war - er musste jetzt wohl alleine gegen die böse, blaue Mari antreten, die sein Leben kaputt gemacht hatte! "Du... du...!", fuhr er fort, raufte sich die Haare, was dazu führte, dass die auch einen Blaustich bekamen, und er knurrte. War offensichtlich wütend, aber auch verzweifelt. "Niemand hat dich gebeten, uns zu suchen!", rief der Junge trotzig. Danke. Auch hier keines. Aber wer sich selbst nicht bedanken konnte, würde wohl auch keines erhalten.

Hei, der den 'Showdown' geflissen ignorierte, strich dem kleinen, blonden Mädchen immer wieder über den Kopf und langsam wurde das Heulen zu einem leisen Schluchzen. "Was sucht ihr eigentlich hier?", fragte der junge Mann ganz leise, so, dass es nur Yoshiko hörte, die sich schniefend immer noch an die Brust des Tatsumaki drückte. "S-sora will das... das alte Bild mit unseren Freundn drauf finden... es war hier...", flüsterte sie kaum hörbar, und Hei lächelte ihr sanft zu, was das Mädchen zu beruhigen schien - sie war total durcheinander. Hei ging, Sora und Mari immer noch ignorierend, zu dem Schrank, sah hinein und vorrangig nach oben - immerhin waren es die höher gelegenen Dinge, an die der Junge nicht herangekommen war. Nachdenklich räumte er, seinen einen Arm benutzend, um mit dem anderen die kleine Heulsuse halten zu können, ein wenig Kram und und her, holte dann tatsächlich ein kleines Foto aus dem Schrank, zeigte es der Blonden, die gleich wieder in Tränen ausbrach. Volltreffer. Das war das Foto... und es wurde ihm auch sofort wieder aus der Hand gerissen. "Gib' das her!", fauchte Sora und hüpfte weg, während Yoshiko in den Armen des Tatsumaki plötzlich wieder lebendiger zu werden schien und leicht zappelte, weshalb Hei sie auf den Boden absetzte. Sora, der offensichtlich nicht vorhatte, irgendwie wieder zurückzukehren, umarmte das Foto und stapfte zur Tür. "Lasst uns in Ruhe! Wir wollen nichts mit euch zu tun haben!", rief er noch einmal, schien gerade gehen zu wollen, da hörte man ein leises, aber sehr entschlossen wirkendes "Nein!", welches von dem blonden Mädchen stammte, welches sich an die Hand Soras klammerte und ihn zurückzerrte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Da war ein kleiner Bengel aber gar nicht zufrieden mit der Situation. Nicht nur, dass Mari kein Danke zu hören bekam – gut, sie gab sowieso nicht viel auf so etwas – schreckte der Junge auch noch zurück, als stünde ein unerwartetes Monster vor ihm. Mit dem Zeigefinger wurde auf die Kunoichi gedeutet, die Haare gerauft und dann auch noch ein Vorwurf zum Besten gegeben. Niemand hatte sie gebeten, die beiden Ausreißer zu suchen? Oh, da war der Bengel aber nicht gut informiert, beziehungsweise wollte es vielleicht auch einfach nur nicht sein. „Doch. Ai-san hat uns geschickt“, korrigierte sie demnach mit ihrem üblichen Lächeln und trotz der Reaktion möglichst neutral freundlich gehaltener Stimme. Gute Arbeitsteilung. Während Sora durch die Hyuuga gut beschäftigt wurde, entschied sich der Tatsumaki dazu, sich um das völlig aufgelöste Mädchen zu kümmern. Die wohlgemerkt die einzige Person im Raum war, die noch nicht irgendwo am Körper die Spuren blauer Farbe besaß. Interessant, so schnell konnte man erkennen, wie oft die Braunhaarige in Wirklichkeit mit anderen Personen in Kontakt kam. Er nahm sie auf den Arm, strich ihr beruhigend über den Kopf und was machte Yoshiko? So wie es sich für ein verängstigtes Mädchen in ihrem Alter geziemte, verlor sie jegliche Zurückhaltung und weinte sich – wortwörtlich – an der Schulter des jungen Mannes aus. Tja, Hei hatte eben schon immer das größere mitfühlende Herz besessen, so etwas hätte Mari in seiner Position nicht hinbekommen. Als er dann auch noch die Information bekam, was die Kinder hier suchten, wurde auch Mari wieder hellhörig, wandte sich von Sora ab. Wie konnte sie das eigentlich wagen? Er hatte ihr gerade Vorwürfe gemacht. Sie angemotzt. Sie hatte ihm sein neues Leben genommen. Wie zum Henker konnte sie jetzt auch noch die Dreistigkeit besitzen, ihm einfach den Rücken zuzudrehen? Tja.. die 15-Jährige konnte alles, wenn sie nur wollte. Außerdem wog sie stets ab, was für sie interessanter war und das war im Moment eindeutig besagtes Foto. Der Suna-Nin steuerte auf den Schrank zu, durchkramte mithilfe der übrig gebliebenen Hand die obere Etage, schob ein paar weitere Dinge zur Seite und zog dann ein sehr verstaubtes Bild heraus. Wenn nun jemand dachte, dass Yoshiko diejenige war, die das Foto in die Arme schließen würde, dem sei gesagt: falsch gedacht. Der zur Hälfte mit blauer Farbe bedeckte Sora war just in dem Moment, als er das gesuchte Stück in der Hand Heis ausgemacht hatte, nach vorne gesprintet, vorbei an seiner Erzfeindin. Ein kurzer Sprung, schon war dem männlichen Kollegen das Bild entwendet worden. Nicht gerade die freundlichste Art. Der rothaarige Bengel für seinen Teil zog sich wieder ein Stück zurück, entfernte die letzten Staubreste und umarmte das das gefundene Stück wie einen Teil seiner Familie. War es auch, irgendwo entfernt. Als er dann zur Tür stapfte, hob auch Mari skeptisch eine Augenbraue an. War das dem sein ernst? Die Ge'nin begeben sich in ihrem momentanen Outfit durch ganz Jôsei. Werden angestarrt. Fallen beinahe von dem Dach dieses Gebäudes. Brechen in der Treppe ein. Und müssen dann auch noch einen vorlauten Bengel davor bewahren, erschlagen zu werden. Und dieser kleine.. Satansbraten wollte jetzt einfach abhauen?! Nee, echt nicht. Schlumpfine wollte sich gerade auf den Weg zur Tür machen, jedoch kam ihr Yoshiko zuvor. Das kleinere Mädchen schien durch den Beistand des Tatsumaki neuen Mut gefasst zu haben, weshalb sie sich das erste Mal gegen ihren älteren Verwandten durchsetzen wollte, ihn an der Hand packte und ein gutes Stück zurück in den Raum zerrte. Gutes Kind, so wurde den Shinobi die Arbeit abgenommen.

Sora gab nur widerwillig Yoshiko gegenüber nach, vor allem der Überraschungsmoment stand auf der Seite der kleineren Dame, weshalb sich der Junge vor allem die ersten Meter recht einfach zurückbefördern lies. Dann riss er sich los, gestikulierte wild in der Gegend herum „Was ist in dich gefahren?! Wir kommen auch sehr gut alleine klar, das sind wir auch, als wir hier nicht mehr sein konnten! Du hast doch auch gesehen, was die Shinobi angerichtet haben, lass dich nicht von ihnen täuschen!“ Die Blonde biss sich auf die Unterlippe, lief kurzzeitig Gefahr, wieder in Tränen auszubrechen, riss sich dann jedoch am Riemen und schüttelte entschieden den Kopf. „Mari hat dich gerettet. Warum hätte sie das tun sollen, wenn sie uns gegenüber nur Böses will? Und ohne Hei wären wir nie an das Foto gekommen.“ Wacker, diese Yoshiko. Auch wenn es ihr offensichtlich allen Mut abverlangte, so hielt sie tapfer den Blick der grünen Seelenspiegel aufrecht und sah damit in genau die selben Soras. Ein Moment der Stille, dann hieß es, Auftritt der Hyuuga. Wie gerne sie sich in den Hintergrund zurückgezogen hätte, doch sie wusste, dass der Tatsumaki mit dieser ganzen Geschichte nichts zu tun hatte. Somit lag es an ihr, in alles hier eine Ordnung zu bringen. Erst als sie ihre Stimme erhob, wurden die beiden jüngeren Kinder auf sie aufmerksam. „Das Bild, ich habe es bereits einmal gesehen... Shia-dono besaß das gleiche. Nur dadurch habe ich euch damals mehr oder weniger erkannt.“ War das wichtig? Für die Ge'nin schon, denn es gab alles einen gewissen Zusammenhang in ihrem Köpfchen. So schlecht sie sich auch in andere Personen hineinversetzen konnte, sie versuchte gerade wirklich ihr Bestes, um zumindest jetzt etwas daran zu ändern. „Ihr wart ihr sehr wichtig, genauso wie es offensichtlich auch umgekehrt der Fall war. Deshalb hat sie auch ihre Entführung vorgetäuscht und versucht, ihren Vater um einen wirklich immensen Haufen Geld zu bringen. Wisst ihr, wir wurden engagiert, da die Familie glaubte, es würde sich um eine wirkliche Entführung handeln, von dem Waisenhaus wussten wir bis zum Ende des Auftrages nicht einmal etwas.“ Oh, was war das für eine Reaktion? So wie Sora und Yoshiko aussahen, hatten sie von der vorgetäuschten Entführung nichts gewusst. Wie auch, es war ein Verbrechen, mit dem man die unschuldigen Kinder sicherlich nicht hatte belasten wollen. Das Lächeln wurde mit einem Schlag von dem Gesicht gewischt, zurück blieb eine ernste Miene. Diese Fassade hatte die Ge'nin damals bereits durchgehend aufrechterhalten, nur jetzt wollte sie den Kindern gegenüber nicht nur mit Worten, sondern auch der Mimik gegenüber ehrlich sein. Und das hier war alles andere als ein Kinderspiel für sie, diese Geschichte nagte schon lange an ihr. Sie erinnerte sich an den Auftrag, als sie Mai, Kaoru und Gembu davon hatte erzählen müssen. Bereits damals war es schwer gewesen – und das lag schon eine Weile zurück. „Warum ich euch das sage? Weil ich weiß, dass ihr mir die Schuld gebt, dass ihr eure Familie aus diesem Waisenheim verloren habt. Vielleicht habt ihr damit sogar recht.. ich möchte euch nur endlich erklären, wie es dazu überhaupt kam. Es war kein ausgetüftelter Plan, wir wollten keinen Kindern das Dach über dem Kopf nehmen. Aber ihr seht es doch, oder? Und ihr wusstest es bereits damals, dieses Gebäude steht kurz davor, einzubrechen. Es war gefährlich, hier zu bleiben. Und auch mit dem Geld, das Shia-dono mit ihrem Verbrechen hatte auftreiben wollen, hätte man dies alles hier nur noch einreißen können. Auch Shinji war darin einbezogen und als wir am Ende von der Geschichte erfuhren, mussten wir uns entscheiden, ob wir für Recht sorgen oder nicht.“ Dann schüttelte Mari den Kopf. Was sprach sie hier eigentlich groß um den heißen Brei herum? Sie hatte damals ihren Auftrag erledigt und dabei jegliche Moral verloren. Zugesehen, wie ein Mann verprügelt wurde. Durch das aufgeklärte Verbrechen dafür gesorgt, dass ein Haufen Kinder eine Zeit lang auf der Straße hatten zurechtkommen müssen. Ehrlich, sie hatte ein Verbrechen aufgeklärt und dafür im Prinzip selbst zwei vollzogen. War es das wirklich wert gewesen? Die blaue Hyuuga nickte sich selbst leicht zu, verbeugte sich dann tief vor Sora und Yoshiko, ein gutes Stück mehr, als man es von einem hohen Tier wie dem Mitglied des Haupthauses eines bedeutenden Clans erwartet hätte. „Ich weiß, dass ihr unter anderem durch meine Bemühungen einiges hattet durchmachen müssen. Das, was passiert ist, kann ich nicht mehr ändern, doch ihr sollt wissen, dass es mir leid tut. Und mir die Dinge, die rund um dieses Gebäude geschehen sind, nicht egal sind.“ Gut möglich, dass vor allem Sora sich überhaupt nicht für die Entschuldigung der Kunoichi interessierte, doch nun, als sie sich wieder erhob, war ihr eine ziemliche Last vom Herzen genommen worden. Die ganze Zeit über hatte sie nicht gewusst, wohin mit ihren Schuldgefühlen. Hatte sie dann verbannt und spätestens mit diesem Job wieder zu spüren bekommen. Und nun ergab sich einfach die Chance, all das loszuwerden und zwei von ihren Taten betroffenen Kindern die Wahrheit zu sagen. Das musste wirklich ein neues Bild für den Tatsumaki sein – er hatte noch nicht gesehen, dass sich Mari auf diese Art und Weise entschuldigen konnte.
 
Zuletzt bearbeitet:

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Schwierige Situation... wie konnte man das lösen? Anscheinend war Yoshiko der Meinung, dass der Alleingang des Jungen jetzt schon lange genug vor sich ging - und stellte sich tatsächlich gegen ihn. Sehr tapfer, die Kleine, Hei konnte nicht umher, leicht zu lächeln. Allerdings entschärfte es nicht wirklich die ganze Situation, und dem jungen Mann fiel einfach nichts ein, wie er dort vernünftig eingreifen hätte können - es ging um sehr viel mehr als nur um die Frage, wer von den beiden jetzt mehr zu sagen hatte oder eben nicht. Es ging eher darum, ob die Kinder jetzt langsam zur Vernunft kamen oder nicht, oder ob sie weiterhin versuchen würden, ihren Hass auf Mari zu projezieren... Hei seufzte leise, überlegte. Er würde wohl... Moment, was war das? Mari erhob ihre Stimme? Etwas verblüfft sah der Tatsumaki zu der Hyuuga - das war ungewöhnlich. Nicht nur er, auch die beiden Kinder sahen nun neugierig zu der Hyuuga, die doch bisher eher reserviert gewirkt und nicht einmal wirklich etwas gesagt hatte, als sie sie nassgemacht hatten. Sie kannte das Bild also... naja, das hatte er nicht gewusst, aber war das wirklich so wichtig? Vielleicht. Jetzt schon ein wenig gespannter hörte der Tatsumaki zu - und war wirklich erstaunt. Durchgehend. Mal abgesehen davon, dass auch die Kinder über die neuen Informationen einigermaßen überrascht wurden, war Hei einfach nur darüber so erstaunt, dass sich Mari offensichtlich entschuldigte. Sie rechtfertige sich, sie legte dar, wieso es so gelaufen war wie es war, und... entschuldigte sich am Ende sogar ganz. Das war ja mal etwas ganz neues - Hei verschränkte seine Arme vor der Brust, um sich die Überraschung nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Seit wann konnte das Mädchen denn so etwas? Mal abgesehen davon, dass sie in der Zeit, in der sie zusammen Aufträge erledigten, nicht wirklich diejenige gewesen war, die das größte Einfühlungsvermögen bewiesen hatte - es wäre ein Witz gewesen, der Hyuuga irgendetwas in dieser Richtung zu unterstellen - verneigte sie sich auch noch. Eine Geste, die er bei dem Mädchen so noch nie gesehen hatte.. offensichtlich ging ihr diese 'Schuld' - konnte man das so sagen? - wirklich an die Substanz. Spätestens jetzt hätte der Suna-nin seiner Kameradin vermutlich vergeben, aber hier ging es ja nicht darum, was er dachte, sondern wie die Kinder reagieren würden. Kurz ließ er deshalb, während Sora offensihtlich mit sich kämpfte, noch einmal die jetzt noch neu erlangten Informationen durch seinen Kopf drehen wie ein Stück Fleisch durch den Fleischwolf... nachher kamen die Gedanken schön, fein und zubereitungsbereit wieder hervor. Hm, also war das Gebäude schon vorher derart desolat gewesen. Vermutlich wäre irgendwann jemand zu Tode gekommen, und dann hätten sie sowieso umziehen müssen. Nachdenklich musterte Hei Mari, lockerte seine Arme und lächelte wieder leicht - anscheinend war dem Mädchen dadurch doch irgendwie eine Last von den Schultern genommen worden, und es freute ihn, dass sie mit ihrer Vergangenheit so... ein wenig abschließen konnte. Mit ihrer Shinobi-Vergangenheit bisher. Dabei war die doch noch nicht so alt, oder? Wie viel erfahrener als er war die Hyuuga eigentlich? Eine oder zwei Missionen mehr als er, wenn er sich richtig erinnerte. Also vermutlich ein paar Monate... nicht viel. Nicht in diesem Geschäft.

Was also passierte jetzt? Yoshiko schien sofort überzeugt zu sein und nickte, fast erleichtert. Sie schien mehr als willig, der Hyuuga zu vergeben, tapste sogar ein Schritt auf die Braunhaarige zu, sah dann aber ein wenig zweifelnd zu Sora, der mit sich zu kämpfen schien. Natürlich, es konnte kein schönes Gefühl sein, wenn man erfuhr, dass sein 'Feind' doch nicht so übel war, wie man angenommen hatte. Und wenn er kein Ziel mehr hatte, konnte diese Wut und Trauer vermutlich nur im Nichts verpuffen, weil es im Grunde nichts mehr gab, worüber er sich aufregen konnte - es gehörte der Vergangenheit an, und sie hatten ja ein neues Zuhause gefunden. Der kleine Junge murmelte etwas unverständliches, umarmte das Bild, schien mit sich zu kämpfen. Offensichtlich war es doch nicht so einfach für den Jungen, so eine ernst gemeinte Entschuldigung einfach abzuschlagen, vor allen Dingen, weil er ja nicht nur Recht gehabt hatte, wie er jetzt erkannte... vor allen Dingen, dass die Hyuuga doch nicht nur ein gefühlskalter Eisklotz war. Hei konnte nicht einmal im Ansatz nachvollziehen, was jetzt in dem kleinen Köpfchen Soras vorgehen musste, so viele Gedanken, die kaum zu bändigen waren - sollte er der Hyuuga glauben, sollte er versuchen zu laufen, zu fliehen, zu verschwinden, seinen Frieden mit ihr machen, sollte er... ja, was sollte er tun? Das war, was man auf dem Gesicht des Jungen lesen konnte. Schließlich schniefte er einmal leise, nickte dann leicht und drehte sich auf dem Absatz um, hob die Nase ein wenig an. "... Wir sollen zurück, oder? Ich gehe vor, wenn ihr so lahm seid!", brummelte er - und das kam ja beinahe einem 'Ich vergebe dir!' gleich. Ein Erfolg, oder? Hei, der nicht wollte, dass der Kleine verloren ging, schloss zu dem herausstapfenden Jungen auf, immer noch mit einem neutralem Gesichtsausdruck, während Yoshiko auf Mari zustürmte und ihre dünnen Ärmchen um ihre Hüften schlang. "E-es tut mir so leid...", schniefte das Mädchen und sah mit ihren großen Augen zu der Hyuuga auf, kleine Tränchen schimmerten in ihren grünen Augen. "Ich h-hätte dich nicht s-so beleidigen dürfen. Es tut mir Leeeid!" Und fast, als ob sie befürchtete, das Mari sie gleich aus dem Fenster warf, schnürte sie ihren Griff noch enger und vergrub das Gesicht in dem Oberteil von Mari, während Hei Sora darauf aufmerksam machte, dass er nicht so stampfen sollte, immerhin war hier schon jemand durch die Decke gebrochen - der Boden sah nicht viel besser aus.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Der Abschluss eines langen Kapitels. Dass Mari die Gelegenheit bekommen würde, das Ende auf diese Weise selbst zu gestalten, hätte sie niemals gedacht. Es war für sie immer eine Sache der Vergangenheit gewesen, etwas, in der sie zu sehr auf die Lektionen ihres Vaters gehört hatte. Eine Lehre, dass solche Entscheidungen vielleicht dazu beitrugen, eine Mission erfolgreich zu beenden, doch es fraglich war, ob es diesen Preis wirklich wert war. Aber mit dieser Entschuldigung hatte die Hyuuga nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich zeigen können, dass sie etwas aus der Geschichte gelernt hatte – und das sahen auch die beiden Kinder so. Yoshiko brauchte überhaupt nicht lange zu überlegen, da vergab sie der Ge'nin bereits ihre Vergehen. Warum? Die Kleine war gerade eben völlig aufgelöst gewesen, ihr Bruder war davor gerettet worden, erschlagen zu werden und Hei war so nett gewesen, sie zu beruhigen. Ja, die Blonde hatte bereits erkannt, dass in den Shinobi nicht nur etwas Böses schlummern konnte, auch Ninja besaßen ein Herz. Sora brauchte länger, um mit den neuen Gegebenheiten zurechtzukommen. Mari hatte sich entschuldigt, aufrichtig, das konnte er einfach nicht schlagartig abwälzen. Sie hatte Mut bewiesen, sich den Kindern zu stellen und zu ihren Fehlern zu stehen – mehr konnte der rothaarige Bengel wirklich nicht mehr verlangen. Und auch er verstand, dass die Vergangenheit nicht geändert werden konnte, höchstens wie man mit ihr in Zukunft umging. Schließlich umarmte der Junge ein letztes Mal das Bild, drehte sich dann um und brummelte etwas, bevor er sich auf den Weg machte. Ah. War da etwa ein ganz leichtes, erfolgreiches Lächeln auf den Lippen der Braunhaarigen zu erkennen? Während ihr Teamkollege sich daran machte, dem Bengel zu folgen, wurde die Hyuuga noch einen Moment länger in Beschlag genommen. Yoshiko stürmte auf sie zu, schlang die dünnen Ärmchen um die Taille und entschuldigte sich. Oh nein! Bitte nicht weinen, damit konnte Mari überhaupt nicht umgehen. Das war ja noch schlimmer als die Weinattacke von Shika während der Mission in Sunagakure. Denn die Nara war auch eine Kunoichi – Yoshiko war ein kleines Kind. Die Blonde vergrub auch noch ihr Gesicht in den Klamotten der 15-Jährigen, interessierte sich offensichtlich nicht dafür, dass sie dadurch ebenfalls überall mit der blauen Fingerfarbe besudelt wurde. Damit wäre das Paket wohl komplett – Hei, Sora und auch die kleine Yoshiko waren mit der Farbe gebrandmarkt. Beschwichtigend hob Mari ihre Hände, lächelte leicht. „Ist schon in Ordnung.. ich bin dir nicht böse..“ Das war sie wirklich nicht, denn irgendwo hatte sie die Abneigung der Zwerge gegen sie ja nachvollziehen können und wenn sogar die Hyuuga das konnte, dann hatte es was zu bedeuten. Sie legte die Hände auf die Schultern des sowieso schon gefärbten kleinen Mädchens, die deshalb noch einmal aufsah. Tränen! Verdammt, das waren echte Tränen! „Wirklich.. bitte hör auf zu weinen, das brauchst du nicht“, bat die Ge'nin fast wehleidig, zwang mit aller Kraft das freundlichste Lächeln auf das Gesicht, welches ihr Repertoire hergab. „Wir sollten den anderen beiden folgen, sonst gehen sie gleich ohne uns zurück.“ Was hatte Hei noch einmal getan? Das Köpfchen der Hyuuga strengte sich an, dann biss sie die Zähne zusammen und … strich Yoshiko einmal über den Schopf, löste sich dann vorsichtig von ihr und machte sich auf den Weg, den Jungs zu folgen. Kurz wartete sie auf die noch immer verweinte Blonde, dann verließen sie zusammen das alte Haus.

Die Entschuldigung hatte seinen Zweck erfüllt. Sora kümmerte sich nicht mehr darum, irgendwie entkommen zu können, sondern ging an der Spitze zurück zu ihrer sekundären Unterkunft, dicht gefolgt von Hei und im Anschluss Mari mit der kleinen Yoshiko, die sich so eng es ging an die Braunhaarige hielt. Die hatte ihr anscheinend nicht nur vergeben, sondern sah nun in gewisser Weise auch zu ihr auf. Wie dem auch sei, ein paar Minuten und Fußschritte später trafen die Ge'nin mit den Flüchtlingen wieder bei Ai und Ryuji ein, die ihre Ausreißer zuerst freudig in die Arme nahmen und direkt danach eine Standpauke zum Besten gaben, dass sie so etwas auf keinen Fall wieder tun durften. Woher kam einem das nur bekannt vor? Wie bei Eltern eben, froh darüber, die Kinder wohlbehalten zurück zu wissen, aber gleichzeitig zornig, dass sie ihnen überhaupt solche Ängste bereitet hatten. Zum Glück der beiden Geschwister entschieden sich die Aufpasser dagegen, ihnen eine schlimmere Strafe aufzudonnern als zwei Tage dabei helfen zu müssen, nach dem Essen das Geschirr abzutrocknen. Konnte man sich doch wirklich nicht drüber beklagen, oder? Der restliche Tag verlief recht ruhig, die Shinobi wurden nur noch gelegentlich von irgendwelchen Kindern in Beschlag genommen, ansonsten hieß es, hier und dort ein wenig aufpassen, ansonsten jedoch einfach entspannen und zufrieden dem Feierabend entgegen gehen. Vielleicht erwähnenswert wäre es, dass Hei noch einmal von den kleinen Mädchen beschlagnahmt wurde und er die pure Empörung zu hören bekam, als eine der Drei bemerkte, dass eine Schleife nicht mehr an der Stelle saß, wo sie sein sollte. Schnell wurde das korrigiert und die Frisur des Jungen auf neuen Hochglanz gebracht.
„Wir können dann zurückgehen. Es sollte so weit alles fertig sein.“ Ai klopfte in die Hände, gefolgt von einem schrillen Pfiff Ryujis. Ein paar Anordnungen später fanden sich die Kleinen wieder in braven Zweierreihen wieder und die Aufpasser begannen nachzuzählen, während Schlumpfine sich zufrieden an die Spitze der Gruppe stellte und die Arme vor der Brust verschränkte. Endlich, gleich konnte sie nach Hause gehen und – sehr wichtig – sich waschen. Diese Farbe war an Stellen, an denen sie wirklich nicht zu sein hatte...
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Es war tatsächlich ruhig den restlichen Tag lang: Keine Vorkommnisse mehr, zur Erleichterung des Tatsumaki, der sich einfach nur noch entspannte - jedenfalls soweit es eben möglich war. Es gab nichts mehr, worüber er jetzt gesondert nachdenken konnte - das Mari solche Probleme mit dem kleinen weinenden Mädchen hatte, wusste er ja nicht - weshalb er sich herausnahm, einfach mal sein Hirn ein wenig abzuschalten und sich einfach nur von der Sonne wärmen zu lassen, während die Kinder, unermüdlich wie sie eben waren, weiter draußen spielten und sich schmutziger machten, immer schmutziger. Einmal meinten die drei Mädchen, sich noch einmal an Hei heranpirschen zu müssen, der allerdings rührte sich kaum und bedeutete den zukünftigen Stylistinnen, dass sie die jeweiligen Zöpfe einfach wieder greifen sollten und entsprechend tun und lassen sollten, was sie eben wollten. Es war ja nicht so, als hätte er sich wehren können - vor allen Dingen weil die Kleinen in ihrem Eifer einfach verdammt niedlich waren. Seufzend hing Hei da, spürte, wie die Bändchen, Schleifchen und alles, was eben dazugehörte - zum Glück war das Glitzerpuder alle - fest gezogen wurde, noch einmal optimiert wurde, so dass es eben möglichst 'perfekt' war. Der Tag ging so seltsamerweise wesentlich schneller vorbei als mit den kleinen Angriffen und Sticheleien, die Sora und seine kleine Gruppe nun eingestellt hatte, während sich Yoshiko anscheinend Mari ein wenig zum Vorbild genommen zu haben schien. Immer wieder lag der Blick der kleinen grünen Augen auf der Braunhaarigen, und seltsamerweise spiegelte sich irgendwie Bewunderung darin. Vielleicht wollte die Kleine ja so werden wie Mari? Das wäre ja ein wirklich schneller Umschwung gewesen - aber Hei bekam das alles nicht mit, wurde erst von dem Pfiff Ryujis aus seiner Lethargie geweckt und schreckte auf. Was? Schon? Na, von ihm aus - der Job war ja nicht so schlimm gewesen, wie gedacht. Die Kinder waren letztendlich ja wirklich brav gewesen... und es war im Grunde, mal abgesehen von der Sache mit Mari, ein recht normaler Job gewesen - und kein VDJ! Das war doch ein Fortschritt! Und keine seltsamen Vorkommnisse oder gar ein Genjutsu, was ihn zu dem interessantesten, schlimmsten, aber irgendwie auch schönsten Erlebnis seiner Kindheit mit Mari zurückversetzte. Kopfschüttelnd, um die Gedanken loszuwerden, gesellte sich der frisch gestylte Hei zu seiner blauen Kameradin, streckte sich leicht, als sie schließlich losgingen, und gähnte leicht. Nichtstun machte müde. Und es waren immerhin noch mindestens ein paar Stunden gewesen, die er - und vermutlich auch Mari, er war sich da nicht so sicher - auf der faulen Haut gelegen hatten. Ob die Farbe der Hyuuga mittlerweile komplett getrocknet war? Oder färbte sich immer noch alles, was sie anfasste in dieses schöne himmelblau, welches den gesamten Körper des Mädchens bedeckte? Fragen über Fragen... Hei hatte nicht vor, es noch mehr auszuprobieren, als sowieso schon. Seine Hände waren ja schon blau... musste ja nicht noch mehr in dieser Farbe getaucht sein. Und seine Haare waren eh schlimm genug!

Der Marsch zurück stellte sich genauso wie der restliche Nachmittag als wenig problematisch dar: Die Kinder waren jetzt auch erschöpft, hielten sich an den kleinen Händchen und ab und zu torkelte sogar eines gegen seinen Nachbarn und schien kurz darauf einzuschlafen. Geführt von dem glitzernden Hei und der blauen Mari erregte der Zug hier und da immer noch Aufmerksamkeit - gut, das war untertrieben. Immernoch glotzte jeder, der konnte, auf die weibliche, blaue Figur Maris und auf die sagenhaften Haare des Tatsumaki, die einem Wirbel aus Kitschigkeit und Glitzer hinter ihm herflogen. Es war ein glamouröser Anblick, aber letztendlich kam die Gruppe wieder bei dem alten - neuen - Waisenhaus an, welches wirklich in Rekordzeit bearbeitet worden war, offensichtlich: Alles sah irgendwie... neuer aus. Zwar war das Geld ja angeblich zum größten Teil in die Innenausstattung geflossen, aber auch der Eingangsbereich hatte einen neuen Anstrich verpasst bekommen und sah auch sofort sympathischer aus; Nicht mehr so trist und alt, sondern frisch und neu! Die Kinder schienen sich zu freuen, und als Hei den müden, heimatlosen Nachwuchs der Stadt mithilfe von Mari durch den Eingang lotste, wurden sie - nachdem auch die anderen Aufpasser, die hier geblieben waren und mitgeholfen hatten, die Kinder begrüßten und in den Arm nahmen - von Ayumi, der alten Dame, deren Ausstrahlung die Kinder sofort den letzten Funken Aufsässigkeit austrieb, begrüßt. "Seid willkommen zurück, Mari-san, Hei-kun, Ai und Ryuji. Ich sehe, die Kleinen sind komplett ausgelaugt, das habt ihr gut gemacht. Ich denke, sie werden vermutlich heute gut in ihren neuen Betten schlafen. Und die Tapeten, Wände und Spielsachen erst einmal in Ruhe lassen... morgen werden wir sie erst einmal vorsichtig einführen lassen." Sogar die strenge Dame lächelte jetzt wieder, schien etwas gestresst gewesen zu sein, nun aber löste sich das faltige Gesicht etwas und sie schien äußerst zufrieden. Alles war ja so gelaufen, wie sie es haben hatte wollen: Kinder weg, Renovierung starten, Renovierung fertig machen, Kinder zurück. Nur das zählte, und das war auch erledigt geworden. "Vielen Dank. Damit wäre eure Aufgabe erfolgreich beendet. Ich werde der Verwaltung den Lohn überbringen lassen, ich weiß nicht, wie sie das handhaben. Und natürlich eine Empfehlung, aber ich habe euch ja nicht ausgewählt, weil ihr gute Bewertungen noch nötig hättet." Schmunzelnd musterte die Alte Hei und Mari, die nicht wirklich professionell aussahen - jedenfalls nicht im Moment. Die Alte schien das aber zu kennen und es kümmerte offensichtlich nicht die Oberfläche, sondern nur Taten. Wirklich eine Frau mit viel Lebenserfahrung, nicht? Hei lächelte freundlich, verneigte sich und übernahm dieses Mal das Wort. "Vielen Dank für die freundlichen Worte. Ich freue mich, und ich nehme an, Hyuuga-san auch." Der Wüstensohn, dessen Hände noch immer blau waren, schielte kurz zu seiner Kameradin hinüber, richtete sich dann wieder auf, winkte den drei kleinen Würmern zu, die beinahe traurig dastanden und ihrem Kunstwerk hinterherschauten, bemerkte dann, dass auch Sora und Yoshiko zu ihnen hinübersahen, zwinkerte leicht und drehte sich dann um - es war höchste Zeit, nach Hause zu gehen. Und etwas zu essen. Sonst würde er seine mühsam erkämpften Kilos nachher wieder los - und das wollte er nicht. "Übrigens...", fing Hei an, als Mari und er über die Straße schlenderten, zurück in Richtung seiner Wohnung, die, wie er ja wusste - sie hatte es ihm immerhin gesagt! - auf dem Weg lag. "Was wird dein Vater eigentlich zu seiner... frisch gefärbten Tochter sagen?", fragte er und schmunzelte leicht. Der alte Mann von Mari schien ja nun wirklich nicht der humorvollste zu sein... aber vielleicht würde er auch einfach garnichts sagen. Hei wusste es nicht.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Ende gut, alles gut. Zusammen mit dem glitzernden Tatsumaki führte Mari die Gruppe aus circa vierzig Kinder zurück zum ursprünglichen Waisenheim. Der Weg hatte sich nicht verkürzt, daher mussten die beiden Ge'nin sich noch eine ganze Weile den Blicken der Öffentlichkeit stellen. Jeder Bewohner oder auch Gast Jôseis blieb stehen und sah dem Grüppchen hinterher, hier und da konnte man sogar Fragen hören, ob ein neuer Zirkus in die Stadt gekommen wäre. Welcher Zirkus würde denn bitte so Werbung für sich machen? Egal, viel wichtiger war es, dass die Hyuuga diese Aufmerksamkeit so gut es ging ignorierte, nach vorne blickte und innerlich die Minuten zählte, die sie geschätzt noch davon entfernt waren, die Zwerge abzuliefern und den Job als beendet zu erklären. Und dann tauchte die Rettung in Form des Gebäudes 'Kunterbunt' auf, in neuem Anstrich, sei angemerkt. Zusammen mit den Aufpassern scheuchten die Jugendlichen die Schützlinge zurück in ihre neue Heimat, die diese auch sofort freudig in Beschlag nahmen. Schon bald tauchte Ayumi auf, begrüßte jeden Einzelnen und Mari wandte sich von dem letzten Blick auf die Kinder zu der älteren Dame um. Sie war zufrieden? Sehr gut, zumindest eine Person, der es sichtlich gut ging. Klar, auch die Braunhaarige freute sich über das Lob, das ihnen zuteilwurde. Welcher Shinobi wollte nicht hören, dass er eine weitere Empfehlung bei der Verwaltung bekommen würde, konnte sich immer nur besser in der Akte machen. Dennoch, an diese himmelblaue Farbe am ganzen Körper und an den Spitznamen 'Schlumpfine' konnte sie sich immer noch nicht gewöhnen und fühlte sich dementsprechend auch nicht wohl. Ausnahmsweise übernahm Hei das Wort, bedankte sich und erntete zur Bestätigung ein leichtes Nicken der Kunoichi, die ihre weißen Äuglein kurz von Ayumi zu ihrem Kollegen und danach wieder zurück hatte wandern lassen. Kurze Verbeugung nicht zu vergessen. Wollte sie sich groß von den Zwergen verabschieden? Nicht wirklich. Einzig aufgrund der Tatsache, dass sie sich vor ein paar Stunden bei zwei von diesen wegen einer üblen Geschichte der Vergangenheit entschuldigt hatte, blickte sie noch ein letztes Mal zu Yoshiko und Sora, schenkte ihnen kein Zwinkern, aber das übliche Lächeln. Es sagte nicht viel aus, aber dass Mari nicht die gefühlvollste Person nach außen zeigte, das wussten auch die beiden Kinder mittlerweile, die es ihr deshalb hoffentlich nicht übel nahmen.

Vom Waisenheim aus hatten sich die Ge'nin in direkte Bewegung zu Heis Wohnung gesetzt, denn an dieser kamen beide unweigerlich zusammen vorbei. Der junge Mann, da er dort wohnte, klar und Mari, da sie auf der kürzesten Strecke lag, um zurück in das heimische Anwesen zu gelangen. Die Hyuuga schmunzelte bei der Frage des Suna-Nin, sah ihn von der Seite her an, verschränkte dann die blauen Arme hinter dem in der gleichen Farbe getunkten Rücken. „Ich denke, dass er nichts sagen wird. Wenn es gut läuft, bekommt er mich so gar nicht erst zu sehen und wenn.. wird ihm mein Aussehen alles sagen, was er wissen muss. Dass ich ungeschickt gewesen bin, zu spät reagiert habe. Freiwillig habe ich diese Farbe sicherlich nicht über mich geschüttet. Mein Vater ist nicht unbedingt der Mann der vielen Worte, weißt du.“ Klar wusste er es. Oder konnte es sich zumindest denken, denn auch wenn die Begegnung nicht lange gedauert hatte, der Wüstenjunge hatte dem Jô'nin bereits gegenübergestanden. Und auch damals war Shirou aufgetaucht, hatte das Nötigste gesagt und war dann wieder verschwunden. Naja, konnte nicht schaden, es erneut zu betonen. Ein paar Minuten später offenbarten sich zu beiden Seiten die gewohnten Wohnungen des Seiryuu-Bezirks. Daher dauerte es auch nicht mehr lange, bis die beiden Ge'nin vor jener des Tatsumaki zum Stehen kamen – oder genauer gesagt der vor der Tür, die in das gesamte Gebäude hineinführte. Hier hatte Mari zu Beginn des Tages gestanden und ihr Byakugan genutzt, um in die Privatsphäre der Leute einzudringen. Die Nackenhaare stellten sich ihr auf, wenn sie an das Knäuel auf dem Bett dachte. Schnell wieder vergessen. „In Ordnung, heute brauchst du mich nicht nach Hause begleiten. Ich denke, den Weg finde ich alleine.“ Sie grinste ein wenig, war es doch eine Anspielung auf den grottigen Orientierungssinn des Schwarzhaarigen. Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, da war noch etwas gewesen. „Diese Geschichte mit Sora und Yoshiko war ein wenig aus dem Ruder gelaufen, dabei hattest du damit Nichts zu tun.“ Entschuldigung? Fehlanzeige, lieber formulierte die Hyuuga es anders, ohne dieses Wort verwenden zu müssen. Reichte, wenn sie ein einziges Mal am heutigen Tag dazu gezwungen worden war – durch ihre eigenen Schuldgefühle – sich und auch anderen einen offensichtlichen Fehler zu gestehen. „Ich hoffe, es waren dir nicht zu viele Unannehmlichkeiten. Abgesehen von der unvorhergesehenen Attacke mit dem Wasserschlauch.“ Die Äuglein musterten den hellen Himmelskörper, der bereits gen Horizont zog. Es war spät geworden, der Tag mit den Kindern war zwar anstrengend gewesen, doch gerade dadurch hatte man nicht bemerkt, wie schnell die Zeit in Wirklichkeit vergangen war. Wieder drehte sich Mari ihrem Kollegen entgegen „Ich werde dann gehen. Es war eine gute Zusammenarbeit und ich bin mir mittlerweile irgendwie sicher, dass wir bald wieder einen Auftrag erledigen werden, Tatsumaki-kun. Dir noch einen guten Abend.“ Sie drehte sich auf dem Absatz um, ging die ersten paar Schritte, dann fiel ihr etwas ein. Untypisch für die sonst so vorsichtige Kunoichi vollführte diese eine halbe Drehung und ging ein Stück rückwärts, deutete mit dem Finger auf eine Stelle des eigenen Kopfes. „Übrigens hat sich dort eine Spange gelöst. Nicht, dass sie gleich noch herunterfällt.“ Sie zwinkerte, grinste noch einmal etwas breiter und verschwand – wieder nach vorne sehend – um die nächste Ecke. Jetzt hieß es, so schnell wie möglich waschen. Bevor noch irgendwelche Leute Mari hinter der blauen Fassade erkennen würden.. das konnte einem schließlich lange nachgehalten werden.


[Ende~]
 
Oben