Hyuuga Mari
Chuunin
Sora, bis zu dem Vorfall in der Eisdiele hatte sie nicht einmal den Namen dieses kleinen Satansbratens gekannt und auch dort nur indirekt durch das Mädchen mit den blonden Locken mitbekommen. Und nun? Er warf ihr unschöne Dinge an den Kopf, wirklich Schlimme, und als wäre das nicht schon genug, geschah das alles auch noch in der Öffentlichkeit. Die Öffentlichkeit definierte sich hierbei aus den anderen Kindern – zumindest denen, die nach dem Schrei neugierig aufgeblickt hatten – und dem Tatsumaki, der schweigend danebenstand, zuhörte und darüber nachdachte, was er hier von der ersten Mission seiner Kollegin erfuhr. Sie war damals so besessen von den Dingen gewesen, die sie neben der Akademie auch von ihrem Vater gelernt hatte, dass anderes für sie gar nicht infrage gekommen war. Dieser erste Auftrag war ein Musterbeispiel dafür gewesen, wie sehr sie sich von allem und jedem hatte distanzieren können, um den direkten Blick auf das eigentliche Ziel nicht zu verlieren. Keine Umwege nehmen, sich nicht ablenken lassen, ansonsten kommt man schnell vom Pfad ab und findet nicht mehr zurück. Wenn das hieß, mit Scheuklappen durch die Welt zu gehen und Personen rechts und links auszuschalten, dann war dies eben so. Doch im Laufe ihres Daseins als Kunoichi hatte sich in dieser Einstellung etwas geändert. Bereits während des Rattenjobs hatte sich dieser Ansatz von Wandel gezeigt, bei der Rettung des Suna-Nin, den sie damals – so hatte sie gedacht – gerade erst kennengelernt hatte. Und danach war ein weiteres halbes Jahr ins Land gezogen, in der die Ge'nin begonnen hatte, sich ein wenig von den Denkmustern ihres alten Herrn zu lösen, auch wenn dieser es so noch nicht mitbekommen hatte. War sicherlich auch besser so. Verwundert musterte die Hyuuga das Schmunzeln des Schwarzhaarigen, was war daran bitte des Lächelns würdig? Weder war sie stolz darauf, wie das alles gelaufen war, noch fand sie etwas Witziges daran. Der Rattenjob also, ja. Worüber hatten wir gerade eben noch unser hübsches Köpfchen zerbrochen? „Der Weg der geringsten Probleme für einen persönlich, würde eher stimmen. Hätte man ihr gegenüber einfach Klartext gesprochen und wäre dann von dort verschwunden, wären nicht wir die mit den Problemen gewesen, sondern Yamada-san, die sie auch verdient gehabt hätte. Und wir hätten nicht gelogen, sondern einfach unseren Job erledigt und wer weiß, vielleicht hättest du die alte Dame und ihren Verein dann heute nicht am Hals hängen.“ Sie wiegte den Kopf nachdenklich zu beiden Seiten, versuchte sich heute erneut in eine Situation zu denken, in der eine unschuldige Person verprügelt wurde. Man konnte es gar nicht mehr vergleichen! Damals waren ihre Möglichkeiten so beschränkt gewesen, weshalb sie Prioritäten hatte setzen müssen, weder war das Byakugan ausgebildet gewesen, noch hatte sie viele Techniken ihr Eigen nennen können. Und wenn nun ein Unschuldiger dennoch in irgendeiner Art und Weise die Mission gefährden würde? Ein innerlicher Seufzer, sie wusste es nicht. Die eine Seite in ihr sagte noch immer, dass es als Shinobi ihre Aufgabe war, dem Dorf und ihrem Clan zu dienen. Die andere wehrte sich, indem es von der Funktion eines Vorbilds sprach, der kindlichen Vorstellung eines Ninja, der als Retter der Bürger zum Einsatz kam. Welche von den beiden Fraktionen die Oberhand gewann, momentan eher... „Ich denke schon.“ Ja, zurzeit war es wirklich so, dass sich die kindliche Vorstellung des Helden in Not durchgesetzt hatte. Zusammen mit den gesteigerten Fähigkeiten hatte Mari sich immer mehr von den 'normalen' Bürgern differenziert gefühlt, was unweigerlich dazu geführt hatte, dass sie, sollte es ihr irgendwie möglich sein, helfen wollte. Konnte. Musste. Etwas in dieser Art, auch wenn es noch nicht endgültig durchgebrochen war. Schließlich zuckte sie mit den Schultern, sah in Richtung des Eingangs, durch den Sora davongelaufen war. „Ich befürchte es. Bisher ergibt sich mir der Eindruck, dass der Kleine die anderen vier Kinder anführt, solange er auf Kriegsfuß mit mir ist, werden die restlichen Kinder nachziehen.“ Das war wie mit Unkraut. Nur die Blätter brachten nicht viel, wenn, dann musste die Wurzel entfernt werden, die das Ganze immer wieder in die Höhe schießen lies.
Just in diesem Moment erschien Ai an der Tür, rief ohne direktes Ziel hinaus in den Garten, um die Aufmerksamkeit der kleinen Menschen zu bekommen, die am Bach, bei den Gebüschen oder im Sandkasten spielten. Und zwangsweise auch jene der Ge'nin. „Ich habe gerade ein paar Kekse gefunden, wer wiiiiiill welche?~“ Gefunden. Eher bewusst eingepackt, um sie später an die Zwerge zu verteilen, sie noch einmal zusammenzubekommen, vielleicht sogar durchzuzählen. Warum es wohl kein warmes Mittagessen gab? Wahrscheinlich war die fehlende Küche schuld, weshalb die Kleinen erst zum Abend, wenn sie zurück in ihrer eigentlichen Unterkunft waren, etwas Warmes in den Magen bekommen würden. Keine fünf Sterne Küche, davon konnte man gewiss ausgehen, aber gut genug, um es zu essen und gleichzeitig zu genießen. Die Kinder ließen es sich nicht lange nehmen, sprangen begeistert aus dem Bach, aus dem Sandkasten und von allen Plätzen, an denen sie gewesen waren und rannten zurück in die Halle, hinterließen dabei eine Mischung aus Sand-, Wasser- und einfachen Dreckspuren. Mari warf Hei einen Blick zu, lächelte nun wieder leicht und verstaute die Hände in den Hosentaschen. „Kekse. Wenn das kein Angebot ist, außerdem gibt es hier draußen nicht mehr wirklich etwas, auf das wir aufpassen könnten.“ Die weißen Äuglein spähten zur Halle, danach schritt die Ge'nin dorthin, lies es sich nicht nehmen, noch etwas loszuwerden. „Ein Eis und jetzt noch Kekse. Die Zahnfee wird sich freuen.“ Ob es nachher auch noch das Angebot eines altmodischen, aber gesunden Apfels gab? Vielleicht war das ja bereits beim Frühstück abgearbeitet worden.
Drinnen erkannte man nur eines: eine Traube kleiner Köpfchen, die sich um den männlichen Aufpasser Ryuji drängelten, der lachend seine Butterkekse verteilte. Die fehlende Schokolade machte es doch zumindest etwas besser, hätte man behaupten können. Auch Sora und seine Kumpane waren dort vertreten, doch gerade kümmerten sie sich nicht um die Ninja, sondern um die Süßigkeit. Wie mit dem Eis, wenn man die Aussicht hatte, etwas Gutes zu bekommen, dann wurde sich zuerst darum gekümmert, danach ging es dann wieder darum, irgendwelchen Kunoichi das Leben schwer zu machen. Plötzlich kam Ai angetänzelt – ihre Bewegungen hatten etwas aus dieser Richtung – und übergab den beiden Ge'nin jeweils einen Butterkeks, lachte. „Die Aufpasser brauchen schließlich auch ein wenig Kraft, da haben sie sich das verdient.“ Schon nett, doch bevor sich die Hyuuga einen Bissen gönnte, blickten die Seelenspiegel auf die Süßigkeit hinab, als wäre dort eine Bombe versteckt. Normal bekam sie nicht einfach so etwas geschenkt, so ohne Hintergedanken.
Just in diesem Moment erschien Ai an der Tür, rief ohne direktes Ziel hinaus in den Garten, um die Aufmerksamkeit der kleinen Menschen zu bekommen, die am Bach, bei den Gebüschen oder im Sandkasten spielten. Und zwangsweise auch jene der Ge'nin. „Ich habe gerade ein paar Kekse gefunden, wer wiiiiiill welche?~“ Gefunden. Eher bewusst eingepackt, um sie später an die Zwerge zu verteilen, sie noch einmal zusammenzubekommen, vielleicht sogar durchzuzählen. Warum es wohl kein warmes Mittagessen gab? Wahrscheinlich war die fehlende Küche schuld, weshalb die Kleinen erst zum Abend, wenn sie zurück in ihrer eigentlichen Unterkunft waren, etwas Warmes in den Magen bekommen würden. Keine fünf Sterne Küche, davon konnte man gewiss ausgehen, aber gut genug, um es zu essen und gleichzeitig zu genießen. Die Kinder ließen es sich nicht lange nehmen, sprangen begeistert aus dem Bach, aus dem Sandkasten und von allen Plätzen, an denen sie gewesen waren und rannten zurück in die Halle, hinterließen dabei eine Mischung aus Sand-, Wasser- und einfachen Dreckspuren. Mari warf Hei einen Blick zu, lächelte nun wieder leicht und verstaute die Hände in den Hosentaschen. „Kekse. Wenn das kein Angebot ist, außerdem gibt es hier draußen nicht mehr wirklich etwas, auf das wir aufpassen könnten.“ Die weißen Äuglein spähten zur Halle, danach schritt die Ge'nin dorthin, lies es sich nicht nehmen, noch etwas loszuwerden. „Ein Eis und jetzt noch Kekse. Die Zahnfee wird sich freuen.“ Ob es nachher auch noch das Angebot eines altmodischen, aber gesunden Apfels gab? Vielleicht war das ja bereits beim Frühstück abgearbeitet worden.
Drinnen erkannte man nur eines: eine Traube kleiner Köpfchen, die sich um den männlichen Aufpasser Ryuji drängelten, der lachend seine Butterkekse verteilte. Die fehlende Schokolade machte es doch zumindest etwas besser, hätte man behaupten können. Auch Sora und seine Kumpane waren dort vertreten, doch gerade kümmerten sie sich nicht um die Ninja, sondern um die Süßigkeit. Wie mit dem Eis, wenn man die Aussicht hatte, etwas Gutes zu bekommen, dann wurde sich zuerst darum gekümmert, danach ging es dann wieder darum, irgendwelchen Kunoichi das Leben schwer zu machen. Plötzlich kam Ai angetänzelt – ihre Bewegungen hatten etwas aus dieser Richtung – und übergab den beiden Ge'nin jeweils einen Butterkeks, lachte. „Die Aufpasser brauchen schließlich auch ein wenig Kraft, da haben sie sich das verdient.“ Schon nett, doch bevor sich die Hyuuga einen Bissen gönnte, blickten die Seelenspiegel auf die Süßigkeit hinab, als wäre dort eine Bombe versteckt. Normal bekam sie nicht einfach so etwas geschenkt, so ohne Hintergedanken.