Aktuelles

Jôsei-Nordtor: Das Prunkportal

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Jôsei-Nordtor
auch 'Das Prunkportal' genannt

Es das Prunkportal zu nennen, ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber die - durchaus mit Absicht etwas abfällig klingende - Bezeichnung hat sich beim Volk von Jôsei trotzdem durchgesetzt. Durch seine Lage im Nordteil von Jôsei in den daran anschließenden Genbu-Bezirk ist dieses Tor das mit Abstand am besten in Stand gehaltene, und auch die Straßen und Wege ergießen sich nicht nur funktional, sondern auch angenehm für das Betrachterauge in Richtung Stattinnere. Es reihen sich Clan-Anwesen an Clan-Anwesen, zumeist gut gepflegt, und durchaus für repräsentative Zwecke gedacht.​

Somit ist dieser Stadteingang eher für diplomatischen und repräsentativen Besuch vorgesehen. Natürlich verkehren hier genauso Ninja und Zivilbevölkerung, aber wenn Shirogakure nicht nur Reichtum, sondern auch Macht und Stärke repräsentieren möchte, dann wird der Kage vom Nordtor aus einladen und seine Ninja dort für die Eskorte stationieren.​
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Mission: Diplomatische Stippvisite

Hei fühlte sich an diesem frühen Morgen überhaupt nicht wohl. Und das lag ausnahmsweise mal überhaupt nicht daran, dass es ein früher Morgen war (etwas, was ihn sonst massiv störte). Nein, vielmehr waren es drei andere Faktoren, die ihn entweder jetzt oder in letzter Zeit störten.

Erstens war da ein penetranter Kopfschmerz, der sich eher dumpf als stechend äußerte. Dieser wollte einfach nicht verschwinden und war so schon fast ein wenig zur Gewohnheit geworden – ein Umstand, den Hei nicht zu akzeptieren gedachte. Bisher war aber irgendwie noch nicht dazu gekommen, sich einem Arzt anzuvertrauen. Nach der letzten Mission hatten so viele seiner Kolleginnen und Kollegen Verletzungen davon getragen, dass er es als albern empfand, wegen ein wenig Kopfschmerzen zum Arzt zu gehen.

Zweitens und drittens war da die heutige Aufgabe und zwei Dinge, die ihn daran störten.

Zum einen: Aufgrund der doch verhältnismäßig hochrangigen diplomatischen Delegation, die sie erwarteten, hatte man ihn (und alle Mitstreiter natürlich) darum angehalten, in der klassischen, ganz normalen Chuunin-Uniform aufzutauchen. Seine Partnerin bei dieser Mission war Mari (mal wieder), was natürlich überhaupt nicht schlimm war (im Normalfall), aber… die Konoha-Weste sah einfach so viel besser aus. Es war unfair. Hei ärgerte sich darüber, und Mari hatte ihn heute morgen, als sie ihn zu einer Unzeit aus dem Bett geholt hatte, bereits mit vor Schadenfreude funkelnden, weißen Iriden darauf aufmerksam gemacht. Sie wusste, dass er die altbackene Chuunin-Weste aus Sunagakure nicht ausstehen konnte. Der Rest des klassischen Shinobi-Outfits war zwar soweit in Ordnung, aber die Weste war nun einmal der Blickfang, und bei Hei fing er sie eher Mitleid.

„Ich werde nach dieser Mission einen offiziellen Antrag stellen, dass die Schulterpolster entfernt werden. Und mir sind die Erfolgschancen auch vollkommen egal, dass es wirklich passiert“, erklärte er der Konoha-Chuunin neben sich. Mari sah gut aus in dem Outfit. Es war sehr ungewohnt, aber wenn man so einen Körper hatte (und eben eine zumindest etwas modernere Weste), dann sah man eben auch in den meisten Outfits gut aus. Seufzend rieb sich Hei einen Moment am Kopf, als ein kleines Pochen ihn an seinen Kopfschmerz erinnerte. Um Mari nicht zu verunsichern, ließ er das aber auch wieder und lächelte schief. „Sobald wir wieder zuhause sind, werde ich dieses Ding hier loswerden.“ Er zupfte an seiner Weste und warf dann einen kurzen, amüsierten Blick zu der Braunhaarigen. „Und deine auch“, schob er spitz nach, grinste ein wenig, konzentrierte sich dann wieder auf den Weg vor ihnen. Sie standen vor dem Tor nach Jôsei, die Straße in Richtung Norden schauend.

„Was denkst du, weshalb Umiko hierhin kommt? Will sie sich beschweren, weil Shino in Gefahr war?“ Nachdenklich kratzte sich der Tatsumaki am Kinn. Das war der dritte Punkt, der ihn störte. Er wusste nicht genau, wieso die Dorfleitung von Taki extra nach Shiro kam. Das klang nach Ärger. Vor allen Dingen so kurzfristig nach der letzten Mission, in der er sich Shino ‚geliehen‘ hatte. Und die beinahe zu einem kompletten Desaster ausgeartet war. Und aus der kühlen, frühlingshaften Morgenluft schälte sich langsam eine Kutsche, und je näher sie kam, desto überzeugter war Hei, dass darin Sakai Umiko zu finden war, Dorfoberhaupt von Takigakure.

Ihre Mission war recht eindeutig: Geleitet Sakai Umiko und jede eventuelle Begleitung durch Jôsei nach Shirogakure. Sorgt, dass es ihnen an nichts fehlt. Der Kage hat erst am Nachmittag Zeit, weshalb die Zeit bis dahin mit einem Besuch in der Akademie überbrückt werden sollte.

Hei seufzte. Hoffentlich war Umiko gut drauf. Sie war ihm wie ein befehlsgewohntes, aber faires Oberhaupt vorgekommen. Damit sollte sich doch arbeiten lassen, oder?
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Eigentlich war es ein ziemlich simpler Auftrag, den sie heute erledigen sollten. Keine besonderen Gefahren, die sie zu erwarten hatten, keine Kämpfe, keine Kriege, keine diplomatischen Gespräche. Obwohl… Letzteres vielleicht doch? Zumindest indirekt. Mari und Hei sollten das Oberhaupt von Takigakure am Nordtor von Jôsei in Empfang nehmen, einen Tag lang bespaßen, irgendwie auch beschützen und schlussendlich zu Gesprächen mit dem Hikarikagen abliefern. Warum genau Umiko nach Jôsei kam, wusste die Hyuuga nicht – genauso wenig wie ihr Freund. Wenn man die zeitliche Abfolge beachtete, war es zumindest naheliegend, dass es eine Verbindung zur letzten Mission gab. Ob das nun etwas Positives oder Negatives für Mari und Hei bedeutete, wagte sich die Kunoichi aber nicht abschließend zu beurteilen. Die Begleitung eines Oberhauptes… Erinnerungen an den damaligen Job mit Kana, als sie gemeinsam den Raikagen hatten begleiten müssen, huschten durch das Köpfchen der Hyuuga. Es waren keine guten Erinnerung. Es konnte eigentlich nur besser werden als damals, oder?

Es war noch recht früh, als sie gemeinsam mit Hei am Nordtor wartete. Die Sonne ging gerade erst auf, ein leichter Nebel hing über dem Pfad und erschwerte die Sicht in die Ferne. Es war eine angenehme Stille, die an diesem frühen Morgen herrschte – ein Grund, warum Mari die Morgenstunden mochte. Anders als beim Tatsumaki machte ihr das frühe Aufstehen nichts aus, genauso wenig das offizielle Outfit, das sie tragen musste. In ihrer Freizeit war die Hyuuga zwar froh, auf die Chuunin-Weste verzichten zu können, aber vielleicht lag es in ihren Genen, dass sie auch kein Problem damit hatte, sie zu tragen, wenn es eben notwendig war. Irgendwie war Mari dann eben doch traditionell erzogen worden. Die Stimme ihres Freundes riss die junge Frau aus ihren Gedanken. Sein kurzes Zögern, genauso wie das Reiben an seinem Kopf entging Mari nicht. Natürlich hatte der Suna-Nin immer wieder einmal von seinen Kopfschmerzen berichtet und dass diese nicht weggingen, gefiel der Hyuuga ganz und gar nicht. Mehr als einmal hatte sie den Tatsumaki darauf angesprochen, endlich einen Arzt aufzusuchen, das untersuchen zu lassen – aber bisher hatte sich Hei dagegen erfolgreich gewehrt. „Ich würde ja sagen, solange du noch solche Scherze machen kannst, kann es dir nicht allzu schlecht gehen“, erwiderte sie auf seinen kleinen Witz (okay, es war sehr wahrscheinlich kein Witz), bevor ihr Blick einen Hauch strenger wurde. „Das mit deinen Kopfschmerzen gefällt mir nicht, Hei. Wenn das so weitergeht, kommst du um einen Arztbesuch nicht herum“ Sie stoppte kurz, suchte den Blickkontakt mit ihrem Freund und ergänzte in vollkommenem Ernst: „Notfalls trage ich die persönlich dorthin.“ Und es sollte klar sein, dass Mari das auch genauso umsetzen würde. Als es schließlich um die Frage ging, warum genau Umiko Jôsei besuchte, zuckte Mari mit den Achseln. Sie wusste immerhin genauso wenig wie Hei. Umiko war der Kunoichi als strenges, aber auch faires Oberhaupt in Erinnerung geblieben. Eigentlich machte sich die Hyuuga nicht wirklich Sorgen, dass der Besuch mit einer Beschwerde zusammenhing, das passte einfach nicht zu dem Eindruck, den das Oberhaupt bisher hinterlassen hatte. „Zuletzt waren die Gefahren, mit denen Taki als unabhängiges Land sich auseinandersetzen musste, nicht besonders klein. Vielleicht kommt Umiko auch nach Jôsei, um sich zukünftig besser gegen diese Gefahren behaupten zu können? Vielleicht strebt sie ja sogar ein besseres Verhältnis zu Shirogakure an?“ Es war eine Möglichkeit von vielen und genaueres würden sie erst erfahren, wenn Umiko endlich ankam.

Fast so, als hätte sie es gehört, schälte sich eine Kutsche aus dem wabernden Nebel am Horizont und näherte sich dem Nordtor. Interessanterweise gab es keine größeren Wachposten, die die Kutsche begleiteten, sondern nur den Kutscher, der die Pferde antrieb und nach kurzer Zeit vor Hei und Mari zum Stillstand kam. Der Kutscher – ein hagerer Mann mit kahlem Kopf – kletterte von dem Gefährt, nickte den Shinobi einmal kurz zu und trat dann an die Seite, um die Tür der Kutsche zu öffnen. Hervor trat… „Mari-san!!“ Ein lauter Aufschrei ertönte und noch ehe die Hyuuga verstanden hatte, wer da aus der Kutsche kam, warf sich ein schlanker Körper um ihren Hals. Mari blinzelte und erst, als die Fremde sich von ihr löste, erkannte sie, um wen es sich handelte. „Shino?“ Ja, tatsächlich. In dem normalen Shirt und den weiten Hosen hätte Mari die Einheimische aus Taki fast nicht wiedererkannt. Aber… was machte Shino hier? Gerade als die Hyuuga diese Frage auch formulieren wollte, war es ein Räuspern im Hintergrund, das die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zog. Und da stand die Person, die Mari eigentlich erwartet hatte: Umiko, das Oberhaupt von Takigakure. „Hyuuga-san, Tatsumaki-san. Es freut mich, euch wiederzusehen“, sprach die Frau mit dem dunklen Haar aus und lächelte sogar ganz leicht. „Ich habe extra nach euch als Geleitschutz für meinen Besuch in Shirogakure gefragt. Es freut mich, dass mein Wunsch erfüllt wurde.“ Ach, hatte sie das? Fragen über Fragen. Dieser Besuch wurde wirklich immer rätselhafter.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Hei machte eine abwiegelnde Handbewegung. Wegen so ein wenig penetranten Kopfschmerzen würde er sich sicherlich nicht zu einem chronisch überlasteten und unausgeschlafenem Arzt bewegen, der sich im Zweifel eh nur dazu herablassen würde, ihm ein wenig Ruhe anzuraten. Auch, wenn Hei diese eigentlich in der Regel genug hatte. Nein, es würde schon alles gut werden. Maris Sorge war in seinen Augen unbegründet, wenngleich Hei genauso gut wusste, dass er sich im Zweifel kaum erwehren würde können. Aber wie war sie darauf gekommen, dass er einen Scherz gemacht hatte? Amüsiert schmunzelte er ein wenig und zuckte mit den Schultern. "Wird schon werden, Prinzessin. Keine Sorge." Diese Worte sollten doch erst einmal genügen, oder? Bestimmt! Es hatte bisher in jeder Beziehung dieser Welt vollkommen ausgereicht, dem anderen einfach zu versichern, es würde schon gut werden. "Das stimmt wohl. Ich meine, ich habe nichts dagegen, wenn man ein gutes Verhältnis zu Taki halten könnte. Denke mal, es wird eine Mischung aus beiden Dingen sein. Kann mir kaum vorstellen, dass Shino nicht alle Details erzählt hat, die sie noch in Erinnerung hatte." Heis Gedanken schweiften einen Moment zu der badeanzug-tragenden Zivilistin, die sich zumindest als willensstark genug erwiesen hatte, in einer Mission die Zähne zusammenzubeißen und zu helfen. Es hatte ihn beeindruckt. ​

Die Kutsche schälte sich aus dem Morgennebel. Hei hatte, in voller Ernsthaftigkeit, schon beinahe vergessen, dass es so etwas gab. Ruhig, aber gespannt, beobachteten die beiden Chuunin, wie sich das Gefährt näherte, und als es vor dem Prunktor zum Stillstand kam, wunderte sich Hei zwar ein wenig ob der fehlenden Wachen... überlegte sich dann aber, dass das Taki-Oberhaupt wahrscheinlich selbst wehrhaft war und nicht eben die gleichen Sicherheitsbedenken haben musste, wie es vielleicht die Kage hatten. Der Aufschrei, der folgte, überraschte ihn dann aber doch. "Shino?", fragte auch er überrascht, und betrachtete die junge Frau mit... ohne... Badeanzug. Hei blinzelte leicht. Es war ein so ungewohnter Anblick, dass er für den Moment beinahe vergaß, dass es nicht normal war, immer einen Badeanzug zu tragen. Ob sie ihn wohl, wie damals in Taki, drunter trug? Fragen über Fragen...​

Viel wichtiger: Umiko. Sie war ebenso aus dem Gefährt gestiegen und stand da, wie er sie in Erinnerung hatte. Eine harte Ausstrahlung, irgendwie, ein wenig müde vielleicht. Gut, sie waren wahrscheinlich die Nacht über unterwegs gewesen. Hei verneigte sich ein ganzes Stück mehr vor dem Taki-Oberhaupt, als er es bei den meisten anderen Menschen jemals in Betracht ziehen würde, und verschränkte die Arme danach hinter dem Rücken. "Sakai-sama", antwortete er beflissen und nickte. "Ich gebe zu, ich habe mich ein wenig gewundert, aber Hyuuga-san und ich stehen Euch heute gerne zur Verfügung. Laut dem Plan, den ich erhalten habe..." Er legte den Kopf schief und schielte zu Shino hinüber. "... ist das Treffen mit unserem Dorfoberhaupt allerdings erst für nach dem Mittag angeberaumt. Gibt es einen Grund für die frühe Anreise?" Umiko schien ein Schmunzeln nicht unterdrücken zu können, und Shino stellte sich neben sie. "Umiko-san hat gesagt, wenn wir schon einmal nach Shiro kommen, sollten wir auch etwas davon haben, ne?" Sie grinste ein wenig und Umiko nickte bestätigend. "In etwa. Ich habe eine Bitte an euch - einer der Gründe, warum ich explizit nach euch gefragt habe. Nicht nur seid ihr bereits mit Shino bekannt, sondern habt offensichtlich schon erfolgreich begonnen, die Ränge bei euch zu durchlaufen. Mich interessiert eure Ausbildung... und ich würde mir gerne die Akademie ansehen." Hei erinnerte sich daran, dass etwas von der Akademie in der Missionsbeschreibung gestanden hatte. Aber wieso wollte Umiko gerade dorthin? "Ich war zwar schon länger nicht mehr da, aber ich denke, den Weg finden wir noch - oder?" Schmunzelnd warf Hei seiner Freundin einen Blick zu. Shino kicherte. "Das ist bestimmt super spannend, ne? Wer weiß, wenn ich...", fing sie an, aber Umiko brachte sie - erfolgreich und zum Erstaunen von Hei - mit einer Geste zum Schweigen. Hei blinzelte ein wenig, unterdrückte einen Kommentar aber. "Bitte, folgt uns doch." Er nahm einfach an, dass Mari die Führung übernahm. Wer von ihnen den besseren Orientierungssinn hatte, war ja eindeutig. "Shino hat mir einiges über eure Mission erzählt", merkte Umiko beim Gehen beiläufig an. "Es scheint ja ziemlich wild gewesen zu sein. Da es sich im Grenzgebiet zugetragen hat, wird das Teil des Gesprächs mit dem Kage sein", gab sie ungewöhnlich offen zu, aber ihre Augen beobachteten Hei und Mari offensichtlich aufmerksam. "Jenseits des Protokolls... Shino scheint sich gut geschlagen zu haben. Was denkt ihr darüber?"
 

Hyuuga Mari

Chuunin
Beiträge
1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
Steckbrief
Link
Mari hatte absolut nicht damit gerechnet, hier und heute erneut auf Shino zu treffen. Ja, der Besuch des Dorfoberhauptes von Takigakure war angekündigt gewesen, aber mehr auch nicht. Shino zählte – soweit die Hyuuga das beurteilen konnte – grundsätzlich zum normalen Volk Takis. Keine persönliche Assistenz von Umiko, auch sonst keine außergewöhnliche Verbindung zwischen den beiden Frauen. Die Tatsache, dass Shino dennoch hier war, verhärtete die Vermutung, dass der Besuch und das Gespräch mit dem Kagen doch etwas mit der vergangenen Mission zu tun haben könnte. Und das wiederum… konnte entweder positive oder negative Folgen für die beiden Chuunin bedeuten, oder? Es war diesen Überlegungen geschuldet, dass die 20-Jährige, die sonst stets auf ihr Auftreten und ihr Benehmen achtete, erst durch die Verbeugung von Hei darauf aufmerksam gemacht wurde, dass auch sie sich verbeugen sollte. Gesagt, getan. Mit minimaler Verzögerung zu ihrem Freund senkte auch die Hyuuga ihr Haupt und richtete sich erst wieder auf, als sie die Stimme des Suna-Nin vernahm. Aufmerksam lauschte die junge Frau dem Gespräch, wurde allerdings nicht so richtig schlau aus den Worten, die gewechselt wurden. Sie waren mit Shino bekannt? Ja, das stimmte. Aber was genau hatte es damit zu tun, dass die beiden Ninja bereits gewisse Ränge durchlaufen hatten und warum interessierte Umiko sich für die Ausbildung und die Akademie hier in Shiro? Nur kurz erlaubte sich Mari, einen Blick mit ihrem Kollegen und Freund zu wechseln, bevor Shino erneut losplapperte… oder es eher versuchte. Die Hyuuga bemühte sich darum, sich ihre Skepsis nicht anmerken zu lassen, als die Badeanzugträgerin mit einer schnellen Gestik von ihrer Vorgesetzten zum Schweigen gebracht wurde. Gab es hier irgendwelche Geheimnisse, die nicht ausgeplaudert werden sollten? Und wenn ja… welche?

Mit einem Nicken bestätigte die Hyuuga, dass sie die Aufforderung, die Führung zu übernehmen, verstanden hatte. Und so drehte sie auf dem Absatz herum und führte das Grüppchen weiter ins Dorfinnere, wenngleich Mari nicht verhindern konnte, dass sie in stumme Grübeleien verfiel. Diese Geheimnisse, die das Dorfoberhaupt von Takigakure offensichtlich hatte, gefielen der Braunhaarigen überhaupt nicht. Sie dachte sogar darüber nach, ob es richtig war, Umiko die Akademie zu zeigen… andererseits gehörte das Dorf nicht Sora an, sondern einem neutralen Reich. Der Besuch war zudem förmlich angekündigt gewesen und scheinbar hatte Umiko bereits vorab angemerkt, dass sie Interesse an der Akademie hätte. Schlussendlich entschied sich Mari dazu, dass es nicht schaden konnte – grundsätzlich konnte man keine besonderen Geheimnisse über die Ninja von Shiro in Erfahrung bringen, nur weil man die Akademie von Innen sah. Als sie die Stimme der schwarzhaarigen Besucherin im Rücken vernahm, sah Mari über die Schulter zurück. Kurz musterten die hellen Seelenspiegel Shino, die den Blick neugierig erwiderte. Fast so, als wäre sie mindestens genauso gespannt darauf, was für ein Urteil Hei und Mari über sie fällen würden. Es war kein Lächeln, das sich auf den Lippen der Hyuuga zeigte, als sie zur Antwort ansetzte: „Shino hat mir bei der Mission in einer Notlage geholfen.“ So wie Umiko ungewöhnlich offen und ehrlich gesprochen hatte, tat es nun auch Mari. Es war Beweis genug dafür, dass die Einheimische es durch ihr Handeln bei der vergangenen Mission wirklich geschafft hatte, den Respekt der Hyuuga zu verdienen. Zuerst hatte Mari befürchtet, dass die Zivilistin ein Ballast sein würde… im Endeffekt hatte Shino Mari aber vielleicht sogar das Leben gerettet. Und nicht nur ihr – auch allen anderen Personen, die bei dieser Mission involviert gewesen waren. Mari blickte zu Umiko. „Sie hat uns nicht nur erfolgreich durch die Wildnis Takis geführt, sondern hat mich aus der Gefahrenzone einer Falle gezogen, sodass ich wieder handlungsfähig war. Und nicht zuletzt war sie es, die die Schaltzentrale zerstört hat, wodurch alle Gefangenen sich befreien konnten.“ Aus dem Augenwinkel konnte Mari erkennen, wie die Augen von Shino größer wurden und sich nach und nach ein seliges Lächeln auf die Lippen der jungen Frau schlich. Scheinbar hatte sie mit so viel Lob von der Hyuuga nicht gerechnet. Es kam Mari ganz Recht, dass sie an einer Abbiegung ankamen, sie daher wieder nach vorne blicken und nach rechts deuten musste, damit die Gruppe ihr folgte. „Was ich damit sagen möchte: Shino hat sich nicht nur gut geschlagen, ich denke, sie hat einen großen Teil zum Erfolg der Mission beigetragen.“ Früher hätte Mari so etwas niemals zugegeben – viel zu groß wäre ihr Stolz als Ninja gewesen und die Scham, dass eine Zivilistin ihr hatte helfen müssen. Aber heute sah die junge Frau das anders. Sie konnte die Hilfe und gute Leistungen anderer Personen anerkennen und das auch aussprechen, ohne sich selbst dabei sofort schlecht zu fühlen. Ganz davon ab: Was sollte sie Umiko auch vormachen? Das Dorfoberhaupt hatte ohnehin bereits erfahren, was auf der Mission geschehen war. Und irgendwie... gönnte die Hyuuga Shino auch das Lob vor dem Dorfoberhaupt und die vermutlich guten Gefühle, die damit einhergingen. Es war zumindest eine kleine Wiedergutmachung für die Hilfe, die Shino ihr geleistet hatte.
 
Oben