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Kita no Goro & Umgebung

Hyuuga Itoe

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Die Luft war klamm und modrig. Der Fels rau und leicht feucht. Itoes Schritte hallten leise von den Wänden wider, als sie gemeinsam mit Kumiko durch die Gänge rannte. Die Jüngere hatte mit ihren Vermutungen vollkommen Recht. Itoe dachte im Moment nicht sonderlich logisch und scherte sich auch einen Dreck darum, viel Zeit in irgendwelche Pläne zu investieren. Den Weg merken? Nicht mal annähernd, aber irgendwie würden sie auch ohne Senbon wieder heraus finden – die Hyuuga merkte übrigens nicht einmal, dass ihre Teamkollegin Hänsel und Gretel spielte. Man musste dem jungen Mädchen lassen, dass es mitdachte. Immer und immer wieder. Fast schon eine Schande, dass dabei nicht mehr Dankbarkeit heraussprang.
Itoes Füße klopften ein regelmäßiges Staccato auf den Boden, Kumiko störte dieses musikalisches Gesamtbild jedoch ein wenig. Kürzere Füße, häufiger auftreten, anderes Klangmuster. Doch auch hier: Interessierte nicht wirklich. Im Kopf der Chuunin spielte sich gerade allgemein nicht wirklich viel ab. Selbst die Sorge, ein Teammitglied unter ihrer Führung zu verlieren, reihte sich irgendwo ganz, ganz hinten ein. Itoe ging es im Moment nicht um die Mission, nicht um ein Teammitglied – es ging um Kimihiro. Dieser verdammte Idiot hatte sich einfach überrumpeln lassen und wenn er den heutigen Tag überlebte, würde Itoe ihn wohl oder übel umbringen müssen. Von hinten angeschlichen und mit einem einzigen Schlag... allein der Gedanke daran machte Itoe nur noch wütender.

Die beiden Mädchen bogen um Ecken und Kurven, kamen an einigen Abzweigungen vorbei und wussten wohl nur deshalb, wo genau es lang ging, weil Itoe dem Chakra Kimihiros und seines Entführers folgte. Da die blaue, leuchtende Masse ihres Mitbewohners jedoch nicht stetig abnahm, konnte Itoe zumindest in der Hinsicht aufatmen, dass er wohl noch am Leben war. Ob sie ihn wohl verhören wollten oder später gegen ihr eigenes Leben eintauschen wollten, wenn sich Itoes Klinge an ihren Hälsen befand?
Mit zusammengepressten Lippen und entschlossenem Gesichtsausdruck preschte die Hyuuga weiter durch die dunklen Gänge. Sie würde diese Typen kriegen. Nicht morgen; Heute. Jetzt.
Plötzlich streckte sie die Hand aus und kam abrupt zum Stehen. Ihr Atem ging schneller und winzige Schweißperlen hatten sich auf ihrer Haut gebildet. Optimale Kampftemperatur, eh?
Ohne etwas zu sagen, nickte Itoe schräg nach vorne. Vor den beiden Mädchen ging der Gang, in dem sie sich befanden, noch einige Meter weiter, wurde aber schon deutlich breiter. Nach einer Biegung mündete er in einen größeren Raum, in dem sich ihr Ziel befand. Itoe konnte eine Frau sehen – reich an Chakra. Den Mann, den sie verfolgt hatten, sah sie mit Kimihiro in einem der hinteren Räume, wo sich noch eine andere Person aufhielt – Itoe konnte es nicht genau erkennen, denn in diesem Raum schien sich auch diese große Chakraquelle zu befinden, die sie überhaupt an diesen Ort geführt hatte.
Die Hyuuga war unsicher. Kimihiro war nach hinten gebracht worden und da waren zwei Gegner, die beide keinen sonderlich schwachen Eindruck machten. Ihr Blick huschte zu Kumiko. Das Mädchen an ihrer Seite war nicht sonderlich erfahren. Itoe hatte keine Ahnung, wie sich Kumiko in einem Kampf schlagen würde, aber blieb ihnen etwas anderes übrig? Nö. Die junge Genin wollte sich beweisen? Wollte zeigen, dass sie nicht nur dafür gedacht war, Kimihiro zu beschützen? Itoe hatte das Gefühl, sie würde sehr bald die Gelegenheit dazu bekommen.
Flüsternd richtete sie das Wort an ihre Teamkollegin.
„Vor uns liegt ein größerer Raum. Eine Frau befindet sich darin, der Mann ist mit Kimihiro in einen der hinteren Räume verschwunden – dort ist übrigens auch diese große Chakraquelle. Jetzt hängt wohl oder übel alles davon ab, dass wir den Typen hier in den Arsch treten. Wenn du zeigen willst, was du drauf hast: Jetzt ist der Zeitpunkt dafür.“, sagte sie und ließ den Kopf und die Schultern kreisen. Keine Zeit für große Pläne. Lediglich zwei kleinere Anweisungen wurden Kumiko noch zugeflüstert:
„Halte dich mit Explosionen zurück, mit Wasser nicht. Wenn unsere Gegner durchnässt sind, kann ich sie leichter unter Strom setzen.“ Itoe bezweifelte, dass Kumiko schon geübt genug war um diese ganze Höhle zu fluten. Das würde die Sache nämlich ziemlich einfach gestalten. Und mehr gab es auch schon nicht mehr zu sagen. Keine Pläne, keine Vorgehensweisen. Sie würden auf ihre Bäuche hören und improvisieren müssen. Für alles andere war schlichtweg keine Zeit – Itoe wollte gar nicht wissen, was mit Kimihiro gerade angestellt wurde.
Ein aufmunterndes Lächeln gab es nicht, nur ein entschlossenes Nicken, als Itoe ihre Schwerter fester umschloss und um die letzte Biegung fegte. Sie ging nicht langsam und sie wollte sich auch nicht unterhalten. Was sollte das schon bringen? Itoe hatte keine Lust auf Bösewichtreden. Itoe und Kumiko sollten sterben oder genau wie Kimihiro gefangen genommen werden und die beiden Chakramonster da vor ihrer Nase waren dafür verantwortlich. Das war in Itoes Augen ein klassischer Fall von „Sie oder wir“. Aus dem Nähkästchen zu plaudern half da weiß Gott niemandem.
Ohne große Gedanken schoss die Hyuuga also aus den Schatten, ihre Kodachi treu an ihrer Seite und wie ein wilder Stier hielt die junge Frau auf ihre Gegnerin zu.
Fehler oder nicht, das, meine Damen, nannte man unter Fachkreisen auch die „Vorschlaghammer-Methode“ mit emotionaler Komponente.

Itoe hatte einfach keine Lust sich zu unterhalten. Echt nicht.
 

Michiyo Kumiko

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Sie würden sich mit dem Ankommen beeilen müssen, die Senbon-Vorräte des Mädchens waren allem Anschein nach nicht nur begrenzt, sie näherten sich geradezu bedrohlich schnell ihrem Ende, aber immerhin hatte sie noch fün- vier Stück übrig, als Itoe-Senpai vor ihr endlich stehen blieb. Keuchend hielt sie nur Millimeter vor der ausgestreckten Hand des Senpai an, japste erst mal einige Sekunden nach Luft, bevor sie überhaupt wieder für irgendwas empfänglich war. Scheinbar waren sie ganz nah dran, gerade wollte sie fragen: »W-«, als Ihr Taichō ihr flüsternd mitteilte, was sich in dem Raum vor ihnen befand. Scheinbar zwei Leute, einer in einem Nebenraum und direkt vor ihnen noch jemand. Von letzterem Feind ging Kumiko-chan davon aus, dass Itoe ihn selber zerlegen wollte, dennoch würde sie diesem auch eines ihrer Wasserkunai zuteilwerden lassen, denn schließlich brachte jedes bisschen was … obwohl ihr nicht ganz aufging, was das mit Raiton zu tun hätte – folgerichtig wurden geschwind wieder zwei Wassermesserchen erschaffen, nachdem sie ihre Letzten auflösen musste, als sie durch die Gänge gestürmt waren.
Das hier war eine richtige echte ernsthafte Situation, und auch wenn Misumi-Senpai ein Arsch war, würde sie alles tun, um ihn zu befreien … was auch immer er gerade tat – weshalb Kumiko mit einem Nicken signalisierte, dass sie der planlosen Senpai zu mindestens zwölftausend Prozent vertraute. Das war jetzt ganz, ganz wichtig!! Zwar gefiel ihr die Anweisung nicht, sich mit Explosionen zurückzuhalten, aber unter Tage war das schon irgendwie nachvollziehbar, dass man nicht einfach so in der Gegend herum sprengen sollte. Wasser würde Kumiko liefern, denn als Taijutsuka brauchte sie nicht so viel Chakra, wie Nin- oder Genjutsuka, obwohl sie sich besser einen kleinen Vorrat halten sollte … nur für den Fall. Ihre Gegner würde sie damit nicht tränken können, nicht mal einen, aber ihre Teamleiterin konnte so immerhin den Boden für sich nutzen, wenn es notwendig war – nicht viel, aber besser als gar kein Vorteil.

Mal im Ernst, Kumiko hatte lange auf den Augenblick gewartet, an dem sie endlich dazu käme, das, was sie theoretisch alles in der Akdemie gelernt hatte, auch praktisch umzusetzen – aber wie sie gleich reagieren würde, wusste sie noch nichtmal selber. Die Blondine machte sich nichts vor: Man selber hatte keine Kontrolle über seine Handlungen, wenn man zum ersten Mal in diese Situation kam … wenn es zum ersten mal »die oder ich« heißt … niemand wusste vorher, wie er reagieren würde – und das wollte Kumiko unbedingt herausfinden … obwohl sie sich schon ein klein wenig davor fürchtete, dass ihr das Ergebnis vielleicht nicht gefallen könnte. Irgendwie wartete die Kleine auf eine Art Startschuss, wie bei einer Art Wettbewerb oder so … deshalb war sie auch ein wenig überrumpelt, als Itoe plötzlich einfach losstürmte. »Äh!« 'Verdammt!' Kumiko stürmte hinterher, zwar hatte sie eine grobe Anleitung im Kopf, was sie tun wollte, aber als 'Plan' würde es ganz sicher nicht durchgehen … Ihr erster Gegner war schnell zwischen den Waffen ihrer Teamleiterin hindurch zu sehen, ein kleiner Hüpfer und Kumiko hatte freie Schussbahn, über die sie beide ihrer Wassermesserchen auf die … 'Miko?' schleuderte, damit diese zumindest ein wenig nass würde und Itoe irgendwas mit Strom machen konnte … oder so. Zum Nachsehen, ob sie getroffen hatte, blieb keine Zeit, denn sie musste weiter zu Stufe zwei ihres alles andere als perfekten Masterplans: Suiton: Suiryō no henka shiyasui musste als nächstes Jutsu herhalten … den Raum würde sie mitnichten fluten können, aber der Boden dieses Raumes sollte sich mit etwas Glück vollständig bedecken lassen … das war alles, was Kumiko opfern konnte, wenn sie noch ein paar Jutsu aus dem Ärmel zupfen wollen sollte, falls es mal brenzlig wurde.
Aber auch jetzt blieb keine Zeit, denn inzwischen hatte die kleine Blondine den Durchgang entdeckt, hinter dem sich irgendwo Arschloch-Senpai befinden musste. Voll Kraft voraus hieß es also, sie würde sich mittels Kinobori direkt über dem Durchgang postieren und hielt auf dem Weg dorthin schon mal Ausschau nach Dingen, die sich für den Körpertausch eigneten: viel gab es da nicht … ein Haufen Steine war nicht anwendbar, und das meiste andere Zeugs hier war entweder zu klein, oder viel zu riesig, um sich als Medium für Kawarimi zu eignen … allerdings fanden sich – gut versteckt zwei, vielleicht sogar drei beschriftete Fässer, deren beschriebene Etikette sich in ihrem Winkel nicht so richtig gut entziffern ließen. Aber was drin war, war auch egal, Hauptsache es tat den anderen weh! Bei der fremden, ziemlich komischen Miko und Itoe-Senpai ging es schon richtig zur Sache … von den würdevollen Bewegungen einer Priesterin nicht die geringste Spur, aber es ging hier um Leib und leben … genau deshalb sollte übrigens auch Kumiko dringend mal bei der Sache bleiben. Sie zückte zwei »echte« Kunai und band ein gefaketes Explosionsiegel daran fest, um einen kleinen Überraschungseffekt zu erzielen, wenn sie es einsetzte … mit etwas Glück konnte sie so den entscheidenden Sekundenbruchteil erzielen … Vorausgesetzt, sie bekam das Siegel noch an ihre Waffe gepuzzelt, denn ihre Hände zitterten beinahe unnatürlich – in dem Mädchen tobte bereits nach wenigen Sekunden des wirklich echten Kampfes eine Mischung aus Neugier, Abscheu, Faszination und Angst, dass es als Gesamtheit in Emotionen nur noch als undefinierbare, perversionsgetränkte Masse zu beschreiben wäre.Von Adrenalinmangel konnte Kumiko also im Moment nicht so gerade sprechen.
 

Misumi Kimihiro

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„Sie kommen.“
Die blonde Frau blickte gelassen dem mittlerweile einzigen Zugang zur Höhle entgegen, während ihr kleines Geschwisterlein neben ihr kniete und sich die Lippen leckte. Sofort warf sie Hoshi einen strengen Blick zu, und das Kind hörte auf. Wie sie diese Geste hasste. Sie war ikonisch für die Unfähigkeit des Kindes, im Kampf nicht nur auf Instinkte und den eigenen Blutdurst zu hören, sondern Disziplin und Grazie an den Tag zu legen. Wie oft hatte sie dieses Vorgehen schon in Schwierigkeiten gebracht und die große Schwester gezwungen, einzuspringen? Doch Hoshi lernte es nicht. Lernte es einfach nicht.
„Ich will die Dunkelhaarige, die Dunkelhaarige, ja, bitte Nee-san!“, hechelte das Kind plötzlich, was ihr noch einen strengen Blick einhandelte, ganz zu schwiegen von einem gebellten: „Du nimmst die andere.“ Sichtlich verstimmt nickte Hoshi, doch es war besser so, dessen war sich Tsuki sicher. Ihr kleines Geschwisterchen suchte sich dank seinem besonderen Näschen für Chakra immer die stärkeren aus, und immer hatte letztlich sie selbst den jeweiligen Feind übernehmen müssen. So auch dieses Mal, obgleich das fremde Zweierteam ihnen sowieso keine Chance gelassen hatte.
So kam die erste der beiden Kämpferinnen sofort zielstrebig auf Tsuki angestürmt, Zorn deutlich in die pupillenlosen Augen geschrieben. Innerlich seufzte die hochgewachsene Frau. Hyuuga, ausgerechnet? Das war doch nicht zu glauben. Mit ein wenig Vorsprung hätte sie sich deutlich besser auf diese Gefahr vorbereiten können, doch offenbar mussten nun direktere Kontermethoden her.
Zunächst galt es aber, dem ersten Angriff auszuweichen: Dem Ansturm des jung wirkenden Mädchens. Und ja, Tsuki zählte dies als die erste Attacke, da die zwei Wassermesserchen der zweiten Person, einer voreiligen Blondine, nicht mehr als ein kleines Kopfnicken erforderten, um ihnen auszuweichen. Doch da war auch schon die Hyuuga, holte aus, schlug zu. Tsuki tänzelte leicht zur Seite, nahm auch den nächsten Angriff auf diese Art und Weise, und entging mit einem fast außerirdischen Geschick auch jedem weiteren, mehr von Wut als Präzision gelenkten Schlag der jungen Dame. Derselbe Fehler wie Hoshi. Vielleicht hätte sie doch die beiden gegeneinander kämpfen lassen sollen, vielleicht hätte einer von beiden dabei etwas gelernt.
Als wenig später die Blondine Wasser auf dem Höhlenboden verteilte – eine nette Pfütze entstand zwar, aber für einen Kombinationsangriff würde einer der beiden verhältnismäßig viel Kraft aufwenden müssen – sprang Tsuki in die Luft über die Hyuuga, entging deren Angriff, und sah zufrieden dabei zu, wie ihr Blick dieser absonderlichen Bewegung folgte. Drei Fingerzeichen, und… Raiton: Furasshu“ Für den Bruchteil einer Sekunde wurde die Höhle von einem gewaltigen Blitz erhellt, und das Hyuuga-Mädchen befand sich keine zwei Meter vom Kern dieser Lichtexplosion entfernt. Das dürfte ihr für einige Zeit ihre ach so wertvolle Sicht nehmen.

In der Zwischenzeit, ein paar Meter über den Köpfen der beiden älteren Kämpferinnen, starrten zwei verhüllte Augen blind auf eine nervöse Blondine, deren zittrige Hände kaum das Explosionssiegel an die Wurfwaffe gebunden bekamen. Wie putzig!
„Soll ich dir helfen?“, hauchte sie dem Mädchen von hinten direkt ins Ohr, wobei gleichzeitig eine knöcherne Hand nach einem der Handgelenke der Blondine griff und zog. Mit unerwarteter Kraft versuchte sie, das Mädchen quer durch den Raum zu schleudern, direkt auf das andere, frisch erblindete Mädchen zu.
„Hier, Nee-san, für dich!!“
 

Hyuuga Itoe

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Ob Kumikos Bemühungen, den Boden in Wasser zu tränken, etwas bringen würden? Itoe bezweifelte es irgendwie. Aber genau genommen hatte sie auch ganz andere Dinge im Kopf, als sie ihrer Gegnerin in hohem Tempo immer näher und näher kam. Aus zwanzig Metern wurden zehn... sieben... drei... Itoes Arm zuckte nach vorne, sie drehte sich um die Eigene Achse und die Klingen ihrer Schwerter surrten durch die Luft. Ja, Itoe war zornig. Ja, ihre Schläge waren nicht die gezieltesten. Dennoch stieß es Itoe bitter auf, dass diese Tsuki ihren Angriffen mit solch einer Leichtigkeit entging. Sie war nicht davon ausgegangen, den Kampf mit ein paar einfachen Schlägen zu beenden, aber man durfte doch noch hoffen, nicht wahr?
Die Hyuuga richtete ihre ganze Konzentration auf ihre eigene Kontrahentin und Kumiko wurde immer weiter in den Hintergrund gedrängt. Wenn sie auf ihrem höchsten Niveau kämpfen wollte, durfte sie nicht die ganze Zeit an ihre Teamkollegin denken und auch nicht daran, dass sie diese womöglich beschützen musste. Solche Gedanken würden sie behindern und ihre Gegner hätten ein leichtes, daraus einen Vorteil zu ziehen.
Ein weiteres Mal zogen die Schwerter der Chuunin Geraden durch die Luft. Die junge Frau beobachtete die Bewegungen ihrer Gegnerin und stellte fest, dass diese sehr grazil, geschickt und vor allem schnell waren. Die Hyuuga zweifelte keine Sekunde daran, dass diese Frau mindestens genauso schnell war wie sie selbst. Jedoch bemerkte Itoe, dass Tsuki nie sonderlich viel Platz zwischen sich und die Angriffe des Mädchens brachte. Vielleicht konnte sie das später noch ausnutzen. Doch erst einmal beging Itoe den Fehler, den Kopf zu drehen, als Tsuki über sie drüber sprang. Normalerweise war das eine extrem, wirklich extrem dumme Aktion. In der Luft besaß man beschränkte Handlungsfreiheit – es sah einfach nur cool aus und der Überraschungseffekt war gegen einen geübten Gegner gleich Null. Fast schon freute sich Itoe darüber, doch als sie das gesammelte Chakra in der Hand Tsukis sah, reagierte sie zu langsam. Vor ihren Augen veränderte sich ihr Blickfeld – sein Kern wurde zu einem hell weiß leuchtenden Ball aus Licht und innerlich fluchend musste Itoe daran denken, dass sie selbst die gleiche Technik beherrschte. Sie kannte seine Auswirkungen nur zu gut – anfangs hatte sie zum Teil sogar in die eigene Kunst gestarrt.
Die Sache mit dem Byakugan und dieser Blendtechnik war ein zweischneidiges Schwert. Während Kumiko beispielsweise einfach nur in die andere Richtung hätte sehen müssen, war das für Itoe keine Option. Sie sah auch, was sich hinter ihr abspielte und wurde aus diesem Grund so oder so von dem Angriff Tsukis getroffen. Gleichzeitig aber wirkte diese Kunst, indem sie die alles überstrahlende Helligkeit des Blitzes auf das innere Auge abbildete – sah man also danach an irgend einen Ort, sah man für einige Sekunden erst einmal diesen hellen Ball aus Licht. Die tanzenden Lichter würden etwas länger bleiben. Je weiter das Blickfeld von diesem Kern entfernt liegt, desto mehr konnte man also auch sehen.
Fluchend stoppte die Hyuuga und blinzelte zwei Mal. Der Angriff hatte sie eiskalt erwischt, was ihren Zorn nur umso weiter anfachte. Ihre Gegnerin wurde auf der Stelle von dieser brennenden Helligkeit verschluckt und vor ihren Augen tanzten Lichter, die ihr Blickfeld einschränkten. Das war das Problem, wenn man sich allzu sehr auf seine Augen verließ: Sie konnten attackiert werden. Blind war Itoe nicht, doch ein allsehendes Auge war etwas anderes.
Die Chuunin musste sich an ihre Trainingskämpfe mit Hyuuga Saki erinnern, eine ehemalige Mitbewohnerin der Wohngruppe 203. In diesen Kämpfen hatte sich Itoe häufig die Augen verbunden um auch ihre anderen Sinne zu schärfen – bis heute hatte sie davon noch nie Vorteile ziehen können. Bevor sie jedoch groß etwas unternehmen konnte, hörte sie den Ruf des Mannes – der allgemein sehr, sehr merkwürdig schien.
So oder so kam Itoe nur eine Aktion in den Kopf, die wirklich Sinn machte: Rauchbomben. Früher hatte sie sich in manchen Kämpfen sogar vollends auf diese verlassen. Eines ihrer Schwerter wurde kurzerhand in die Luft geworfen, blitzschnell drei kleine Kügelchen gezogen, die auf direktem Wege auf den Boden der Höhle geworfen wurden: Unter den Füßen Itoes, einige Meter vor ihr und in Richtung Kumikos. Diese kleinen Kügelchen sorgten leider nicht für so einen dicken und lang anhaltenden Rauch wie richtige, metallische Granaten, wirkten glücklicherweise jedoch sehr viel schneller. So gewann Itoe ein paar Sekunden um einen Teil ihrer Sehkraft wieder zu gewinnen, kaufte Kumiko etwas Zeit und behinderte die Sicht ihrer Gegner. Indes fing sie ihr Schwert wieder gekonnt auf und bereitete sich schon einmal auf ihren nächsten Angriff vor. Itoe war niemand, der in einem Kampf die defensive Rolle einnahm und auf einen Fehler des Gegners wartete. Sie machte Druck bis sie nicht mehr konnte – fertig, aus.
Sie hatte vor, genau so weiter zu machen wie zuvor auch. Stiche und Schläge mit ihren Schwertern. Diese Schwerter würden jedoch möglichst spontan im Kampf mit Chakra geladen werden. Da Itoe das Blitzelement in ihrem Blut trug, würden unzählige Blitze über die Klinge zucken und nicht nur bei einem Treffer oder Kontakt starke Stromschläge verteilen, sondern sogar auf eine geringe Distanz überspringen – sofern Itoe das wollte. Und eines könnt ihr mir glauben: Itoe wollte das.
Selbst eine geübte Kunoichi wie Tsuki würde diese Attacken nicht einfach ignorieren können. Sie war nicht die einzige, die sich ein wenig mit Raiton auskannte.
 

Michiyo Kumiko

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Anscheinend würden sie diese Sache hier nicht mal eben schnell zu einem annehmbaren Ende bringen können, denn Itoe brauchte mehr als nur einen Schlag … genau genommen hatte sie Schwierigkeiten, überhaupt zu treffen. Das hier würde mit etwas Pech ein längerer Kampf werden … womit wir schon bei dem nächsten Nachteil von Taijutsu wären … Es strengt den Körper direkt an und mindert nach kurzer Zeit schon Geschwindigkeit, Kraft und Aufmerksamkeit des Anwenders … vermutlich war genau das auch der Grund, warum Kumiko nicht it ihrem vermeintlichen Opfer mithalten konnte, das plötzlich einfach hinter ihr stand … also halb in der Höhlendecke … Die Lauferei von vorhin - na Klasse. 'Der verschwindet halb im Felsen, also müsste er Doton Nutzer sein … oder?‘ hinter ihr war schließlich nicht viel mehr gewesen, als nackter, kalter Stein. Ein fieser Zug ihres Gegners, fürwahr, aber das ließ sich nicht ändern. Wenigstens hatte sie ihren Knoten so halb fertig bekommen … nur noch festziehen und- sich durch die Gegend schmeißen lassen … sie fragte sich mit erschreckender Klarheit zu Beginn ihres Fluges, was passiert war, und warum sie sich nicht hatte verteidigen können. Aber auch sein Plan würde nicht ganz aufgehen, denn der Winkel mit dem Kumiko den Abflug machte, passte nicht, um Itoe im Flug umzumähen. Kumikos Flugkurve war einfach zu steil. Zumindest musste sie sich um das Fake-Siegel keine Gedanken mehr machen, als ihr Sichtfeld plötzlich von einem hellen Lichtblitz erhellt wurde. Wegen ihrer Flugbahn hatte sie zwangsläufig nicht ganz hineingesehen, aber verwirrend war es dennoch. Hatte Itoe versucht, ihre Gegnerin zu braten? Feststellen konnte sie es nur auf die harte Tour, denn direkt vor ihr breiteten sich gerade Rauchschwaden aus – perfekt … mit etwas Glück konnte sie damit ihren eigenen Gegner eiskalt erwischen. Gerade in die Wolke eingetaucht, verlor das Blondchen keine Zeit und schleuderte das Präparierte Kunai samt Fake-Siegel in die Richtung, i der die vermummte Gestalt vermutlich gerade schon die Siegesfeier abhielt. 'Vielleicht hilft’s ja, wenn ich so tu, als würde ich nur planlos draufhalten …'.

Gewissheit hatte sie nicht ... konnte sie gar nicht haben, als sie den ersten Bodenkontakt herstellte; dafür fehlte ihr einfach zu viel Erfahrung … trotzdem wollte sie es Probieren, denn für genaue Pläne und detailreich ausgearbeitete Szenarien fehlte schlicht und einfach die Zeit. Sofort sprengte die Zwölfjährige wieder davon – ihrem Feind direkt entgegen … es sollte auf jeden Fall so aussehen, als würde sie es ungeachtet der Folgen auf eine direkte Konfrontation anlegen. Um die Sache glaubwürdiger zu machen und mit etwas Glück dafür zu sorgen, dass ihr Gegner sie für wahnsinnig genug hielt, in ihre eigene Explosion zu springen, setzte sie einen Gesichtsausdruck auf, der ungefähr so aussehen sollte, wie die Stimme ihres Gegenübers gerade noch geklungen hatte. Schnell ein paar Fingerzeichen geformt – selbstverständlich vollführte sie das Letzte gerade, als sie die Rauchwolke wieder verließ – mit etwas Glück könnte er glauben, dass sie versuchte, das Siegel mittels Kibakufuda Kassei zur Explosion bringen wollte – allerdings würde er vermutlich ausweichen… oder zum Gegenschlag ausholen, wenn er roch, dass es nur eine Finte war, deshalb hatte sie ein anderes Jutsu gewählt, dessen Zeichen sie im Sprung ausführen würde. Im letzten Moment, bevor ihr Gegner in Schlagweite war, löste sie ihr Jutsu aus, sie hatte mit großer Zufriedenheit eine tolle feststellung gemacht: 'Pökelfleisch…' Das war doch mal ein ultimativer Plan Kawarimi no Jutsu!
Es war alles andere als sicher, ob die Sache funktionieren würde, denn ihr Gegner war schnell … oder halt einfach nur fies; Selbst, wenn das Fass sein Ziel verfehlte, könnte sie mit etwas Glück für eien Moment der Verwirrung sorgen, in dem sie ohne Probleme zuschlagen könnte. Sie befand sich jetzt in der kleinen Ecke, in der vorher das Fass herumgestanden hatte, vielleicht sechs Meter von ihrem Gegner entfernt 'Jetzt oder nie!' Wie von der Tarantel gestochen sprang das Mädchen aus seiner Deckung hervor – das Fass dürfte gerade getroffen haben … die Wand oder besser noch, ihren Gegner – es hieß Anlauf nehmen, denn sie musste nicht nur schnell sein, um mit etwas Timing die – hoffentlich vorhandene – Verwirrung ihres Gegners zu nutzen, sondern auch um genug Power in das nächste Karnickel zu legen, das sie aus dem Hut zaubern würde: Yûhi ano Yûhi sollte es werden; bestenfalls auf seine genaue Körpermitte, dadurch würde sie immer irgendwas kaputtmachen, wenn sie traf: Solarplexus oben, Nieren an den Seiten, Schamregion unten … und falls auch das verfehlte, hatte sie ja immer noch ein Kunai bereit, um nachzusetzen. Sie umschloss es unwillkürlich fester, als sie auf ihren Gegner zufegte. »Danke, ich komme zurecht«, raunte sie ihm in demselben Tonfall entgegen, den er vormals auch ihr hatte zuteilwerden lassen.
 

Misumi Kimihiro

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Hyuuga und ihre Augen waren schon so eine Sache. Immer verließen sie sich auf ihre Sicht, dieses ach so einzigartige Bluterbe, und kamen damit auch noch durch. Wie schön es doch sein musste, wenn man mit solche Fähigkeiten geboren wurde, und nicht in jeden noch so kleinen Erfolg sein Herzblut stecken musste? Stärke, so ganz ohne Training, ohne Sorgen um dessen Ergebnis, um die Zukunft, um das kleine Kind, das einem während der ganzen Zeit am Bein hing und nach Mami und Papi fragte…
Tsuki lächelte grimmig, als sie bemerkte, dass das Weißauge sich so schnell jedoch nicht geschlagen geben wollte. Die Kleine wollte einen Kampf, und den würde sie auch kriegen, Rauchbomben hin oder her. Die blonde Kunoichi zog sich an den Rand des Raumes zurück, formte ein paar Fingerzeichen, und erwartete gespannt den nächsten Angriff ihrer Gegnerin, die jeden Augenblick aus der Nebelwand hervorbrechen müsste. Trotz dieser Vorbereitung tauchte die Hyuuga jedoch für Tsuki einen Ticken zu schnell aus den Schwaden aus, und so entwischte die größere Kunoichi einem Vorstoß der beiden Schwerter nur um Haaresbreite. Dabei spürte sie das gefährliche Prickeln auf ihrer Haut, bevor sie es sah, obgleich es nach ihrem Ausweichmanöver klar zu erkennen war. Wütend fuhr sich Tsuki dort über den Unterarm, wo ihr Gewand nun einen kleinen Riss aufwies, und von wo aus sich ein lähmendes Zittern in ihre linke Hand ausbreitete.
Seit wann verstanden sich Hyuuga bitteschön auf chakraleitende Waffen? Oder überhaupt auf Elementninjutsu, wenn man schon dabei war? Mussten die Weißaugen nun auch noch auf diesem Gebiet ihr ach so wertvolles Talent beweisen? Nun, wenn es das war, was das Mädchen wünschte!
Kurzerhand zog sich Tsuki wieder tiefer in die Mitte des Raumes zurück, der mittlerweile wieder recht rauchfrei war. Trotz ihrer leichten Verletzung konnte die Kunoichi den noch immer recht wilden Angriffen ihrer Gegnerin zwar ausweichen, doch gleichzeitig spürte sie auch, wie ihr linker Arm noch immer zu stark zitterte, als dass es sie nicht behindern würde. Jutsus waren unter dieser Voraussetzung kaum möglich, doch das Hyuuga-Mädchen hatte ja sowieso andere Waffen gewählt. Tsuki tat es ihr deshalb gleich, indem sie sich in einer knappen Sekunde der Freiheit in den Ausschnitt fasste und ein dort verstecktes Siegel aktivierte. Mit einer Rauchwolke erschien in der rechten Hand der Frau eine lange, um nicht zu sagen zu lange Klinge, um die sich noch im selben Moment eine flirrende Chakraschicht legte. Die tosende Energie plusterte den Ärmel ihres Schwertarms auf, während Tsuki ausholte und zuschlug. Ihren Angriff begleitete ein schneidender Wirbelwind, der sich von der Klinge löste und ihrem Schritt somit auch auf Distanz eine durchschlagende Wirkung verlieh.
Sollte die kleine Blitz-Hyuuga doch mal sehen, wie sie sich gegen eine Meisterin von Donner und Wind schlug, deren Klinge sowohl im Nahkampf, als auch auf mittlere Distanz ihre Wirkung voll entfalten konnte.

Unterdessen kicherte das kleine Geschwisterlein belustigt über den Enthusiasmus seiner eigenen Kontrahentin. Auch die Blondine schien sich von einem kleinen Gegenschlag nicht ins Boxhorn jagen zu lassen, was Hoshi wiederum ein breites Grinsen in das ansonsten eingewickelte Gesicht zauberte. Im Schlepptau eines Kunai mit Briefbombe stürzte sie zielstrebig aus der Rauchwolke ihrer Verbündeten, und das auch noch mit einem Ausdruck im Gesicht, der das Kind in hellste Verzückung versetzte. Wäre Zeit gewesen, hätte Hoshi womöglich überglücklich in die Hände geklatscht und wäre auf und ab gesprungen. So allerdings galt es zunächst, den Angriff der Spielgefährtin abzufangen. Fingerzeichen wurden geformt, ein neuerlicher Rückzug ins Erdreich vorbereitet, doch ganz das risikofreudige Kind wartete Hoshi bis zum letzten Augenblick, wollte die Sekunden vor der Detonation auskosten, das kleine Siegel langsam abbrennen sehen. Gierig blickte es zwischen dem Handzeichen des Mädchens und dem Geschoss hin und her, doch… nichts. Nichts!
Hoshis Lächeln mutierte zum Zähnefletschen eines Hundes, als das Kind gleichzeitig dem Wurfgeschoss auswich und dem Angriff der Kunoichi begegnete, die noch immer mit einem Handzeichen eine Kunst vorbereitet hielt. Nur welche, welche, welche? Keine zwei Meter trennten die beiden mehr voneinander, Hoshi löste seine Doton-Kunst bereits, machte sich für einen Nahkampfangriff, ein Jutsu auf Kontaktbasis, irgendetwas bereit, das er mit den Händen würde abwehren können, und… und…!
Sah sich plötzlich einem leeren Fass gegenüber, das aus einer Rauchwolke auftauchte. Mit einem zornigen Aufschrei schlug Hoshi gegen das Fass, zerschmetterte das brüchige Holz, und war plötzlich von… Pökelfleisch überschüttet? Fleisch?! Hatte das Mädchen seinen Feind, dieses Kind, das sich schon von Anfang nicht sicher war, ob es mehr Mensch oder Monster war, mit Fleisch angegriffen?! Hoshi schrie nochmals. Wie konnte dieses Gör es wagen!
„Wo, wo, wo, wo, wo, wo, wo…!“, kreischte Hoshi, während sich das Kind wütend umsah. Den blonden Schopf seiner Feindin bemerkte es jedoch zu spät; ihr Bein hatte sie bereits für einen kräftigen Sprungkick zurückgezogen. Wie in Zeitlupe sah es die Gliedmaße auf sich zufliegen. Instinktiv spannte es jeden Muskel in seinem Körper an, bis er schmerzte, biss zudem die Zähne zusammen, und empfing den Schmerz fast schon gierig mit einem gekonnten Kote Kitae. Der Tritt traf Hoshi somit zwar kraftvoll in die Hüfte und ließ seine Sohlen über den kargen Höhlenboden kratzen, doch für einen Niederschlag reichte das bei Weitem nicht. Vor allem nicht, nachdem Hoshi mit einem falschen Explosionssiegel in die Irre geführt und mit Pökelfleisch bespritzt worden war.
Mit einem bestialischen Schrei bückte sich das Kind im Anschluss blitzschnell, schlug seine Finger regelrecht in den festen Steinboden unter sich, und riss mit dem Doton: Doryū Dango einen Teil aus dem Untergrund heraus mit der Absicht, seine Feindin, sollte sie sich noch vor ihm befinden, direkt mit der Erde in die Luft zu reißen. Andernfalls würde die Blondine sich gleich einem eher unorthodoxen Wurfgeschoss gegenübersehen.
 

Hyuuga Itoe

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Na also, wer sagt's denn?
Als Itoes Kodachi der Haut ihrer Gegnerin einen langen Schnitt zufügte, fühlte sich die Hyuuga wie mit neuer Energie geladen. Zuvor hatte sie keinen Treffer landen können, doch jetzt war der erste dieses Kampfes gefallen – das zeigte, dass Itoe diese Frau schon noch klein kriegen würde. Einfach weiter Druck machen und irgendwann würde sie zusammenbrechen. Ein Grinsen erlaubte sie sich jedoch nicht, als sich Tsuki weiter zurück zog. Ihr Arm sollte nun sehr, sehr stark kribbeln und mit etwas Glück hatte sich genug Ladung übertragen, um ihn sogar etwas zu lähmen. Das war die Rache für das Blitzlicht von zuvor, eh?
Itoe setzte ohne Pause weiter nach. Sie wollte Tsuki keine Gelegenheit geben, sich längere Zeit auf Itoe einzustellen oder gar einen Plan zu entwerfen. Stattdessen hatte sie nun selbst zur Nahkampfwaffe zu greifen und als sie das Siegel auf ihrer Brust berührte, fühlte sich die Chuunin sehr stark an Aza Kyoko erinnert – diese hatte ihrerseits auch ständig die größten Waffen aus den intimsten Stellen gezaubert.
Einen Augenblick später konnte Itoe die flimmernde Luft um das Schwert herum erkennen, schließlich leuchtete es für sie plötzlich blau auf. Innerlich fluchend verarbeitete das Mädchen diese Information – normalerweise hätte sie sich auf diesen Kampf weiter eingelassen, doch vor ihren Augen tanzten immer noch einige Lichter, weshalb sie die auf sie zurasenden Luftströmungen nicht die ganze Zeit würde erkennen können. Als ihre Gegnerin die Waffe zum Schwung anhob, entschied sich Itoe also aus dem Bauch heraus und tat genau das, was ihr Körper von sich aus tun wollte: Sich drehen.
Dabei presste sie Chakra aus jeder einzelnen Pore ihres Körpers – das Kaiten war geboren. Der blaue Chakrakreisel und die beste Verteidigung ihres Clans würde in dieser Situation jedoch nicht nur defensiv genutzt werden. Itoe hatte immer noch die beiden Schwerter in der Hand, richtig? Falsch. Diese hatte sie während der Drehung einfach in Richtung Tsuki geschleudert – durch das daraufhin genutzte Kaiten waren die beiden Waffen mit noch mehr Schwung und Unkontrollierbarkeit versehen worden, als sie in Richtung Tsuki davon sausten. Ein Schuss ins Blaue, wirklich, aber die Waffen waren schließlich immer noch mit den Blitzen des Raiton geladen und konnten daher durchaus noch einiges an Schaden anrichten.
Das Kaiten selbst sollte den Schwung Itoes Gegnerin aufhalten und mit etwas Glück geriet diese ja vielleicht sogar in den direkten Einflussbereich des Jutsu – letzteres bezweifelte Itoe allerdings, ihre Gegnerin war schließlich äußerst flink auf den Beinen.
Aus diesem Grund verband die Chuunin ihre letzte Drehung direkt mit einer neuen Kunst. Immer weiter Druck machen, wir erinnern uns? Mit der Linken griff sie in ihren Kimono und zog eine Hand voll Senbon hervor. Diese flogen sofort in die Luft, daraufhin schoss ihre rechte Hand hervor und ließ das darin angestaute Chakra in einer starken Druckwelle frei. Das Hakke Kusho war an sich zwar keine tödliche, sondern meist nur eine schmerzliche Kunst – die aufgrund ihrer Wucht aber trotzdem einen Kampf entscheiden konnte – doch mit den Senbon konnte Itoe ruhig auf etwas Blut hoffen.
Immer. Weiter. Druck. Machen.
 

Michiyo Kumiko

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HA! Was für ein erhebendes Gefühl, ein Volltreffer! Aber ihren Gegner schien das nicht richtig zu beeindrucken – er rutschte einige Meter … also hatte das Mädchen ganz gewiss nicht wenig Schwung in ihren Tritt gelegt … aber so richtig stören tat es ihren Kontrahenten nicht. 'Verdammt, es hätte so einfach sein können', aber immerhin wusste sie jetzt, dass er zumindest ein wenig von Taijutsu verstand … Stil? Absolut keine Ahnung, vielleicht ließ sich da Später noch was wichtiges beobachten. Aber so ganz ohne Infos stand Kumiko-chan nun dennoch nicht da: Ihr Gegner schien zweifelsfrei über eine ganz außergewöhnliche Körperkraft zu verfügen – also war es wichtig, sich möglichst nicht greifen zu lassen. Über die Geschwindigkeit ihres Gegners wusste sie noch rein gar nichts, denn bisher hatte er noch nichts getan, wobei man sich wirklich bewegen musste.
Na ja, ihr Gegner hatte in einer unerwarteten Verteidigungsaktion sämtliche Körpermuskeln angespannt um Verletzungen zu entgehen das bedeutete im Umkehrschluss, dass sie zwei Möglichkeiten hatte, ihren Gegner zu kriegen: entweder sie zielte auf Stellen, an denen sich keine, oder nur wenig Muskulatur fand, oder aber die Blondine musste noch schneller sein, und ein besseres Überraschungsmoment für sich nutzen. Welche von beiden Möglichkeiten sie nutzen würde, konnte sie per se nicht entscheiden, denn ihr Gegner griff in genau diesem Augenblick einfach mal so in den Boden und Pflückte – so einfach sah es aus – ohne Probleme eine Felskugel heraus, die gut und gerne einen Durchmesser hatte, der Kumikos Körpergröße entsprach: »Ach shi-« aus dieser Entfernung wäre ausweichen nahezu unmöglich – drei Meter dürften es zwischen ihnen gerade einmal sein.

Ein schneller Blick nach oben zeigte der Kleinen, dass die hohe Decke vielleicht erreichbar wäre – wenn ihr Timing perfekt wäre. Keine Zeit zum Nachdenken, Kumiko sprang notgedrungen in die Höhe, um der großen Kugel auszuweichen. Leider reichte ihr Timing nicht, die Kugel streifte noch ihr Sprungbein, als sie schon auf dem Weg nach oben war. Das heißt im Klartext, dass die Flugbahn der Grünäugigen sich bedenklich von der Ideallinie entfernte, sie eierte jetzt mehr durch die Luft, als dass sie pflügte – und die Höhlendecke könnte sie mit diesem Sprung jetzt auch nicht mehr erreichen – ein schneller Plan musste her! Kumiko stufte es als sicher ein, dass ihr Kontrahent es sich nicht nehmen lassen würde, sie genau jetzt anzugreifen, wo sie unmöglich ausweichen konnte, das heißt, sie könnte vielleicht die Blödheit ihres Gegners für sich nutzen: Schnell verschwand ihr Händchen in der Ausrüstungstasche: Rauchbomben waren das Mittel der Wahl, m Besten gleich mehrere – drei Stück! Eine wurde sofort auf den Boden unter ihr geschleudert, die anderen – ob schmerzhaft oder nicht, es gab gerade wichtigeres – gleich an sich selbst aktiviert, um sich selbst in eine ziemlich dichte Rauchwolke zu verhüllen – spätestens jetzt würde ihr Gegner es sich mit dem Hinterherspringen gewiss noch mal überlegen, schließlich stank er noch immer nach Pökelfleisch. Aber mit etwas Glück würde er … sie … es nachsehen wollen, was sich am Boden abspielte und sich dort hin begeben, wo sich am Boden gerade eine Rauchwolke ausbreitete – eine Gelegenheit, ihren leicht dümmlichen, aber dafür desto stärkeren Gegner dazu zu bringen entweder ihr den Rücken zuzuwenden, oder ihr den Gefallen zu tun, das Schlachtfeld noch weiter zu zerlegen, und ihr Versteckmöglichkeiten zu schaffen … um ihren unbeherrschten Kontrahenten noch ein wenig weiter zu Provozieren, schenkte sie ihm noch ein Mizū Naifu, bevor sie sich … schon wieder mit einem Kawarimi aus dem Staub machte. Zum Glück gab es ja noch ein paar Fässer, die sich nutzen ließen – dieses Mal war es tatsächlich ein leeres, denn das hätte größere Chancen, den Aufprall auf dem Boden aus dieser Höhe zu überstehen. Kumiko-chan gefiel ihr rasanter Chakraverbrauch ganz und gar nicht, sie sollte vielleicht ein wenig sparsamer mit ihrem Chakra umgehen, denn viel konnte sie mit ihrem Jetzigen Vorrat nicht mehr anstellen. Mit etwas Glück würde sich die Sache aber gleich von alleine Erledigen … und falls nicht, würde sie sich erst einmal mehr auf Taijutsu konzentrieren … obwohl sie immer noch großen Respekt vor den Kräftigen Händen ihres Gegenspielers hatte. Jetzt aber galt es zuerst, ein – hoffentlich letztes Kawarimi vorzubereiten, um wieder die Stelle ihres Fasses einzunehmen, wenn es nötig würde.

Ihr Plan? Ganz einfach: Es gab zwei Möglichkeiten. Entweder ihr Gegner lief in seiner unendlichen Dummheit als Opfer des nächsten Wutanfalls auf das Fass zu, wobei Kumiko in dem Moment, in dem ihr Gegner sich in Trittweite mit dem Tauschobjekt befand die Aufmerksamkeit mit einem lässigen »Hey, Looser!« auf ihr Versteck richten würde – und ihn hoffentlich noch mehr zu Provozieren, auf dass er sein restliches Hirn auch noch ablegen möge, um im Rücken ihres Gegners nach dem Tauschjutsu mehr oder … eher weniger gemütlich ein Sanjū no Tsutsuku auszupacken, das auf Kopf-Kniekehle-Kopf zielen würde, weil sich dort so gut wie keine schützende Muskelmasse fand. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass ihr Gegner mehr Verstand bewies, als bei ihrem letzten Tausch und sich entschloss, spontan zu bemerken, dass sich der Blondschopf irgendwo versteckte, sollte dieses letzte Kawarimi dazu dienen, sie in Sicherheit zu bringen, um vielleicht noch ein paar Minuten länger zu überleben. Na? Guter Plan, oder was? 'Gibt’s hier drunter eigentlich auch Grundwasser?'
 
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Misumi Kimihiro

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Schon wieder. Kaum hatte Tsuki ihre eigene Waffe gezogen, da zeigte das Mädchen vor ihr schon wieder, dass sie sich nur auf ihre ach so geheimen Techniken verließ. Jeder Idiot wusste, dass die wahre Stärke der Hyuuga im waffenlosen Nahkampf lag, doch war das ein Grund, seine eigenen Waffen einfach so wegzuwerfen? Womöglich noch dazu im Glauben, die Blitzladung könnte gegen die Windschicht ihres eigenen Werkzeugs wirklich etwas ausrichten? Lächerlich. Mit ausdruckslosem Gesicht hob Tsuki ihre Waffe leicht, sammelte ein wenig mehr Kraft in ihrer Waffe, und…
…sah überrascht dabei zu, wie ihre Kontrahentin den Flug ihrer Waffen mit einer anmutigen Drehung gehörig beschleunigte, welche noch dazu in blauem Licht erstrahlte. Ein Wirbelsturm aus Chakra? Beeindruckend, aber wenig durchschlagskräftig, nicht gegen die Fuuton-Kunoichi. Mit genügend Energie in ihrer Klinge war es ihr nämlich nicht nur möglich, die beiden Blitzschwerter beiseite zu schlagen, sondern auch die geringe Anziehungskraft des Wirbelwinds zu neutralisieren, indem sie dessen Luftströmungen störte. Sollte sich das Mädchen doch drehen, wie es wollte, Tsuki hatte Zeit. Sie war nicht so ungeduldig wie ihr Geschwisterlein, nein, nicht ansatzweise. Sie würde warten. Warten, bis das Mädchen irgendwann langsam wurde, den Wirbel auflöste, und sich endlich eine Blöße gab.
Ganz so unvorsichtig war das kleine Weißauge dann aber auch nicht – andernfalls wäre Tsuki wahrscheinlich auch ziemlich beleidigt gewesen, von ihr solange aufgehalten worden zu sein. Anstatt ihre Drehung einfach zu beenden und nachzusehen, was mit ihrer Gegnerin passiert war, nutzte sie den restlichen Schwung, um eine kleine Salve Nadeln auf die blonde Schwertkämpferin abzufeuern. Mittlerweile wurde Tsuki dieser Angriffsart allerdings überdrüssig. Wurfgeschosse gegen eine Fuuton-nin? Nein, nicht wirklich. Zwar kam der zweite Angriff der Hyuuga, ein Handflächenschlag, der eine starke Druckwelle erzeugte, für Tsuki recht überraschend und beschleunigte die Nadeln ebenso wie die Drehung die beiden Schwerter zuvor, doch dank dem großen Radius ebenjener Drehung bzw. des leuchtenden Kreisels war Tsuki noch weit genug entfernt, um die Nadeln ebenso abzuwehren.
Hätte sich das Mädchen genau jetzt auf sie gestürzt und die größere Kunoichi mit Hieben eingedeckt, so hätte einer von ihnen vermutlich sein Ziel gefunden. Doch stattdessen hatte Tsuki genügend Zeit, mit einem kleinen Katsu nicht nur die letzten Geschosse abzuwehren, sondern auch einen schneidenden Sturmwind zu entfesseln.
Würde die Hyuuga bei einem fünfzehn Meter breiten Kegel aus unsichtbaren Messern zu einer weiteren Drehung ansetzen? Nutzte sie eine neue, aggressivere Technik? Hatte sie überhaupt genügend Zeit zur Reaktion? Tsuki erwartete die Antwort auf diese Fragen mit einem selbstzufriedenen Lächeln, als plötzlich…

„Argh… Ha!“
In hohem Bogen flog der Felsbrocken durch die Luft, doch Hoshi musste wütend dabei zu sehen, wie das Ding seine Feindin lediglich streifte und so ihren Sprung nur leicht ablenkte. Warum?! Warum konnte diese blonde Schnepfe ausweichen?! Warum wurde sie nicht einfach unter dem Stein begraben und zerquetscht?!
Vor Wut schnaubend bückte sich Hoshi erneut mit der Absicht, einen zweiten Felsbrocken aus der Erde zu reißen, als erneut schwerer Rauch aufzog und ihm die Sicht vernebelte. Schon wieder! Konnten diese Frauen nichts anderes? Immer nur Rauch, Rauch und nochmals Rauch. Oh, und natürlich ein Wassermesser, das neben ihm auf den Boden klatschte. Was glaubte das Mädchen eigentlich? Dass es genug Rauch erzeugen konnte, um seinem Feind die Sicht zu vernebeln, aber im Sprung anschließend nichtsdestoweniger gut genug zielen konnte, um seinen Gegner zu erwischen? Lachhaft! Anmaßend!
Mit zornerfüllter Miene stemmte Hoshi einen weiteren Felsbrocken aus der Erde und warf ihn einfach blind in den Rauch; irgendetwas würde schon getroffen werden. Tatsächlich hörte er wenig später jedoch lediglich Fels über Fels schrammen, sowie einen hohlen Aufprall. Noch ein Fass? Selbst Hoshi war nicht so dumm, blind auf das Ding loszustürmen. Andererseits… sollte das Mädchen doch sehen, was ihr ihre Spielchen brachten. Sie wollte weiter mit Fässern spielen? Als ob es keinen Weg gab, diesem Plan ein für allemal einen Strich durch die Rechnung zu machen!
Mit einem dritten, deutlich kleineren Felsbrocken in der Hand stapfte Hoshi damit auf das Fass zu, sobald der Rauch sich wieder etwas verzogen hatte, und schaute sich derweil um. Die ganze Höhle war noch immer zu großen Teilen in Dunkelheit gehüllt, und es gab genügend schattige Plätzchen, an denen sich das kleine Mädchen verstecken konnte. Noch. Notfalls würde Hoshi sie alle vernichten, bis die Göre nirgendwo mehr hinrennen konnte.
Als da plötzlich die Stimme des Mädchens aus irgendeiner dieser schattigen Ecken erklang, drehte sich Hoshi schnaubend um, starrte in die Dunkelheit, und… erkannte zu spät die Rauchwolke, die neben ihm auftauchte, und aus dem im selben Moment ein blonder Schopf herausschoss. Die bandagierte Gestalt drehte sich so schnell wie möglich um, doch der Felsbrocken in seiner Rechten hinderte sie daran, den Arm zur Verteidigung schnell genug hochzureißen, und das Kote Kitae war ebenso nur schwer möglich mit der zusätzlichen Belastung. Entsprechend unvorbereitet traf der Dreifachangriff den vergleichsweise kleinen Körper, und schleuderte ihn mehrere Meter nach hinten.
Hoshi, benommen durch diese erfolgreiche Attacke, fuhr sich überrascht über eine plötzliche Wärme an den Kopf. Schlanke Finger fanden dort eine klebrige Feuchtigkeit, die bei näherer Untersuchung eine charakteristische, rote Färbung trug. Einen Moment blickte das Kind verständnislos auf sein eigenes Blut, dann stand es ruckartig auf und brüllte sich die Seele aus dem Leib, sodass die ganze Höhle beinahe erzitterte. Es folgten drei schnelle Fingerzeichen.
„Genug, genug, genug, genug, genug, genug! Kein Versteckspiel mehr!! Doton: Iwayado Kuzushi!!!“

…die Erde unter ihren Füßen erbebte und Tsuki die Stimme ihres Geschwisterleins hörte. Wütend wirbelte sie herum, doch es war bereits zu spät: Hoshis Hände prügelten wütend auf die Erde ein, und mit jedem Schlag explodierte eine neue Ladung Chakra und erschütterte die gesamte Höhle, bis erste Felsensplitter aus der Decke brachen.
„Verdammtes Balg…“ flüsterte die Kunoichi, bevor sie ihre Gegenspielerin mit einem schrägen Lächeln fixierte. „Wie’s aussieht müssen wir unser kleines Geplänkel auf später verschieben. Vorausgesetzt, ihr beiden überlebt das hier.“ Damit wirbelte die Dame herum und rief: „HOSHI! Hol den Professor und…“
„Diesen hier?“
Die Stimme erklang von der ehemals durch einen schweren Felsbrocken versperrten Tür, die zum Labor des alten Auftraggebers geführt hatte. Nun stand das Portal jedoch offen, und selbst in der Dunkelheit erkannte Tsuki die Gestalt, die dort stand: Eine brünette Brillenschlange, an deren Seite drei weiße Löwen standen, vom dem einer auf dem Rücken einen gefesselten Laborkittel trug.
Tsuki fluchte innerlich, packte aber nichtsdestoweniger ihr Geschwisterchen, das direkt wütend losstürmen wollte, am Arm und zog es zurück. Ein eisiger Blick traf dann Itoe, der die größere Kunoichi in unterkühltem Tonfall zurief: „Das hier ist noch nicht vorbei.“ Dann, schneller, als die Hyuuga reagieren konnte, formte die Kunoichi ihre Fingerzeichen, um mit einem kraftvollen Shunshin aus der Höhle zu flüchten – und zwar auf dem Weg, über den das Weißauge und seine Gefährten sie betreten hatten. Ihr folgten ein Felsbrocken, der diesen Pfad für die anderen undurchdringlich machte, und die Stimme des Künstlers, der seine Kollegen aufforderte: „Wir sollten wohl auch von hier verschwinden!“
 

Hyuuga Itoe

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Als Tsuki Itoes Attacken mit ihrem Schwert aufhielt, zog die Chuunin eine Schnute. Süß, oder? Nicht so wirklich. Die Hyuuga war verschmiert, noch immer nass und verdreckt. Sie war im Moment wirklich nicht hübsch anzusehen. Dass sie mit geballten Fäusten auf ihre Gegnerin los ging machte die Sache auch nicht besser. Ihr Schritt beschleunigte sich – einfach frontal drauf. Wäre da nicht dieses blöde, überaus nervige Schwert gewesen. Chakrametallwaffen waren wirklich ein Graus. Echt jetzt. Noch dazu musste Itoe feststellen, dass Tsuki das Katsu beherrschte – Itoe war bis heute bei jedem Versuch daran gescheitert und war dann lieber ein paar Mal um den Block gerannt. Ninjutsu waren leider definitiv noch keine Stärke von ihr.
Sie sah auch auf die schnelle keine andere Möglichkeit, diesem Angriff zu entgehen, als ein zweites Kaiten durch die Höhle zu pusten. Langweilig? Joa, vielleicht, aber wenigstens blieb Itoe dadurch heil. Gleichzeitig musste sie aber bedenken, dass sie zwar über nicht allzu wenig Chakra verfügte, doch auch das irgendwann zur Neige ging. Kaiten und Druckwellen beschleunigten diesen Vorgang nur, weshalb Itoe den Kampf lieber schnell beenden wollte. Keine Spielereien oder so einen Quark.
Als sie sich das zweite Mal an diesem Tage aus ihrer blauen Drehung begab, geschah jedoch etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: Die verdammte Höhle begann zu beben. Überrascht besah sie sich Tsuki, doch die schien nicht weniger schockiert – und wütend. Itoe folgte dem Blick der Frau und sah die vermummte Gestalt brachial und ohne Verstand in den Boden zu hämmern. Gesteinsbrocken flogen nach links und rechts, Schutt rieselte von der Decke und der Boden war binnen Sekunden mit Geröll und einer dicken Staubschicht bedeckt, die Itoe zum Husten brachte. Es brauchte kein Genie um zu erkennen, dass dieser wunderschöne unterirdische Hohlraum bald keiner mehr sein würde.
Die Hyuuga reagierte gar nicht auf die Worte ihrer Gegnerin und als diese ihren Bruder packte und aus der Höhle verschwand, konnte sie nicht mehr tun als ihr fluchend hinterher zu sehen. Wenigstens ein Gutes hatte die Sache: Kimihiro schien wohl auf zu sein und das löste einen gewaltigen Brocken von Itoes Herz. Noch besser: Der „Professor“ war brav angebunden auf dem Rücken einer seiner Tintentiger – wenigstens zu etwas war der Kerl zu gebrauchen.
Weitere Felsbrocken rieselten von der Decke und als ein Teil des Ganges einstürzte, durch den die Gruppe gekommen war, fand auch Itoe, dass es höchste Zeit war, hier zu verschwinden.
„Wir müssen hier raus!“, rief sie durch den polternden Lärm, sammelte geschwind ihre beiden zuvor geworfenen Schwerter auf (die Dinger waren teuer!) und rannte anschließend sofort in den Raum mit der... ja, was war das eigentlich?
Die Gruppe bog um die Ecke und da stand des Übels Ursache: Eine bestimmt fünf Meter hohe, metallische Maschine. Sie machte kratzende Geräusche, Wasser lief aus einigen Ventilen und – oh, gerade hatte sich ein Ventil komplett verabschiedet – das ganze Ding stand unter Strom. Nicht nur so ein bisschen, man konnte die Elektrizität mit bloßem Auge erkennen – Blitze zuckten über das Metall und breiteten sich sehr schnell auch auf das auslaufende Wasser aus. Hinten gab es keinen Ausgang und hier waren sie dem Tod noch näher. Itoes Blick wanderte empor – über der Maschine erstreckte sich eine Art senkrecht in den Fels gehauener Tunnel. Seine Wände zitterten genau so wie der restliche Boden und Gesteinsbrocken flogen von seiner Decke – er war mit Sicherheit auch mit irgendwelchem Fels bedeckt. Aber... blieb den Shinobi irgend etwas anderes übrig? Sie mussten hier raus und das war der einzige Weg. Da blieb nur per Wandlauf den Schacht zu erklimmen, den Gesteinsbrocken auszuweichen und wenn nötig sich am Ende durch die Erdoberfläche zu sprengen. Alltägliches Zeugs, also.
„Da oben ist der einzige Ausgang.“ Itoes Blick wanderte zum Professor. Er war es, der dieses Wetter verursacht hatte. Doch was sollten sie mit ihm machen?
„Pack ihn auf einen Vogel oder lass ihn hier. Wir. Müssen. Los!“, brüllte Itoe und sprang an die bebende Wand. Erst vorsichtig, dann immer schneller rannte sie senkrecht nach oben und war ziemlich froh, dass sie etwas Licht am Ende des Tunnels ausmachen konnte – die Sprengung würde also wegfallen. Ein größeres Problem stellten die Felsen dar, die gerade ihren Weg nach unten suchten. Viele prallten von den Wänden ab und flogen zum Teil sogar quer durch den Schacht. Itoe wurde mehrmals von kleineren Steinchen getroffen, die sicherlich blaue Flecke hinterlassen würden. Zwei größere hatte sie mit Hilfe einiger blauen Chakrastiere bersten lassen.
Der Weg nach oben waren zwar nur sechzig bis achzig Meter, doch das Geröll machte den Aufstieg zu einer Probe jeglichen Könnens. Zumindest konnte Itoe behaupten, sich hier definitiv anstrengen zu müssen, weshalb sie so viele Steine auf dem Weg mitnahm, wie nur irgendwie möglich. Kimi konnte auf sich aufpassen, aber für Kumiko war das hier noch gefährlicher als für den Rest – dachte zumindest Itoe.

Als das Licht näher kam, beschleunigte Itoe ihren Schritt. Die Wände hatten inzwischen immer mehr Risse bekommen und die Hyuuga konnte es kaum erwarten, endlich wieder Frischluft zu schnuppern. Noch drei, zwei weitere Schritte und das Mädchen brach durch Boden. Der Regen hatte aufgehört und war Sonnenschein gewichen, der die Hyuuga erschrocken blinzeln ließ – die Umgewöhnung von Dunkel zu Hell war gerade extrem. Sie entfernte sich noch ein gutes Stück von dem einstürzenden Schacht, ehe sie eine Pause machte, sich schwer atmend auf ihre Knie stützte und erst einmal nichts tat.
„Maschine kaputt – um den Professor gekümmert – Mission erfüllt – direkter Weg nach Hause.“, hechelte Itoe vor sich hin. Zum Bürgermeister und ihm die Neuigkeiten überbringen? Da tat es auch ein Brief. Itoe hatte ihre vorherigen Gegner nicht vergessen und wollte ihnen wenn möglich aus dem Weg gehen, was bedeutete: Zurück nach Shirogakure. Aber zackig.

Okay, vielleicht ein, zwei Minuten Verschnaufspause. Dann war aber wirklich höchste Eisenbahn!
 

Michiyo Kumiko

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Strike! YES VERDAMMT … hätte sie wirklich gerne gebrüllt, schon dass ihr Plan, den sie sich zum Ausweichen zurechtgelegt hatte, funktionierte, war es schon beinahe wert, emotional juchzend durch die Gegend zu hüpfen! Welch erhebender Moment, aber Kumiko würde sich erst gestatten, ihn zu genießen, wenn sie Zuhause war und eifrig trainierte … wurde vielleicht Zeit, sich einen Fernseher zuzulegen, oder so. Oder ein Hobby … außer zu trainieren eben. Nö! Aber, dass ihr Angriff auch perfekt saß – sie schätzte 10 von 10 Punkten – machte ihren Tag beinahe perfekt. Es galt halt noch ihren inzwischen blutenden Gegner endgültig fertig zu machen, als dieser … einfach austickte und wild Brüllend auf den Boden einschlug.
Augenscheinlich Missfiel dieses Verhalten auch der anderen, die sich bis gerade noch mit Itoe beschäftigt hatte, denn sie blies zum Rückzug … dumm nur – sowohl für die beiden seltsamen Gestalten, als auch für Kumiko, dass Misumi-Senpai den ‚Professor‘, den der Gegner der Kleinen holen sollte in … ähm … Gewahrsam genommen hatte; wirklich schade, Kumiko hätte zu gerne sein Gesicht gesehen, wenn die blonde Göre, die in seinen Augen offenbar absolut nichts richtig machte, ihm höchstpersönlich die Fesseln gelöst hätte … aber sei es drum, dann musste sie sich damit nicht auch noch befassen. Aber wenigstens würde sie ihm nicht die Genugtuung bescheren müssen, ihm freudig um den Hals zu fallen, oder so: »Hai!«, mehr bekam er nicht, solang er nicht gelernt hatte, sie ein klein wenig ernster zu nehmen! Aber es war ein äußerst positiver Umstand, dass der ‚Professor‘ allem Anschein nach lebend akquiriert werden konnte … der Geheimdienst würde sich bestimmt über seine Ergebnisse freuen, wenn es um eine Möglichkeit ging, notfalls eine ganz bestimmte fliegende Stadt mit dem Wetter selbst angreifen zu können, sollte es zur offenen Auseinandersetzung kommen – ein unschätzbarer Vorteil!

Zwar musste man der Zwölfjährigen nicht zweimal sagen, dass sie besser verschwinden solle, aber doppelt gemoppelt hielt in diesem Fall besser, denn im gesamten Höhlensystem dröhnte und ächzte es vor nachgebenden Felsmassen, was auch schon für sich alleine ein sprichwörtlich schlagendes Argument für ihre sehr … SEHR baldige Flucht darstellte. 'Der Weg, von dem wir kamen? Versperrt … andere Richtung! Einzige Chance! Los!' Sie rannte zwar los, noch bevor ihr Taicho ihren Satz noch richtig beendet hatte, musste sich aber schnell einholen lassen. Vorbei an einer seltsamen, blitzenden Gerätschaft, von der Kumiko keinerlei Ahnung hatte, was sie bewirken sollte
Dank dem rechten Hinweis zur rechten Zeit wusste sie auch die Richtung, in die es als nächstes gehen sollte: Hoch! Ein kurzer Blick nach oben zeigte dem Mädchen … absolut gar nichts, die Sicht war vergleichsweise schlecht, wenn man bedachte, dass es beständig kleine und auch größere Steinchen von rieselte – die Devise war, Itoe zu folgen: Auf dem Fuße, keine Zeit zu verlieren! So rannte die Zwölfjährige mittels Kinobori so stracks es eben ging nach oben, dem rettenden Ende des Schachts entgegen. Trotz ihrer wohlgetroffenen Wahl, sich hinter der körperlich Größeren Teamleiterin zu halten, rieselten der Grünäugigen beständig Staubwolken und kleinere Steinchen ins Gesicht – es war schwer, die Augen offen zu halten; Sich weiter nach oben zu schieben war allerdings noch schwerer … nach einer minutenlangen Hetzjagd bei voller Belastung, dem Verbrauch eines ziemlich großen Teils ihres Chakras und einigen Taijutsu-Techniken war diese Sprinteinlage mit der Schwerkraft als Feind eine wahre Tortur. 'Vorwärts … immer einen Schritt weiter', eine klägliche Motivation, die sie sich selbst zuteilwerden ließ, während sich das Hell von draußen immer deutlicher abzeichnete.

Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor – es waren nur ein paar Sekunden, bis sie die gleißende Helligkeit des Tages umarmte … das Blondchen zwang sich förmlich dazu, zuerst ihre Umgebung nach Feinden zu sondieren, bevor sie keuchend vornüber fiel, erst einmal tief einatmete, ihren Lungen mit der klaren Luft des Tages zu fluten, die sie – wie ihr genau jetzt auffiel – wirklich vermisst hatte, obwohl sie so richtig lange ja nicht unten gewesen ist. »…« die Vorgehensweise ihrer Taicho gefiel ihr zwar im Großen und Ganzen nicht, aber sie hatte einen gewissen Reiz … die Dörfler würden den Kittel, den Misumi-san vorhin noch mitgeschleppt hatte, gewiss zu Tode lynchen – er hatte es verdient – aber es ging hier eventuell um eine mächtige Waffe, über die es jede nur erdenkliche Information sicherzustellen galt! Vorausgesetzt, der Senpai hatte den Prof. nicht einfach unten gelassen…
Mit einer nur schwer zu leugnenden Zufriedenheut zückte das Mädchen einige Riegel Trockenfleisch, von denen sie den beiden älteren selbstverständlich auch gleich welche anbot – nicht, weil sie sie so nett fand, sondern einfach, um ihren Chakravorrat schnell wieder aufzufüllen … für den Notfall!
 
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Misumi Kimihiro

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Ächzend schleppte sich Kimihiro die letzten Meter den schmalen Gang an die Oberfläche, neidisch auf seine Fracht, die hinter ihm auf dem Rücken eines Tintenvogels ins Freie schoss. Ein kleiner Teil war zwar froh, endlich wieder kettenlos und ungezwungen durch die Welt zu laufen, doch musste es direkt ein nahezu senkrechter Tunnel sein, mit dem das Team noch dazu vor einer einstürzenden Höhle flüchten musste?
Glücklicherweise hatte dieser Schrecken jedoch auch irgendwann sein Ende, und so fand sich die mittlerweile vierköpfige Truppe nach einem wortwörtlichen Gewaltmarsch in exakt dem Wald wieder, den sie auf der Suche nach dem Ursprung der Wetterumschwünge durchquert hatten. Nun, zumindest glaubte Kimihiro das mit einem Blick auf die Bäume in direkter Umgebung, missachtete dabei aber zunächst, dass sich hinter ihm sachte die Ausläufer eines eindrucksvollen Berges in die Lüfte erhoben. Vermutlich handelte es sich um die Gebirgskette, in der die Bewohner von Kita no Goro ihren Bergbau betrieben. Wie viele Meter die Gruppe von der Lichtung entfernt waren, konnte der Künstler jedoch selbst mit dieser Erkenntnis nur schwer sagen. Vielleicht fünf Minuten, vielleicht fünfundzwanzig?
Andererseits, was waren schon ein paar zusätzliche Meter zurück zum Dorf, und es war ja nicht so, dass Kimihiro nicht sowieso noch etwas hatte, um seinen Kolleginnen die Zeit zu vertreiben. Mit einem überraschten Blick nahm er jedoch zunächst die Verpflegung von Kumiko entgegen, die ihr Überleben offenbar deutlich freundlicher gestimmt hatte, bevor sich der Künstler seiner Teamleiterin zudrehte und mit Trockenfleisch in der Hand salutierte.
„Hyuuga-taichō! Bitte um Erlaubnis, Bericht erstatten zu dürfen!“

„Ah, endlich, eine neue Batterie! Fühle dich geehrt, Teil meines Meisterwerks werden zu würden, wenn auch nur für kurze Zeit!“
Irgendetwas machte Klick, und plötzlich wurde die große Kaverne von etlichen Lichtern erfüllt. Kimihiro wandte sich automatisch von dem hellen Leuchten ab, und es dauerte eine ganze Weile, bis seine Augen sich soweit an die unerwartete Kunstlichtflut gewöhnt hatten, dass er seine Lider heben konnte. Was er sah, ließ ihn nochmals Blinzeln. Und noch einmal, und ja, auch ein drittes Mal.
Die Maschine füllte über die Hälfte des Raumes aus und strotzte nur so von Rohren, Ventilen, Knöpfen und Lichtern. Hier und da strömte mal weißer, mal schwarzer Rauch aus, überall schlug das große Etwas Leck, und ab und an zuckte sogar ein weißer Blitz über die metallische Oberfläche. Es war insgesamt eine beeindruckende Szenerie, vor der Kimihiro seine Situation beinahe vergessen konnte. Beinahe, denn mittlerweile sah er auch die dritte Person, die er in dieser Höhle vermutet hatte, und die sich nun zur Maschine begab, um dort wild auf irgendwelche Tasten einzuschlagen.
Die Gestalt an sich war wenig beängstigend: Ein weißer Kittel, wie ihn irgendwie jeder Arzt gerne trug, spannte sich über schmale Schultern, aus denen ein kleiner Kopf mit grauen Haaren herausschaute, die der Mann zu einem Turm geformt auf dem Haupt trug. Größere Sorgen als über diese Figur machte sich Kimihiro dann schon über so etwas wie eine Duschkammer, die nach ein paar Minuten unter dem Gehämmer des vermeintlichen Arztes wie aus dem Nichts auftauchte und neben ihm zum Stehen kam. Die Gerätschaft bestand teilweise aus Stahl, teilweise aus Glas, und war über einen metallisch glänzenden Arm und zahlreichen kabeln mit der Hauptmaschine verbunden.
Während der ganzen zeit, die der Arzt weiter in die Tasten schlug, hörte Kimihiro kaum, was der Mann vor sich hin murmelte; lediglich ein Wort, das er zuvor benutzt hatte, schaffte es dann und wann an seine Ohren: Batterie. Schwer zu erraten war es nicht, was der Mann damit wohl meinte, wenn man sich die gigantische Maschine so ansah, und das machte den Künstler zunehmend nervös.
*Wenn ich nicht als chakraloser Fleischklumpen enden will, sollte ich mir langsam etwas einfallen lassen.*
Noch immer an Händen und Füßen durch das obligatorische Hanfseil gefesselt, sammelte der Künstler ein wenig Tinte in seinem Mund, spuckte es neben sich auf den Boden, und rückte vorsichtig nach vorn, tunlichst darauf bedacht, dass der Arzt nichts bemerkte. Einige Meter entfernt, noch immer in sein Maschinchen vertieft, sahen die Chancen dafür relativ gut aus. Als er die kleine Tintenlache dann mit einer gefesselten Hand erreichen konnte, schmierte der Künstler blind in der Flüssigkeit herum, zog eine Linie nach der anderen, und formte einige Male vergeblich ein einhändiges Fingerzeichen, bevor sich schließlich doch kleine Füßchen auf seine Finger stützten, um an den Fesseln zu nagen zu beginnen. Bereits wenige Augenblicke später war der Künstler dafür schon frei, und hatte alle Zeit der Welt, hinter dem Rücken des murmelnden Professors seinen Zeichenblock zu befreien und ihn mit drei Löwen und einer Illusion zu überwältigen, um anschließend ein paar Schlangen die Fesselungsarbeit übernehmen zu lassen.

„Der Rest ist nicht sonderlich interessant. Es hat etwas gedauert, bis ich den Mechanismus gefunden hatte, der diese Felsentür öffnet. Aber ganz offenbar sind die Damen auch ohne mein Zutun gut zu Recht gekommen.“
Den letzten Satz begleiteten anerkennende Blicke in die Richtung der Damen. Sicher hatte der Künstler sich um seine Mitbewohnerin weniger Sorgen gemacht als um Kumiko, die allein mit einem Puls über Null überraschte, dachte man daran was die beiden Söldner mit der Höhle angerichtet hatten. Auf der anderen Seite gab es doch immer ein kleines Fitzelchen Zweifel, eine geringe Chance, dass auch Itoe mit einer Situation einmal nicht umzugehen wusste. In einer Welt, in der selbst Frauen wie Junko entführt werden konnten, war schließlich so einiges möglich.
Anschließend nickte Kimihiro noch einmal beiden mit einem knappen Lächeln zu. Woher die vergleichsweise gute Laune plötzlich kam? Nun, die Mission war vorbei, der vermeintliche Terrorist Schrägstrich verrückte Professor in Gewahrsam, und alle Anwesenden offenbar bei nahezu bester Gesundheit. Erfolg hob die Stimmung nun mal ganz gewaltig, ebenso wie ein wolkenverhangener Himmel, der just in diesem Moment stellenweise aufbrach und warmes, gelbes Sonnenlicht auf die Erde regnen ließ. Eigentlich fehlte nur noch der obligatorische Regenbogen am Horizont, doch das wäre vermutlich zu viel verlangt gewesen.
 

Hyuuga Itoe

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Itoe, welche eigentlich über eine gute Ausdauer verfügte, war außer Atem. Anstrengende Zeit, so unter Tage. Umso auslaugender, wenn man sich mit einer Gegnerin wie Tsuki herumschlagen mussete. Noch nerviger wurde diese Tatsache nur dadurch, dass die Hyuuga nun auch noch die Umgebung im Auge behalten musste um vorgewarnt zu sein, sollten Fräulein Priesterin und ihr Bruder – übrigens, der hatte doch echt total einen an der Scheibe, oder? – erneut die Konfrontation suchen.
Schweigend hörte sie sich Kimihiros kleinen Bericht an und konnte eigentlich auch nicht viel dazu sagen. Er hatte sich befreit, schön und gut. Aber ganz ehrlich? Er hätte sich gar nicht so überrumpeln lassen dürfen. Deutlich machte Itoe das dadurch, dass sie dem Künstler gefährlich nahe rückte und ziemlich, ziemlich wütend aussah. Ihr Haar roch nach Dreck, ihr Gesicht sah aus wie die erste Leinwand, die Kimihiro je besessen hatte und ihre Atmung erinnerte an Oma Kiyo nach drei Stockwerken Treppen.
Sie öffnete den Mund, doch stattdessen zuckte ihre Hand empor. Eine Ohrfeige für Kimihiro? Nicht ganz. Etwas verwirrt schien die gute Itoe, als sie den Schlag in der Luft stoppte und Kimihiro stattdessen lieber mit beiden Händen schubste. Weil wir heute so erwachsen waren und... naja, auf die Frage „Warum?“ fand sich meist nur eine gute Antwort: Weil man's konnte, Ha!
Die Chuunin sah aber nicht so aus, als würde sie groß spaßen. Sie schien ganz ehrlich und offen sauer auf den Künstler zu sein, den Grund sollte er gleich im Anschluss erfahren:
„Mach so einen Scheiß nie wieder, hörst du?!“ Itoe wollte dem Jungen eigentlich noch Vorwürfe darüber machen, sich von hinten überrumpeln zu lassen, ihm seine Unprofessionalität vorhalten und die Teamleiterin raushängen lassen... doch irgendwie vergaß sie diesen Teil einfach. Stattdessen starrte sie Kimihiro etwas hilflos und zornig an, drehte sich dann um und marschierte mit den Worten „Wir gehen!“ voraus.
Kumikos Eindruck, die beiden Älteren konnten sich nicht ausstehen, dürfte sich dadurch nur noch verstärkt haben, aber... was interessierte das Itoe? Das zuvor ausgehändigte Pökelfleisch wurde für später aufbewahrt und in eine Tasche geschoben. Itoe wollte nach Hause und ins Bett. Einfach nur in die ruhige 203, an nichts denken, außer... die Tatsache, dass Kimihiro auch noch in der selben Wohnung hausierte, traf die Chuunin irgendwie plötzlich und unerwartet. Leise fluchend stiefelte sie weiter durch den aufgeweichten Waldboden.

Die Rückreise nach Shirogakure war glücklicherweise von Zwischenfällen befreit. Tsuki und ihr Bruder hatten sich kein einziges Mal blicken lassen und auch ansonsten hatten sie keine Menschenseele erblickt. Der Professor war geknebelt und dürfte die kommende Zeit vermutlich viele Fragen beantworten dürfen. Kimihiro und Itoe hatten beide genügend, um sich den Kopf darüber zu zerbrechen und Kumiko hatte sich ihre ersten Sporen im Kampf verdient – Jungfräulichkeit vorbei, hinein in das Leben einer echten Kunoichi. Itoe erinnerte sich an ihren ersten Kampf auf Leben und Tod noch als wäre es gestern gewesen; der jungen Genin würde es bestimmt genauso gehen. Abgesehen von der Verarbeitung dieser Erfahrung hatte die kleine Dame auch noch etwas Berichterstattung zu üben – Kontakt mit feindlichen Shinobi musste protokolliert werden und neben der herkömmlichen Missionsbeschreibung eingereicht werden. Itoe hatte einen kleinen Steckbrief für Tsuki auszufüllen, Kumiko für deren Bruder. So war das Leben – riskierte man es, durfte man im Anschluss darüber fachsimpeln.
Yay Shinobi!

Mission beendet

//out: Wenn ihr möchtet, dürft ihr noch einen Post setzen, die Mission ist im eigentlichen Sinne jedoch beendet. Vielen Dank für eure Teilnahme ;)
 
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