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Klassenzimmer 69

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Komuro Tetsuya

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Tetsuya schien den anderen Jugendlichen, der die letzten Meter seines Weges zum Klassenzimmer schleichend zurücklegte, zunächst tatsächlich nicht zu bemerken.
Er wollte gerade die soeben gelesene Seite ans Ende des Stapels befördern, als er aus dem Augenwinkel etwas wahrnahm und erstarrte. Sein Kopf ruckte kaum merklich in Richtung der unverhofften Gesellschaft. Diese Bewegung ließ die Gestalt Jôshôs in ihrer Gänze sichtbar werden und Tetsuyas Kiefermuskeln hervortreten während seine Gedanken zu rasen begannen.
"Wie ist das möglich? Wie ist er so nahe an mich herangekommen? Er muss geschlichen sein.... Ich war nicht SO abgelenkt. Wieso schleicht er durch die Akademie?"
Auch wenn er für einige Sekunden die Kontrolle über seinen Körper verloren hatte, zeigte sich auf seinem Gesicht keinerlei definierbare Regung. Langsam steckte er das Blatt ans Ende des Stoßes.
"Niemals die Umgebung aus den Augen verlieren egal wo du bist und was passiert...", rezitierte er eines seiner Lehrbücher. Er lenkte den Blick wieder auf die Zeichen und fuhr mit seiner Lektüre fort, da es sich bei dem Anderen offensichtlich nicht um eine unmittelbare Gefahr, geschwige denn die Lehrkraft handelte.
Er würde heute wieder einmal einige Stunden extra trainieren um diesen Fehler wieder gut zu machen. Auch wenn der größte Teil seiner Aufmerksamkeit bei den Notizen lag glitt sein Blick immer wieder über die Grenzen des Blattes hinaus. Er würde nur schwerlich noch einmal jemanden übersehen der sich dem Klassenzimmer näherte. Vorrausgesetzt natürlich, diese Person tat es über den Korridor.
 

Ayaka

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Jeder Lehrer in der Akademie, ja sogar viele Schüler kannten den Namen Ayaka. Sie war eine junge Frau, die bekannt war, bekannt dafür tollpatschig und teilweise auch begriffsstutzig zu sein, doch das wofür sie am bekanntesten war, war wohl wirklich ihr Talent dafür bei so gut wie jeder Unterrichtsstunde zu spät aufzutauchen. Nun das wäre alles kein Problem, wenn sie nicht die Lehrerin wäre!
Heute hielt es sich allerdings in Grenzen. Es war erst knapp zehn Minuten nach offiziellem Unterrichtsbeginn als Ayaka wie eine verrückte den Korridor in der Akademie betrat. Sie rannte mal wieder, wie von einer Horde Zombies verfolgt, doch als sie die erste Stufe der Treppe betrat, legte sich die Geschwindigkeit wieder. Ayaka war nicht besonders ausdauernd. Wie man es sich beim Klassenzimmer 69 denken konnte, lag es ganz oben. Wenn sie die Treppe nicht langsam bestieg, würde sie oben durchgeschwitzt und völlig außer Atem ankommen. Da sie der Annahme war, dass ihre Schüler ohnehin schon vor der Tür standen und auf ihre Lehrerin warteten, musste sie nicht noch unfähiger rüberkommen, oder?
Tatsächlich kam sie oben an, das oberste Stockwerk der Akademie. Ayaka sah aus, als wäre sie die letzten Stufen hoch gekrochen. Ob sie das war, würde natürlich niemals jemand erfahren. Völlig außer Atem öffnete sie die große Tür zum Korridor und blickte in den Gang. „Schon wieder zu spät, Ayaka?“, sagte ein anderer Lehrer zu ihr, den sie nur mit einem wütenden Blick strafte.

Neben der Tür ihres Klassenzimmers entdeckte sie schon aus der Ferne zwei junge Männer. Na gut, Männer übertrieben, nennen wir sie Buben oder Halbstarke oder pubertierende Pickelmonster, hier darf gewählt werden. Einer mit blutrotem Haar, der andere mit kürzerem braunem Haar. Beide ungefähr so groß wie sie selbst, der eine war minimal größer, aber naja. Grinsend schlich sich die Lehrerin an ihnen vorbei, ganz unauffällig wollte sie einfach an ihnen vorbei gehen, die Tür aufmachen und sie hereinrufen. So würde niemand bemerken, dass sie zu spät war. Doch dann geschah es, an der Tür kam sie nicht vorbei. Sie versuchte diese aufzuschließen, doch mal wieder klemmte die knallig pinkfarbene Tür mit dem niedlich verzierten Willkommensschild. Keine guten Aussichten für die Tür, denn je länger das öffnen dauerte, desto aggressiver wurde die Lehrerin und irgendwann knallte bei ihr scheinbar eine Sicherung durch. Sie trat die Tür mit voller Wucht ein und die Spitze ihres Stiefels zersplitterte das wunderschöne Schild an der Tür in tausend kleine Teile. „Tretet doch ein.“, murmelte sie während sie sich zu einem Lächeln zwang, doch an ihrer vor Wut zuckenden Augenbraue war sicher zu erkennen dass sie nicht so scheiß freundlich war, wie sie grade tat. Ayaka setzte sich direkt an ihren Lehrer, holte einmal tief Luft und zählte die Schüler durch. 1… 2… Moment mal, wo war Nummer 3 geblieben?
 

Kōrishita Jōshō

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Die Beschreibung passte, die Haarfarbe, die Größe, vor allem die Rosa-Manie. Aber auch die Verhaltensweisen stimmten mit dem überein, was Jōshō von Ayaka gehört hatte. Eine ziemliche Chaotin, von einigen auch auf boshafte Weise unfähig genannt. Sie versuchte unbemerkt an ihm und dem ihm unbekannten Jungen vorbeischleichen, und zumindest in Jōshōs Fall gelang das auch ziemlich; Er war zu sehr damit beschäftigt darüber nachzudenken weshalb der Andere trotz mangelnder Gesellschaft seine Notizen ihm vorzog; Wahrscheinlich hatte er einen guten Grund, vielleicht, dass er dringend üben musste, vielleicht, dass er einfach keine Gesellschaft brauchte. Auch einsam war.
Auf jeden Fall erschrak Jōshō ziemlich, als Ayaka auf einmal die Tür eintrat und das Schild auf dem Boden verteilte. Schade um das schöne Schildchen ... Diese Lehrerin ist beunruhigend, waren die ersten beiden Gedanken, die sich Jōshō aufdrängten, als er aufsah. Irgendwie wirkte sie ja ganz nett, aber ... abgedreht. Lieber nicht zu nahe kommen, war ein spontaner Einfall des Jungen, am Ende fängt sie noch an so nach mir zu treten. So wie sie krampfhaft lächelte war ihr auch ein bisschen Hinterlist zuzutrauen.
Dann waren sie schon im Klassenraum selbst, Jōshō suchte sich einen Platz und ließ sich nieder. Möglichst ordentlich, um erst mal einem möglichen Ärgernis für die Lehrerin aus dem Weg zu gehen. Schließlich waren sie schon nur zu zweit, das konnten unmöglich alle Schüler sein, die jetzt Unterricht haben würden.
 
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Komuro Tetsuya

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"Aus welchem Grund schleicht jeder außer mir auf diese Tür zu?", fragte sich Tetsuya verwundert als er die Frau bemerkte, die da versuchte ungesehen an ihm vorbeizukommen.
Dieser Gedanke geriet jedoch schnell in Vergessenheit als er begriff wen er da vor sich hatte. Er richtete sich kerzengerade auf, wandte sich zu Ayaka zu und verbeugte sich, während Ayaka-sensei noch mit der Tür kämpfte."Gute-" Weiter kam er leider nicht, da Ayaka sich in diesem Moment scheinbar entschlossen hatte, die Stunde mit einer praktischen Taijutsulektion zu eröffnen. Tetsuya hob den Arm um seine Augen vor den umherfliegenden Splittern des rosa Türschilds zu schützen und beeilte sich dann Ayakas Aufforderung nachzukommen.
"War das eine Einschüchterung? Solange ich keine Fehler mache ist das unwichtig." Er steuerte auf einen Platz in der Mitte des Klassenraums zu und setzte sich. Jeder Stift, man könnte fast meinen jedes Blatt Papier, in Tetsuyas Tasche schien sowohl dort, als auch auf dem Tisch einen festgelegten Platz zu haben. Als die Anordnug seiner Unterrichtsmaterialien für den Jungen in zufriedenstellender Weise beendet war richtete er sich auf und den Blick nach einer kurzen Runde durch den Raum auf seine Lehrerin. "So wenige waren es noch nie aber die Rekordzeit ist auch noch nicht überschritten." Er warf einen kurzen Seitenblick auf die Tür. "Das bedeutet wohl wieder mal eine Störung des Unterrichts..." Den Kopf schüttelnd wandte er sich wieder den Dingen zu, die seine Aufmerksamkeit wirklich erforderten: Tafel und Lehrerin.
 
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Kinzoku Hei

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Mit einer großzügigen Verspätung von 15 Minuten erschien nun auch, der komplett in Weiß gekleidete, Hei mit einem schwungvollen "Ohayyyoooouuuu~" in der Tür. Anscheinend kümmerte es ihn nicht, dass er zum Unterricht zu spät kam, aber wieso sollte es auch? So stand er im Türrahmen hielt eine Hand locker grüßend hoch und lächelte freundlich den Anwesenden entgegen. "Uhm...ich sollte mich heute in diesem Klassenraum einfinden?....Ja?" Fragte der junge Shinobi im ruhigen Tonfall, ehe er zum Ende leicht stockte, als er tatsächlich mal die eingetretene Tür bemerkte. Was dies wohl bedeuten sollte? Und wieso waren sie nur zu 3 in dem Raum? Hei musste sich vertan haben. Eindeutig. So lachte er nur leicht verlegen und rieb sich etwas am Hinterkopf, ehe er sich entschuldigte. "Gomen, ich muss mich im Raum vertan haben." Aber halt! Vielleicht war es auch ein Disziplinarzimmer für auffällige Schüler! Einer von beiden Schüler sah sogar schon so aus wie ein Delinquent! Und die rothaarige Frau dort muss wohl die Furie sein, die die Tür eingetreten hat. Oder war es sogar der brav aussehende Kurzhaarige? Das musste es sein! Ohne Grund würde er schließlich nicht im Disziplinarzimmer sein. Kurz musste Hei tief schlucken und grinste nun doch nervös. Für Betrachter würde Hei wohl wie ein absolut merkwürdiger Mensch vorkommen. Kein Wunder, wenn er auch von einem Augenblick zum anderen seine Mimik ändert. "Aaaarrrgghhh ich wusste es! Irgendwann musste man mich ja für meine Faulheit bestrafen! Aber ich bin doch noch viel zu Jung! Hoffentlich ist diese Frau dort eine nette Lehrerin...Oder vielleicht ist sie ja tatsächlich die Türbrecherin!" Hei folgte seinem Gedankengang munter weiter und landete irgendwann, neben anderen kuriosen Dingen, bei einer Vorstellung von Ayaka wie sie von Flammen umringt vor ihm steht, ledernde Kleidung trägt und fies lacht, während sie mit einem Rohrstock in der rechten Hand wedelt.Erneut musste Hei schlucken, lachte nun auch noch nervös und spürte, wie ihm gleich der kalte Angstschweiß herunterlaufen würde.
 

Ayaka

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Gelassen saß Ayaka auf ihrem Stuhl, überschlug die Beine und spielte sich im Haar. Da sie selbst zu spät gekommen war, wartete sie nun noch einen Moment auf den dritten Schüler im Bunde. Sie kippelte ungeduldig mit dem Stuhl und summte leise vor sich hin. Ist es nicht irgendwie ironisch, dass Ayaka die immer zu spät kommt, es am meisten hasst warten gelassen zu werden?
Da kam er auch schon um die Ecke mit einer Laune die kaum zu fassen war. Er fragte ob er hier hin gehörte oder ob er falsch war. Ayaka schaute ihn mit düsterer Miene an und sagte trocken: „Sitz!“ Also wenn das nicht verständlich war, was dann? Nachdem alle drei Schüler platz genommen hatten, nahm Ayaka ihr Kaugummi aus dem Mund und klebte es unter den Tisch. Sicher würde sie dies irgendwann bereuen, doch heute hatte sie irgendwie miese Laune. Genervt kratzte sie sich am Kopf und seufzte dann leise. „Dann wollen wir mal.“, begann sie und stellte sich hin. „Ich bin Ayaka-Sensei eure Lehrerin für die heutige Stunde. Wenn es euch nichts ausmacht, wäre es mir am liebsten wenn ihr euch vorstellt also Name, Alter und ich würde gern wissen wie gut ihr im Ninjutsu seid, da dies heut im allgemeinen unser Thema sein wird.“ Danach ließ sich Ayaka wieder nach hinten in den Stuhl fallen und gähnte leise. Die rosafarbene Mähne sah total durch den Wind aus, doch Ayaka wirkte momentan so als wäre ihr das alles scheiß egal.
 

Kōrishita Jōshō

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Sitz. So was sagte die Lehrerin also, hörte sich gut an. Richtig umgänglich schien die Alte ja nicht zu sein … Immerhin, der dritte Schüler war da, also dürfte sich ihre Verstimmung bald gelegt haben. Dann klebte sie auch noch den Kaugummi unter den Tisch. Allgemein waren Lehrer mit Kaugummi eher sonderbar angesehen, und ihn dann auch noch auf eine derart jungenhafte Weise zu entsorgen untergrub jeden Respekt, den Jōshō jemals vor ihr gehabt hatte.
Dann begann sie zu sprechen, und trotz seiner bereits gefassten Abneigung hörte Jōshō aufmerksam zu. Lieber keinen Zorn provozieren. Immerhin, Ninjutsu waren das Thema, darin war er gut genug um sich zu profilieren. Vorsichtig ordnete er die Worte in seinem Kopf, um bestenfalls jedem Anwesenden damit zu gefallen, ehe er ruhig die Stimme erhob.
„Mein Name ist Jo, Kōrishita Jōshō, offiziell. Vierzehn Jahre alt, und eigentlich ziemlich gut in Sachen Ninjutsu. Ich erfülle die Erwartungen, um kürzer zu fassen.“
Die Lehrerin sah nicht direkt erfreut aus. Aber auch nicht verärgert. Irgendwie schienen ihr ihre Schüler ziemlich egal zu sein, was Jōshō ein wenig mehr befremdete. Hier an der Akademie waren die meisten Lehrer hochmotiviert.
 

Fushigi

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- Unterrichtsbeginn -
Es war spät am Abend und Fushigi befand sich noch immer in der Akademie. Während die Sonne so langsam unterzugehen schien, tat sie ihr bestes daran, den Raum für die heutigen Ereignisse vorzubereiten. Dabei verdeckte sie die Fenster mit weißen Laken, damit kein Licht mehr hindurch käme und auch die Tische und Stühle rückte sie beiseite, ehe sie ein paar lustige Figürchen an die Tafel kritzelte. An einer Wand errichtete sie mal wieder eine Art Buffet mit Brot, Wurst und Tee, damit ihr kein Schüler den Abend über verhungern würde.
Da es sich nicht um ihren Klassenraum handelte, sah die davon ab, die Wände mit irgendwelchen Sachen zu dekorieren, ließ sich jedoch nicht daran hindern, einen Duft in die Luft zu zaubern. Dafür benutzte sie ein paar Duftstäbchen und installierte diese in jeder Ecke des recht großen Raumes.
Hinzukommend breitete sie ein paar Isomatten und Schlafsäcke aus, die für jeden Schüler das heutige, nächtliche Quartier darstellen würden. Ebenso hatte sie natürlich auch für jeden einzelnen eine Taschenlampe parat, während sie später sogar auch für Lagerfeuer-Ambiente sorgen würde.

Doch was trug sie gerade? Natürlich einen dunkelblauen Pyjama! Und ja, er war verziert – mit gelben Sternchen und einem Mond, der an Stelle ihres Herzens prangte. An ihren Füßen befanden sich flauschige Pantoffeln, die die Form eines Hundes besaßen und Plastikaugen ihr Eigen nennen konnten. Ferner trug sie sogar eine Schlafmütze auf dem Kopf, die natürlich farblich zum restlichen Outfit passte. Selbstredend konnte da ihr Schlafteddy nicht fehlen, der auf ihrem Schlafplatz bereits mattete.

Mit einer Tasse Tee in der Hand wartete sie also nun auf die Schüler, die an der heutigen Unterrichtseinheit zu dieser ungewöhnlichen Stunde teilnahmen. Wer hatte denn noch nicht davon geträumt, einmal in seinem Leben in seiner Schule übernachten zu dürfen, hm? Also Fushigi hätte dafür gemordet.
 

Takeshi Rai

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„Uäääh!“ Rai musste wieder einmal ausgiebig gähnen. Vielleicht müsste er dies nicht zu diesem Zeitpunkt, aber seine Lehrerin gab heute Bescheid eine Übernachtungsparty bzw. Übernachtungsunterricht abzuhalten. Wollte Rai dies wirklich? Tja, er hatte keine Wahl, da musste er erscheinen. Und das rechtzeitig! Pünktlichkeit war das A und O und nun war es schon so spät! Rai brauchte seinen gelegentlichen Schönheitsschlaf, ansonsten wäre er unausstehlich! Und schließlich konnte er nicht so vor seiner Lehrerin auftreten, nie und nimmer! Deswegen legte er sich direkt nach dem Unterricht des Vormittags ins Bett und er schlief tief und fest wie ein kleines, süßes Baby. Jetzt war es schon Abend und die Sonne neigte dazu hinter dem Horizont zu verschwinden. Rai musste sich beeilen um noch pünktlich zu sein! So nahm er sich seinen Rucksack, holte ein Paar frische Socken und Unterwäsche aus seinem Kasten hervor, stopfte diese in den Rucksack, zog den Reißverschluss zu und schulterte ihn. Rai stürmte daraufhin aus seinem Zimmer die Treppe runter, schrie noch schnell einen Gute Nacht-Gruß zu seinen Eltern und schon befand er sich auf den Straßen Shiro´s. Ein kleines Lächeln ließ sich trotzdem nicht verbergen, denn wer wollte nicht schon mal in seiner Schule übernachten? Man plauderte mit seinen Mitschülern, tauschte Kampftipps und Trainingsmethoden aus, saß beisammen und sang ein paar schöne Lieder! Außerdem begegnete man seinen Lehrern auf eine ganz andere Weise, eine private Weise. Vielleicht konnte Rai ja seine Lehrerin näher kennenlernen und ein wenig mit ihr plaudern. So freute er sich im Großen und Ganzen auf diese Nacht.

An der Akademie angekommen kramte er in seiner Hosentasche nach einem bestimmten Papierfetzen. So zog er einen der zwei heraus, faltete den ersten zunächst auf und sah, dass es die Einkaufsliste für seine Mutter war. Oh nein! , dachte er sich und schlug sich sanft mit der Hand gegen die Stirn. Dies hatte er komplett vergessen! Nun, jetzt musste Mutter erst mal warten. Das Hier und Jetzt war wichtiger als so eine kleine Einkaufsliste. Diese Sachen konnte er morgen auch noch besorgen. Also legte er die Einkaufsliste in die andere Hand und kramte den anderen, wichtigeren Zettel hervor. Auf diesen Zettel hatte Rai den genauen Unterrichtsbeginn und die Nummer des Klassenraumes aufgeschrieben. Für ihn war jetzt aber die Nummer des Klassenraumes wichtiger, denn es waren ja noch knappe 20 Minuten bis zum Unterrichtsbeginn. So machte er sich nun auf den Weg in den Klassenraum Nummer 69, zum Glück wusste er wo er diesen vorfinden konnte. Als erstes musste er das Treppenhaus besteigen, dann in den zweiten Stock einbiegen und den Flur rechts entlanggehen. Entlanggehen war da etwas übertrieben, denn Rai schlenderte gemächlich in den Klassenraum. Dabei sah er immer wieder auf die Nummern oberhalb der Türen um sicherzugehen, dass er ihn ja nicht verfehlte. So zählte er leise murmelnd die Zahlen hinauf: „65, 66, 67, 68… ah! Da haben wir es ja!“ Rai betätigte die Türklinke und trat ihn den spärlich beleuchteten Raum ein. Am Lehrerpult stand eine Person, die schon einen dunkelblauen Pyjama trug: Fushigi-sensei . „Einen schönen guten Abend, Fushigi-sensei!“, sagte Rai eintönig, verbeugte sich leicht und erwies seiner Lehrerin somit seinen Respekt. Wie Rai schon vermutete war er der erste Anwesende, obwohl der Unterricht bald anfing, also nutzte er schon einmal die Gelegenheit um ein wenig mit seiner Lehrerin zu plaudern: „Wie war Ihr Tag, Fushigi-sensei?“
 

Fushigi

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Zufrieden mit sich und der Welt nippte Fushigi an ihrem Tässchen frischen Zitronentee und musste ob des guten Geschmackes wegen einmal billigend nicken. Er hatte die perfekte Temperatur, noch dazu war er passend gezuckert und die Tatsache, dass er aus frischen 'Kräutern' gemacht wurde, verlieh ihm eine ganz besondere Note. Ohja, hier hatte sie einen guten Kauf gemacht – einen Kauf, der in die Akademiegeschichte eingehen würde!
Bei all dem Genuss und des innerlichen Lobes des Tees wegen, übersah sie kurzzeitig sogar den Auftritt des jungen Takeshi, der ihr freundlicherweise einen guten Abend wünschte und sich sogar vor ihr verbeugte. Sie hätte sich vielleicht ein wenig mehr Liebe in seinen Worten gewünscht – so konnte sie ihm nur schwerlich glauben, dass er ihr wirklich einen guten Abend wünschte – aber wie so oft, ging Fushigi nun einfach davon aus, dass der Junge wohl einen schlechten Tag hatte und simpel nicht wusste, wohin er mit all den negativen Gefühlen sollte, war es doch schließlich schon immer so gewesen, dass 'böse' Schüler blöd geschlafen haben und dann mit einer dementsprechend miesen Laune das Schulgebäude betraten – welchen Grund sollte es sonst geben? Oft wurde ihre Stimmung dann schlagartig besser, indem man sie auf die stille Treppe schickte oder sie Platz in der Wuthöhle nehmen sollten, aber in Rais Fall war das scheinbar noch nicht angebracht. Bei dem entschied sie sich eher dafür, das von ihm angefangene Gespräch fortzuführen und vielleicht herauszufinden, ob diese Lethargie einen anderen Grund als schlechten Schlaf hätte.
„Er war wunderbar, mein Schatz“, begann Fushigi und schaute verträumt nach links aus dem Fenster und gen Sonnenuntergang, „Nach dem Unterricht habe ich ein paar Tests korrigiert, danach war ich Mittagessen. Das Restaurant um die Ecke ist sehr zu empfehlen – vor allem die heiße Schokolade dort ist gut. Nach dem Mittagessen war ich dann shoppen und hab mir ein paar neue Schuhe gekauft, Ballerinas, um genau zu sein. Doch dabei ist es nicht geblieben, ich brauchte auch noch einen neuen Rock und ein süßes Oberteil. Oh, und neuen Maskara hab ich mir gegönnt, dazu noch neuen, rosa Lidschatten, einen schönen Lippenstift, neuen Rouge, weißen Kajal, damit meine Augen besser zur Geltung kommen[...]“ Tja, hätte Rai mal besser nicht gefragt, denn jetzt wurde er mit Dingen vollgeballert, die er vermutlich gar nicht wissen wollte. Ein Tag mit Fushigi war aber auch was ereignisreich. Vor allem, wenn sie ihm zum Schluss erzählte, dass auch der Pyjama neu war, den sie gerade trug.
Sofort stellte sie ihre Tasse auf dem Pult hinter sich ab und blickte dem Jungen direkt in die Augen, ehe sie an ihrer Errungenschaft zupfte. Es würde die Frage aller Fragen folgen: „Er sieht gut aus, meinst du nicht auch?“ Mit einem zufriedenen Mädchenlächeln, drehte sie sich ein wenig, um Rai das Teil in voller Pracht zeigen zu können. Na, der sollte jetzt mal seine Expertenmeinung zum besten geben.
 

Takeshi Rai

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Als seine Lehrerin auf seine Frage antwortete wurde er mit haufenweise Frauen – bzw. Mädchensachen konfrontiert. Davon verstand er gerade noch, dass das Essen im Restaurant um die Ecke gut sein sollte, davon stach die heiße Schokolade heraus. Dort sollte er vielleicht mal vorbeischauen und der Empfehlung von Fushigi-sensei nachgehen. Als sie aber dann mit Liedschatten, Klammotten und anderweitiges Zeugs anfing, schaltete er ganz ab. Erst horchte er wieder bei dem leisen Klirren von Geschirrs auf, genau in dem Moment als seine Lehrerin sich von ihrem Platz erhob und ihren Pyjama in voller Pracht zur Geltung setzte.“ Och nein, nicht diese Frage! Jetzt muss ich aber scharf überlegen welche Antwort ich gebe. Sollte ich eine negative Antwort geben, so würde der Abend unerträglich werden, da Fushigi-sensei dann wütend auf mich wäre. Würde ich aber eine positive Aussage tätigen, wäre sie wahrscheinlich unglaubwürdig, da sowas von jedem erwartet wird. Was soll ich nun antworten…?“ Rai dachte angestrengt nach, ließ sich aber nichts anmerken, außer vielleicht diese endlos lange Stille, die nun herrschte. Nun musste aber eine Antwort folgen: „Also diese kleinen Sternchen heben sich wirklich, ähm, schön von der dunkelblauen Farbe hervor und ähm…“ Rai kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lachte verlegen um diese peinliche Situation zu überbrücken. „Rai, du hast es vergeigt!“, schrie er in sich hinein. Der Versuch sich zu fassen und diese peinliche Situation hinter sich zu lassen glückte einigermaßen: „Wo darf ich mich denn für diese Nacht ausbreiten? Wenn es Ihnen nichts ausmacht, beziehe ich diesen Platz hier.“ Rai deutete auf den Platz nahe der hinteren rechten Ecke, denn heute wollte er ganz und gar nicht im Mittelpunkt stehen. Seine Lehrerin nickte und Rai machte sich schnell auf den Weg zu seinem zukünftigen Quartier für diese Nacht. Auf dem Weg dorthin warf er seinen Rucksack auf seinen Schlafplatz und er traf genau ins Schwarze. Ins Schwarze treffen, sowas mochte er. Vor allem in einem Kampf wenn es um Leben und Tod ging. Oder auch in einem einfachen Trainingskampf. So kam er nun an seinem Quartier an, nahm wieder seinen Rucksack in die Hände und zog seinen Reißverschluss auf um danach festzustellen, dass er seine Schlafklamotten vergessen hatte. Mit einem entsetzten Blick suchte er immer noch in seinem Rucksack herum, obwohl er wusste, dass man da nichts mehr finden konnte. Er konnte aber nicht in der Kleidung schlafen, die er gerade anhatte. Diese war ihm wirklich zu schön um sie zu zerknittern. Ihm blieb wirklich nur mehr ein Ausweg: Rai nahm sein T-Shirt in die Hände und zog es aus. Sorgfältig verstaute er das Shirt wieder in seinem Rucksack. So schlimm war es jetzt auch wieder nicht mit freiem Oberkörper herum zu laufen. Ein wenig zügig war es, ja, aber sein Körper ließ sich wirklich blicken. Halbnackt drehte er sich nun zu seiner Lehrerin um und fragte sie: „Wann kommen denn meine Klassenkameraden und wann beginnt der Unterricht? Darf ich auch schon erfahren, was Sie vorhaben?“ Vielleicht überhäufte er seine Lehrerin mit diesen vielen Fragen, aber ihn packte halt doch die Neugier.
 

Fushigi

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Sie wusste es. Sie hatte es von Anfang an gewusst: Rai war ein wahrer Kenner. Nicht nur, dass er die Schönheit ihres Pyjamas im Ganzen anerkannte – davon ging sie nun einfach mal aus -, war er sich auch dem Zusammenspiel zwischen hellen und dunklen Farben bewusst und sah sofort, welch Symbiose die Sterne und der dunkelblaue Hintergrund eingingen! Dieser junge Mann würde eine Frau später sicher ganz, ganz dolle glücklich machen, da verwettete Fushigi ihren Schlafanzug drauf! Verständnisvoll nickend quittierte die Lehrerin die Worte und überlegte, mit was sie ihn belohnen könnte. Sollte sie ihm vielleicht eine Stulle schmieren? Eine Tasse Tee eingießen? Einen Apfel aufs Pult legen, wenn sie morgen in aller Früh normalen Unterricht machen würden? In all ihren Überlegungen bekam sie gar nicht mit, dass der Takashi sie nach seinem zukünftigen Schlafplatz fragte und nahm den Jungen erst dann wieder wahr, als er halbnackt vor ihr stand und nach den anderen Schülern fragte. Nun reizte der Körper eines 13jährigen die ältere Dame nicht wirklich, weswegen sie ihn einfach nur des Grundes wegen, dass er kein Schlafshirt anzog, leicht überrascht anschaute und schon wieder darüber nachdachte, mit ihm zum Fundbüro zu gehen. Für Souta und Natsuko hatte sie damals auch was Hübsches gefunden, wieso dann nicht für Rai ebenso? Eventuell schlief der aber immer oberkörperfrei und sie würde ihm mit einem Shirt Dinge aufzwingen, die er nicht wollte. Oh nonono, da ignorierte sie den Halbnackten lieber einfach und kam ohne Umschweife auf seine Frage zu sprechen – wann kämen denn die Anderen? Gar nicht. Das hier war eine Privatvorstellung. Nur sie und er, hrhr.
Nein, natürlich nicht, aber wirklich rückhaltig antworten konnte sie ihm nicht. „Ich denke, die werden schon gleich hier aufschlagen, Schnubbelchen. Vielleicht haben sie sich ja unterwegs noch was Schönes zum Abendbrot gekauft und verspäten sich deswegen ein wenig. Der Unterricht beginnt dann natürlich, sobald wir halbwegs vollzählig sind.“, meinte Fushigi also und schaute suchend zum Fenster heraus. Hach, dieser Sonnenuntergang. Da Rai aber mehr als nur eine Frage stellte, wandte sie sich kurze Zeit später wieder an ihn. Was sie vorhatte war... Naja, es würde ihm sicher nicht gefallen, schließlich stellte es seine Schwäche dar. Eigentlich war es seltsam, dass ein recht gut gebauter junger Mann kein Talent darin besaß. Vielleicht war's Veranlagung? „Taijutsu steht für heute auf dem Plan. Wobei der Abend natürlich noch jung ist und wir mehr als eine Stunde Zeit haben. Ich denke, da schaffen wir mehr. Da ihr kurz vor der Prüfung steht, ist es wohl das wahrscheinlich Beste, wenn wir so viel wie möglich durchgehen und alles noch einmal auffrischen.“ Mit einem kurzen und freundlichen Lächeln in Rais Richtung bedeutete sie ihm, dass sie mit ihrer Erklärung fertig sei und nahm einen Schluck ihres awesome Tees. Also wenn der nicht von den Göttern kam, dann wusste sie auch nicht.

[Out: Bringe ma' de olln Klassnkameradn ein, mei Jung'! :D]
 

Takeshi Rai

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„Ach, Taijutsu also. Mir wären da Ninjutsus viel lieber, aber sie ist die Lehrerin.“ , dachte sich Rai daraufhin und wurde daraufhin von Gelächter und Geschnatter aus seiner Gedankenwelt gerissen. Kaum wurde diese kleine Konversation beendet, schien auch schon der Unterricht zu beginnen, da nun eine riesige Masse an Teenagern, Rai´s Mitschüler, hereinströmte. Rai konnte es gar nicht leiden im Mittelpunkt zu stehen, aber wann sah man einen seiner Mitschüler halbnackt? Vor allem die Mädchen warfen Blicke – etwa verliebte Blicke? – auf Rai. Dies mochte Rai gar nicht leiden. So zog er sich in seine Ecke zurück und wartete, dass Rai vielleicht seinen besten Freund erblicken würde. Dieser war aber am Vortag auch nicht in der Schule gewesen, denn selbiger war leider an einem Grippevirus erkrankt, so war kein Hoffen auf ein Wiedersehen. Trotzdem suchte Rai nach ihm um wenigstens irgendwas zu tun. Sonst würde er nur Blicke auf sich spüren und dies war ihm ein unangenehmes Gefühl. Er verstand dies zwar, ein so durchtrainierter Kerl in seinem Alter ist nicht alle Tage zu erblicken, aber trotzdem hasste er es im Mittelpunkt zu stehen. All diese Aufmerksamkeit machte ihn nervös und sowas konnte er gar nicht gebrauchen. Aber da wurde Rai schon von seinem Leiden erlöst, denn seine Lehrerin forderte nun alle auf sich einen Platz zu suchen und ihr zuzuhören, so als ob sie Rai´s Gedanken lesen könnte. Vielleicht konnte sie das ja auch, Fushigi-sensei konnte ja schließlich alles! „So, meine lieben Schnubbelchen! Heute haben wir eine ganz besondere Unterrichtseinheit, nämlich eine Übernachtungsparty! Wie ihr seht habe ich zu eurer rechten eine Art Buffet vorbereitet, damit mir ja keiner von euch süßen verhungert!“ Kaum hatte sie diesen Satz zu Ende gesprochen stürmten schon einige der hier Anwesenden zu dem Buffet, belegten sich ihre Brote und setzten sich wieder auf ihre Schlafsäcke. Manche schmatzten laut, manche kauten dezent und manche kauten sogar gar nicht. Fushigi wirkte ziemlich überrascht, dies hatte sie garantiert nicht erwartet, dachte sich Rai. Mit einem leichten, kaum bemerkbarem Kopfschütteln fuhr sie fort: „Wie dem auch sei: Heute werden wir eine ganz spezielle Art der Jutsu durchnehmen, denn eure Prüfungen stehen kurz bevor und auf diese müssen meine Schnubbelchen natürlich bestens vorbereitet sein! Ich will doch nicht, dass ihr durchfallt und das auch noch wegen mir, weil ich euch zu wenig beigebracht habe! Oh nein, daran möchte ich gar nicht erst denken!“, nach einer kurzen Pause fuhr sie schließlich fort, „Also, die spezielle Art heißt: Taijutsu. Wer kann mir davon etwas erzählen?“ Schon schossen ein paar Hände in Luft, darunter auch Rai´s. Zwar war er nicht sehr begabt in solchen Jutsu, aber er wusste ein bisschen was über sie. Kaum war seine Hand in der Luft, deutete Fushigi auf ihn damit er sprechen konnte. Rai stand daraufhin auf, so wie man dies eben machte. Mit einer Hand fasste er sich an den Hinterkopf und begann ein wenig verlegen zu sprechen: „Ähm, also, Taijutsu sind die Nahkampfjutsu unserer allseits bekannten Jutsus. Sie beziehen sich hauptsächlich auf den Nahkampf und ähm… Mir ist da ein Genin aus Konoha bekannt, der hauptsächlich Taijutsu benutzt, leider ist mir der Name entfallen. Angeblich war er ebenfalls bei Euch, Fushigi-sensei.“, antwortete Rai. Dies war alles was er dazu sagen konnte, deshalb setzte er sich wieder auf seinen Schlafsack und wartete auf weitere Fragen und vielleicht auf einen praktischen Teil des Unterrichts.
 

Fushigi

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Yo dawg, I heard you like Nahkampf, so I put a Nahkampf into your Nahkampf, so you can nahkampf while you nahkampf. So in etwa klangen die Ausführungen Rais in Fushigis Ohren, welche für einen kurzen Moment lang dachten, sie hätten nicht richtig gehört, weil das auch schon wieder alles war, das der Junge von sich gab. Er nannte ihr nichts zu den gefühlt hundert verschiedenen Stilen, die es so in der wunderbaren Welt der Ninja gab, nicht einmal seinen eigenen prangerte hierbei an. Die Lehrerin wusste, dass Rai ein Problem mit Taijutsu hatte, aber das es so gravieren war, hätte sie sich eigentlich nicht vorgestellt. Aber naja. Das würde sie ihm nun nicht unter die Nase reiben. Viel witziger war da doch die Tatsache, dass er einen ihrer ehemaligen Schüler zu kennen schien. Von welchem genau er da sprach, wusste Fushigi nicht, hatte sie immerhin schon so einige Kinder in ihrer gesamten Laufbahn unterrichtet, die dann auch noch besonders begabt in Sachen Nahkampf waren. Deswegen konnte sie ihm nur mit einem freundlichen „Das freut mich! Er ist nun bestimmt ein großartiger Ninja!“ antworten und dem Takashi dabei zusehen, wie er sich wieder auf seinen Platz setzte und sich danach den anderen Schülern zuwenden, die ihr gesammelt das erzählten, was sie hören wollte. Hoffentlich machte Rai sich nebenbei in irgendeiner Weise Notizen, die würde er immerhin in naher Zukunft gebrauchen können. Sollte er in seiner Prüfung das Thema Taijutsu haben, sähe er vermutlich echt alt aus. Aber vielleicht kann Fushigi die anderen Lehrkräfte ja dann dazu überreden, mal ein Auge zuzudrücken, wobei es fraglich war, ob sie selbst eine solch gigantische Wissenslücke einfach ignorieren könnte. Der Junge lief doch voller Optimismus in sein Verderben, wenn er sich auf Mission begab. Das konnte Fushigi wohl schlecht verantworten.
Naja, noch hatte er ja Zeit und Raum, um sich zu verbessern und während er nicht im Taijutsu zu glänzen vermochte, tat er es dort so halb, wo die meisten anderen ihre Schwächen fanden: Im Genjutsu. Auch eine Fushigi musste zugeben, dass sie damit nicht so recht umgehen konnte, aber das spielte hier und jetzt auch keine Rolle. Sie hatte ihre Prüfungen alle schon längst hinter sich und besuchte auch regelmäßig sämtliche Weiterbildungen, völlig gleich, welches Thema diese besaßen. Also hatte sie sich nichts vorzuwerfen und konnte nun ganz ungeniert und voller guter Laune zum klasseneigenen Radio gehen und es einschalten. Schnell noch einen schönen Titel gewählt, drehte sie sich auch schon zur Klasse um. „Okay, meine Trüffelchen“, sie klatschte zweimal in die Hände, „Steht bitte einmal auf und stellt euch in einen Kreis vor eure Schlafsäcke. Wir machen nun ein paar Übungen!“ Und das abends um 21 Uhr. Normalerweise lag auch sie da schon längst im Bett und mattete vor sich hin, träumte von hübschen Männern. Aber heute, da war ein besonderer Tag und eine noch besonderererere Nacht! Mit rhythmischen, filigranen und geschmeidigen Bewegungen fand sie ihren Weg zurück vor das Lehrerpult und sang bei dem Lied mit: „You’re my heart. You’re my soul. I’ll keep it shining everywhere I go!“
 

Takeshi Rai

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Als Rai´s Lehrerin schlussendlich zu singen begann, kam er sich vor als ob er im falschen Film gelandet war. Wie schon gesagt, Rai mochte es nicht im Mittelpunkt zu stehen und so mochte er jetzt auch nicht als halbnackter zu tanzen. So würden seine Mitschüler garantiert alle Blicke auf ihn heften, vor allem die weiblichen Schüler dieser Klasse. Manche waren zwar gutaussehend, aber mit 13 Jahren brauchte man noch keine Beziehung, es wäre einfach keine richtige. Also begannen alle freiwillig, manche widrig, mit Fushigi-sensei mitzutanzen und laut im Chor zu singen. Die Nachbarn würden sich garantiert aufregen, manche gehören sowieso schon zum alten Eisen und brauchen deswegen auch mal deren wohlverdiente Ruhe. Vielleicht würde es Rai auch stören, aber zum Glück hatte er zuvor geschlafen und somit war er nicht müde. Er brauchte eben seinen Schönheitsschlaf. Aber trotzdem saß Rai nur in seiner gemütlichen Ecke, ganz abseits von dem ganzen Tumult und Geschehen. Er mochte sowas einfach nicht. So vergehen Sekunden, ja sogar Minuten, während Rai seinen Klassenkameraden zu schaute während sie abgroovten und sangen. Da war aber noch nicht der letzte Bissen von der Wurst gegessen, denn Fushigi-sensei kam ganz unerwartet auf Rai zu. Ganz in Panik erwartete er eine Standpauke, die sich gewaschen hat, weil er nicht mittanzte. „Mist, was mach ich jetzt, was mach ich jetzt?! Einfach improvisieren, einfach improvisieren!“, dachte sich Rai und schon war er auf den Beinen und bewegte seine Hüften. Es war ihm eine Qual so derartig zu tanzen, denn jetzt schossen schon alle Blicke auf ihn. „Na toll, warum habe ich denn improvisiert?!“, dachte er daraufhin. Alle Blicke waren nun auf Fushigi-sensei und ihm gerichtet. „Warum hast du vorhin nicht mitgetanzt, Schubbelchen?“, flüsterte sie in sein Ohr. „Weil ich sowas nicht besonders gern mach.“ „Aber, aber. Alles wird schon!“, flüsterte sie ihm zu und beendete somit diese Konversation. Nun ging sie von ihm ab und stellte sich in die Mitte des Raumes, wo sie dann richtig abgroovte und somit die Aufmerksamkeit seiner Mitschüler auf sich zog. „Danke, Fushigi-sensei“, dachte sich Rai und er setzte sich wieder auf seinen Schlafsack, wo er auch ausharren zu vermag bis sich diese Disco endlich beruhigte.

Nach einer gefühlten halben Stunde, so kam es Rai vor, beendete die ausgepowerte Fushigi nun diese Kinderdisco. Nach ihren Tanzmoves musste sie ja erst einmal verschnaufen, das verstand Rai. Also müssten sie jetzt ein wenig Theorie machen, so Rai´s Gedanke. Hoffentlich nicht wieder über Taijutsu, denn darüber hatte er nun die Nase vor. Wahrscheinlich auch nur deswegen, weil es seine Schwäche war. Ninjutsu mochte er viel lieber. Diese waren auch aus der Ferne zu verwenden, also eine dezente Art und Weise jemanden im Kampf ehrenhaft zu besiegen. Hach, diese Jutsuart war einfach die Beste. Vielleicht sprach seine Lehrerin diese ja als nächstes an und danach käme ja noch ein praktischer Teil des Unterrichtes! Dies wäre eine Hoffnung an die sich Rai nun klammern würde und sie bis zum Ende des Unterrichtes nichts mehr loslassen würde.
 

Fushigi

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Was Fushigi da zeigte, waren im Großen und Ganzen eigentlich nicht einmal Tanzmoves, sondern tatsächlich eine überragend große Bandbreite an Taijutsutechniken, die sie von den verschiedenen Stilen her miteinander kombinierte und als eine Art Tanz vorführte. Darunter fielen auch ein paar Bewegungen, die nicht Teil ihrer fünf Stile waren, die sie beherrschte, aber solche Kleinigkeiten waren ohnehin nichts, die allzu anspruchsvoll ausfielen. Außerdem musste man sich als Lehrerin ja immer wieder weiterbilden und wenn man schon primär für solche Fächer wie Sport und eben explizit für Taijutsu verantwortlich war, möchte man auch mehr können, als das, was die Leitung von einem verlangte. Der Fokus lag hier auf Kompetenz und eine Lehrkraft, die nicht mehr konnte, als wirklich nötig war, besaß so etwas nicht. Zumindest würde Fushigi sich dafür schämen, sah sie das bei anderen, war es ihr aber simpel egal. Es war deren Leben, nicht das Ihre – sie verurteilte niemanden für das, was er war und später gerne einmal sein würde. Ihre Aufgabe war es, ihren Schülern so viel wie möglich beizubringen und dafür zu sorgen, dass sie auch menschlich betrachtet glänzen können. Niemand brauchte einen dauerbitteren Shinobi, der dachte, Folter, Mord und Totschlag wären cool oder in irgendeiner Form eine spaßige Angelegenheit. Auch wenn sie Mobbing sah, platzte ihr gern mal das Hinterteil, aber das spielte im Moment keine Rolle. In dieser Klasse hier verstanden sich alle eigentlich relativ gut, auch wenn Rai ihr ein wenig zu passiv war, dafür, dass sie hier immerhin stimmungsvolle Musik und tolle Bewegungen machen durften. Aber wenn das eben nicht sein Bier war, wie er ihr bereits sagte, dann war das halt so. Sie würde ihn garantiert nicht dazu zwingen, nun etwas zu machen, für das er sich schämte. Allerdings würde sie ihn wohl noch auf etwas aufmerksam machen, sobald sich die Zeit für ein Gespräch unter vier Augen ergab. Da bis dahin aber noch ein paar Minütchen und Stündchen waren, ging sie ein neues Thema an.

Dafür setzte sie sich erstmals auf ihren Schlafsack und umschlang ihren Teddy fest mit ihren breiten, muskelbepackten, überaus weiblichen Armen. „Hört mal her, meine Sonnenblumen. Ich habe nun etwas ganz besonderes mit euch vor.“ Klang irgendwie nach Vergewaltigung, wenn das von ihr kam, hm? Es würde auch durch den nachfolgenden Satz nicht besser werden. „Kaori-Schatz, bist du so lieb und machst das Licht aus?“, fragte sie ein Mädchen der Klasse, welches ihr mit großen Augen und einem „Okay!“ entgegnete und sich sofort zum Lichtschalter aufmachte. Wäre der Raum dann erst einmal dunkel, packte Fushigi eine Taschenlampe aus. Es wurde seltsamer und seltsamer. „Wer von euch kennt ein paar gute Horrogeschichten und ist bereit, sie mit uns zu teilen?“ Oh, was war denn das jetzt? Horrorgeschichten? Im ‚Unterricht‘? Ziel war es eigentlich, von der Monotonie der Theorie abzukommen und dafür zu sorgen, dass alle wieder herunterkämen. Ob Gruselstories da wirklich die richtige Wahl waren? Sie warf Rai die Taschenlampe zu. Er sollte anfangen!
 

Takeshi Rai

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Ganz überrascht versuchte Rai die ihm entgegengeworfene Taschenlampe aufzufangen, aber es gelang ihm nicht. Die Lichtstrahlen der auf den Boden aufschlagenden Taschenlampe tanzten an der Wand umher und gaben dem ganzen Ambiente wahrscheinlich noch mehr Gruselfaktor. Trotzdem kicherten ein paar seiner Mitschüler. Der Takeshi ließ nur ein verlegenes Lachen von sich vernehmen und er nahm schnell die Taschenlampe wieder in die Hand. Jetzt stand er erneut im Mittelpunkt. Es hatte den Anschein als mochte ihn seine Lehrerin nicht besonders, denn warum sollte eine Lehrerin ihm sowas denn antun? Naja, wie dem auch sei, nun musste eine Geschichte her. Nun forschte er in den Untiefen seines Gehirnes nach einer richtig guten Gruselgeschichte von der sich danach alle fürchten sollten. Niemand sollte morgen nach Hause wollen, geschweige denn zu Bett gehen wollen! Nie wieder! Ok, das war nun ein wenig übertrieben, aber trotzdem sollte die Geschichte einen recht hohen Gruselfaktor haben. Langsam wurde es etwas und das Blauhaar erinnerte sich an eine Geschichte, die ihm seine Eltern immer als kleines Kind erzählten, zur Strafe als er etwas falsch gemacht hat. Was er natürlich nie tat! Rai doch nicht! Jetzt machte er aber hoffentlich das richtige. Er hielt sich nun die Taschenlampe vor sein Gesicht und er begann mit einer tiefen, gruseligen Stimme zu erzählen: „Es war einmal eine kleine, nette Familie, welche in ein neues Haus zog. Der Kopf der Familie, natürlich der Vater, war Buchautor ein paar ganz berühmten Krimis. Sein Sohn litt unter einer Krankheit, bei der oft Nachtängste bekam und manchmal aus und dem Bett stieg, sich versteckte und herumschrie. Nebenbei besaß das Ehepaar noch eine kleine Tochter. Eines Tages bestieg der Buchautor die Dachkammer, wo er eine kleine Kiste mit alten Kassetten darin vorfand. Da dachte er sich doch, warum denn diese Kiste hier stehen lassen? Ich brauche sowieso Ideen für ein neues Buch! So nahm er die Kiste und trug sie in sein Büro. Dort angekommen warf er gleich die älteste, also die erste, Kassette in den Kassettenrecorder und dies war wohl der größte Fehler seines Lebens!“ Manche seiner Mitschülerinnen gaben ein erschreckendes Geräusch von sich, seine Mitschüler blieben cool. „Auf diesem Videoband sah man eine Familie, die auf einem Baum aufgehängt war, dann gab es einen Cut und die Familie war tot! Erschaudert über das Material, was sich vor ihm abspielte schaltete er sofort ab. Nach diesem Ereignis fühlte er sich zunehmend beobachtet, konnte aber niemanden entdecken, der ihn zu beobachten schien. Trotzdem packte ihn aber doch die Neugier und er tat sich das nächste Video auf der nächsten Kassette an. Diesmal filmte eine Person, wie eine weitere Familie in einem Auto saß, gefesselt und geknebelt. Dann ging plötzlich das Auto in Flammen auf! Die Familie schrie und schrie, konnte sich aber nicht befreien! Danach sah man ein komisches Zeichen und einen Spiegel in dem kurz eine mysteriöse Gestalt erschien. Das Band endete. Diese mysteriöse Gestalt musste doch etwas mit den Morden zu tun haben, also verfrachtete der Buchautor das Band auf seinen Computer, sah es sich nochmals an und pausierte an dieser speziellen Stelle. Er zoomte ran bis er etwas erkennen konnte. Nun noch ein Foto und ab zur Polizei, dachte er sich, aber der Fotoapparat war nirgends zu sehen! So bückte er sich um den Fotoapparat in den Schubladen seines Schreibtisches zu suchen. Währenddessen bewegte sich das Bild auf dem Computer! Noch bevor der Autor sich wieder erhob, kam diese Gestalt aus dem Bildschirm und tötete ihn mit einem Jagdmesser! Dann glitt das Monster aus dem Büro, tötete Frau und Sohn, hielt aber vor der kleinen Tochter inne! Selbige bestieg die Arme der Gestalt und beide verschwanden mit einem leisen Plopp!“ Endlich konnte Rai mit dieser Geschichte aufhören. Als er die Gesichter mit seiner Taschenlampe ableuchtete um deren Reaktionen zu sehen. Jetzt musste Rai aber lachen. Sogar die Jungs aus seinem Jahrgang saßen zusammengekuschelt mit angstverzerrten Gesichtern nebeneinander. Alle hatten Angst, hoffentlich jetzt nicht vor ihm! „Also, ich übergebe dann mal an… Yuri-kun!“ Rai warf die Taschenlampe in die Hände des zierlichen Mädchens, welche sie besser auffing wie er selbst. Der noch junge Takeshi mochte sie, er zählt sie zu seinen engsten Freunden. „Danke Rai-kun, ich habe gerade schon überlegt was für eine Geschichte ich erzählen könnte und da bin ich auf eine gestoßen, welche mir genau du einmal erzählt hast! Was für ein Zufall oder?“, sagte sie und lächelte dabei Rai an. Sie lächelte ein wenig verlegen, was dies zu bedeuten hatte konnte Rai nicht deuten. „Also, da gab es mal ein Haus, ähm, nein, ein Hotel! Manche Passanten gaben der Polizei an dort drinnen jeden Tag Schreie zu hören, menschliche Schreie. Weil schon so viele Meldungen vorlagen konnte die Polizei diesen Fall nicht länger ignorieren und musste daher eingreifen. Die Stadtpolizei meldete sich daher umgehend beim Militär um Profis ans Werk zu lassen. Nun gut, ein paar Tage nach der Vereinbarung fanden sich beide Einheiten vor dem Hotel ein. Ein paar Spezialisten platzierten Bomben an der verriegelten Tür, gaben allen Bescheid sich nicht zu nähern und sprengten die Tür. Das Militär in der Gegend war für seine Schnelligkeit bekannt, also müsste die Sache sofort erledigt sein. Nach ein paar Minuten aber hörte die Polizei draußen Schüsse und angsterfüllte Schreie von den Beteiligten der Operation. Nach verdutzten Blicken untereinander kam auch schon ein Mann, ein Soldat, aus der Tür herausgelaufen. Er sah gar nicht gut aus. Die Polizei riefen einen Arzt, aber es war zu spät. Der Soldat konnte nur mehr ein paar Worte herauspressen: „Geht da bloß nicht rein!“ Danach konnte der Arzt nur mehr seinen Tod feststellen. Hier muss ich kurz etwas anmerken: Ihr kennt ja sicher die Dummheit aller Personen in Horrorfilmen und Geschichten? Gut, also ihr müsst wissen, trotz der Warnung geht die Polizei, geführt von Detective Watson, in dieses Hotel. Was sie dort sahen, raubte ihnen den Atem und das Leben: Ein Psychopath wie er im Buche steht sprintete mit einem Hackebeil auf die kleine Einheit zu. Er hackte auf jeden ein und tötete dabei jeden außer unseren Detective. Dieser konnte schwer verletzt entkommen und sich aus dem Haus retten. Es wurde sofort reagiert und ein Arzt gerufen. Einen guten Monat später war der Detective in eine schwere Depression verfallen. So beschloss er sich selbst umzubringen. Dies tat er dann auch: Er hüpfte in sein Auto, fuhr zu dem Haus, schlich sich rein und brennte es mit sich nieder.“ Yuri tat das selbe wie Rai vorhin. Die meisten reagierten wie vorhin, aber eher angewidert als erschrocken. Nun gab Yuri die Taschenlampe an Fushigi-sensei weiter und Rai erwartete nun auch eine Geschichte von seiner Lehrerin.

[OOC: Das ist mal so ein richtig fetter Batzen an Farbe :D]
 

Fushigi

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Himmel, was kannten diese Kinder denn bitte für Geschichten? Natürlich sollte man entsprechend abgehärtet sein, wenn man den Berufsweg eines Ninjas einschlägt, aber solche Abhandlungen waren eigentlich nichts, dessen sie sich bereits gewahr sein müssten. Man würde sie vermutlich ohnehin zuerst auf einfachere Missionen schicken und bei denen war an Mord und Totschlag nicht einmal zu denken. Viel schlimmer als die Geschichten selbst, fand Fushigi, dass Rai und Yuri von solchen Dingen zu berichten wussten. Wer zur Hölle erzählte ihnen sowas? Und was trieben ihre Eltern denn bitte? Aber wenigstens schien der Rest der Klasse von den Inhalten geschockt zu sein, sodass die versagte Erziehung wohl nur die beiden Erzählenden betraf und sonst niemanden weiter. Da wollte die Weihaarige mal nicht so sein und beendete ihre Gedankengänge mit einem tiefen Seufzen, ehe sie die Taschenlampe entgegennahm. Nun war an ihr, zu glänzen.
Wie man es nun einmal so machte, hielt sie sich die Lampe unter das Kinn, sodass ihr Gesicht von unten beleuchtet wurde und so für einen gruseligeren Touch gesorgt wurde. „Haltet euch besser aneinander fest, achtet darauf, dass euer Essen bei euch bleibt – diese Geschichte wird euch nämlich bis aufs Mark erschüttern.“, begann sie und setzte dann für ihre Erzählung an, indem sie die Taschenlampe immer wieder in schnellem Tempo ein- und ausschaltete, ehe sie wirklich loslegte:

Es war dunkel auf den Straßen, der kalte Regen des Himmels tauchte den schlammigen Boden Shirogakures in ein kühles Nass. Es donnerte, Blitze durchzuckten die Umgebung und sorgten für panische Blicke bei all jenen, die sie mitbekamen. Draußen herrschte ein Sturm, wie es ihn wohl kein zweites Mal mehr gäbe.

Inmitten diesem fand sich eine junge Frau wieder. Sie schien gehetzt, atmete schwer. In ihren Händen trug sie eine Tasche – schätzungsweise befanden sich darin wichtige Dokumente. Die Frau rannte, so schnell sie nur konnte. Sie brauchte Schutz – vor dem Wetter. Doch es war nicht nur das Wetter, das hinter ihr her war, das wusste sie. Jemand verfolgte sie, schon seit sie in diese eine Straße eingebogen war. Wer es war, konnte sie nicht ausmachen, aber es war ihr auch egal. Sie wollte nur so schnell wie möglich weg, in Sicherheit, ins Trockene und sich wärmen.
So rannte und rannte sie, bis sie bei einem Gebäudekomplex ankam. Eines der Häuser stand offen, sie ging hinein. Leisen Schrittes lief sie voran, die Flure und Räume waren dunkel. Daran, die Lichter einzuschalten, dachte sie nicht. Damit würde sie auf sich aufmerksam machen. Sie würden aufmerksam auf sie werden. Das wollte sie nicht. Niemand wollte das.
Also suchte sie sich einen Ort im Gebäude, der sicher zu sein schien, der nicht so einfach zu betreten wäre und setzte sich. Sie packte ihre Tasche aus, sämtlicher Inhalt fiel auf den Boden – sie handelte zu hektisch. Mit dem unfreiwilligen Entleeren ihres Beutels hatte sie Zeit verloren. Kostbare Zeit, die sie nicht hatte. Sie wusste, dass sie kommen würden. Kommen, um ihn zu holen – den Inhalt.
Erst jetzt bemerkte sie das Blut, das an ihrer Schläfe entlang lief, sich seinen Weg entlang ihrer Wange bahnte. Wann war das passiert? Sie wischte es ab, hörte, wie ihr Herz pochte – so stark, dass es ihr aus der Brust zu springen vermochte. Sie musste sich beruhigen. Anders würde sie das hier nicht überstehen.

Schweiß tropfte vom Kinn, als sie sich die Zettel vom Boden zur Brust nahm. Sie musste sie lesen. Jetzt. Das war ihre eiizige Chance, hier wieder herauszukommen. Lebend herauszukommen. Doch so sehr sie es auch versuchte, sie konnte nicht lesen, was auf ihnen stand. Sie wusste nicht einmal, ob es sich um Buchstaben handelte oder um eine wirre Zeichenanordnung. Nun war sie aber nicht auf den Kopf gefallen und sobald sie auch nur den kleinsten Zusammenhang erfassen konnte, markierte sie ihn mit einem Stift.


Plötzlich ging die Taschenlampe aus. Der gesamte Klassenraum war dunkel und sämtliche Schüler fragten sich, was nun los sei. Ein böses Omen?

BAAAM!

Ein lauter Knall erfolgte. Sie erschraken, sprangen auf, drängten sich aneinander.

Sie hörte einen Knall, ein Blitz schlug neben dem Gebäude ein, in dem sie saß. Sie kamen näher. Näher als ihr lieb war. Sie hörte ihre Schritte. Schritte von draußen. Sie musste die Zeichen entziffern, bevor sie bei ihr wären, musste dafür sorgen, dass die Nachwelt von ihnen erfährt.

Aber hier erkannte sie, dass sie es nicht schaffen würde. Tränen liefen über das Gesicht der schönen Frau. Tränen der Verzweiflung, der Trauer, dass sie es nicht weiter schaffen würde. Aber diesen einen Zettel… Diesen einen Zettel musste sie entziffern, egal, was es kostete, egal, wie sehr es sie anstrengte, was er ihr abverlangte. Sie drehte und wendete das Papier, machte hier und da ein paar Anmerkungen – ein Muster zeichnete sich ab. Sie war so froh. Doch dieser Glückszustand hielt nicht lange an. Just, als sie sich dem Inhalt des geschrieben gewahr wurde, verwandelte sich ihr Gesichtsausdruck in eine steinerne Miene, voller Schock, voller Entsetzen. Mit weit aufgerissenen Augen saß sie da und starrte ungläubig das Stück Papier in ihren Händen an. „Das… Nein… Alles umsonst….“, stammelte sie. Da standen Dinge, von denen sie nie zu träumen wagte, von denen sie noch nie etwas hörte. Dinge, die ihr Aus bedeuteten. Dinge, die ihr sagten, dass ihre Arbeit bis an diesen Punkt vergebens war.

Missmutig griff sie nach dem nächsten Zettel. Auch ihn wollte sie entziffern, doch bevor sie das tun konnte, unterbrach das laute Knarzen einer Tür ihre Gedankenwelt, zerstörte ihre Konzentration. Perplex schaute sie auf und… Sie sah sie. Sie hatten sich vor ihr versammelt, mit all ihren Werkzeugen, mit Scheren, mit Messern, Kunai und Shuriken – und stürzten sich auf die wehrlose Frau. Die letzte Stunde der Dame hätte geschlagen, als erneut ein Blitz einschlug und einen Baum zum Einsturz brachte, ihn in Flammen hat aufgehen lassen und ihren verzweifelten Schrei nach Hilfe vollkommen übertünchte.


„Wisst ihr, wo das alles stattgefunden hat?“ Fushigis Schüler schüttelten mit dem Kopf. Die Lampe war zwar inzwischen wieder an, geschockt waren sie dennoch, selbst wenn viele Fragen offen blieben. „Hier!“ Einige zuckten erschrocken, andere schauten sich panisch um, so als ob sie etwas schreckliches erwarteten. „Man sagt sich, dass man selbst heute noch diese Frau auf den Fluren umherwandern sieht.“ Und damit war ihre Geschichte beendet und die Kinder um sie herum beunruhigt. Ein Mädchen hob die Hand, meldete sich. „A-a-aber sie tut doch niemandem was, o-oder? H-h-haben Sie sie schon einmal gesehen, Fushigi-Sensei?“ Die Lehrerin schüttelte den Kopf. „Gesehen habe ich sie schon einmal, aber sie hat niemandem etwas getan. Vermutlich sucht sie einfach nur ihren Frieden.“ Ein anderer Schüler meldete sich zu Wort. „Und was hatte es mit diesen Zetteln auf sich? Was stand auf ihnen?“ Nachdenklich schaute Fushigi an die Decke. „Ich weiß es bis heute nicht, muss ich sagen. Die Schrift war so schlecht lesbar, dass ich dem Schüler eine Sechs geben musste.“ Moment mal! Sie sprach die ganze Zeit über über sich!? Prompt sahen sie alle an und ihre Blicke sagten alle das gleiche aus: Ist das Ihr kack Ernst, Fushigi-Sensei!? Ertappt.

Dieser Post entstand in Gedenken an Bramasaru Brouta.
 

Takeshi Rai

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Der Takeshi fand diese Geschichte von Anfang nicht so gruselig. Vielleicht rührte es daher, dass seine Eltern ihm immer diese eine Geschichte erzählt hatten als er noch ein kleiner Junge war. Anders konnte er sich dies nicht erklären. Aber das Schlimmste war ja, dass in der Geschichte die Rede von Fushigi-sensei war! Hätte sie sich nicht selbst verraten, würden jetzt alle seine Mitschüler vor Angst zittern! Dann würden sie endlich im Mittelpunkt stehen und nicht immer nur Rai selbst! Hach, warum musste seine Lehrerin auch nur immer ein Drama draus machen, wenn mal ein Schüler eine schlechte Note schrieb… Rai hatte zum Glück noch nie so schlechte Noten, dass Fushigi-sensei ein Drama aus ihm machen musste! Sowas konnte er nicht leiden, nein ganz und gar nicht. Wie dem auch sei, so handelte die Geschichte also von seiner Lehrerin selbst, die einem Schüler eine Sechs geben musste, nur weil der Zettel oder Test oder was auch immer nicht leserlich war? Dazu konnte sich Rai keinen Reim machen, nicht heute, nicht jetzt. Was jetzt zählte war, dass es Rai nun langsam unangenehm wurde wenn es weiterhin so dunkel war. So schritt Rai nun zum Lichtschalter, betätigte ihn und schon wurde es wieder hell. Nun blickten alle überrascht den 13 Jährigen an und diese wusste wieder nur eins: improvisieren. Schnell bewegte er seinen Hintern zum Buffettisch, belegte sich ein Brot und sagte: „Ich wollte mir doch nur etwas zu essen holen!“ Jetzt musste er wohl oder übel dieses Brot essen. Jetzt hatte er wahrscheinlich diese düstere Stimmung, die in diesem Raum gefangen war, frei gelassen. Er biss von seinem Brot ab, zuckte leicht mit den Schultern und setzte sich wieder. Dieses Brot war aber auch nicht von schlechten Eltern! Es war weich und ließ sich mit der Zunge zerdrücken, aber das Beste war ja dieser einzigartige Geschmack. Einfach nur ein Traum! Rai wusste jetzt schon, dass er nie wieder ein so gutes Brot essen würde. Außer es würde wieder so eine Übernachtungsparty geben, man konnte ja nie wissen! „Fushigi-sensei, dieses Brot ist echt köstlich! Wo haben Sie dieses nur her?“, fragte er seine Lehrerin. Jeder seiner Mitschüler blickte ihn nun an. Dieser Blick sprach tausend Worte. Es war dieser ganz besondere „Ist das jetzt so wichtig-Blick“. „Was? Dieses Brot schmeckt einfach nur entsetzlich lecker!“, antwortete er auf diesen Blick. Dabei biss er noch einmal ab. Ein leises Schmatzen ließ er dabei von sich vernehmen. Kaum merklich, aber doch war es da. „Also, woher haben Sie nun das Brot?“
 

Fushigi

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Fushigi musste sich die Augen reiben, als das Licht plötzlich wieder anging. Mit dieser Reizüberflutung hatte sie so schnell nicht gerechnet. Dementsprechend verwundert schaute sie zum Übertäter auf, der sich wenig später als Takashi Rai entpuppte und sich am Buffet zu schaffen machte. Was er darauf mit dem Brot wollte, wusste sie nicht so recht, aber wenn er davon so begeistert war, freute sie sich natürlich darüber, einem Schnubbelchen etwas Gutes getan zu haben! „Schön, dass es dir schmeckt, mein Schatz.“ Doch ja, woher hatte sie es, dieses Wunderwerk an Köstlichkeit? „Das habe ich selbst gebacken. Seinen Geschmack entfaltet es jedoch wegen einer ganz bestimmten Zutat: Liebe, hihi.“ Hachja, war Fushigi nicht putzig, wenn sie kicherte? So putzig eine riesige Frau mit Bergen an Muskeln eben nur sein konnte.
So sehr sie sich aber nun noch weiter mit ihren Spätzchen beschäftigen wollte, musste sie doch noch eben etwas anderes erledigen. Ihre Blase drückte von dem ganzen Tee, den sie bisher verinnerlichte. Also stand sie auf, sagte ihren Schülern kurz Bescheid und ging zur Tür hinaus. Gerade wollte sie sie schließen, da bemerkte sie jemanden. „Oh, Kenta-Schatz. Welche Überraschung! Mit dir habe ich heute ja überhaupt nicht gerechnet!“, grüßte sie ihn und ging aus der Tür heraus, damit er eintreten konnte. „Sei doch so gut und setz dich schon einmal zu den Anderen. Ich bin sofort wieder da.“ Und mit diesen Worten verschwand sie dann auch und Kenta erschien. "..."

Mit arrogant überheblichem Blick schaute er in die Runde, die sich auch einfach als seine Klasse definieren ließe. Noch immer stand er im Türrahmen, sagte kein einziges Wort. Sie alle waren seiner nicht würdig, nur unbedeutende Nebenstatisten, die keine weitere Bedeutung spielten. Dementsprechend schwer hatte er es, sich einen Platz auszusuchen, allem voran, weil es ihm widerstrebte, überhaupt hier zu sein. Er wusste ja nicht einmal, wieso genau er nun ebenfalls in der Akademie übernachten musste – bei all diesen untalentierten Nachwuchs-Shinobi. Kenta selbst war auf der Akademie bekannt wie kein zweiter. Seine Noten und Ergebnisse sprangen jegliche Logik. Er war nicht nur ausgesprochen sportlich, sondern auch intelligenter als so mancher Chuunin Shirogakures. Seinen Ruf hatte er also schon einmal weg. Natürlich fanden auch die Mädchen ihn unglaublich cool und blickten ihm nun mit Herzen in den Augen entgegen, warteten darauf, wer die Auserwählte sein würde, neben der er heute Nacht schlafen würde. Rai hatten sie in der Zwischenzeit komplett vergessen. War doch klar, dass das geschah, wenn die geballte Coolness auf den Plan trat. Wer ihn aber nicht vergaß, war Kenta selbst. Herablassenden Blickes musterte er den Takashi und verzog eine Braue nach oben – als Zeichen seiner Missgunst. „Hat Mami kein Geld mehr für Klamotten gehabt oder wieso sitzt du hier und zeigst uns deine peinliche Entschuldigung an Körper?“ Während er das sagte, würdigte er Rai keines weiteren Blickes und warf seinen eigens mitgebrachten Schlafsack neben die Isomatte von Fushigi – die schien ihm nicht so dumm, wie der Rest der hier Anwesenden. All der Missbilligung zum Trotz, schienen die Mädchen der Klasse enttäuscht, dass er nicht neben ihnen saß, aber die, die ihm gegenüber hockten, freuten sich natürlich umso mehr, hatten sie doch von dort aus die beste Aussicht auf ihren Schwarm. "Hach, er ist so süüüüß", tuschelten sie.
 
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