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Marktstraße

Monoka Tomoe

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Also eines war klar: wer auch immer die Karten gemischt hatte, hatte nen ganz beschissenen Job gemacht! Ihr war das jetzt zugute gekommen, aber sie konnte natürlich nicht ausschließen, dass der Langweiler, der ihr am Tisch gegenüber saß nicht auch so ein abartiges Glück gehabt hatte. Sie hatte die Drei, die Fünf und die Dame abgelegt und eine … andere Drei, und zwei neue Zehner bekommen. Cool! Okay, überragend war ihr Blatt immer noch nicht, aber das war besser als das Nichts, das ihr vorher daraus zugelächelt hatte. Was hatte sie jetzt? Ne Drei, ne Acht und drei mal ne Zehn auf der Hand. Das zu verbessern war eher schwierig. Wenn man bedachte, dass sie mit einem großen Deck spielten, nämlich mit einem, das von zwei bis Ass ging, anstatt von sieben waren ihre Chance wie hoch? Drei Prozent, dass sie auf Full House kommen könnte? Und da war noch nicht mal mit drin, dass Arata vielleicht auch eine der Karten in der Hand hatte, die sie brauchte … ach, warum musste dieser Mist eigentlich so scheiß kompliziert sein? „Wir hätten Mau mau spielen sollen...“ dachte sie bei sich, als Arata vorschlug um Gefallen zu spielen.

Sie hätte gerne zugestimmt, aber es gab da ein kleines Problem: Tomoe hatte keine Ahnung, was sie von irgendjemandem an Gefallen verlangen konnte … wenn man es genau nahm, war sie wunschlos glücklich oder erledigte die Dinge, die sie kurzfristig störten eh lieber selber. ‚Oh, doch ich hab was!‘ Das war Genial! Zwei Fliegen mit einer Klappe, quasi: „Jo, so machen wir‘s. Und ich geh mit.“, begann sie breit grinsend: „Machen wir eine Draw-Runde oder mehrere?“ Sie war sich sicher, dass Arata ihren Gefallen nicht mögen würde, aber wenn er ihr Anliegen so sehr mögen würde, dass er‘s freiwillig tat war‘s ja nicht mehr wirklich ein Gefallen … oder? Na ja, irgendwie doch, wenn es ihr nutzte, aber wenn interessierten schon solche Details? Obwohl, doch! Ein Detail war da, und das war echt wichtig: „Und unsere Haare bleiben dran, klar!? Und jetz will ich sehen.“
 

Yamanaka Arata

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"Es ist nicht ganz so lustig zu zweit." Gab Arata zu, und klang tatsächlich eine Spur wehmütig - es war eh schon keine seiner besten Ideen gewesen herzukommen, und ohne Geld oder irgendwas anderes das sich leicht aufteilen und in kleinen Stücken verlieren und gewinnen ließ fehlte dem ganzen doch etwas. So wie die Lage war würde wer immer gewann einfach durch Glück gewinnen - ein Erfahrungsvorteil (oder Talent) war erst dann wirklich wertvoll wenn das Spiel sich ein bisschen zog, und er war nicht sicher ob er Lust darauf hatte noch länger hier zu sitzen. "Mh ... ich weiß nicht, ich fürchte so richtig spannend wird es so oder so nicht. Schauen wir mal wie diese Runde ausgeht." Gab er zu bedenken. Normalerweise war der Spaß an mehreren Runden ja dass man Dinge zurückgewinnen oder das sprichwörtliche Blatt wenden konnte, aber wenn er hier etwas verlor dann wegen Kartenpech - und das war nicht unbedingt spannend. Könnte er irgendwas anderes machen ...? Hrm. Zumindest ein größeres Spiel als das hier finden wäre eine Möglichkeit ... aber nicht unbedingt mit Tomoe im Schlepptau. Außerdem müsste er erstmal einen Einsatz besorgen.

Dass sie praktischerweise bereits sehen wollte überraschte ihn nicht unbedingt (Tomoe? Geduld? Naja ...) aber es machte ihn auch nicht gerade nervös - Arata war auf dem angenehmen, wollig-warmen Level von Betrunkenheit angekommen auf dem man sich nicht wirklich Sorgen machte, und ließ sich Zeit mit der Antwort. "Glaub mir, ich würde deinen Haaren niemals etwas antun. Ich hab noch nicht einmal daran gedacht." Sagte er zunächst lächelnd. Ehrlicherweise hatte er sich noch überhaupt nicht gedacht was er im Fall eines Sieges mit diesem unorthodoxen Gewinn tun würde - wenn man schon (etwa nach Mitternacht auf einer Studentenparty) um Pflichten spielte waren sie normalerweise deutlich spezieller und meistens irgendwie unangenehm. Naja. Im Zweifel konnte er ihr immer noch auftragen sich zu benehmen, wobei das auch schon irgendwie gemein wäre. Arata zupfte seine Karten noch etwas zurecht, und legte sie dann der Reihe nach auf den Tisch. Acht, sieben, sechs, fünf, vier ...

"Ich fürchte die Karten waren nicht sehr gut gemischt." Erklärte er entschuldigend und legte den Kopf schief. Der Tonfall war durchaus ehrlich so empfunden - es machte nicht besonders viel Spaß aus purem Dusel zu gewinnen wenn man seinen Gegner nicht gerade hasste, und das konnte er von Tomoe nicht behaupten - dafür war sie ihm viel zu fremd. "Aber dreimal die zehn ist auch ein ziemlich gutes Blatt. Möchtest du aufhören? Ich bezahle." Fügte er mit Blick auf die inzwischen leere Flascheh hinzu - so viel gebot schon die Höflichkeit. Außerdem tat sie ihm irgendwo leid, auch wenn das hoffentlich nur der Alkohol war.
 

Sakaida Mai

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Beginn D-Rang Mission: Backen für Anfänger
@Haemasu Setsuko; Sakaida Mai

[ 1 ]​

Zugegeben: Im ersten Moment war Mai schon ein wenig überrascht darüber, dass man ihr eine Mission des D-Ranges zugeteilt hatte. In den letzten Monaten hatte sie nur hochrangige Missionen außerhalb der Stadtmauern angeführt, welche meist eine weite Reise in fremde Länder beinhaltet hatten. Die Blauhaarige fühlte sich nicht degradiert, hatte aber durchaus die Sorge, dass ihre Arbeit nicht zufriedenstellend gewesen war. Doch all die Fragen lösten sich in Luft auf, als die Chuunin erfuhr, wer ihre Partnerin für den heutigen Auftrag war: Haemasu Setsuko, eine frisch gebackene Genin. Laut der Akte handelte es sich hierbei um ihre erste Mission, weswegen sie wohl eine erfahrene Kollegin zur Seite gestellt bekam. Doch das war kein Grund für Mai, sich zurückzulehnen! Für jeden Auftraggeber war das eigene Anliegen enorm wichtig, daher würde die junge Frau sich für den freundlichen Bäcker Takahashi Haru auch wie gewohnt ins Zeug legen. Seine Bäckerei war bekannt für das traditionelle Handwerk. Die meisten Bäckereien bezogen fertige Teiglinge und ließen diese lediglich noch aufbacken. Takahashi-san hingegen legte Wert auf Tradition und Liebe. Und bei dem Stichwort „Liebe“ könnte man sogleich einen wunderbaren Bogen zum Auftrag spannen: Es ging um die Sabotage einer Hochzeitstorte! Donnerwetter! Mai seufzte kaum hörbar auf, während sie vor der Bäckerei auf ihre Partnerin wartete. Ob sie selbst jemals eine Hochzeitstorte in Auftrag geben könnte? „Der Tag wird niemals kommen..“, jammerte sie leise vor sich hin.

Setsuko wäre nicht die erste Haemasu, welcher Mai begegnet. Vor längerer Zeit erledigte sie einen Job mit Ai, welche dem Clan ebenfalls angehört. Viel wusste die Kunoichi nicht über diese Familie, lediglich dass sie eine Affinität zu Pflanzen oder eben Blumen hatten. Oder.. Waren es Düfte? Na, das würde Mai bestimmt noch erfahren! Es war noch relativ früh am Morgen, Nebel lag in der Luft und allgemein war es eher kühl. Wer wohl zu dieser Jahreszeit heiratete? Die blauhaarige Kumo-Nin stand etwas abseits von der Bäckerei und wartete auf die frische Genin. Was war eigentlich der Inhalt ihrer ersten Mission nach der Geninprüfung gewesen? Ach.. stimmt ja. Ein sehr freches und respektloses Mädchen musste in ihr Heimatdorf zurückgebracht werden. Mai erinnerte sich noch gut daran, wie überfordert sie mit der Situation gewesen war. Doch ihren Missionspartnern erging es damals ähnlich. Sechs Jahre sind seither vergangen, welche durch zahlreiche Erinnerungen geprägt sind. Gute, wie schlechte. Aber dass ein einfacher Bäcker bei seiner Arbeit gestört wird, ja, seine Hochzeitstorte sogar sabotiert wird - so was hat die Blauhaarige noch nicht erlebt!

Wer könnte nur dahinterstecken? Die Braut oder der Bräutigam selbst, die oder der kalte Füße bekommen hat und nun versucht, die Hochzeit auf seltsame Art und Weise zu verhindern? Der Bäcker? Weil er sich der Aufgabe nicht mehr gewachsen fühlt und aufgrund seines enormen Stresses zu diesen Mitteln greift? Konkurrenz? Ein anderer Bäcker, der den Auftrag ebenfalls bekommen wollte? Der oder die eifersüchtige Ex der oder des Verlobten? Ohje, hoffentlich würden Mai und Setsuko nicht die Nadel im Heuhaufen suchen müssen! Apropos: Sie müsste eigentlich auch jeden Moment aufkreuzen!
 
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„Ok, endlich auf der Marktstraße, ist nicht mehr weit.“, murmelte Setsuko zu sich selbst, während sie schnell um die Ecke auf die Straße bog, auf der sich die Bäckerei befand, die sie suchte. Es war zwar unvermeidbar gewesen, aber als Setsuko den Brief der Verwaltung erhielt, der ihr ihre erste Mission mitteilte, schlug ihr Herz trotzdem unweigerlich vor Aufregung schneller. Sie hatte tatsächlich nicht damit gerechnet, dass sie so schnell in das wirkliche Leben der Shinobi einsteigen würde. Na gut, es war „nur“ eine D-Rang Mission, auf der sie hoffentlich wenig bis keinen Gefahren begegnen würde, aber trotzdem. Wenigstens hatte sie jemanden als Leiterin dabei, die als Chuunin schon auf viel Erfahrung zurückblicken dürfte. Sakaida Mai hieß sie, ein paar Jahre älter als sie selbst. Es beruhigte das Mädchen auf jeden Fall, jemanden wie sie dabei zu haben.

Dass der Name der Bäckerei, zu der sie gerade lief, ihr bekannt vorkam, überraschte sie tatsächlich wenig. Immerhin war sie eine selbsternannte, riesige Naschkatze, deshalb war es ja schon fast ihre Pflicht, sich mit den hiesigen Bäckereien auszukennen. Zwar war die Haemasu nun weiß Gott keine Stammkundin, aber sie hatte sich schon ein paar Mal Gebäck dort gekauft. Deshalb kannte sie eigentlich auch den Weg, weshalb es sie auch überraschte, dass sie ein wenig später dran war, als sie es geplant hatte. Setsuko sollte immer noch relativ pünktlich ankommen, zumindest glaubte sie das, aber sie wollte eigentlich noch etwas früher da sein. Das Mädchen hätte vielleicht nicht zehn Minuten darüber sinnieren sollen, ob sie lieber die graue Latzhose mit den dunkleren Punkten, oder doch die blaue mit den helleren Streifen anziehen wollte. Natürlich ist es ihre erste Wahl, die Graue geworden, also hatte sie damit nur Zeit verschwendet. Gut, dass ihr Vater heute früher in die Arbeit musste, sonst hätte sie von ihm auch noch was zu hören gekriegt und darauf konnte sie nun wirklich verzichten. Das hieß aber auch, dass sie keine Zeit fürs Frühstück zu Hause gehabt hatte und sich stattdessen nur einen Reiskuchen schnappen und diesen auf dem Weg essen konnte.

Setsukos Laune war aber abgesehen von der Aufregung und der Tatsache, dass es früh am Morgen war, doch recht gut. Dass sie schnell durch die frische, neblige Luft lief, machte sie nach und nach wacher und sie freute sich schon fast. Klar, der eigentliche Job hatte zwar wenig mit Kuchen an sich zu tun, aber allein schon in der Gegenwart von dem süßen Gebäck zu sein, machte einen Morgen schon um einiges besser. Zumindest wenn es nach ihr ging.

Mit von der Frische leicht geröteten Wangen und Nase kam Setsuko schließlich auch bei der Bäckerei an und lief direkt auf die erstbeste junge Dame zu, die vor dem Gebäude wartete. Sie wusste zwar nicht, ob die Bäckerei um diese Zeit schon offen hatte, oder ob sie so beliebt war, dass bereits jetzt Kunden davor warten würden, aber sie ging einfach mal davon aus, dass es sich bei ihr um Mai handeln müsste. Auf den ersten Blick wirkte sie auf die Haemasu durchaus nett, deshalb ging sie auch direkt auf sie zu. „Guten Morgen, bist du Sakaida-san? Ich hoffe ich hab dich nicht zu lange hier draußen warten lassen?“, begrüßte sie ihre Gegenüber verlegen lächelnd und deutete eine Verbeugung an.

@Sakaida Mai
 

Sakaida Mai

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Ein paar Minuten war Mai noch ihren Gedanken nachgehangen, als sie merkte, dass sich ihr jemand näherte. Um diese Zeit war noch nicht so viel los auf der Marktstraße, nur jene Kunden, welche dem Trubel aus dem Weg gehen wollten, kauften schon jetzt ein. Oder erhofften sie sich eine größere Auswahl? Mit einem Lächeln auf den Lippen sah die Blauhaarige über ihre Schulter und blickte direkt in das Gesicht einer Fremden. Diese sprach Mai offen und freundlich an, wenngleich ein Hauch von Verlegenheit in ihrem Gesicht nicht zu leugnen war. Sofort setzte die blauhaarige Kunoichi in ihrer üblich herzlichen Art zur Antwort an: „Guten Morgen! Du liegst richtig, das bin ich! Dann bist du sicherlich Haemasu Setsuko, ja? Freut mich, dich kennenzulernen! Und mach dir keine Gedanken, ich warte noch nicht lange. Du liegst absolut in der Zeit“, versicherte Mai ihr gegen Ende lächelnd. Als sie noch in den Anfängen ihrer Karriere stand, war sie nie so pünktlich gewesen - meist musste sie sich ziemlich abhetzen, um zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt zu erscheinen.

Setsuko war etwas kleiner als Mai und auch ein paar Jährchen jünger, doch all das war nicht der Rede wert. Hervorzuheben wäre jedoch diese enorme Haarpracht, welche der Chuunin durchaus ins Auge stach. Beneidenswert! Während ihr blaues Haar nichts konnte, als runter zu hängen, konnte sich ihr Gegenüber an einer voluminösen Lockenpracht erfreuen. Gebändigt wurde diese durch das Hitaiate, welches sie als Haarband trug. Ein Paar freundliche, hellgrüne Augen blickte Mai an, umringt von vielen Sommersprossen. Die Natürlichkeit Setsukos machte sie für die Ältere sofort sympathisch. „Das ist deine erste Mission, habe ich Recht? Bist du aufgeregt?“, fragte die Kumo-Kunoichi frei heraus und mit aufrichtigem Interesse. Insgeheim hoffte sie ja, dass sie aufgeregt war. Denn nur wer aufgeregt ist, war sich der Wichtigkeit der Sache bewusst. Würde man eine D-Rang Mission auf die leichte Schulter nehmen, würde das weder dem Auftraggeber Respekt zeugen, noch könnte man gute Arbeit leisten. „Wenn du Fragen hast, sei es zum Auftrag, zu meiner Person oder was auch immer du wissen möchtest, dann hab keine Scheu!“, beteuerte Mai ihrer heutigen Kollegin lächelnd.

Nach einem kurzen Austausch wurde es Zeit, sich beim Bäcker Takahashi Haru zu melden. Also machten sich die beiden Damen auf, um die letzten Meter zur Bäckerei zu überwinden. „Du wirkst älter, als andere Absolventen der Akademie“, bemerkte Mai gewohnt offenherzig. „Oder täusche ich mich?“ Zum Teil waren die neuen Genin gerade einmal zwölf oder dreizehn Jahre alt, früher auch jünger. Mai war damals auch eine Spätsünderin gewesen, da sie die Akademie auch erst mit vierzehn verlassen hatte.

Gut gelaunt betrat Mai die Bäckerei, gefolgt von Setsuko. Im Verkaufsraum war niemand zu sehen. Doch die tollen Backwaren hinter der Vitrine und der herrliche Duft ließen verlauten, dass hier bereits seit einigen Stunden gearbeitet wurde. Vielleicht würde Mai sich für unterwegs etwas mitnehmen? Mit leerem Magen konnte man wohl kaum einen Saboteur dingfest machen! Plötzlich trat ein ziemlich gestresst wirkender Mann, wohl circa Mitte fünfzig, aus der Backstube in den Verkaufsraum. Er sah nicht nur gestresst, sondern auch ziemlich müde aus. „Guten Morgen, was darf es sein?“, fragte er wie aufgesagt, ehe er seine beiden Kundinnen genauer betrachtete. Plötzlich wurde sein Blick viel wacher und aufmerksamer. „Oh!“, entkam es ihm. „Ihr seid die Shinobi, die ich bei der Dorfverwaltung beauftragt habe! Sehr gut! Ich bin Takahashi Haru, der Auftraggeber“, stellte er sich sogleich vor, ehe er Setsuko und Mai erwartungsvoll ansah. Die Blauhaarige warf ihrer Kollegin einen ebenso erwartungsvollen Blick zu.

 
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Ein wenig Erleichterung machte sich in Setsuko breit, als Mai ihr versicherte, dass sie noch nicht lange auf sie gewartet hatte. Es freute sie, dass ihre Unentschlossenheit über ihr heutiges Outfit dieses Mal keine Konsequenzen für sie hatte. Aber sie nahm sich für die Zukunft auf jeden Fall vor, ihre am Vorabend ausgewählten Klamotten nicht wieder zu hinterfragen, sondern einfach dabei zu bleiben. Heute hatte sie Glück gehabt, derartiges Rumtrödeln würde sie sich nicht immer leisten können.

Sie konnte sich aber auch nicht länger mit Gedanken darüber aufhalten, denn Mai fragte das Mädchen, ob das ihre erste Mission war und wie es ihr damit ging. Setsuko nickte bestätigend und antwortete: „Ja, das ist meine erste Mission, da hast du Recht. Und…ja ich bin schon aufgeregt muss ich zugeben. Immerhin verlässt sich der Auftraggeber auf einen, da will man natürlich niemanden enttäuschen oder was falsch machen.“ Das Mädchen hatte irgendwie das Gefühl, Mai gegenüber offen und frei sprechen zu können, deshalb entspannte sie sich zumindest in der Richtung wieder etwas. „Hm, also jetzt gerade hab ich akut keine Fragen, aber ich denke das kommt noch. Ich hoffe doch, dein Angebot bleibt noch eine Weile bestehen.“, am Ende lachte Setsuko leicht.

Als die beiden sich dann auf den Weg machten, die Bäckerei dann auch wirklich zu betreten und Mai die Rothaarige nach ihrem Alter fragte, kratzte sich diese verlegen am Kopf. „Da hast du recht, ich bin mit dreizehn Jahren in die Akademie eingetreten und bin jetzt mit sechzehn fertig geworden. Ich glaub Leute wie mich würde man dann als Spätzünder bezeichnen. Hat einfach etwas länger gedauert, bis ich für die Akademie bereit war.“ Sie hatte tatsächlich gerade nicht mit dieser Frage gerechnet, aber das hinderte sie nicht daran ehrlich zu antworten, wenn auch nicht sehr detailliert.

Sowie die Haemasu die Bäckerei betrat flog ihr einer ihrer liebsten Gerüche überhaupt entgegen. Sie musste sich stark zusammenreißen um nicht auf der Stelle zu sabbern. Hätte sie nicht buchstäblich gerade gegessen, hätte ihr wahrscheinlich jetzt der Magen laut geknurrt. So blieb er aber stumm und sie wurde direkt vom Eintreffen des Auftraggebers gut abgelenkt. Die erwartungsvollen Blicke, nicht nur von Haru selbst, sondern auch noch von ihrer Missionsleiterin, waren ihr zwar etwas unangenehm, aber es war natürlich offensichtlich, was von ihr erwartet wurde. Setsuko räusperte sich einmal leicht und fing dann an zu sprechen: „Freut mich sehr sie kennenzulernen, Takahashi-san. Ich bin Haemasu Setsuko und das ist Sakaida Mai, wir sind hier, um ihren Auftrag zu erfüllen.“, nach ihrer Vorstellung deutete das Mädchen eine leichte Verbeugung an und sprach dann weiter. „Um sicher zu gehen, dass alle Details noch stimmen, werde ich nur nochmal kurz zusammenfassen, welche Informationen bisher vorlagen. Sie sind damit beauftragt worden, die Hochzeitstorte für eine wichtige Hochzeit zwischen zwei prestigeträchtigen Familien zu backen. Diesem Auftrag wollten sie auch nachkommen, allerdings sind sie schon mehrfach Opfer von Sabotagen geworden. Und sie haben uns beauftragt, um herauszufinden, wer oder was der Saboteur ist und weitere Sabotage zu verhindern. Ist das soweit korrekt?“

Haru nickte. „Das ist genau richtig, immer wieder wurden die fertigen Kuchen und Komponenten für die Torte entweder gestohlen oder zerstört." Setsuko zog die Brauchen hoch, als Haru das sagte. Sie könnte niemals einem unschuldigen Kuchen etwas antun! Aber da gab es anscheinend Zeitgenossen, die das anders sahen. "Und diese Sabotagen sind regelmäßig passiert, ja?" Haru nickte wieder, während er sprach. "Ich habe sogar Wachen aufgestellt, die die Eingänge bewachen sollten, aber es ist trotzdem passiert! Sogar ohne irgendwelche Spuren!“ Das Mädchen überlegte kurz und stellte dann die Fragen, welche ihr gerade am akutesten vorkamen: „In Ordnung…können sie uns eventuell sagen, wer diese Wachen sind, die sie aufgestellt haben? Vielleicht haben sie ja etwas gesehen, das uns weiterhelfen könnte. Und haben sie vielleicht eine Ahnung, für wen so eine Sabotage der Hochzeitstorte von Vorteil gewesen sein könnte, oder ob irgendjemand etwas gegen die Hochzeit an sich haben könnte?“

@Sakaida Mai
 

Sakaida Mai

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Mein Angebot bleibt bestehen!“, versicherte Mai Setsuko grinsend, da sie ihr natürlich jederzeit sämtliche Fragen beantworten würde - solange die Blauhaarige auch eine Antwort darauf parat hätte. Die Einstellung ihrer heutigen Partnerin gefiel Mai, denn die Bedenken, dass der Auftraggeber sich schließlich auf die Shinobi verlässt zeugte von Verantwortungsbewusstsein. Während die beiden Kunoichi sich auf den Weg zur Bäckerei machten, tauschten sie sich noch ein wenig über dies und das aus. Und tatsächlich, auch Setsuko bezeichnete sich als Spätsünderin, was den Eintritt in die Akademie betraf. Aber letztendlich handelte es sich bei dem Alter um eine wahre Nichtigkeit.

Weniger nichtig war der wundervolle Duft in der Bäckerei sowie das leckere Angebot an Backwaren. Mai könnte sicherlich nicht wiederstehen, nachher etwas zu kaufen. Takahashi Haru war sichtlich erfreut, als er die beiden Kunoichi erblickte. Offenbar litt er mittlerweile sehr unter den Umständen, was natürlich verständlich war. Als es an der Zeit war, über das Geschäftliche zu sprechen, hielt Mai sich bewusst zurück. Es lag nicht in ihrer Natur, sich als Dienstältere aufzuspielen. Besser war es doch, wenn sich alle gleichermaßen der Mission annahmen. Aufmerksam lauschte die Blauhaarige also den Worten ihrer Kollegin und ließ sich die Informationen über den Auftrag ebenfalls noch einmal durch den Kopf gehen. Viele waren es allerdings nicht. Würden sie hier die Nadel im Heuhaufen suchen?

Eine Zutaten- oder Tortenentführung. So tragisch die Sache für Takahashi-san auch war, so ulkig klang das gerade in den Ohren der Älteren. Eine fertige Torte jedoch einfach zu zerstören, das war fies. All die Stunden Arbeit, die Kosten, die Mühen.. Jemand schien den Bäcker wirklich nicht leiden zu können. Setsuko stellte sogleich sehr gute Fragen, weswegen Mai den Auftraggeber aufrichtig interessiert anblickte. „Als Wachen habe ich meine Neffen beauftragt. Die beiden konnten nicht fassen, dass die Torte sabotiert wurde, obwohl sie die ganze Nacht vor Ort waren“ Kopfschüttelnd legte er sich eine Hand an die Stirn. „Ich war so verzweifelt, dass ich den beiden mit Misstrauen begegnete und ihre Wache heimlich kontrollierte, indem ich mich im Verkaufsraum versteckt hielt. Doch sie hatten Recht, niemand war gekommen und dennoch war die Torte daraufhin wieder weg“ Nachdenklich verschränkte Mai die Arme. Wie kam der Täter in die Backstube? „Ich weiß nicht, wer es auf mich abgesehen haben könnte. Ich habe keine Feinde.. ich mache seit Jahren einfach nur meine Arbeit. Ich gebe zu, es war schon mal leichter, schließlich kamen überall diese Backshops auf.. Auf diesen Auftrag bin ich wirklich angewiesen..“, seufzte er gegen Ende verzweifelt. Nach einem kurzen Moment hatte er wieder die Fassung erlangt. „Naja und wenn jemand etwas gegen die Hochzeit hat, dann ist das Zerstören der Torte ja nicht gerade ein glücklicher Versuch, sie zu verhindern. Heiraten könnten die auch ohne Torte“ Mai schürzte die Lippen. Eine Hochzeit ohne Torte?

Nun war es an der Blauhaarigen, das Wort zu ergreifen: „Machen Sie sich keine Gedanken, ich bin mir sicher, dass wir das Problem lösen werden. Weiß jemand außer Ihnen, dass Sie Shinobi auf den Fall angesetzt haben?“ Der Bäcker verneinte das sofort. „Dann würde ich vorschlagen, dass wir es auch dabei belassen. Dürfen wir uns die Backstube genauer ansehen?“, bat Mai um Erlaubnis, gemeinsam mit Setsuku in den hinteren Raum eintreten zu dürfen. „Oh, ja, sicher. Ich habe allerdings nicht aufgeräumt..“ Ein wenig amüsiert grinste Mai den Mann an und schüttelte dann nur den Kopf, um zu zeigen, dass das nun wirklich kein Problem ist.

Also fanden sich die beiden Kunoichi kurzerhand in der Backstube wieder. Sie war nicht besonders groß, tatsächlich ein wenig mitgenommen aufgrund der Arbeit von heute Morgen, aber dennoch voll Charme und Liebe. Mai trat in die Mitte des Raumes und sah sich einen Moment lang um. „Auf den ersten Blick macht es nicht den Eindruck, als gäbe es einen anderen Eingang als diese Tür.. Aber lass uns trotzdem alles absuchen“, veranlasste Mai und lächelte Setsuko entschlossen an, ehe sie sich selbst sogleich an die Arbeit machte.

 
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Setsuko zog die Brauen zusammen, während sie Takahashi-san dabei zuhörte, wie er seine bisherigen Bewachungsmaßnahmen beschrieb. Wenn die beiden Neffen die Eingänge bewacht haben und zusätzlich auch er selbst im Verkaufsraum war, dann war es höchst komisch, wie der Saboteur trotzdem in die Backstube gekommen war. Würde man irgendwie von außen in den Raum kommen können, dann hätte er diese Tür sicherlich auch bewachen lassen. Also musste derjenige in die Backstube gekommen sein, ohne die Bäckerei an sich wirklich betreten zu haben…Auch wenn sich das ziemlich unwahrscheinlich anhörte und sie diesen Gedanken auch deshalb erstmal für sich behielt. Auf jeden Fall würden sie sich die Backstube genauer anschauen müssen, einfach um sicherzugehen.
Mai hatte genau die gleiche Idee und bat im nächsten Moment schon um Erlaubnis, eben jenen Raum betreten zu dürfen. Haru gab ihnen die Erlaubnis und nur wenige Momente später standen die beiden Kunoichi schon in der Backstube. Mais Anweisung war klar, der komplette Raum musste einmal auf den Kopf gestellt werden. Natürlich nur im Übertragenen Sinne. Setsuko nickte ihrer Leiterin einmal ebenso entschlossen zurück und begab sich in die genau andere Ecke des Raumes um da ihre Suche zu beginnen. Wonach sie genau suchte war ihr zwar nicht klar, aber sie wusste, dass es irgendeine Art von Eingang sein musste. Groß genug, damit ein Mensch hindurchpassen würde, wenn eventuell auch nur mit Mühe.

Sollte es hier wirklich so einen weiteren Eingang geben, dann würde sich das Mädchen ernsthaft fragen, woher der gekommen war. War er vielleicht von Anfang an schon mit ins Haus gebaut gewesen und einfach nur vergessen worden? Und der Saboteur war darauf gestoßen und nutzte das nun aus? Oder hatte sich jemand die Mühe gemacht, nur um die Torte zu ruinieren, einen weiteren Zugang in die Backstube zu legen? Und zwar so, dass es niemand mitbekam und er obendrein auch bisher vollkommen unentdeckt blieb. Setsuko bezweifelte Option zwei nun doch ziemlich stark. Das klang einfach viel zu weit hergeholt, um eine wirklich valide Option zu sein.
Die Haemasu tastete nach und nach die Wände ab, die frei zugänglich waren. Ein großer Teil war nämlich mit Öfen und Regalen zugestellt. Aber was sollte man auch anderes in so einer Backstube erwarten. Und obwohl es vielleicht möglich gewesen wäre, die geheime Tür hinter so einem Ofen oder Regal zu verstecken, so bezweifelte sie auch stark, dass das wirklich der Fall wäre. Immerhin müsste der Saboteur dann auch alles wieder irgendwie so hinrichten, wie es vorher war. Und bei aller Liebe, so einen Backofen mal eben zu bewegen bräuchte erstens einiges an Kraft und zweitens würde es viel Lärm machen. Also quasi das Gegenteil von einer unbemerkten Aktion ohne Spuren.

Nachdem Setsuko einen Teil der Wand abgetastet hatte, machte sie sich am Boden zu schaffen. Vielleicht war hier ja keine Tür in der Wand, sondern eine geheime Falltür? Könnte ja sein, sie wollte es auf jeden Fall erst einmal nicht ausschließen. Sie überlegte, was wohl der nächste Schritt wäre, sollten sie hier keine weiteren Zugänge oder irgendwelche anderen Hinweise finden? Wahrscheinlich wäre dann erstmal die Befragung der Neffen dran, die könnten ja eventuell doch irgendwas mitbekommen haben. Der letzte Versuch, der ihr momentan einfallen wollte, wäre es wohl sich irgendwo direkt in der Backstube zu verstecken und hier Nachtwache zu schieben. Sicherlich nicht ihre liebste Wahl, lange wach zu bleiben war ja nun nicht gerade eine ihrer Stärken, aber wenn nichts anderes half, müsste das wohl sein...Blieb zu hoffen, dass es so weit nicht kommen musste. So tastete sie sich erstmal durch eine feine Schicht Mehl, die sich am Boden um einen der großen Tische verteilt hatte, auf denen wohl die Teiglinge hergestellt wurden. Alle paar Zentimeter drückte sie einmal fest auf den Boden, in der Hoffnung so vielleicht eine Art Mechanismus auslösen zu können oder sowas. Auch wenn es schon wirklich komisch wäre, hier eine Falltür zu finden, die durch Druck geöffnet würde. Immerhin lief Haru hier jeden Tag entlang, die Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht auf die eine Bodenplatte getreten wäre, die den Mechanismus auslösen würde, war sehr gering. Als sie diesen Gedanken fasste, stand sie auch wieder auf und wandte sich einem weiteren Stück Wand zu.

"Und, hast du schon was Interessantes entdeckt?", hörte Setsuko Mais Stimme von der anderen Seite des kleinen Raumes. "Bisher nicht, nein. Nur viel Mehl und Teigkrümel.", antwortete sie ihr und klopfte wie aufs Stichwort ihre Hände zusammen, um das Mehl vom Boden wieder loszuwerden, "Wie sieht es bei dir aus?", fragte sie dann noch im Anschluss, während sie wieder anfing, die Wände abzutasten. "Ähnlich langweilig.", bekam sie von Mai als Antwort zurück, sie hatte bisher wohl auch nichts weiter entdeckt.

Dafür entdeckte Setsuko ein paar Momente später etwas sehr Interessantes. Sie war einige Schritte weiter gegangen und wollte gerade neben dem Kühlschrank weitersuchen, da war ihr durch die Glasscheibe des Kühlers etwas aufgefallen. Da war sie! Die Torte! Oder zumindest was davon übrig war. Offensichtlich lag der letzte Anschlag auf die Torte nicht allzu lang zurück. Sie war einmal von oben nach unten durchgeschnitten, der Fondant an vielen Stellen abgerissen und die oberste Schicht war komplett zerdrückt. Wütend zog die Haemasu ihre Brauen zusammen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Es war eben nochmal etwas anderes, nur von einem Kuchenanschlag zu hören und ihn dann auch wirklich zu sehen. Der ganze schöne Kuchen, die Cremes, die Tränken, alles für die Katz! Mai riss Setsuko dann aber plötzlich aus ihren Gedanken: "Setsuko, komm mal, ich glaub ich hab was gefunden!" Das Mädchen drehte sich um und lief zu Mai, die gerade vor der Wand neben einem der Vorratsregale stand.

@Sakaida Mai
 

Sakaida Mai

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Immer wieder rückten die fertigen Backwaren der Backstube in den Fokus der Blauhaarigen. Es waren große runde Plätzchen, welche mit Marmelade zusammengehalten wurden und mit Puderzucker bestäubt waren. Ob der Bäcker sich auch mit diesen Leckereien erkenntlich zeigen würde, wären die beiden Kunoichi erfolgreich? Zwei, drei Mal musste die erfahrene Chuunin sich selbst im Stillen ermahnen, sich mehr auf die Suche nach einem geheimen Zugang zu konzentrieren, als auf die leckeren Plätzchen. Immer wieder beobachtete sie dabei heimlich Setsuko, welche sehr genau und fokussiert zu arbeiten schien. Zufrieden machte sich auch Mai dann immer ans Werk und klamüserte die Backstube auseinander. Leider hatten die jungen Damen bei diesem Unterfangen eine ganze Zeit lang wenig Erfolg, was Mai durchaus ein wenig ratlos machte. Hatten sie etwas übersehen? Ein Detail, welches sie nicht bedacht hatten?

An einer Wand neben dem Vorratsregal kam Mai zu stehen und seufzte kurz auf. Sie ging noch einmal alles durch, was sie bisher erfahren hatte. Überlegte hin und her, ob sie etwas zwischen den Zeilen überlesen hatte und merkte, dass ihr linkes Auge zu tränen begann. Eigenartig. Sie wischte sich das Tränchen aus dem Augenwinkel und ging weiter ihren Gedanken nach. Ihr Auge wirkte gereizt und es dauerte einen Moment, bis Mai diesen kühlen Luftzug wahrnahm, welcher ihr an dieser Stelle zu schaffen machte. „Ein Luftzug..?“, hauchte Mai kaum hörbar und rief sogleich Setsuko zu sich. Es könnte sich lohnen, diese Stelle ein weniger genauer abzusuchen! Und vier Augen sehen mehr als zwei. „Spürst du den Luftzug an dieser Stelle? Hier muss doch irgendwo..“ Mai beendete den Satz nicht, fuhr stattdessen die Wand mit ihren Händen ab. Eine Wand aus rauen Backsteinen, welche nicht gerade glatt war. Einer der Steine erwies sich als locker, sodass Mai ihn einfach ein Stück in die Wand drückte. Just in diesem Moment sprang eine kleine Tür, welche aus den Steinen bestand, auf. „Wow!“, entkam es Mai überrascht. „Das ist ja verrückt!“, stellte sie mit freudiger Aufregung fest. Wie in einem guten Krimi!

Takahashi-sama?“, rief Mai nach dem Auftraggeber. Dieser kam sogleich in seine Backstube hineingestolpert und machte große Augen, als er die kleine Tür in der Wand sah. „Was.. was.. aber.. das.. was ist das!?“, fragte er völlig entgeistert. Da erübrigte sich die folgende Frage von Mai fast, doch sie stellte sie dennoch: „Wussten Sie von dieser verstecken Tür? Sie wurde durch einen leicht übersehbaren Mechanismus geöffnet“ Fassungslos ging der Bäcker zu seiner Wand und bemerkte den lockeren Stein, welcher diese geöffnet haben muss. „Ich bin sprachlos! Nein, das habe ich nicht gewusst!“ Er legte sich eine Hand an die Stirn und betrachtete den Schlamassel. „Wir müssen allerdings davon ausgehen, dass der Saboteur von diesem Zugang weiß. Die geheime Tür erklärt natürlich auch die fehlenden Einbruchspuren“ „Und ich habe meinen Neffen nicht glauben wollen, dass sie gut aufgepasst haben..“, seufzte Takahashi geschafft. Mai lächelte ihn aufmunternd an, wandte sich dann aber Setsuko zu. „Dann würde ich sagen, wir sehen mal nach, wohin uns diese Tür führt!“, schlug sie gut gelaunt vor. Wer hätte auch gedacht, dass dieser Auftrag so spannend werden würde? Ob sie der Durchgang direkt zum Täter führen würde?

 
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Setsuko war mächtig überrascht, als Mai tatsächlich eine geheime Tür in der Backstube fand. Je nachdem, wo die hinführte, war es natürlich logisch, dass der Eindringling unbemerkt hier ein und aus gehen konnte. Takahashi-san war auch nicht weniger überrascht als Setsuko, als Mai ihn auf den Durchgang ansprach. Er machte sich auch Vorwürfe, dass er misstrauisch gegenüber seinen Neffen gewesen war. Die Haemasu war aber überzeugt, dass jeder in seiner Lage so gehandelt und gedacht hätte. Warum sollte man auch direkt davon ausgehen, dass es in seiner eigenen Backstube Geheimgänge gab? Mai wandte sich nun an sie und gab sozusagen das Startsignal zur Erkundung. Sie selbst war natürlich auch sehr interessiert daran, das Ziel dieses Geheimganges herauszufinden und nickte ihr deshalb hochmotiviert zurück. Die beiden Mädels bückten sich also und krabbelten durch die kleine Tür hindurch in einen recht schmalen Gang. Er war gerade so breit, dass die beiden Kunoichi nebeneinander laufen konnten und keinen Zentimeter breiter. Und auch war er nicht besonders hoch. Sie wusste zwar nicht wie hoch genau und von ihrem Kopf aus gesehen war auch noch ein Stück Luft nach oben, aber ihrer Einschätzung nach konnte er nicht sehr viel Höher als 1,7m sein. Entgegen Setsukos Erwartung war es in dem Gang nicht stockfinster, nachdem sich ihre Augen an die neuen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Natürlich gab die Öffnung an der Wand hinter ihnen etwas Licht ab, aber auch von vorn konnten sie eine Lichtquelle in der Ferne erkennen.

"Ich...ich bleibe derweil hier zurück und halte die Stellung!", rief Takahashi-san ihnen durch die Tür hinterher. "Ja, machen sie das.", antwortete Setsuko ihm, ehe sie mit Mai zusammen den Gang entlanglief. Sie hatten keine wirklichen Probleme das zu tun, der Gang war fast ganz gerade, und machte auf seiner gesamten Länge nur eine leichte Kurve. Vorsichtig gingen sie weiter und je weiter sie gingen, desto mehr fiel Setsuko ein unangenehmer Geruch auf. Zuerst hatte sie noch gedacht es wäre Einbildung, aber mit allen Paar Metern, die sie vorwärts gingen, wurde der Geruch intensiver. Unweigerlich rümpfte das Mädchen die Nase und sie wollte sich gerade bei Mai erkundigen, ob sie den Geruch auch wahrnahm, da hörte sie etwas. "Ist das...Plätschern?", dachte das Mädchen laut. Die Kunoichi liefen weiter, immerhin waren sie nun fast an der Lichtquelle. Aufgrund dessen, was sie roch und hörte, konnte sich die Haemasu nun sehr lebhaft und bildlich vorstellen, was sie dort erwarten würde.

Und richtig. Die Lichtquelle erwies sich als ein leicht ausgeleuchteter weiterer Gang, der den ihren Kreuzte. Aber es war kein gewöhnlicher Gang. Die beiden Mädels standen ein Stück erhöht von dem anderen Gang in dem...Wasser…vor sich hin plätscherte und gemächlich an ihnen vorbeilief. "Die Kanalisation!", stellte die Haemasu fest, "Das heißt also der Saboteur kann von überall gekommen sein, soweit ich weiß, ist die Kanalisation ja ein ziemlich großes Labyrinth." Sie klang tatsächlich etwas enttäuscht darüber. Immerhin war ihre Erkundungstour damit jetzt schon viel zu früh wieder vorbei als sie erwartet hätte. Und sie waren eigentlich kein Stück weiter als vorher. Sie wussten jetzt zwar, woher der Eindringling wahrscheinlich gekommen war, aber wer genau es gewesen war, das stand immer noch in den Sternen. Jetzt sogar noch mehr als vorher, immerhin verlief die Kanalisation unter der gesamten Stadt hindurch.

Sie entschieden, dass sie sich vorerst wieder auf den Rückweg machen sollten und stapften unverrichteter Dinge wieder zurück zu der kleinen Tür. Als sie wieder durch die Öffnung krabbelten, konnte sich Takahashi-san kaum zurückhalten mit seinen Fragen. Er wollte selbstverständlich alles wissen, was dahinter so vor sich ging. "Also...der Gang ist recht schmal und niedrig und führt an seinem Ende in die Kanalisation.", antwortete ihm Setsuko dann schließlich. "Ich nehme an, davon haben sie noch nie gehört, oder, Takahashi-san?" "Nein, davon höre ich jetzt das erste Mal! Warum sollte jemand hier auch einen Zugang zur Kanalisation einbauen?" Damit stellte er genau dieselbe Frage, die sich auch Setsuko momentan stellte.

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Sakaida Mai

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Ein Grinsen huschte auf Mai’s Lippen, als Takahashi-san die Aufgabe übernahm, die Stellung zu halten. Es war ihm als Zivilist ja nicht zu verdenken, dass er ein wenig Angst hatte, aber es war witzig, wie er das zu überspielen versuchte. Da blieb es also an den beiden Kunoichi, auf Entdeckungsreise zu gehen - was ja völlig in Ordnung war, schließlich war es ihr Job. Mai hatte keine Angst vor dem, was sie nun erwarten könnte. Natürlich gab es Angenehmeres, als durch einen dunklen, unbekannten Gang zu schleichen, aber die Blauhaarige tröstete sich damit, schon Schlimmeres überstanden zu haben. Nur eine Sache fiel ihr auf und wurde immer aufdringlicher: „Hier stinkt es irgendwie“ Witzig, dass Setsuko das auch gerade anmerken wollte, doch fokussierte sie sich dann mehr auf das Plätschern. „Ja“, entgegnete Mai nur knapp, da ihr der Gestank zu schaffen machte. Befanden sie sich etwa unter der Stadt in der Kanalisation? Ekelhaft. Warum musste Mai schon wieder hier sein? Durfte das wahr sein?

Die Enttäuschung über die verlorene Spur war der jungen Genin förmlich anzuhören. Energisch stemme Mai die Hände in die Hüften und blickte umher. Es gab keinerlei Anhaltspunkte, aus welcher Richtung ein Saboteur wohl gekommen sein könnte. „Du hast recht, dieses Tunnelsystem erstreckt sich über die gesamte Stadt“, murmelte Mai nachdenklich, ehe sie sich lächelnd wieder an ihre Teamkollegin wandte. „Immerhin wissen wir jedoch, dass der Täter von dem Zugang in die Bäckerei wissen muss. Es kann doch nicht viele Personen geben, welche diese Information haben und dann auch noch für diese Zwecke nutzen. Lass uns zurückgehen“ Gesagt, getan. Ehe sich die beiden Kunoichi versahen, fanden sie sich in der Backstube wieder. Endlich konnte Mai wieder den Duft von leckeren Bachwaren wahrnehmen! Das war doch um ein tausendfaches angenehmer, doch der Appetit war ihr dennoch vorerst vergangen.

Setsuko erzählte dem Auftraggeber sogleich von der Entdeckung. Der Bäcker wusste rein gar nichts von dem Zugang und war sichtlich überrascht darüber, dass er in die Kanalisation führte. Doch stellte der Mann sogleich eine wichtige Frage: Warum sollte jemand hier auch einen Zugang zur Kanalisation einbauen? „Das kann uns wohl nur derjenige verraten, der den Zugang gebaut hat oder ihn hat bauen lassen. Gibt es denn einen Vorbesitzer dieses Hauses?“, fragte Mai sogleich an Takahashi-san gewandt. Dieser verschränkte nachdenklich die Arme und nickte nach einem Moment des Überlegens. „Dieses Gebäude gehörte einst dem alten Aki-san, ich habe es ihm vor wirklich vielen Jahren abgekauft. Er lebt seit langem im Pflegeheim hier in Jôsei. Vielleicht könnt ihr ihn fragen?“, schlug er ein wenig hilflos vor, da er wohl nicht einschätzen konnte, ob diese Information hilfreich war. Doch Mai zeigte sich wie immer zuversichtlich und nickte erfreut über diesen Hinweis. „Das klingt immerhin nach einem weiteren Anhaltspunkt“, meinte sie also und wandte sich lächelnd der Haemasu zu: „Lass es uns versuchen!

Es dauerte nicht lange, da fanden die beiden Kunoichi sich im Eingangsbereich des Pflegeheims wieder. Eine freundliche Dame saß hinter einem Tresen und lächelte die beiden zur Begrüßung an. Mai erkundigte sich sogleich nach dem alten Aki-san, dessen Zimmer sich im zweiten Stock befand. An seiner Tür angekommen hob Mai die Hand und klopfte beherzt an. „Herein!

 
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Mais Enthusiasmus über die neuen Informationen teilte Setsuko tatsächlich komplett. Als diese meinte, es wäre ein neuer Anhaltspunkt, Aki-san zu besuchen, nickte das Mädchen überzeugt und folgte der Chuunin aus der Bäckerei heraus. Das Wohnheim war recht schnell gefunden und dank der netten Empfangsdame hatten die Kunoichi auch kein Problem das Zimmer des gesuchten aufzuspüren. Nach Mais Klopfen antwortete wie erwartet die Stimme eines alten Herren und bat sie herein. Die beiden Mädels folgten dem Aufruf auch direkt und traten in den Raum, in dem der alte Aki-san auf einem Sessel saß und sie etwas verblüfft anschaute. "Guten Tag...ich hatte heute eigentlich keinen Besuch erwartet...", sprach er sie sehr freundlich, aber langsam an. "Guten Tag, mein Name ist Haemasu Setsuko und das ist Sakaida Mai. Wir sind zwei Kunoichi und hätten ein paar Fragen an sie.", der alte Mann sah sie direkt sehr besorgt an, weshalb Setsuko direkt weiter sprach um seine Sorgen zu zerstreuen, "Sie müssen sich keine Gedanken machen, es geht nur um die Bäckerei, die sie vor einigen Jahren an Takahashi-san verkauft haben. Erinnern sie sich?" Aki-san lächelte. "Ob ich nich erinnere?...Wie könnte ich das je vergessen...Nehmt doch platz...Dann erzähle ich euch gern davon..."

Die Kunoichi setzten sich auf zwei Stühle, die gegenüber von Aki-sans Sessel standen. "Also, ihnen hat die Bäckerei einmal gehört, die Takahashi-san jetzt betreibt, ja?", stieg die Haemasu in das Gespräch ein. "Genau...ich habe sie jahrelang geführt...und mit Freude müsst ihr wissen...Aber irgendwann machen die Gelenke einfach nicht mehr mit...und der Rücken...und die Hände...und die Augen..." Geduldig saßen die beiden Mädels da und hörten zu, wie er nacheinander, ganz langsam, alle Gebrechen aufzählte, die dazu geführt haben, dass er mit dem Bäckerdasein aufgehört hatte. "Ja...so war das...deshalb habe ich die Bäckerei dann an Takahashi verkauft...Ein tüchtiger Mann...der noch weiß wie man ordentlich bäckt." Er lächelte, offensichtlich war er zufrieden mit der Wahl seines Nachfolgers. "Wir waren eben in der Bäckerei und haben da eine für uns unerwartete Entdeckung gemacht. Wussten sie, dass es in der Backstube einen geheimen Eingang zur Kanalisation gibt?" Aki-san lachte einmal beherzt auf. "Ob ich davon weiß...? Ich habe ihn damals selbst einbauen lassen...Natürlich weiß ich davon." Die Rothaarige schaute etwas verblüfft und fragte dann genauer nach: "Und warum haben sie den Gang einbauen lassen, wenn ich fragen darf?" Der alte Mann schaute nun wieder ernster. "Na als Fluchtweg natürlich...du wärst überrascht, wie viele...alte Häuser einen solchen...Zugang eingebaut haben. Es herrschte damals Krieg...Ganz gefährliche Zeiten waren das...Da musste man vorsorgen...man wollte ja nicht...in einer Sackgasse stecken...Also haben viele damals...wie ich auch...diese Türen eingebaut...um sich darin zurückzuziehen, sollte es brenzlig werden." Setsuko nickte. Natürlich, das war eine sehr logische Erklärung für diesen Gang. Aber half ihnen das weiter? Sie wussten nun, warum er da war, aber hatte das was mit ihrer Mission zu tun? Das Mädchen zog die Brauen zusammen und noch während sie nachdachte, meldete sich Aki-san noch einmal zu Wort. "Darf...ich euch dann auch..eine Frage stellen?" "Natürlich, was gibt es denn?", meinte die Haemasu lächelnd. "Warum...interessieren sich plötzlich so viele Leute...für diesen Gang?"

"Wie meinen sie das?", fragte Setsuko zurück. Das war doch wirklich sehr interessant zu erfahren. "Na, erst kommt...Akira und fragt mich aus...will wissen wo der Gang genau hinführt...wo er endet...wie sie hinkommt...Und jetzt kommt ihr...und fragt mich auch danach." Die Rothaarige zog eine Braue hoch. Konnte das der eine Hinweis sein, den sie so dringend gebraucht hatten? "Leider darf ich ihnen nicht genau sagen, warum wir danach fragen. Wir helfen Takahashi-san bei einem Problem, ich hoffe das reicht ihnen als Information.", sie lächelte entschuldigend und hakte dann noch einmal nach, "Sie erwähnten eben eine Akira? Wer genau ist denn das, wenn ich fragen darf?" "Ach, Watanabe Akira war da...die hat auch eine Bäckerei...sie meinte...sie hat knapp einen großen Auftrag nicht bekommen...mit einer Torte...für eine Hochzeit zwei großer Familien...glaube ich." Setsukos Augen wurden groß. Das KONNTE kein Zufall sein! Es passte einfach viel zu gut zusammen! Sie ließ sich die Adresse von Akiras Bäckerei geben und nach ein wenig weiterem Plaudern verabschiedeten sich die beiden Kunoichi dann von dem alten Herren. Als sie schließlich wieder vor dem Pflegeheim standen, meinte Setsuko: "Sieht so aus, als wäre unser nächstes Ziel wieder eine Bäckerei."

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Sakaida Mai

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Es war immer wieder eigenartig, wie die Menschen reagierten, wenn Shinobi Fragen an sie stellen wollten. Sofort schienen die Leute dies mit einem Verhör gleichzusetzen, bei welchem sie nur falsche Antworten geben konnten und sich selbst verdächtig machten. Dabei waren die Ninja doch meist auf die Beobachtungen und das Wissen der Zivilisten angewiesen, vor allem bei derart dorfinternen Angelegenheiten. So wirkte auch der alte Mann in seinem kleinen Zimmer des Pflegeheimes ziemlich besorgt, als Setsuko ihr Anliegen erklärte. Die junge Genin leistete auf ihrer ersten Mission ganze Arbeit, so übernahm sie auch kurzerhand das Gespräch mit dem alten Aki-san, welcher sich letztendlich über die Gesellschaft zu freuen schien und ihnen sogar einen Sitzplatz anbot. Es störte Mai keineswegs, sich nun zurückzuhalten. Es war ihr eine Freude, Setsuko die Möglichkeit zu bieten, sich über solche Möglichkeiten mehr Erfahrung aneignen zu können.

Mai war ebenso überrascht wie ihre Kollegin, als Aki-san erzählte, dass er den Zugang zur Kanalisation damals selbst eingebaut hatte. Ob die Dorfverwaltung davon wusste? Es war fragwürdig, ob so etwas erlaubt war. Andererseits - wo kein Kläger, da kein Richter. Und da es von diesen Zugängen in Shirogakure anscheinend nur so wimmelte, war es wahrscheinlich sowieso schon egal. Einen richtigen Krieg hatte Mai zum Glück nie miterleben müssen, doch sie verstand dennoch, dass die Menschen sich absichern wollten. Doch bisher waren diese Informationen nicht hilfreich. Nachdenklich verschränkte Mai ihre Arme und überlegte, wie Aki-san ihnen noch weiterhelfen könnte. Aber dann erledigte sich das Thema von selbst: Plötzlich interessieren sich viele Leute für den Zugang zur Bäckerei? Sofort wurde die Blauhaarige hellhörig. Jetzt würde sich das Rätsel lösen!

Sieh an“, kam es nur sanft lächelnd über die Lippen der Chuunin, als herauskam, dass die Konkurrenz den Auftrag für die Torte nicht bekommen hatte. Da lag es wohl auf der Hand, wer den armen Takahashi-san manipulierte! Nach einem kurzen Plausch verabschiedeten sich die beiden Kunoichi von Aki-san und bedankten sich vielmals für seine hilfreichen Erzählungen. Draußen angekommen wandte sich Mai sogleich ihrer Partnerin zu: „Du hast recht, statten wir Watanabe-san gleich mal einen Besuch ab. Ich muss dir aber vorher noch sagen, Setsuko, dass du dieses Gespräch wirklich sehr gut geführt hast. Aki-san fühlte sich nicht bedrängt und dennoch haben wir alle Informationen bekommen. Sehr gut gemacht!“, lobte Mai die Jüngere aufrichtig und nickte ihr zur Untermalung anerkennend zu.

Bei der Bäckerei angekommen mussten die beiden leider feststellen, dass bereits geschlossen war. „Eigenartig.. und das um diese Uhrzeit. Naja, vielleicht ist sie müde, wenn sie sich die Nacht um die Ohren schlägt, um anderer Leute Torten zu verunstalten“, scherzte Mai schmunzelnd und deutete Setsuko, mitzukommen. „Dann gehen wir eben noch einmal zu Takahashi-san und erzählen ihm von unseren Erkenntnissen“, schlug sie vor und gemeinsam machten sich die beiden auf den Weg zurück zum Auftraggeber.

Dort angekommen durften die Kunoichi feststellen, dass der Bäckermeister bereits kurz davor war, eine weitere Hochzeitstorte zu vollenden. „Wow, die sieht ja toll aus! Richtig lecker und wunderschön!“, schwärmte Mai über die Torte, was den Bäcker zu freuen schien. „Ich wollte das Risiko erneut eingehen, schließlich soll das Brautpaar nicht enttäuscht werden“ Ein wenig Mitleid mischte sich in den freundlichen Ausdruck von Mai. Er war wirklich ein netter Mann und so bemüht um seine Kunden. Hoffentlich hätte der Spuk für ihn bald ein Ende! So erzählte Mai Takahashi-san alles, was sie herausgefunden hatten.

Mir kam vorhin der Gedanke, dass es eigentlich ganz gut ist, dass Watanabe-san nicht da war. Jetzt, wo die neue Torte fertig ist, könnten wir beide doch heute hier bleiben und Wache halten? Dann ertappen wir sie auf frischer Tat und sie kann sich gar nicht erst rausreden“, teilte Mai ihren Plan mit und hoffte, dass der Bäcker damit einverstanden war. Der wollte sogar auch dabei bleiben, doch Mai bat ihn, die Backstube ganz normal zu verlassen und abzuschließen. Ganz so, als wären die beiden Kunoichi gar nicht da.

Such dir schon einmal ein Versteck. Wir werden hören, wenn sie sich ihren Weg durch den Durchgang bahnt, dann müssen wir schnell sein“ Mai würde sich einfach mit Hilfe des Kinobori an die Zimmerdecke kleben, das war ihr liebster Trick und hatte ihr schon ein paar Mal den Hintern gerettet. Aber stundenlang Chakra dafür verbrauchen wollte sie auch nicht, daher verließ sie sich auf ihr Gehör, denn schnell genug wäre sie ja oben.

Kinobori (Baumlauf/Wandlauf)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: D
Chakrakosten: E für 5 Minuten wirken
Reichweite: Auf sich selbst

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 3

Beschreibung: Durch eine kontrollierte Chakrafokussierung in den Füßen ist es dem Anwender dieser Technik möglich, an Flächen hinauf zu laufen, wie zum Beispiel Bäumen, Wänden, etc.

Anmerkung: Diese Technik gibt es dazu, sobald man Chakrakontrolle Stufe 3 und Ninjutsu Rang D erreicht hat.
 
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Setsuko freute es sehr, als Mai-san sie lobte, wie sie das Gespräch mit dem alten Aki-san geführt hatte. Sie hatte wirklich ihr Bestes gegeben, um ihm ein gutes und beruhigendes Gefühl zu geben, während sie mit ihm sprach. Sie lächelte deshalb sehr freudig und folgte der Blauhaarigen dann in Richtung der anderen Bäckerei. Dass diese bereits zu hatte, wunderte auch die Haemasu und sie musste über den Witz von Mai auch leicht kichern. So blieb ihnen nichts anders übrig als zurück zu Takahashis Bäckerei zu gehen und ihn in Kenntnis über ihre neuesten Erkenntnisse zu setzen. Sie entschieden sich über Nacht in der Backstube auf der Lauer liegen zu bleiben, um eventuell Akira auf frischer Tat ertappen zu können. Takahashi-san war einverstanden und Mai forderte Setsuko auf, sich schon einmal ein Versteck zu suchen. Vollkommen logisch, machte es für die Haemasu aber trotzdem nicht viel einfacher. Denn obwohl in der Backstube so einige Möbel natürlich vorhanden waren, waren es vor allem offene Vorratsregale oder Kühler. In einen Ofen konnte sie sich auch nicht quetschen und irgendwas hochzuklettern, traute sie sich nicht zu. Also tat sie das Einzige, was sie momentan wirklich tun konnte und stellte sich hinter die offene Tür zur Backstube. Wenn das Licht im Raum noch aus war, war sie dahinter tatsächlich nicht zu sehen, zumindest so wie sie das einschätzen konnte.

So warteten die beiden Shinobi also darauf, dass etwas passierte. Setsuko fiel auf, dass Mai sich gar nicht wirklich versteckte, aber sie entschied sich dagegen, dazu etwas zu sagen. Sie ging davon aus, dass sie sich einfach mit einem Jutsu in Sekundenschnelle verstecken könnte, sollte Akira dann irgendwann auftauchen. Und auch wenn sie sich zugegebenermaßen etwas langweilte, während sie da so herumstanden, versuchte sie sich so wenig wie möglich zu bewegen, um keine Geräusche zu machen.

Nach einiger Zeit hörte Setsuko dann aber doch etwas. Sind das Schritte? Ja, eindeutig! Kaum, dass sie diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, war auch schon das Knirschen zu hören, wenn Stein auf Stein rieb. Die Tür öffnete sich! Und jemand trat hindurch! Es war eine recht große Frau in dunkler Kleidung, die sich vorsichtig und leise, aber auf direktem Weg zu dem Kühler begab. Setsuko sah an die Stelle, wo Mai zuvor noch gestanden hatte und sie war nicht mehr da! Wie sie erwartet hatte, ihr Plan musste funktioniert haben, denn sie konnte sie auf die Schnelle absolut nicht entdecken. Die Frau war beim Kühler angekommen und legte ihre Hand an den Türknauf. Gerade wollte sie ihn aufziehen, da fand die Haemasu, dass sie genug gesehen hatte, diese Frau hatte hier nichts zu suchen und sie würde nicht riskieren, dass sie noch einmal an den Kuchen herankam. Sie trat hinter der Tür hervor. Währenddessen ließ sie einige kleine Samen auf den Poren in ihrer Handfläche hervorkommen. Durch die lange Wartezeit hatte sie immerhin einige Zeit zum Nachdenken gehabt, die könnte sie wahrscheinlich gleich gut gebrauchen. Setsuko fixierte die Frau mit ihrem Blick und fragte: „Halt! Was machen sie da?!“ Zwar bemühte sie sich dabei sehr selbstsicher zu wirken, aber es klang doch mehr ängstlich als alles andere, wenn man ehrlich war. Das schien für die Einbrecherin aber anscheinend nichts zu ändern, denn sie schneller sehr erschreckt herum und starrte die Haemasu für einen Moment stammelnd an. "Ich...also...ich hab nur..." Sie hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, dass noch jemand hier war und sie sehen würde. Sie trug zwar eine Maske, sodass nur ihre Augen im schwachen Licht zu sehen waren, aber sie sah mindestens so ängstlich und verloren aus wie Setsuko selbst. Dann ging alles ganz schnell.

Die Frau machte auf dem Absatz kehrt und rannte wieder in Richtung der kleinen Tür. Sie wollte abhauen! „Stehen bleiben!“, rief die Rothaarige, aber wusste schon, dass die Angesprochene gar nicht daran dachte. Deshalb schleuderte sie die vorbereiteten Samen auf den Boden vor der Tür. Damit hatte die Flüchtende auch nicht gerechnet und rutschte kreischend darauf aus. Sie suchte Halt an den umstehenden Regalen, aber fand keinen und fiel der Länge nach einfach nach hinten um. Das sah ziemlich schmerzhaft aus, hat sie sich was getan?, dachte Setsuko und schnellte zu der Frau hin. „Alles in Ordnung? Ich hoffe es hat nicht zu sehr weh getan?“, platzte es aus ihr heraus, noch bevor sie wirklich darüber nachdenken konnte. Nein, so läuft das doch nicht, sie ist die Verdächtige! Die fragt man doch nicht ob ihr was wehtut! Oh man, was mach ich jetzt? Selbst ziemlich verwirrt über die Gesamtsituation suchte sie nun mit ihrem Blick Mai. Die wusste doch sicher viel besser, wie man in so einer Situation weiter verfährt?

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Sakaida Mai

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Es war schon ziemlich langweilig, all die Stunden leise in der Backstube auszuharren. Mai hatte es sich irgendwann auf dem Boden bequem gemacht, da sie befürchtete, der alte Holzhocker im Eck würde zu sehr knarzen, wenn sie sich darauf setzte und sich dann wieder erhob. Da die beiden Kunoichi ja leise sein mussten, war eine Unterhaltung ebenfalls ausgeschlossen. Und so harrten die Damen eine Ewigkeit in der mittlerweile stockfinsteren Backstube aus und widerstanden dem Drang, von der Torte zu kosten. Also.. Mai zumindest tat das. Die sah einfach zu gut aus! Doch als plötzlich Geräusche zu vernehmen waren, wurde die Blauhaarige hellhörig. Sofort erhob sie sich lautlos und eilte auf leisen Sohlen und mit Hilfe ihres Chakras an die Zimmerdecke. Dabei wählte sie bewusst das Eck, welches die Täterin sofort bei Betreten des Raumes im Rücken hatte.

Als Akira tatsächlich den Raum betrat und diesen nur mit Hilfe einer Laterne schwach erleuchtete, bewegte Mai sich vorsichtig wieder auf den Boden, blieb aber noch immer hinter ihr im Dunkel verborgen. Rechnete diese Akira denn wirklich gar nicht damit, dass ihr mal jemand auflauern könnte? Und gerade, als die Einbrecherin sich an der Kühlung zu schaffen machen wollte, hörte Mai die Stimme ihrer Kollegin, welche Akira energisch zur Rede stellte. Diese erschrak fürchterlich und suchte nach Worten, allerdings entschied sie sich kurzerhand für die Flucht. Es war vielleicht schon beinahe arrogant von der Blauhaarigen, nicht sofort loszustürzen um die Frau an der Flucht zu hindern. Aber Missionen, in welchen Zivilisten gefangen genommen werden mussten, waren schlichtweg nicht den Aufwand wert. Die Leute hatten einfach keine reale Chance gegen Shinobi. Setsuko hatte irgendetwas auf dem Boden verstreut, doch aufgrund der Dunkelheit konnte Mai nicht erkennen, was es gewesen war. Doch Akira rutschte darauf aus und fiel hart, mit dem Rücken voraus, zu Boden. Autsch! Setsuko verhielt sich daraufhin sogar so freundlich, sich nach dem Zustand der Einbrecherin zu erkundigen. Ungewöhnlich, aber nicht weiter schlimm. Mai trat daraufhin aus ihrer dunklen Ecke und stellte sich vor Akira, um ihr die Hand zu reichen. Überrascht darüber, dass noch jemand in der Backstube gelauert hatte, ergriff sie jedoch ihre Hand und ließ sich hochziehen. „Gut. Dann verraten Sie uns doch, wer Sie sind“, erwartete Mai freundlich, aber durchaus bestimmt. Natürlich war es Akira, doch da sie eine Maske trug und die beiden Kunoichi das ja eigentlich gar nicht wussten, fragte Mai noch einmal nach.

Doch die Frau dachte gar nicht daran und drückte sich hart an den beiden jungen Damen vorbei, um aus der Bäckerei zu fliehen. Geistesgegenwärtig formte Mai nun doch die nötigen Fingerzeichen für ein Jutsu. Anscheinend kamen sie nicht drum herum, die Täterin außer Gefecht zu setzen. Als das Mawaru Sekai, ein einfaches Genjutsu, seine Wirkung entfaltete, begann die Umgebung um Akira sich zu drehen. Immer schneller und schneller, sodass die Einbrecherin völlig orientierungslos umher wankte und an eine Flucht gar nicht mehr zu denken war. Seufzend und mit Sicherheit von Schwindel geplagt ging Akira zu Boden, als das Genjutsu sich nach kurzer Zeit von selbst aufgelöst hatte. Blitzschnell stellte sich Mai ihr erneut in den Weg, allerdings wollte sie ihr diesmal nicht mehr aufhelfen. Mit Freundlichkeit waren sie nicht weitergekommen bei dieser Frau. „Ihnen ist jetzt hoffentlich bewusst, dass jeder Fluchtversuch sinnlos ist. Sie müssen sich der Situation jetzt stellen und zu Ihren Taten stehen, Watanabe-san“, machte Mai ihr unmissverständlich klar, ihre Gesichtszüge wiesen erstmals keinerlei Lächeln oder Sanftmütigkeit auf. Es ärgerte die Blauhaarige, wie dreist diese Bäckerin sich Takahashi-san gegenüber verhalten hatte. Indessen blickte Akira ertappt zu Mai auf, sie hatte nicht damit gerechnet, dass man bereits wusste, wer sie wirklich war. Resignierend hob sie dann schließlich die Hände und ließ den Blick jedoch wieder senken. „Na gut, ich verstehe. Ich hätte nicht gedacht, dass Takahashi mir Shinobi an den Hals jagt“, gab sie beinahe bockig von sich. „Er war ja auch verzweifelt! Sie haben nicht nur einen finanziellen Schaden angerichtet, ist Ihnen das eigentlich bewusst?“, fragte Mai die Täterin verärgert. Akira wich ihrem Blick aus, es war wohl auch sinnlos, jetzt darüber zu sprechen. Seufzend gab Mai auf und versuchte, ihren Ärger über das Verhalten Akiras herunterzuschlucken. „Was hat Sie dazu geritten, so etwas zu tun?“, fragte die Blauhaarige schließlich wieder bemüht um einen sanfteren Ton.

Mawaru Sekai (Kreisende Welt)

Element: Keines
Typ: Genjutsu - Single
Rang: C
Chakrakosten: D
Reichweite: 20m

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 4, Chakramenge Stufe 2

Beschreibung:Dieses Genjutsu beeinflusst das Opfer dahingehend, dass sich die Erde unter ihnen und um sie herum zu drehen beginnt. Nach etwa zehn Sekunden dreht sich die Umgebung bereits so schnell, dass nur noch Umrisse zu erkennen sind. Zwanzig Sekunden nach Beginn des Jutsus sieht das Opfer nur noch stark verschmiert seine Umgebung, jedoch kommt es dann zu einem abrupten Stillstand, und die Illusion löst sich von selbst auf.

 
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Es war tatsächlich so, wie Setsuko es erwartet hatte. Selbstverständlich hatte Mai wesentlich mehr Erfahrung und Routine dabei, mit derartigen Situationen umzugehen. So zögerte sie auch keine Sekunde mit der Wimper und wandte ein Jutsu auf die Frau an, als sie vorhatte zu fliehen. So wie es aussah schien es sich um ein Genjutsu zu handeln, immerhin fiel die Flüchtende ohne äußeren sichtbaren Einfluss nach einigem Taumeln zu Boden. Ziemlich cool! fand Setsuko, die schon fast befürchtet hatte, es müsste Gewalt angewendet werden, um Akira am fliehen zu hindern. Mai stellte, natürlich jetzt wesentlich weniger freundlich, genau die richtigen Fragen. Setsuko stellte sich neben sie. "Ich...ich wollte diesen Auftrag! Das Ehepaar war schließlich zuerst bei mir! Meine Bäckereikette hätte eine Torte wie die hier locker auch hinbekommen! Aber dann entscheiden die sich doch für die Bäckerei hier. Klar, Takahashi macht das alles traditioneller als wir, aber das muss ja nicht gleich besser sein! Das hätte mein Auftrag sein sollen. Und Takahashi war mir ja schon lange ein Dorn im Auge. Wäre dieser Auftrag gefloppt, hätte er seinen Laden dicht machen können, das wäre natürlich großartig gewesen."

Erstaunlich, was alles so aus einem rausplatzte, wenn man unter Druck stand. Setsuko zog erstaunt die Augenbrauen hoch, während Akira so daherredete. "Also haben sie das alles nur getan, um seinen Ruf zu ruinieren?" Akira schaute die Rothaarige an. Anscheinend wurde ihr erst jetzt so wirklich klar, was sie da eigentlich tat. Immerhin hatte es bisher ja auch keiner infrage stellen können. "Sie haben einen einzigen Auftrag verloren. Er hätte zwar viel Geld gebracht, aber das rechtfertigt bei Weitem nicht die Einbrüche und die Sabotage." Setsuko war wirklich sehr entsetzt über diese so selbstsüchtigen Gründe für ihre Taten. Akira hatte inzwischen ihren Blick zum Boden gewandt und sagte nichts mehr. "Sie sollten sich echt schämen, so etwas Takahashi antun zu wollen." Damit war die Ansprache der Haemasu dann auch beendet, sie hatte ihrer Empörung genügend Luft gemacht, wie sie fand.

Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es nicht einmal mehr allzu lange dauern dürfte, bis der Bäcker wiederkäme um mit seiner Arbeit zu beginnen. Deshalb warteten sie in der Backstube und bewachten die Frau genau, auch wenn sie mittlerweile vollkommen in sich zusammengesunken war und keine Anstalten mehr zur Flucht machte. Als Takahashi dann wirklich seine Bäckerei betrat und die drei Damen vorfand war er noch um Einiges mehr empört als Setsuko es gewesen war. Worte wie "Schande, Bäckerehre, Widergutmachung" flossen aus einem Mund und die Haemasu gab es nach einigen Minuten auf, seinem Redefluss in Gänze folgen zu wollen. Es war ja auch verständlich, endlich hatte er die Saboteurin vor sich sitzen und konnte ihr die Meinung geigen. Aber nach einigen weiteren Minuten hatte er sich auch wieder beruhigt und wandte sich an die beiden Shinobi. "Vielen, vielen Dank für eure Hilfe. Ohne euch wäre das Rätsel nie gelöst worden. Vielleicht hätte ich meine Neffen noch weiter verdächtigt oder Schlimmeres! Nicht auszudenken, was noch alles hätte passieren können. Aber das ist ja jetzt Dank euch vorbei. Ach, schaut doch nur auf die Zeit, ich habe euch viel zu lange hier aufgehalten, ich wünsche euch einen guten Nachhauseweg und tausend Dank nochmal!"
Damit verließen die Kunoichi die Bäckerei getaner Dinge. Liebend gern hätte Setsuko sich etwas zum Frühstück mitgenommen, aber Takahashi würde heute wohl kaum zum Backen kommen. Ihr Magen knurrte, während sie sich von Mai verabschiedete und sie wollte nur noch nach Hause ins Bett, nachdem sie sich sattgegessen hatte. Mai war wirklich eine tolle Partnerin gewesen, sie hat viel von ihr lernen und mitnehmen können, aber über diese wertvollen Lektionen würde sie sich ein Andermal genauer Gedanken machen. Jetzt trottete sie erst einmal im Schneckentempo und ständig gähnend nach Hause. Da die ganze Anspannung nun von ihr abfiel merkte sie die Erschöpfung umso mehr in ihren Gliedern. Die Rothaarige kam vor ihrer Haustür an und ihr kam eine schreckliche Erkenntnis.

Leise, ganz leise und langsam öffnete sie die Tür. Noch leiser trat sie in den Flur und streifte sich ihre Schuhe ab. So lautlos wie möglich tapste sie den weg zur Küche entlang, um sich wenigstens noch etwas kleines zu stibitzen. Gerade als sie mitten in der Küche stand ging plötzlich das Licht an. Die Haemasu schnellte herum und sah ihre Eltern um Türrahmen stehen. Müde sahen sie aus und fixierten sie mit ausdruckslosen Blicken. "Also...die Mission hat länger gedauert. Wir haben die Schuldige gefasst, aber mussten leider warten bis der Bäcker vorhin wiederkam. Ich konnte leider nicht vorher Bescheid sagen, tut mir leid.", erklärte sie sofort und so schnell wie möglich. Das Mädchen presste ihre Lippen aufeinander. Ihre Eltern waren offensichtlich wach geblieben und hatten auf sie gewartet. Ein Seufzer entfuhr ihrer Mutter, die sich die Stirn rieb und auf sie zuging. Sie legte ihr eine Hand auf den Kopf und meinte: "Hätten wir uns ja denken können. Aber dein Vater wollte unbedingt wach und da sein, wenn du von deiner ersten echten Mission wiederkommst. Schön, dass sie erfolgreich war, die Einzelheiten erzählst du uns später wenn du kannst. Jetzt iss erstmal, es gibt noch Reste vom Abendessen. Und dann gehen wir alle endlich schlafen." Setsuko nickte, der Plan klang himmlisch.

@Sakaida Mai

Ende der Mission: "Backen für Anfänger"
 
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