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Sakkaku Hebi

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Hebi kamen bisher viele dämliche Leute unter, Subaru setzte dem Ganzen jedoch noch einmal die Krone auf, indem er Hiyoris Malkünste einfach so mit Ignoranz honorierte. Da sie tatsächlich zeichnen konnte, konnte man so viel damit anstellen, allem voran auch Dinge, die den Clan betrafen und ihm halfen. Scheinbar hatte er nur Augen für Asahina - woher das rührte, konnte sich der Siebzehnjährige noch nicht herleiten. Sie war ungehobelt, unsozial, viel zu impulsiv und zu egozentrisch, um jemals das Clanoberhaupt werden zu können; wäre ihr Vater nicht gestorben und hätte damit keine halbleere Hülle zurückgelassen, würde er wahrscheinlich früher oder später selbst gemerkt haben, dass seine geliebte Tochter nicht so handeln würde, wie er das gern gehabt hätte. Wie hatte der sich das eigentlich überhaupt vorgestellt? Einfach trainieren und dann zusehen, wie weit sie kamen? Schön und gut, um nichts anderes ging es im Clan, allerdings war Asahina für ihre beinahe sechszehn Jahre von ihren Fähigkeiten her ganz schön zurück und Hebi fragte sich zwangsläufig, wann Subaru denn gedachte, sie in diesen Status zu heben. Es würde immer wieder Veränderungen geben, Umstellungen, hierarchische Wechsel und Asahnia würde sich immer wieder neu darauf einstellen und lernen müssen, ihr Ninja-Training vernachlässigen und dem niemals gerecht werden, was es brauchte, um der Kopf der Sakkaku zu werden. Alles in allem konnte es Hebi aber auch egal sein. Subaru war nicht mehr und damit auch nicht länger seine fragwürdigen Erziehungsmethoden. Hebi hatte nun das Steuer in der Hand und war gewillt, beide Mädchen gleichermaßen zu fördern. Deswegen sagte er auch nichts weiter, als Hiyori ihm erklärte, dass sie noch nie daran gedacht hätte, ihre Kunst für Geld zu verscherbeln. Noch war es zu früh und noch war sich der Sakkaku nicht dessen bewusst, was sie alles konnte. Was er bisher sah, was schön - ohne Frage - allerdings hatte jeder Künstler so seine Bereiche und Gebiete. Die einen zeichneten gerne schwarzweiß, die anderen konnten es gar nicht und kamen mit den Farbverläufen nicht zurecht. Da Hiyori eine Sakkaku ist und bestimmt auch entsprechend in Genjutsu geschult wurde und weiterhin geschult werden würde, machte er sich jedoch keine Sorgen, was ihre Kompetenzen betraf. Als ordentlicher Genjutsuka schien es einfach Gang und Gebe, Dinge so wiedergeben zu können, wie man sie beim ersten Mal sah, wusste man schließlich um die Gefährlichkeit einzelner Illusionen, welche man manchmal nur dann erkannte, wenn man seine Umgebung kannte und Veränderungen sofort bemerkte. Solche Paranoia war perfekt für Zeichnungen und Gemälde.
Das Gespräch zwischen Asahina und Hiyori bekam Hebi zwar mit, allerdings hielt er sich da raus, weil er das Verhältnis der beiden Schwestern zu schlecht beurteilen könnte, um nun irgendwas dazu sagen zu müssen und auch nicht wusste, was er mit Hiyori als Person anfangen sollte, da er sie schlichtweg nicht kannte. Sie war da, hatte ein weißes Auge und konnte zeichnen. Nun, wie sagt man so schön? Kommt Zeit, kommt Rat. In diesem Fall würde das Rotauge das Mädchen schon irgendwann besser einschätzen können, vor allem, weil es in nächster Zeit bei ihm wohnen könnte. Natürlich fiel ihm auf, dass sie ein wenig seltsam auf Asahinas Sätze reagierte, fast schon so, als ob der Tod ihres Vaters sie nur anpisste, weil sie nun ihr Einsiedlerleben nicht mehr führen könnte, aber, und so schätzte Hebi, war sie im Moment wahrscheinlich lediglich etwas überemotional und wusste nicht so recht, wohin mit sich, wenngleich ihr Wille zum Fortschritt und der Ehrgeiz, weiterzuleben, deutlich erkennbar schienen.

Hatten die beiden Mädels ihre Sachen dann gepackt, ging es sofort wieder zurück in Hebis Wohnung, in welche Chip bereits auf sie wartete und in freudiger Hundemanier jedem einzelnen entgegensprang, um ihn zu begrüßen. Ihm kam es vor, als wären sie Wochen weg gewesen, das spürte man deutlich. Genau deswegen mochte Hebi Tiere so - die waren zu treudoof, um hinterlistige Fotzen zu sein, würden einen niemals betrügen und auch neben einem liegen, wenn man irgendwelche Scheiße mit ihnen veranstaltete - nicht, dass es ihm jemals in den Sinn käme, jemals ein plüschiges Tier zu schlagen oder schlimmeres mit ihm zu machen.
"Packt eure scheiß Sachen hier rein und kommt dann in die Küche. Wenn ihr hier leben wollt, gibt es ein paar Regeln, die ihr euch anhören und verinnerlichen solltet. Will ja keiner, dass euch was passiert.", sagte der Ältere und hatte bereits die Tür zu ihrem neuen Zimmer geöffnet. Es war relativ groß und bot locker Platz für zwei. Wenn sie wollten, konnten sie mit der Zeit einen Schrank als Raumtrenner nutzen. Noch machte das keinen Sinn, weil sie sich ohnehin ein Bett teilen mussten. "Deine Staffelei kannst du ins Wohnzimmer packen, Hiyori. Ich will sehen, wenn und was du zeichnest." Schließlich musste er ja den Marktwert der Zeichnungen überprüfen. War ja irgendwie fast schon schade, dass Asahina keine Hobbies besaß, von denen Hebi wusste - wenn man vom Tanzen absah. Andernfalls hätte er sicher auch ihr dafür ein Ecke in der Stube angeboten. So musste er jedoch davon ausgehen, dass sie sich ungerecht behandelt fühlte, wenn sich Hiyori über das Zimmer hinaus breit machen durfte und sie nicht. Das würde noch lustig werden...
 

Sakkaku Asahina

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Hebis Wohnung ein zweites Mal zu betreten, diesmal mit der beständigen Gewissheit, dass sie die Räumlichkeiten in Zukunft ihr Zuhause nennen würde, hatte einen seltsamen Charakter und ließ Asahina für einen Augenblick aus ihrer greifenden Lethargie erwachen und sich mit fast schon unwohlen Nervosität umsehen. Das Zimmer, welches Hebi Hiyori und ihr zugewiesen hatte, war nett und für die nächsten Tage und Wochen durchaus ausreichend und doch hatte es etwas seltsames, diesen Raum in Zukunft als ihren Rückzugsort zu betrachten. „Wir werden uns ein Bett teilen müssen…wie früher…“, begann Hiyori zögerlich und schielte ihre Zwillingsschwester dann aus dem Augenwinkel an, als versuchte sie ihre Reaktion abzuschätzen und sich im Falle eines impulsiven Zornausbruches schnell in sicheres Gebiet bewegen zu können. Früher war in diesem Fall gute elf Jahre her, stellte Hina nach einigen Sekunden der Überlegung fest, ehe sie leise seufzte und dann nickte, ihre Tasche neben das Bett fallend. „Es wird sich so einiges für uns ändern, fürchte ich.“ Nicht, dass sie diesen Umstand speziell bedauerte und doch war es in gewisser Weise recht angsteinflößend zu wissen, dass das Leben wir sie es bisher gekannt hatte nun nicht mehr existierte. Und nicht nur das, auch die Stabilität welche sie zuvor vom Clan gewusst hatte, ließ nun zu hoffen und wünschen übrig, war sie doch praktisch nicht mehr existent. Die Sakkaku waren immer etwas, worauf Asahina sich verlassen hatte und das für sie der Grundstein ihrer Existenz gewesen war. Das dieser entscheidende Teil sie nun auf so üble und hinterhältige Art und Weise verraten, ihr den wichtigsten Menschen ihres Lebens genommen hatte, stieß der Genin nicht nur übel auf, sondern füllte sie auch mit einer unverhohlenen Portion an Zweifel und Angst. Nun, diesen Umstand durfte sie sich selbstverständlich nicht anmerken lassen, weshalb sie erst ihre Sachen soweit in Ordnung brachte und sich dann auf Hebis Wunsch in die Küche bewegte, um seinen Anweisungen und Worten zu lauschen. Hiyori war ihr gefolgt und Hina konnte beobachten, wie sie auf Hebis Wunsch folgend nicht nur rote Wangen bekam, sondern auch mir unverhohlener Verlegenheit in Richtung Fußboden blinzelte. „Wenn du das möchtest, kann ich das selbstverständlich tun. Im Grunde kann ich in jeder Umgebung zeichnen.“ Das stimmte und war gleichzeitig etwas, was Asahina in gewisser Hinsicht an ihrer Zwillingsschwester bewunderte. Immerhin war es nicht unbedingt alltäglich, dass ein Künstler von jeglichen Umfeldern ungestört seine Kreativität frei ausleben konnte. Sie konnte sich zwar keinen Reim darauf machen, was genau Hebi mit dieser Tat bezweckte, aber vielleicht entdeckte er ja einen verstecken Nutzen in der jüngeren Sakkaku, welcher ihr selbst bisher entgangen war.
Richtig überrascht wurde Hina jedoch, als ihre Schwester offensichtlich noch nicht fertig war, und erneut von sich aus das Wort ergriff, so ganz untypisch für ihre sonstigen Charakterzüge. „Vielleicht ist es noch ganz wichtig zu wissen, wo wir jetzt zusammen wohnen…aber…Asahina kocht ziemlich gut. Daheim hat sie immer für unsere Familie das Essen zu bereitet.“ Hina verharrte in ihrer Bewegung und starrte ihre Schwester milde überrascht mit gehobenen Augenbrauen an, ehe sie sich mit einer Hand durch das Haar fuhr und fast schon gequält die Augen schloss. Es war ungewohnt und seltsam, dass sie plötzlich mit der Aufgabe konfrontiert war, eine halbwegs akzeptable Verbindung mit ihrer zuvor so verhassten und verachteten Zwillingsschwester aufzubauen. Nun, wo man das Ziel ihrer konkurrierenden beidseitigen Aufmerksamkeit vernichtet hatte, schien der Grund für ihren Hass plötzlich so nichtig und unbedeutend, dass die Sakkaku sich nicht einmal richtig erinnern konnte, warum sie immer die bloße Existenz ihrer anderen Hälfte mit einer solchen Leidenschaft verflucht hatte. „Das stimmt, bei Bedarf kann ich euch mit Sicherheit essenstechnsich zufrieden stellen“, meinte sie dann nach einer kurzen Pause und lehnte sich an den Küchentresen, ehe sie Hebi genauer fixierte. „Wie genau lauten deine Regeln und wie sieht deine Vorstellung für die Zukunft aus?“ Immerhin hatte sie eben noch versprochen, ihm zu folgen wohin auch immer er befahl, vielleicht war es nun an der Zeit, sich genauer mit seinen Vorstellungen selbst auseinanderzusetzen. „Wir sollten uns außerdem noch überlegen, was genau wir mit Hiyori machen.“ Immerhin musste aus der Sakkaku auch irgendetwas werden, jetzt wo ihr die sichere finanzielle Unterstützung der Familie fehlte. Als hätte ihre Schwester nur auf dieses Stichwort gewartet, konnte Hina plötzlich feststellen, wie sie fast schon unruhig von einem Bein auf das andere trat und dann den Kopf hebte, um fast schon zaghaft das Wort zu ergreifen. „Asahina hat recht, ich kann mich nicht mehr auf meine autonome Haltung verlassen, denn offensichtlich reicht diese nicht, um einem möglichen Angriff auszuweichen. Daher würde ich gerne…ich würde gerne ein Shinobi werden.“ Hätte Asahina in diesem Augenblick etwas in der Hand gehalten, dann hätte sie es in ihrem Schreck und absoluten Entsetzen wohl fallen gelassen, so jedoch weiteten sich ihre dunkelroten Augen nur in schweigendem Entsetzen, ehe sie ihre Schwester fast schon fassungslos fixierte und ihr die eine Frage stellte, die in hämmernder Endgültigkeit ihr Gehirn zu besetzen drohte. Wie bitte?“
 

Sakkaku Hebi

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Ein Bett teilen wie früher? Hebi blinzelte ob dieser Information verwirrt, für ihn machte es keinen Sinn, wovon Hiyori sprach. Geschwister teilten sich doch keine Betten. Wenn der Platz nicht genügte, dann warfen die Eltern eins der Bälger einfach aus den eigenen vier Wänden heraus, damit das Jüngere dort einziehen könnte. Zumindest war das Hebis Erfahrung, der aufgrund seiner Zwillingsbrüder Shigeru und Kazuki erst einmal auf der Straße landete, damit die ihre Ruhe hätten. Dementsprechend befremdlich empfand er die Sätze der beiden Mädels und beendete seine Gedankengänge mit einem verwunderten Kopfschütteln. Sie mochten mit einem goldenen Löffel im Arsch geboren worden sein, aber diese vermutlich verwöhnte Grundeinstellung würde sich mit ihrem Einzug bei ihrem Cousin ohnehin ändern, wobei sich Hebi bei Hiyoris Art eigentlich weniger Sorgen machte, als bei Asahina, der offensichtlich die komplette Aufmerksamkeit des Vaters zu Teil wurde, während die Schwester bereits in Zügen lernte, für sich selbst aufzukommen, weil sie keine andere Wahl hatte, als sich in Selbstständigkeit zu üben - kümmerte sich ja keiner.
Dass sich niemand kümmerte, wurde Hebi noch einmal bewusst, als er die Reaktion des Mädchens beobachtete, nachdem er ihr sagte, sie solle ihre Staffelei in die Stube verfrachten. Er glaubte nicht daran, dass sie ihn plötzlich für attraktiv hielt und nur rot und verlegen wurde, weil er mit ihr sprach, schließlich interessierten ihn solche Dinge absolut gar nicht, sodass der Sakkaku gar nicht erst darauf kommen würde, jemand sei ihn verschossen. Viel eher interpretierte er es so, dass sie simpel nicht gewohnt war, dass es tatsächlich jemanden gab, der sich dafür interessierte, was sie tat, statt sie einfach weiter zu ignorieren. Scheinbar war es nicht nur von der Wohnsituation her Neuland für Hiyori.
Alles neu war es auch für Hebi, der sich zwar in seinem Zuhause wusste und durch Saizo mehr oder weniger das Zusammenleben mit anderen gewohnt war, allerdings bereits fest damit rechnete, dass der ganze Spaß mit Asahina und Schwester freudloser werden würde als mit seinem damaligen weißhaarigen Kumpanen, bei welchem das größte Ärgernis darin bestand, dass die gesamten silbernen Löffel des Haushalts ständig in einem Paralelluniversum verschwanden, das Hebi gänzlich unbekannt war. Eventuell könnte er die beiden Mädels in eine ähnliche Richtung lenken, in welcher sich der Tsuchinoko damals befand - nur mit mehr Löffeln und weniger Beschwerden - und sich damit ein ruhiges, entspanntes Leben gewährleisten, wenn er mal zu Hause war und sich von seinen Jobs und Missionen erholte, immerhin empfand er den Weißhaarigen nicht nur aufgrund der Tatsache, dass er nicht wirklich herumnervte, als ganz angenehm, sondern auch, weil man sich mit ihm wirklich unterhalten konnte und er einen ähnlich verschrobenen Humor besaß wie der Sakkaku. Asahina zeigte vor einigen Stunden ein paar wenige Züge, dorthin gelangen zu können, bis es soweit war, müssten sie allerdings noch ein wenig an ihrem Charakter arbeiten oder zumindest daran, sie an sich umgänglicher zu gestalten, denn, dass sie kochen konnte, kommentierte Hebi mit einer verwundert gerunzelten Stirn und mit einem fragenden Blick Richtung der Angesprochenen. Das war doch mal eine Info, mit der man was anfangen konnte! "Gut, dann würde ich sagen, dass du dich heute entsprechend um das Abendessen kümmern wirst. Is' ja eh noch Fleisch im Kühlschrank." Was sie letztendlich daraus machen würde, war ganz ihr überlassen. Hebi erwartete nun keine extravaganten Braten - dafür war gar nicht die Zeit - aber eben schon was cooles, womit sie beweisen könnte, welchen Stellenwert sie fürs Erste hier einnehmen würde. Je besser das Essen war, umso besser würde sie wegkommen. Da schien es auch gut, dass Asahina direkt von sich aus auf die Regeln zu kommen sprach, danach fragte und die perfekte Überleitung schaffte.
Er setzte sich hin, weil ein längerer Monolog stattfinden würde oder zumindest angedacht war - das Thema wurde auf Hiyori gelenkt, die bekanntgab, gerne Shinobi werden zu wollen und in Hebi Fassungslosigkeit aufkommen ließ. Die blutroten Augen starrten sie in etwa genauso entsetzt an, wie die Asahinas, seine Gedanken dabei waren jedoch ganz anders als die ihren. "Du willst Shinobi werden?" An dieser Stelle merkte man ganz deutlich, dass er sie die ganze Zeit über bereits für einen Ninja hielt und von der Erkenntnis, dass sie es eben doch nicht war, sichtlich überrumpelt schien. "Ich konnte mir schon denken, dass du nicht wirklich aktiv wärst, wenn du so viel Zeit zum Zeichnen hast, aber das... Was zur verschissenen Scheißhölle hat sich euer verdammter Erzeuger dabei gedacht?" Die Erklärungen darüber, dass ja alle Aufmerksamkeit auf Asahina lag und Hiyori wahrscheinlich durch das blinde Auge nicht dazu fähig war, das Yume zu nutzen und damit unqualifiziert war, die Akademie zu besuchen, tolerierte Hebi nicht. Das war der größte Bullshit, den er je hörte. "Also hat er dich praktisch direkt als nutzlos abgestempelt, nur weil du dem Clan nicht nach bestem Gewissen im Arsch herumkriechen kannst?" Was war Subaru für ein Mensch, dass er diesem Clan einen solch hohen Wert beimaß, dass er ein offensichtlich gutes Mittel zum Zweck, ein perfektes, unscheinbares Spielzeug einfach so links liegen ließ? Entweder war er total geblendet davon, dass wenigstens eine seiner Töchter dahingehend kein Fehler war oder er war einfach nur dämlich. Doch was machte Hebi nun mit ihr? Eine Übergangslösung musste her. "Pass auf. Für die Akademie bist du zu alt - da kommst du nicht mehr drauf. Da du aber wenigstens den Willen besitzt, was zu machen und dich entsprechend engagieren und Initiative ergreifen möchtest, werde ich dich unterweisen und dir soweit alles beibringen. Asahina hilft dir natürlich auch dabei." Ob sie wollte oder nicht, war dem Sakkaku scheißegal. "Dabei kommen wir auch gleich zu Regel Nummer Eins in diesem wunderbaren Haushalt und zu euer höchsten Priorität, um hier überleben zu dürfen: Ihr macht, was ich sage. Wenn ich von euch verlange, dass ihr hier aufräumt, dann räumt ihr hier auf. Wenn ich sage, dass ihr ruhig sein sollt, dann seid ihr ruhig und wenn ich euch befehle, Scheiße zu fressen, dann fresst ihr gefälligst Scheiße - ist das klar?" Und damit hatte Hebi nun auch die perfekte Gelegenheit, Regel Zwei und Befehl Eins kundzugeben: "Dazu werdet ihr euch alles erarbeiten. A. L. L. E. S. Alles. Ihr werdet für eure Unterkunft aufkommen und Miete zahlen. Mir egal wie ihr da rankommt, Hauptsache, ich hab' am Ende die scheiß Kohle auf'm Tisch. Ihr werdet euch den verschissenen Arsch dafür aufreißen, mich glücklich zu machen, immerhin bin ich derjenige, der euch vorm Straßenleben bewahrt und euch dabei hilft, stärker zu werden, damit ihr nicht direkt mit verreckt nachdem eurer Erzeuger das Zeitliche gesegnet hat. Ich will mir eurer verfickten Dankbarkeit in jeder Sekunde eures Lebens bewusst sein." Gruselig, mit welcher Ruhe in Mimik und Stimme Hebi es aussprach. Gerade deswegen wirkte das Gesagte wahrscheinlich wie ein Paar Hände, das sich um ihre Kehlen legte und drohte zuzudrücken, sie zu ersticken. Wie ein unausgesprochenes Todesurteil, täten sie nicht das, was er gerade verlangte. Sie waren nicht hier, um zu spielen. Sie waren nicht hier, um ihre Jugend zu erforschen, sich auszutesten und Spaß zu haben. Sie waren allein aus einem einzigen Grund hier: Aus Verzweiflung. Dessen mussten sie sich bewusst werden, sich besagte Verzweiflung zu eigen machen, herausfinden, was sie damit machen wollten, wer für ihre Situation verantwortlich war. Sie mussten beginnen, nach Rache zu lechzen und Hass und Verachtung zu ihrem Werkzeug machen. Diese Welt war nicht für zwei Mädchen geschaffen, die nicht wussten, wohin mit sich und nicht in der Lage waren, für sich selbst zu sorgen. Diese Welt war nur für diejenigen, die ihre abartige Hässlichkeit in ihrer ganzen Pracht akzeptierten, sie sich zu eigen machten, sie benutzten, manipulierten. Für diejenigen, die eigene Regeln, Gebote und Gesetze aufstellten. Asahina und Hiyori würden das noch lernen. Sie würden lernen, was es bedeutete, wirklich zu leben und sich von ihren Illusionen eines schönen, friedvollen Daseins verabschieden müssen.
 
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Ach was, es war Fleisch im Kühlschrank! Asahina musste an sich halten, um nicht in einem angewiderten Ausdruck das Gesicht zu verziehen, schaffte es jedoch, ihre relativ neutrale Miene beizubehalten. Es war im Grunde kein Geheimnis, dass sich die Genjutsuka in der Regel von Tieren so gut es nun einmal ging fern hielt und auch wenn diese schon tot waren, so scheute sie dennoch in der Regel direkten Kontakt mit ihnen. Allein der Gedanke, den Kadaver und die Überreste eies dieser Viecher anfassen zu müssen widerstrebte dem Mädchen und doch würde sie in diesem Fall wohl eine Ausnahme mache müssen. Eine Ausnahme für Hebi, wer hätte schon ahnen können, dass ein derartiger Gedankengang einmal durch ihren Kopf ziehen würde? Asahina selbst in jedem Fall nicht und entsprechend befremdlich fühlte sie sich auch für den Moment. Und doch nicht unbedingt schlecht, denn auch wenn ihr Cousin durchaus etwas rau um die Kanten war, so ließ sich dennoch nicht leugnen, dass er im Grunde einen guten Kern besaß. Etwas, dem es sich zu folgen lohnte, wenn man denn Hina selbst fragte, für sie hatte sich Hebis herzensgute Persönlichkeit nach heute in jedem Fall eindeutig herauskristallisiert. Die Sakkaku selbst war ein Mensch, der auf Bezugspersonen und Beziehungen angewiesen war, sie benötigte jemanden, der den Platz ihres Vaters einnehmen würde und die Tatsache, dass gerade Hebi sich dieser Rolle angenommen hatte, ohne zu zögern oder die Idee selbst in Frage zu stellen, hatte ihn in Hinas Rangordnung mit einem mal drastisch auf Platz eins katapultiert. Es gab keine einfache Erklärung für die plötzliche Loyalität und doch war sie da, tiefgreifend, allumfassend und endgültig. Hiyori schien diese Tatsache ähnlich zu empfinden, denn sie besaß den Anstand bei Hebis entsetzter Reaktion beschämend zu erröten und anschließend sowohl den Blick ihres Cousins, als auch den ihrer Schwester zu vermeiden. Asahinas Mund verließ ein leises Seufzen, dann öffnete sie die Lippen, um eine Erklärung für die Umstände ihrer Schwester hervorzubringen. „Ganz so einfach ist es nicht. Sie ist für den Clan ein Sonderfall, was vermutlich damit zusammenhängt, dass sie auf einem Auge blind ist. Sie ist also im Grunde nicht dazu in der Lage, dass Yume einzusetzen. Zumindest sind wir bisher davon ausgegangen, hat Oto-sama das Ganze versucht?“ Mit ihren letzten Worten wandte sich das Mädchen an ihre Schwester und wartete mehr oder weniger geduldig auf eine Antwort. Sie mochte es nicht, wie Hebi über ihren Vater sprach, konnte seinem Argumentationsverlauf auf der anderen Seite aber nichts entgegensetzen, da sie selbst die Vorgehensweise ihres Vaters auch als nicht unbedingt ideal empfunden hatte. Hiyori nahm sich ihre Zeit zu antworten, frimelte mit ihren Fingern fast schon nervös und Unruhig an den Ärmeln ihrer Tunika herum, dann ließ sie sich zu einem zögerlichen Nicken hinreißen. „Als ich ungefähr sechs waren, da haben wir versucht mit einer Chakramanipulation das Yume in meinem funktionstüchtigen Auge zu erwecken…“ Hier pausierte sie und Asahina meinte sich einzubilden, dass ein Schauer durch die Gestalt der Jüngeren huschte. „Die Schmerzen waren entsetzlich, niemals zuvor habe ich solche Qualen erlitten…ich hatte das Gefühl, als versuche mir jemand von innen einen Dolch durch den Kopf zu stoßen und dann eine Weile in meinem Gehirn herumzurühren.“ Eine sehr bildliche Beschreibung, die Hina fast zum Schmunzeln gebracht hätte, wären ihre Gedanken nicht noch bei den ersten Worten ihrer Schwester gewesen. Mit sechs Jahren…da hatte sie das Yume bereits zwei Jahre aktiviert gehabt und Asahina war bei weitem nicht die jüngste aktivierte Yumeanwenderin des Clans. Man hatte sie immerhin nie für ein Naturtalent gehalten, viel mehr hatte ihr Vater ein Potential in ihr entdeckt, welches Hiyori offensichtlich gefehlt hatte und dementsprechend die eine gefördert, während er der anderen ab und an ein paar nette Worte zukommen lassen hatte. Nun würde sich das ändern, denn Hebi machte kein sonderliches Geheimnis daraus, dass er nicht die Absicht hegte eine der beiden Schwestern zu bevorzugen und stattdessen beide auf einen Stand hinabsetzte. Noch wusste Asahina nicht, was genau sie davon halten sollte, aber fürs erste war sie erleichtert, dass diesmal nicht alle Aufmerksamkeit und aller Leistungsdruck allein auf ihren schmalen Schultern ruhen würde. Es war eine angenehme Abwechslung unter deren Folgen sie auch bereit war, Hiyori bei ihrer Ausbildung unter die Arme zu greifen. Nicht, dass Hebi da eine andere Wahl zugelassen hätte, denn er machte es nicht nur mit seinem Verhalten, sondern auch mit seinen Worten recht deutlich, dass unter diesem Dach er der Herr war und sich ihm niemand wiedersetzen würde. Ganz so viel würde sich zu ihrem Leben daheim also nicht ändern, mit dem Unterschied, dass sie ihr Geld diesmal nur die Miete betreffend an Hebi abgeben musste und da vermutlich noch etwas für sie selbst übrig bleibe würde. Das war zuvor nicht so gewesen, hatte sie doch daheim nicht einmal etwas von ihrem Einkommen als Ninja gesehen und stattdessen alles pauschal in Richtung ihres Vaters wandern lassen. Etwas anderes war ihr immerhin auch nicht übrig geblieben, war er doch derjenige, der sich um die Organisation ihrer Mission und Jobs gekümmert hatte. Nun, dass würde sie wohl in Zukunft selber machen müssen und diese Tatsache allein ließ sie ein weiteres Mal mit voller Kraft auf die Tatsache stoßen, dass ihr Vater endgültig fort und verschwunden war.
Asahina schloss für einen Augenblick die Augen, atmete einmal tief durch, dann öffnete sie ihre Seelenspiegel wieder und nickte einmal mit fester Entschlossenheit, ehe sie Hebi in die Auge sah und das Wort ergriff. „Ich habe es dir eben gesagt, meine Loyalität gehört dir. Du hast den Platz eingenommen, auf dessen Füllung ich angewiesen bin und hast dir meine Gehorsamkeit somit verdient. Mein Leben als Shinobi und als Mensch gehört dir, als Zeichen meiner tiefsten Dankbarkeit.“ Und das schloss letztendlich genau das ein, was er in seinen vorherigen Worten verlangt hatte. Hiyoris Auge weitete sich bei den Worte ihrer Schwester, dann nickte sie eilig du zwang sich in eine rasche und tiefe Verbeugung. „J-ja genau, ich bin dir sehr dankbar, dass wir bei dir sein dürfen und werde dich bestimmt nicht e-enttäuschen, Hebi-sama.“ Sie wirkte ein wenig überfordert, was unweigerlich mit Hebis plötzlich gar nicht mehr so freundlichem Ton zu tun haben musste und Asahina musste fast ans ich halten, um nicht zu grinsen. Ihre Schwester würde schon bald ihr blaues Wunder erleben, wie unschön genau es sein konnte, die Aufmerksamkeit einer Person wie Hebi auf sich Ruhen zu haben.
 

Sakkaku Hebi

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Dass Hiyori nicht dazu in der Lage war, das Yume zu aktivieren, hatte Hebi so langsam verstanden, dennoch konnte er nicht nachvollziehen, wieso sie keinem Training unterzogen wurde, das sie schlussendlich als Ninja qualifizierte. Um auf die Akademie zu gelangen, waren nicht zwingend Hiden und Bluterbe von Nöten, viele gingen auch einfach so auf sie und versuchten sich später mit normalen Fähigkeiten einen Namen zu machen. Wirklich beeindruckend fand der Sakkaku keinen von ihnen, aber das lag daran, dass er ohnehin nur schwer zufriedenstellend schien, wenn es nicht gerade um seine eigene Person ging. Hiyori hatte somit Glück, dass sie die Chance bekam, sich beweisen zu können, schließlich war Hebi es, der sie trainierte und so, wie jeder ihn kannte, konnte das Training seiner Meinung nach dann gar nicht schiefgehen, solange das Mädchen selbst ihren Teil dazu beitrug, immer brav mitmachte und nicht einfach irgendwann aufgab.
Erneut hörte der Sakkaku den Ausführungen Asahinas zu, als diese ihm ein weiteres Mal Loyalität schwor. Ihm fiel es schwer, das zu glauben, hatte es sonst immer ein paar unschöner Worte und Schläge bedurft, um solches Verhalten bei anderen hervorzurufen. Es war ein seltsames Gefühl, nichts dafür tun zu müssen und irgendwie war es ihm so viel zu einfach. Nicht, dass er etwas dagegen hätte, er war nur ein grundlegend misstrauischer Mensch und Asahina nicht gerade die Person, der er sein Leben oder überhaupt irgendwas anvertrauen würde.
Hiyori wirkte da schon wieder viel authentischer, was zum größten Teil an dem netten Suffix hing, dass sie an Hebis Namen klebte. Es ging runter wie Öl und katapultierte die Halbblinde sofort auf den ersten Platz, sollte ihn jemand fragen, welches der beiden Mädchen er weniger nervig fand. "Sehr schön.", gab er wieder und ein zufriedenes Lächeln manifestierte sich auf seinem Gesicht. Die beiden würden nicht in absehbarer Zukunft wieder ausziehen - kein Grund also, sich im eigenen Zuhause mit irgendwelchen nicht vorhandenen Grimassen das Leben selbst zur Last zu machen. Hier war er der Herr im Haus, hier wollte er seine Ruhe und hier wollte er ausspannen. Wie sollte Hebi sich wohl fühlen, wenn er ständig darauf achten müsste, keine Emotionen äußerlich zum Ausdruck zu bringen? Außerdem war der Dunkelhaarige ohnehin niemand, der sich für irgendwas schämte und hielt die gleichgültige Fassade auch nicht aufrecht, weil er nicht wollte, dass jemand sah, was in ihm vorging. Der Grund der nicht vorhandenen Gesichtsverzerrungen lag einzig und allein darin, dass der Dunkelhaarige es witzig fand, etwas komplett Gestörtes von sich zu geben und dann in die fassungslosen Visagen derer zu glotzen, die durch seine unveränderte Mimik nicht glaubten, dass er eventuell nur einen Witz machte.

Hebi friemelte den notdürftigen Küchentuchverband an seiner Hand ab und betrachtete die Wunde. Mittlerweile hatte sie aufgehört zu bluten, nähen müsste er sie allerdings dennoch, wenn er nicht wollte, dass sie mit jeder Bewegung wieder aufreißt. Die Schmerzen fürchtete er dabei nicht, eher die Komplikationen, die auftraten, wenn sich der Mist infizierte.
Der Junge drückte ein wenig auf der Handfläche herum. "Von euch beiden kann nicht zufällig eine nähen? Ich bin mit nur einer Hand nicht geschickt genug, um das selbst zu tun. Schon gar nicht mit der Linken." Sonst würde er, keine Frage.
Unabhängig davon, ob er eine positive oder negative Antwort erhielt, stand der Siebzehnjährige auf und ging herüber zur Spüle der Küche, um sich das ganze getrocknete Blut von der Hand zu waschen, sodass er lediglich die Schnitte im Blick hatte und alles sehen konnte, das eventuell weiterer Behandlung unterzogen werden sollte. Soweit er beurteilen konnte, handelte es sich dabei glücklicherweise lediglich um den einen großen, bereits benannten Einschnitt.
Danach pflanzte sich das Rotauge wieder an den Tisch. "Hinsetzen.", riet er dabei Hiyori an, schob den Stuhl direkt neben ihm nach hinten und widmete den nächsten Atemzug seiner anderen Cousine, Asahina. "Du gehst ins Bad und holst aus dem Glasschrank, der über dem Regal hängt, wenn du zur Tür reinkommst und nach links schaust, das Nähzeug. Vergiss dabei nicht das verdammte Desinfektionsmittel." War das Mädchen erst einmal aus ihrem Blickfeld verschwunden, sprach Hebi wieder Hiyori an. "Weißt du schon, in welche Richtung du bei deinem kack Training gehen willst? Wenn du kreativ bist, würde ich Genjutsu raten. Für deine scheiß Feinmotorik den medizinischen Einschlag - Ninjutsu." Natürlich musste sie erst einmal die Grundlagen lernen, aber wenn sie die schon einmal eingrenzen konnten, konnten sie sich eine Menge ersparen. Hebi hatte nicht die Absicht, etwas zu fördern, das es nicht wert war. Dafür hatten sie simpel nicht die Zeit. "Du hast eben gesagt, dass man versucht hätte, per Chakramanipulation dein Yume zu aktivieren - kann ich davon ausgehen, dass du Vorwissen mitbringst oder muss ich mit dir alles von vorne durchkauen?" Wenn ja, würde das ein sehr, sehr langer Abend und eine noch viel längere Nacht werden. Zumindest wusste der Rotäugige, dass er Hiyori nicht erklären musste, was ein Clan war, wie der funktionierte und weshalb sich viele Angehörige als viel zu toll empfanden.
Der Kopf wanderte in Schräglage, während der Sakkaku dem Mädel zuhörte. Er beobachtete sie kritisch - oder besser gesagt ihr blindes Auge, das diese deutliche milchige Färbung besaß. Einen Moment später trennten nur noch wenige Zentimeter die Gesichter der beiden. "Ist das eigentlich angeboren oder erworben?" Ein weiterer Moment verstrich, in welchem Hebi sich wieder nach hinten lehnte und auf eine Antwort wartete. Was wohl der Grund für die einseitige Blindheit war?
 

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Hebi so offen, frei und selbstzufrieden zu sehen verunsicherte Asahina für einen Augenblick tatsächlich und ließ die Sakkaku in einem fast schon akribischen Versuch der Analyse wagen herauszufinden, was genau ihn dazu bewegte, plötzlich offen zu lächeln und auch sonst offensichtlich keinerlei Geheimnis aus seinen Gefühlen zu machen. Das war sie nicht gewohnt, von dem sonst so trockenen Sakkaku der sich in der Regel lediglich zu einer Gefühlsregung hinreißen ließ, wenn es sich bei dieser um Hass, Zorn oder Verachtung handelte. Das Lächeln auf seinen Lippen wirkte fremd, beschwörte ein seltsames Gefühl der inneren Unruhe in der Genjutsuka und ließ doch gleichzeitig die befremdliche Hoffnung auf einen weiterhin halbwegs geregelten Tagesablauf und ein ansatzweise vorhandenes Familienleben in ihr aufsteigen. Und als wäre dieser Gedanke das Stichwort gewesen, schien Hebi die neue Teamdynamik auch direkt in Kraft setzen zu wollen, denn seiner Autorität machte der Genin direkt mit einigen Befehlen Luft. Asahina konnte aus dem Augenwinkel beobachten, wie die Augen ihrer Schwester sich erschrocken weiteten, als diese die blutende Wunde ihres Cousins näher in Augenschein nahm und ihre Lippen sich in fast schon schweigender Andacht und offensichtlichem Entsetzen leicht öffneten, der Schreck offensichtlich in ihrem Blick. Ja, Gewalteinwirkung war die Süße nicht gewohnt, war sie doch genauso behütet und beschützt aufgewachsen wie ein kleines Lämmchen. Unschuldig und rein, dass war sie und Hina war sich der Realität schmerzlich bewusst, dass dieser Zustand nicht mehr lange andauern würde und ihr Zwilling schon bald umgeben von der eiskalten und rücksichtslosen Wirklichkeit sein würde. Nun, schlecht schlug sich das Mädchen in jedem Fall bisher nicht unbedingt, denn kaum hatte der älteste Sakkaku seine Frage in den Raum geworfen, konnte man die Eifer fast schon in Hiyoris Blick blitzen sehen. „Ich kann dich verarzten, ich habe einige Bücher zu dem Thema gelesen und Asahina das ein oder andere mal geholfen.“ Ja, verbunden mit großem Wiederstand Letzterer, konnte diese es doch gar nicht leiden verarztet zu werden. Hiyori war in diesem Fall jedoch in gewisser Weise eine Ausnahme, denn auch wenn Hina ihrem Zwilling keinen wirklichen Nutzen oder auch nur die Spur einer Existenzberechtigung hatte zusprechen können, so war sie doch immer noch ein Teil von ihr und damit eine Person, dessen Nähe sich ansatzweise ertragen ließ. Denn die Behandlung durch einen professionellen Medicnin war für die Genjutsuka niemals in Frage gekommen. Allein bei dem Gedanken an die Hände einer unbekannten Person auf ihrem Körper schüttelte es sie, wie sollte sie sich da von fremden Menschen erst untersuchen und dann auch noch behandeln lassen? Nun, Asahina blieb nicht viel Zeit sich über dieses Thema weiter intensiv Gedanken zu machen, denn kurz darauf kam der nächste Befehl und das Mädchen verschwand, um dem Wunsch ihres Cousins nachzukommen und den Verbandskasten zu beschaffen.
Hiyori hatte sich unterdessen auf dem ihr zugewiesenen Platz eingefunden und nach Hebis Hand gegriffen, welche sie mittlerweile fast schon behutsam zwischen ihren eigenen so viel kleineren Händen hielt und mit akribischem Blick die Wunde fixierte, in dem offensichtlichen Versuch abzuschätzen, wie genau sie im weiteren vorgehen würde. Keine Routinearbeit, denn ihre Schwester hatte sich bisher nur selten so schwer verletzte, dass derartige Maßnahmen von Nöten gewesen wäre. So in ihre Beobachtung vertieft erschreckte sich das Mädchen, als plötzlich wieder das Wort an sie richtete und sie aufblickte, um Hebi überrascht direkt in die roten Augen zu blinzeln. „I-ich würde gerne in die medizinische Richtung gehen…wobei ich glaube, dass mir Genjutsu auf Grund meiner Kreativität eventuell auch liegen könnte. Ninjutsu habe ich noch nie versucht, ebenso wenig wie richtiges Taijutsu“, meinte sie schließlich leise und beobachtete weiterhin die Wunde an der Hand ihres Gegenübers, diesmal jedoch weniger in der Absicht zu analysieren, als vielmehr in dem Wunsch, Hebi nicht unbedingt direkt in die Augen sehen zu müssen. Sein Blick hatte etwas Einschüchterndes, dass sie nervös und fast schon ein wenig unruhig machte und sie in gewisser Weise befangen werden ließ. „Ansonsten habe ich bereits einiges im Verlauf von Asahinas Training mitbekommen. Ich kenne die theoretischen Wege Chakra zu schmieden, auch wenn ich es selber nie versucht habe und dementsprechend nicht weiß, wie gut meine Kontrolle ist, oder was genau ich für eine elementare Affinität besitze.“ An dieser Stelle machte sich eine kleine Pause im Raum breit, ehe Hebi schließlich die Frage stellte, die Hiyori bereits gefürchtet hatte. Eine unangenehme Welle der Schameshitze stieg in ihrem Gesicht auf und ließ ihre Wangen erröten, während sie mit fast schon bissiger Konzentration weiterhin auf die verletzte Hand starrte, Hebis Blick bewusst vermeidend. „…es ist angeboren, ich bin unvollkommen zur Welt gekommen“, flüsterte sie dann wie im Schmerz und fuhr sich anschließend mit ihrer linken Hand über das Gesicht, als versuche sie sich selbst wieder zur Ordnung und Fassung zu rufen. Fast wie aufs Stichwort trat an dieser Stelle auch Asahina zurück ins Zimmer und erlöste ihre Schwester aus deren misslicher Lage, in dem sie ihr die nötigen Utensilien entgegen reichte und dann in Richtung Küche wanderte, um anschließend einen prüfenden Blick in den Kühlschrank zu werfen. Genug Essen um zu kochen war in jedem Fall vorhanden, sie würde für die kleine Gruppe heute Abend also ein zufriedenstellendes Gericht bereiten können.
„Du musst die Hand stillhalten, ich werde sie jetzt erst steril reinige und dann mit dem Nähe anfangen…die Wunde sieht bereits ein wenig geschwollen aus, dass wird also vermutlich recht stark schmerzen“, meinte Hiyori unterdessen in fast sanftem Ton an Hebi-sama gerichtet, ehe sie nach dem Fläschchen mit Desinfektionsmitteln griff und anschließend einen Wattebausch in der beißenden Flüßigkeit tränkte, um mit diesem die gereizte Wunde zu reinigen. Behutsam glitte ihre Finger über die Haut ihres Cousins, dann legte sie nach getaner Arbeit das Werkzeug zur Seite und positionierte seine Hand zurück auf dem Tisch, ehe sie nach steril verpacktem Nähzeug fischte. „Dann legen wir mal los…“, murmelte sie zwischen in Konzentration verzogenen Lippen und machte sich anschließend ans Werk. So behutsam und trotzdem ordentlich wie möglich kümmerte sich das Mädchen um die Wunde, ehe sie nach wenigen Minuten fertig war und mit zufriedener Miene ihr Werk betrachtete. „Schaut gut aus, hättest auch ein zackiges Stichmuster verwenden können, dass hätte einen weihnachtlichen Charakter gehabt“, meinte ihre Schwester recht halbherzig amüsiert, ehe sie schließlich leise Seufzte und den Kasten zusammenpackte, um ihn anschließend ungefragt an seinen vorherigen Standort zurück zu bringen. Zurück bei den anderen ließ sich die Genjutsuka ebenfalls auf einem Stuhl nieder und platzierte ihre Hand auf dem Tisch, um ihre Finger fast schon nachdenklich über die gemaserte Oberfläche wandern zu lassen. „Wir sollten uns überlegen, wann und ob wir eine Beerdigung für Oto-sama organisieren…“, begann sie schließlich zögerlich, das plötzlich erdrückende Gemüt eindeutig in ihrer Stimme vernehmbar.
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
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694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
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Wie gut es war, Hiyori richtiges Ninjutsu beizubringen, blieb wohl für die nächste Zeit offen, bedachte man, welchem Clan sie eigentlich angehörte. Als Sakkaku war es eben jenen bekannt, dass der Großteil so seine Problemchen mit elementbezogenem Training hatte und dementsprechend langsamer lernte, als Leute, die das Zeug auf eine normale Art und Weise gelehrt bekamen. Auf der anderen Seite konnte man diese Schwäche wohl auch dem normalen Sakkaku-Lehrplan zuschreiben, der gar nicht erst zuließ, dass sich Angehörige dem Ninjutsu verpflichteten, war es doch Gang und Gebe, neben dem Genjutsu das Taijutsu zu schulen, um das hauseigene Kekkei nach bestem Willen in einem Kampf unterstützen zu können. Hebi hatte in Hiyoris Fall keine Ahnung, ob besagtes Ninjutsu nun also eine tatsächliche Schwäche darstellte oder ob sie vielleicht sogar eine Stärke daraus entwickeln könnte, die er und Asahina nicht so einfach besitzen würden. "Nun, Medic-Jutsu sind irgendwo auch Ninjutsu, also wirst du so oder so nicht um das kack Thema herumkommen, wenn du medizinisch bewandert sein willst. Genauso wirst du dich in Taijutsu üben müssen, immerhin musst du dich verteidigen können, wenn du keine Zeit hast, Fingerzeichen zu machen.", zerstörte das Rotauge die Wunschgedanken eines kleinen Mädchens und fuhr fort, "Anbei ist es aber schon 'mal 'n gutes Zeichen, dass du zu wissen scheinst, was du willst. Hast du die scheiß Chakrakontrolle für Genjutsu, wird es dir sicher auch gleich leichter fallen, entsprechend mit Ninjutsu um dich zu schmeißen." Bis dahin war allerdings noch ein weiter, weiter Weg und ehe Hiyori alles auf einem annehmbaren, durchschnittlichen Niveau beherrschte, würden sicher einige Jahre ins Land streichen, sofern sie sich nicht plötzlich als Ausnahmegenie innerhalb des Dreiergespanns etablierte.
Die Reaktion auf die Frage nach ihrem Auge fand Hebi höchst seltsam. Sie vermied nicht nur seinen Blick und wurde mal wieder rot, sondern begann auch noch damit, irgendwelche kryptischen Sätze von sich zu geben, die er zwar verstand, aber zusammen mit ihrer Geste ein doch sehr melodramatisches Bild bei dem Jungen hinterließen. Einen kurzen Moment lang blickte er sie offen fragend an, wollte gerade etwas dazu sagen, wurde aber dann von der reizenden Persönlichkeit seiner anderen Cousine konfrontiert, welche da mit dem Nähzeug herbeigeflattert kam und sich anschließend um den Kühlschrank kümmerte, dessen Vorplatz in Zukunft ihr zweites Zuhause darstellen würde, sah man einmal von ihrem Schlafzimmer ab, das sie sich mit ihrer Schwester teilte.
Das Desinfektionsmittel nahm der Sakkaku mit einem verzogenen Gesicht wahr, die anschließenden Nähversuche seitens Hiyori ebenso. Schmerz war wie immer eine tolle Sache, aber das veranlasste ihn nur selten dazu, diesen auch angemessen zu feiern und gedankenverloren in seinem Sitzplatz zu versinken. Viel lieber sprach er da ein paar Dinge an, welche eiskalt unter den Tisch gefallen sind... geradezu geschmissen wurden. "Diesen Unvollkommenheits-Bullshit in Bezug zu deiner scheiß halben Blindheit kannst du dir in Zukunft sparen.", begann er relativ uncharmant und kam sogleich zu einer Erklärung, "Sie ist wie gesagt nur halb. Du wurdest damit geboren und bist sie logischerweise gewohnt. Tu nicht so, als wärst du ein Krüppel, wenn sie dich eigentlich gar nicht einschränkt und du all das machen kannst, was der Rest auch auf die Ketten bekommt. Du bist wie jeder andere auch, also benimm dich gefälligst so. Oder ich klatsch' dir eine." Im Grunde bedeutete das, dass sie in diesem Haus behandelt wurde wie jeder andere Mensch auch von Hebi behandelt werden würde. Zwar nicht unbedingt gut, allerdings nicht aufgrund ihres für ihn nicht vorhandenen Defizits.
Die Wunde war unterdessen relativ xix genäht und der Dunkelhaarige kam nicht umhin, die Hand einigen Tests zu unterziehen, welche sich im Strecken und Zusammenziehen definierten. Der Faden schien zu halten und schlampig genäht schien die Verletzung auch nicht geworden zu sein. "Siehst du: Unvollkommen und doch mit chirurgischer Präzision genäht. Wie schlecht kann es dir schon gehen?" Mal davon ab, dass sie zeichnete wie ein junger Gott. Viele könnten das nicht einmal mit vollem Augenlicht. Wieso stellte sie sich also so an? Musste Hebi hier etwa noch Charakter-Training geben und dafür Sorge tragen, dass der an Stärke gewann? Auf diesen Gedanken hin runzelte Hebi erst einmal argwöhnisch die Stirn, ehe er der Äußerung Asahinas lauschte, welche sich darüber lustig machte, dass er nicht als Weihnachtsdeko missbraucht wurde. Im Angesicht der Tatsache, dass sie sich brav direkt daran machte, das Nähzeug wieder wegzupacken, belohnte er sie damit, dass er ganz einfach nichts dazu sagte und sie von Dannen ziehen ließ, bevor sie wiederkam und von der Beerdigung ihres Vaters sprach. "Ist es nicht ein bisschen früh, um schon daran zu denken? Der Typ ist erst vor einer Stunde oder so abgekratzt." Eventuell handelte Asahina nach dem Fall "Aus den Augen, aus dem Sinn"? Je eher sie also wüsste, dass Papi unter der Erde lag und seinen Frieden dort finden würde, umso eher wäre das Kapitel auch für sie und ihre Schwester abgeschlossen? "Ihr leidet ja gerade so'n bisschen an Verlust und zeigt Symptome der Trauer...", sprach der Sakkaku motivierend, "Ich war in der Apotheke des Lebens und habe euch Medikamente mitgebracht: Arbeit." Der Blick und das damit verbundene, irgendwie bösartig wirkende Lächeln traf zuerst Hiyori, dann Asahina. "Du gehst jetzt erst 'mal schön kochen, Madame. Ich hab' Hunger." Die Augen wanderten wieder zu Hiyori. "Und du sammelst dir deinen Lernscheiß zusammen und pflanzt dich wieder her, damit wir den Mist durchgehen können. Euch über die Beerdigung unterhalten könnt ihr nebenbei." Zur-Ruhe-Kommen würde es in diesem Haushalt nicht geben. Nicht, solange Hebi noch nicht gänzlich sicher war, dass er auch wirklich vollkommene Autorität hatte und sie sprangen, wenn er es verlangte.
 
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