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[Mission] Der schwarze Tod

Mashido Shin

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Ein gehobenes Maß an Chaos zwischen den anderen Gästen des Badehauses hinterlassend stürmte Shin durch das Foyer des Etablissements und trat durch die hölzerne, mit reichlich Schnitzereien geschmückte, Eingangstür. Kaum war der nur mit einem nassen Handtuch bedeckte Mashido auf die Straße getreten, da erfasste ihn der für seinen Geschmack unerträglich eisige Wind und ihm blieb nichts anderes übrig, als fröstelnd in der Bewegung inne zu halten. „Wie kann ein Mensch nur freiwillig in derart kalten Witterungen leben?“ Leise bibbernd schleppte sich der Wüstenbewohner weiter und erblickte den splitterfasernackten Lihaku, wie dieser zwei der fünf Diebe mit jeweils einer scheinbar flüchtigen Berührung kampfunfähig machte. „Das meinte er also mit dieser Bemerkung über den Stil der Sanften Faust.“ staunte der Taijutsuka ob der Leichtigkeit, mit welcher der Hyuuga seine Feinde bekämpfte. Im nächsten Augenblick realisierte der Sunanin jedoch, was die übrigen drei Angreifer gerade im Begriff waren, zu tun. Diese sprangen nämlich augenblicklich auf den Wagen und schlugen mit ihren beiden Stöcken so lange auf den Ochsen ein, bis sich das verängstigte Rindvieh endlich in Bewegung setzte. Mit einem Mal ignorierte der Doton-Nutzer die beißende Kälte, oder versuchte es zumindest weitestgehend und spurtete so schnell er konnte zu dem Gefährt, wo der Glatzkopf sich gerade ebenfalls auf den Karren warf.

Sich an den Sicherungsriemen festhaltend versuchte der Neunzehnjährige verzweifelt, den nun auf ihn niederprasselnden Angriffen der beiden Stockkämpfer auszuweichen. Mit einem Ruck schaffte er es aber, sich trotz der Behinderung auf die Kisten zu hieven und einen festen Stand zu finden. Einer der Kämpfer versuchte nun, Shin mit einem Schlag gegen den Kopf von ihrer Beute runterzubekommen. Dieser wehrte den Schlag jedoch mit dem Arm ab empor gerissenen rechten Arm ab und schleuderte seinerseits durch Anwendung des Chiisana Sunarashi von dem Gefährt hinunter. Da versuchte der zweite das Gleiche, wurde aber seinerseits dadurch zu seinem Kameraden befördert, dass der Mashido den Angriff abfing und den Schwung gegen den Angreifer richtete, um ihn mit dem Gyakufû von sich zu schleudern. Unterdessen hatte sich der Messerkämpfer von seiner Position, vorne am Karren, hochgerafft und versuchte nun, den Genin mit seiner Waffe zu erdolchen. Dieser schaffte es, dem ersten Schlag gerade noch so mit einer federnden Rückwärtsbewegung des Oberkörpers auszuweichen, verlor dabei aber das Gleichgewicht und wäre beinahe von der Kutsche gestürzt, wenn er nicht doch noch Halt an einer der Sicherungsriemen gefunden hätte. Siegessicher stand der letzte Räuber über ihm auf den Medizinkisten und holte zu einem letzten Streich aus, den der Sunanin in einer solchen Position sicher nicht mehr abzuwehren, geschweige denn auszuweichen vermochte.
 

Yamanaka Arata

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Lihaku ließ sich nicht lange davon aufhalten, dass er nur ein Handtuch hatte - bewundernswert, und Arata klappte auch tatsächlich ein Stück weit der Mund auf, als er dem Hyuuga dabei zuschaute, wie er ungeachtet der schneidenden Kälte elegant zwischen zwei Gegner sprang und sie mit unsichtbarer Gewalt anzugreifen schien. Die schlichten Berührungen seiner Finger könnten jedenfalls nicht so viel Schaden anrichten wie die beiden unglücklichen Arzneidiebe zu kassieren schienen ... nicht ablenken lassen, ermahnte er sich, und richtete seine Aufmerksamkeit auf die übrigen drei - die den taktischen Rückzug antraten und dabei leider drohten, den Wagen mitzunehmen, bis Shin intervenierte und ihnen auf den Wagen folgte. Irgendwie schienen dort die kampfstärkeren oder erfahreneren Banditen gelandet zu sein - der Yamanaka biss sich fast auf die Lippen als er das entbrennenden Handgemenge verfolgte und durch die rasch wechselnden nie eine wirklich sichere Schussbahn fand - aber wenn sie Shin vom Wagen warfen, würde er sein Glück versuchen müssen, ehe die Fracht verloren war ... Oh nein! Shin fiel, und hielt sich nur gerade so noch am rollenden Wagen fest. Jetzt hatte er keine Wahl mehr ... Arata zielte ein letztes Mal und holte Luft, wie er es unter Heis Anleitung geübt hatte, und formte seine Handsiegel, während der Räuber Position über Shin bezog und schon siegessicher schien. Einen Moment später sauste eine Kugel aus Hitze und Kraft in seine Richtung - zu schnell, als dass er noch hätte ausweichen können. Und Arata hatte sich zu große Sorgen gemacht um auf Randbereiche zu zielen - als die Flammenkugel (Katon: Judan) den Mann traf, krachte sie ihm direkt gegen das Brustbein. Er ächzte, taumelte - und sackte in sich zusammen. Shin zumindest dürfte ein unschönes Knacken gehört haben, als die Feuerkugel in den Brustkorb eingeschlagen war - dicht gefolgt von dem leisen Zischen, das noch andauerte. Der unschöne Geruch von verbranntem Fleisch breitete sich aus ... "Es gibt mehr wo das herkam! Ich schlage vor ihr macht euch davon!" Erklang Aratas Stimme von weiter hinten - und als nicht prompt eine Reaktion folgte, jagte er eine zweite pfeifende Feuerkugel dicht über die Köpfe der beiden Gegner, die noch stehen konnten. Diesmal verfing das Argument - die beiden um den Wagen nahmen die Beine in die Hand, und auch Lihakus überrumpelte Gegner mühten sich auf die Füße und davon zu kommen.

Nur ... einer hatte diese Möglichkeit nicht. Sobald die anderen in Bewegung gekommen waren, hastete Arata zu Shin und dem Wagen, der inzwischen angehalten hatte (der Ochse war wohl schlau genug zu merken, dass die drohende Gewalt sich verflüchtigt hatte) und zog sich schnaufend auf den Wagen, schwitzend und rotwangig in der von ihm selbst verbreiteten Hitze, während rings um ihn der Schnee schmolz. "Gehts dir gut, Shin?" Fragte er, auch wenn seine Aufmerksamkeit mehr dem Verletzten galt - er war schon mal erleichtert, Puls und Atmung zu finden, auch wenn ersterer sich nicht gesund anfühlte - kein Wunder wenn man bedachte dass die Wunde mächtig blutete ... "Scheiße." Hauchte Arata fast, und biss die Zähne zusammen. "Ich glaub er wird sterben ..."
 

Hyuuga Lihaku

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Das weitere Geschehen wurde mehr beobachtet als beeinflusst. Shin erledigte zwei der verbliebenen drei Räuber und der letztlich verbliebene, der Shin große Schwierigkeiten hätte bereiten können, wurde auf eindrucksvolle Art und Weise von Arata ausgeknockt. Mein Wassergeschoss hätte wohl deutlich weniger Schaden anrichten können..., bewunderte Lihaku innerlich etwas die Feuerskunst des Yamanaka. Anschließend bibberte sich der junge Hyuuga zum zu beschützenden Gut. Die Kälte verflog relativ schnell auf wundersame Weise, wie zuvor auch schon, als Arata näher kam. Dem kurze Statusreport Shins folgte eine Befürchtung und verbale Entgleisung Aratas. Ohne große Umschweife rannte Lihaku los. Arata, halte ihn so lange am Leben, wie es deine Fähigkeiten hergeben. Du kannst es! Ich hole die Ärzte! Er hatte kurz darüber nachgedacht, doch stehen zu bleiben, Shin loszuschicken und sich dem Verwundeten zu widmen, doch würde ein Umlenken nur weitere wertvolle Zeit vergeuden.

Es dauerte zwei unnötig abgesuchte Gänge mit jeweils drei Räumen, bis Lihaku endlich die Ärzte entdeckt hatte. Folgt mir schnell! Wir haben einen verwundeten Dieb. Wir konnten einen Diebstahl verhindern, aber einer ist stark verwundet und könnte vielleicht sogar sterben... Wie man es von Notfallmediziner erwarten konnte, ließen sie alles sofort stehen und liegen und folgten dem Genin zum Verletzten. Als sie den Wagen und die anderen beiden Genin endlich wieder erreichten, kniete Arata gerade über dem Verletzten. Die Chefmedizinerin lief vor und deutete Arata mit einer sanft auf die Schulter aufgelegten Hand an, zurück zu gehen und sie ihre Arbeit erledigen zu lassen. Die anderen beiden warfen einen kurzen Blick auf den Verwundeten, um dann Sachen aus dem Wagen hervor zu holen.
 

Mashido Shin

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Blut spritzte durch die Gegend und ein unheilverkündendes Knacken erfüllte die Luft, als Aratas Feuergeschoss in die Brust des Räubers einschlug. Kaum war der Mann in die Knie gegangen zog sich Shin auf das Fahrzeug und griff sich die Zügel, um dem Ochsen zu signalisieren, dass er umkehren müsse. Dies war aber nicht nötig, da das Tier den Umstand schon von selbst zu begreifen schien und sich sogleich auf den Rückweg machte. Zu diesem Zeitpunkt nahm der Mashido die Kälte nicht mehr wahr, die seinen Körper eigentlich umarmen sollte. Noch nie stand der Mönch so nah an der Schwelle des Todes, wie noch vor einem Moment. Auf der Akademie konnte man noch so ausführlich lernen, wie man mit solchen Situationen umzugehen muss. Die Praxis wird immer völlig anders aussehen. „Ja, danke.“ antwortete der Wüstenbewohner auf die Frage des Yamanaka, als dieser sich auf den Wagen hievte und fragte, wie dieser sich fühlte. Tatsächlich hatte der Sunanin für seine Verhältnisse noch immer eine recht ungleichmäßige Atmung und der Blonde würde sicher erkennen können, dass die Situation ihn ziemlich beschäftigte. So bekam der Glatzkopf auch kaum mit, was im Folgenden um ihn herum geschah. Er nahm lediglich war, dass die beiden Konohanin einige Worte wechselten und Lihaku anschließend loslief. Offenbar, um die Auftraggeber zu holen. Diese kamen nämlich sogleich angerannt, und machten sich an die Arbeit, den verwundeten Dieb zu verarzten. Nur der Namenlose weiß, ob die Maßnahmen bei einer solchen Wunde noch fruchten. Der Taijutsuka hielt sich jedenfalls im Hintergrund und schaute die Straßen hinunter, in die Richtung, in welcher die übrigen Räuber geflohen waren. Das letzte, was jetzt passieren darf, ist, dass die Kerle zurückkommen und weiter Ärger verbreiten.
 

Yamanaka Arata

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Arata blinzelte den Hyuuga verwirrt an - was sollte er hier denn noch machen, wenn es rötlich aus der Brust lief? Herzdruckmassage?! - brachte es aber zu keiner besseren Reaktion als nur wortlos und mehr als ein bisschen betäubt zu nicken, während Lihaku Hilfe holte. Etwas ratlos überstreckte er zumindest den Nacken des Mannes, damit er besser Luft bekäme, und harrte aus, bis die professionellere Hilfe anmarschierte - und das tat sie dann erfreulicherweise sehr schnell, in Gestalt von Akemi, Kin und Ayame, die hastig durch den Schnee flitzten - der Notfallkoffer war ja praktischerweise bereits auf dem Wagen.

Arata verhielt sich intuitiv richtig und ging sofort aus dem Weg als die Ärzte eintrafen. Es war ein wenig surreal, ein eingespieltes Team bei dieser Art von Arbeit zu betrachten - abgesehen von knappen Feststellungen wie "Irgendein Geschoss? Hab ich so noch nie gesehen ..." oder auch "Sternum frakturiert, Herz eröffnet!" fielen keine Worte, und man traute sich auch nicht recht, dazwischenzureden, aber der Yamanaka fasste sich doch ein Herz. "... soll ich die Wärme wegnehmen? Wegen des Gehirns und ..." Er hielt inne, als Akemi sich ihm zuwandte und ernst, aber bestimmt den Kopf schüttelte, ehe sie wieder zu ihren Assisstenten schaute. "Morphin sobald wir einen Zugang haben. Ansonsten ist hier nichts zu tun." Mit einem leisen Ächzen, das für einen Moment ihr Alter erkennen ließ, richtete sie sich auf und warf den Shinobi einen abschätzenden Blick zu. "Ich sehe dass hier jemand versucht hat unseren Wagen zu stehlen, und ihr versteht sicher besser als ich wie die Situation militärisch aussah. Was ich sagen kann ist dass dieser Mann hier keine Überlebenschance hat. Was auch immer ihn da erwischt hat, hat das Herz durchschlagen - eine Verletzung die man selbst mitten im Krankenhaus selten überlebt. Wenn wir das jetzt übernähen haben wir mit bloßen Fingern in der Brusthöhle rumgewühlt und noch nichts gegen eine mögliche Lungenverletzung getan ... und wir haben auch nicht die Apparate um ihn nach so einem Eingriff zu versorgen. Brandwunden infizieren sich ohnehin ständig. Es ist gnädiger der Sache jetzt ihren Lauf zu lassen." Sie atmete langgezogen aus, dann schüttelte sie den Kopf. "Wir gehen erstmal wieder rein damit wir drei uns anziehen können, dann übernehmen wir hier den Rest. Ihr bleibt dort. Wir sprechen später über die Versorgung von Sterbenden, wenn ihr Interesse habt. Ich nehme an in eurem Beruf wird es häufiger aufkommen."

Arata für seinen Teil war selbst für seine Verhältnisse ungewöhnlich blass, als sie barfüßig wieder ins Badehaus tappsten, und ließ auch im Wasser angelangt den Kopf hängen. Er verstand warum Akemi sie in unzweideutigen Worten von der Notfallszene verbannt hatte - drei Laien wären letztlich nur im Weg gestanden, und er für seinen Teil war auch nicht sicher ob er es durchgestanden hätte. Da hatte er es, glasklar - alles was er hier beizutragen hatte war mörderisches Feuer, im übelsten Sinne des Wortes. "Manchmal hätte ich gern ein anderes Element ..." murmelte er heiser, und schaute leer ins Wasser ohne zu den anderen aufzublicken. Jetzt nicht auch noch weinen ...
 

Hyuuga Lihaku

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Die Situation wirkte reichlich surreal. Lihaku hatte schon oft über den Tod von Patienten gesprochen und einmal sogar gesehen, wie jemand im Krankenhaus unter den fähigen Händen der Ärzte verstarb. Doch nun durch diesen Kampf tatsächlich schuld an dem Tod eines Banditen zu sein, war doch eine ganz andere Geschichte. Sicher, die drei Genin mussten den Wagen verteidigen, aber wirklich unter dem Kredo koste es, was es wolle? Auch die anderen beiden Genin schienen benommen. Arata vermutlich, da er den entscheidenden Stoß vollführte, Shin wohl aufgrund des harten Kampfes. Jetzt hör auf hier herumzuheulen., hörte er die Stimme seines Vaters in seinen Gedanken reden. Lihaku schüttelte seinen Kopf und versuchte somit die gegenwärtigen Sorgen fort zu stoßen und wieder im Hier und Jetzt vernünftig agieren zu können. Shin!, sagte er in ruhiger aber bestimmter Tonung. Du solltest dich ebenfalls anziehen gehen. Wir gehen alle; aber nacheinander! Gehe du zuerst, dann ich und zuletzt Arata. Der Segen, das Feuer-Element nutzen zu können, schützt ihn vor dieser Kälte! Mit der Betonung auf Segen versuchte er dem Gruppenleiter etwas Mut zuzusprechen. Er schien das erste Mal mit dieser Art Situation konfrontiert... Lihaku selbst kam letztlich äußerst gut mit der Situation zurecht. Er wollte schon seit kleinauf ein Medinin werden. Da hatte er schon etliche Jahre Zeit, sich mental auf diese Situationen vorzubereiten, auch wenn es ihm sehr schwer viel...

Der Rest des Tages war vor allem von Schweigen geprägt. Die Shiro-Nins hatten sich wieder angekleidet und alles beisammen gepackt. Die Ärzte hatten sich um den Rest gekümmert, die Diskussionsrunde zum Thema Sterbende dann aber doch vertagt. Keiner der Genins schien besonderen Eifer zu diesem Thema zu zeigen. Nicht zu diesem Zeitpunkt... Später am Abend hatte Arata wieder zu seinem gewohnten Selbstvertrauen gefunden, zumindest im Ansatz, und Wachen für die Nacht eingeteilt. Diese sollte auch ereignislos verlaufen und letztlich jedem der drei Genin genügend Zeit geben, die Geschehnisse zumindest grob zu verarbeiten. Am nächsten Morgen wollte die Gruppe anschließend die weite Reise fort führen. Es war noch ein langer Weg bis zum Zielort...
 

Mashido Shin

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Ohne groß zu murren hörte Shin auf die Anweisung des Hyuuga und ging zurück in das Badehaus, um sich wieder anzukleiden. Schließlich war es tatsächlich extrem kalt - zumindest für den in einer Wüste aufgewachsenen Ninja - und außerdem wurden so langsam die wenigen Einheimischen darauf aufmerksam, was sich hier in ihrer Idylle auf der Straße zutrug. Allerdings gab es an diesem Tag keine weiteren Vorkommnisse. Der Mashido verließ die Räumlichkeiten knapp eine Minute später wieder vollständig bekleidet, woraufhin zuerst Lihaku und dann Arata den Wachposten verließen, um es dem Sunanin gleichzutun. Da alle Beteiligten wenigstens körperlich erholt schienen, konnte die Reise am nachfolgenden Tag fortgesetzt werden. Mit der Zeit besserte sich auch die Stimmung des gesamten Teams ein wenig, so dass auch die gelegentlichen Erläuterungen der Ärzte zu medizinischen Themen fortgeführt werden konnten. Sogar der in diesen Dingen eigentlich eher desinteressierte Glatzkopf hörte hier und dort mal zu. Wie Akemi ganz richtig gesagt hatte: In einem Beruf, wie dem der Shinobi, waren zumindest die Grundregeln der Medizin notwendig, um eben diesen vernünftig durchführen zu können. Gerade der Mönch, welcher sich ja zur Aufgabe gemacht hatte, so vielen Leuten wie möglich zu helfen, musste sich früher oder später dieses Wissen aneignen. Und was liegt da näher, als einfach mal zuhören, wenn eh schon in der direkten Umgebung davon gesprochen wird.

Mehrere Tage später kam die Gruppe endlich am Ziel an. Einer Reihe mehrerer provisorischer Baracken und Traglufthallen, welche sowohl der Behandlung und Abschirmung von Patienten, wie auch als Schlaf und Büroräume der Beschäftigten diente. Der ganze Komplex befand sich auf der Felsebene des Reiches nahe mehrerer Siedlungen, aus welchen scheinbar die ganzen erkrankten Personen stammten.
 

Yamanaka Arata

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Funktionieren. Gerade jetzt war es wichtiger denn je, und im Laufe des Abends erinnerte Arata sich allmählich wieder an sein seit Jahren aufrecht erhaltene Prinzip, und tat was man in solchen Situationen wohl immer tat - er riss sich zusammen, und zum Teufel mit irgendwelchen Konsequenzen die das haben mochte oder auch nicht. Sie hatten eine Mission, und er hatte wenigstens die Chance, hier Leuten zu helfen, und heulen wie ungerecht die Welt zu ihm war würde jetzt weniger als nichts bewirken - wenn überhaupt würde es die anderen demotivieren. Du hast deine Entscheidung gemacht. Leb damit oder kündige eben ...
Und dann funktionierte er wieder. Straffe Wachrotationen zu zweit wurden eingeteilt, nachdem der Überfall deutlich gemacht hatte, dass ihr kleiner Hilfstross kein Geheimnis war, und der Yamanaka schien wenigstens äußerlich wieder so unverstörbar wie immer, während sie den zweiten Streckenabschnitt ins Reich der Blitze absolvierten. Dass sie ihre Marschgeschwindigkeit an den folgenden Tagen auch etwas drosselten, nachdem das Ziel immer näher kam und die Strecke über die Bergstraßen gefährlicher wurde, half erheblich dabei. Obwohl gerade hier die Gefahr von Überfällen traditionell am größten war, ließ man sie in Ruhe - ob die fliehende Gruppe die Nachricht von ihrer Schlagkraft verbreitet hatte? Hätte das Gemetzel zumindest einen Sinn gehabt, dachte Arata grimmig, als sie schließlich am notdürftig eingerichteten Krankenlager ankamen. Die Ärzte eilten los, um mit dem Team vor Ort zu sprechen, und ein paar Minuten später durften die Shinobi die großen Kisten mit ihren Gütern reinschleppen - naja, vorrangig Shin durfte das. Arata mühte sich bereits nach Kräften mit den kleineren Koffern ab.

"Hier ist die Situation." Fasste Akemi die Lage zusammen, sobald alles ausgeladen war und sie sich einen Überblick verschafft hatte. Und nachdem sie ein paar Leute lautstark zur Schnecke gemacht hatte. Man konnte nur annehmen dass ihre jüngeren Kollegen drinnen bereits fleißig rotierten. "Diese Seuche hat anscheinend den Großteil der arbeitsfähigen Erwachsenen der umliegenden Dörfer erfasst, und sie verläuft in der Regel binnen drei Tagen tödlich wenn die Lunge erkrankt ist. Einige Patienten sowie einzelne Helfer zeigen auch blutige Durchfälle und versterben langsamer. Ich gehe davon aus dass die Helfer kontaminiertes Wasser zu sich genommen haben. Wir werden künftig strikten Hygieneprozeduren folgen und alles verwendete Wasser aufbereiten." Die alte Ärztin fixierte das Ninjateam streng. "Bis ich die Hygiene im Griff habe betritt keiner von euch die Krankenzelte. Das sieht verdammt tödlich aus und ich kann nicht riskieren das einer von euch ebenfalls erkrankt."

Arata räusperte sich. "Was wäre stattdessen unsere Aufgabe?"

Akemi schaute düster in die Runde. "Ich sag euch was eure Aufgabe ist ... die Dörfer haben eine kleine Eisenerzmine in ihrem Gemeinschaftsbesitz. Die Minenarbeiter dort sind als erste erkrankt, ehe einige Darminfektionen hinzukamen. Also?"

"Also besorgen wir uns Schutzausrüstung und sehen dort nach dem Rechten."

"Präzise. Und Ninja ..." Akemi hielt inne, ehe sie sich ganz umwandte. "Ihr seid besser gewissenhaft mit dieser Schutzkleidung. Ich warte noch auf die Mikroskopie, aber im Moment sieht das verflixt nach Anthrax aus."
 

Hyuuga Lihaku

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Die kleinen Lehrstunden zwischendurch waren überaus spannend für den jungen Hyuuga. Endlich lerne ich aktiv von Meistern live an Patienten!, freute er sich doch kontrovers über die Situation. Bisher hatten sich seine Studien auf Bücher beschränkt und auch wenn dies zumindest den Vorteil beinhaltete, dass es keine Verletzten gab, so konnte dies durchaus auch ermüdend wirken.

Nach wenigen Tagen hatten die Gruppe ihr Ziel erreicht. Entgegen aller Erwartungen - auch durch den kleinen Überfall an den Quellen - gab es keinerlei Vorkommnisse, die sie behindert hätten. Vor allem kein Feindkontakt! Vor Ort erblickten die Shinobi ein so grässliches Bild, wie es Lihaku in seinen schlimmsten Träumen befürchtet hatte. Er war etwas starr vor Schreck und letztlich froh, dass Arata der Führungsrolle wieder gerecht wurde. Messerscharf diskutierte er mit Akemi die nächsten Schritte, während Lihaku still zuhörte. Ich besorge die Schutzausrüstung!, antwortete er schließlich mitten hinein und machte sich an diese kleine Aufgabe.

Diese Aufgabe war schnell erledigt und nachdem Lihaku nochmals sein Fachwissen der Bücher Preis gab und erleuterte, wie sie die Schutzausrüstung richtig anlegten - vor allem Mashido würde sich vermutlich darüber freuen - machte sich die Drei auf den Weg zum vermeintlichen Ground Zero: Der Mine. Anthrax ist schon wirklich heftig! Kennt ihr die möglichen Ursachen, Auslöser, Symptome etc.?, fragte er die anderen, auch um sein eigenen Wissen nochmals zu bestätigen.
 

Mashido Shin

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„Endlich ist die Lauferei vorbei!“ dachte sich Shin, als sie in Sichtweite der medizinischen Einrichtung kamen. Zeit zum Verschnaufen gab es allerdings nicht, da nun, wie zu erwarten, die Ausrüstung abgeladen werden musste. Aber diese Art der Arbeit war dem Mashido immer noch um Längen lieber, als dieses ewige Herumwandern der vorangegangenen Tage. Dass die schwereren Kisten in etwa so viel wogen wie der Teamführer machte der Motivation des Glatzkopfes weniger Abriss, als dem Rest des Teams. So konnten die Beiden sich auch besser um die medizinischen Informationen kümmern, welche im Zuge der Mission eh um einiges wichtiger waren, als Kistenschleppen. So kam es, dass die Gruppe bereits unmittelbar nach vollständigem Abladen der Fracht in Kenntnis gesetzt wurde, worum es bei der Mission tatsächlich ging. Die Shinobi sollten den Ort aufsuchen, welcher den Fakten entsprechend der Ursprung jener Krankheit war, welche die umliegenden Dörfer so sehr in ihren Bann zog. Scheinbar handelte es sich dabei um eine Mine, in welcher die Dörfer gemeinschaftlich Eisenerz zutage förderten. Lihaku erklärte sich sofort bereit, die für dieses Unterfangen benötigte Schutzausrüstung für das Team zu beschaffen, sodass Akemi vorerst mit Arata und Shin vorliebnehmen musste. Im Zuge seiner Recherche über Mineralien aller Art hatte der Sunanin einst auch etwas über die Gefahren im Bergbau gelesen, so dass ihm auch gleich eine Sache einfiel, welche es zu klären gab. „Wissen Sie, was uns dort unten erwarten könnte, Akemi-hakase? Wenn meine Informationen stimmen, kommt es manchmal vor, dass in Bergwerksstollen giftige oder brennbare Gase entstehen.“ Nach einer kurzen Bedenkpause, der Wortwahl betreffend, fügte der Wüstenbewohner zögernd hinzu: „Wenn letzteres zutrifft, müssen wir das in unsere Vorbereitungen einplanen, denke ich.“ Akemi schien ebenfalls einen Moment zum Bedenken zu brauchen, antwortete dann aber: „Ich verstehe deinen Gedanken, Shin-kun. Giftige Gase sollten wohl kein Problem darstellen, da die Quarantäne-Kleidung ebenfalls über Atemschutzmasken verfügt. Was die brennbaren Gase anbelangt bin ich mir nicht sicher, ob wir entsprechende Ausrüstung haben. Schließlich kann selbst elektrisches Licht Funken verursachen.“ Schließlich wies die Frau in Richtung eines der umliegenden Dörfer und fügte hinzu: „Dort befindet sich die Bergbaubehörde der Region. Wenn euch jemand Auskunft geben kann, dann sicher dort. Ich muss mich jetzt mit der Analyse des Erregers kümmern. Viel Erfolg.“ Mit diesen Worten drehte sich die Ärztin um und ging in eine der improvisierten Forschungseinrichtungen, während der abhanden gekommene Hyuuga um die nächste Ecke bog und die Sicherheitskleidung mit sich brachte. Auf die anschließende Frage entgegnete der Mönch wahrheitsgemäß: „Ich weiß tatsächlich nichts über Anthrax. Aber das war ja auch nur eine vorläufige Einschätzung von Akemi-hakase. Sicher ist es noch nicht, oder?“
 
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Yamanaka Arata

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Arata war wieder ein wenig blasser geworden als ohnehin schon, bevor sie sich auf den Weg zur Mine machten - die Schutzkleidung noch in ihrer Verpackung, damit sie durch den Weg nicht noch Schaden nahm - und nickte auf Lihakus Frage und die von Shin gleich nachgeschobene. "Anthrax oder Milzbrand ist eine bakterielle Infektionskrankheit durch einen sporenbildenden Bacillus ... er ist einmal freigesetzt nur mit drastischen Maßnahmen aus der Umwelt zu entfernen. Wichtiger für uns ist dass er sowohl die Haut als auch innere Organe infizieren kann, je nachdem wie er aufgenommen wird. Die Infektion geht mit rascher Zersetzung von befallenem Gewebe einher und kann sich schnell ausbreiten ... sie über verletzte Haut aufzunehmen wäre noch relativ gutartig, atmet man die Sporen ein oder verschluckt sie ist es hochgradig tödlich." Er schluckte. "Normalerweise werden die Sporen, wenn sie im Boden vorhanden sind, von Nutztieren gefressen und Menschen infizieren sich über Hautkontakt mit Tierprodukten, zum Beispiel Wolle oder auch Fleisch. Die interne Form die wir hier scheinbar sehr oft hatten ist eigentlich ziemlich selten. Bei einem Dorf das wenig Weidetiere hält ..." Arata seufzte. "Es wirkt eigenartig. Akemi-hakase wird sicher nicht versuchen den Erreger hier draußen anzuzüchten wenn sie mit Anthrax rechnet, also wird sie vermutlich eine Färbung und Mikroskopie aus Wundmaterial oder Sputum versuchen. Ein Ausbruch auf dieser Größenordnung ..." Er wechselte einen nervösen Blick mit Lihaku. "Bacillus anthracis wurde in der Vergangenheit mehrmals als biologische Waffe verwendet. Wenn Akemi richtig liegt sind wir hier in etwas sehr faules geraten." Bevor sie losgingen stupste der Yamanaka einen der örtlichen Helfer an und erkundigte sich, was die Möglichkeit gefährlicher Gase in der Mine anging - von dergleichen hatte man hier noch nie gehört, offenbar wurde auch regulär mit Fackeln gearbeitet, soweit die Luftversorgung das zuließ. Und damit konnten sie losziehen.

War es Zufall, dass er gerade ein wenig dunkel wurde, als der Mineneingang sich vor ihnen auftürmte? Vielleicht hatte das Schicksal auch einfach einen morbiden Sinn für Dramaturgie. Wortlos riss Arata sein Paket mit Schutzausrüstung auf und richtete als erste Maßnahme seine Haare zu einem möglichst straffen Knoten, ehe er die Schutzhaube und Sichtschutz überstülpte und Handschuhe anzog. Erst danach stieg er in den Schutzkittel und zugehörigen Füßlinge - beides nur ein dünner, aber reißfester Überzug, der verhindern sollte dass ihre Kleidung mit Krankheitserregern kontaminiert wurde. Die anderen taten es ihm gleich, und er schaute zufrieden auf seine Teamkameraden, die recht sicher aussahen- nun, eines gab es noch zu tun. "Okay ... warte, lass mich dass zuknoten. Wir sollten uns alle gegenseitig einschnüren." Warf er ein, und griff selbst bereits nach den Fäden von Lihakus Einwegkittel, um ihn sicher im Rücken zu verknoten (wer hätte gedacht dass die Knotenkunde an der Akademie einmal für soetwas gut sein konnte!). Hier war nicht der Moment um es blind irgendwie selbst zu machen.

Nachdem sie sich gegenseitig vom einwandfreien Zustand ihrer Schutzausrüstung überzeugt hatten, war es dann so weit - sie konnten in die Tiefen der Mine hinabsteigen. An Beleuchtung hatten sie Taschenlampen - Arata war nicht der Meinung gewesen dass sie in einer Mine die in der Vergangenheit nicht explodiert zu sein schien gar kein Licht verwenden konnten, und Taschenlampen waren zweifellos sicherer als die Fackeln, die offenbar auch jahrelang nichts in die Luft gejagt hatten. Um die neuesten Schächte würden sie im Zweifel eben vorsichtig sein müssen.
 

Hyuuga Lihaku

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Lihaku war es doch sehr mulmig, als die kleine Gruppe von Genin tiefer in die Höhle vordrung. Auf intellektueller Ebene konnte er die Situation recht gut verarbeiten, aber emotional - auch wenn er es sich nichtanzumerken versuchte - sah es doch gänzlich anders aus. Eine dunkle Höhle, ein teuflisch gefährlicher Erreger, der nahezu alle Arbeiter betroffen hatte, keinen mit Fakten hinterlegten Hinweis auf die Ursache... nicht zu vergessen die ganzen Verletzten und der Überfall an den heißen Quellen. Diese Mission hätte ruhig gänzlich anders verlaufen dürfen..., murmelte der Hyuuga leise vor sich hin.

Wie zuvor auch schon, gingen die drei Genin in Reih und Glied hintereinander tiefer in die Höhle hinein. Arata ging voran, gefolgt von Shin. Lihaku stellte mit dem Byakugan erneut die Nachhut dar. Sie waren allesamt mit Taschenlampen bewaffnet, doch schien das wenige Licht nur geringfügig zu helfen. Die Höhle war tief, sodass das Licht der Lampe mit nichten das Ende eines Ganges erreichte. Zusätzlich erschwerten die Verzweigung die Orientierung. Zunächst verlief alles recht reibungslos - auch dank der vielen Verlaufspläne, die an jeder Verzweigung an die Wand gehangen wurden. Arata führte die Gruppe zielstrebig in Richtung Hauptader, dem Ort, an dem zuletzt produktiv gearbeitet wurde. Wenn die Gruppe etwas finden würde, dann doch dort... An der dritten Verzweigung wurde Lihaku jedoch etwas stutzig. Während Arata bereits seinen nächsten Zielschacht anordnete und er sowie Shin bereits zwei Meter in diesen verschwunden waren, befiel dem jungen Weißauge ein merkwürdiges Gefühl. Byakugan! Er schaute tiefer in den Seitengang hinein. Diese Niesche dort... ARATA! Dieser und Shin reagierten sofort und kamen zurück zu Lihaku, welcher mit dem Finger in die Richtung der entdeckten Niesche zeigte. Diese Niesche dort ist nicht auf der Karte verzeichnet... Sollten wir uns das nicht mal ansehen?
 

Mashido Shin

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Ein mulmiges Gefühl breitete sich in Shins Körper aus, während Arata ihm erklärte, worum es sich bei Anthrax handelt. Zugegeben, er verstand beileibe nicht alles von dem, was der Yamanaka da von sich gab, aber eines war ihm sicher: Der Mashido wollte sich auf keinen Fall mit dieser Krankheit anstecken. Gehörte sie doch in seiner Vorstellungskraft mit zu den grauenvollsten Arten zu sterben, die es gab. Daher kleidete der Glatzkopf sich auch mit größter Sorgfalt in die Schutzkleidung, welche ihm zuvor gereicht wurde und band kommentarlos die Knoten am Rücken des Blondschopfes, während Lihaku die seinen knotete. Schließlich gab es aber keine Möglichkeit mehr, sich plausibel vor dem Eindringen, in den Herd der Krankheit vorzudringen.

Das Gefühl wurde nicht gerade weniger, umso mehr die Gruppe in die Tiefen der Mine eindrangen. Eher wich sie einer Beklommenheit, wie sie nur durch enge Gänge und tiefe Decken hervorgerufen werden konnten. Gut, die Tatsache, dass überall die Erreger einer mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit tödlichen Krankheit in der Luft sein könnten, tat ebenfalls ihr Beiwerk. Allerdings vertraute der Wüstenbewohner auf seine Ausrüstung und konnte daher erfolgreich seine altbekannte Ruhe bewahren. Der Weg war länger und es gab um Längen mehr Verwickelungen, als es der Neunzehnjährige vermutet hätte. Wahrscheinlich hätte er sich alleine sofort verirrt, wenn er sich nicht einfach nach Arata richten müsste, der sich an den Verlaufsplänen scheinbar umso besser zu orientiere wusste. Letztendlich entdeckte Lihaku zudem einen Seitengang, der nicht in die Pläne zu passen schien. „Er scheint mehr zu sehen, als ich dachte.“ kommentierte der Mönch in Gedanken und schritt voraus in die Abzweigung. Diese musste tatsächlich erst kurz vor Ausbruch der Krankheit gegraben worden sein, da der Gang, wenn man ihn überhaupt als solchen bezeichnen konnte, sehr kurz war und weder die grob behauenen Wände, noch die tiefhängende Decke ausreichend gestützt wurden. Ebenfalls fehlten die Halterungen an den Wänden, an welchen im gesamten Stollen bisher Grubenlampen aufgehängt werden konnten. Viel interessanter schien für den Shinobi aber, was sich in einer Nische am Ende des Ganges befand. Dort lag nämlich ein herrenloser Rucksack auf der Erde. Nach der Staubschicht zu urteilen schon seit einigen Wochen. Vorsichtig weitete der Taijutsuka den eh schon leicht offen stehenden Reißverschluss und erblickte darin eine Petrischale mit für ihn undefinierbarem Inhalt sowie einen batteriebetriebenen kleinen Ventilator, welcher aber bereits seit einiger Zeit ohne Energie zu verbringen schien. „Beim Namenlosen, was soll das?“ dachte er sich und fragte, an seine Kameraden gewandt: „Was denkt ihr? Haben wir unsere Ursache gefunden?“
 

Yamanaka Arata

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"Wilkommen im Dienst ..." erwiderte Arata halb automatisch auf Lihakus hingemurmelte Bemerkung. Vielleicht war das für andere anders, aber er hatte bisher eher negative Überraschungen erlebt - schon was als Missionsbeschreibung trivial klang konnte schnell bitterernst werden, und dass ein Nothilfeeinsatz bei einer schweren Krankheit sich als ... nunja, möglicher Bioterrorismus entpuppte? Sein innerer Schwarzmaler war überhaupt nicht überrascht. Der Abstieg in die Dunkelheit war erschreckend schnell, und im Lichtkegel von drei Taschenlampen nahm auch die vermutlich bis kürzlich völlig normale Eisenmine eine gespenstische Qualität an. Hoffentlich war hier drinnen wirklich niemand mehr außer Bazillen, dachte Arata sarkastisch - ansonsten wäre es wirklich ungünstig dass ausgerechnet er vorne stand. Schwierig genug eine Mine zu beurteilen wenn man nun gar nichts von Bergbau verstand ... mehr als die Gänge mit den Schemata am Rand abzugleichen und nach irgendetwas zu suchen, das einen Hinweis darstellen könnte, tat er erstmal nicht. Mangels einer besseren Idee ging er erstmal in Richtung der Hauptader voran. "Wenn es eine eindeutige Quelle gibt dann sicher dort wo am meisten gearbeitet wurde ..." flüsterte er fast - in dem riesigen Gängewerk traute er sich irgendwie nicht, lauter zu sprechen, wie eingeschüchtert von der Größe des Gewölbes. Lihaku schien kein solches Problem damit zu haben - der Yamanaka zuckte gut sichtbar zusammen als Lihakus Stimme durch die Dunkelheit hallte, und stolperte herum, um zu sehen was passiert war. Doch kein Angriff der Höhlenschnecken, oder? Nein ... nein, der Hyuuga schien in einem der blind endenden Seitengänge etwas gesehen zu haben. Hrm ... bei näherem Hinsehen war schon der ganze Gang verdächtig. "Seltsam dass das offenbar keiner zugeschüttet hat ..." sagte er zu niemandem im Besonderen, und kniete sich hin, um klarer zu sehen was Shin - der vorausgegangen war - in dem niedrigen Gang auftat. Und erbleichte, als er es erkannte.

"Mehr als das." Flüsterte der Yamanaka. "Das ist unser Beweis dass wir gar keine Seuche vor uns haben ... sondern ein Verbrechen." So unfassbar es schien - dieses Bild war nicht anders zu deuten als dass hier jemand absichtlich eine Infektion hervorgerufen hatte. Von massivem Ausmaß. "Irgendjemand will die Mine loswerden ... aber nicht nur das. Es haben sich auch Menschen am Wasser infiziert ... wer hätte Zugang zur Wasserversorgung? Und ... wieso will er ein ganzes Dorf loswerden? Anders lässt sich das kaum deuten ..." Er schüttelte langsam den Kopf. Sie wussten zu wenig über die örtliche Situation. "Wir müssen hier raus und mit jemandem vom Ort reden. Feinde solcher Größenordnung kennen sie vielleicht ..." und ansonsten? Ein ganzes Dorf hassen und Zugriff auf solche Ressourcen? "... und die Petrischale lassen wir vielleicht am besten hier." Entschied er, bevor er sich zu sehr in Gegrübel verlor. "Wir haben gerade keine Möglichkeit sie sicher zu verpacken, und hier unten schadet sie erstmal niemandem. Gehen wir wieder rauf." Auch wenn sie in keinerlei richtige Gefahr gekommen waren - er fühlte sich beinahe zittrig, was vielleicht einfach an der Größenordnung des jetzt im Raum stehenden Verbrechens lag.
 

Hyuuga Lihaku

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Kalt lief des dem jungen Genin den Rücken runter. Tatsächlich hatte eine Person all dies Unheil beabsichtigt verursacht! Wer kann nur so etwas machen? Und wieso? Fragen, auf die der junge Genin keine Antworten fand. Lihaku zitterte am gesamten Leib, auch wenn es durch die vielen Schichten von Kleidungen stark versteckt wurde, so würde es einem geschultem Auge auffallen. Arata. Bist du dir sicher, dass wir dies wirklich unbeaufsichtigt zurück lassen sollten? Sicher, es lag nun schon eine ganze Weile herrenlos hier herum. Aber bisher hatte auch noch niemand danach gesucht. Und unser Erscheinen ist definitiv aufgefallen. Falls der Übeltäter unter den Bewohnern zu finden ist, würde er doch hierher kommen und seine Spuren verwischen, oder? Lihaku holte tief Luft. Der folgende Vorschlag würde ihm nur wenig gefallen. Sollten wir nicht aus unseren Fehlern der bisherigen Reise lernen und eine Wache zurück lassen? Die anderen beiden könnten Material zum Sicherstellen besorgen und sich an der Wasserqulle umsehen. Was meinst du?
 
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Mashido Shin

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Für einen Moment schien sich der kleine Bereich zu drehen, welcher durch den Schein der Lampe erhellt wurde. Scheinbar brachte die Natur dieser Mission die sonst so gerühmte innere Ruhe Shins an den Rand ihrer Möglichkeiten. Wie konnte aber auch jemand so etwas tun? Für den Mashido war undenkbar, eine solche Katastrophe auch nur ansatzweise in Betracht zu ziehen. „Nicht nur ein Dorf, Yamanaka-san. Sie haben gesagt, dass die Mine von drei Dörfern gleichermaßen genutzt wurde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand so viele Menschen einfach nur loswerden wollte. Da steckt noch mehr dahinter...“ überlegte er und fügte nach einem Moment hinzu: „Dieser Milzbrand ist doch hoch ansteckend, oder? Es hätte schnell passieren können, dass sich jemand infiziert und aus irgendeinem Grund in ein unbeteiligtes Dorf, oder gar in eine Stadt, reist. Dann wäre dieser Ort ebenfalls betroffen und so würde das ewig weitergehen, bis jemand es schafft die Epidemie einzudämmen, oder bis die ganze uns bekannte Welt überrannt hat.“ Dass dies die schlimmste Szenerie war, welche eintreffen konnte, machte für den Glatzkopf keinen wirklichen Unterschied. Der Schuldige musste unbedingt gefasst und vor Gericht gestellt werden. Dazu waren sie hier und darum würden sie es auch schaffen. Im Folgenden erklärte Lihaku, was seiner Meinung nach zu tun war, woraufhin der Mönch dachte: „Zwei Shinobi, um ein bisschen Material zum Sicherstellen der Beweise zu holen? Und gleichzeitig nur einen als Wache abstellen? Das halte ich nicht für allzu Ratsam...“ sagte stattdessen aber: „Ich würde mich freiwillig als Wache melden, da ich keine Kenntnisse besitze, die bei der Suche nach Materialien zur Beweissicherung hilfreich wären. Außerdem kann ich mich hier nur schwer orientieren. Ich wäre euch nur im Weg.“ Diese Selbstkritik war vielleicht etwas übertrieben, aus Sicht des Neunzehnjährigen aber durchaus angebracht.
 

Yamanaka Arata

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Ob er sich sicher war? Gute Frage ... nein, natürlich war das nicht. Was für eine alberne Frage, für wie abgebrüht hielten die anderen ihn eigentlich? Arata zwang sich, jetzt nicht schneller zu atmen, sondern die Nerven zu behalten, obwohl es gerade ein bisschen von allen Seiten auf ihn eindrang. Ganz ruhig. Gedanken sind nur Fahrgäste in deinem Kopf. Eins nach dem anderen. "Nein, er ist von Mensch zu Mensch nicht hochansteckend." Begann er mit dem was ihm gerade am einfachsten schien. "Die Hautinfektion ist selten tödlich und die Infektion der Lunge sehr rar ... wenn niemand einen Ventilator danebenbaut." Er straffte sich. "Wir drei haben das jetzt in dieser Form gesehen und können es beschwören, falls es zum Prozess kommen sollte. Wir sind Shinobi, das sollte für etwas zählen. Der Verantwortliche kann immer leugnen dass er derjenige war, egal ob wir handfeste Beweise bringen oder nicht ..." Nein, so drastisch wie sich das hier jetzt auch darstellte - um jemanden dingfest zu machen mussten sie auch eine Verbindung damit beweisen. Und ... dabei wäre ein Versuch, die Beweise verschwinden zu lassen, tatsächlich nützlicher als die Beweise selbst. Sogar ein Versuch falsche Beweise zu verstecken würde denjenigen hoffnungslos verdächtig machen. Und das hieß ...

Er wandte sich Lihaku und Shin zu. "Ich kann keinen von euch beiden allein hier unten zurück lassen, falls tatsächlich jemand zurückkehrt weil wir jetzt da sind. Wer garantiert mir dass ihr nicht verletzt werdet? Nein ... wir machen das anders. Wir gehen jetzt zurück zum Eingang. Lihaku, du bleibst bei der ersten Abzweigung nach dem Eingang zurück und versteckst dich dort. Geh soweit auf Distanz wie dein Doujutsu erlaubt. Shin und ich besorgen dir eine Kiste für Gefahrgut. Wenn alles gut geht bist du dann immer noch eingepackt und kannst den Rucksack einpacken. Und falls jemand kommt um den Rucksack zu holen werden sie nicht alle Seitengänge ablaufen wie wir eben, sondern direkt darauf zu. Aber du bleibst strikt Beobachter bis wir zurück sind, komme was wolle." Er wartete einen Moment ab, ob die anderen zustimmten, weiter diskutieren mochte er aber eigentlich nicht - es wurde höchste Zeit, hier wegzukommen. Als sie am Eingang waren und sich kurz von Lihaku verabschiedet hatten, seufzte Arata hörbar auf, als er sich schließlich den Mundschutz abzog und zu den restlichen Sachen direkt neben dem Eingang ablegte - Lihaku könnte sie von dort erstmal im Seitengang verstecken. "Huh ... gut. Gehen wir." Meinte er zu Shin, und nickte dem Hyuuga noch kurz zu, ehe er sich umwandte und ein für seine Verhältnisse straffes Tempo anschlug. "Wir beeilen uns, versprochen." Auch wenn seine Unterschenkel jetzt schon wehtaten bei der Vorstellung die Strecke hin und zurück tatsächlich so durchzulaufen ...
 

Hyuuga Lihaku

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Lihaku horchte aufmerksam den schlussendlichen Befehlen Aratas. Sein Gegenüber war letztlich der Leiter der kleinen Shinobi-Gruppe und musste für sämtliche Aktionen Rechenschaft ablegen. Eine Bürde, deren Tragweite Lihaku noch nicht in Gänze erfassen konnte. Der Anführer durchdachte mit gesprochenem Wort die Situation sowie den Vorschlag Lihakus und mixte daraus eine andere Lösung zusammen, die einerseits die Idee des Hyuuga mit aufgriff und andererseits das Gefahrenpotential minimierte. Eine gelungene Antwort, bewertete der junge Genin forsch und war insgeheim nicht gänzlich unglücklich über die geringere Gefahr, der er ausgesetzt sein würde.
Gemeinsam ging die Gruppe zum Ausgang der Höhlen. Shin und Arata entkleideten sich und schienen sichtlich erleichtert, endlich befreit von den sicherheitbringenden Fesseln der Schutzkleidung. Lihaku begutachtete derweil die Abzweigungen der Höhle, um einen geeigneten Wachposten zu finden. Schnell war dieser auch identifiziert. Ich bin nicht direkt vom Eingang sichtbar, wenn ich einige Meter in diese Abzweigung hinein gehe und kann dennoch mit Leichtigkeit einige Dutzend Meter in die Höhle schauen. Außerdem ist der Überblick auf den Vorplatz auch gegeben. Zumindest so gut, wie es hier nur möglich ist... Macht´s gut. Wir sehen uns in Kürze!, antwortete er gedämpft durch die Schutzkleidung und begab sich auf seinen Posten.

Etwa eine halbe Umdrehung des großen Uhrzeigers nachdem sich die Shinobi-Gruppe aufgeteilt hatte, trafen Lou, Billy und Joe an der Höhle ein. Warum müssen wir eigentlich immer die scheiß Jobs machen? Das Zeug ist sau gefährlich. Ne, Joe?, jammerte Billy recht lautstark herum. Jetzt haltet doch endlich die Klappe!, grunzte Lou befehlshaberisch an. Was glaubt ihr, was passiert, wenn euch jemand hört? Aber Nachdenken ist ja nicht eure Stärke... Sonst hätte man euch auch nicht für diesen Job ausgesucht... Den letzten Satz murmelte Lou leise vor sich hin. Die letzten Meter zur Höhle verliefen schweigend. Joe kramte einige Anzüge aus einem Rucksack, die ihn und Billy auf den Weg in die Höhle begleiten sollten. Lou blieb mit dem Rücken zum Höhleneingang vor dieser stehen und begutachtete den Vorplatz. Einen auf seine Verstärkung wartendenWachposten hatten die beiden Muskelprotze nicht bemerkt...
 

Mashido Shin

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Mit ausdrucksloser Miene folgte Shin den Anweisungen seines Teamleiters und nickte bestätigend, als dieser endete. „Dann soll es eben so sein.“ dachte er, äußerte sich allerdings nicht laut zu dem Thema. Es stand dem Mashido immerhin nicht zu, die Entscheidung seines Vorgestellten zu kritisieren, obgleich es sicher eh so besser war, wie Arata es sagte.

Jedenfalls machten die beiden sich gleich auf den Weg, nachdem sie sich ihrer Schutzkleidung entledigt hatten. Es war wirklich unglaublich, wie die Luft in diesen Hüllen stand, was dem Neunzehnjährigen währenddessen nicht einmal aufgefallen war. Erst, als er den Atemschutz abnahm, strömte die kühle unverbrauchte Luft der Erdoberfläche in seine mittlerweile leicht gereizten, Lungenflügel. Ein leises Hüsteln entfloh den Lippen des Glatzkopfes, bevor er dem Yamanaka folgte. Der ausgetretene Trampelpfad welchem sie bereits auf dem Weg zu der Mine gefolgt waren, führte sie der Logik halber nun in die Entgegengesetzte Richtung zum Camp zurück. Eine Logik, der sich selbst der in der Orientierung so schwerfällige Mönch kaum entziehen konnte. Die Shinobi gingen direkt zu dem provisorischen Gebäude, wo sie sich zuletzt mit Akemi beratschlagt hatten. Wenn es jemanden gab, der sich mit dem Inventar der Unternehmung auskannte, dann dort. Nach einem bisschen Rumfragen fand sich auch jemand, der sie zum Lager leitete, welches sich auf der gegenüberliegenden Seite des Komplexes befand.

Zurück bei der Mine stellten Shin und Arata schnell fest, dass nach ihnen wohl jemand den Stollen aufgesucht haben musste. Von Lihaku war an der Stelle, welche der Hyuuga ihnen zuvor mitgeteilt hatte, nicht eine Spur zu finden. „Was machen wir jetzt, Yamanaka-san?“ fragte der Sunanin sein jüngeres Pendant. Die Sorge um den Iryōnin stand dem Taijutsuka eindeutig ins Gesicht geschrieben.
 

Yamanaka Arata

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Arghs. Nicht zum ersten mal, aber unvermindert inbrünstig bereute Arata es, dass er so viel Zeit zuhause oder in Bars verbracht hatte und nicht sagen wir auf dem Trainingsplatz, um ein paar überaus sportliche Runden zu drehen. Shin schien es ja ganz allgemein gut getan zu haben, und in jedem Fall keuchte der kahle Kollege nicht so, als sie mit ihrer sicheren Kiste für biologisches Gefahrengut wieder den Rückweg zur Mine antraten. Vermutlich lag es an diesem kleinen Handicap, dass sie letztlich erst eintrafen, als sich draußen schon Spuren von weiteren Besuchern erkennen ließen. Also .. jedenfalls meinte Arata das. Er hatte noch nicht allzu tief hinschauen können während er sich schnaufend auf die gerade von Shin abgestellte Kiste stützte.

"Huh ... wir warten hier oben." Meinte er schließlich, als Shin nach ihrem weiteren Vorgehen fragte. Sie hatten zwar neue Schutzkleidung mitgebracht, aber: "Wenn Lihaku agiert wie besprochen wird ihm erst einmal nichts passieren." Auch wenn er den Hyuuga für ziemlich ambitioniert hielt, Arata glaubte nicht, dass er in so einer Situation sein Leben riskieren würde. Besser also sie verlegten einen Kampf nach hier oben. Nur noch einmal Luft schnappen ... Arata richtete sich auf. "Wir stellen uns an den Seiten der Mine auf und überraschen sie, sobald wir sehen dass ihre Fracht sicher ist. Wie ich Lihaku einschätze wird er im Rücken der Eindringlinge bleiben ... dann kann er einen Moment später dazustoßen und sie überraschen." Stellte er seinen nächsten Schlachtplan kurz dar. Hätte er jetzt irgendeine Möglichkeit gehabt diesen Gang auszukundschaften sähe die Sache anders aus, aber - so war es ihre beste Option, sich auf die Lauer zu legen und erst einmal zu warten. "Wir greifen schnell an, diesmal keine Vorwarnung. Sobald du Feuer siehst kannst du angreifen." Es machte hier wohl keinen Sinn auf Einschüchterung zu setzen ... dafür waren sie beide einfach keine ausreichende Drohkulisse.

Während es oben nicht viel zu sehen gab, würde sich im Inneren der Mine recht klar darstellen, was sie vorhin schon befürchtet hatten: Die drei Kerle bewegten sich recht zielstrebig auf das Versteck des Rucksacks zu - und sofern ihre vorige Entdeckung etwas am Bild verändert hatte, fiel es den dreien nicht auf, als sie das Gepäckstück nebst Petrischale und Ventilator sicherstellten - und Lihaku konnte hoffentlich rechtzeitig wenden, als sie sich doch recht fix wieder umwandten um rauszugehen. Offensichtlich hatten sie nicht wirklich Lust auf verpestete Minenschächte ... draußen biss Arata die Zähne zusammen, als sie erste leise Schritte hören konnten. Wenn er jetzt Talent gehabt hätte konnte er vielleicht zählen wie viele das waren, aber so ... na, viel mehr als drei waren es hoffentlich nicht. Der Yamanka wartete mit dem Rücken an die Felswand gepresst ab, bis er klar sah, dass die drei ihre Transportkiste kurz abstellten - dann schickte er eine sausende Feuerkugel auf die Beine des dritten Mannes, der davon am weitesten weg stand. Das Gefecht war eröffnet.
 
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