Es leben Löcher in der Erde! Das wäre sicher ein guter Titel für ein Buch oder eine Kurzgeschichte, die jemand über diese Mission verfasst hatte, denn es war definitiv der rote Faden, der sich durch ihre Aufgabe gezogen hatte. Ein Loch in der Erde, um hierherzukommen, ein Loch in der Erde, aus dem man einen Verunglückten hatte retten müssen, und noch das Loch in der Erde vor dem sie gerade standen, in dessen Tiefe das große böse Monster hauste, das mit beinahe hundertprozentiger Garantie entweder seinen Schatz, eine alte Zahnbürste in einer Katzenfutterdose, oder eine holde Jungfrau, das Skelett der alten Dame von nebenan, die einfach nicht mehr aus der Höhle gefunden hatte, nachdem sie simultan ihr Hörgerät und ihre Brille verloren hatte und dann darauf getreten war. Es gab also keinen Grund nicht fröhlich wie ein Kaninchen in das nächste dreckige Loch in der Steinwand zu springen, immerhin war es das doch Wert. Es war ja nicht einmal so schlimm, sie hatten ja nur einfach kurz in die Höhle zu schauen und dann Mizuiro mit einer Schaufel, die es sicher im Innern der Felsgrotte gab, einen kräftigen Hieb über den Kopf zu versetzen, der ihn wieder zurück in die mysteriöse Welt, die der Normalsterbliche als Realität kannte, zu holen. Das klingt vielleicht alles furchtbar bösartig aber genau das ging Susumu gerade durch den Kopf, als er vor dem Eingang der Höhle stand, ohne Motivation dort tatsächlich hineinzugehen. Eine Wahl blieb in dieser Angelegenheit aber keinem, sie hatten eine Mission angenommen, die zunehmend seltsamer wurde, und mussten diese über kurz oder lang auch zu Ende führen. Als also Akio sich auf den Weg machte, um eine "Theorie" zu prüfen, die sich sicher hinter dem nächsten Busch erledigen lassen würde. Blieb der kleinen wackeren Gruppe an Genin, zu der sich Susumu auch zählen durfte, nichts anderes übrig, als sich verstört am Kopf zu kratzen und mit einem unangenehmen Geschmack auf der Zunge und einer Vorahnung von Enttäuschung und einer Zahnbürste die Höhle zu betreten.Editieren Direkt seinem moralischen Anti-Vorbild auf den Fersen und einer in geringem Missmut verzogenen Miene, hüllte ihn die Dunkelheit ein und das Licht hinter dem Grüppchen wurde immer schwächer, aber gelegentlich platzierte Leuchtstäbe gaben genug Licht ab um etwas zu sehen. In sich windender Form lotste sie der Weg nach vorne, der kiesige Boden staubtrocken und gut festgetreten knirschte allerdings bei jedem Schritt und gab zumindest beim Abstoßen ein wenig nach. Und als der Gang dann ein Ende nahm, mündete er in, was spontan wie eine Basis eines Superschurken aussah. Ein großer Raum, jede Menge gefährliche Bedrohungen die einen erschlagen konnten, und das Beste, ein süßer Dino in der Mitte. Moment ein Dinosaurier? Das Ding in der Mitte des Raumes hatte plötzlich massiv an Attraktivität gewonnen beinahe wie die Dame im Pub, wenn man ein Glas Bier zu fiel, hatte. Leider war die steinere Kammer nicht das Pub und es gab, wohl nie die Möglichkeit, dass ein kalter Dino in einer Höhle zu einem potenziellen Lebensgefährten wurde.
Das hielt Ingvi jedoch nicht ab, sich das Objekt der Begierde näher anzusehen, das aufgrund seiner lüsternen Blicke prompt, schamerfüllt zurückzuckte. Die wiederum verstörten den Jüngling in seiner Balz, die sofort von einem Schweif des Dinosaurierschwanzes beendet wurde. Diese schuppige Dame hatte keine Intention die Nacht heute im Bett des muskulösen Shinobi zu verbringen. Dieser entkam der brüsken Geste der Abneigung nur, indem er sich mit einem Felsen austauschte, der mit einem dumpfen, aber dennoch lauten Geräusch seine Positionsänderung verkündete. Wie man sich jedoch erwartet hatte, war der Jüngling nicht so einfach von seinem Vorhaben abzubringen und ging diesmal gleich zu einem intimen Nackenhaarschnitt über, der in einem lautstarken Geräusch endete, mit dem auch diese seltsame Art der Erzählung ihr Ende findet.
Der Klang von Metall auf Metall war Susumu nur allzu bekannt und war er zuvor noch skeptisch gegenüber der Monsteridee gewesen, hatte sich jede Skepsis nun aufgelöst und der vollkommenen Überzeugung platz gemacht, dass dieses ... Ding kein Monster war, sondern ein schlechter Scherz oder der nächste Schritt zur Weltherrschaft eines Idioten. Er hatte das Spektakel bis jetzt noch ohne viel zu tun beobachtet und war gerade stark versucht das einfach weiter zu machen, oder einfach zu gehen. Er war nicht für diese Aufgabe bezahlt worden und sah auch keinen Sinn darin, sich mit dem Problem eines anderen abzugeben. Seine Finger wanderten an den Sprechknopf des Funkgerätes, um seinem Kameraden ein paar Infos zu geben. "Ingvi wenn du dich mit dem Ding da beschäftigen willst, rate ich die eher dazu die Gelenke zu attackieren. Knie und Ellbogen sind besonders anfällig, halt die daran." Er war gerade dabei seine Hand wieder zu senken, als neben ihm eine Klaue des Viehs niederging, Staub und Dreck in die Luft wirbelnd. Er wurde unsanft zu Boden gerissen. Sein Rücken prallte auf den kiesigen Boden und der Atem wurde ihm förmlich aus dem Leib geschlagen. Als er den Kopf zur Seite drehte, um zu sehen, was passiert war, weiteten sich seine Augen ungläubig. Hatte er sich ablenken lassen? Oder war das Vieh nur wirklich so schnelle gewesen? Als es Ingvi attackiert hatte war es noch langsamer gewesen, dessen war er sich sicher. Sein Blick folgte seinem Arm bis zur Klaue des Konstrukts, die sich weder zu heben begann. Sand rieselte aus den Rillen der zerkratzen falschen Schicht Haut und es offenbarte sich dem Genin ein Bild, dass ein Gefühl des Schreckens in ihm hochsteigen lies. Seine rechte Hand von der Klaue zerquetschte worden, aber es war nicht die Hand, die ihm Probleme bereitete, sondern die der Ring und der kleine Finger seiner Rechten. Diese standen in einem Winkel von der Hand ab, den man kaum als gesund bezeichnen konnte und der im Magen des Genin einen Krampf auslöste. Was würde passieren, wenn er seine Finger nicht mehr verwenden konnte?! Er raffte sich langsam auf und zog den Arm mit. Das Adrenalin, das durch seinen Körper schoss, betäubte den Schmerz und hinterließ nur ein dumpfes Pochen in der Hand, in die langsam wieder das Blut floss, das aus ihr gepresst worden war. Er wollte seine Gedanken auf keinen Fall auf den Schmerz legen, der noch auf ihn zukommen würde, oder vielleicht Schlimmeres. Er zog sich in den Gang zurück aus dem sie gekommen waren und lehnte sich an die Wand. Einen Moment zuvor hatte er noch Ingvi gesehen, wie er weiter das Vieh in die Mangel nahm und ihm wurde bewusste, dass es immer noch so langsam wie vorher war. Hier gab es nichts mehr das er tun konnte. Er hatte eindeutig die Situation unterschätzt, jedoch wollte er sich das gerade nicht eingestehen, denn auch wenn das Ding, das ihm seine Hand zerquetscht hatte, ein klappriges Gestell war, hatte es ihn erwischt. Sein Blick wanderte wieder zu den verdrehten Fingern, abwesend versuchte er diese abzutasten, aber spüren konnte seine Finger nichts, nur warm, feucht und klebrig erreichten sein Bewusstsein. Langsam begann nun endgültig der Adrenalinkick, das seinen Körper zum Zittern gebracht hatte wieder abzuflachen und die Schmerzen brachen wie eine Flutwelle über ihn herein. Einen Moment, der ihm wie eine kleine Ewigkeit vorkam, fühlte sich seine Hand an als hätte er sie gerade ins Feuer gesteckt. Ein widerliches Pochen und Ziehen schoss ihm durch den Arm hinauf bis in den Kopf. Das Hämmern in seinem Kopf drang bis in seine Augäpfel, die nichts mehr sehen konnten, sondern nur noch eine rot pulsierende Wolke wahrnahmen. Es hämmerte nur ein Gedanke durch seinen Verstand, bis dieser von der sanften Umarmung der Ohnmacht eingehüllt wurde.Du Idiot! Du Idiot! Du Idiot!