K
Kurayami Shîntaro
Guest
Sein Küssen am Hals rufte eine wirklich seltsame Reaktion seitens Ryo hervor. Als er anfing sie dort zu küssen, krallte sie sich plötzlich an ihn und drückte ihren Körper ruckartig gegen seinen. Zudem keuchte sie einmal auf, was in Shin sofort die Frage erscheinen lies, ob er etwas falsch gemacht oder ihr weh getan hatte. Hatte er sich vielleicht aus Versehen zu stark auf einer Stelle abgestützt und ihren Arm oder so eingeklemmt? Innerlich machte er sich bereits schon Vorwürfe, und die, in seinen Augen ellenlange Liste der Entschuldigungen, die er aussprechen wollte, wurde immer länger. Er setzte ab, bereit sich aufzurichten, um das Mädchen anzusehen und um Verzeihung bitten, doch sie hielt ihn weiterhin fest. Kurz daraufhin hörte er auch ihre leise geflüsterten Worte, die ihn beinahe flehend baten, nicht aufzuhören, sondern weiterzumachen. Anscheinend schien es ihr zu gefallen, doch sollte er trotzdem in Zukunft vorsichtiger sein, nicht dass er am Ende noch eine kassierte und rausgeworfen würde. Das wäre wahrlich eine Bestrafung für ihn gewesen, mit der er wahrscheinlich nicht so einfach fertig geworden wäre. Damit hatte sie ihm gerade die Erlaubnis gegeben, mit seiner Tätigkeit weiterzumachen. Zwar hatte er nicht sonderlich viel davon, doch ihr schien es umso mehr zu gefallen, was alleine schon Grund genug war, damit weiter zu machen. Später würde er bestimmt auch seinen Spaß haben. Nun wechselte er auf die linke Seite des Halses, um diesen zu küssen. Wahrscheinlich stellte er sich wie ein totaler Vollpfosten an, doch er hoffte das Beste, was wollte man schließlich von einem kompletten Anfänger erwarten. In dem Augenblick wehte erneut eine kühle Brise herein, welche sanft das Hemd auf seinem Rücken umspielte und ihm die Haare zu Berge stehen lies. Wieder mal diese armen Haare. Nach gut einer halben Minute löste er sich von ihrem Hals, um erneut ihre Lippen berühren zu können. Als er sich jedoch aufrichtete, berührte er mit seinem Gesicht den unteren Teil ihrer Gesichtshälfte, der seltsamerweise feucht war. Feucht? Abrupt hielt er in seiner Bewegung inne und beugte sich vor. Da, eine weitere Träne, dieses Mal auf der anderen Gesichtshälfte. Oh mein Gott, was hatte er nur gemacht? Zögern sagte er zunächst einige Sekunden nichts, ehe er eine Hand ausstreckte und eine Träne sanft mit dem Finger abwischte. "Warum weinst du denn? Hab ich irgendwas falsch gemacht oder dir weh getan? Wenn ja, dann tut es mir aufrichtig Leid, ich wollte dir kein Leid zufügen." Der arme Junge, hätte er doch nur gewusst, dass es nicht seine Schuld war. In eben jenem Augenblick war er jedoch tief bestürzt und konnte sich einfach keinen Reim darauf machen, warum er statt ein fröhliches ein weinendes Mädchen vor ihm hatte.