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Obanna

Kiyama Mura

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Mura stürmte auf Sabuki zu, während keine zwei Meter hinter ihm Mira ihrerseits die Verfolgung aufnahm. Nur noch wenige Meter trennten ihn von der falschen Itoe und dabei lief er nicht einmal mit voller Geschwindigkeit auf die Frau zu. Irgendwie wollte er diesen Trumpf noch in der Hinterhand wissen, bezweifelte er doch, dass dieser Kampf schnell vorbei sein würde. Obwohl... Ein bitteres Lächeln war auf seinem Gesicht zu erkennen, als er sah, dass sein Genjutsu seine Gegnerin erfolgreich beeinträchtigte. Er hatte also eine Schwachstelle in ihrer Verteidigung gefunden. Der Kumonin dachte gar nicht da dran, darauf zu warten, dass sich die Frau mittels Kai von der psychischen Attacke erholen konnte. Doch wenige Augenblicke, bevor er in den Nahkampf mit der Frau gelangen konnte, schoss die tot geglaubte Miri von der Seite heran und versperrte ihm den Weg. Der Shinobi hatte die Leiche ignoriert und bremste in der vollen Bewegung ab. Das plötzliche und rüde Abbremsen wirbelte Staub auf, sodass der junge Kumonin für einen kurzen Augenblick seine neue Gegnerin ebenso wie Sabuki aus dem Blick verlor. Dafür sah er etwas, dass ihn weitaus überrascht verharren ließ.
Hockte da vorne etwa Himitsu? Was zum...?!? Ein Glitzern in der Hand seines Kameraden verriet ihm, dass der Junge ein Waffe in den Händen hielt. War er etwa auch eine Marionette ihrer Feindin? Anders konnte er sich die Anwesenheit des Kajiyas nicht erklären. Wahrscheinlich handelte er sich bei ihm um eine Illusion oder einen Trick seiner Feinde. Wundern würde es ihn nicht.
Doch eine weitere Überraschung erwartete den Kumonin, die Himitsu schnell in Vergessenheit geraten ließ. Denn kaum hatte sich der Staub gelegt, sah er sich nicht mehr der ganz so schönen Miri gegenüber oder doch... Naja, ihr wisst schon, was ich meine: Eine Leiche, die zwei oder drei Wochen ohne erhaltsame Maßnahmen vor sich hingammelte, war einfach kein schöner Anblick. Hätte er nicht heute schon so manche brenzlige und vor allem erschreckende Situation überstanden, die seinen Rücken attackierende Mira hätte ihm den Todesstoß gegeben. So bemerkte er aber die Bewegung in seinem Rücken aus dem Augenwinkel und konnte gerade noch rechtzeitig mit seinem Kunai die Attacke des Fleischermessers ablenken. Funken sprühten über seine Hand, eine solche Wucht besaß der Angriff. Er konnte erkennen, dass Mira in einem ähnlich erschreckenden Zustand wie ihre Schwester war. Die Konsequenz dieser Erkenntnis, dass er nämlich eine längst verschimmelte Leiche geküsst hatte, kam ihm nicht in dieser Situation. Denn Miri tat es ihrer Schwester gleich und stürmte eine ähnliche Waffe mit sich führend auf ihn ein. Dementsprechend hatte er auch nicht die Muße, sich näher mit seiner Lange oder der Anwesenheit seines Teamkameraden auseinanderzusetzen. Nun hatte er es schließlich mit zwei Gegnern recht fortgeschrittenen Niveaus zu tun, die seine ganze Aufmerksamkeiten erforderten. So prasselten die Hiebe nur so auf ihn ein, während er sich selbst nur mit Mühe und einem Kunai in der Hand seiner Haut erwehren konnte. Zumindest einen Vorteil hatte das Erscheinungsbild der beiden Schwestern. Standen sie ihm nun in ihrer wahren Gestalt gegenüber, waren auch seine Skrupel erloschen, einem der Mädchen Schmerzen zuzufügen. So passte er einen Hieb Miris ab, die plötzlich ein wenig träger reagierte. Dass dies der Ablenkung durch die Vorbereitung des Feuerballs zuzuschreiben war, den Sabuki auf ihn abzufeuern gedachte, konnte Mura nicht wissen. Immerhin gelang es ihm nun, den Unterarm des Mädchens mit der freien Hand zu ergreifen. Eine schnelle Drehung um die eigene Achse und schon blockierte sein eigener Körper die Bewegungsmöglichkeiten des Armes. Er fing sich bei dieser Bewegung einen Faustschlag des Mädchen ein, deren Linke eine unglaubliche Kraft besaß. Vor Schmerzen verzerrte er sein Gesicht, weigerte sich aber, den Arm freizugeben. Dies war zwar ein teuer Preis, dafür hatte er aber sein Ziel erreicht und konnte nun mit einem einzigen gezielten Schlag den Ellbogen des Mädchen brechen. Der erschlaffende Unterarm verlor die Kontrolle über die Hand und so purzelte das Fleischermesser zu Boden. Lange konnte sich Mura an diesem Teilsieg nicht erfreuen, denn Mira gedachte die Gunst des Momentes zu nutzen und hieb nach Mura. Mit einer schnellen Rolle rückwärts entkam er der Attacke, die irgendwo im Körper Miris steckenblieb. Diese Rolle und die damit verbundene Möglichkeit, sich einen kurzen Moment zu orientieren, rettete ihm vermutlich das Leben. Denn nur so konnte er ausmachen, was sich bei Sabuki abspielte.
Mit vor Schreck aufgerissen Augen starrte er auf den riesigen Feuerball, der sich erst schleppend, dann immer schneller auf ihn zubewegte. Noch halb in der Hocke sah er keine Möglichkeit, dieser ohne Zweifel tödlichen Attacke zu entkommen. Außer... Mit einem Tritt nahm er der über ihm stehenden Miri das Gleichgewicht, um dann auf sie zuzuspringen. Seine beiden Hände verkrallten sich geradezu in die lumpige Kleidung der Kleinen, während er sie mit sich wieder zu Boden riss und so als untotes Schutzschild verwendete. Schon konnte er die Hitze spüren, die sich unaufhaltsam seinem Standort näherte. Noch einmal holte er tief Luft, ehe er sein Gesicht tief in die modrig stinkende Kleidung des Mädchens presste...
 
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Gespannt und mit einem wütenden Ausdruck verfolgte Himitsu den Kampf zwischen Mira und Mura. Er wollte Blut sehen. Ja, das Blut der Vergeltung musste fließen und dabei war es vollkommen egal bei wem es floss, denn sein Hass richtete sich gegen jeden. Sollte Mura doch bluten, so wie er ihn bluten ließ. Und Sabuki ? Sie war doch letztendlich für all das Leid verantwortlich oder ? Ja, sie sollte auch bluten. Nervös rieb Himitsu die Klingen aneinander, die an seinen Fingern befestigt waren, so das ein hässliches klirren von ihnen ausging. Mura schien immer noch recht fit zu sein, so wie er Miras Attacken ausweichen konnte. Es würde wohl doch nicht so leicht werden, ihn zu überwältigen. Sabuki ignorierte er noch, sie schien nicht sonderlich interessiert an ihm zu sein und das war vorerst auch wohl besser so. Dann gab es jedoch eine überraschende Wendung, als Mura griff Sabuki anstatt Mira an. Warum? Erst als einer der Kunais in Sabukis Bein schnitt, bemerkte Himitsu, wie sich auch Miras Bewegung veränderte. Ist sie etwa eine Marionettenspielerin, die Leichen steuert ?" Kluger Mura, er hatte es erkannt. Zumindest dieses Geheimnis war nun offenbart und gab etwas über den Feind preis. Plötzlich stand nun auch Miris Leichnam neben ihm auf, und stürzte auf Mura zu, um ihn aufzuhalten. Für einen kurzen Moment überlegte Himitsu sie aufzuhalten, doch er konnte Miri nichts tun, nicht ihr, selbst wenn sie bereits tot war, und so ließ er sie gewähren. Kibi hatte sich mittlerweile nah an ihn heran geschlichen, um seinen Verstand weiter mit seinen Worten zu vergiften und es funktionierten auch. Himitsu wurde mit jedem Wort und un mit jeder Sekunde wütender. Sein Blick wurde ernster und und seine Augenbrauen zogen sich noch weiter runter, während er angespannt hin und her ging. Kurz darauf löste Kibi auch endlich das Genjutsu, das er so lange aufrecht erhalten hatte und offenbarte das wahre Grauen. Die nackte Itoe verschwand endlich und brachte eine nicht minder schöne Frau, mit einem doch etwas eigenartigem Kleidungsstil zum Vorschein. Auch Mira und Miri veränderten sich zu den Leichen, die sie in Wirklichkeit waren. "Miri...habe ich etwa...habe ich...nein...unmöglich...Ich habe nicht...nein! Nein!" Als ob Sabuki ihn von den Lippen gelesen hatte, bestätige sie seine Befürchtung und ließ ihr schreckliches Lachen ertönen, in das Kibi an seiner Seite einstieg. Himitsus Augen, sein Gesicht, es verlor jede Spur von Emotion und sah das von Miri nicht unähnlich. Sein Gesicht wurde vollkommen schmal und mit seinem leeren Blick starrte er ins Nichts. Er hatte es mit einer Leiche getan, von der er nicht einmal wusste, wie lange sie schon tot war. Wie tief die Würmer schon in sie hinein gedrungen sind? Ich habe mit einer Leiche geschlafen. Ich habe...mit einer Leiche geschlafen...Ich habe...mit einer Leiche geschlafen... Der selbe Satz wiederholte sich immer und immer wieder in seinen Kopf, bis all seine Gedanken, sein ganzer Verstand zusammenstürzten und er garnichts mehr dachte. Er sank auf die Knie, zitterte etwas und dann konnte er sich garnicht mehr bewegen. War das ein Schock? Das musste es sein und es war wohl auch nur zu verständlich, bei dem was er durchmachte und bei dem was er bereits durchgemacht hatte. Das war zu viel gewesen. Himitsu nahm kaum noch etwas war. Der riesige Feuerball, der an ihm vorbei in Richtung Mura schoss, war für ihn nur ein Funke in der Dunkelheit. Er nahm nichts mehr wahr, außer die Verzweiflung, die sich in ihm breit machte. Was sollte er nun tun, wie sollte er mit diesem Wissen noch Leben können? Er war doch nur ein Mensch. Nur ein Mensch! Ein Mensch? Dann erinnerte er sich an die Worte seines Vaters, die er ihm an dem Abend sagte, bevor er zum ersten mal die Akademie besuchte. "Wenn du ein Shinobi bist, wird der Tag kommen, an dem du aufhörst ein Mensch zu sein und beginnst eine Waffe zu werden. Du wirst zu einer Klinge werden, die sich von Blut nährt und ein Schild aus Loyalität und Ehre, um unser Dorfes zu schützen. Du wirst frei sein von jeglichen Emotionen, frei von jeder Spur von Menschlichkeit. Ein Werkzeug des Krieges wirst du sein, dies ist dein Schicksal als Shinobi und als Kajiya." Das war wohl die Antwort auf Frage, wie es für ihn weitergehen konnte. Der einzige Weg, den er noch gehen konnte. Die Zeit war gekommen, wo der Mensch in ihm sterben musste. Hier, an dem grausamsten Ort, den er je gesehen hatte, würde er seine Menschlichkeit zurücklassen. Himitsu der emotionale Junge war tot und Himitsu die eiserne Klinge, war nun endlich scharf geschliffen. Er war frei und doch gefangen. Er würde alles menschliche, das er besaß, tief in seinen Innern versiegeln, auf das es ihn nie wieder schwächen würde. Nun begann sich ein hässliches Grinsen auf seinen Lippen zu bilden und er zog langsam sein letztes Kunai aus seiner Tasche heraus. Er war neu erwacht. Das erste was er wieder wahrnahm, war das Lachen Kibis, der sich über sein Leid belustige. Ob er immer noch lachen würde, wenn er merkte was er erweckt hatte? Himitsu lachte nun mit Kibi mit und übertönte diesen sogar dabei. Und ohne Vorwarnung verstummte des Kajiyas Lachen und er rammte sein Kunai in Kibis Fuß zu seiner Seite, der darauf vor Schmerzen aufschrie. Schnell stand Himitsu auf und drehte sich um, wobei er mit der Klauenhand nach ihm schlug. Doch Kibi war schnell und konnte den Klingen, wenn auch nur knapp entgehen. Ein Stück seines Oberteiles musste er jedoch zurück lassen. Konnte Kibi seine leeren Augen sehen? Konnte er den glühenden Hass in der Dunkelheit erkennen ? Spürte er, was er und Sabuki erschaffen hatten ? Das Spiel hatte seinen Lauf genommen und nun war Himitsu am Zug. Er rieb nochmal die Klingen aneinander und stürzte mit ihnen dann auf Kibi zu.
 

Hyuuga Itoe

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Sie hatten ihn gebrochen. Entzwei gerissen wie ein trockenes Stück Holz. Sie hatten Himitsus Geist genommen, seine Persönlichkeit und seine Träume. Hatten alles in einen großen Topf geworfen und ihn entzündet. Obanna. Inzwischen ein Inbegriff für die von Menschen geschaffene Hölle? Ein Beispiel dafür, was kranke Köpfe anrichten konnten. Tod in Hülle und Fülle waren nicht genug – erst wenn man es geschafft hatte, auch den Geist der Lebenden zu verpesten, war das wahrhaft diabolische Werk vollbracht.
Sabuki. Kibi. Tando. Das Böse?
Fakt war, dass alle drei psychisch krank waren. Hatten verquere Vorstellungen der Welt, abstruse Ideale und kein Gefühl für richtig und falsch. Kibi beispielsweise hatte zuvor die Wahrheit gesprochen: Himitsu erinnerte ihn an sich selbst. Damals – doch jetzt umso mehr. Hatte es nicht auch in Kibis Geschichte einen Punkt gegeben, an dem irgend etwas gerissen war? Ja, er hatte soeben etwas erschaffen. Doch eine Sache musste Himitsu klar sein: Durch seinen Verrat an Kibi hatte auch er etwas erweckt. Ein kranker Kopf wie Kibi war zu unglaublich grausamen Dingen fähig, auch wenn er sich dieser selbst nicht bewusst war.
Als das Kunai in den Fuß des jungen Mannes gerammt wurde, brüllte dieser erschrocken auf. Nicht nur vor Schmerz, sondern auch vor Schock – hatte Himitsu nicht versprochen? Hatte er ihm nicht sein Wort gegeben? Er hatte Kibi verraten und das würde er büßen. Alles menschliche trat aus Kibis Augen und wurde durch eine schwarze Leere ersetzt.
Schmerz durchflutete Kibis Körper. Er gab ihm Energie und Willen. Er war sein Freund. Sein Fuß blutete stark und ein Blick auf seine Brust offenbarte weitere Wunden. Als Himitsu jedoch zu einem weiteren Angriff überging, war er zu langsam gewesen. Als die metallenen Klauen in Kibis Körper fuhren, löste sich dieser auf. Tausend schwarze Motten explodierten aus dem Körper des Nukenin, flatterten um Himitsu herum und formierten sich hinter dem Genin wieder zu der Gestalt Kibis.
Himitsu war langsam. Unerfahren. Kibi nicht. Bevor sich Himitsu versah, hatte der Schwarzhaarige seine Hand auf den Kopf des Genin gelegt. Kibi war Genjutsuka – so viel wussten wir bereits. Doch wer eine ganze Stadt in eine riesige, perfekte Illusion hüllen konnte, war nicht nur ein einfacher Genjutsuka. Der junge Kibi wurde vor vielen Jahren als eines der größten Talente seines Dorfes betrachtet. Seine Geschwister waren zwar ebenso begabt, doch Kibis Fähigkeiten waren einzigartig und suchten lange, lange Zeit ihresgleichen. Nun hatte Himitsu die Wut dieses verworrenen Verstandes geweckt und auf sich gezogen.
Als die Hand Kibis den Kopf des Jungen berührte, schoss ein eisernes Kreuz aus dem Boden. Ketten wickelten sich um Himitsus Beine, Arme und seinen Hals. Binnen einer halben Sekunde konnte er sich nicht mehr bewegen und wurde von glühend heißem Metall an Ort und Stelle gehalten, während Obanna vor seinen Augen in Flammen aufging. Der Himmel färbte sich dunkelrot, Peststürme zogen am Horizont vorbei und alle anderen Lebewesen wurden von dieser Welt getilgt.
Aus den brennenden Überresten des Gasthauses trat nun Miri heraus – wunderschön und hübsch. Fröhlich lachend, tanzend gar. Mit glitzernden, liebevollen Augen trat sie an den gefesselten, leidenden Himitsu heran.
„Ich wünschte, wir wären uns früher begegnet.“, sagte sie, als Himitsu von hinten an sie heran trat und ihr ein Kunai über die Kehle zog. Ein roter Blutschwall drang aus dem Hals des Mädchens, wurde immer stärker und stärker und tränkte ganz Obanna in einen blutigen, roten See. Miri war längst wieder die verweste, ausdruckslose Leiche, die Himitsu aus toten Augen anstarrte. Zärtlich strich sie dem blauhaarigen Jungen über die Wange, küsste ihn und begann, dem Genin ganz langsam und genussvoll Nägel in den Körper zu treiben.
Kibi lächelte sadistisch.
„Lediglich der Anfang. Verräter.“

Mura hingegen musste sich nicht mit Angriffen auf seine Psyche arrangieren – er war in echter Lebensgefahr. Der riesige Feuerball hätte ihn das Leben gekostet. Seine Verteidigung war gerade noch rechtzeitig gekommen, doch komplett schützte sie ihn nicht. Als die abartige Hitze über ihn hinweg brandete, entzündeten sich die ungeschützten Stellen seines Körpers. Seine Hose fing Feuer und leichte Verbrennungen wären die Folge.
Als die Gefahr vorbei war, zog sich ein breiter, verkohlter Streifen über den Dorfplatz. Miri hatte Feuer gefangen und das brennende, verweste Fleisch gab einen bestialischen Gestank ab. Knochen traten hervor und die beiden Schwestern lagen leblos am Boden. Hatte der Feuerball sie endgültig vernichtet, ihnen die lang ersehnte, verdiente Ruhe gegeben oder war Sabuki nur der Meinung, dass es genug des Puppenspiels war? So oder so – eine Gefahr stellten Mira und Miri nicht mehr dar.
„Muuuuuraaaaaaa.“, sang die weißhaarige Frau und ging ganz langsam und elegant auf den Genin zu, indem sie einen Fuß vor den anderen setzte, ihre Hüfte wie auf einem Laufsteg dezent von links nach rechts schwang und sich spielerisch die Haare hinters Ohr streifte.
„Wusstest du, dass ich dich mag? Du hättest mich in der Höhle nicht zurückweisen müssen. Wir hätten viel Spaß miteinander gehabt.“, erzählte Sabuki und als sie das so sagte, wirkte sie ganz und gar nicht wie der kranke Nukenin, der sie letztendlich war. Ihr Lächeln wirkte echt, ihre Augen drückten Sympathie aus und ihre ganze Art wirkte authentisch. Doch war es nicht genau das, was einen Psychopathen ausmachte? Die Fähigkeit, perfekte Lügen zu spinnen?
„Doch das ist vorbei, hm? Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit dir zu spielen. So viel Energie, so viel eiserner Willen, so... einfach, dich zu manipulieren.“ Da war sie wieder: Die kranke Sabuki mit ihrem verstörenden Lächeln. Auf ihrem echten Gesicht wirkte es noch ein ganzes Stück beunruhigender.
„Weißt du, ich war wirklich überrascht, dass du es nicht früher verstanden hast, mein kleiner Mura. So lange hast du gebraucht, hast deine eigene Teamleiterin nicht erkannt. Niemand kennt sich, niemand vertraut sich, fällt seinen Kollegen in den Rücken, glaubt jede Lüge, die man ihm auftischt. Diese Shinobi-Generation ist schwach.“, erzählte Sabuki abfällig und spuckte dabei auf den Boden um ihre Worte zu unterstreichen. „Gerade stark genug um mitspielen zu können, doch nicht dazu in der Lage, zu gewinnen. Sieh' dir deinen Freund hier an. Mein Bruder hat ihn aus der Höhle gerettet, sonst wäre er dort unten verreckt wie eine Schabe, die ich unter meinen Stiefeln zertreten habe. Er hat ihn gerettet. Vor deiner Entscheidung. Sag mir, hast du heute auch nur eine richtige Entscheidung getroffen?“, fragte Sabuki lachend. Sie erwartete keine Antwort, so viel war klar.
„Ich frage mich, was Kibi gerade mit seinem Verstand anstellt. Wann er brechen wird. Irgendwann gibt jeder nach, hört auf, dem Schmerz zu widerstehen und lässt ihn in sein Herz. Du hast den ersten Schritt getan, mein Bruder erledigt den Rest. Das Ende Kayija Himitsus.“ Sabuki drehte plötzlich einfach so eine Pirouette auf der Stelle.
„Aber jetzt werden wir zwei Hübschen unseren letzten Tanz angehen. Eine letzte Frage, um deinen Geist anzuregen: Wenn ich dich jetzt nicht töten würde – wie lange würdest du von mir träumen? Und was würdest du mit mir in deinen Träumen tun? Mich abstechen, oder vielleicht doch...“
Sabuki formte zwinkernd und grinsend einige Fingerzeichen, atmete tief ein und spuckte anschließend unzählige kleine Feuerbälle auf Mura. Der Tanz hatte begonnen. Die Nukenin führte ihre Hände zusammen und zwischen ihnen bildete sich eine kleine Flamme. Je länger sie diese Haltung jedoch beibehielt, desto größer und heller wurde die Flamme.
Es war ein tödlicher, aber wunderschöner Anblick. Die Flamme warf einen flackernden Lichtschein auf das hübsche Gesicht Sabukis, während ihre Augen auf Mura ruhten, wie die eines Raubtieres auf seiner Beute. Was auch immer Sabuki vorbereitete: Sie würde diesen Tanz beenden.

Das letzte Kapitel hatte begonnen.
 
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Kiyama Mura

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Mura hatte keine Ahnung, was sich da gerade einige Meter weiter im Kopf seines Kameraden abspielte. Er wusste nichts von dem Hass, der den Jungen durchströmte und dessen Verstand benebelte. Eine Emotion, die ihn ebenso wie sein Umfeld zu zerstören und die Reste seiner Seele zu verbrennen drohte. Entschuldigt, die Analogie mit dem Brennen bleibt nicht aus. Schließlich ging es auch bei Mura heiß her. Der hatte nämlich genug damit zu tun, sich selbst am Leben zu halten. Dabei kam ihm mehr ein Zufall den Können zu Hilfe. Denn auch Mira wurde zu Boden gerissen, die mit ihrem Fleischermesser noch immer in der Schulter ihrer Schwester feststeckte und gar nicht daran dachte, den Griff um die Waffe zu lockern und sich selbst in Sicherheit zu bringen. So war Muras Schutzschild erheblich verstärkt worden, als der Feuerball unerbittlich über ihn hinwegfegte. Der Druck des Feuerballs presste ihn in den Boden und raubte ihm die Luft. Die beiden Leiber, die so viel Schutz versprachen, fingen Feuer. Fleisch wurde förmlich unter der entstandenen Hitze weggeschmolzen und Kleider fingen Feuer. Vielleicht wäre der junge Kiyama unbeschadet der Attacke entgangen, hätten sich die beiden Mädchen nicht unaufhörlich bewegt. Doch die Frauen waren wie entfesselt, befand sich doch das Ziel ihrer Begierde, das Fleisch des Kiyamas direkt vor ihnen. So war seine Beinbekleidung und leider auch hier und da die Haut selbst der Flammenattacke ausgesetzt, während Miri ihre freien Hände dazu nutzte, um auf den Kumonin einzuschlagen. Doch lange hatte er nicht unter diesen Hieben zu leiden, denn die Hitze und das Feuer mussten ihre Folgen für das Kontrollsystem, die Nerven oder Muskelstränge der beiden Mädchen gehabt haben. So wurden deren Bewegungen immer spärlicher und erloschen schließlich ganz. Auch der Feuerball hatte schließlich die Stelle beziehungsweise die Stellen passiert. Schließlich war der Kumonin gemeinsam mit den beiden Schwestern einige Meter über den Boden geschliffen worden. Da lag er nun, das Gesicht grau vor Schmerz. Die Stoffhose war an vielen Stellen zerstört und präsentierte verbranntes Fleisch. Der Schmerz war so intensiv, dass selbst der geschundene Rücken, dessen Wunden durch das Schlittern über den harten Straßenboden wieder aufgebrochen waren, vom Jungen ignoriert wurde. Stattdessen stieß er hustend und um Luft ringend Miris und Miras verkohlten Überreste von sich und haute auf die schwelenden Brände ein, die sich weiter durch Stoff und Fleisch fraßen. Er wusste nicht, wie lange sein Körper ihm noch gehorchen wollte. Jede Stelle, jedes Glied schien nur noch Schmerz zu kennen. Erschöpft sah er auf und nahm sein Umfeld wahr. Nur noch ein bisschen durchhalten...nur noch einmal aufstehen.

In der Zwischenzeit hatte Sabuki ihren Weg zu ihm angetreten und näherte sich ihm unaufhaltsam. Sie nahm sich alle Zeit der Welt in ihren Erklärungen und Bewegungen. Mura schien am Ende zu sein und versuchte verzweifelt, sich mit seinen Armen vom Boden abzustoßen. Immer wieder verlor er seinen Halt und sackte zurück. Bemühte er sich etwa aufzustehen? Wie schwach er doch war. Sabukis Miene verriet ihre Gedanken und Enttäuschung. Ein paar letzte Worte und schon prasselte die nächste Attacke auf den geschwächten Jungen nieder,der nun wie eine Made zerquetscht werden sollte. Die ersten Feuerkugeln verfehlten noch knapp ihr Ziel und schlugen links und rechts von Mura ein, doch dann ein erster Treffer in der Magengegend, ein nächster zerriss einen Arm des Jungen. Mit aufgerissenen Augen starrte Mura Sabuki an, ehe ein Treffer sein Gesicht traf und es in eine schwarze undefinierbare Masse verwandelte. Doch nein, da bewegte sich was. Die ausgebrannten Stellen am Körper gerieten in Bewegung. Der Körper des Kumonin verformte sich und verlor zusehends an Gestalt. Schließlich war der Genin nicht mehr zu erkennen, waren doch an seine Stelle Krähen getreten, die sich erst unschlüssig flatternd, nun mit atemberaubender Geschwindigkeit der hübschen, aber auch ebenso gefährlichen Frau näherten.
Hielt Mura seine Gegnerin für eine solche Närrin? War sie vielleicht auch von dem Überlebenswillen des Jungen überrascht worden, würde sie nicht so schnell auf ein weiteres Genjutsu hineinfallen. Ein kurzer Moment der Konzentration, der die Vorbereitungszeit ihres nächsten Jutsu nur unmerklich verzögerte und schon hatte sie die Illusion des Jungen durchschaut. Da stand der Kiyama nämlich nur etwa zwei Meter von den Leichen der beiden Mädchen entfernt. Weitaus kritischer waren da schon die beiden Speerspitzen, ebenso wie ein Fleischermesser, die in der Krähenhorde verborgen, auf sie zuschossen. Vielleicht wäre diese Attacke der Frau gefährlich geworden, wäre Mura ein besserer Genjutsuka und im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen. So aber musste Sabuki keine sonderliche Aufmerksamkeit aufs Ausweichen verwenden. Vor allem das Fleischermesser war zwar mit Wucht geworfen worden, ging aber nun wirklich fehl. Ein netter Versuch von dem Kiyama. Absichtlich hatte er den schutzlosen und verzweifelt am Boden herumkriechenden Jungen gespielt, der sich der Aussichtslosigkeit seiner Situation bewusst war. Fast wäre sie auf diese Täuschung hineingefallen. Obwohl… Nein, wäre sie nicht. Zu simpel war Muras Vorgehen gewesen. Viel zu simpel. Es wurde Zeit, dass man dem Jungen eine letzte Lektion erteilte und ihm zeigte, wie man einen Kampf beendete. Wie passend war es da doch, dass die Vorbereitung für ihr finales Jutsu abgeschlossen war.

Mura hatte es tatsächlich nicht geschafft, die Nukenin in Bedrängnis zu bringen. Seine drei Attacken gingen ins Leere und damit jede Chance das Ruder herum zu reißen. Erlaubte sein Chakravorrat noch die ein oder andere Attacke, sein Körper tat es wohl kaum. Er hatte sein Pulver nutzlos verschossen…Oder? Tatsächlich nicht. Mura, der Sabuki auf sich zukommen gesehen hatte, hatte nämlich gleichzeitig einen Blick auf Himitsu und den hinter ihm stehenden Genjutsuka werfen können. Denn da gab es das berühmte Problem eines jeden Genjutsuka: die meisten starken Illusionen konzentrierten sich auf Einzelpersonen. Aus diesem Grund hatte Mura den gebückt laufenden Jungen erkennen können, der den mit Schreck geweiteten Augen dastehenden Himitsu manipulierte.
Natürlich! Deswegen ist er hier. Deswegen hilft er nicht. Er ist ihre Geisel!!! Er musste seinem Gefährten helfen.
Und diese Hilfe flog nun mit großer Geschwindigkeit auf ihn zu. Die gesamte Attacke mit den Raben und den Wurfwaffen sollte nur die wahre Intention des Kumonin verschleiern. Das Fleischermesser hatte nämlich gar nicht Sabuki zum Ziel gehabt, sondern ihren Gefährten. Der ahnungslose Kibi ahnte gar nicht, was da auf ihn zuflog, während seine Schwester den Kiyama schlicht unterschätzte. Doch Mura konnte nicht herausfinden, ob er mit seinem Trick Erfolg hatte. Denn Sabukis Vorbereitungen waren abgeschlossen und damit seine Verschnaufpause zu Ende. Immer heller war das Licht zwischen ihren Händen geworden, bis er geblendet die Augen zusammenkniff. So hätte er fast zu spät reagiert, als plötzlich das helle Licht nach vorne schoss. Ein enormer Hechtsprung zur Seite, der den geschundenen Beinen des Genin nochmal alles abverlangte, rettete ihm gerade noch das Leben. Eine grelle Feuersäule schoss an ihm vorbei und krachte ihn das Haus hinter ihm. Unglaubliche zehn Meter maß die Feuerattacke. Sogleich fing das aus Holz bestehende Gebäude Feuer und ging in Flammen auf. Weit schlimmer war aber die Erkenntnis, dass die Säule ohne weiteres die Wände des Gebäudes durchstieß und sogar das Haus dahinter in Brand steckte. Das war kna… Was? Mit vor Schreck geweiteten Augen erkannte er, dass die Attacke der Nukenin keineswegs so statisch war, wie er vermutet und gehofft hatte. Denn die lichterlohe Flammensäule macht keine Anstalten zu erlöschen, sondern setzte sich in Bewegung und verfolgte den jungen Shinobi. Scheiße…durchfuhr es den Genin. Er musste weiter. Obwohl er nun mit voller Geschwindigkeit lief, hatte die Lichtsäule binnen weniger Sekunden den Abstand zu einander halbiert. Ihm blieben nur noch wenige Sekunden und er wäre geliefert. Geradezu verzweifelt sammelte er Chakra in seinen Beinen, während er gleichzeitig versuchte, näher an die Gebäude zu kommen. Wieder spürte er eine unangenehme Hitze auf seiner Haut. Es war höchste Zeit. Er wusste nicht, ob das gesammelte Chakra für den Sprung reichen würde. Es musste einfach klappen. Kurz bevor ihn die alles vernichtende Attacke erreichen konnte, erhöhte sich noch einmal die Geschwindigkeit des Genin mittels Shunshin no Jutsu. Nur ein kurzer Schub war ihm vergönnt, der aber gemeinsam mit einem Sprung durch ein Fenster in das Innere eines der Häuser verschlug. Sofort setzte Mura zu einem weiteren Sprung an, um das Haus durch die gegenüberliegende Seite zu verlassen. Keuchend wollte Mura anhalten, als er aus dem Augenwinkel die Feuersäule auf sich zukommen sah. Wieder setzte er sich in Bewegung. Sein Körper erzitterte unter der Belastung. Sah so sein Ende aus? Hatte er zumindest seinen Kameraden retten können? Mura wusste keine Antwort auf diese Fragen, während er von einer Flammensäule gigantischen Ausmaßes verfolgt durch die Straßen eines brennenden Obannas rannte.
 
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Auch der erneute Angriff von Himitsu funktionierte und seine Krallen bohrten sich tief in Kibi hinein, dachte er zumindest. Doch als sein Grinsen am breitesten war, während die metallischen Messer in den Körper seines Feindes eindrangen, löste er sich einfach in einer Schar von Motten auf, die an Himitsu vorbei flatterten. Er hasste Genjutsuka, nicht nur weil er in diesem Gebiet vollkommen unerfahren war, sondern weil ihre hinterlistigen Tricks einfach unehrenhaft waren. So sollte niemand kämpfen, der auch nur etwas Respekt vor dem Kampf und seinen Gegner hatte. Himitsus Lächeln erlosch und wurde durch zwei etwas herunter gezogene Mundwinkel und ein wütendes Knurren ersetzt. Doch ehe er handeln konnte, spürte er eine Hand auf seinen Kopf. Plötzlich schoss ein Kreuz aus kaltem Eisen hinter Himitsu aus dem Boden und Ketten wickelten sich um seinen ganzen Körper, um ihn an eben jenes zu fesseln. Dann veränderte sich alles, die ganze Stadt stand nun in lodernden Flammen, der Himmel färbte sich dunkelrot und schwarze Stürme zogen an ihm vorbei. Als ob dieser Anblick nicht schon schrecklich genug wäre, trat Miri aus dem Gasthaus, sie war nicht tot. Sie war schön, ihre zarte Haut suchte nach einer vergleichbaren Schönheit, ihre funkelnden Augen nahmen der ganzen Gegend ihren Schrecken und ihre Lachen ließ Himitsu einen Moment alles vergessen. Sie kam zu ihm, schaute ihn an und sagte den Satz, an denn er auch so lange gedacht hatte. "Das wünschte ich mir auch, das wünschte ich mir so sehr, es tut mir leid" Eine einzelne Träne floss über die Wange Himitsus, er litt, er litt große seelische Qualen. Sein Kamerad wollte ihm den Tod überlassen, er war kurz vor dem verbluten gewesen, er hatte erfahren, dass er mit einer Leiche geschlafen hatte, er hatte seine Liebe verloren und nun wurde er auf grausamste Art in einem Genjutsu gequält. Ziemlich viel für einen Tag, oder? Natürlich wusste er, dass er in einem Genjutsu gefangen war und all dies nicht real war, denn das Metall an das er gefesselt war gehorchte ihm nicht. Es gehorchte ihm nicht, weil es nur eine Illusion war. Nur sein Unterbewusstsein empfand es als echt und egal wie oft er zu sich sagte: "Das ist nicht real! Das ist nicht real!" Der Schmerz und das Leid wollten einfach nicht verschwinden, sie saßen bereits zu tief. Schweren Herzens sah er zu, wie Miri sich die Kehle mit einem Kunai aufschlitze und ein Blutschwall sich vor ihm ergoß. Seine Hose, sein T-shirt, sie waren voll mit ihrem Blut und eh er sich versah, war sie wieder die verweste Leiche, deren Anblick sich tief in sein Gedächtnis gebrannt hatte. Sie strich ihm über die Wange und ging auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Backe zu küssen. "Bitte nicht", flüsterte der Kajiya verzweifelt, doch sie tat es. Er konnte das Blut förmlich schmecken, er konnten die Verwesung förmlich riechen. Sie holte einen Hammer hervor und begann langsam Nägel in ihn hinein zu klopfen. Es fühlte sich so real an, vielleicht machte sein Schreien es auch real, dass er bei den Klopfgeräuschen nicht zurück halten konnte. Mit jedem Nagel wurde es jedoch weniger, nicht nur der Schmerz, seine Gefühle generell. Mit jedem Nagel löschte die Illusion von Miri auch den Rest seiner Menschlichkeit aus. Er wusste nicht wie viele Nägel sich in ihn hinein gebohrt hatten, wie oft und wie langer er geschrien hatte, doch irgendwann war er frei. Keine Nägel mehr, keine Ketten, kein Feuer, keine Miri. Langsam drehte sich Himitsu um, ein Kunai steckte in Kibis Schulter, welches er wütend herauszog. Wahrscheinlich von Mura, ja er musste es gewesen sein, das hatte Kibi wohl nicht erwartet. Jetzt musste er schnell sein und die Ablenkung nutzen, denn Kibi war schnell, schneller als er und wenn es ihm gelang ihn wieder in einem Genjutsu zu fangen hatte er schlechte Karten. Katon: Haisekisho Eine Wolke aus stechend heißer Asche umnebelte Kibi, während Himitsu noch leicht benommen von dem Genjutsu auf ihn zu torkelte und wieder Kibi in die Beine schnitt. Ein paar Bluttropfen an seinen Klingen, verrieten ihm, dass er getroffen hatte. Wütend sprang Kibi aus der Wolke heraus und fixierte den jungen Genin, den Verräter. "Du hast mich verraten. Hast gegen die Abmachung verstoßen. Mag keine Verräter." Himitsu begann leicht zu lachen. "Ich habe mein Versprechen nicht gebrochen, zumindest noch nicht. Ich habe dir versprochen, dass ich Mura für seinen Verrat büßen lassen werde und er wird es noch büßen, aber ich habe nicht gesagt, dass ich ihn umbringen werde. Ich versprach dir deinen Geschwistern nicht weht zu tun, aber das schließt dich nicht mit ein. Ihr seid krank Kibi und ich werde dafür Sorgen, dass diese Krankheit nicht überdauert. Ihr seid wie die Pest, die im Begriff ist auszubrechen, aber wir werden das verhindern." Kibi funkelte Himitsu erst böse an, lachte dann aber laut, als hätte der Wahnsinn nun endgültig besitzt von ihm ergriffen. Himitsu starrte ihn verwirrt an und blickte in die kranken und emotionslosen Augen des widerwärtigen Genies "Hab dich!" Mit einem erneuten Lachen Kibis, schoss ein großer alter Spiegel aus der Erde, der nichts weiter zeigte als Himitsu selbst. Sah er gerade wirklich so zornig aus ? Plötzlich begann sein Spiegelbild fies zu grinsen. "Du bist wirklich ein Loser, weißt du das? Ich schäme mich wirklich du zu sein." Verwirrt starrte Himtist sein Spiegelbild an und fasste sich an den Mund. Hatte er gerade gesprochen, war er verrückt geworden oder war das auch nur wieder ein Genjutsu ? Ja das musste es sein, von Kibi. "Sieh dich nur an, du bist am Ende und was hast du erreicht? Auf der ganze Mission warst du nur wie zusätzliches Gepäck! Wenn ein anderer an deiner Stelle mitgekommen wäre, hättet sie vielleicht jemand retten können. Es ist deine Schuld, dass alle tot sind, aber das ist schon ok oder? Immerhin schläfst du ja mit Leichen, nicht wahr?" "Halt die Klappe" "Ist es dieser Geruch von faulem Fleisch, der dich antörnt ? Oder einfach nur das Wissen, dass sich das Gegenüber dir nicht verwehren kann ? Wen willst du denn als nächstes Tod sehen mhh ? Itoe ? Sabuki ? Sieh es ein, du bist nicht besser als Kibi. Du bist genauso ein Monster, du solltest hier bleiben. Wenn du ehrlich bist, hättest du dich doch in der Ruine selbst den Tod überlassen." "Ich hab gesagt du sollst die Klappe halten!", schrie Himitsu und krümmte sich mit Händen über den Ohren auf den Boden zusammen, während noch weitere Spiegel um ihn herum erschienen und ebenfalls auf in einredeten. Manchmal im Chor, manchmal durcheinander. Alles was er verbrochen hatte, alles was er tief in inneren dachte und verdrängen wollte, wurde ihm nun offen gelegt. "Haltet euer verdammtes Maul!" Himitsu sprintete zu dem größten der Spiegel und schlug auf ihn ein, bis er mit einem letzten Grinsen seines Spiegelbildes zersprang. Darauf zersprangen auch alle anderen und Kibi trat wieder lachend hervor. "Tiger, Tiger, Flammenpracht; In der Wälder dunkler Nacht; Welcher Schöpfer, welcher Gott, schuf dich, der Angst gebiert und Tod? Verstehst du jetzt, du bist ich. Ich will dir nur helfen. Dir helfen du selbst zu sein. Erfülle dein Versprechen" Ohne zu zögern rannte Himitsu auf Kibi zu "Nein! Ich weiß wer ich bin!" Mit einem gekonnten Sprung wich Kibi zur Seite aus, doch er wurde langsamer. Es war ein guter Plan gewesen seine Beine zu attackieren. Schnell drehte sich Himtsu um, zog sein letzes Schuriken aus der Tasche und versank es im Brustkorb von Kibi, der darauf aufschrie. Der Kajiya nutzte die Chance, sprinte auf ihn zu und schlug Kibi mit seinen Klauen ins Gesicht. Die breiten Kratzer, die sich über Kibis Wut entbrannten Gesicht zogen, füllten sich augenblicklich mit Blut und ein seltsames Funkeln wurde in seinen Augen sichtbar, während er Himitsu fixierte und plötzlich verschwand. Verwirrt schaute sich Himitsu um, wie konnte er einfach verschwinden? Doch er sah niemanden. Doch da war Itoe! Sie lag ein paar Meter weiter auf den Boden. Hatte sie sich befreit ? Schnell rannte er zu ihr hin, blieb aber vor entsetzen stehen, als er bemerkte, dass ihr Magen aufgeschlitzt war und sämtliche Organe von ihr heraus quollen. Dann legte sich eine blutige Hand auf seine Schulter und ein schweres Atem drang von hinten in sein Ohr. Langsam drehte er sich um und sah das Gesicht des blutüberströmten Muras. "Das ist alles deine Schuld, du hättest nie mitgehen dürfen. Wenn ich mich wegen dir nicht verletzt hätte, hätte ich sie retten können. Ich wünschte du wärst da unten verrottet! Sieh was du angerichtet hast! Du hast lieber mit einer Leiche geschlafen, als sie zu retten! Ich hasse dich!" Kaum hatte Mura zu Ende gesprochen, brach er zusammen und erst jetzt erkannte Himitsu das Ausmaß seiner tödlichen Wunden. "Nein! Mura es tut mir Leid! Ich ...ich wollte nicht, dass es so kommt!" "Ich wünsche dir den grausamsten Tod von allen!", sagte Mura leise, bevor sein Atem schwächer wurde und das Blut endgültig aus ihm herausströmte. Himtsu wusste nicht was er nun tun sollte, sie waren tot, alle tot. Er wusste nicht, was er fühlen sollte, Mura hatte ihn immerhin verraten. Was, was jetzt?
 
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Hyuuga Itoe

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Oh. Teh. Drama.
Kajiya Himitsu hatte auf dieser Mission viele Fehler begangen. Er hatte sich kindlich benommen, falsche Schlüsse gezogen und ganz generell ein paar falsche Entscheidungen getroffen. Einer seiner größten Fehler war es jedoch, den direkten Kampf gegen Kibi gesucht zu haben. Der merkwürdige, gebuckelte Mann spielte in einer anderen Liga und hatte schon ganz andere Persönlichkeiten mit seinen Illusionen gebrochen. Dass Himitsu ihm so viele Schmerzen und Wunden hatte zufügen können, war wohl ganz und allein Kibis Fehler gewesen. Er hatte Himitsu tatsächlich vertraut. Hatte gedacht, dass er in ihm einen Seelenverwandten gefunden hatte und hätte ihn vor dem Zorn seiner Geschwister so gut es ging geschützt.
Himitsu hatte all das in den Wind geworfen. Stattdessen musste er nun den Zorn des Genjutsuka ertragen und der war gewaltig. Himitsu war von Mura hintergangen und betrogen worden? Bei Kibi gehörte diese Rolle Himitsu selbst und er würde all die Schmerzen erleiden, die der blauhaarige Genin seinem blonden Partner an den Kopf wünschte und noch viel mehr. Er würde leiden. Kein Mura mehr da, der ihn retten, Kibis Kunst unterbrechen konnte.
Himitsu saß gerade in einer persönlichen Hölle. Und in dieser Hölle würde er sitzen bleiben, bis Kibi systematisch jeden letzten Funken Menschlichkeit, Verstand und freien Willen vernichtet hatte. Er würde Himitsus Persönlichkeit auslöschen und ihn neu programmieren. Er würde ihn psychisch töten.

Mura indes wurde verfolgt. Sabuki hätte nicht gedacht, dass ein einfacher Genin einer ihrer stärksten Attacken entgehen konnte. Sie hatte Häuser und Straßen damit vernichtet, doch Mura hatte es irgendwie geschafft, zu entkommen. Ein breites Grinsen zog sich über Sabukis Gesicht. Die Jagd hatte begonnen. Das ultimative Spiel. Katz' und Maus. Gedärme würden fliegen.
„Muuuuuuuraaaaaaaaa...“, sang die Nukenin immer wieder, während sie elegant durch die brennenden Überreste der Häuser Obannas stolzierte. Eile? Nein. Sie kostete diese Suche, dieses Spiel voll und ganz aus. Es war ein makaberes, aber gleichzeitig auch schönes Bild, wie die Nekromantin langsam durch die Glut lief und dabei immer wieder Muras Namen säuselte.
Als sie die brennenden Ruinen hinter sich gelassen und eine der vielen Seitenstraßen Obannas erreicht hatte, stieß sie ein großes Holzfass um. Mit einem hölzernen, dumpfen Scheppern schlug es auf dem Boden auf, der Deckel sprang ab und es kullerten unzählige tote Mäuse heraus. Mit einem geisteskranken Lächeln hob Sabuki die Finger und Leben wurde in die Tiere gehaucht.
„Sucht, meine Kinder, sucht meinen kleinen Mura und bringt mich zu ihm.“, flüsterte sie. Doch nicht nur Mäuse machten sich auf den Weg – erinnert ihr euch an den kleinen Jungen, der mit einer abartigen Vorliebe Katzennacken knacken ließ? Auf allen Vieren und schnüffelnd jagte er durch die Straßen Obannas, bereit, seine Zähne in Muras Fleisch zu senken.

Wir haben viel über die Fehler unserer beiden Genin geredet. Sabuki und Kibi hatten sie regelmäßig daran erinnert. Und doch haben wir während all dem eine Person vergessen: Hyuuga Itoe. Sie war es wohl, der der größte aller Fehler unterlaufen war. Sie hatte ihr Team im Stich ge- und sich selbst überlassen.
Nicht länger.
Selbstzweifel und Vorwürfe gab es keine im Kopf der Chuunin. Mit eisernem Willen, zusammengebissenen Zähnen und vor Zorn verzerrtem Gesicht preschte sie über die Stadtgrenze Obannas. Tando war nicht länger von dieser Welt, ihr Gefängnis gebrochen. Die Geschwister waren nicht die einzigen, die gerne mit Organen spielten.
Ganz objektiv betrachtet hätte Itoe im Moment gut und gerne als Teil des Trios durchgehen können. Ihr ehemals weißer Kimono war blutüberströmt, in ihren weißen Augen ließ sich nicht mehr allzu viel Güte und Menschlichkeit finden und die bedingungslose Bereitschaft, zu töten, stand ihr auf der Stirn geschrieben.
Obanna hatte nicht nur die beiden Genin verändert.

Sabuki hatte sich inzwischen auf dem Hausdach eines kleinen Backwarengeschäfts positioniert und laut zu singen begonnen.

„Ich höre deine Schritte,
dein Herz steht still,
ertönt dein Schrei, von neuem Schrill.

Komm raus aus deinem Versteck,
ich mach dich kalt,
durch die ganze Stadt die Stimme hallt.

Komm her, komm her, versteck dich nicht,
Ich kann's auch abbrennen,
komm her, komm her, du kannst nicht ewig rennen!

Ich hab dich!“


Mit einem vor Freude erfüllten Kreischen stürzten sich die zum Leben erweckten Wesen auf Mura und Sabuki sprang grinsend hinterher. Der pure Wahnsinn war in ihren Augen zu sehen, als sie Fingerzeichen formte und Mura sich erneut mit den unzähligen Feuerbällen konfrontiert sah, denen er zuvor schon hatte ausweichen müssen. Sabuki spielt zwar, doch ein wahres Spiel war das längst nicht mehr.

Kibi hatte währenddessen seinen Zorn entladen und Himitsu mit Bildern und Gefühlen gequält, die wohl nur des Genins Unterbewusstsein kannte. Familie und Freunde machten ihm Vorwürfe, Kameraden ließen ihn zum sterben zurück – alles, was der Genin jemals an schlechten Erfahrungen gemacht hatte, wurde erneut aufgegriffen, verstärkt und Himitsu immer und immer wieder vor Augen geführt.
Bis Kibis Kopf mit einem dumpfen Klatschen auf dem dreckigen Erdboden aufschlug und die blutrote Suppe aus seinem Rumpf heraus sickerte.
Als sich die Illusionen zurückzogen und die Realität wieder in Himitsus Verstand drang, stand Itoe keine zwei Meter hinter dem Genin. Letztendlich war sie nun doch gekommen – doch viel zu spät. Der Schaden war doch längst angerichtet, nicht?
Würde Himitsu seine Teamleiterin überhaupt erkennen? Es war kaum auszumachen, was von dem vielen Blut der Schwarzhaarigen gehörte und was nicht. Es überdeckte Wunden, lief ihr über das Gesicht und ihr rasselnder, schwerer Atem ließ ebenfalls nichts gutes erahnen.
Itoe sagte kein Wort. Sie erkundigte sich nicht nach Himitsus Wohlergehen und drehte sich nicht einmal um, damit sie ihm in die Augen sehen konnte. Als Kibis Körper zu Boden sackte, setzte sich auch die Hyuuga wieder in Bewegung. Sie würde ihren Fehler nie vollkommen gut machen können, doch Sabukis Kopf würde ihr gehören, bevor sie Mura auch nur ein weiteres Haar krümmen konnte.
 

Kiyama Mura

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Mura brannte der Arsch. War das im Regelfall nur als Floskel gedacht, die sich auf etwas zu scharfes Essen und ihre Folgen bezog, würde es bei dem armen Mura in wenigen Sekunden traurige und vor allem unangenehme Realität werden. Die Feuerlanze hatte den Kiyama nämlich fast erreicht und verbrannte alle Stellen, die der junge Shinobi wenige Augenblicke zuvor passiert hatte. Doch nicht nur diese Orte wurden in Mitleidenschaft gezogen. Denn die Lanze brannte sich weiter. Viel, viel weiter. Häuser, Hütten und Scheunen wurden Opfer der Flammen, die sich immer weiter fraßen. Konnten die meisten Hauptgebäude dem Strahl noch Widerstand leisten, sorgten der pure Druck der Säule, dass die weniger stabilen Hütten und Scheunen sogleich in sich zusammenbrachen oder gar weggefegt wurden. Mura befand sich in einer kritischen Situation.
Aber Mura hatte einen Plan...sofern man wirklich von einem Plan sprechen konnte. Genau genommen trug er eine Hoffnung, eher noch eine Ahnung mit sich, die ihm sein Gesäß retten sollte. Obwohl er sich mit der falschen Itoe nahe dem Ortszentrum getroffen hatte, hatte auf dem Platz eine Kleinigkeit gefehlt: Ein Brunnen. Klang das doch erst einmal ziemlich lapidar, hatte ein Brunnen einen entscheidenden Vorteil. Sein Boden befand sich einige Meter unter der Erde und da sollte selbst dieser Strahl ihn nicht erreichen können. Wie Mura darauf gekommen war? Er war zwar mittlerweile ein wenig panisch, aber er war nicht gerade dumm. Außerdem… Man musste kein Spezialist für Städteplanung sein, um zu wissen, dass jedes Dorf, sei es noch so klein, über eine Wasseranbindung verfügte. Mura musste diese nur noch finden...

Zu seinem Glück musste er nicht lange suchen, denn zwei Häuser weiter entdeckte er endlich das kleine, so dringend benötigte Steingebilde. In der Zwischenzeit hatte er wieder ein bisschen Platz zwischen sich und dem Jutsu mittels Shunshin no Jutsu herausgearbeitet. In Sekundenbruchteilen legte er die letzten Meter zum Brunnen zurück und doch wagte er kaum zu atmen, erwartete er doch jeden Moment einen brennenden Schmerz, der ihn den Verstand rauben würde. Zwei Meter noch, ein Meter…komm schon. Wäre es auch weitaus eleganter gewesen, sich mit einem Sprung in Sicherheit zu bringen, verlegte sich der junge Kiyama lieber darauf, sich einfach kopfüber in die undurchdringliche Schwärze zu werfen. Warum er das tat, zeigte sich wenige Augenblicke später. Seine Beine hatten gerade erst den Steinring passiert, als er das grelle Licht über sich hinwegfegen sah. Die Flugzeit eines Sprunges hätte sein Ende bedeutet. Doch Mura hatte noch ganz andere Sorgen. In der Luft drehte er sich und versuchte seinen Körper zu einer Kerze zu formen, um möglichst tief in das Wasser unter sich einzutauchen. Und das aus gutem Grund. Denn wie erwartet konnte auch das Bindematerial zwischen den Steinen nicht der Hitze Widerstand leisten und so mancher Brocken folgte dem Jungen in die Dunkelheit. Doch er hatte Glück. Zwar hatte er kaum, nachdem er in das brackige Wasser eingetaucht war, seine Arme schützend noch oben gerissen, aber jeder der gefährlichen Brocken verfehlte ihn und machte damit diese Vorsichtsmaßnahme unnötig. Schwer atmend tauchte er auf. Er grübelte vor sich hin. Seine Lage war ziemlich aussichtslos. Seine Kontrahentin war ihm vielleicht im Hinblick auf Genjutsus unterlegen und auch den direkten Nahkampf hatte sie bisher gemieden, doch ihre Fähigkeiten im Ninjutsu-Bereich waren wirklich übel. Mal ganz davon abgesehen, dass sie bisher nicht ansatzweise Ermüdungserscheinungen gezeigt hatte. Seine eigenen Mittel waren dagegen wirklich begrenzt. Es wurde vermutlich ganz anders aussehen, wenn er doch nur ein Stück näher an sie herankäme. Naja, erst einmal galt es nun wieder aus diesem Loch zu kommen.

Wenig später hatte sich Mura ein Versteck in einem der schwelenden Gebäude gesucht und wartete. Erst hatte er noch überlegt, auf den Hauptplatz zu rennen –ok, das wäre ziemlich stumpfsinnig gewesen, aber zu Muras Verteidigung muss gesagt werden, dass er den zurückgebliebenen Himitsu nicht hatte zurücklassen wollen. Sein Vorgehen hatte er erst überdacht, als er die lieblich bis dämonisch säuselnde Stimme Sabukis vernahm, die durch die Ruinen Obannas tänzelte und ihr Opfer suchte. Diese Chance musste er einfach nutzen, bedeutete das doch, dass er nun in den Gassen wesentlich leichter an Sabuki herankommen konnte. So wartete er also, während einer seiner Hände über seinem letzten Kunai schwebte. Sein Herz pochte, während er immer unsteter wurde. Wo blieb sie denn nur? Während der Kiyama gebannt auf die Straße starrte, bemerkte er gar nicht, dass ihn eine Maus rund einen Meter weiter aus toten Augen anschaute. Dass etwas nicht stimmte, merkte der Shinobi erst, als der Katzen-Knabe auf allen Vieren über die Gasse huschte. Was zum Henker?!? Verdutzt hob er seinen Kopf und spürte fast zum gleichen Zeitpunkt, dass etwas seine Hand berührte. Ein Schmerz durchzuckte seinen Handrücken, als eine Maus sich durch seine Haut in das Fleisch nagte. Doch das Nagetier war nur der Vorbote einer ganzen Horde.

Sich immer wieder um die eigene Achse drehend teilte Mura Hieb um Hieb mit seinem Kunai aus, ehe er in der Bewegung kurz verharrte, um sich mit einem gezielten Yûhi ano Yûhi des Jungen zu entledigen. Auch wenn er dann vor Schmerz stöhnend nach seinem Rücken griff, um eine nagende Maus zu entfernen, war es doch so, dass der junge Kiyama langsam aber sicher die Oberhand gewann. Doch ihm blieb keine Zeit zum Verschnaufen, denn Sabuki betrat nun wieder das Spielfeld und griff prompt mit einer ganzen Kanonade aus Feuerbällen in den Nahkampf ein. Gegen diese Kombination aus untoten Nahkämpfern und feurigen Fernkampfattacken hatte Mura schon einmal nichts ausrichten können. Ihm fehlten einfach die Mittel. So reagierte er auch viel zu spät, als die Feuerbälle auf ihn niedergingen. Gleich zwei, drei Mal wurde er getroffen, ehe er sich hinter einem Mauerrest in Sicherheit bringen konnte. Keuchend stand er da und hielt seine rechte Hüfte, die einen bösen Treffer eingesteckt hatte. Er roch verbranntes Fleisch und jede noch so kleine Bewegung schmerzte. Mura kroch weiter in seine Deckung, wobei er sich nur auf seine Amre verlassen konnte. Sein rechtes Bein versagte ihm den Dienst. Er hatte Angst und den eigenen Tod vor Augen.
 

Hyuuga Itoe

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Itoes Kopf war beinahe leer. Sie hatte ein Ziel. Eine Sache, die sie tun musste. Alles andere hatte an Relevanz verloren. Es war ironisch, doch ihr Tunnelblick war eindeutig. Sie hatte Sabuki ins Visier genommen und nahm kaum noch etwas anderes wahr. Itoe hatte lange genug auf sich warten lassen, ihr Team den Händen kranker Psychopathen überlassen und verdammt nochmal ewig gebraucht, bis sie diesen verdammten Tando mit seinen merkwürdigen Energiefeldern in den Boden gestampft hatte. Jetzt war sie frei – keine Ketten mehr, die sie zurückhielten. Ihr eigener Körper war ihre einzige Grenze und den hatte sie in der letzten Stunde mit so vielen Pillen vollgestopft, dass sie kurz vorm Explodieren war.
Itoe stieß sich von den hölzernen Wänden und Dächern ab, preschte mit unglaublicher Geschwindigkeit durch die verwinkelten Gassen Obannas und wusste währenddessen genau, dass sie nicht zu spät kommen würde. Sie konnte gar nicht. Hier zu versagen war keine Option für die Hyuuga, deshalb gab es diese Möglichkeit gar nicht.
Mura kämpfte so gut er konnte. Er gab nicht auf, sondern wehrte sich mit Zähnen und Krallen und in dem Moment liebte Itoe den Jungen dafür. Er würde bis zum bitteren Ende kämpfen, bis ihn seine Beine nicht mehr tragen. Jede einzelne Ratte, die sich in Muras Fleisch biss, versetzte Itoe einen Stich. Das war Schmerz, den sie hätte verhindern können. Hätte verhindern müssen. Das war ihre Aufgabe gewesen. Doch für solche Gedanken war später noch mehr als genug Zeit.
Mit vor Wut verzerrtem Gesicht beschleunigte Itoe noch einmal und fegte schneller über die staubigen Straßen, als sie es vermutlich je getan hatte. Es war nicht mehr weit. Zwei schmale Gassen trennten sie noch von Sabuki und Mura, der gerade immer weiter in eine Ecke gedrängt wurde. Als die Feuerbälle Sabukis Mund verließen, drehte Itoes Herzschlag noch weiter auf. Immer mehr Sauerstoff und Adrenalin wurde durch ihren Körper gepumpt. Sie sah, wie die ersten Flammen Muras Körper treffen.
Sabuki indes hatte ihr Gesicht zum monströsesten und krankenden Grinsen verzogen, zu dem sie fähig war. Mit aufgerissenen Augen formte sie die letzten Fingerzeichen und ließ einen riesigen Feuerball in der Gestalt eines Totenkopfes auf Mura los.
„Das Ende, kleiner Mura, das Ende!“, brüllte sie, doch ihre Attacke sollte nicht ankommen.
Wie ein rot-blauer Blitz schoss Itoe zwischen das herannahende Feuer und Mura und füllte sie kleine Gasse voll und ganz mit ihrem Kaiten aus. Die einzelnen Ratten wurden von dem herumwirbelten Chakra einfach in mehrere Teile zerfetzt, dem kleinen Jungen wurde Haut und Knochen abgeschält, als er zwischen das Kaiten und die Häuserwände gepresst wurde und die roten Flammen ließen die schmale Gasse hellrot aufleuchten.
Als sich der Sturm beruhigt hatte, stand Itoe mit dem Rücken zu Mura, doch wer sollte es sonst sein?
„Hyuuga Itoe.“, säuselte Sabuki und klang dabei ein wenig überrascht. „Heißt das-“
„Deine Brüder sind tot. Beide.“, knurrte Itoe und es schwang so viel Wut und Hass in ihrer Stimme mit, dass man es regelrecht in der Luft sehen konnte. Sabuki antwortete nichts, stattdessen zuckte ihre Oberlippe ein wenig.
„Dafür werde ich dich meinen Freunden zum Fraß vorwerfen.“
Itoe antwortete nicht. Stattdessen wuchs aus ihrer rechten Hand eine lange, blaue Klinge. Als der erste Feuerball in ihre Richtung zuckte, wirbelte Itoe empor und stieß sich von den Häuserwänden ab um es aufs Dach zu schaffen. Während all dem löste sich noch ein blauer Chakrastier aus ihrer freuen Hand und nahm dem Feuerball die Kraft und Struktur, bevor er Mura erreichen konnte.
Sabuki reagierte schnell und zog sich zurück, doch Itoe war nicht nur schnell, sondern auch entschlossen und war nicht hier um zu spielen. Sie fegte von Wand zu Wand, schoss durch die Luft und immer wieder zuckten rote Flammen scheinbar über ihren Körper, wurden nur von spärlichen Chakraschilden abgehalten.
Einem weiteren Stier konnte Sabuki nur noch ausweichen, indem sie sich rückwärts in ein altes, baufälliges Haus zurückzog. Itoe schoss einfach ohne zu zögern und mit einem wütenden Schrei durch die Wand.
„Katon: Daikabokku!“
„Hakkeshō Kaiten!“
Das Haus explodierte regelrecht. Flammen zuckten aus den Fenstern, warfen die Türen aus den Angeln und die Wände kippten aus ihrer Position. Sabuki wurde mit gewaltiger Wucht herausgeschleudert und flog krachend gegen die steinerne Wand der kleinen Gasse, in der Mura noch immer kauerte. Itoe ließ nicht lange auf sich warten. Sie preschte aus dem einstürzenden Haus und ehe sich Sabuki versah, zischte die blaue Klinge bereits durch die Luft – die Nukenin entkam dem ersten Angriff nur knapp, doch als aus Itoes zweiter Hand wie aus dem Nichts eine weitere Klinge schoss und auch diese nach Sabukis Blut dürstete, war die weißhaarige Frau zu langsam.
Unter einem ekelhaften Schmerzensschrei löste sich Sabukis Arm von ihrem Körper und sie taumelte kreischend gegen eine Häuserwand. Itoe kam für eine Sekunde unglaublich schwer atmend, eher keuchend, zur Ruhe und die Klingen an ihren Händen lösten sich wieder auf. Ihre Chakravorräte waren beinahe aufgebraucht, ihr Körper am Ende.
Langsam ging sie auf Sabuki zu – die zuckte noch einmal mit den Fingern, doch die wenigen Ratten prallten einfach an Itoes Chakraschilden ab, die Hyuuga musste nicht einmal das Gesicht verziehen. Itoes Hand fuhr blitzschnell über Sabukis Kehle und das warme Blut schoss aus dem Hals der Frau. Die Nukenin sackte langsam zu Boden und als sie zuckend im Dreck verblutete, waren ihre Augen nur auf Mura gerichtet.
„Klein- Mura...“
Itoe selbst sah kaum besser aus. Über und über mit Blut bedeckt, waren Itoes Augen in ihrem Gesicht das einzig Weiße.
Die Hyuuga fiel vor Mura auf die Knie und ehe sich der Junge versah, hatte sie ihn in die Arme geschlossen.
„Es tut mir Leid.“, flüsterte Itoe mit brüchiger Stimme und ließ ihren Kopf auf die Schulter Muras sinken.
Itoe konnte so hart und ernst sein, wie sie wollte, doch am Ende des Tages war auch sie nur ein Mädchen.
 
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Leere, Dunkelheit, Nichts, Finsternis, so viele Wörter, die etwas beschrieben, was eigentlich so unreal war. Etwas, dass eigentlich so weit entfernt von jeglicher Existenz war, dass ein normaler Mensch nichts mit ihnen anzufangen wusste. Doch in diesem Augenblick wusste sie der junge Kajiya alle zu gebrauchen. Schreckliches musste er durchleiden. Er musste zusehen, wie seine Freunde starben, wie sie ihm seine Fehler aufzeigten, wie sie ihm die Schuld für alles gaben, immer und immer wieder. Es wollte einfach nicht aufhören, als wäre er in einer endlosen Zeitschleife gefangen. Er wusste nicht, zum wie vielten Mal sich das Szenario mit dem sterbenden Mura wiederholte, wie oft er er versucht hatte ihn zu retten und wie oft er dabei gescheitert war. Wie oft er wegen seiner Worte in Tränen ausgebrochen war, wie oft sie ihn in die Verzweiflung getrieben hatten und wie oft er sich wünschte einfach selbst tot zu sein. Doch mit der Zeit veränderte sich der Schmerz, die Verzweiflung veränderte sich, er selbst änderte sich. Sie verschwanden nicht, nein. Viel mehr wurden sie zu einem Teil von ihm, er nahm sie an, er nahm die Leere an, die Dunkelheit, das Nicht, die Finsternis. Er lies zu, dass sie sein inneres Ich veränderten, sich ihren Platz in ihm einnahmen. Was war er nun? Kibi hatte die letzten Reste seiner Menschlichkeit aus ihm herausgequält und was jetzt? Was ist ihm geblieben oder viel wichtiger, was hat die Menschlichkeit ersetzt? War er nun wie Kibi und Sabuki? War er nun ein Monster? Ein Psychopath? Oder war er nun etwas ganz anderes? Plötzlich wurde er aus seiner endlosen Welt der Trauer und des Hasses befreit.

Himitsu brauchte einen Moment, bis er merkte, dass er wieder in der Realität war. Wollte Kibi nun weiterspielen und ihn mit etwas anderes quälen? Langsam drehte sich der Genin um und sah, wie Kibi langsam zu Boden sackte und das Blut aus seinen demolierten Körper herausströmte. Er war tot. Neben ihm war eine blutüberströmte Frau mit schwarzen Haaren. War das Itoe? Auch sie schien sehr viel Leid ertragen zu haben. Ihre sonst so mysteriöse Schönheit war verborgen unter dem vielen Blut und hinter dem noch größeren Hass, der in ihren Augen lag. Sie kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern ging weiter. Er war nun frei, er hatte es geschafft, er hatte durchgehalten. Doch die Dunkelheit verschwand nicht, der Schmerz hörte nicht auf. Kibi war mit seinem Vorhaben nicht ganz gescheitert, er hatte ihn zwar nicht zu sich selbst gemacht, doch er hatte ihn verändert. Schmerz, Hass und Dunkelheit waren nun ein Teil von ihm, die Dinge, die er immer verabscheute gehörten nun zu ihm. Langsam ging er auf Kibis Leichnam zu, blieb vor ihm stehen und musterte ihn. Ohne darüber nachzudenken, schlug er mit seiner Klauenhand auf ihn ein. Hautfetzen flogen durch die Gegend, Blut spritze auf Himitsus Haut und Kleidung und ein wutentbranntes Schreien hallte über den Platz. "Du Schwein! Du verdammter Mistkerl! Arschloch!"

Als Himitsu sich abreagiert hatte und Kibis Leiche nun endgültig massakriert war, ganz in Sabukis Stil, machte sich auch nun Himitsu auf den Weg. In die Richtung, in die sich die Hyuuga gemacht hatte. An ein paar zerstörten Häusern vorbei, durch ein paar Gassen und er war am Kampfplatz angelangt, aber es war alles schon vorüber. Sabuki lag tot an einer Mauer und Itoe umarmte... Mura? Sie umarmte ihn? Er wurde doch den Tod überlassen! Er wurde grausamen psychischen Folterungen unterzogen! Es war seine erste Mission! Und sie umarmte ihn ? Wollte Himitsu einfach nur Mura hassen? Ernährte er sich nun davon zu hassen? Was hatte Kibi nur angerichtet? Himitsu konnte nicht mehr anders als Mura aus tiefster Seele zu hassen, einfach alles zu hassen. Er würde es ihn noch büßen lassen, was er ihm angetan hatte, er hatte es Kibi versprochen. Seine Augen waren leer, sein Herz fühlte gar nichts und sein Verstand lehnte jeden Gedanken von Freude ab. Dabei war doch jetzt alles vorbei, sie hatten überlebt, die Mission war vorüber. Doch was hatten sie gerettet? Sie waren am Leben, das war alles, mehr nicht. Zum Teil hatten sie sogar etwas von sich selbst verloren, zumindest Himitsu. Er würde als jemand anders nah Hause gehen. Nun begann es leicht zu regnen. Regentropfen fielen vom Himmel, um alles zu reinigen, um alles schlechte aus diesem Ort hinwegzuspülen. Obanna konnte nun wieder ein friedliches Dorf werden. Himitsu lehnte sich an eine halb eingestürzte Wand, verschränkte die Arme und wartete, bis seine beiden Kollegen sich wieder aufrafften, um die Gegend endlich zu verlassen.
 

Kiyama Mura

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Ratten huschten über seine Beine und nahmen sich immer wieder ein Stück Fleisch, bevor der Junge sie mit einer rüttelnden Bewegung abschütteln könnte. Mochten seine Beine ihm auch den Dienst verweigert haben, die Verbrennungen und offenen Bisswunden waren leider noch spürbar. So war sein Gesicht fahl vor lauter Schmerz und jedes Mal entfuhr seinen Lippen ein Stöhnen, als die kleinen Diebe sich wieder einen Happen nahmen. Doch Mura konnte sich kaum wehren, wagte er es doch nicht, seinen Oberkörper zu heben. Denn Sabuki hatten ihn mit ihrem Trommelfeuer an den immer kleiner werdenden Mauerrest genagelt. Nicht, dass das noch nötig wäre. Denn die Wunde an seinem Bauch, zugleich die schwerste an seinem Körper, war nicht nur tief, sondern hatte auch seine Bauchmuskeln in Mitleidenschaft gezogen. Jede Bewegung schmerzte und raubte ihm den Atem. Was sollte er nur tun? Er hatte so viele Wunden erlitten, dass aus einem guten Dutzend Stellen das Leben seinen Körper verließ. Seine Möglichkeiten der Verteidigung gingen drastisch zur Neige und Verzweiflung machte sich in ihm breit. Auch wenn er gerade eine der Ratten zu fassen bekam und mit einem Schlag gegen den Boden endgültig unschädlich machte, war das nicht mal als ein Teilsieg zu werten. Er konnte nur versuchen, ein bisschen mehr Zeit herauszuschinden. So verstärkte er den Griff um sein letztes Kunai, das er immer wieder in den Boden stieß, um sich dann daran hochzuziehen. Auf diese Weise versuchte er weiter hinter seine Deckung zu kriechen und sich ein bisschen mehr Zeit zu verschaffen. Zeit wofür? Tief in seinem Inneren hatte er jede Hoffnung auf Rettung fahren lassen, was aber nicht bedeutete, dass er zum Sterben bereit war.
Doch dann passierte es. Ein größeres Stück der Mauer löste sich und begrub seine Beine unter sich. Sein Schutz hatte sich zu einer tödlichen Falle entwickelt, er war geliefert. Unter Schmerzen hob er den Kopf, wollte er doch seinem Gegner ins Gesicht schauen, wenn es zu Ende ging. Auch Sabuki erkannte ihre Chance, war sie doch längst des Spieles überdrüssig. Gemächlich, geradezu entspannt, schlenderte seine Kontrahentin um die Mauer herum, um sich einen besseren Schusswinkel zu verschaffen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie die Fingerzeichen formte zu dem Jutsu, das ihm den Untergang bringen würde. Erschöpft und -was noch schlimmer wog- resignierend ließ sich Mura zurücksinken. Er schaute in den Himmel und dachte nach. Er sinnierte über sein Leben nach, seine Wünsche und Ziele, Träume und verpasste Gelegenheiten. ...Mist. Die Welt um ihn herum wurde grau.

Explosionen, blaues und rotes Licht im Wechselspiel und umherfliegende Trümmerteile ließen den jungen Kiyama aus seiner Ohnmacht aufschrecken. Was geschah da? Wieder vernahm er eine Explosion, die dieses Mal ungleich heftiger war und den Boden erzittern ließ. Der Himmel wurde durch einen Feuerschein hell erleuchtet. Und dann Stille...
Mura war verwirrt, ließ doch sein Zustand keine komplexen Überlegungen zu. Dabei gab es nun wirklich nicht viele Möglichkeiten, was passiert sein könnte. Schließlich gab es doch in diesem so abgeschieden liegenden Dorf nur eine einzige Person, die ihm vor den drohenden Tod bewahren konnte: Itoe. Aber es sei Mura verziehen. Es kostete dem Jungen schließlich schon seine ganze Kraft bei Bewusstsein zu bleiben.
Dann war da plötzlich eine Bewegung vor ihm, ein Schatten und ehe er sich versah, warf sich etwas auf ihn. Doch kein untotes Wesen wollte ihm den Gnadenstoß geben, keine Sabuki ihn mit Feuer verbrennen. Stattdessen war da Itoe, die echte Itoe. Sie umarmte den desorientierten und erschöpften Jungen. Sie umarmte ihn!?! Irritiert riss der Junge die Augen auf. Sie… Sie ist… ja, was ist mit ihr? Mura erkannte, in welchen Zustand sich seine Gefährtin befand und war entsetzt. Noch nie hatte er hinter die Fassade der Chuunin blicken können und wusste nur zu gut, dass eine solche Bresche viel über die Belastung und Sorgen des Mädchens verriet. Ja, auch Itoe war nur ein Mädchen, kaum älter als er selbst, aber mit so viel Verantwortung. Und er… er hatte bewiesen, dass ihre Sorgen begründet waren. Bei diesem Zustand.
He…Muras Stimme versagte ihm den Dienst. Hey… du… Du hast alles gut gemacht. Dann tat Mura etwas, was er sich in seinem vollen Bewusstsein niemals getraut hätte. Er legte seinen unverletzten Arm um Itoe und strich ihr sanft über die Schultern. Wahrscheinlich würde er sich eine Tages über die Worte und über die Gestik ärgern und sich vorwerfen, dass er nicht etwas Klügeres gesagt oder gemacht hatte. Doch im Moment war er zufrieden und seine Welt auf wenige Zentimeter beschränkt. Damit bemerkte er auch nicht die kalten Blicke, die ihm von seinem Gefährten und, wie er selbst noch dachte, Freund zugeworfen wurde. Man braucht es nicht schön zu reden: Der Kiyama hatte Himitsu vergessen und ausgeblendet. Würde der Genin seine Handlungsweise jemals verstehen? Die Zukunft würde es zeigen. Vorerst hatte er sich einen erbitterten Feind geschaffen.
 

Hyuuga Itoe

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Himitsu hatte Recht.
Er hatte gelitten. Mura hatte ihn zurückgelassen. Itoe hatte ihn viel zu spät gefunden. Er war mehr als nur ein Mal knapp dem Tode entronnen. Und dennoch umarmte die Chuunin seinen blonden Gefährten. Doch wenn all seine Menschlichkeit abgestorben war, was interessierte das den Kajiya?
Itoe war gerade am Ende. Nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Sie hatte noch nie jemanden auf einer Mission verloren, hatte es sich immer zur höchsten Priorität gemacht, ihre Kameraden zu beschützen und zu verteidigen, sie sicher durch Feindesgebiet zu manövrieren und alles zu tun, damit sie wieder sicher nach Hause kamen. In Obanna hatte sie fast versagt und das lastete schwer auf der Hyuuga. Das erklärte vielleicht auch das erschöpfte Zittern, den aufgelösten Blick und den schwachen Eindruck, der irgendwie so gar nicht zu der Itoe passte, die Mura bisher kennen lernen durfte.
Es verging keine Ewigkeit, bis sich die Hyuuga wieder halbwegs fasste. Das Zittern nahm ab, Itoe hob den Kopf von Muras Schulter und mit einem letzten, energischen Kopfschütteln verdrängt sie für einen kurzen Moment all die grauenvollen Dinge, die ihrem Team in dieser verfluchten Stadt widerfahren waren.
Ein schwaches, ehrliches und unsicheres Lächeln jedoch wurde Mura noch geschenkt, ehe Itoe begann, die Trümmer von seinen Beinen zu räumen und endlich, endlich ihr Byakugan deaktivierte. Die Gefahr war vorüber.
„Himitsu, hilf mir.“, rief sie dem jungen Genin zu und die nächsten Minuten verbrachte das Team eigentlich nur mit einem: Wunden verarzten. Itoe war kein Arzt und wie sie zuvor schon bewiesen hatte, konnte sie nicht einmal gut nähen. Deshalb wurden entsprechende Pillen verteilt und Wunden mit einem Verband verschlossen. Alle drei würden in der Heimat dem Krankenhaus einen Besuch abstatten – vielleicht fanden sie ja auch im Küstendorf irgend einen Arzt, der sie zumindest grob wieder zusammenflicken konnte? Schön wäre es.
Itoe wusch sich in einigen Pfützen des zerstörten Brunnens grob das Gesicht, doch von sauber konnte nach wie vor keine Rede sein. Ihr weißer Kimono war zerrissen und blutig. Itoe hätte sich ja fast unbedeckt gefühlt, hätte man den Unterschied zwischen blutverkrusteter Haut und blutverkrustetem Kimono erkannt. Ihr Gesicht zumindest hatte sie etwas vom Dreck befreien können, doch mehr auch nicht.
„Ruht euch kurz aus. Ich muss die Leichen versiegeln.“, sagte Itoe dann nach einiger Zeit und verschwand. Es war Protokoll, dass die Körper gefallener Shinobi zurück nach Shirogakure gebracht werden mussten. Vor allem, was Nukenin anging. Deshalb wurde jeder einzelne in einer großen Schriftrolle versiegelt und auf diese Weise zurück zur Dorfverwaltung transportiert. Irgendwie freute sich Itoe nicht darüber, ein relativ großes Kopfgeld für die drei einkassieren zu dürfen. Der Preis war viel zu hoch gewesen...

Lange war das Team nicht in Obanna geblieben. Itoe würde die Behörden darauf aufmerksam machen, dass diese Geisterstadt von all den Leichen befreit werden musste – das war nicht der Job der Shinobi. Diese befanden sich gerade einige Kilometer weit von der Stadt entfernt und Itoe hatte eine Rast an einem kleinen Fluss angeordnet. Die Rückreise würden sie langsam angehen müssen. Alle drei waren verletzt und erschöpft, Eile war hier Fehl am Platz. Und ein säuberndes Bad war doch für alle ein Segen, oder?
Itoe zumindest war so glücklich wie ein kleines Kind an Weihnachten, als sie sich den dreckigen Kimono vom Körper ziehen und sich einfach nur mit geschlossenen Augen in den Fluss werfen konnte. Sauberes Wasser, das all den Dreck hinfort spülen würde. Sie konnte sogar ihr leider einziges Kleidungsstück ein wenig waschen. Itoe schüttelte gedankenverloren den Kopf.
*Es ist ein Wunder, dass wir alle überlebt haben.*
Mit einem Seitenblick zu Mura und vor allem Himitsu, kam sie zu dem Entschluss, dass vielleicht nicht alles, was in Obanna passiert war, in ihren Bericht wandern sollte. Das hatte niemand verdient.
Itoe schloss die Augen und tauchte unter.

Sauber (mehr oder weniger) und trocken (mehr oder weniger), hatte sich Itoe neben ihre Teamkollegen ans Ufer des Flusses gesetzt. Es war Zeit, dass die beiden endlich ein paar Antworten bekamen.
„Ich weiß nicht, wie viel ihr herausgefunden habt, aber lasst mich bitte erklären, was in Obanna passiert ist.“, begann sie und legte sich ins Gras um bei ihren Erzählungen den Himmel im Blick zu haben. Sie empfand es als entspannend.
„Die Geschwister Sabuki, Kibi und Tando waren Shinobi aus Kumogakure. Talentiert, ehrgeizig und arrogant. Sie waren zwar unglaublich gut in dem, was sie taten, aber ein Problem für das Dorf. Eines Tages sollten sie die Tochter eines Politikers schützen. Keiner weiß so wirklich, was passierte, aber am Ende haben sie die komplette Familie des Mädchens abgeschlachtet. Seit dem gab es immer mal wieder Berichte, dass die Drei irgendwo auftauchten und ihren Spaß suchten. Ich vermute, dass sie genau deshalb auch in Obanna waren und uns dort hin gelockt haben. Das Dorf hatten sie längst getötet und wir waren ein Mittel gegen die Langeweile.“
Itoe legte sich ihren Handrücken auf die Stirn. Sie hatte Kopfschmerzen – die vielen Pillen zeigten langsam ihre negativen Wirkungen.
„Es tut mir Leid. Ich hätte euch nicht in diese Falle tappen lassen dürfen. Tando war schon damals laut den Berichten einer der begabtesten Shinobi seiner Zeit – er konnte mit seinen merkwürdigen Barrieren hunderte von Gegnern im Zaum halten. So hat er euch auch in Obanna ein- und mich ausgesperrt. Den Rest, den kennt ihr ja leider...“
Itoe tötete Tando um rein zu kommen, murkste Kibi ab um Himitsu zu retten und dann noch Sabuki, damit Mura kein Feuer fing. Das Übliche eben.

Zurück in dem kleinen Küstendorf, in dem die Shinobi zuvor angekommen waren, hatten sie tatsächlich einen alten Dorfarzt gefunden, der die Wunden der Shinobi versorgt hatte. Ein Krankenhausbesuch war trotzdem noch nötig, doch zumindest waren sie nun vor Infektionen und anderen unangenehmen Dingen etwas sicherer. Sie waren fertig. Es konnte nach Hause gehen. Itoe hatte sich schon sehr lange nicht mehr so auf zu Hause gefreut...
Als die drei Shinobi in Richtung Dock gingen, konnte man die vielen Dorfbewohner aufgeregt tuscheln hören. Itoe hatte dem Dorfarzt berichtet, was geschehen war und das Obanna-Ereignis hatte sich in Windeseile verbreitet.
„Obanna auch noch? Es ist doch unglaublich! Das ganze Land geht zu Grunde!“, murmelte ein älterer Herr und klopfte dabei mit seinem Gehstock auf den Boden.
„Du hast Recht. Erst wurde Shinoha niedergebrannt und nun auch noch Obanna? Himmel, das ist gar nicht so weit weg! Wir können von Glück reden, dass es uns nicht getroffen hat!“
Ja, sie konnten nach Hause gehen.
… oder?

- Mission beendet -
 
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