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P-Job - Pfotenwache Deluxe

Kazama Yuzuki

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Endlich! Der Tag war gekommen, an dem Kazama Yuzuki sich beweisen konnte! Als sie ihre Zuweisung am Vortag aufmerksam gelesen hatte, sank ihr das Herz für einen Augenblick, ob der mangelnden Wichtigkeit ihrer Aufgabe. Ihre Mutter hatte die "Mission" und deren Wichtigkeit mit keinem Wort kommentiert, Yuzuki jedoch aufgetragen, zeitig zu Bett zu gehen und sogar ihr tägliches Training um ein klitzekleines bisschen zu reduzieren. Sie hatte die freigewordene Zeit damit verbracht, ihre Waffen zu ölen und ihre Ausrüstung zu ordnen. Es ging zwar "nur" darum, auf ein paar hoffentlich gewöhnliche Haustiere aufzupassen, Shinobi-Regel Nummer 5* war jedoch eindeutig: Ein Shinobi ist stets auf alles vorbereitet! Gassi gehen war da keine Ausnahme. So hatte sich die junge Dame ein brauchbares Sortiment an Ninjawaffen zurechtgelegt, nebst Sprengfallen, Rauchbomben und so weiter – das volle Programm.
Ihre für Normalsterbliche maßlos übertriebene Vorbereitung war bei ihren Eltern auf das übliche Maß an Anerkennung gestoßen, nämlich gar keiner. Yuzuki hätte beinahe annehmen können, dass ihre Prüfungsaufgabe bei den Beiden intellektuell gar nicht angekommen sein könnte, aber am ersehnten Morgen fand ein drastischer Bruch ihrer täglichen Routine statt. Sie erwartete kein Frühtraining, sondern ein für andere Menschen normales Frühstück. Na ja, nicht ganz. Es war ein wenig üppiger ausgefallen als sonst, und der Teenager ahnte warum: So unheimlich streng ihre Eltern zu ihr waren, alles diente dem Zweck, optimale Ergebnisse zu liefern, und ihre Ernährung gehörte da selbstredend dazu.
Als sie bereit war, sich auf den Weg zu machen, hatte Vater ihr natürlich noch einige Dinge mit auf den Weg gegeben: "Es versteht sich von selbst, dass ich perfekte Ergebnisse erwarte." Es folgte ein kurzer Blick seiner kalten Augen auf das Papier der Prüfungszuweisung, dann schob er nach: "Dein Teammitglied für diese Aufgabe stammt aus dem Yamanaka Clan. Du wirst uns mit Würde und Anstand vertreten, damit der Name Kazama bald mit der gleichen Ehrfurcht ausgesprochen wird." Kein ‚Viel Glück‘ oder andere Schnörkel kamen aus seinem Mund, lediglich eine weite Armbewegung, die Yuzuki den Befehl zum Aufbruch gab. Nach einem kurzen: "Osu!", verschwand sie auch schon zur Tür hinaus.

Weniger als zehn Minuten später bog sie in die Straße, die laut Anweisung als Treffpunkt dienen sollte. Es war ungefähr fünf Minuten vor acht Uhr morgens, die Luft war noch frisch. Ihr Weg war nicht besonders weit, denn auch wenn Familie Kazama nicht wirklich reich, reich war, ging es ihnen doch recht passabel. Gut genug jedenfalls, um sich ein vernünftig großes Haus am Rande des Byakko-Bezirks leisten zu können. Der Morgenkühle wegen hatte sich die junge Dame für die schwerere Variante ihrer Einsatzkleidung entschieden – der Jacke würde sie sich wohl im Laufe des Morgens entledigen, wenn nötig. In der Ferne konnte sie dort, wo sie ihren Treffpunkt wähnte, schon eine Gestalt ausmachen.
Eine lange, blonde Mähne wallte um sie herum und gab ihr so ziemlich das Gegenteil des Auftretens, das ein wahrer Shinobi anstreben sollte – er… sie?.. schaffte es sicher, absolute überall mit diesem Haar aufzufallen. Den Gedanken, um was es sich bei ihrem Partner handeln könnte, schob sie mit Macht beiseite, indem sie sich einfach entschied, dass es sich dabei um eine aus irgendwelchen ihr unbekannten Gründen notwendige Ninjatäuschung handeln muss. 'Shinobi-Regel Nummer 31*' "Ein Shinobi muss die Täuschung hinter der Täuschung erkennen!", aber sie schaffte es nicht – der Sinn blieb ihr verborgen! Ohne besondere Eile näherte sie sich… ihm… Jawohl, auf ihrem Papier stand ein Jungenname, also beließ sie es vorerst dabei, denn viel wichtiger war sofort die Frage, was für einen Menschen sie da wohl vor sich hatte. Yuzuki vermutete, dass er ein eher weicher Mensch sein könnte, oder vielleicht ersuchte er nur, genau das auszustrahlen? Nach ein wenig Hin und Her in ihren Gedanken, stellte sich eine Lösung als schwer zu finden heraus – sie bräuchte einfach mehr Informationen.
Langsam aber sicher kam sie in Hörweite des jungen Mannes, und die Frage, auf welche Weise sie ihn denn grüßen solle, stellte sich ihr erst gar nicht – auf perfekte Weise, versteht sich.

Yuzuki schätzte den Abstand zwischen ihnen auf ungefähr vier Schritte, als sie anhielt und prompt auf das linke Knie hinabfiel, den rechten Ellbogen auf dem Oberschenkel ruhend, um im Notfall blitzschnell aufstehen zu können. Ihren Blick senkte sie, jedoch nur so weit, dass sie seine Beine noch problemlos sehen konnte – und natürlich auch irgendwelche hastigen Bewegungen. Sie verlor keine Sekunde, um ihren Partner ordnungsgemäß zu grüßen: "Kazama Yuzuki, zu Befehl!"
 

Yamanaka Arata

Chuunin
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Shiro
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Shiro
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Die Einladung zur Prüfungsbegleitung flatterte Arata wie üblich erst knapp ins Haus – ganze zwei Tage vorher, um genau zu sein – und im Gegensatz zu manch anderem, der sich über diese kleinen Aufgaben echauffierte, war er ziemlich erleichtert gewesen, als er zuende gelesen hatte. Sicher, er war kein Hundetyp – genau genommen hatte er bisher gar keine Art Haustier gehabt – aber so ganz unmöglich würde die Aufgabe doch sicher nicht sein, oder? Im Zweifelsfall nahm er unterwegs ein paar Würstchen mit, immerhin waren Hunde bestechlich! Und wenn die Sache doch irgendwie schief ging … nun, dann hatten sie eben eine enttäuschte reiche Frau am Hals. Damit konnte er persönlich sehr gut leben, und würde die Leistung des Prüflings wahrscheinlich trotzdem über den grünen Klee loben. Immerhin wäre es doch sehr albern, wenn man wegen ungenügend zubereiteten Hundefutters nicht zum Genin aufsteigen konnte. Allgemein waren diese Aufgaben ja selten von größerem Format – er konnte sich schon gar nicht mehr erinnern, was seine eigene Prüfungsaufgabe gewesen war, jedenfalls wurde sie deutlich überschattet von dem, was danach gekommen war. Manche Abende hatte er immer noch Alpträume von gruseligen Särgen … Und ja, er hatte immer noch mit dem Selbstvertrauen zu kämpfen, was das Kommandieren von größeren Aufgaben anging, aber das hier schien ihm alles machbar zu sein … und vor allem ohne große Gefahren für ihn, den Prüfling, oder andere Teilnehmer. Selbst wenn etwas schiefging. Unterfordert fühlte er sich keineswegs – nur, weil er Feuerbälle speien konnte, hieß das ja nicht, dass er musste. Sogar das Wetter schien mitzuspielen, denn bei aller morgendlichen Frische versprach es heute ein angenehmer Sommertag zu werden.


Seine eigenen Vorbereitungen waren den Umständen entsprechend gewesen – er war tatsächlich ein bisschen früher losgegangen und hatte im Geschäft ein paar Hundesnacks besorgt, falls sie welche brauchen sollten, auf die Shinobiausrüstung im engeren Sinne hatte er aber lieber verzichtet. Es war ja schon unter normalen Umständen selten die beste Idee, wenn er ein Kunai in die Hand nahm, und auf einem Job fernab möglicher kampfbereiter Gegner konnte daraus nur ein bedauernswerter Unfall resultieren. Die paar Sachen, die man vielleicht doch brauchen konnte – Erste-Hilfe-Material, ein bisschen extra Verbandszeug, Hundesnacks, Butterbrotdose – hatte er einfach in eine Umhängetasche gesteckt und sich sonst recht normal angekleidet – feste Wanderschuhe, Jeans, T-Shirt und eine dünne Jacke darüber. Die Haare ließ er auf der Straße noch offen, würde sie aber vermutlich zusammenbinden, wenn sie mit der Arbeit anfingen … und er war sogar ein Viertelstündchen früher am Treffpunkt, ganz wie er sein sollte!


Die Person, die dann zur Prüfung antat, schien die Sache ein bisschen weniger entspannt zu sehen – aber gut, das war nur natürlich, oder? Auch wenn Yuzuki hier es vielleicht etwas extrem anging. Arata registrierte im Hintergrund, dass ihre Lehrer dem Mädchen offenbar nicht gesagt hatten, dass man in klassischer Shinobimontur eher das Gegenteil von unauffällig war, verzichtete aber auf neunmalkluge Hinweise – denn nicht nur konnte man sowas am Tag der Prüfung wirklich nicht gebrauchen, nein, es wäre auch ganz egal, was sie angezogen hätte! Ihr ganzes Auftreten war so diszipliniert, dass man sie nur für eine Soldatin halten konnte. So fiel dann auch der Gruß aus. "Hai, Yuzuki-san. Yamanaka Arata. Steh gerne auf." Erwiderte er in ähnlicher Diktion, auch wenn er definitiv entspannter wirkte, und entschied, das Vorgespräch hier eher kurz zu halten – es war nur eine Intuition, aber ihm war so, als hätte er mit jeder tiefergehenden Unterredung oder Nachfrage, wie sie sich fühlte, vorab nur für Irritation gesorgt. "Die Auftraggeberin wohnt die Straße hoch im Reihenendhaus. Offenbar spricht sie gleich zu ihren ... Anhängern? Ich denke, danach können wir uns letzte Instruktionen abholen. Alles klar?"


Diese Gegend von Josei war schon in ihren Außenbezirken schmuck, und spätestens in dem Viertel, wo sie sich jetzt befanden, konnte man das Geld einfach riechen. Arata verdrängte den Aspekt, dass er es gar nicht weit gehabt hatte, gekonnt, während er die in teuren traditionellen Gewändern oder modernen Kostümen angetanen Anwohner beobachtete, die zu so früher Stunde überwiegend noch dem Müßiggang frönten – und das Spektakel, das sich am Ende der sorgfältig sauber gehaltenen Allee abspielte, eher missmutig beäugten. Wen wunderte es? Den breiten Flanierweg schmückten exotische Bäume und Sträucher in verzierten Töpfen und Beeten, und die Bänke, die dazwischen aufgestellt waren, sahen so sauber und edel aus, als sei es bei Todesstrafe verboten, darauf ein so profanes Körperteil wie den Hintern abzusetzen – aber ausgerechnet vor der schicken Villa am Ende des Weges hatte sich eine Menschentraube von vielleicht hundert oder hundertzwanzig Personen versammelt, die alle gebannt auf die zierliche kleine Frau starrten, die gerade aus den Toren ihres Anwesens gekommen war, einen ausgesprochen desinteressierten kleinen Mops in den Armen haltend.

"Guten Morgen und herzlich willkommen zu Miyukis morgendlichem Mega-Strom!" Flötete es hell in die morgendliche Gasse, dicht gefolgt von zur Herz-Geste zusammengelegten Händen, mit denen sie grazil in die Runde winkte und dabei fast den Mops fallen ließ. Miyuki war in ein lässig wirkendes, aber definitiv sehr teures, weites Shirt gehüllt, dazu trug sie eine scheinbar schlichte kurze Hose und einen Jogginganzug, von dessen monetären Gegenwert man wahrscheinlich alle ihre Zuschauer hätte für einen Monat ernähren können. Die Vorgartenblumen hinter ihr erstrahlten bunt, der Himmel glänzte im zauberhaftesten Babyblau, die Sonne warf aus dem kleinen Zierteich einen perfekten Lichtreflex auf die Zuschauergruppe. "Gefällt mir!" Kam es vielstimmig wie hingerissen aus ihren Kehlen, und Miyuki machte einen huldvollen Knicks, während viele Zuschauer die Herzchengeste erwiderten. Einzelne warfen Geldscheine auf den Gehweg. "Wir treffen uns heute in Toshiros Tier-Cafe zu meinem Tutorial im Hundefrisieren! Mein Sponsor verlost unter den ersten zwölf Abonnenten vier seltene Metall-Foto-Platten mit Hunde- und Wurstmotiven! Einfach magnetisch an die Wand kleben und sofort eleganter wohnen!" Informierte sie die umgebenden Akolythen, die sogleich losliefen, um sich noch gute Plätze zu sichern, begleitet von Miyukis huldvollem Winken.

"Na super … ein Kult." Murmelte Arata, den dieses Spektakel definitiv auf dem falschen Fuß erwischt hatte, leise vor sich hin. Nur um gegenüber Miyuki, die einen Moment später schon auf sie zugelaufen kam und mit einem Mal sehr geschäftsmäßig wirkte, während sie versuchte, sich eine Zigarette anzuzünden, noch während sie den Mops im Arm balancierte, eine ausdruckslose Maske entgegenzuhalten.

"So. Wo war ich stehen geblieben … aaaah! Ihr müsst die bezahlte Hilfe sein, ja? Ach verda- Hast du mal Feuer?" Arata schnippte mit dem Finger und hielt der jungen Frau wortlos ein Flämmchen entgegen. "Sehr gut, sehr gut … ich bin sicher, ihr seid auch Fans oder habt euch vorher informiert, nicht wahr? Jedenfalls, mein üblicher Hundesitter ist leider mit Blutvergiftung im Krankenhaus, aber es ist nicht weiter dramatisch, da bin ich sicher. Ich würde ja selbst, aber wenn ich meine eigenen Tierchen zu dieser Veranstaltung mitnehme haben sie den Rest der Woche schlechte Laune, weil sie sich so viel mit dem Pöbel abgeben mussten! Ich bin heute Abend wieder da. Amüsiert euch gut und passt mir ja auf die Tiere auf, Schätzchen, aber wehe ihr macht mir Schuhabdrücke auf den Teppich. Und nicht vergessen zu Mögen und zu Abonnieren!"

Beflissenes Nicken war da die einzig angemessene Antwort – und nicht mal für diese schien die Dame zu warten, denn einen Moment später war sie verschwunden, nachdem sie Yuzuki noch achtlos einen Schlüssel in die Hand gedrückt und den Mops auf der Wiese abgesetzt hatte.



Arata wartete, bis die Dame sicher außer Hörweite war, dann pfiff er leise. "Diesen Petfluencer-Trend muss ich verschlafen haben … kannst du damit etwas anfangen?" Fragte er beiläufig, ehe sie das Anwesen betraten. Er zog einen Tagesplan mit den zu erledigenden Dingen aus seiner Tasche und hielt ihn Yuzuki hin, damit sie ihn ebenfalls studieren konnte – aktuell würde in einer halben Stunde die Raubtierfütterung anstehen. "Machen wir uns am besten erstmal mit dem Anwesen vertraut, dann müssen wir hinterher nicht lange suchen, was wo ist."

@Kazama Yuzuki
 

Kazama Yuzuki

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Yuzuki folgte der Aufforderung aufzustehen unverzüglich mit einem knappen "Hai!" nach, und binnen Sekundenbruchteilen stand die junge Dame ihrem Vorgesetzten kerzengerade gegenüber. Seine Wortwahl hatte sie ein wenig überrascht. 'Vielleicht ist er nicht so butterweich, wie ich dachte.' Der Gedanke, dass seine Erscheinung eine ausgeklügelte Täuschung sein mochte, erhärtete sich ein wenig. Immerhin verlor er keine Zeit und kam sofort zur Sache. Die folgende Erklärung und Einführung in diese weltbewegende Aufgabe dauerte etwa vier Sekunden und wurde mit einem knappen "Verstanden." quittiert.
Für ihre Umgebung hatte Yuzuki auf dem Weg zu ihrem Auftraggeber nur eingeschränkt Augen. Ihr Blick ruhte die meiste Zeit auf Arata – seinem Gang, seiner Haltung; selbstverständlich nur aus beruflichem Interesse. Viel ergab ihre Beobachtung nicht – genauer gesagt: rein gar nichts von Bedeutung. Er ging wie ein junger Mann, ohne nennenswerte gesundheitliche Schwierigkeiten, soweit sie das beurteilen konnte – und sonst nichts.
Davon abgesehen war ihre Umgebung deutlich vielsagender. Absolut nichts ließ irgendeinen Zweifel aufkommen, dass hier die Orchideen unter den Menschen wohnten; vergoldete Dächer waren wohl das Einzige, was ihr als denkbarer Superlativ zu diesem überwältigenden Anblick einfiel. Viel war nicht los, aber das blieb nicht lange so: Kaum dass das angepeilte Haus ihres Auftraggebers in Sichtlinie kam, änderte sich alles. Einige Dutzend Menschen umringten eine Frau, die – so mutmaßte Yuzuki einfach mal ins Blaue hinein – ihr Klient sein dürfte. Die Menge verhielt sich alles andere als normal. Irgendwie indoktriniert?
Eine seltsame Mischung aus Erleichterung darüber, dass dies hier eventuell doch noch eine vernünftige Mission werden könnte, Angst darüber, bei ihrer allerersten Aufgabe gleich mit so etwas konfrontiert zu werden, und so etwas wie Amüsement darüber, dass ihr Vorgesetzter die Dinge ebenso beurteilte wie sie selbst.
Nach außen hin zeigte sich kaum eine Reaktion auf dem Gesicht der Kazama, lediglich ein langer Blick in Aratas Augen, gefolgt von einem katzenhaft langsamen Blinzeln: „Das ist auch mein Eindruck.“ So fern es ihr lag, ihn als menschlichen Schutzschild zu benutzen, so naheliegend war es, einfach hinter ihm zu verschwinden, als die Anhänger der Petfluenz-Offenbarung das Gelände zu verlassen suchten – just als die beiden es erreichten. Die Priesterin der Produktplatzierungen wirkte deutlich entspannter. Ihr Ziel war nicht, wohin auch immer der Rest verschwand, sondern die beiden Ninjas.
Es folgte ein kurzer, prägnanter, aber nicht minder verstörender Austausch, dem Yuzuki so gut es ging folgte, ohne wirklich zu verstehen, was er zu bedeuten hatte. Ohne auch nur die Chance auf eine Antwort, stand sie plötzlich mit einem Schlüssel in der Hand da – und blickte der Erleuchteten des Algorithmus hinterher. So ziemlich alles an dieser Situation biss sich mit ihrer Erwartung an die Realität.
Eine ordnungsgemäße Hundebegrüßung an den Mops, der noch immer vor ihnen saß, später, stellte sie erleichtert fest, dass das Tier sich von alleine zu der großen, zweiflügeligen Tür aufmachte, durch die sie das Anwesen bald betreten würden. "Nein." war alles, was sie antworten wollte, aber bevor sich eine unangenehme Stille ausbreitete, schob sie schnell noch hinterher: "Ich kann mit solchen… schrägen… Dingen wenig anfangen."
Schräg – jawohl, das war es! Es lag Yuzuki fern, unprofessionell zu sein, aber in diesem Fall war „schräg“ wohl die passendste Umschreibung für die Situation der beiden.
Momente später setzten sie sich in Bewegung, und im Gehen warf die junge Kunoichi einen genauen Blick auf die Liste, die ihr kredenzt wurde: Frühstück mit Gemüse und Hähnchenbrust stand als Erstes auf dem Plan, dann eine Stunde freies Spielen, Kommandotraining, Gassi gehen und – wie könnte es auch anders sein – der größte Teil des Tages würde sicher für das folgende, ausgedehnte Pflegeprogramm draufgehen. Von entspanntem Hundeleben war bei diesen Vierbeinern keine Rede – die Tiere waren ganztags voll eingespannt. Die Liste wurde studiert, bis sie die opulente Tür erreichten. Und da Yuzuki den Schlüssel hatte, fiel ihr natürlich das Öffnen derselben zu.

Mit einem leisen Klicken entriegelte sie sich Sekunden später, und der Mops, der ihnen brav hinterhergetapst war, verschwand durch den ersten Spalt, als sie die große, schwere Tür aufzog. "Verstanden, wir sollten uns aber beeilen. Das Frühstück vorzubereiten wird Zeit benötigen."
Ihr Blick ruhte auf Arata, als sie ihm antwortete – ein Fehler! Die anderen Vierbeiner hatten natürlich gemerkt, dass da jemand kam, und bereits als der Schlüssel ins Schloss gerutscht war, hatte sich drinnen ein helles Mopsgebell ausgebreitet. Die Möpse waren nicht das Problem – das Problem war leise, aber ungleich gefährlicher. Yuzuki zog die Tür gerade weit genug auf, um den Mops hineinzulassen, der mit ihnen draußen war, und hätte sie nicht gerade auf ihren Kameraden geblickt, hätte sie den gewaltigen schwarzen Schatten auch früher gesehen, der sich gerade beängstigend schnell auf die beiden zubewegte.
Ihr Blick hatte keine Zeit, das weiß-goldene, äußerst extravagante Innere des Anwesens zu begutachten, als sich ihr Gesichtsausdruck zunehmend mit Angst füllte. Der Schatten wuchs rasend schnell und erreichte bald die Tür – und damit auch sie beide. Zum Ausweichen blieb ihr keine Zeit, stand sie doch exakt mittig hinter der Tür. Aber mit etwas Glück schaffte ihr Ausbilder es noch, dieser gewaltigen Bernhardinerdame auszuweichen, die da so freudestrahlend auf sie zustürmte und sie scheinbar sanft und liebevoll begrüßen wollte: 'Das Vieh ist ja so groß wie ein Pferd!'

Pflichtgetreu versuchte sie noch, Arata zu warnen: "Auswei- URGH!" Und dann war Griselda auch schon da...
 
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