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P-Job - Pfotenwache Deluxe

Kazama Yuzuki

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Endlich! Der Tag war gekommen, an dem Kazama Yuzuki sich beweisen konnte! Als sie ihre Zuweisung am Vortag aufmerksam gelesen hatte, sank ihr das Herz für einen Augenblick, ob der mangelnden Wichtigkeit ihrer Aufgabe. Ihre Mutter hatte die "Mission" und deren Wichtigkeit mit keinem Wort kommentiert, Yuzuki jedoch aufgetragen, zeitig zu Bett zu gehen und sogar ihr tägliches Training um ein klitzekleines bisschen zu reduzieren. Sie hatte die freigewordene Zeit damit verbracht, ihre Waffen zu ölen und ihre Ausrüstung zu ordnen. Es ging zwar "nur" darum, auf ein paar hoffentlich gewöhnliche Haustiere aufzupassen, Shinobi-Regel Nummer 5* war jedoch eindeutig: Ein Shinobi ist stets auf alles vorbereitet! Gassi gehen war da keine Ausnahme. So hatte sich die junge Dame ein brauchbares Sortiment an Ninjawaffen zurechtgelegt, nebst Sprengfallen, Rauchbomben und so weiter – das volle Programm.
Ihre für Normalsterbliche maßlos übertriebene Vorbereitung war bei ihren Eltern auf das übliche Maß an Anerkennung gestoßen, nämlich gar keiner. Yuzuki hätte beinahe annehmen können, dass ihre Prüfungsaufgabe bei den Beiden intellektuell gar nicht angekommen sein könnte, aber am ersehnten Morgen fand ein drastischer Bruch ihrer täglichen Routine statt. Sie erwartete kein Frühtraining, sondern ein für andere Menschen normales Frühstück. Na ja, nicht ganz. Es war ein wenig üppiger ausgefallen als sonst, und der Teenager ahnte warum: So unheimlich streng ihre Eltern zu ihr waren, alles diente dem Zweck, optimale Ergebnisse zu liefern, und ihre Ernährung gehörte da selbstredend dazu.
Als sie bereit war, sich auf den Weg zu machen, hatte Vater ihr natürlich noch einige Dinge mit auf den Weg gegeben: "Es versteht sich von selbst, dass ich perfekte Ergebnisse erwarte." Es folgte ein kurzer Blick seiner kalten Augen auf das Papier der Prüfungszuweisung, dann schob er nach: "Dein Teammitglied für diese Aufgabe stammt aus dem Yamanaka Clan. Du wirst uns mit Würde und Anstand vertreten, damit der Name Kazama bald mit der gleichen Ehrfurcht ausgesprochen wird." Kein ‚Viel Glück‘ oder andere Schnörkel kamen aus seinem Mund, lediglich eine weite Armbewegung, die Yuzuki den Befehl zum Aufbruch gab. Nach einem kurzen: "Osu!", verschwand sie auch schon zur Tür hinaus.

Weniger als zehn Minuten später bog sie in die Straße, die laut Anweisung als Treffpunkt dienen sollte. Es war ungefähr fünf Minuten vor acht Uhr morgens, die Luft war noch frisch. Ihr Weg war nicht besonders weit, denn auch wenn Familie Kazama nicht wirklich reich, reich war, ging es ihnen doch recht passabel. Gut genug jedenfalls, um sich ein vernünftig großes Haus am Rande des Byakko-Bezirks leisten zu können. Der Morgenkühle wegen hatte sich die junge Dame für die schwerere Variante ihrer Einsatzkleidung entschieden – der Jacke würde sie sich wohl im Laufe des Morgens entledigen, wenn nötig. In der Ferne konnte sie dort, wo sie ihren Treffpunkt wähnte, schon eine Gestalt ausmachen.
Eine lange, blonde Mähne wallte um sie herum und gab ihr so ziemlich das Gegenteil des Auftretens, das ein wahrer Shinobi anstreben sollte – er… sie?.. schaffte es sicher, absolute überall mit diesem Haar aufzufallen. Den Gedanken, um was es sich bei ihrem Partner handeln könnte, schob sie mit Macht beiseite, indem sie sich einfach entschied, dass es sich dabei um eine aus irgendwelchen ihr unbekannten Gründen notwendige Ninjatäuschung handeln muss. 'Shinobi-Regel Nummer 31*' "Ein Shinobi muss die Täuschung hinter der Täuschung erkennen!", aber sie schaffte es nicht – der Sinn blieb ihr verborgen! Ohne besondere Eile näherte sie sich… ihm… Jawohl, auf ihrem Papier stand ein Jungenname, also beließ sie es vorerst dabei, denn viel wichtiger war sofort die Frage, was für einen Menschen sie da wohl vor sich hatte. Yuzuki vermutete, dass er ein eher weicher Mensch sein könnte, oder vielleicht ersuchte er nur, genau das auszustrahlen? Nach ein wenig Hin und Her in ihren Gedanken, stellte sich eine Lösung als schwer zu finden heraus – sie bräuchte einfach mehr Informationen.
Langsam aber sicher kam sie in Hörweite des jungen Mannes, und die Frage, auf welche Weise sie ihn denn grüßen solle, stellte sich ihr erst gar nicht – auf perfekte Weise, versteht sich.

Yuzuki schätzte den Abstand zwischen ihnen auf ungefähr vier Schritte, als sie anhielt und prompt auf das linke Knie hinabfiel, den rechten Ellbogen auf dem Oberschenkel ruhend, um im Notfall blitzschnell aufstehen zu können. Ihren Blick senkte sie, jedoch nur so weit, dass sie seine Beine noch problemlos sehen konnte – und natürlich auch irgendwelche hastigen Bewegungen. Sie verlor keine Sekunde, um ihren Partner ordnungsgemäß zu grüßen: "Kazama Yuzuki, zu Befehl!"
 

Yamanaka Arata

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Die Einladung zur Prüfungsbegleitung flatterte Arata wie üblich erst knapp ins Haus – ganze zwei Tage vorher, um genau zu sein – und im Gegensatz zu manch anderem, der sich über diese kleinen Aufgaben echauffierte, war er ziemlich erleichtert gewesen, als er zuende gelesen hatte. Sicher, er war kein Hundetyp – genau genommen hatte er bisher gar keine Art Haustier gehabt – aber so ganz unmöglich würde die Aufgabe doch sicher nicht sein, oder? Im Zweifelsfall nahm er unterwegs ein paar Würstchen mit, immerhin waren Hunde bestechlich! Und wenn die Sache doch irgendwie schief ging … nun, dann hatten sie eben eine enttäuschte reiche Frau am Hals. Damit konnte er persönlich sehr gut leben, und würde die Leistung des Prüflings wahrscheinlich trotzdem über den grünen Klee loben. Immerhin wäre es doch sehr albern, wenn man wegen ungenügend zubereiteten Hundefutters nicht zum Genin aufsteigen konnte. Allgemein waren diese Aufgaben ja selten von größerem Format – er konnte sich schon gar nicht mehr erinnern, was seine eigene Prüfungsaufgabe gewesen war, jedenfalls wurde sie deutlich überschattet von dem, was danach gekommen war. Manche Abende hatte er immer noch Alpträume von gruseligen Särgen … Und ja, er hatte immer noch mit dem Selbstvertrauen zu kämpfen, was das Kommandieren von größeren Aufgaben anging, aber das hier schien ihm alles machbar zu sein … und vor allem ohne große Gefahren für ihn, den Prüfling, oder andere Teilnehmer. Selbst wenn etwas schiefging. Unterfordert fühlte er sich keineswegs – nur, weil er Feuerbälle speien konnte, hieß das ja nicht, dass er musste. Sogar das Wetter schien mitzuspielen, denn bei aller morgendlichen Frische versprach es heute ein angenehmer Sommertag zu werden.


Seine eigenen Vorbereitungen waren den Umständen entsprechend gewesen – er war tatsächlich ein bisschen früher losgegangen und hatte im Geschäft ein paar Hundesnacks besorgt, falls sie welche brauchen sollten, auf die Shinobiausrüstung im engeren Sinne hatte er aber lieber verzichtet. Es war ja schon unter normalen Umständen selten die beste Idee, wenn er ein Kunai in die Hand nahm, und auf einem Job fernab möglicher kampfbereiter Gegner konnte daraus nur ein bedauernswerter Unfall resultieren. Die paar Sachen, die man vielleicht doch brauchen konnte – Erste-Hilfe-Material, ein bisschen extra Verbandszeug, Hundesnacks, Butterbrotdose – hatte er einfach in eine Umhängetasche gesteckt und sich sonst recht normal angekleidet – feste Wanderschuhe, Jeans, T-Shirt und eine dünne Jacke darüber. Die Haare ließ er auf der Straße noch offen, würde sie aber vermutlich zusammenbinden, wenn sie mit der Arbeit anfingen … und er war sogar ein Viertelstündchen früher am Treffpunkt, ganz wie er sein sollte!


Die Person, die dann zur Prüfung antat, schien die Sache ein bisschen weniger entspannt zu sehen – aber gut, das war nur natürlich, oder? Auch wenn Yuzuki hier es vielleicht etwas extrem anging. Arata registrierte im Hintergrund, dass ihre Lehrer dem Mädchen offenbar nicht gesagt hatten, dass man in klassischer Shinobimontur eher das Gegenteil von unauffällig war, verzichtete aber auf neunmalkluge Hinweise – denn nicht nur konnte man sowas am Tag der Prüfung wirklich nicht gebrauchen, nein, es wäre auch ganz egal, was sie angezogen hätte! Ihr ganzes Auftreten war so diszipliniert, dass man sie nur für eine Soldatin halten konnte. So fiel dann auch der Gruß aus. "Hai, Yuzuki-san. Yamanaka Arata. Steh gerne auf." Erwiderte er in ähnlicher Diktion, auch wenn er definitiv entspannter wirkte, und entschied, das Vorgespräch hier eher kurz zu halten – es war nur eine Intuition, aber ihm war so, als hätte er mit jeder tiefergehenden Unterredung oder Nachfrage, wie sie sich fühlte, vorab nur für Irritation gesorgt. "Die Auftraggeberin wohnt die Straße hoch im Reihenendhaus. Offenbar spricht sie gleich zu ihren ... Anhängern? Ich denke, danach können wir uns letzte Instruktionen abholen. Alles klar?"


Diese Gegend von Josei war schon in ihren Außenbezirken schmuck, und spätestens in dem Viertel, wo sie sich jetzt befanden, konnte man das Geld einfach riechen. Arata verdrängte den Aspekt, dass er es gar nicht weit gehabt hatte, gekonnt, während er die in teuren traditionellen Gewändern oder modernen Kostümen angetanen Anwohner beobachtete, die zu so früher Stunde überwiegend noch dem Müßiggang frönten – und das Spektakel, das sich am Ende der sorgfältig sauber gehaltenen Allee abspielte, eher missmutig beäugten. Wen wunderte es? Den breiten Flanierweg schmückten exotische Bäume und Sträucher in verzierten Töpfen und Beeten, und die Bänke, die dazwischen aufgestellt waren, sahen so sauber und edel aus, als sei es bei Todesstrafe verboten, darauf ein so profanes Körperteil wie den Hintern abzusetzen – aber ausgerechnet vor der schicken Villa am Ende des Weges hatte sich eine Menschentraube von vielleicht hundert oder hundertzwanzig Personen versammelt, die alle gebannt auf die zierliche kleine Frau starrten, die gerade aus den Toren ihres Anwesens gekommen war, einen ausgesprochen desinteressierten kleinen Mops in den Armen haltend.

"Guten Morgen und herzlich willkommen zu Miyukis morgendlichem Mega-Strom!" Flötete es hell in die morgendliche Gasse, dicht gefolgt von zur Herz-Geste zusammengelegten Händen, mit denen sie grazil in die Runde winkte und dabei fast den Mops fallen ließ. Miyuki war in ein lässig wirkendes, aber definitiv sehr teures, weites Shirt gehüllt, dazu trug sie eine scheinbar schlichte kurze Hose und einen Jogginganzug, von dessen monetären Gegenwert man wahrscheinlich alle ihre Zuschauer hätte für einen Monat ernähren können. Die Vorgartenblumen hinter ihr erstrahlten bunt, der Himmel glänzte im zauberhaftesten Babyblau, die Sonne warf aus dem kleinen Zierteich einen perfekten Lichtreflex auf die Zuschauergruppe. "Gefällt mir!" Kam es vielstimmig wie hingerissen aus ihren Kehlen, und Miyuki machte einen huldvollen Knicks, während viele Zuschauer die Herzchengeste erwiderten. Einzelne warfen Geldscheine auf den Gehweg. "Wir treffen uns heute in Toshiros Tier-Cafe zu meinem Tutorial im Hundefrisieren! Mein Sponsor verlost unter den ersten zwölf Abonnenten vier seltene Metall-Foto-Platten mit Hunde- und Wurstmotiven! Einfach magnetisch an die Wand kleben und sofort eleganter wohnen!" Informierte sie die umgebenden Akolythen, die sogleich losliefen, um sich noch gute Plätze zu sichern, begleitet von Miyukis huldvollem Winken.

"Na super … ein Kult." Murmelte Arata, den dieses Spektakel definitiv auf dem falschen Fuß erwischt hatte, leise vor sich hin. Nur um gegenüber Miyuki, die einen Moment später schon auf sie zugelaufen kam und mit einem Mal sehr geschäftsmäßig wirkte, während sie versuchte, sich eine Zigarette anzuzünden, noch während sie den Mops im Arm balancierte, eine ausdruckslose Maske entgegenzuhalten.

"So. Wo war ich stehen geblieben … aaaah! Ihr müsst die bezahlte Hilfe sein, ja? Ach verda- Hast du mal Feuer?" Arata schnippte mit dem Finger und hielt der jungen Frau wortlos ein Flämmchen entgegen. "Sehr gut, sehr gut … ich bin sicher, ihr seid auch Fans oder habt euch vorher informiert, nicht wahr? Jedenfalls, mein üblicher Hundesitter ist leider mit Blutvergiftung im Krankenhaus, aber es ist nicht weiter dramatisch, da bin ich sicher. Ich würde ja selbst, aber wenn ich meine eigenen Tierchen zu dieser Veranstaltung mitnehme haben sie den Rest der Woche schlechte Laune, weil sie sich so viel mit dem Pöbel abgeben mussten! Ich bin heute Abend wieder da. Amüsiert euch gut und passt mir ja auf die Tiere auf, Schätzchen, aber wehe ihr macht mir Schuhabdrücke auf den Teppich. Und nicht vergessen zu Mögen und zu Abonnieren!"

Beflissenes Nicken war da die einzig angemessene Antwort – und nicht mal für diese schien die Dame zu warten, denn einen Moment später war sie verschwunden, nachdem sie Yuzuki noch achtlos einen Schlüssel in die Hand gedrückt und den Mops auf der Wiese abgesetzt hatte.



Arata wartete, bis die Dame sicher außer Hörweite war, dann pfiff er leise. "Diesen Petfluencer-Trend muss ich verschlafen haben … kannst du damit etwas anfangen?" Fragte er beiläufig, ehe sie das Anwesen betraten. Er zog einen Tagesplan mit den zu erledigenden Dingen aus seiner Tasche und hielt ihn Yuzuki hin, damit sie ihn ebenfalls studieren konnte – aktuell würde in einer halben Stunde die Raubtierfütterung anstehen. "Machen wir uns am besten erstmal mit dem Anwesen vertraut, dann müssen wir hinterher nicht lange suchen, was wo ist."

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Kazama Yuzuki

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Yuzuki folgte der Aufforderung aufzustehen unverzüglich mit einem knappen "Hai!" nach, und binnen Sekundenbruchteilen stand die junge Dame ihrem Vorgesetzten kerzengerade gegenüber. Seine Wortwahl hatte sie ein wenig überrascht. 'Vielleicht ist er nicht so butterweich, wie ich dachte.' Der Gedanke, dass seine Erscheinung eine ausgeklügelte Täuschung sein mochte, erhärtete sich ein wenig. Immerhin verlor er keine Zeit und kam sofort zur Sache. Die folgende Erklärung und Einführung in diese weltbewegende Aufgabe dauerte etwa vier Sekunden und wurde mit einem knappen "Verstanden." quittiert.
Für ihre Umgebung hatte Yuzuki auf dem Weg zu ihrem Auftraggeber nur eingeschränkt Augen. Ihr Blick ruhte die meiste Zeit auf Arata – seinem Gang, seiner Haltung; selbstverständlich nur aus beruflichem Interesse. Viel ergab ihre Beobachtung nicht – genauer gesagt: rein gar nichts von Bedeutung. Er ging wie ein junger Mann, ohne nennenswerte gesundheitliche Schwierigkeiten, soweit sie das beurteilen konnte – und sonst nichts.
Davon abgesehen war ihre Umgebung deutlich vielsagender. Absolut nichts ließ irgendeinen Zweifel aufkommen, dass hier die Orchideen unter den Menschen wohnten; vergoldete Dächer waren wohl das Einzige, was ihr als denkbarer Superlativ zu diesem überwältigenden Anblick einfiel. Viel war nicht los, aber das blieb nicht lange so: Kaum dass das angepeilte Haus ihres Auftraggebers in Sichtlinie kam, änderte sich alles. Einige Dutzend Menschen umringten eine Frau, die – so mutmaßte Yuzuki einfach mal ins Blaue hinein – ihr Klient sein dürfte. Die Menge verhielt sich alles andere als normal. Irgendwie indoktriniert?
Eine seltsame Mischung aus Erleichterung darüber, dass dies hier eventuell doch noch eine vernünftige Mission werden könnte, Angst darüber, bei ihrer allerersten Aufgabe gleich mit so etwas konfrontiert zu werden, und so etwas wie Amüsement darüber, dass ihr Vorgesetzter die Dinge ebenso beurteilte wie sie selbst.
Nach außen hin zeigte sich kaum eine Reaktion auf dem Gesicht der Kazama, lediglich ein langer Blick in Aratas Augen, gefolgt von einem katzenhaft langsamen Blinzeln: „Das ist auch mein Eindruck.“ So fern es ihr lag, ihn als menschlichen Schutzschild zu benutzen, so naheliegend war es, einfach hinter ihm zu verschwinden, als die Anhänger der Petfluenz-Offenbarung das Gelände zu verlassen suchten – just als die beiden es erreichten. Die Priesterin der Produktplatzierungen wirkte deutlich entspannter. Ihr Ziel war nicht, wohin auch immer der Rest verschwand, sondern die beiden Ninjas.
Es folgte ein kurzer, prägnanter, aber nicht minder verstörender Austausch, dem Yuzuki so gut es ging folgte, ohne wirklich zu verstehen, was er zu bedeuten hatte. Ohne auch nur die Chance auf eine Antwort, stand sie plötzlich mit einem Schlüssel in der Hand da – und blickte der Erleuchteten des Algorithmus hinterher. So ziemlich alles an dieser Situation biss sich mit ihrer Erwartung an die Realität.
Eine ordnungsgemäße Hundebegrüßung an den Mops, der noch immer vor ihnen saß, später, stellte sie erleichtert fest, dass das Tier sich von alleine zu der großen, zweiflügeligen Tür aufmachte, durch die sie das Anwesen bald betreten würden. "Nein." war alles, was sie antworten wollte, aber bevor sich eine unangenehme Stille ausbreitete, schob sie schnell noch hinterher: "Ich kann mit solchen… schrägen… Dingen wenig anfangen."
Schräg – jawohl, das war es! Es lag Yuzuki fern, unprofessionell zu sein, aber in diesem Fall war „schräg“ wohl die passendste Umschreibung für die Situation der beiden.
Momente später setzten sie sich in Bewegung, und im Gehen warf die junge Kunoichi einen genauen Blick auf die Liste, die ihr kredenzt wurde: Frühstück mit Gemüse und Hähnchenbrust stand als Erstes auf dem Plan, dann eine Stunde freies Spielen, Kommandotraining, Gassi gehen und – wie könnte es auch anders sein – der größte Teil des Tages würde sicher für das folgende, ausgedehnte Pflegeprogramm draufgehen. Von entspanntem Hundeleben war bei diesen Vierbeinern keine Rede – die Tiere waren ganztags voll eingespannt. Die Liste wurde studiert, bis sie die opulente Tür erreichten. Und da Yuzuki den Schlüssel hatte, fiel ihr natürlich das Öffnen derselben zu.

Mit einem leisen Klicken entriegelte sie sich Sekunden später, und der Mops, der ihnen brav hinterhergetapst war, verschwand durch den ersten Spalt, als sie die große, schwere Tür aufzog. "Verstanden, wir sollten uns aber beeilen. Das Frühstück vorzubereiten wird Zeit benötigen."
Ihr Blick ruhte auf Arata, als sie ihm antwortete – ein Fehler! Die anderen Vierbeiner hatten natürlich gemerkt, dass da jemand kam, und bereits als der Schlüssel ins Schloss gerutscht war, hatte sich drinnen ein helles Mopsgebell ausgebreitet. Die Möpse waren nicht das Problem – das Problem war leise, aber ungleich gefährlicher. Yuzuki zog die Tür gerade weit genug auf, um den Mops hineinzulassen, der mit ihnen draußen war, und hätte sie nicht gerade auf ihren Kameraden geblickt, hätte sie den gewaltigen schwarzen Schatten auch früher gesehen, der sich gerade beängstigend schnell auf die beiden zubewegte.
Ihr Blick hatte keine Zeit, das weiß-goldene, äußerst extravagante Innere des Anwesens zu begutachten, als sich ihr Gesichtsausdruck zunehmend mit Angst füllte. Der Schatten wuchs rasend schnell und erreichte bald die Tür – und damit auch sie beide. Zum Ausweichen blieb ihr keine Zeit, stand sie doch exakt mittig hinter der Tür. Aber mit etwas Glück schaffte ihr Ausbilder es noch, dieser gewaltigen Bernhardinerdame auszuweichen, die da so freudestrahlend auf sie zustürmte und sie scheinbar sanft und liebevoll begrüßen wollte: 'Das Vieh ist ja so groß wie ein Pferd!'

Pflichtgetreu versuchte sie noch, Arata zu warnen: "Auswei- URGH!" Und dann war Griselda auch schon da...
 

Yamanaka Arata

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Yuzuki gab sich wirklich Mühe mit dem militärischen Auftreten. Arata gewann auch den Eindruck, dass sie nach seiner daran angepassten Begrüßung nicht mehr so gehemmt reagierte wie sie ganz zu Anfang noch gewirkt hatte. Mmh. Nun, er verstand noch nicht, weshalb das nötig war, aber sie wäre auch kaum die erste, die die Akademie mit einem sehr – geradlinigen Verständnis von ihrem Beruf verließ. Er war ja selbst eher ein Ausnahmeschüler gewesen, schon ein bisschen zu alt, um in der gleichen Weise vom Reiz des Marschierens und Waffenpolierens mitgerissen zu werden, so wie er einige Mitschüler damals erfasst hatte. Und vielleicht auch aus keiner so ganz typischen Shinobifamilie, denn so viele Jahre schienen ihn nicht von Yuzuki zu trennen. Nun denn. Er mochte es noch nicht ganz durchschauen, aber für den Moment hatte er keine Probleme damit, ihr einfach das zu geben, was sie wohl zu brauchen glaubte. Auch, wenn er sich ein bisschen beobachtet fühlte, als sie los zogen … spätestens, als sie am richtigen Haus angekommen waren, war er aus dem wachsamen Blick entlassen. Es gab aber auch wahrlich genug anderes zu sehen – so richtig klar wurde ihm aus der Anschauung zwar noch nicht, worauf die Anhängerschaft bei dieser sogenannten Petfluenzerin hinauslief, aber anscheinend war es eine Form von kommerzieller Ersatzreligion …? Arata fühlte sich ein wenig an die stets finanziell klammen Gurus und Prediger verschiedener Coleur erinnert, mit denen er dankenswerterweise selten im Dienst zu tun hatte – er wäre vermutlich in Versuchung gekommen, sich zu vergessen. Es hatte aber auch etwas von Sterndeutern, denn offenbar war da auch einen Aspekt von praktischer Lebenshilfe – nur dass diese beiden Gruppen meist nicht so verschlagen waren, für ihre Geldeintreiberei auch noch niedliche Tiere hinzu zu nehmen. Möglicherweise war das hier eine weiterentwickelte Form der alten Taktik? Und ach ja – das war hier ihre Auftraggeberin, nicht das Missionsziel. Zauberhaft … Yuzuki schien das wenigstens ähnlich kritisch zu sehen. Vielleicht wurden sie ja noch Freunde! Arata ging beflissen zur Seite, um den Fans auszuweichen, als die aus der Straße in Richtung Innenstadt strömten, wo sich höchstwahrscheinlich das Tiercafe befand.

Die Begegnung mit der Dame des Hauses war speziell, aber immerhin angenehm schnell vorbei. "Ganz normales Gespräch mit einer reichen Auftraggeberin. Besser, man hält die so kurz wie möglich." Bemerkte er zu Yuzukis besserem Verständnis – und zu ihrer Beruhigung, nachdem die im Anschluss an die kurze Begegnung und Schlüsselübergabe doch ein bisschen verstört dreinschaute, und seufzte leise, während Yuzuki den Mops begrüßte. Der schien wenigstens zutraulich zu sein und ging ganz von alleine zur Tür, als sei ihm schon völlig klar, was jetzt kommen würde. Da hatte das Tier einen kleinen Wissensvorsprung ihnen gegenüber. Das stellte sich vielleicht auch darin dar, dass der Hund hinter der Eingangstür, die sie in einen Raum führte, den man nur als Eingangshalle beschreiben konnte – mit einer Deckenhöhe, die auch für die Residenz eines Feldherren nicht unpassend gewesen wäre, genügend Säulen, um einen handelsüblichen antiken Tempelkomplex auszustatten, und das alles in einer weiß-goldenen Optik, als beträten sie gerade eine sehr, sehr teure Zahnarztpraxis. Was gar kein so schlechter Vergleich war, denn sonderlich bewohnt wirkte dieser Wohntempel nicht gerade …

… also, mit Ausnahme der Hunde natürlich.

"Oha. Gut, ich bin nicht der schnellste Koch, aber immerhin sind wir zu zweit …" Arata war ein wenig zu sehr damit beschäftigt gewesen, die Architektur zu bewu- nein, das eher nicht, sagen wir: Zur Kenntnis zu nehmen, und anschließend schon bei der Befürchtung, wie hier wohl die Küche aussehen mochte. Er reagierte erst, als er merkte, dass Yuzuki in Unruhe geriet – was allerdings zu spät war, um noch furchtbar viel zu tun, als Massen von HUND über sie hereinbrachen, so machtvoll und gewichtig wie eine zornige Flutwelle!

… gut. Vielleicht nicht ganz so zerstörerisch. Das erste, was Arata in den darauffolgenden Momenten wahrnahm, war die schiere Masse an Haaren. Vor ihm, neben ihm, rings um ihn herum … dann war da irgendwo noch Yuzuki (möglicherweise aber auch unter Haaren begraben) und … irgendwo waren auch Beine? Er brauchte einen Moment um zu begreifen, dass er sich bewegen konnte – das aufgeregte Bellen, dass die Möpse ringsum veranstalteten, machte es etwas schwer, sich zu orientieren. Mit einem leisen "Uuuhm …" stand er auf, blinzelte, und nahm zur Kenntnis, dass Yuzuki offenbar die besondere Zuneigung der Hündin gewonnen hatte. Dabei hatte er die Snacks dabei!

"Ihr kommt zurecht?" Fragte er diskret, nachdem er vorsichtig wieder aufgestanden war, und tätschelte gedankenverloren einem der Möpse den Kopf, während er abwartete, ob das Knäuel vor ihm sich wohl ohne äußeres Zutun entwirren würde. Er würde ja was tun, aber er hatte nie einen Hund gehabt, und eigentlich erwartete er nicht, dass er dieses riesige Plüschtier sonderlich beeindrucken würde – und außerdem sollte das hier ja auch Yuzukis Chance sein, ein paar Punkte zu sammeln, nicht? Die Küche konnte sicher noch ein paar Minuten warten!

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Kazama Yuzuki

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Der Aufprall hallte noch nach – nicht nur in ihrem Brustkorb, sondern auch in ihrem Stolz.

Ein Gewicht, das einer halben Kuh Konkurrenz machte, drückte sie in den gepflegten Kiesweg des Anwesens, während sabberwarme Atemzüge über ihr Gesicht strichen. Ihr Blick ging gen Himmel – nüchtern, unbewegt. Nur das leise Zittern in ihrer linken Augenbraue hätte einem geübten Beobachter verraten, dass innerlich gerade ein kleines Weltbild einstürzte. Während Griseldas Schwanz hinter ihr freudig mal nach links und mal nach rechts ausschlug, war in Yuzukis Kopf nur Platz für eine erste Schadensanalyse.

'Ein Shinobi zeigt niemals Emotionen. Gescheitert!
Ein Shinobi ist stets auf alles vorbereitet. Auch gescheitert!'


Sie musste sich mit ihren Fehlern abfinden, sie waren passiert, und alles, was sie jetzt noch tun konnte, war es zukünftig besser zu machen. Ein Blick nach oben verriet ihr allerdings schon, dass dies schon eine Herausforderung für sich werden konnte. Anstatt eines blauen Himmels lachte der freudige Blick einer glücklichen Bernhardinerdame auf sie hinab – und sie machte keine Anstalten, freiwillig von ihr runterzugehen.

Ein kurzer Seitenblick zeigte ihr, dass Arata sich bereits wieder auf die Beine stemmte – und dass Griseldas Aufmerksamkeit wohl ganz auf ihr selbst lag. Er beugte sich bald darauf hinab, um einem Mops den Kopf zu tätscheln und die „Strafe“ folgte auf dem Fuße. Während die beiden anderen Kleintiere dem jungen Shinobi am Bein herumschnüffelten, hob der Getätschelte den runden Kopf und tat, was Möpse eben tun: Momente später fuhr eine nasse, warme Hundezunge über Aratas Handfläche.
Wäre Yuzukis Situation nicht ungleich schlimmer, hätte sie den Moment amüsant gefunden. Der Fall lag klar auf der Hand: Sie konnte nicht ewig hier liegenbleiben. Auch wenn Griselda zugegebenermaßen warm und flauschig war. Mit einer kontrollierten Verlagerung ihres Körpergewichts drückte sie die Flanke des Hundes mehr schlecht als recht hoch – ein Manöver aus dem Abschnitt "Umklammerungen: Lösungsmöglichkeiten ohne Gesichtsverlust". Es kostete das junge Mädchen alles, was es aufbieten konnte, aber irgendwie bekam sie es hin, das Tier hoch genug zu stemmen, um aus dessen eisernen Griff zu rollen.
Neben ihr entdeckten auch die beiden restlichen Hunde Aratas Hand als Schleckziel und hielten freudig darauf zu. Aber das interessierte Yuzuki nicht im Geringsten: "Ich bitte für meine Verfehlung um Entschuldigung." In der Hoffnung, dass alles Nötige damit gesagt sei, wandte Yuzuki sich um und warf endlich einen Blick ins Innere des Anwesens.

Zwei tiefe Atemzüge, um die Restwürde aufzusammeln, dann trat Yuzuki durch die Tür. Ein Schritt über die Schwelle bedeutete einen Neuanfang – zumindest sagte sie sich das. Der Anblick, der sich ihr bot, stand jedoch im harten Kontrast zu dem, was sie gewohnt war. Weiße Marmorsäulen, die eher an einen Tempel als an ein Zuhause erinnerten, spiegelten sich im glänzenden Boden, während golden gerahmte Porträts von flauschigen Tieren wie eine Ehrenwand der haarigen Aristokratie wirkten. Im Zentrum der Halle: eine opulente Wendeltreppe, dekoriert mit Pfotenmustern. Yuzuki runzelte die Stirn. 'Höflichkeit erfordert Zurückhaltung.' Aber innerlich stellte sie sich ernsthaft die Frage, ob man für solche Innenarchitektur nicht sein Seelenheil verkaufen musste.
"Wir sollten uns einen Überblick verschaffen. Wir müssen die Küche lokalisieren. Priorität hat die Zubereitung der Mahlzeiten." Sie wandte sich kaum merklich an Arata, sah ihn aber nicht direkt an – als hätte sie Angst, er könnte ihr noch immer den Sabber am Kinn ansehen oder ihr das vorhergehende unentschuldbare Scheitern zulasten legen. Ihre Stimme war gefasst, fast militärisch. Der Tritt ihrer Schuhe hallte hart über das Marmorparkett. Der Einsatz begann. Ihr Ziel war es, sich mit dieser Aussage zu einem Abschluss zu zwingen und sich wieder in Richtung Zukunft zu orientieren – das Vorhaben glückte nur mäßig, denn der Prüfungsdruck lastete noch immer auf ihr. Aber jetzt galt es, endlich die Küche zu finden!
 

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Yuzuki schien den kleinen Zusammenstoß ganz schön stoisch aufzunehmen, wie Arata beobachten konnte, während er mit einem Übermaß an Mopszuneigung umgehen musste – und versuchte, die Aufmerksamkeit halbwegs fair unter der überenthusiastischen Meute zu verteilen. Dass er dabei nasse Finger bekam, störte ihn nicht im Geringsten – verglichen damit, was er sich regelmäßig beim Gärtnern einfing, waren so ein paar schlabberige Hundezungen wirklich nicht schlimm, abgesehen davon, dass er sich gleich erstmal die Hände würde waschen müssen. Und Yuzuki? Stoizismus war praktisch, aber gleichzeitig sah er auch, dass das nicht unbedingt ihre emotionale Reaktion war, sondern eher der Habitus, den sie zeigen wollte. Gut, dafür hätte man kein Yamanaka sein müssen. Die wenigsten Leute nahmen es ganz so lässig, wenn sie von einem halben Zentner Hund umgewälzt wurden … gut. Er kannte da eine Inuzuka, die vermutlich einfach zurückgetollt hätte, bis der Hund zumindest kurzzeitig zufrieden war. Leider keine Fähigkeit, die ihnen beiden gegeben war …

"Oh, es gibt keine Veranlassung. Weder die Mission noch ich haben Schaden genommen, oder?" Gab er auf die Entschuldigung zurück, und spielte es erstmal mit einem glatten wie professionellen Lächeln ab – noch war er zu unsicher, was er zwischenmenschlich von dem Mädchen halten wollte, um sich hier weiter zu exponieren. Und außerdem hatte er ja jetzt alle drei Möpse zu bespaßen und gar nicht die Zeit, sich lange Entschuldigungen anzuhören, doch auf Länge schien es Yuzuki ohnehin nicht anzukommen. Sie orientierte sich stattdessen rasch auf ihre nächste Aufgabe, auch wenn sie es sehr militärisch formulierte. Da konnte er sich den Hinweis, dass sie sich ruhig auf ihre Aufgabe konzentrieren sollte, somit auch gleich sparen ... und ebenso verkniff Arata sich den Hinweis, dass sie das, was sie gleich darauf sagte, bereits in weniger übertriebenen Begriffen eben schon gesagt hatte. Nein, er nickte lediglich. Was sie vermutlich nicht einmal sah, weil sie nicht zu ihm schaute. Es brauchte auch hier keinen psychologisch versierten Ninja, um zu erahnen, dass sie möglichst schnell von diesem unrühmlichen Griselda-Zwischenfall wegkommen wollte. Nun gut – das konnte er ihr schlecht verübeln, und so schloss er sich an. Dicht gefolgt von den Möpsen – und natürlich auch Griselda, die alle definitiv zu wenig Streicheleinheiten bekommen hatten und das auch deutlich mitteilten! Mit entsprechend musikalischer Hundebegleitung war der weitere Weg durch die weitläufige Villa dann auch gleich nochmal so schön … vor allem weil hier offenbar niemand dran gedacht hatte, die vielen Räume zu beschriften. Was schade war, denn das hätte hier wirklich weitergeholfen.

Es dauerte ein paar Minuten ratlosen Rumprobierens, bis sie hinter einer viel zu opulenten Glastür tatsächlich soetwas wie eine Küche gefunden hatten … und nochmal eine Minute, bis sie es schafften, die viel zu neugierigen Hunde für einen Moment auszusperren. Griselda schien Türen glücklicherweise mehr zu respektieren als den aufrechten Gang menschlicher Besucher, denn sie legte sich erwartungsvoll vor der Türe hin, aber die vier Möpse waren da frecher, und schlabberten vereinzelt auch an der Tür, nachdem Arata diese endlich zubekommen hatte.

"Okay … jetzt sind wir allein. Such schonmal die Zutaten, ich schaue nach Besteck das wir brauchen."

Bemühte Arata sich um ein wenig Koordination – zwar sollte er grundsätzlich Yuzukis Fähigkeit in diesen Dingen testen, aber ihnen lief ein wenig die Zeit weg, also erlaubte er sich einmal, hilfreich tätig zu sein. Natürlich war auch dieses Zimmer für eine Küche deutlich zu sauber, deutlich zu groß – vom Format her hätten hier bequem zwanzig Leute beim Kochen zugucken können, und vielleicht war das auch der Witz dabei? – und es war fast blendend hell, weil jede Arbeitsfläche und jeder Schrank durch eine Kombination aus Deckenlampen und Spiegeln perfekt ausgeleuchtet war. Das allgegenwärtige Hunde-Merchandise brauchte gar nicht mehr erwähnt werden … gleichzeitig war hier vieles eher Schein als Sein. Denn wie Arata bei der Suche nach ein paar brauchbaren Messern zum Filetieren, Schüsseln, Tellern und was man sonst immer so gut gebrauchen konnte feststellen durfte, waren manche der Schubladen und Oberschränke einfach leer geblieben. Sehr sauberes Leer, aber … leer. Einen ausreichend großen Teller hatte er zwar dennoch rasch gefunden, aber wo waren die Filetiermesser …? Hoffentlich hatte Yuzuki beim Auffinden der Hähnchenstücke schneller Erfolg!

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Die ersten paar Minuten verwendeten die beiden Ninjas darauf, sich einen Überblick über den Grundriss des Gebäudeinneren zu verschaffen. Wo sie auch hinsahen, fanden sie eine seltsam passende Mischung aus Opulenz und Hundekitsch vor, die in jeder Hinsicht einfach zu viel war – zumindest für Yuzuki. Es dauerte zum Glück nicht lange, da war die „Küche“ auch schon lokalisiert.
Die weit größere Herausforderung war, die vier Felltiere aus dem Raum zu halten, als sie ihn betraten. Beziehungsweise drei Felltiere. Griselda schien sich von vornherein nicht zu wagen, sich der Tür auch nur zu nähern – bei den drei Möpsen sah das allerdings anders aus. Deren ausdauerndes Gekläff gewann sekündlich an Aufregung, denn sie wussten ganz genau, dass es wohl bald Frühstück geben dürfte, und natürlich hatten sie sich schon im Voraus zu den Sous-Chefs des Tages ernannt.
Kaum dass die beiden Jugendlichen versuchten, die Tür zu öffnen, versuchte auch schon ein Mops, den Raum zu erobern. Yuzuki hob mit erstaunlicher Geschwindigkeit ein Knie, um einen besonders entschlossenen Mops daran zu hindern, sich mit einem Sprung seiner kurzen, flauschigen Beinchen auf den blitzsauberen Küchenboden zu katapultieren. Den Schreckmoment des kleinen Hündchens konnten sie nutzen, um die Küche zu betreten und die Glastür hinter sich zu schließen.
Die Hündchen gaben natürlich nicht auf, aber obwohl sie es nicht allein schafften, die Tür wieder zu öffnen, hielten sie sich dennoch erfolgreich mit ihrem Schlecken und Kratzen an derselben in Erinnerung der beiden Shinobi. Aber das war unwichtig, denn jetzt gab Yamanaka-san ihr eine Anweisung. ‘Anweisungen des Gruppenführers ist unverzüglich Folge zu leisten.‘ „Verstanden.“
Yuzuki nickte knapp – typisch für sie. Das Mädchen ignorierte die sensorische Überlastung so gut es ging, immerhin hatte sie ihren Blick bereits auf die glänzenden Oberflächen der überdimensionalen Küche gerichtet. Alles war … übertrieben. Viel zu viel Raum, viel zu viel Licht, viel zu viel spiegelnder Prunk. Weniger eine Küche, mehr ein Präsentationsraum. Und doch: Befehle waren Befehle – oder in diesem Fall zumindest ein Plan.

Mit einem kontrollierten Schritt trat sie an einen der Oberschränke, überprüfte systematisch deren Inhalt – und stellte fest, dass sie offenbar nicht allein mit der Beobachtung geblieben war: Auch diese waren leer. Nicht chaotisch, nicht unordentlich – einfach … leer. Klinisch. Inszeniert. Beide wussten nicht, dass sie sämtliche Kochutensilien samt Messern mit Hundepfotenmuster und sogar den Hundenäpfen mit Namensgravur in den Schubladen der großen Arbeitsinsel in der Mitte des Raumes finden würden. Daher scheiterte Yuzuki bei ihren ersten Versuchen, irgendwas Nützliches zu finden, sang- und klanglos.
Bald hatte sie sich zu dem – natürlich ebenfalls beeindruckenden – Kühlschrank vorgearbeitet. Als sie die Tür öffnete, fand sie … absolut gar nichts. „Auch leer.“ Ein Gefühl der Enttäuschung breitete sich in ihrer Brust aus – das ergab absolut gar keinen Sinn, zumal ‘Aber das Ding ist eingeschaltet.‘ Der kühle Luftzug, der ihr um die Nase strich, bewies das deutlich. Ihre Brauen zogen sich merklich zusammen, als sie die schwere Kühlschranktür wieder schloss. Wo konnten denn die womöglich wichtigsten Dinge, die so eine Küche brauchte, wohl sein? Yuzuki blickte sich suchend um. ‘Keine anderen Kühlschränke.‘
Aber am fernen Ende des großen Raumes fanden ihre intensiven Augen eine Metalltür mit einem überfrorenen Bullauge – zu kalt für so ziemlich alles, was sie brauchen würde. Wenn ihre Zutaten in diesem Kühlhaus eingelagert waren, würden sie das mit dem Hundefrühstück gleich vergessen können – das Auftauen allein würde ein paar Stunden in Anspruch nehmen. Dennoch konnte sie dieses Szenario nicht ausschließen. Mit bedächtigen Schritten näherte sie sich der schweren Tür. Und sicher hätte sie diese auch geöffnet, wenn ihr nicht etwas anderes aufgefallen wäre, als sie davor zum Stehen kam.
Nur mit Glück fiel ihr rechtzeitig auf, dass auf dem Boden neben ihr, hinter einer Trennwand verborgen, ein großes, seltsames, donutförmiges Glasgebilde in den Boden eingearbeitet war. Mit nicht wenig Neugier näherte sich die Schwarzhaarige, und obwohl darin kein Licht brannte, erkannte sie es: „Ich denke, ich habe die Lebensmittel gefunden.“, teilte sie Arata so lebendig mit, wie es ihre Art war. Der Glasring war mit einer Edelstahlschlaufe versehen, die es ihr erlaubte, die „Tür“ mit dem Fuß aufzuziehen, und wie zur Bestätigung waberte ihr sofort ein Schwall kalter Luft entgegen, als die Kühlschrankbeleuchtung ansprang.
Sie musste die kleine Wendeltreppe nicht sehr weit hinuntersteigen, um zwei große Tabletts zu entdecken. Eines mit der Aufschrift „Frühstück Griselda“, und das andere: „Frühstück Nups, Dups und Klaus-Dieter“.

Hatte Arata die Kochutensilien gefunden, als Yuzuki mit dem ersten Tablett zurückkehrte? „Es sind zwei Tabletts mit vorbereiteten Zutaten vorbereitet.“, darin waren verschiedenste Gemüsesorten nicht eingefroren, aber gekühlt aufbewahrt - und natürlich auch eine Menge Hähnchenstücke. Draußen gerieten zumindest die drei kleinen Hunde schon außer Rand und Band.

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Der Eindruck einer zwar aparten, aber doch ... leeren Küche verschärfte sich, während Yuzuki mehrmals erfolglos versuchte, Lebensmittel ausfindig zu machen. Sogar der Kühlschrank war leer, obwohl Licht darin anging, was Arata ebenfalls zum Stirnrunzeln brachte. "Das hier ist eine Kulisse, keine Küche ..." murmelte er, mehr zu sich selbst als unbedingt an Yuzuki gerichtet – die damit wahrscheinlich auch nichts hätte anfangen können, immerhin war es keine Anweisung. Aber wieso hatte man eine Kulisse zuhause? Die Frau war ja ohnehin zu reich um selbst zu kochen, aber er hatte auch nicht das Gefühl, dass hier ihr Essen zubereitet wurde. Selbst für sehr disziplinierte Angestellte sah das hie rein wenig zu perfekt aus. Ob es eine zweite Küche gab, die tatsächlich benutzt wurde, und das Machwerk hier nur zur Belustigung für Gäste oder besonders auserwählte Fans diente?

Eher aus Neugier denn aus Erwartung, dort etwas zu finden, zog Arata als nächstes weitere Schubladen in der großen Kochinsel in der Mitte auf, die natürlich auch ein echter Hingucker war – wenn man Küchen hätte verkaufen wollen, wäre das hie rein perfektes Ausstellungsobjekt gewesen, keine Frage! Umso überraschender, dass er tatsächlich etwas fand, das noch sinnstiftender wirkte als die verschiedenen Spezialmesser, die er vorher verstreut in diversen Ecken gefunden hatte. "Oh ... hier wären schon mal Näpfe." Teilte er seinen überraschenden Fund mit, und platzierte diese prominent auf der Kochinsel, während Yuzuki weiter nach dem mysteriösen verschwundenen Kühlschrank fahndete. Arata beobachtete ihre Suche für den Moment nur – die Aufgabe war harmlos genug, um sie erstmal machen zu lassen, wie er fand – und war zugegeben ebenso skeptisch wie sie, als sie die Metalltür mit dem Bullauge untersuchte. Dort befand sich zwar bestimmt etwas grundsätzlich essbares – also, hoffentlich jedenfalls, denn die Alternativen waren alle deutlich unschöner ... – aber sicher nicht in einem verzehrfertigen Zustand. Das schien Yuzuki auch zu erkennen, so zaghaft, wie sie weiter heranging. Und ein wenig später entdeckte sie auch ... eine Bodenluke? Okay, das hatte er selbst nicht erwartet. Ein ... in den Keller eingelassener Kühlschrank? Puh. Immer wenn du denkst, du hast alles verrückte in dieser Welt gesehen ... nein, es waren nicht Ninjutsu oder verstörende Genjutsu, die diesen Gedanken auslösten, sondern die absurd Welt der wohlhabenden Auftraggeber. Hier traf man doch immer wieder auf überraschende neue Formen des Wahnsinns. Ängste, dass er zu proletarisch für diesen erlauchten Kreis sein könnte, hatte er mittlerweile wenigstens abbauen können. Wirklich reiche Leute dachten über soetwas gar nicht erst nach – in ihrer Welt gab es die ärmeren Schichten gar nicht so richtig, und Besuche in der Innenstadt waren schon so etwas wie Auslandsreisen.



Er nickte dementsprechend ein wenig betäubt, als Yuzuki verkündete, die Speisen gefunden zu haben, und blieb stehen, wo er war, bis sie damit wieder nach oben zurückkehrte. Immerhin fand er sich in der Lage, die Arbeitsfläche für zwei Personen vorzubereiten, damit Yuzuki ihr militärisch-durchorganisiertes Konzept der Jobbewältigung auch direkt fortführen konnte, während er das Konzept eines begehbaren Kühlschranks mit leichtem Kopfschütteln kommentierte.

"Sehr gut." Kommentierte er, als sie mit den Tabletts zurückkam, und blendete nach einem kurzen Leseversuch sogleich wieder aus – er wollte jetzt nicht auch noch über die Namenswahl bei den unschuldigen kleinen Vierbeinern nachdenken! "Welches soll ich vorbereiten? Oder würdest du mich anders einsetzen?" Fragte er, und delegierte die Entscheidung, die durch das zunehmend aufgeregtere Kläffen draußen bereits im Raum stand, damit direkt zurück an den Prüfling. So viele taktische Fragen gab es hier ja nicht zu lösen – da war die Frage, ob Yuzuki auch hier effizient vorging und wer beispielsweise Griseldas anspruchsvollere Mahlzeit übernehmen sollte, aktuell das naheliegendste, was er testen konnte. Er hatte zwar nicht ernsthaft vor, Yuzuki hier durchfallen zu lassen, aber – wenn es zumindest einen Ansatz von Tatsachen für eine gute Bewertung gab, schrieb die sich immer einfacher.

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Kazama Yuzuki

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Yuzuki hatte die Worte von Arata vernommen, und obwohl sie innerlich ein kurzes, fast unsichtbares Rinnsal Freude verspürte, blieb ihre äußere Reaktion völlig unberührt. Ein winziger Funken Wärme breitete sich in ihrem Inneren aus und wuchs bedenklich schnell zu einem wohligen Feuer. Dennoch: Hier die Konzentration zu verlieren ging absolut gar nicht, deshalb bemühte sie sich, sich zu konzentrieren, als er ihr die Entscheidung überließ, welchen Schritt sie als Nächstes gehen sollte. Für einen Moment war sie ratlos, sie kannte seine Fähigkeiten nicht. Kein Dienstblatt, keine Einsatzberichte, keine persönlichen Einschätzungen. Wie sollte sie also wissen, was er übernehmen konnte? Sie fühlte sich ertappt und auf dem falschen Fuß erwischt. Das warme Gefühl des Kompliments hatte kaum Platz gemacht, da wuchs schon die Kälte des Anspruchs an sie. Die Erwartung stand im Raum, so präsent wie eine Prüfung in ihrer Prüfung – und natürlich konnte nur eine perfekte Entscheidung die richtige sein.
Wenn sie Arata, dem Vorgesetzten, das Frühstück der Alphahündin überließe, könnte das als angemessene Ressourcenzuweisung interpretiert werden – oder als plumpe Bequemlichkeit. Übernähme sie hingegen selbst die größere Mahlzeit, liefe sie Gefahr, sein Können ungenutzt zu lassen. Also suchte sie in seinem Gesicht nach einem Hinweis, einem winzigen Anzeichen. Aber Aratas Pokerface war ebenso höflich wie undurchdringlich. Am Ende blieb ihr keine Wahl – ein Befehl war ein Befehl, auch wenn er implizit erteilt wurde.
Es dauerte ein paar Sekunden zu lang, aber dann marschierten ihre Worte dennoch diszipliniert über ihre Lippen: „Verstanden. Ich übernehme Griseldas Mahlzeit.“

Die Küche entpuppte sich als eigenartige Szenerie: mehr Kulisse als Funktion, mehr Schein als Sein. Viele Schubladen führten ins Leere, aber nach kurzer, zielgerichteter Suche fanden sie schließlich das Nötigste. Schneidunterlagen, Messer – alles in einem der wenigen Fächer, die mit Inhalt gesegnet waren. Ein unspektakulärer Fund, aber er stellte sich der merkwürdig künstlichen Atmosphäre zumindest ein wenig entgegen. Bald waren sie startklar: Messer, Unterlagen, Tabletts – und natürlich die bereits vorbereiteten Zutaten. Yuzuki begutachtete die Komponenten. Alles war akkurat arrangiert, fast schon zeremoniell. Ihre Hände arbeiteten ruhig, präzise. Das Gemüse fiel in gleichmäßige Stücke, als folgte es einem unsichtbaren Maßband. Die Hähnchenstreifen wurden mit der gleichen, fast unheimlichen Genauigkeit geschnitten – ein klarer Fall von professioneller Besessenheit. Schließlich landeten alle Bestandteile dort, wo sie hingehörten. „Fertig.“

Zu ihrem Verdruss hatte sie dank ihres Hangs zur Perfektion länger gebraucht als ihr Kollege, aber irgendwann war auch sie fertig. Die Fütterung an sich war einfach: Näpfe auf dem Boden abstellen, Glastür öffnen und rechtzeitig den Kopf einziehen – noch einmal würde Griselda sie nicht erwischen! Diese stürzte sich wie erwartet mit imperialer Wucht auf ihren Napf sobald die Tür den ersten Millimeter offenstand, während die drei kleineren Hunde das Fressen in ein soziales Theaterstück verwandelten. Zwei schienen sich zunächst nicht einig, ob sie nun fressen oder sich gegenseitig anbellen sollten, während der Dritte sich entschied, erst einmal sein Futter mit skeptischem Blick zu umrunden – drei Mal. Überraschend schnell war die Fresszeit dennoch erledigt – Hunde bleiben eben Hunde. Yuzuki hatte währenddessen bereits Spülwasser aufgesetzt, die ersten Näpfe waren schon gespült, als sie die restlichen in Empfang nahm. Zurückhaltung, Ordnung – und dann kam die Überraschung: Die Tiere stapelten ihre Näpfe selbstständig in einer Ecke.

‚Das… ist unerwartet.‘

Ein paar Sekunden bewundernder Stille, dann wandte sie sich der Reinigung zu – Näpfe, Bretter, Tabletts, Messer. Präzision endete nicht bei der Zubereitung.
Im Foyer wuchs unterdessen das Chaos. Die vierbeinigen Mitbewohner wussten offensichtlich, was jetzt folgte. Ihr Bellen ließ keinen Zweifel: Spielzeit. Noch schnell das letzte Brett verräumt, und dann folgten sie wieder den Hunden. Die Möpse veranstalteten gerade einen akrobatischen Wettstreit, in dem sie versuchten, sich gegenseitig zu erklimmen, um an die Klinke einer weiteren Glastür zu kommen. Diese führte – wie sich rasch herausstellte – in einen Raum, der dem Aufbewahren von Hundespielzeug gewidmet war. Dort fand sich alles, was das Herz eines Vierbeiners begehrte: zerkaute Kordeln, quietschende Enten in verschiedenen Zerstörungsgraden und ein Gummiknochen, der Fragen aufwarf, die besser unbeantwortet blieben. Yuzuki fischte einige halbwegs brauchbare Objekte aus dem Chaos.

„Ich schlage vor, das Spiel nach draußen zu verlagern.“ Die Tiere hatten bereits vor dem Frühstück Gelegenheit zur Flucht gehabt und nicht einmal versucht sie zu nutzen – das Risiko erschien ihr überschaubar. Sie wandte sich an Arata: „Die drei Kleinen werden mit dem Großen nicht kompatibel sein. Welche Gruppe soll ich übernehmen?“ Zielgerichtet, nüchtern – und vor allem mit einer Eleganz, die es ihr ersparte, selbst noch eine Entscheidung treffen zu müssen.

Hoffentlich.

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Yamanaka Arata

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Hmm. Da war schon Anspannung, als er seine Aufgabe stellte, oder? Und gleichzeitig eine sehr gute Fassade. Arata hatte fast das Gefühl, in einen Spiegel zu schauen, wenn auch in einen leicht verzerrten. Was wohl dahinterstand …? Selten schönes, so viel war selbstverständlich. Aber war ja nicht hier, um zudringlich zu sein. Dennoch. Am Ende machten sie hier eine ziemlich angenehme, weil ungefährliche Prüfungsaufgabe, und doch schien es für Yuzuki eine Alles-oder-Nichts Frage zu sein. Sie entschied sich dann auch schnell – und ohne Nachfragen zu stellen, was er denn für klug hielt oder wie gut er das konnte, wie er beobachtete. Ein mutiger Prüfling hätte das durchaus tun können und damit vermutlich ein kleines Lächeln von Arata gewonnen. Aber nein. Sie nahm das hier als Prüfung, bei der man durch Vorwitzigkeit nichts zu gewinnen hatte. Er nickte, als sie sich entschied, und übernahm zügig die leichtere, aber etwas umfangreichere Aufgabe, drei Mopsmahlzeiten auszufertigen … zum Glück eine Tätigkeit, bei der man nicht viel nachdenken musste. Trotz aller guten Vorsätze war die Schülerin doch ein bisschen zu interessant. Er würde ihr später sagen, dass sie im echten Leben ruhig Rückfragen stellen durfte – und oft genug würde müssen, um gute Ergebnisse zu bekommen.

Aratas Grübelei verschaffte Yuzuki eine Handvoll unbeobachteter Minuten, in denen sie Griseldas große Portion schnibbeln konnte – nicht, dass sie davon profitierte, denn kritisch beobachten konnte sie sich ja auch wunderbar selbst. Die Raubtierfütterung selbst verlief ziemlich dramatisch, aber das war vermutlich immer der Fall – und Yuzuki verdiente sich direkt einen Pluspunkt, indem sie sofort schon das Spülen einleitete. Und ihn nicht mal mitmachen ließ! Arata schnappte sich schnell das Küchentuch, damit er wenigstens noch Abtrocknen konnte – das immerhin hatte er in den letzten Monaten zur Genüge trainieren können, damit er wenigstens irgendetwas zum Haushalt beitrug.


Die Vierbeiner nahmen unterdessen schon den nächsten Schritt in ihrem durchgetakteten Leben in Angriff – sie trabten zum Spielzimmer, wo die drei Möpse mal wieder Koordinationsgabe und Zusammenhalt bewiesen. Auch wenn die Umsetzung nicht vollends gelang. Griselda schien ein bisschen außen vor zu stehen, wie Arata beobachtete – wenn die mitgemacht hätte, wäre die Tür zweifellos sofort offen gewesen. Sie schien aber darüber zu stehen und überließ es den Daumenbesitzern, die Tür aufzumachen. Hmm … dahinter lauerte die Qual der Wahl in physischer Form. Und die Tiere zeigten auch keinen großen Impuls, sich selbst zu beschäftigen. Ob das so gesund für sie war? Yuzuki hatte jedenfalls schnell etwas zusammengekramt –traf bei Arata allerdings auf eine glasglatte Oberfläche. "Spannende Frage. Griselda scheint dich zu mögen und ist schwer aus den Augen zu verlieren, die drei hier-" sie brachten sich bei diesem Wort aufgeregt wedelnd und bellend in Erinnerung "–könnten aber ebenfalls profitieren. Nach welchem Maßstab sollten wir hier vorgehen? Hast du vielleicht Fragen zu meinen Fähigkeiten?" Machte er ihr nach dieser ersten Tortur einer drohenden Entscheidung eine Tür auf – in irgendeiner Weise physisch fähiger war er nicht und würde das auch sofort transparent machen. Was ihr aber vielleicht nicht so viel weiterhalf, eine Entscheidung zu treffen, wenn sie zwei vergleichbare Optionen hatte, hm? Volle Punktzahl gäbe es natürlich für die Einsicht, dass es so oder so nicht furchtbar wichtig war - aber er rechnete nicht damit, dass Yuzuki einen solchen Sprung tun würde.

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Kazama Yuzuki

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Wäre Kazama Yuzuki ein emotionalerer Mensch gewesen, hätte sie sich vermutlich die Haare gerauft. Ein Stich der Frustration fuhr durch ihre Brust, als ihr Partner den Ball der Entscheidung einfach zurückspielte. Konnte er das einfach so? Ja, konnte er – und tat es, ohne jede Zurückhaltung. Mit jener Arata-typischen Leichtigkeit, die er seit Beginn an den Tag gelegt hatte, fragte er, wie sie vorgehen sollten, als falle dies in ihren Aufgabenbereich. Aber Befehle waren Befehle.
Mit fließenden Bewegungen drückte sie jedem der vier Hunde ein Spielzeug in die Schnauze, bevor sie antwortete: "Im Hinblick darauf, ob die Tiere versuchen könnten, auszubrechen, habe ich große Zweifel. Sie hatten bei unserer Ankunft die Gelegenheit, nutzten sie jedoch nicht." Aus ihrer Sicht war es eine vernünftige Idee, die Hunde draußen spielen zu lassen, zumal sie sie später ohnehin noch waschen mussten. In Bezug auf Aratas Fähigkeiten galt weiterhin die Devise … "… soweit relevant."
Dennoch durchfuhr sie ein kalter Stich des Zweifels, als sie sich fragte, ob dies die Frage gewesen war, die er bei der Futterzubereitung beantwortet haben wollte. Vielleicht hätte sie auf seine direkte Nachfrage anders reagieren sollen – doch daran ließ sich nun nichts mehr ändern. Falls sie gerade einen schwerwiegenden Fehler begangen hatte, würde sie ihn akzeptieren müssen.

Kaum eine Minute später standen sie bereits vor der Tür des Anwesens. Yuzuki hatte erwartet, sich mit der Bernhardinerdame beschäftigen zu müssen, doch die Entscheidung wurde ihr von den drei Möpsen abgenommen, die zwischen den Beinen der beiden Ninjas hindurch nach draußen stoben und Griselda dazu animierten, ihnen zu folgen.
Dieses Mal war sie vorbereitet. Ohne zu zögern, wich sie zur Seite, in der Erwartung, einen pferdegroßen Hund vorbeistürmen zu sehen – doch Griselda trottete entspannt zwischen ihr und Arata hindurch. Von dem anfänglichen Enthusiasmus war nichts mehr zu spüren.
Die Bernhardinerdame ging ohne Eile zu den drei Kleinen, die sofort begannen, um sie herumzutollen. Dass sie dabei regelmäßig über ihre eigenen Pfötchen stolperten, verlieh der Szene etwas leichtfüßig Komisches. Yuzuki jedoch blieb äußerlich ungerührt.
Interessant war nur, dass die Hunde sich selbst beschäftigten, während sie und Arata am Eingang verweilen konnten. Ihr Blick wanderte zu dem jungen Mann: "Als wir das Anwesen ausgekundschaftet haben, konnte ich den Waschraum lokalisieren, den wir später benötigen werden."
Sie tauschten noch einige unbedeutende Informationen aus, als sich plötzlich ein Schatten über Yuzuki legte.
Griselda hatte sich vor ihr aufgebaut und stupste sie mit der feuchten Nase an. Das Spielzeug im Maul ließ keinen Zweifel daran, was sie wollte: spielen. Jetzt.
Yuzuki nickte Arata knapp zu und ging, ohne zu zögern, auf die Aufforderung der Hündin ein.

Die drei Möpse überließ sie ihm, obwohl sie sich bestens miteinander beschäftigten. In rasch wechselnder Dynamik aus Dominanz und Unterordnung jagten sie sich gegenseitig, stolperten über Pfoten und Körper und machten ein erstaunliches Getöse für ihre Größe. Es schien ein entspannter – wenn auch lauter – Moment für Arata zu sein.
Aber bei energiegeladenen Hunden war Vorsicht geboten.
Und so kam es, wie es kommen musste.
Zunächst veränderte sich der Klang des Gebells nur geringfügig, doch wenig später wurde er von Jaulen und aggressivem Bellen abgelöst. Einer der Möpse, Dups, hatte es wohl übertrieben und floh nun vor Klaus-Dieter. Und Nups? Der lief neben Klaus-Dieter her, bemüht, die Situation zu beruhigen.

Yuzuki bekam davon wenig mit. Ihr Spiel mit Griselda hatte sie zwar nicht außer Sicht-, aber fast außer Hörweite der anderen Gruppe geführt.
Wie würde sich die Dynamik zwischen ihr und der Bernhardinerdame entwickeln?

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Yamanaka Arata

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Mmh. Da hatte er definitiv einen wunden Punkt vor sich, oder? Arata genoss es nicht, Yuzuki in Anspannung zu bringen, aber er nahm seine Prüferrolle ernst genug, um es wenigstens ein bisschen zu tun. Und mehr als dieses Bisschen war auch gar nicht notwendig, um ihr Stress zu machen, auch wenn sie es äußerlich ganz gut verbarg. Dass sie aber erstmal zügig die Spielzeuge verteilte, bevor sie eine sehr formale Antwort gab, passte doch besser dazu, dass sie jetzt ein anderes Ergebnis erhofft hatte. Dennoch war ihre Antwort völlig zufriedenstellend – mehr als dass die ihre ihnen hier abhandenkommen mochten, gab es nicht zu bedenken, und das hatte sie getan. Sie hätte das auch gern benennen können, aber vermutlich hatte sie zu große Sorge, dafür Punkte zu verlieren. Die Liste an guten Ratschlägen für nachher wurde länger.

Griselda schien vor allem bei neuen Kontakten mit großer Begeisterung unterwegs zu sein – jetzt, wo ihr die neuen Menschen offenbar schon ein bisschen vertrauter waren, war sie ganz die Ruhe in Person, oder wirkte zumindest so, währen die Möpse offenbar kontinuierlich ein hohes Energieniveau hatten. Tiere konnte er nicht so gut einschätzen wie Menschen, und das hier war für ihn eigentlich auch ziemlich neu. Auch wenn er es nicht mit dem religiösen Eifer eines Prüflings anging. "Sehr gut." Quittierte er ihre Funde ein wenig enigmatisch, fühlte sich aber doch zu schuldig, um es dabei zu belassen, und setzte gleich darauf etwas positiver nach: "Dann sind wir ja gut auf den nächsten Schritt vorbereitet." Am liebsten hätte er jetzt noch eine visuelle Anleitung dafür gehabt, wie man Hunde überhaupt korrekt reinigte, aber es müsste wohl irgendwie ohne soetwas gehen – immerhin hatte er nicht vor, sich eine der Influenzer-Demonstrationen anzuschauen. Wäre auch gar keine Zeit mehr dafür gewesen ... zum Glück. Irgendwie hatte er nicht das Gefühl, dass Menschen, die ihr Geld mit der öffentlichen Darstellung von bestimmten Fähigkeiten verdienten, in ihrem Feld wirklich kompetent waren. Er wollte gerade das Gespräch darauf lenken und Yuzuki etwas Smalltalk gönnen, den sie vermutlich überhaupt nicht wertschätzte, da die Hunde gerade mit sich selbst beschäftigt schienen – doch da trabte Griselda heran, ihr großes, vermutlich zum Werfen gedachtes Gummispielzeug im Maul, und beanspruchte Aufmerksamkeit. "Ich schätze, du wirst gebraucht." Bemerkte er – und wandte sich dann selbst den Möpsen zu, wo er ja ohnehin nichts anderes zu tun hatte. Yuzuki würde wohl keine Fehler machen, und selbst wenn das schlimmste passierte: Ein riesiger Hund wie Griselda konnte nicht schwer wiederzufinden sein.


Wie sich kurz darauf zeigte, hielten die Möpse für ihn die größere Herausforderung bereit – nicht nur war es gar nicht so einfach, die Tiere im Blick zu behalten, weil sie sich erstens alle sehr ähnlich sahen und zweitens ständig in Bewegung blieben, nein, die Situation eskalierte ein wenig … erst hatte er Angst, dass das fliehende Tier das Gelände verlassen würde, aber gleich darauf wurde deutlich, dass die Möpse sich eher in einer Kreisbewegung befanden – und der Konflikt möglicherweise nicht gar so ernst gemeint war, zum Glück. Mit einem erleichterten Seufzen machte Arata sich daran, Dups den Weg abzuschneiden und ihn erstmal auf seinen Armen in Sicherheit zu bringen, damit der geärgerte sich wieder beruhigen konnte. Zur Not würde er Dups kurz reinbringen und die anderen beiden mit Bällen beschäftigen …

Dadurch, dass er erstmal eingespannt war, verpasste er dann auch den Großteil von Griseldas Spielstunde. Die verlief erstmal friedlich und irgendwie erwartbar – Yuzuki warf, Griselda holte das Ding – das vermutlich ein Wiesel oder soetwas ähnliches darstellen sollte? – wieder zurück. Anfangs noch recht unemotional, wie eine Angestellte, die einfach ihren Job machte, begann sich mit der Zeit aber doch Enthusiasmus zu entfalten – Griselda steigerte ihr Tempo, begann zwischendrin aufgeregte Woofs auszustoßen, und wurde so energetisch, dass bald wieder deutlich wurde, dass sie kein rechtes Verständnis von ihren Kräften hatte. Hoffentlich warf Yuzuki das Gummiwiesel nicht irgendwohin, wo Griselda etwas umwerfen konnte … und stellte sich nach ihrer ersten Lektion heute morgen selbst stabil hin.

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Kazama Yuzuki

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Wie erwartet, zeigte sich Griselda nicht einfach nur verspielt, sie war fordernd, energiegeladen, beinahe missionarisch in ihrem Eifer, dieses Spiel zu etwas Größerem zu machen. Anfangs reichte es ihr noch, dem Wurf hinterherzujagen und das quietschende Gummiwiesel zurückzubringen. Ein simples Prinzip, das einige Durchläufe lang funktionierte. Doch schon nach wenigen Minuten war klar: Die Bernhardinerin hatte höhere Ansprüche. Yuzuki reagierte pragmatisch. Ihr Auftrag lautete, die Tiere auszulasten, also erhöhte sie nach und nach die Wurfweite, passte das Tempo an, forderte mehr Wendigkeit, mehr Ausdauer. Für Griselda war das ein guter Anfang. Aber bald genügte es ihr nicht mehr, bloß einem Gegenstand nachzujagen. Sie verlangte das volle Programm. Es begann schleichend: ein neckisches Zerren am Spielzeug, ein auffordernder Blick. Dann ein Ausfallschritt, mit dem sie plötzlich Yuzuki zum Ziel erklärte. Was folgte, ließ sich am ehesten als eine Art Fangen bezeichnen. Mal jagte Griselda sie, mal kehrte sich das Spiel um. Die Regeln waren fließend, unklar. Yuzuki hatte keinen Schimmer, woran sie gerade war, aber eines stand fest: Griselda konnte mithalten. Locker. Vielleicht sogar dominieren.
Die junge Kunoichi geriet ins Schwitzen, stellte sich aber entschlossen der neuen Herausforderung. Für Griselda war das hier ein seltenes Vergnügen. Ein Spiel mit jemandem, der nicht gleich umkippt, wenn sie lossprintet. Für Yuzuki hingegen war es beinahe schon Training: körperlich fordernd, taktisch halbwegs planbar und mit einem klaren Ziel, auch wenn das Ziel „Hund müde machen“ hieß. „Regelmäßig ausgeführt könnte diese Beschäftigung eine gute Trainingsmethode werden.“, stellte sie fest, gerade als Griselda mit vollem Tempo auf sie zupreschte. Ihre Chancen, jemals einen eigenen Hund dieser Größenordnung zu bekommen, waren natürlich bei null. Eher noch bräche jetzt sofort am Morgenhimmel eine Supernova aus. Aber das hielt sie nicht davon ab, sich mit ebenso viel Leidenschaft wie ihre vierbeinige Gegnerin ins Spiel zu werfen. Vielleicht – ganz vielleicht – machte es ihr sogar Spaß.

Auf der anderen Seite des Gartens hatte Arata inzwischen mit ganz anderen Herausforderungen zu kämpfen. Herausforderungen, die sich mit feuchter Nase, kleinem Körper und lautstarker Empörung äußerten. Dups war mit seiner Rettung hochzufrieden und nutzte die Gelegenheit, Aratas Hand ausgiebig mit Zunge zu benetzen. Doch kaum waren Nups und Klaus-Dieter herangewetzt, erklang ein Sturm des Protests. Natürlich wollten sie jetzt auch hochgenommen werden. Eifersucht in Reinform.
In diese Szenerie kehrte Yuzuki zurück. Verschwitzt, schwer atmend und ganz offensichtlich am Limit. Am liebsten hätte sie sich irgendwo angelehnt, vielleicht sogar für eine Minute zusammengesackt. Aber das war keine Option.
„Ein Shinobi zeigt niemals Schwäche.“, so lautete das ungeschriebene Gesetz. Und so zwang sie sich in die gewohnte, stoische Haltung zurück, auch wenn ihr unregelmäßiger Atem sie verriet. „Das Spiel ist… erfolgreich abge… schlossen.“, begann sie mit belegter Stimme und schob zwischen zwei Atemzügen hinterher: „Es müsste an… der Zeit sein… die Hunde zu waschen.“
Wieder einmal hatte Arata sich die angenehmere Aufgabe geangelt. Aber Yuzuki dachte nicht daran, das in irgendeiner Weise zu kommentieren. Kurz darauf waren die Spielzeuge eingesammelt, und die beiden konnten sich daran machen, die Hunde zu waschen. Den Raum dafür kannten sie ja bereits.

Der Waschraum war – wenig überraschend – weit mehr als nur ein gefliester Zweckbau mit einem Schlauch an der Wand. Schon beim Betreten wurden Yuzuki und Arata von einem angenehm warmen, leicht nach Kräutern duftenden Dampf empfangen. Die Wände waren mit cremefarbenem Marmor verkleidet, das Licht wurde von sanften Deckenspots reflektiert, und in den Ecken blubberten leise ein paar kleine, eingelassene Wasserbecken, vermutlich zur Entspannung nach dem Waschvorgang, eher für die Tiere als für ihre Pfleger. In der Mitte des Raumes stand eine erhöhte, begehbare Plattform mit eingelassenen Brausen, die sich mit einem einzigen Knopfdruck präzise auf Hundegröße einstellen ließen. Daneben: Regale mit Flaschen, Tüchern, Pfotenpflegeöl, Massagebürsten und sogar kleinen Hundebademänteln: alles säuberlich beschriftet und nach Farbe sortiert. Es war der eindeutig dekadenteste Hundewaschraum, den man sich vorstellen konnte und gleichzeitig war er auf geradezu militärische Effizienz hin optimiert. Yuzuki war sich bei dem Anblick unsicher, ob sie sich von dieser Extravaganz genervt fühlen oder ob sie ob der durchgeplanten Effizienz beeindruckt sein sollte. Am Ende war das Ergebnis eine seltsame Mischung aus beidem.
Auch hier zeigte sich, wie sehr die Hunde den Drill schon kannten: Griselda, genau wie Nups und Dups, marschierten sofort los und fischten einen mit ihrem jeweiligen Namen beschrifteten Spritzschutz aus einem niedrigen Regal. So wie sie aussahen, konnte man die Dinger einfach über den Kopf klemmen. Nur Klaus-Dieter zierte sich und drehte sich kurzerhand um, um dem Waschraum heimlich, still und leise zu entkommen. Seine Flucht wurde jedoch beendet, noch bevor sie begonnen hatte, nicht von Arata oder Yuzuki, sondern von einer kleinen, zierlichen Frau in einem weiten, aber eindeutig sehr teuren Shirt: „Das hättest du wohl gerne, du kleiner Ausreißer, du! Ab jetzt!“

Die Stimme gehörte ganz eindeutig zu Madame Mizuki, die unbemerkt zurückgekehrt war. Yuzukis Blick fand ihren Gruppenleiter: „Haben wir zu langsam gearbeitet?“ Die Frage war an ihn gerichtet, aber ihre Auftraggeberin schien das nicht zu stören. Sie warf einen kurzen Blick auf ihre hölzerne Armbanduhr im Hundeknochendesign: „Nein, nein, ich habe mich beeilt, Schätzchen.“ Nicht, dass es die Ninjas etwas anging, warum sie schon wieder zurück war. Der Fakt, dass sie es war, reichte zumindest Yuzuki völlig. Auch wenn sie sich jetzt natürlich fragte, wie es mit ihrer unglaublich wichtigen Mission weitergehen sollte.
„Verst–“ „Ich übernehme ab hier. Husch, husch!“ Mit einer unwirschen Handbewegung scheuchte sie die beiden Ninjas aus ihrem Waschraum. Scheinbar waren sie hier fertig. Und nur wenige Minuten später standen Arata und auch sie wieder vor der schweren Tür des Anwesens.

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Das Spiel war beendet, und noch bevor es dazu kam, dass sie einem flüchtigen Mops nachjagen mussten und sich anschließend im Hundert-Meter-Freistil-Hundefrisieren üben mussten, erschien die Dame des … Theaters? Hauses? Jedenfalls die Influenz-Meisterin höchstselbst, und kaperte nicht nur ihren flüchtigen kleinen Schatz, sondern auch die anstehende Übung. Arata erkannte eine gute Gelegenheit sich zu Verdrücken, wenn er sie sah, und nach einem beflissenen kleinen Verneigen war er verschwunden, natürlich mit Yuzuki im Schlepptau. Und dann wurde es auch schon Zeit für die Auswertung, hmm? Arata räusperte sich leise, sobald sie wieder in der Straße angekommen waren. Immer noch viel zu opulent für seinen Geschmack, aber hier konnte man sich gefahrlos über eine kleine Dienstangelegenheit unterhalten – die Vorgärten waren so riesig, dass niemand in den Häusern zuhören konnte.

"Vorneweg möchte ich sagen, dass du auf jeden Fall bestanden hast, Yuzuki. Noten gibt es hier nicht, das ist also auch gleichzeitig das bestmögliche Ergebnis. Ich werde an die Verwaltung berichten, die dann die Entscheidung festlegt, aber ich habe noch nicht erlebt, dass sie etwas anders bewerten."

Erklärte er mit einem aufmutnernden Lächeln. Das ganz zuerst. Immerhin wollte er das arme Mädchen nicht auf die Folter spannen, indem er erst ausführlichst alle Für und Widers aufzählte, ehe er zum Ergebnis kam – das gehörte zu den lästigsten Eigenheiten, die man als Lehrer haben konnte, und er erinnerte sich noch gut daran, wie sehr er es selbst gehasst hatte, auf das Endergebnis zu warten. Auch wenn sie vermutlich nicht begeistert war, keine hundert von hundert Punkten mit nach Hause bringen zu können.

"Ich würde mir aber gern erlauben, dir ein paar Empfehlungen mitzugeben, bevor wir uns trennen."

Er sagte das eher pro forma – bereits nach ihren paar Stunden Bekanntschaft war er sich sicher, dass Yuzuki erst gehen würde, wenn er sie ausdrücklich entließ.

"Du gehst sehr gewissenhaft an deine Aufgaben heran, vermeidest aber lieber, Entscheidungen zu treffen. Du wirst gemerkt haben, dass ich dir trotzdem einige davon aufgenötigt habe. Der Grund dafür ist, dass wir Entscheidungen im Einsatz nicht vermeiden können – und wir müssen bereit dafür sein. Als Genin wird von dir vielleicht noch nicht erwartet, routinemäßig Einsätze zu befehligen, aber auch dann kannst du dich nicht darauf verlassen, dass andere entscheiden werden. Es kann dir immer passieren, dass du in einem bestimmten Team die Dienstälteste bist und die Leitung zugewiesen bekommst. Selbst auf deiner allerersten Mission."
Und wüsste er das nicht allzu gut? Aber hier ging es nicht um ihn, und den Schwank aus seinem eigenen Leben ersparte Arata ihnen beiden an dieser Stelle auch. Auch verzichtete er auf Hinweise zu Unauffälligkeit – da war er mit seinen langen Haaren ja selbst nicht das beste Beispiel für, und auf diesem Job war es auch nicht notwendig gewesen, sich diskret anzuziehen. Zurück zum wichtigeren Thema: "Und zudem – keine deiner Entscheidungen war falsch. Es mag sein, dass nicht jede davon maximal effizient war, aber darauf kam es hier gar nicht an. Diese Frau hat zwei Shinobi angeheuert, um einen ausgefallenen Hundesitter zu ersetzen – offensichtlich geht es ihr nicht um größtmögliche Effizienz."

Ein leicht verschmitztes Lächeln begleitete diesen letzten Satz.

"Und Shirogakure bekommt sein Geld unabhängig davon, ob wir schneller hätten sein können, also sind wir hier auch nicht an maximaler Effizienz interessiert. Die meisten Aufträge, die du erledigen wirst, sind nicht von strategischer Bedeutung für die Allianz, deswegen kannst und solltest du dich eher auf das Gesamtergebnis konzentrieren.
Nicht jede Entscheidung ist missionswichtig, und vor keiner davon solltest du dich scheuen – es ist meistens besser, sich überhaupt zu entscheiden, anstatt gar nichts zu tun oder auf andere zu warten, während die Lage sich weiter verändert."


Er machte eine Pause – hatte ja lange genug gesprochen – während sie weiter die Straße entlang flanierten, und wartete ab, wie Yuzuki reagierte. "Kann ich dir sonst noch irgendeine Frage zum Einsatz beantworten? Ansonsten bleibt mir nur, dich zu beglückwünschen." Er verneigte sich leicht. "Ich weiß nicht, wann wir uns wiedersehen, aber ich freue mich darauf, künftig mit dir zusammenarbeiten zu dürfen, Kazama Yuzuki."

@Kazama Yuzuki
 
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