Nara Akiko
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Akiko notierte sich innerlich mehrere Dinge und hätte nur zu gern Stift und Papier gehabt, um alles festzuhalten, was sie wahrnahm. Leider war das menschliche Gedächtnis nur allzu begrenzt und auch wenn sie sehr schlau war, so war sie weder mit einem photographischen, noch mit einem eidetischen Gedächtnis gesegnet worden. „Schade eigentlich“, dachte sie und seufzte leise. Da waren Dinge, die sie sich gerne zum Fall notieren wollte… äh, zur Mission… sie war offenbar schon voll im Krimi-Thema drin… Aber auch zu ihren Teamkollegen und zu Herrn Yadonushi fielen ihr einige notierenswerte Aspekte ein. Leider gab es aber weder Papier noch Stift, deshalb konzentrierte sie sich besonders exzessiv, sodass sich Falten auf ihrer Stirn abzeichneten. Herr Yadonushi schien offenbar der Meinung zu sein, dass ein Neider ihm sein Geschäft vermiesen wollte, wovon Akiko jedoch nicht im Entferntesten ausging. Das hier wirkte wie eine persönliche Angelegenheit. Vielleicht ein alter Geschäftspartner oder eine verflossene Liebschaft? Yadonushi war sichtlich mehr daran gelegen den Verlauf seines albernen Krimi-Dinners zu planen. Akiko hielt nicht viel von solchen Events, aber die Vorstellung selbst mitspielen zu dürfen erfüllte sie doch mit einer gewissen positiv konnotierten Aufregung. Trotz all seiner Worte konnte Yadonushi ihnen im Prinzip keinerlei Informationen geben, die irgendein Gehalt gehabt hätten. Akiko wurde ob seiner ausschweifenden Erzählung den Regisseur betreffend beinahe ungeduldig, obwohl Geduld sonst eine ihrer Stärken war. „Wie er da am Fenster steht… der inszeniert sein eigenes Leben aber auch in allen melodramatischen Facetten…“.
Nachdem Yadonushi seine Ausführungen beendet hatte, schweifte ihr Blick über ihre drei Teamkollegen. Bei Oita, der offenbar ganz woanders war, blieb sie nur kurz hängen. Von ihm erwartete sie momentan am Wenigsten. Nicht, dass sie das böse meinte, aber er hatte seine Qualitäten sicherlich nicht in der strategischen Vorbereitung auf einen geplanten Mordanschlag. Befriedigenderweise kam ihre Teamchefin recht schnell zu Tateinsatz und Muße, indem sie sich eine Rolle aussuchte. Akiko hätte ihr auch den Gärtner, bzw. eine Gärtnerin zugetraut, aber das Töchterlein konnte sie garantiert auch mimen. „Endlich jemand, der klar und strukturiert denkt“, dachte Akiko und fügte auf Ais Liste einen dicken Pluspunkt hinzu. „Die stellt zwar nicht die Fragen, die ich gestellt hätte, aber immerhin engagiert sie sich für die Sache“, stellte Akiko anerkennend fest. Sie räumte hier jedem die Individualität ein, die ihm zustand.
Definitiv in den Schatten stellte Ai jedoch Suzaku. „Oh wow“, entfleuchte es ihr versehentlich, nachdem Suzaku die Inhaltsstoffe des Klebers genannt hatte und Akiko so ungefähr keines seiner Worte verstanden, aber bei jedem an seinen Lippen „geklebt“ hatte. Fast augenblicklich schlich sich eine dezente Röte auf ihre Wangen und sie sah hastig woanders hin. Verlegen räusperte sie sich. „Ja, also, dann bleibt für mich wohl nur die Frau des Gärtners…“, meinte Akiko. „Wenn Oita bereit ist, den Gossenjungen zu spielen. Dann haben wir also einen verwegen aussehenden Gärtner… was schadet’s… Tut mir Leid, Oita, aber als mein Ehemann würdest du wohl kaum durchgehen“. Ihre Stimme klang zwar lediglich sachlich, aber ihr war durchaus bewusst, dass sie ein wenig Distanz zwischen sich und diesen Jungen bringen musste. Professionelle Distanz, versteht sich. Ohne es zu merken, rückte sie ein Stück von Oita ab. Dann wandte sie sich wieder Yadonushi zu. „Zwanzig Schauspieler - einer von Sechzehn stirbt also… potentiell ist der Mörder einer der Schauspieler - oder einer der 55 Gäste…“. Letzteres hielt Akiko für fast unwahrscheinlich. Der Deckmantel des Krimidinners machte doch nur wirklich Sinn, wenn einer der Schauspieler den Mord ausübte, oder? Ansonsten könnte man die Person auch einfach in seinem Gästezimmer ermorden (lassen). „Auftragsmord… auch eine Möglichkeit… vielleicht will er oder sie sich nicht selbst die Finger schmutzig machen“. Akiko merkte, dass sie abschweifte. Offenbar war die Unterredung mit Yadonushi beendet, denn er hatte sich soeben zum Gehen gewandt und ihnen den Weg zu den Umkleiden gezeigt. „Danke, Herr Yadonushi“, meinte Akiko und verneigte sich leicht vor ihm. Yadonushi nickte knapp und zog dann schweißabtupfend von dannen.
In Gedanken versunken trottete Akiko Suzaku hinterher, der sich zielstrebig in Richtung der Garderoben aufgemacht hatte. Drinnen war noch niemand außer den Vieren, da es für die Vorstellung noch etwas früh war. Akikos Blick fiel zuerst auf die sorgfältig beschrifteten Umschläge, von denen sie sofort die vier heraussuchte, die für ihre Rollen passten. Sie gab Oita den Brief für den Gossenjungen, der Haemasu den Brief für die Tochter des Adligen, nahm sich selbst den Brief für die Frau des Gärtner und… stockte, als sie Suzaku seinen Brief reichen wollte. „Ähhh“, kam es dümmlich aus ihrem Mund und ihre Augenbrauen hoben sich. Aus irgendeinem unverschämten, hormonell-bedingten Grund hoben sich ihre Mundwinkel zu einem überraschten Lachen, weil Suzaku halbnackte vor ihr stand und einen dermaßen attraktiven Eindruck bei ihr hinterließ, dass sich das Bild in ihre Netzhaut zu brennen schien. „Akiko, seit wann macht dich der narbenzerfressene Oberkörper eines Sora-Nins an? Seit wann macht dich überhaupt irgendein Kerl an? Und überhaupt, weißt du wie unangemessen das in dieser Situation ist?“. Stumm hielt Akiko Suzaku den Brief hin und war erstaunt darüber, dass ihre Hand nicht zitterte. Dann nahm sie sich das Outfit von der Kleiderstange, das sie sich nicht genau ansah, und verschwand mit dem Brief und dem Outfit hinter einer gutbestückten Kleiderstange, damit ihr niemand beim Umkleiden zusehen konnte. „Sagt mal“, fragte sie über die Kleiderstange hinweg. „Wir sagen uns doch gegenseitig, was in unseren Briefen steht, oder?“. Für sie war das der einzig sinnvolle Weg, damit sie einen besseren Überblick über das Geschehen haben konnten. „Und ich denke, wir sollten gleich die übrigen Schauspieler ein wenig… abchecken… oh mein Gott“. Völlig aus der Bahn geworfen von ihrem Outfit hatte Akiko den Faden verloren und starrte an sich hinab. Zunächst hatte sie eine Jeans angezogen, bei der die Knie in Fetzen gerissen waren. Sie hasste diese Art von Stil. Und dann hatte sie zu ihrem Erschrecken festgestellt, dass die dazugehörige, pinkfarbene Bluse direkt unterhalb ihrer Brüste in einem Knoten endete. „Das Teil ist bauchfrei! So kann ich unmöglich rausgehen!“, sie schlang die Arme um den flachen, für ihren Geschmack viel zu hellhäutigen, Bauch und lugte hinter der Kleiderstange hervor. Hatte sie vielleicht ein Teil übersehen? Gehörte vielleicht noch eine Jacke dazu, oder so?
Nachdem Yadonushi seine Ausführungen beendet hatte, schweifte ihr Blick über ihre drei Teamkollegen. Bei Oita, der offenbar ganz woanders war, blieb sie nur kurz hängen. Von ihm erwartete sie momentan am Wenigsten. Nicht, dass sie das böse meinte, aber er hatte seine Qualitäten sicherlich nicht in der strategischen Vorbereitung auf einen geplanten Mordanschlag. Befriedigenderweise kam ihre Teamchefin recht schnell zu Tateinsatz und Muße, indem sie sich eine Rolle aussuchte. Akiko hätte ihr auch den Gärtner, bzw. eine Gärtnerin zugetraut, aber das Töchterlein konnte sie garantiert auch mimen. „Endlich jemand, der klar und strukturiert denkt“, dachte Akiko und fügte auf Ais Liste einen dicken Pluspunkt hinzu. „Die stellt zwar nicht die Fragen, die ich gestellt hätte, aber immerhin engagiert sie sich für die Sache“, stellte Akiko anerkennend fest. Sie räumte hier jedem die Individualität ein, die ihm zustand.
Definitiv in den Schatten stellte Ai jedoch Suzaku. „Oh wow“, entfleuchte es ihr versehentlich, nachdem Suzaku die Inhaltsstoffe des Klebers genannt hatte und Akiko so ungefähr keines seiner Worte verstanden, aber bei jedem an seinen Lippen „geklebt“ hatte. Fast augenblicklich schlich sich eine dezente Röte auf ihre Wangen und sie sah hastig woanders hin. Verlegen räusperte sie sich. „Ja, also, dann bleibt für mich wohl nur die Frau des Gärtners…“, meinte Akiko. „Wenn Oita bereit ist, den Gossenjungen zu spielen. Dann haben wir also einen verwegen aussehenden Gärtner… was schadet’s… Tut mir Leid, Oita, aber als mein Ehemann würdest du wohl kaum durchgehen“. Ihre Stimme klang zwar lediglich sachlich, aber ihr war durchaus bewusst, dass sie ein wenig Distanz zwischen sich und diesen Jungen bringen musste. Professionelle Distanz, versteht sich. Ohne es zu merken, rückte sie ein Stück von Oita ab. Dann wandte sie sich wieder Yadonushi zu. „Zwanzig Schauspieler - einer von Sechzehn stirbt also… potentiell ist der Mörder einer der Schauspieler - oder einer der 55 Gäste…“. Letzteres hielt Akiko für fast unwahrscheinlich. Der Deckmantel des Krimidinners machte doch nur wirklich Sinn, wenn einer der Schauspieler den Mord ausübte, oder? Ansonsten könnte man die Person auch einfach in seinem Gästezimmer ermorden (lassen). „Auftragsmord… auch eine Möglichkeit… vielleicht will er oder sie sich nicht selbst die Finger schmutzig machen“. Akiko merkte, dass sie abschweifte. Offenbar war die Unterredung mit Yadonushi beendet, denn er hatte sich soeben zum Gehen gewandt und ihnen den Weg zu den Umkleiden gezeigt. „Danke, Herr Yadonushi“, meinte Akiko und verneigte sich leicht vor ihm. Yadonushi nickte knapp und zog dann schweißabtupfend von dannen.
In Gedanken versunken trottete Akiko Suzaku hinterher, der sich zielstrebig in Richtung der Garderoben aufgemacht hatte. Drinnen war noch niemand außer den Vieren, da es für die Vorstellung noch etwas früh war. Akikos Blick fiel zuerst auf die sorgfältig beschrifteten Umschläge, von denen sie sofort die vier heraussuchte, die für ihre Rollen passten. Sie gab Oita den Brief für den Gossenjungen, der Haemasu den Brief für die Tochter des Adligen, nahm sich selbst den Brief für die Frau des Gärtner und… stockte, als sie Suzaku seinen Brief reichen wollte. „Ähhh“, kam es dümmlich aus ihrem Mund und ihre Augenbrauen hoben sich. Aus irgendeinem unverschämten, hormonell-bedingten Grund hoben sich ihre Mundwinkel zu einem überraschten Lachen, weil Suzaku halbnackte vor ihr stand und einen dermaßen attraktiven Eindruck bei ihr hinterließ, dass sich das Bild in ihre Netzhaut zu brennen schien. „Akiko, seit wann macht dich der narbenzerfressene Oberkörper eines Sora-Nins an? Seit wann macht dich überhaupt irgendein Kerl an? Und überhaupt, weißt du wie unangemessen das in dieser Situation ist?“. Stumm hielt Akiko Suzaku den Brief hin und war erstaunt darüber, dass ihre Hand nicht zitterte. Dann nahm sie sich das Outfit von der Kleiderstange, das sie sich nicht genau ansah, und verschwand mit dem Brief und dem Outfit hinter einer gutbestückten Kleiderstange, damit ihr niemand beim Umkleiden zusehen konnte. „Sagt mal“, fragte sie über die Kleiderstange hinweg. „Wir sagen uns doch gegenseitig, was in unseren Briefen steht, oder?“. Für sie war das der einzig sinnvolle Weg, damit sie einen besseren Überblick über das Geschehen haben konnten. „Und ich denke, wir sollten gleich die übrigen Schauspieler ein wenig… abchecken… oh mein Gott“. Völlig aus der Bahn geworfen von ihrem Outfit hatte Akiko den Faden verloren und starrte an sich hinab. Zunächst hatte sie eine Jeans angezogen, bei der die Knie in Fetzen gerissen waren. Sie hasste diese Art von Stil. Und dann hatte sie zu ihrem Erschrecken festgestellt, dass die dazugehörige, pinkfarbene Bluse direkt unterhalb ihrer Brüste in einem Knoten endete. „Das Teil ist bauchfrei! So kann ich unmöglich rausgehen!“, sie schlang die Arme um den flachen, für ihren Geschmack viel zu hellhäutigen, Bauch und lugte hinter der Kleiderstange hervor. Hatte sie vielleicht ein Teil übersehen? Gehörte vielleicht noch eine Jacke dazu, oder so?