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Ryokan „Fuyu no Kaze“

Nara Akiko

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Akiko notierte sich innerlich mehrere Dinge und hätte nur zu gern Stift und Papier gehabt, um alles festzuhalten, was sie wahrnahm. Leider war das menschliche Gedächtnis nur allzu begrenzt und auch wenn sie sehr schlau war, so war sie weder mit einem photographischen, noch mit einem eidetischen Gedächtnis gesegnet worden. „Schade eigentlich“, dachte sie und seufzte leise. Da waren Dinge, die sie sich gerne zum Fall notieren wollte… äh, zur Mission… sie war offenbar schon voll im Krimi-Thema drin… Aber auch zu ihren Teamkollegen und zu Herrn Yadonushi fielen ihr einige notierenswerte Aspekte ein. Leider gab es aber weder Papier noch Stift, deshalb konzentrierte sie sich besonders exzessiv, sodass sich Falten auf ihrer Stirn abzeichneten. Herr Yadonushi schien offenbar der Meinung zu sein, dass ein Neider ihm sein Geschäft vermiesen wollte, wovon Akiko jedoch nicht im Entferntesten ausging. Das hier wirkte wie eine persönliche Angelegenheit. Vielleicht ein alter Geschäftspartner oder eine verflossene Liebschaft? Yadonushi war sichtlich mehr daran gelegen den Verlauf seines albernen Krimi-Dinners zu planen. Akiko hielt nicht viel von solchen Events, aber die Vorstellung selbst mitspielen zu dürfen erfüllte sie doch mit einer gewissen positiv konnotierten Aufregung. Trotz all seiner Worte konnte Yadonushi ihnen im Prinzip keinerlei Informationen geben, die irgendein Gehalt gehabt hätten. Akiko wurde ob seiner ausschweifenden Erzählung den Regisseur betreffend beinahe ungeduldig, obwohl Geduld sonst eine ihrer Stärken war. „Wie er da am Fenster steht… der inszeniert sein eigenes Leben aber auch in allen melodramatischen Facetten…“.

Nachdem Yadonushi seine Ausführungen beendet hatte, schweifte ihr Blick über ihre drei Teamkollegen. Bei Oita, der offenbar ganz woanders war, blieb sie nur kurz hängen. Von ihm erwartete sie momentan am Wenigsten. Nicht, dass sie das böse meinte, aber er hatte seine Qualitäten sicherlich nicht in der strategischen Vorbereitung auf einen geplanten Mordanschlag. Befriedigenderweise kam ihre Teamchefin recht schnell zu Tateinsatz und Muße, indem sie sich eine Rolle aussuchte. Akiko hätte ihr auch den Gärtner, bzw. eine Gärtnerin zugetraut, aber das Töchterlein konnte sie garantiert auch mimen. „Endlich jemand, der klar und strukturiert denkt“, dachte Akiko und fügte auf Ais Liste einen dicken Pluspunkt hinzu. „Die stellt zwar nicht die Fragen, die ich gestellt hätte, aber immerhin engagiert sie sich für die Sache“, stellte Akiko anerkennend fest. Sie räumte hier jedem die Individualität ein, die ihm zustand.

Definitiv in den Schatten stellte Ai jedoch Suzaku. „Oh wow“, entfleuchte es ihr versehentlich, nachdem Suzaku die Inhaltsstoffe des Klebers genannt hatte und Akiko so ungefähr keines seiner Worte verstanden, aber bei jedem an seinen Lippen „geklebt“ hatte. Fast augenblicklich schlich sich eine dezente Röte auf ihre Wangen und sie sah hastig woanders hin. Verlegen räusperte sie sich. „Ja, also, dann bleibt für mich wohl nur die Frau des Gärtners…“, meinte Akiko. „Wenn Oita bereit ist, den Gossenjungen zu spielen. Dann haben wir also einen verwegen aussehenden Gärtner… was schadet’s… Tut mir Leid, Oita, aber als mein Ehemann würdest du wohl kaum durchgehen“. Ihre Stimme klang zwar lediglich sachlich, aber ihr war durchaus bewusst, dass sie ein wenig Distanz zwischen sich und diesen Jungen bringen musste. Professionelle Distanz, versteht sich. Ohne es zu merken, rückte sie ein Stück von Oita ab. Dann wandte sie sich wieder Yadonushi zu. „Zwanzig Schauspieler - einer von Sechzehn stirbt also… potentiell ist der Mörder einer der Schauspieler - oder einer der 55 Gäste…“. Letzteres hielt Akiko für fast unwahrscheinlich. Der Deckmantel des Krimidinners machte doch nur wirklich Sinn, wenn einer der Schauspieler den Mord ausübte, oder? Ansonsten könnte man die Person auch einfach in seinem Gästezimmer ermorden (lassen). „Auftragsmord… auch eine Möglichkeit… vielleicht will er oder sie sich nicht selbst die Finger schmutzig machen“. Akiko merkte, dass sie abschweifte. Offenbar war die Unterredung mit Yadonushi beendet, denn er hatte sich soeben zum Gehen gewandt und ihnen den Weg zu den Umkleiden gezeigt. „Danke, Herr Yadonushi“, meinte Akiko und verneigte sich leicht vor ihm. Yadonushi nickte knapp und zog dann schweißabtupfend von dannen.

In Gedanken versunken trottete Akiko Suzaku hinterher, der sich zielstrebig in Richtung der Garderoben aufgemacht hatte. Drinnen war noch niemand außer den Vieren, da es für die Vorstellung noch etwas früh war. Akikos Blick fiel zuerst auf die sorgfältig beschrifteten Umschläge, von denen sie sofort die vier heraussuchte, die für ihre Rollen passten. Sie gab Oita den Brief für den Gossenjungen, der Haemasu den Brief für die Tochter des Adligen, nahm sich selbst den Brief für die Frau des Gärtner und… stockte, als sie Suzaku seinen Brief reichen wollte. „Ähhh“, kam es dümmlich aus ihrem Mund und ihre Augenbrauen hoben sich. Aus irgendeinem unverschämten, hormonell-bedingten Grund hoben sich ihre Mundwinkel zu einem überraschten Lachen, weil Suzaku halbnackte vor ihr stand und einen dermaßen attraktiven Eindruck bei ihr hinterließ, dass sich das Bild in ihre Netzhaut zu brennen schien. „Akiko, seit wann macht dich der narbenzerfressene Oberkörper eines Sora-Nins an? Seit wann macht dich überhaupt irgendein Kerl an? Und überhaupt, weißt du wie unangemessen das in dieser Situation ist?“. Stumm hielt Akiko Suzaku den Brief hin und war erstaunt darüber, dass ihre Hand nicht zitterte. Dann nahm sie sich das Outfit von der Kleiderstange, das sie sich nicht genau ansah, und verschwand mit dem Brief und dem Outfit hinter einer gutbestückten Kleiderstange, damit ihr niemand beim Umkleiden zusehen konnte. „Sagt mal“, fragte sie über die Kleiderstange hinweg. „Wir sagen uns doch gegenseitig, was in unseren Briefen steht, oder?“. Für sie war das der einzig sinnvolle Weg, damit sie einen besseren Überblick über das Geschehen haben konnten. „Und ich denke, wir sollten gleich die übrigen Schauspieler ein wenig… abchecken… oh mein Gott“. Völlig aus der Bahn geworfen von ihrem Outfit hatte Akiko den Faden verloren und starrte an sich hinab. Zunächst hatte sie eine Jeans angezogen, bei der die Knie in Fetzen gerissen waren. Sie hasste diese Art von Stil. Und dann hatte sie zu ihrem Erschrecken festgestellt, dass die dazugehörige, pinkfarbene Bluse direkt unterhalb ihrer Brüste in einem Knoten endete. „Das Teil ist bauchfrei! So kann ich unmöglich rausgehen!“, sie schlang die Arme um den flachen, für ihren Geschmack viel zu hellhäutigen, Bauch und lugte hinter der Kleiderstange hervor. Hatte sie vielleicht ein Teil übersehen? Gehörte vielleicht noch eine Jacke dazu, oder so?
 
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*Die hat irgendwas vor… ich weiß es einfach! Suzaku und ich sind auf uns allein gestellt. Aber die Mission… Was, wenn wirklich jemand irgendwen umbringen will? Zusammenarbeit wäre da wirklich vernünftiger… Aber vielleicht…? Andererseits… Ja, genau, was ist, wenn… Aber dann wäre da ja noch… Argh!!*
Bis zum Ende des Gesprächs hatte Oita seine Aufmerksamkeit in drei ungleiche Teile geteilt: Ein kleiner Fitzel hörte Yadonushi zu, ein mittelgroßer Fitzel sorgte sich um die Mission als solche, und der ganze riesige Rest schielte weiter misstrauisch zu Ai hinüber und fragte sich, warum Oita so ein großes Problem mit dem Mädchen hatte.
*Ein Bauchgefühl ist das… Reines Bauchgefühl! Also zu einhundert Prozent verlässlich!*
Entsprechend in sich gekehrt und angespannt wirkte der Junge also, sowohl während Yadonushi seine spärlichen Infos von sich gab, als auch beim gemeinsamen Wechsel in den winzigen Umkleideraum. Den Brief mit den Informationen zu seiner Rolle nahm Oita mit einem gegrummelten „Danke“ von Akiko entgegen, riss ihn lieblos auf und schob sich dann dicht an die Wand, wo der Kleiderständer mit seinen Gossenklamotten stand, um einerseits seine Anweisungen zu studieren, ohne dass wer anders in den Brief spicken konnte, sowie andererseits einen guten Blick über das Zimmer zu haben. Abgesehen von Suzaku, der sich rasch umzog, wobei Oita die Narben des Jungen geflissentlich ignorierte, und Akiko, die das auffällig interessiert beobachtete, gab es allerdings nichts zu sehen. Noch nicht.
*Na schön, na gut, in Ordnung. Runterkommen, Brief lesen, dann sehen wir weiter.*
Nachdem er sich noch ein bisschen dichter an die Wand geschoben und auch wirklich sichergestellt hatte, dass niemand seinen Zettel einsehen konnte, fing der Knabe also an zu lesen. Oita überflog die Infos einmal, dann ein zweites Mal, seufzte, und steckte sich schließlich das Blatt Papier kopfschüttelnd in die Hosentasche. Anschließend formte er gelangweilt drei Fingerzeichen, die selbst den Shiros bekannt sein sollten, verschwand kurz in einer Rauchwolke, und tauchte schließlich reichlich verändert wieder aus dem grauen Dunst auf. Mit dem Henge no Jutsu hatte sich der Knabe kurzerhand einen fettigen Satz blonder Haare verpasst, sein Gesicht noch ein bisschen jünger und weniger bedrohlich gemacht, und sich natürlich Kopien der vorbereiteten Straßenkleidung auf den Leib geschneidert. Bei denen handelte es sich im Übrigen um eine staubige Stoffhose, ein zerrissenes Leinenhemd und einen Mantel, der absichtlich einige Nummern zu groß war. Schuhe bekam der Gossenjunge wohl keine, dafür aber eine unförmige, ranzige Mütze.
„Wir sagen uns doch gegenseitig, was in unseren Briefen steht, oder?“
Eben noch hätte Oita auf diese Frage reichlich misstrauisch reagiert, doch in Anbetracht der Natur seiner Rolle, antwortete der Genin lax: „In meinem Fall gibt’s da nicht viel zu sagen. Die Type, also der Gossenjunge, hat sich auf die Party hier geschlichen, um Essen zu stibitzen. Ich soll mir also auffällig-unauffällig die Taschen mit Essensresten vollstopfen und dabei möglichst mitleiderregend ausschauen.“
So weit, so wahrheitsgetreu. Oitas Notiz umfasste jedoch zwei weitere Hinweise, die der Knabe erstmal für sich behielt. Da war erstens eine scheinbar simple Anweisung: „Beklau die junge Adelige“.
*Großartig. Dass das ausgerechnet eine der Shiro-Tanten sein muss… Und was genau ich klauen soll, das sagt einem natürlich auch keiner.*
Der zweite Hinweis war zumindest ein bisschen aussagekräftiger: „Zeuge 1/X“.
*Wahrscheinlich soll ich die geschauspielerte Tat mit ansehen… Toll. Vorausgesetzt, der vermeintliche Schurke will genau in dem Augenblick auch seine eigenen Pläne umsetzen, gibt’s wenigstens eine kleine Chance, dass ich was verhindern kann. Aber alleine? Nein, ich sag später einfach Suzaku Bescheid. Und außerdem, dieses 1/X könnte bedeuten, dass ich nur einer von mehreren Zeugen bin… Doch von wie vielen? Und ist einer von denen dabei?*
Oita warf einen misstrauischen Blick in die Runde. Ob einer der anderen drei ebenfalls ein Zeuge war, oder sogar das Opfer oder der Täter? Ganz zu schweigen davon, dass eine der anderen Rollen vielleicht Informationen über Oitas Gossenjungen hatte, die ihm selber nicht mitgeteilt worden waren? Würde derjenige seine Informationen dann überhaupt teilen?
*Oh Mann, dieser Mist wird immer komplizierter…*
 

Haemasu Ai

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Hatte der Typ aus Iwagakure da gerade an dem Drohbrief geleckt? Sah Ai ganz richtig oder war das nur eine Einbildung? Der hatte sie doch nicht alle. Nicht nur war das ein Beweisstück, es war vor allem auch ekelig und eventuell auch gefährlich, auch wenn dieser Part für Ai nicht die größte Priorität hatte. Mental notierte sich die Haemasu, dass der Yoshigahara wohl nicht ganz alle Latten am Zaun hatte. An Klebstoff lecken, was für ein Spinner. Wenigstens hatte er ihn nicht geschnüffelt. Aber er schien schon ein kleiner Klebstofffetischist zu sein, denn ohne mit der Wimper zu zucken konnte er etwas zur Zusammensetzung des Stoffes sagen. Jetzt mal ehrlich, wie oft schleckst du Klebstoff, dass du das Erkennen kannst? Es war Ai übrigens völlig egal, dass sie dies direkt vor ihrem Auftraggeber gesagt hatte. Suzaku war merkwürdig und das sagte sie offen heraus. Wenn es ihn störte, sollte er etwas sagen, oder noch besser, aufhören Klebstoff zu lecken.
Als Ais Frage zu den Teilnehmern beantwortet wurde, sackte etwas in ihr kurz ab. 50 Leute? Wie sollten sie da zu viert den Überblick behalten und selbst wenn sie sich selbst davon abzogen waren es noch 46 Verdächtige. Es könnte ja ein Gast sein oder einer der Schauspieler oder eben eine dritte Partei. Na super, das konnte ja etwas werden. Das bedurfte, sobald sie alleine waren, eienr intensivien Besprechung, nur würde Ai kaum etwas beitragen können, sie hatte keien wirkliche Technik drauf, die hier hilfreich sein konnte.
Nachdem die Rollenverteilung ohne größere Einwände angenommen worden war – hatte die Gruppe da wirklich Ais Urteil vertraut? – hieß es nun sich fertigmachen. Irgendwie fand Ai es spannend sich zu kostümieren, zwar mochte sie normalerweise Kleider nicht so gerne, etwas, dass die Tochter eines Adeligen wahrscheinlich tragen würde, aber irgendwie freute sie sich auf das Krimidinner. Auch wenn sie nicht von der taktilen oder schnüfflerischen Sorte war. Blieb zu hoffen, dass sie nicht zu viel detektivischen Spürsinn beweisen sollte, das war nicht ihre Forte. Gespannt folgte sie den anderen in den Raum, wo die Kostüme bereit hingen und suchte nach ihrer Rolle. Wie bei den anderen auch, gab es eine kleine Auswahl an Optionen, die Ai offen hatte, die meisten leider für Schauspieler konzipiert, die etwas mehr Oberweite oder Körpergröße, als die Haemasu hatten. Nachdem das dritte Kleid über ihren nicht vorhandenen Busen heruntergerutscht war, wollte Ai gerade aufgeben und sich mit Toilettenpapier ausstopfen, als ihr Blick auf etwas fiel. Knallrot und es wirkte wie gemacht für sie. Ein ärmelloses Kleid mit halb durchsichtigem Dekolleté und weißen Seidenhandschuhen. Wenn das mal nicht Aufsehen erregen konnte, dann wusste Ai es auch nicht. Schnell zog sie sich das Kleid an und prüfte den Sitz an den wichtigen Stellen. Es war für eine kleinere Person gemacht worden, soviel stand fest, saß es doch beinahe, wie angegossen. Bevor sie überhaupt ihre Informationen, die ebenfalls in einem Umschlag verborgen waren, lesen konnte, ging sie langsam zu Suzaku herüber und tippte ihm auf die Schulter. Mit einer Hand hielt sie dabei das Kleid an ihrem Busen fest, damit sie sich nicht direkt vor ihm entblößte und blickte ihn direkt an. Hey, kannst du mal ziehen? Ich komm nicht so gut an den Reißverschluss am Rücken dran. Jap, Ai brauchte gerade etwas Hilfe beim Anziehen, warum sie Suzaku und nicht ihre weibliche Begleitung gefragt hatte, nun, das wusste Ai nicht so direkt, vielleicht wollte sie den zwei Turteltauben – ihre Wahrnehmung – etwas Raum gönnen. Dass sie dabei gerade Akikos überraschender Reaktion auf Suzaku etwas im Wege stand, bekam sie gar nicht mit.
Nachdem sie nun endlich eingekleidet war, war es Zeit sich um den Brief zu kümmern. Welches Schicksal sollte dem Charakter, den sie verkörpern sollte, blühen? Ein Blick auf den Brief ließ sie tief seufzen. Natürlich sollte sie sich wie ein verzogenes Gör benehmen, hochnäsig, selbstgefällig und von sich überzeugt. Und sie sollte … mit ihrem Schmuck prahlen? Gut, das Kostüm kam mit einer recht prunkvollen Goldkette, aber Ai war sich ziemlich sicher, dass das Ding nicht wirklich aus Gold war. War das eventuell Teil ihrer Rolle? Das schrie ja geradezu danach beklaut zu werden. Gibt es wirklich Leute, die so dumm wären ihren wertvollen Besitz Fremden anzupreisen? Okay, wenn man fragen musste, ob es jemanden gab, der dumm genug für irgendetwas wäre, war die Antwort eigentlich so gut, wie immer, ja. Es gab immer einen Sturkopf, Trottel oder sonst jemanden, der es nicht gebacken bekam sich normal zu benehmen.
Da Oita nun seine Rollendetails verkündete, schien es auch an Ai zu sein, selbiges zu tun. Naja, ich soll mich halt klischeemäßig, wie ein verzogenes Gör benehmen. Mein Vater soll mir diesen Trip geschenkt haben und ich soll mich die ganze Zeit beschweren. Der Gossenjunge … Ein Nicken wies zu Oita. … soll von mir lächerlich gemacht und verscheucht werden. Und anschließend sollen der Gassenjungen und drei weitere Personen etwas mit mir machen, aber da steht nicht genau was. Ziemlich viel Trubel um mich. Sie wollte gerade noch etwas sagen, als sie bemerkte, wie ihr Daumen ein Wort verdeckt hatte, das am Rand des Papiers für sich Stand. „Opfer“ Sollte sie es den anderen mitteilen? Um ehrlich zu sein, Ai war sich gar nicht so sicher, nach dem, was sie bisher gehört hatte, schien es wichtig zu sein, dass sie so wenige Informationen bekamen, wie nur möglich, der Schauspielkunst wegen. Das ging der Haemasu langsam auf den Keks.​
 
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Bei dem Thema Klebstoff haute Ai direkt einen heraus, obwohl Suzaku hier nur ermittlungstechnische Arbeit durchführte. Es waren einfach Grundlagen, die man beherrschen konnte und vielleicht manchmal auch einfach sollte. Suzaku quittierte die kleine Haemasu also lediglich mit einem Blick und wandte sich dann wieder den wichtigeren Dingen zu als sich zu erklären. Immerhin konnte er als einziger etwas mit dem Brief anfangen, was weiter ging als das Ablesen der aufgeklebten Flyer-Buchstaben.

Anders als Akiko, hatte Suzaku zunächst die Anprobe im Sinn gehabt. Die Rolle reizte ihn nun nicht so sehr, dass er sofort nach den zusätzlichen Informationen fischte und hatte sich daher schon halb ausgezogen, als ihm plötzlich einer der Umschlänge hingehalten wurde. Der Sora-Nin richtete sich auf und wandte sich der Nara zu, die in den kommenden Zeiten seine Gärtners-Frau spielen sollte. Sie lachte ihn ein wenig unverschämt an und schien ziemlichen Gefallen an dem zu finden, was Suzaku ihr da optisch zu bieten hatte. Der Yoshigahara hob seine Hand um langsam nach dem Umschlag zu greifen, während seine goldgelben Iriden die Seelenspiegel der Nara fixiert hatten. Seine Finger berührten den Umschlag, doch noch zog er ihn nicht direkt an sich, stattdessen bildete sich ein leicht verschmitztes Lächeln in den Gesichtszügen des jungen Mannes. „Dir gefällt was du siehst, hm?“, sprach er sie also offen darauf an, weil ihm diese Tatsache nicht entgangen war. Erst dann nahm er den Brief an sich, als er plötzlich ein Tippen auf seiner nackten Schulter vernahm. Der vernarbte Genin drehte sich herum und erblickte die kleine Haemasu in einem knallroten Kleid mit halbdurchsichtigem Dekolleté, welches sie auf Höhe ihres Busens mit dem Arm festhielt. Sie bat ihm um Hilfe, denn sie erreichte den Reißverschluss am Rücken nicht, also nickte der Yoshigara. „Klar. Augenblick“, entgegnete er und legte seinen Umschlag zur Seite, um dann vorsichtig den Reißverschluss zu schließen. Dabei achtete er natürlich darauf, dass er ihre Haare nicht einklemmte. „Du siehst wunderschön aus. Das Kleid steht dir echt gut“, komplimentierte Suzaku ihr Erscheinungsbild und schenkte ihr dann ein charmantes Lächeln, ehe er sich wieder um sein Flanell Hemd kümmerte.

In der Zwischenzeit hatten sich alle mit den Inhalten ihrer Umschläge befasst und einander kund getan, wie sich ihre Rolle so im Allgemeinen darstellte. Es wäre natürlich taktisch klug, wenn sie alle Details einander verrieten, aber andererseits wollte Suzaku auch den Wunsch des Direktors entsprechen und die wirklich wichtigen Dinge für sich behalten. Kurz warf der Yoshigahara einen Blick zu Akiko, die sich gerade ein bauchfreies Oberteil angezogen hatte und musterte sie. Schöne Mädchen hatte Shirogakure da geschickt, doch er war nicht zum Vergnügen hier. Er öffnete seinen Umschlag und las sich die Rolleninformationen für den Gärtner durch. Seufzend ließ der Braunschopf den Kopf hängen und lauschte zunächst den Äußerungen seiner Kameraden. Oita war der typische Gossenjunge, der sich auf die Party geschlichen hatte, um zu stehlen. Ai hingegen sollte sich klischeehaft und verzogen benehmen. Der Gossenjunge soll von ihr lächerlich gemacht werden und so weiter und so fort. Ziemlich viel Abenteuer für die Adelstochter, arme Ai. „Ich bin ein mürrischer Gärtner, der nicht viel spricht und ständig meckernde Laute von sich gibt, weil ihn alles stört und aufregt. Lediglich zu seiner Frau ist er….“, sprach er und betrachtete noch einmal die bauchfreie Akiko. „…äußerst charmant, offenherzig und außerordentlich anhänglich.“ Nicht das Akiko nicht attraktiv wäre, aber diese Rolle versprach eine ziemliche Anstrengung zu werden. Charmant, Offenherzig und Anhänglich? Das war so gar nicht das, was Suzaku war. Ob er das überhaupt gut spielen konnte? „Mehr gibt es zum Gärtner auch nicht zu sagen, außer das er irgendwie immer am arbeiten ist und daher stets und ständig anwesend ist.“

Der Genin schaute in die Runde und blieb mit seinem Blick bei Oita hängen, der hier sein Kamerad und Freund war. Suzaku schenkte diesem ein aufrichtiges Lächeln und nickte. Er war zuversichtlich, dass sie diese Mission mit Erfolg beenden würden.

Dann zog sich Suzaku die schmuddelige Jeans und diese Gartenstiefel an, setzte den Strohhut auf und schnappte sich als Requisite den langen Halm, den er im Munde trug. Es war echt traurig, dass er in dem Outfit als seriöser Gärtner arbeiten könnte, so angegossen saß der Fummel.

@Haemasu Ai @Nara Akiko @Furasaki Oita
 

Nara Akiko

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Peinlich berührt stand Akiko da, als Suzaku sie anlächelte. „Oh Gott, passiert das gerade wirklich?“, fragte sie sich selbst und sie spürte, wie ihre Ohren heiß und rot wurden. Das war ärgerlich und passierte ihr leider immer dann, wenn sie verlegen wurde. „Scheint so, überrascht mich auch etwas“, sagte sie stockend und wandte sich dann äußerst hastig ab, um sich hinter der Kleiderstange zum Umziehen zu verkriechen. "AAaaaaaaaah, was habe ich da gesagt?", schrie sie innerlich und formte mit ihrem Mund stumm die Worte: "Oh mein Gott!".

Bauchfrei stand Akiko dann also hinter dem Kleiderständer, der die Klamotten für ihre Figur bereithielt. Wie auch Ai realisierte sie, dass es eine Auswahl an Zeug gab, das sie tragen konnte, aber die zwei weiteren Oberteile waren noch enger und knapper geschnitten und würden Akiko unmöglich passen. So war sie nun also bauchfrei und musste sich wohl damit abfinden. Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter und strich einmal über den weißen Bauch. Probeweise zog sie ihn ein wenig ein, spannte die Bauchmuskeln an… es half nichts, besser würde es nicht aussehen. Sie würde sich auf jeden Fall so lange hinter diesem Kleiderständer verstecken, wie es möglich war. Schnell schob sie einige Teile in die Mitte des Ständers, sodass sie ihren Körper notdürftig verdeckten, und schielte dann über die Stange hinweg zu den anderen Dreien. Oitas Rolle passte zu dem kleinen Lausbuben, als den sie ihn einschätzte. Er würde sie sicherlich mit Bravour meistern. Was ihr etwas Sorgen bereitete waren seine kritischen Blicke in Ais Richtung, die er ihr ungefähr doppelt so häufig zuwarf, wie es zwischen Sora- und Shiro-Nin vielleicht angebracht gewesen wäre. Und dann, gerade als Akiko wegsehen wollte, warf er auch ihr einen flüchtigen Blick zu, der misstrauisch wirkte und offenbar der ganzen Rund galt. Okay, was war hier los? Nahm der Kerl seine Rolle vielleicht ein bisschen zu ernst? Stand da noch was anderes in seinem Brief?

Akiko wandte den Blick von Oita ab - unter anderem auch deshalb, weil sie nicht erwartete, dass er mit Absicht Probleme verursachen würde. Stattdessen wandte sie sich Ai zu, der ihren Brief studierte und ihnen seinen Inhalt mitteilte. Ihr Daumen wanderte hoch, ihre Augenbrauen ebenfalls ein kleines Bisschen… Da stand noch etwas und sie verriet es ihnen nicht. Akiko, die auf den Zehenspitzen gestanden hatte, stellte sich hastig auf die Füße, als Ai zu Suzaku ging und sich bei ihrem Kleid helfen ließ. „Wow, so selbstbewusst wär ich auch gern“, dachte sie bei sich und starrte einmal mehr auf ihren nackten Bauch, an dem es objektiv gesehen absolut nichts auszusetzen gab. Ai sah elegant aus. Akiko hingegen einfach nur billig. „Um Gottes Willen, ist das Eifersucht?“, schalt sie sich selbst und verfluchte sich. „Wie armselig und unangebracht!“. Akikos merkwürdig stechendes Bauchgefühl würde jedoch im nächsten Moment durch ein fröhlich-warmes Flattern ersetzt, als Suzaku den Inhalt seines Briefs kundtat. „Oh, immerhin der Teil mit dem „Charmantsein“ sollte dir leicht fallen“, rutschte es ihr heraus und sie vergaß für einen Moment sich hinter der Stange herumzudrücken. Verlegen räusperte sie sich und nestelte an ihrem Oberteil herum. Während sie hinter den Kleidungsstücken hervortrat öffnete sie ihren Brief und las, was dort stand. „Oh!“, entwich es ihr erneut und sie starrte auf den Brief und dann mit erschrockenem Blick auf Ai. War es vielleicht besser für sich zu behalten was drin stand? Würden sie, wenn sie wüssten, was hier stand, überhaupt noch angemessen dieses Spiel spielen können? Oder wäre es einfach zu offensichtlich und der Täter, den sie ausfindig machen wollten, würde sich gar nicht erst zeigen? „Ich bin hier beschrieben als…“, sie sah mit roten Ohren auf und schluckte. „Ich scheine ganz schön viel rumzuhuren, bin eher einfach gestrickt und betrüge meinen…“, sie sah zu Suzaku und grinste verlegen. „Mann nach Strich und Faden…“, sie zuckte verlegen die Schultern und ließ den Brief sinken. „Und ich bringe aus rasender Eifersucht, weil ich denke dass sie ein Verhältnis haben, die Tochter des Adligen um… Ich bringe Ai um“. Sie hielt es für die taktisch klügere Entscheidung die Fakten auf den Tisch zu legen. „Was gut ist… irgendwie, weil ich denke, dass wir so den Kerl leichter ausfindig machen können, der hier ein echtes Verbrechen ausüben will“. Entschuldigend sah sie zu Ai herüber und steckte dann den Brief in den Bund der knapp geschnittenen Jeans, die sie trug… tragen musste.

Es dauerte keine drei Sekunden, da schlug hinter ihnen die Tür auf und ein Gewusel aus Menschen strömte in den Raum. Vermutlich Schauspieler, die sie allesamt kritisch beäugten, dann jedoch links liegen ließen und sich einer nach dem anderen Briefe und Verkleidung nahmen. Einige taten das hier offenbar nicht zum ersten Mal. Eine Rothaarige in ziemlich heißen Stiefeletten sah zu ihr rüber, musterte sie mit anzüglichem Blick, machte eine Blase mit ihrem Kaugummi und pfiff dann durch die Zähne. „Heißes Outfit, Schwester“. Als sie Ai sah lachte sie hell auf und fügte hinzu: „Oh warte, ich bevorzuge doch eher dieses Sahneschnittchen“.

Akiko fühlte sich schrecklich unwohl und wohl aus lauter Herdentrieb drängt sie sich etwas näher zu Ai, Oita und Suzaku. Irgendwie waren sie jetzt wohl ein Team. „Okay ähm… haben wir einen Plan, oder halten wir einfach die Augen offen?“, fragte sie nervös und sah auf die Uhr. In fünfundvierzig Minuten ging das Spektakel los…
 
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„Ey, jo, Suzaku, komm mal kurz hier rüber, ich muss dir da mal, äh… was zeigen, genau!“
Es war kurz nachdem Ai die „frohe Botschaft“ verkündet hatte, dass sie doch leider Oita in seiner Rolle als Gossenjunge bloßstellen müsse, was dem Mädchen aus Shiro einen säuerlichen Blick seitens des kleinen Genin beschert hatte. Nichts Neues soweit. Dann allerdings hatte sie sich überdies relativ aktiv an Suzaku herangeschmissen, genauso wie das andere Mädchen aus Shiro zuvor, das gleichsam nicht die Finger von seinem Partner lassen zu können schien.
Alles drei schien Oita Grund genug, seinen Partner rasch zu sich rufen, als der ihm zulächelte, auch wenn das reichlich verschwörerisch auf die beiden Damen wirken mochte. Während Akiko verkündete, was ihre Rolle während des Schauspiels sein würde, legte Oita seinem wesentlich größeren Partner den Arm um die Schultern, zog ihn auf seine Höhe herunter und zischte:
„Ok, Kumpel, hör zu: Die Weißhaarige? Finger weg. Die stinkt nach Ärger. Vornerum so, und hintenrum so, du verstehst?“
Vermutlich nicht. Oitas Warnung war schließlich reichlich wage. Das schien sogar ihm aufzufallen.
„Ich meine, es sei denn, du willst dich einschmeicheln und so, sei deinem Feind am nächsten und so weiter. In dem Fall hoff ich, dass du weißt, was du tust. Wenn nicht, dann, äh… Sag einfach Bescheid, und wir machen unser Ding, und die sollen ihr’s machen. Oder?“
Das Ganze wurde offensichtlich nicht klarer, doch Oita fehlte leider die Zeit, die richtigen Worte zu finden, da er mit einem Ohr gerade etwas sehr Interessantes gehört hatte. Ungeduldig schubste er Suzaku beiseite und schaute überrascht zu Akiko hinüber, bevor ihm erneut klar wurde, dass die vier ja irgendwo doch kein Team waren, und es vielleicht ratsam wäre, sich ein wenig bedeckt zu halten.
Anstatt also etwas Ähnliches wie das Folgende laut auszurufen, stand Oita kurz mit offenem Mund einfach nur so da und dachte sich:
*Also soll die da diese andere umbringen… Huh. Ist das jetzt gut oder schlecht? Ich meine, so oder so sind wir jetzt richtig gut in den vermeintlichen Mord eingebunden, mit Täter und Opfer sogar, aber… Eigentlich wissen wir ja gar nicht, ob dieser Möchtegern-Erpresserling überhaupt während dem Nicht-Mord zuschlagen will, oder vorher, oder nachher, oder parallel, oder… Oder…*
Oitas Augen weiteten sich.
*Im schlimmsten Fall soll doch aus dem falschen Mord ein echter werden, oder? Heißt das jetzt, dass es jemand auf Haemasu abgesehen hat?!*
Das Gesicht des kleinen Genin verzog sich vor Unsicherheit, seine Zähne mahlten aufeinander und die Lippen waren fest zusammengepresst. Ausgerechnet in diesem Moment öffnete sich dann auch noch die Tür zur Umkleide, und eine Horde Fremder ergoss sich in den kleinen Raum. So gierig, wie diese Leute nach den anderen herumhängenden Kleidern grabschten, handelte es sich dabei ganz offensichtlich um die restlichen Schauspieler, die bis eben noch mit einer letzten Probe oder Besprechung beschäftigt gewesen waren.
Der große Fluss an tratschenden Männern und Frauen drückte die vier Ninjas rasch aneinander, wobei sich Oita natürlich eingequetscht zwischen Suzaku und der Weißhaarigen wiederfand. Letztere schaute er kurz unsicher an, bevor er auf Akikos Frage antwortete:
„Wir sollten auf jeden Fall zusehen, dass… ugh… dass keinem von uns nachher… Aua! Nachher bei dieser Aufführung… irgendwas… passiert!“
Als dann allerdings ein fremder Ellenbogen Oita heftig in in Seite traf, hechelte der Genin zusätzlich: „Ok, streich das. Lass mal erst schauen, dass wir HIER heil herauskommen, bevor wir uns um diesen anderen Mist Gedanken machen!“
 

Haemasu Ai

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Na dann hätte sich Ai die Sache mit der Heimlichtuerei auch schenken können. Ihre Begleiterin hatte offen und unverblümt herausposaunt, dass sie diejenige sein würde, die der Adelstochter die Lampe ausknipsen würde. Na super. Wenigstens wusste Ai jetzt, von wem sie das zu erwarten hatte und Akiko hatte recht, wenn sie schon vorab wussten, wer der Täter war, besser noch, er kam aus den eigenen Reihen, konnten sie mit Gewissheit sagen, dass sich jemand anders verdächtig benahm, wenn sie nicht als Mörder eingeplant waren. Okay, die andere würden vielleicht was mitbekommen, Ai würde Probleme bereiten, das war so in etwa ihre Spezialität. In sozialen Situationen war die Haemasu oftmals etwas … schnellschussbereit. Voreilige Schlüsse, ungeduldige Taten, wenig Nachdenken über Konsequenzen.
Doch noch waren sie alle inbegriffen sich zu kostümieren, so auch Akiko, die über Suzaku sprach und ihm zugestand, dass er durchaus „charmant“ war. Die Nara hatte sich aber verschossen, irgendwie niedlich. Ai hatte übrigens nicht vergessen, wie wunderbar hilflos Suzaku gestammelt hatte, als er Akiko in dem doch zugegebenermaßen offenherzigen Outfit gesehen hatte. Ein schelmisches Grinsen war über die Lippen der jungen Frau gehuscht. Die beiden hatten Lust aufeinander, wussten nur nicht, wie sie es anstellen sollten. Sollte Ai da einen Schubs geben? Wahrscheinlich nicht, aber sie würde es dennoch tun. Jetzt, kurz bevor es losging, näherte sie sich nochmal Suzaku, de wohl etwas mit seinem Kumpanen hatte besprechen müssen. Sag mal, fandest du den Blick, den du Akiko zugeworfen hast gut? Ai musste einfach kichern, ernst zu bleiben schaffte sie einfach in der Situation nicht. Nee, Scherz. Aber wenn du was unternehmen willst, solltest du deinem Kumpel zuvorkommen. Der scheint ja schon losgelegt zu haben mit dem Flirten. Obwohl es so aussieht, als hättest du bessere Chancen. Ist ja schließlich deine Ehefrau. Ein wenig geradeheraus von Ai, aber irgendwie genoss sie die Situation, in der zwei Kerle über ihre Begleiterin stritten. Auch wenn es natürlich nur in Ais Wahrnehmung so heftig war, die Wahrheit war um einen Zacken zahmer, aber das interessierte die Haemasu gerade herzlich wenig.
Aber es war keine Zeit für weiteres Gequatsche, es schien los zu gehen. Mehrere Schauspieler drangen urplötzlich in den Raum und schienen sich mit einer überraschenden Routine zu verteilen und ihre Oufits zusammen zu suchen. Eine Rothaarige komplimentierte erst Akikos Kostümierung, gab dann zu verstehen, dass sie Ai doch bevorzugte. Noch völlig in der Stimmung von eben ging die Haemasu zu der Frau rüber und lächelte sie an. Hey, danke. Gut, dass du ihr nicht auch noch hinterher bist, sie hat schon zwei Kerle, die beiden da, an den Hacken und dann noch wen Drittes. Rezept für Desaster. Dass die Frau eventuell gerade mit Ai geflirtet hatte, nahm die Haemasu einfach zur Kenntnis. Es war ja irgendwie als Kompliment zu sehen und wenn Ai es nicht wollte, könnte sie ja immer noch ablehnen und etwas sagen. Tat sie im Übrigen nicht, ganz im Gegenteil, sie suchte den Körperkontakt und legte ihre Hand auf die Schulter ihrer neuen „Freundin“. Und wie sieht‘s bei dir aus? Rollentechnisch meine ich. Übrigens Sahneschnittchen wäre nicht meine erste Wahl, hab‘s nicht so mit Milchprodukten. Darauf schien sie wohl anzuspringen, vorhersehbar oder nicht, A mochte das nicht einschätzen. Himmel, sie hatte bei der ganzen Interaktion nicht mal einen Plan im Hinterkopf gehabt, einfach drauf los geplappert. Oh, ich bin die Zofe der reichen Adelstochter. Sieht so aus, als würden wir etwas Zeit miteinander verbringen. Nenn‘ mich, solange wir spielen Miyako, denke, das solltest du vorab wissen. Verdammt, Ai hatte sich keinen Rollennamen ausgedacht, die anderen auch nicht, aber gerade Nara oder Haemasu, Namen von Clans aus Shirogakure, wären zu verdächtig. Da kein Name auf dem Umschlag gestanden hatte, musste Ai wohl improvisieren. Na dann Miyako, ich hoffe du kannst mit dem Temperament deiner Herrin, Shimada Yureiko mithalten. Damit schenkte sie der Frau nochmal ein Lächeln und machte sich auf zu den anderen dreien zurück.
Sprechen schaffte sie leider nicht, denn ein Signal schien irgendwo losgegangen zu sein, das den Start angab, denn plötzlich schienen alle Schauspieler auf die Tür zu zudrängen, mit den Shinobi mitten drin. Ai hatte Probleme die anderen im Blick zu behalten und fand sich nach ein paar Augenblicken, getrennt von den anderen, in einem Gang wieder. Dein erstes Mal? Keine Sorge, ich bleibe in deiner Nähe, muss ja schließlich deine Zofe spielen. Ai hatte gar nicht bemerkt, wie die Rothaarige, deren Rolle Miyako heißen sollte, immer an ihrer Seite geblieben war. Wenigstens hatte sie Hilfe, die Schauspielerei würde schon anstrengend genug werden. So offensichtlich? Aber danke, will hier ja nicht den Abend ruinieren. Neben der gruppe, die sich gebildet hatte öffnete sich eine doppelflügelige Tür und nach und nach traten die Schauspieler ein. Alle, die sie sehen konnte, waren gut gekleidet und sollten sich wohl unter die regulären Gäste mischen. Die anderen als Dienstboten und sonstige Teilnehmer, schienen nicht in Ais Nähe gelandet zu sein. Hoffentlich waren die anderen drei nicht so verloren, wie Ai. Als letzte trat Ai in den Speisesaal, mit Miyako als stumme Begleiterin. Die Haemasu versuchte einen ausdruckslosen Blick aufzusetzen. War das hochnäsig? Hoffentlich.

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Offenbar hatte Suzaku mitten ins Schwarze getroffen, als er Akiko auf ihre Reaktion angesprochen hatte. Und dann gestand sie auch noch, dass es sie selbst überraschte. Aber ehe der Yoshigahara noch irgendetwas dazu sagen konnte, war die Nara auch schon wieder verschwunden. Erheitert legte der Genin den Kopf etwas seitlich und kam nicht umhin ihr, bei ihrer Flucht, einmal auf den Po zu schauen, ehe der Blick ohnehin durch die andere Shiro-Nin gebunden wurde. Der vernarbte Genin half der Haemasu beim Kleid und wurde kurz darauf von seinem Iwa-Kumpel beiseite genommen, da es wichtiges zu besprechen gab. Für den jungen Furasaki hatte Suzaku natürlich immer ein offenes Ohr und daher nahm er sich auch die Zeit, um mit diesem zu sprechen. Der vernarbte Genin lief hinüber zu Oita und musterte kurz dessen, zugegeben passendes, Outfit. „Was gibt es, Kumpel?“, hakte der Yoshigahara also nach und lehnte sich etwas zu Oita, damit dieser auch leise sprechen konnte. Die Worte des Furasaki überraschten ihn allerdings. Finger weg von der Weißhaarigen? Er wollte doch gar nicht….aber okay. Vornerum so, hintenherum so? Die Wahrnehmung des jungen Iwa-Nin war ziemlich wage, aber die Besorgnis dahinter konnte Suzaku durchaus verstehen. Suzaku legte dem Genin die Hand auf die Schulter und nickte. „Ich danke dir, Kumpel. Auf dein wachsames Auge ist Verlass“, bestätigte Suzkau, auch wenn er die beiden Mädchen jetzt nicht für hinterhältig hielt. „Aber attraktiv sind sie nun einmal...dennoch werde ich aufpassen“, versicherte Suzaku seinem Partner und begab sich wieder zu seinem Bereich.

Plötzlich begab sich Ai wieder zu ihm und verwickelte ihn in ein Gespräch. Anders als Oita, schien Suzaku bei den anwesenden Damen recht angesagt zu sein, aber der Schein konnte natürlich auch trügen. Ai fragte ihn auch direkt, ob er den Blick in Ordnung fand, den er Akiko zugeworfen hatte. Was für einen Blick denn? Suzaku blinzelte überrascht, doch die Haemasu kicherte bereits und setzte ihren Schubser fort. Er sollte sich beeilen, wenn er Akiko haben wollte, sonst käme ihm Oita zu vor? Kurz huschten die Augen zu seinem Kumpel und danach zur Nara, ehe er in die Seelenspiegel der kleinen Dame schaute. „Ich bin nicht hier um eine Frau zu erobern“, entgegnete er also und schüttelte amüsiert den Kopf. Erst Oita, jetzt sie. Hatte er den Anwesenden wirklich das Gefühl gegeben, ernsthaftes Interesse an der Nara zu haben? Gut möglich, schließlich war der Yoshigahara eben auch charmant. Etwas, was Akiko nach dem Vorlesen seines Rollenbriefes direkt zu unterstreichen begann. Der vernarbte Genin blickte wieder hinüber zur Kunoichi und lächelte dabei eben wieder so charmant, wie er es eben auch getan hätte. „Vielleicht ist mein Charme ja auch dazu befähigt, meine rumhurende Frau daran zu erinnern, wen sie geheiratet hat“, zwinkerte er dann und musterte die junge Genin abermals, die an ihrem Oberteil zuppte. „Sieht doch heiß aus. Weiß gar nicht, was du hast“, kommentierte Suzaku dies noch und wandte sich schmunzelnd ab.

Ai war also das Opfer in dem Krimidinner und Akiko die determinierte Täterin. Ob der waschechte Mörder davon wusste und seine Pläne anpasste? Und war es dem Täter egal, wen er hier tötete oder war die Haemasu gar nicht sein wirkliches Ziel? Das ganze Krimi-Dinner barg ziemlich viele Unsicherheitsfaktoren und diese erleichterten diese Operation nun nicht wirklich. Suzaku musste also auf seine geschärften Instinkte vertrauen und einfach hoffen, dass die kleine paranoide Haltung seines Iwa-Freundes alles verdächtigte auffing. Plötzlich öffneten sich die Türen und eine Horde Schausteller drängte sich hinein, die sofort ihre Sachen packten und dafür sorgten, dass die vier Shinobi förmlich zerquetscht wurden. Interessanterweise spürte Suzaku eine Hand an seinem Hintern, als sich eine ältere Dame vorbei drängte und sofort zog sich alles in ihm zusammen. Wie grotesk! Der Haemasu schien es in dem Gedrängel gut zu gehen, denn sie fand sofort einen Spielkontakt und zog von dannen. Der charmante Suzaku blickte zu Oita und Akiko, ehe er seufzte. „Augen offenhalten. Uns fällt schon etwas ein“, erklärte er und versuchte sich etwas aus der Menge zu drängen, als plötzlich eine Hand auf seiner Schulter landete und ein merkwürdiger Impuls durch den Körper des Genin fuhr.

Der Yoshigahara blieb stehen und sein Verhalten schien etwas desorientiert, wusste er nicht, was gerade vor sich ging, doch irgendetwas in ihm sagte ihm, dass er noch etwas brauchen würde. Er ging zu seinem Kleiderständer und holte noch ein wichtiges Utensil, verstaute es – für die anderen nicht sichtbar – in seiner Kleidung und schloss sich der Menge dann wieder an, um den Saal zu verlassen und den nächsten zu betreten. Dabei verlor er völlig die Spur von Ai, Akiko und Oita, doch eine junge Dame bot ihm Geleit. „Ihr seid der Gärtner, Hanzo, richtig?“, hakte die junge Dame nach und lächelte lieblich. Suzaku nickte. „Eh...ja. Ich bin Hanzo, genau“, entgegnete er und versuchte noch immer den Impuls, das merkwürdige Gefühl von eben, zuzuordnen. „Meine Rolle heißt Misa. Ich komme aus der Nachbarschaft und pflege eine Affäre zu dir, Hanzo“, erklärte sie schmunzelnd. „Oh? Das ist ja...oh mein Gott“, entgegnete Suzaku und fühlte sich hier ein wenig wie bei einer Telenovela, die es natürlich nur in einem Theater gab. „Das ist deine Rache für das Lotterleben deiner Frau“, klärte Misa ihn auf und da machte es natürlich Klick. Logisch...Akiko, seine Frau, hurte ja durch die halbe Belegschaft. Das erklärte aber auch, wieso er so charmant und anhänglich zu seiner Frau war, aber warte. Wieso stand das mit der Affäre nicht in seinem Rollenbuch? „Warte mal. Das ist“, wollte Suzaku gerade intervenieren, als die Hand dieser Misa seine Schulter berührte und der Genin verstummte. Wieder dieses merkwürdige Gefühl. „Ich verstehe.“ Dann traten sie tiefer in den Speisesaal und Misa entfernte sich wieder von ihm, weshalb der Genin die Augen offen hielt und nach Akiko, Ai und Oita suchte. Wo steckten die eigentlich?

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Oita sollte den Straßenjungen spielen. Na schön. Was soll’s. Aber… Aber…!
„Was zum Geier!?“
Musste man ihn deshalb gleich ganz auf die Straße setzen?

Während Ai in ihrem teuren Fummel und Suzaku nebst Akiko in Arbeitskluft und einfachem Kleid respektive zum Ort des eigentlichen Geschehens gedrängelt worden waren, fand sich Oita in seinem Waisenknaben-Outfit ganz plötzlich vor der Herberge wieder. Dabei hatte ihn die Masse doch genauso mitgeschleift wie die anderen drei! Kurz vor Verlassen der Umkleide war da allerdings diese Hand gewesen, die Oita beiseite gezerrt und in die exakt entgegengesetzte Richtung gestoßen hatte.
Um wen genau es sich bei dem groben Übeltäter handelte, wusste der Knabe nicht zu sagen. *Vielleicht war es der Erpresser? Hat der uns schon als Ninja erkannt? Hmm… Vielleicht war es auch nur einer der Helferlinge desjenigen, der für diesen ganzen Theatermist verantwortlich ist. Oder die Type war's sogar selbst!*
Vor dem Hotel herumzulungern würde diese Frage jedenfalls nicht klären. Nach zwei raschen Blicken über die Schultern, mit denen Oita sich vergewisserte, dass niemand außer ihm aus dem Gebäude geworfen worden war, stapfte er zurück in die Herberge – zumindest wollte er das, denn noch bevor seine nackten Füße den weichen Teppich der Eingangshalle auch nur im Entferntesten berührten, schob sich ein massiger Körper in sein Sichtfeld und verwehrte dem kleinen Genin den Zutritt.
Ungeduldig schaute Oita nach oben in das grimmige Gesicht einer Karikatur von Wachmann: Breite Schultern, Augenklappe, Narbe auf der Wange, traditionelle Uniform, sogar einen dieser komischen Schlagstöcke hatte der Kerl an der Hüfte.
„Oi“, brummte der Typ, der sich so anhörte, als gebe er sich Mühe, seine sowieso schon tiefe Stimme noch ein bisschen finsterer klingen zu lassen, „kein Zutritt.“
Oita öffnete den Mund, bereit, den Kerl mit einer Tirade der buntesten Schimpfwörter zu konfrontieren, als tatsächlich das Unglaubliche geschah: Er ließ es. Ja, Oita schloss seinen Mund, einfach so, drehte sich um, legte den Kopf schief und… dachte nach. Kein Witz.
*Na schön. Also gut. Ruhig bleiben. Es ist Mission, vielleicht wird jemand gekillt… Jetzt ist wirklich nicht die Zeit, sich von einem Schrank mit Erbsenhirn den kühlen Kopf nehmen zu lassen.*
Dennoch warf Oita dem Kerl noch einen frechen Blick zu, bevor er anfing am hohen, hölzernen Zaun, der die Freiluftbäder der Herberge einschloss, entlangzugehen.
*Ich bin ein Straßenjunge. Meine Aufgabe ist es, mich rein zu schleichen, der Adligen – also dieser Konoha-Tussi – irgendwas abzuknöpfen, und anschließend dabei zuzusehen, wie die Dunkelhaarige sie killt. Schritt eins ist einfach genug, für Schritt zwei muss ich die erstmal finden. Wenn ich erstmal drin bin, sollte das aber auch kein Problem sein.*
Mit einer ungewohnten Selbstsicherheit nickte Oita, schaute den Zaun hinauf und lächelte. *Dann mal los. Schleichen wir uns auf eine Party!*

*PLATSCH*
Da verkalkulierte man sich gerade mal um ein, zwei Meter, und schon landete man in einem der Bäder. Was für eine verkorkste Anlage war das denn bitte?
Missmutig schüttelte Oita sein nasses Haupthaar, während er fluchend aus dem seichten Tümpel emporkletterte. Als er Suzaku zuvor gesagt hatte, er würde das Gebiet ausspähen, war das nur zum Teil gelogen gewesen. Tatsächlich hatte Oita per Zufall zwei Wege entdeckt, wie sich leicht in das Hotel einbrechen ließ: Über das Dach, sowie über eine Stelle gegen Ende des Zaunes, wo das Ding sich eine leichte Anhöhe hochschlängelte. Dieser Anhöhe zu folgen und an ihrer steilsten Stelle ungeschickt über den Zaun zu springen war möglich, nur, naja… Wenn einem die Sprungkraft fehlte, dann landete man eben in einem der kleinen natürlichen Wasserbecken.
Glücklicherweise hatte Oita eine der etwas kühleren, abgelegeneren Quellen erwischt. Seinen Einbruch hatte also niemand mitbekommen (nicht niemand; ein Mitarbeiter sah reichlich verdutzt drein, als plötzlich ein kleiner Junge ins Wasser geflogen kam, allerdings war heute Theatertag, und der Kerl wurde nicht dafür bezahlt, Fragen zu stellen), und verbrüht hatte sich der Junge auch nicht.
So weit, so gut. Seine Klamotten ausziehen musste Oita trotzdem, doch da sein Kostüm lediglich aus einem Henge bestand, sprach nichts dagegen, das Jutsu aufzulösen, sich seiner echten Klamotten zu entledigen, und besagte Kunst wieder anzuwenden. Gut, Oita lief fortan praktisch nackt durch die Gegend, aber das war nun wirklich nicht das erste Mal für den Knaben, der wirklich wichtigeres im Kopf hatte.
*Schließlich steht jemandes Leben auf dem Spiel, vielleicht, und verdammich, wenn ich nicht rechtzeitig diese Schnepfe zu finden bekomme!*

Apropos: Wo war besagte Schnepfe denn überhaupt gerade?

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Haemasu Ai

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Nachdem alle ihre Positionen eingenommen hatten, dauerte es gar nicht mehr lang, bis das Essen serviert wurde, daher hatte Ai gar nicht so viel zeit sich ausgiebig umzusehen, jedenfalls, wenn sie in ihrer Rolle bleiben wollte. Sie legte nur einmal die Stirn in Falten, als sie Suzaku mit einer fremden Frau den Raum betreten sah, die sie bisher noch nicht gesehen hatte. Hätte er nicht mit Akiko unterwegs sein sollen? Immerhin spielte die Nara doch seine, zugegeben recht promiskuitive Ehefrau. Doch von der Nara war keine Spur zu sehen. Wurden die Rollen in letzter Minute getauscht? Doch Ai hatte keine Zeit sich länger damit zu befassen, das Essen stand vor ihr und sie musste dem Instinkt widersprechen dem Kellner zu danken, der ihr die Suppe gereicht hatte. Es war eine klare Brühe mit viel frischem Gemüse und vereinzelten, im Licht der Leuchter glänzenden Fleischstücken. Das Aroma, das von der Flüssigkeit aufstieg, sprach von einer feinen, aber überzeugenden Würzung und ließ das Wasser in Ais Mund zusammenlaufen. Leider musste sie sich wie eine verzogene Göre verhalten, daher würde sie kaum dankbar etwas essen können. Schade eigentlich. Ein wenig zögerlich rümpfte sie die Nase und blickte gespielt angewidert auf die Suppe. Es tat ihr ein wenig leid, als sie wütend den Löffel auf den Tisch pfefferte, dass die Gläser in der Nähe klapperten. Unverzeihlich! Eine Suppe als Aperitif ist ja lächerlich. Hätte ich gewusst, dass es hier nur Essen für arme Menschen gibt, wäre ich nie angereist. Mein Vater sollte dieses Ryokan kaufen und dem Erdboden gleichmachen. Dramatisch schlug das Mädchen mit ihren Händen auf den Tsich und erhob sich so kraftvoll, dass ihr Stuhl anch hinten umfiel. Ungeheuerlich! Damit stapfte das Mädchen davon und ließ das Essen stehen. War das zu viel? Leise Zweifel regten sich in ihr, aber da es keinerlei Skript gab, war die ganze Show von ihrer Interpretation und Improvisation abhängig. Und eine Show wollte sie bieten.
Schnurstracks hielt Ai auf eine der großen Türen zu und stieß einen der Flügel kraftvoll auf, bevor sie den Raum verließ. Eigentlich war Ai jetzt ganz schön von den Infos abgewichen, die sie hatten. Doch offensichtlich war sie nicht die einzige Person, denn sie hatte nichts von Oita gesehen, der Person, die laut Informationen um sie herumtigern sollte. Da musste Ai eben irgendwie anders aus dem Saal raus kommen, um den Deppen zu finden. Kaum war das Mädchen aus dem Raum verschwunden, atmete sie einmal tief durch und freute sich darüber wieder sie selbst sein zu können. Schauspielerei, selbst für eine so kurze Weile, war echt anstrengend. Sie musste jetzt Oita finden und zurückschleifen, um die Story wenigstens halbwegs glaubhaft zu einem Ende bringen zu können. Würde Suzaku alleine klarkommen, bis sie zurück war? Und wo war eigentlich Akiko, die hätte doch eine andere Rolle bekommen müssen, wenn Suzaku eine neue Frau an seine Seite gestellt bekommen hat. Sollte ich in der Garderobe nachsehen? Viel Zeit habe ich nicht. Dann würde sich die Haemasu beeilen müssen. Doch bevor sie losgehen konnte, spürte sie kurz eine Berührung auf ihrer Schulter. … Vielleicht sollte sie doch zurück in den Speisesaal gehen, es konnte doch sein, dass sie benötigt wurde. Ja, das musste die richtige Lösung sein, die Show musste weitergehen und ohne Opfer war das einfach nicht möglich. Auf dem Absatz machte Ai kehrt und sie lief wieder auf die Tür zu, durch die sie eben gekommen war. Doch wie erklärte sie, dass sie so schnell wieder zurückkehrte? Sie würde wohl improvisieren müssen, bisher hatte das ja auch ganz ausgezeichnet funktioniert.
Die Türflügel wurden aufgestoßen und eine Ai mit wutentbranntem Gesicht, sie hatte nur kurz an ihre Mutter gedacht, um diesen Ausdruck zu zaubern, betrat den Raum. Wer von euch widerlichen Plebejern war es? Ich war eben auf meinem Zimmer … Lüge, das hätte sie so schnell nie geschafft als reiches Gör, als Kunoichi eventuell schon. … und die diamantene Ohrringe, die meine Mutter mit geschenkt hat sind verschwunden. Jetzt war Ai aber schon nahe an der Grenze, was sie wirklich sagen sollte, sie dehnte das dünne Skript gerade sehr heftig und sorgte wahrscheinlich dafür, dass einige nicht mehr so ganz wussten, wie sie reagieren sollten.
Nur aus den Augenwinkeln sah sie ein Messer neben sich aufblitzen, erst wollte Ai ausweiche, ganz instinktiv, wer denn nicht, aber als sie sah, wer das Messer heilt, wurde sie ruhiger. Das war doch die frau, die mit Suzaku hereingekommen war, also hatte sie die Rolle von Akiko übernommen und war jetzt die Ehefrau, dann war es ja normal, dass sie ein Messer dabei hatte, musste ihre Rolle doch Ai erstechen. Doch irgendwas passte nicht, aber es wollte ihr partout nicht einfallen. Die Klinge näherte sich dem Mädchen und sie zerbrach sich den Kopf darüber, was hier nicht passte, doch so ganz mochte sie es nicht verstehen. Es passte doch zu den Infokarten, die sie bekommen hatten. Ai spürte, wie sich das Messer in ihre Brust bohrte und eine Wunde … Halt, Moment. Der Schmerz war echt, sie hatte gerade ein Messer abbekommen und starrte etwas ungläubig auf die Stelle, wo die Waffe nun steckte. Das komische Gefühl, dass einen klaren Gedanken verhindert hatte, war verschwunden in genau dem Moment, als die Klinge in ihrem Fleisch eingetaucht war. War es eine Illusion gewesen? Ai war schlecht, was Genjutsus anging, daher machte es Sinn, dass sie erst den Schmerz benötigt hatte, um sich zu befreien. Auch wenn das gerade nicht so gut war. Das Messer hatte zwar ihr Herz oder die Lunge verfehlt, aber es schmerzte wie sau und Ai hielt nun einmal nicht viel aus. Anstelle eines Schreis schaffte Ai es nur einmal röchelnd zu atmend, bevor sie in die Knie ging und vorne überfiel. Die letzten Gedanken, die das Mädchen hatte, bevor es um sie herum verschwamm, waren wieder zu einhundert Prozent ihre eigenen. Scheiße!

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Irgendwie lief hier überhaupt nichts wie geplant, dabei hatten sich die beiden Shinobi soeben noch mit den beiden Kunoichi entsprechend abgesprochen, um wenigstens grundlegend zu wissen, was getan wurde. Doch plötzlich war Akiko spurlos verschwunden und auch von Oita war überhaupt keine Spur mehr zu sehen. Zusätzlich hatte der Yoshigahara so eben eine neue Bekanntschaft gemacht, die offenbar seine Affäre war, aber dazu stand im Skript überhaupt gar nichts. Und ehe sich der vernarbte Genin versah, fühlte sich plötzlich etwas anders und schien zu verstehen. Suzuaku selbst merkte nicht, dass er gegenwärtig manipuliert wurde und begab sich dann mit der übrigen Masse in den Speisesaal, um seine Rolle auszuspielen. Beim genaueren Umsehen, schließlich hatte er eine Mission, konnte er lediglich Ai erspähen, die gerade inmitten ihrer Szenerie gefangen war. Wenigstens war sie noch da, aber wo zum Henker war das restliche Team? Das Akiko tatsächlich von der Bildfläche verschwunden war und Oita kurzerhand aus dem Gebäude geschmissen wurde, entging ihm dabei natürlich völlig. Alles in allem hatten Ai und Suzaku gerade einen schlechten Stand, zumal die mysteriöse Frau irgendwie die Weichen neu legte, ohne dass die beiden etwas davon mitbekamen. Wenn es um Genjutsu ging, dann war der Yoshigahara darin außerordentlich schlecht.

„Was ein heißer Sommertag!“, konstatierte Suzaku in seinem Bereich des Saals, während er die aufgetragenen Schweißperlen von der Stirn wischte und seine Arbeit als Gärtner vorübergehend einstellte. In seinem Aufzug passte er echt hervorragend in die Szene und die Kulissen waren echt faszinierend, auch wenn vieles eher nach Low Budget aussah. Beschweren wollte sich der Genin jedoch nicht, schließlich machte ihm das auch irgendwie ein wenig Spaß, wenngleich er sehr nervös war. Gerade jetzt war Oita eine wichtige Schlüsselfigur, um Ai im Auge zu behalten. Nicht, weil Suzaku dachte, dass von ihr eine Gefahr ausginge, aber sie war schließlich das designierte Mordopfer des Spiels, also konnte ihr mitunter wirklich etwas zustoßen. Der Gärtner griff nach einem Glas Wasser und nahm einen ordentlichen Schluck, stöhnte danach gespielt erschöpft auf und ergriff wieder sein Arbeitsgerät, um seine Arbeit fortzusetzen. „Sie ist reichlich spät, meine Frau“, moserte er nebenher und schnippelte weiter an den Requisiten, während Ai ihren wütenden Abgang hinlegte und vorzeitig die Szenerie verließ. Diese Möglichkeit nutzte der Yoshigahara natürlich, um die einzelnen Anwesenden im Saal entsprechend zu mustern, denn unter ihnen konnte ein Mörder sein. Letztlich konnte dahinter aber auch nur mehr Schall und Rauch als Wahrheit stecken, doch man konnte nie vorsichtig genug sein. „Ist sie wieder bei einem anderen Mann? Diese Dirne von Weib!“, meckerte er in seiner Rolle als Gärtner und pfefferte wütend die Gartenschere auf den Boden.

Beinahe zeitgleich stieß Ai wieder dazu und faselte etwas von Diamanten, als dann auch schon der geplante Mord des Spiels stattfinden sollte. Sie bekam das Messer in die Brust von der Frau, die zuvor auch mit Suzaku interagiert hatte, zumal sie genauso schnell verschwand, wie sie aufgetaucht war. Und irgendwie bekam auch die Menschenmenge nicht mit, was genau da eigentlich gerade vor sich ging, während Ai auf die Knie ging und nach vorn über fiel. Bruchteile von Sekunden später, spürte Suzaku eine erneute Berührung auf der Schulter und drehte sich hastig um, doch niemand war zu sehen. „Was zum? Was geht hier vor?“, wirkte er sichtlich überrascht, dass das Theater unlängst begonnen hatte und blickte dann durch den Saal, wo die Menschen seelenruhig ihre Speisen aßen und das Schauspiel nur nebenher verfolgten, als wäre das keine große Angelegenheit. Die Augen des vernarbten Genins erfassten die liegende Ai, die sich kaum rührte. War das gerade ihr großer Auftritt, um ihren Tod vorzuspielen? Doch wo waren Akiko und Oita? Suzaku spürte, wie das Herz gegen seine Brust hämmerte und er leicht zittrig wurde. Er riss die Augen auf und ihm blieb der Atem kurz im Halse stecken, als er das Blut sah, welches sich bei Ai am Boden bildete und sofort rannte er zu ihr herüber. „Ai!“, rief er dabei panisch und ging direkt bei ihr auf seine Knie, legte sanft seine Hände an ihren zierlichen Körper und drehte sie herum, wo er ein Messer in ihrer Brust stecken und das Blut laufen sah. Dank der steckenden Waffe, war es nicht viel Blut, aber gerade genug, um es aus einigen Metern erkennen zu können.

Sie wirkte blass und war kaltschweißig, was wohl am eintretenden Volumenmangelschock liegen musste. „Oh Gott, Ai“, sagte der Genin fassungslos und sah sich hektisch um, doch niemand schien reagieren zu wollen. War das eine Illusion? Nein, das konnte doch nicht sein! „So helft uns doch!“, rief er laut, doch es gab einfach keine Reaktionen darauf. „So eine scheiße!“, fluchte er panisch und sah Ai dann tief in die Augen. „Ich kümmere mich um dich…halt einfach durch!“, versicherte er der verletzten Genin aus Shirogakure und war gerade dabei etwas von seinem Hemd zu zerreißen, um die Blutung einzudämmen indem er das Messer und die Eintrittswunde damit bedeckte, als plötzlich alles im Saal außerordentlich laut wurde und die große Fassungslosigkeit in den Augen so ziemlich aller Anwesenden zu sehen war. „Oh mein Gott“, „Das arme Mädchen“, „Ist sie tot?“, „Das ist ja echtes Blut!“, „War er das etwa?“, „Mörder!“ Unweigerlich viele Aussagen wurden getroffen und ein Pulk sammelte sich um das Geschehen, als plötzlich zwei Angestellte des Ryokans an Suzakus Armen zerrten und ihn von Ai wegholen wollten. „Dafür wirst du bezahlen, du feiger Mörder!“, fauchte einer dieser Männer, der ziemlich kräftig war. Offenbar beschäftigte der Besitzer durchaus Kräfte zur Aufrechterhaltung der Sicherheit im Ryokan, aber das sie sich nun gegen den Yoshigahara wandten, war unfasslich. „Hey, ich war ich das nicht. So lasst mich doch los!“, keifte Suzaku zurück, der sich mit allen Kräften gegen diese Männer zur Wehr setzte, während der Besitzer Yadonushi einen Arzt rufen ließ.

Nur Ai hatte erkennen können, wer diesen Angriff durchgeführt hat, sonst keiner. Die anwesenden Gäste, ja sogar der Besitzer Yadonushi selbst, hatten alle mit ansehen müssen, wie Suzaku das Messer in die Brust der Haemasu gestochen hatte. Doch Suzaku selbst war der festen Überzeugung es nicht getan zu haben, sonst hätte er sich doch daran erinnert! Wurden sie etwa alle hinters Licht geführt? Und was war nun eigentlich mit Akiko und Oita? Und wo war diese Gott verdammte Frau hin?

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Als Oita nach seinem unfreiwilligen Ausflug in die Außenbäder des Ryokan in dessen Lobby zurückkehrte, fand er diese überraschend verwaist vor. Nicht nur Gäste fehlten, sondern auch die Rezeption war nicht besetzt.
*Sind echt alle bei dieser Aufführung? …argh, was soll’s, wird schon passen!*
Sich über kleine Ungereimtheiten den Kopf zu zerbrechen, dafür hatte Oita nun wirklich keine Zeit, immerhin mochte der Anschlag auf die weißhaarige Shiro kurz bevorstehen. Statt also lange in der Lobby zu verbleiben, folgte Oita dem ausgeschilderten Weg in Richtung Speisesaal, der ihn unter anderem wieder nach draußen führte, wo ein überdachter Pfad zum etwas abseits gelegenen Speisesaal führte.
Kaum hatte Oita jedoch besagten Pfad betreten, bemerkte er rechts neben sich in einiger Entfernung zwei Gestalten, die reichlich fehl am Platz wirkten, so wie sie bewegungslos zwischen ein paar Wasserbecken standen. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich eine der beiden Personen als die brünette Brillenschlange aus Konoha, deren schlichtes Bäuerinnenkostüm stark in Mitleidenschaft gezogen und obendrein vollkommen durchnässt schien. Ihr Gesicht war der anderen Person zugewandt, die in etwa zwanzig Metern Abstand vor dem Mädchen stand und in die entgegengesetzte Richtung blickte.
Entgegen seines vorigen Entschlusses, sich nicht mit Kleinigkeiten aufzuhalten, konnte Oita nicht anders, als die beiden jungen Frau fasziniert zu beobachten, eben weil sich keine von ihnen auch nur minimalst bewegte, egal wie lange er sie im Blick behielt. So merkwürdig wirkte die Szene, dass Oita erst unglaublich spät bemerkte, dass die Konohalerin ihre Hände zu einem Fingerzeichen verknotet hielt.
„Oi, alles klar?“, rief er seiner Partnerin wider Willen zu, als er dieses Gefahrensignal dann doch endlich erspähte, woraufhin sich der Kopf der Brünetten quälend langsam zu ihm hinüberdrehte. Dass die Frau gleichzeitig ebenfalls zur Seite zu schauen anfing, bemerkte Oita nicht.
„Nein!“, schnauzte das Mädchen gequält, als ob ihr eine unsichtbare Last auf den Schultern läge. „Hilfe…!“
Oitas Braue wanderte in die Höhe. Die ganze Situation überforderte den Genin sichtlich, weshalb er kurzerhand unter dem Dach des Pfades hervortrat um sich den beiden Gestalten zu nähern. „Oh kay…?“ fragte er dabei lauthals, „wobei genau?“
Die Augen der Konohalerin verdrehten sich, ob vor Anstrengung oder aufgrund der langen Leitung, auf der Oita gerade stand, war unmöglich zu sagen.
„Ai… Angegriffen… Die da…!“
Oita schüttelte den Kopf. Ai, das war die Weißhaarige… Und die hatte diese Frau da angegriffen? Dann war diese menschliche Statue also eine Verdächtige, oder wie? *Gut und schön, aber warum macht hier keiner einen Mucks?*
Obwohl er noch immer nicht ganz verstand, näherte sich Oita nun der vermeintlichen Verdächtigen. Dass Akiko dabei einen nervösen Blick über die Schulter warf, hinauf zum Dach des Speisesaals, jenseits dessen gerade die Sonne hinter hohen Bergen unterzugehen drohte, bekam der Genin natürlich nicht mit. Nur ein erzwungenes „…schneller…!“ vonseiten des Mädchens fing er auf, hörte allerdings nicht darauf.
„Schon gut, schon gut. Ich mach ja schon.“ *Was genau, das weiß ich aber noch immer nicht.* „Entschuldigen sie, Frau…?“
Oita hatte sich mittlerweile auf knapp zehn Meter der fremden Frau genähert, doch da war es schon zu spät, die Sonne verschwand hinter dem hohen Horizont, dessen Schatten die Bäder des Ryokans in abendliche Dunkelheit hüllte. Gleichzeitig war es so, als würde eine unsichtbare Schere die Fäden, die die Kunoichi und die Verdächtige gehalten hatten, mit einem mächtigen Schnitt alle auf einmal durchtrennen. Eben beobachtete Oita noch, wie sich die Zielperson selbst über ihre neu gewonnene Freiheit wunderte, dann blitzte auch schon ein Messer in ihrer Hand auf und begann einen Sturzflug auf Oitas Gesicht zu.
„Was…!“
Wooosh! Oita hatte gerade seinen Kopf aus dem Weg bewegen wollen, da zischte schon ein Wassergeschoss von der Größe eines Medizinballs an seinem Gesicht vorbei, donnerte das geworfene Messer zur Seite und prallte schmerzhaft gegen den Oberkörper der Verdächtigen. Die schien genauso verwundert wie Oita, der entgeistert hinter sich schaute, wo die Brünette gerade zusammenbrach.
„Ugh…“
Ein wütendes Stöhnen der Verdächtigen ließ Oitas Kopf wieder nach vorn schnappen. Genau verstand der Genin noch immer nicht, was zum Geier hier eigentlich vor sich ging, aber diese Tante da, wer auch immer sie sein mochte, hatte eben gerade doch tatsächlich versucht, ihn… ihn… umzubringen?!
*Und ich hätte es nicht einmal geschafft, auszuweichen…!*
Wütend und enttäuscht griff sich Oita an den Oberschenkel, wo er vergeblich seine Kunaitasche suchte. Mit noch einem Grund mehr, diese für ihn peinliche Situation doch noch ins Gute kehren zu wollen, hob Oita seine Hände und beobachtete dabei, wie seine Gegnerin es ihm gleich tat.
„Ich weiß nicht, wer du bist oder was das Ganze hier gerade sollte!“, schrie er sie schließlich an. „Nur eins weiß ich: Bis die anderen hier sind, kommst du mir hier nicht weg!“
 

Haemasu Ai

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Ai schwebte mitten in der Dunkelheit, völlig ohne Richtung oder ziel. Es war schwarz und gleichzeitig rot, die Umgebung war einfarbig und von Wellenmustern gleichzeitig durchzogen. Wie ein tosender Ozean schwappte die Stille unregelmäßig über sie her, ein Tosen und Rauschen, das sie noch nie zuvor gehört hatte und doch so bekannt zu sein schien. All dies nahm sie wahr ohne ihre Augen öffnen zu können. Diese Finsternis umarmte die junge Frau, hielt sie fest und schien sie wärmen zu wollen, doch das genaue Gegenteil war der Fall, denn Ai hatte das Gefühl von Inneren heraus zu erfrieren. So als würde jegliche Wärme aus ihrer Brust verschwinden und der Rest ihres Seins versuchen dieses Fehlen von Wärme auszugleichen. Das stille Rauschen wurde langsam immer leiser und leiser, bis es kaum noch wahr zu nehmen war, doch es wurde ersetzt durch etwas, das Ai nicht einordnen konnte. Unregelmäßige Laute ohne Sinn und Verstand. Manche kurz, manche lang und immer mal wieder gab s Pausen, die für die Haemasu unerklärlich waren. Sie wollte nur das Rauschen hören, das laute, stille, tosende, schweigende Rauschen. Doch was auch immer Ai tun wollte, sie konnte nichts dagegen tun. Die unregelmäßigen Laute schienen sie stören zu wollen. Immer lauter drangen sie an die Ohren der jungen Frau und immer wieder wollte sich Ai dagegen verschließen. Der Lärm wurde jedoch unerträglich. So unerträglich, dass sie aufschreckte.

Schweißgebadet erwachte die Haemasu und blickte sich verwirrt um. Wo war sie? Es wirkte so, als wäre sie in einem kleinen Schlafzimmer gebettet worden. Ein einzelnes Bett, das in dem sie lag, und eine Tasche mit Verbandsmaterialien lag am Boden daneben. Der Nachttisch war ebenfalls mit Verbandsutensilien bedeckt worden. Ihre Brust schmerzte heftig und als sie an sich herunterblickte, sah sie, dass ein Verband um ihren sonst nackten Torso gewickelt worden war. Leichte Blutflecken zeigten sich hierbei und sie schienen mit der Zeit auch größer zu werden. Was war denn nochmal geschehen? Ach ja, richtig. Die Frau. Sie hatte … sie hatte Ai erstochen. War sie tot? Sie fühlte sich nicht tot, war es so, wenn man starb? Bestimmt nicht. Vorsichtshalber zickte sich das Mädchen in die aschfahlen Hände, nein, sie war am Leben. Kraftlos versuchte Ai sich aus dem Bett zu hieven und schaffte es wenigstens sich hinzusetzen und die Beine auf den Boden baumeln zu lassen. Ihr ging es gerade echt beschissen. Gegenüber an der Wand stand ein Stuhl, auf dem ihre Ausrüstung und Kleidung lag, wenigstens nicht mehr das Kleid. Mühsam quälte sie sich in die Hose hinein und betrachtete das Top mit dem sie angereist war. Es war enganliegend und irgendwie hatte Ai das Gefühl, dass es keine so gute Option gewesen wäre, der Verband bedeckte ja alle unschicklichen Stellen, also sollte es klar gehen, wenn sie oben ohne unterwegs war. Zitternd richtete sich das Mädchen auf und verließ den Raum.

Mit einer Hand an der Wand abgestützt und viel zu vielen Pausen, erreichte Ai den Speisesaal wo vorhin noch Chaos geherrscht hatte. Wie es jetzt wohl aussah. Wie lange hatte sie geschlafen? Eine Uhr hatte sie nirgendwo gesehen oder wenigstens nicht aktiv wahrgenommen. Mit mehr Anstrengung als es noral üblich war, schob das Mädchen die Tür auf und betrat den Raum, in dem noch immer ein heilloses Chaos herrschte. Menschen sprachen durcheinander und die Spuren ihres eigenen Bluts waren auf dem Boden zu sehen. Einige der Gäste schienen zu schockiert zu sein, um sich zu bewegen. Oder sie durften nicht raus? Sie waren Zeugen, also machte das Sinn. Wo waren eigentlich die beiden Soralein oder Akiko? Ein wenig keuchend lehnte sich das Mädchen an die Tür und rief nun in den Raum rein, ohne genaues Ziel. Wo ist sie? Wo ist die Schlampe? Überraschte Blicke wurden zur Tür geworfen, niemand schien damit gerechnet zu haben, dass Ai zurückkehrte. Ihre blumige Sprache war jetzt aber auch nicht das Erwartete. Der Direktor des Ryokan kam aufgeregt auf Ai zugeeilt und versuchte sie zu beruhigen. Mit erhobenen Händen gebot er Ai sich zu setzen. Setzt euch meine Liebe, wir haben den Ganoven, der euch das angetan hat schon Dingfest gemacht. Er wird von unserem Sicherheitsdienst in einem Zimmer festgehalten. Er? Was redete der Auftraggeber denn da? Wieso er? Wo ist die Trulla, die mir ein Messer in die Rippen gerammt hat? Ich hab mit der ein paar Hühnchen zu rupfen. Ai war angepisst und das war sicherlich nicht gut für irgendjemanden hier.

@Yoshigahara Suzaku @Furasaki Oita
 
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Diese Mission lief nicht einmal im Ansatz so, wie das multinationale Team es geplant hatte. Sie hatten alle ihre Rollen und sie wussten, was zu tun war, aber doch ging alles schief. Die Haemasu wurde schwer verletzt, Akiko war nicht auf ihrer Position und von Oita fehlte jede Spur. Hinzu kam, dass Suzaku den Angriff auf die schöne, weißhaarige Kunoichi nicht verhindern konnte, dafür aber selbst ins Kreuzfeuer des Verdachts geraten war. Was sich hier auch immer abspielte, es entsprach nicht dem Plan. Liefen Shinobi Missionen etwa immer so ab? Offenbar hatte die Truppe überhaupt keine Chance gehabt, hier erfolgreich aus der Sache hervorzugehen. Denn bevor Akiko und Oita zurück zum Geschehen stoßen konnten, war der Schaden unlängst geschehen. Ai lag auf dem Boden, schwer verletzt und Suzaku als Tatverdächtiger wurde von den bulligen Wachen des Ryokans festgenommen und vorerst deportiert. Aber wieso hatte denn niemand gesehen, dass Suzaku das Messer gar nicht in den Körper der kleinen Genin getrieben hatte? Er stand doch an einer völlig anderen Position. Die Frage war: Wieso hat überhaupt niemand irgendetwas gesehen? So eine verfluchte Scheiße aber auch.

Das Akiko und Oita inzwischen eine Auseinandersetzung mit der tatsächlichen Täterin hatte, das war weder Ai noch Suzaku bekannt, ebenso wenig wie allen anderen. Was auch immer hier gespielt wurde, es gab sicherlich einen Trick dahinter. Die Frage war nur, welcher Trick? Suzaku musste sich eingestehen, dass er die Situation nicht zu durchschauen vermochte und zweifelte bereits an seiner eigenen Integrität. Was war, wenn sie recht hatten und er Ai wirklich abgestochen hatte? War seine eigene Wahrnehmung derart getrübt, dass ihm seine eigene Tat nicht einmal mehr bewusst war? Der Yoshigahara lief in dem Zimmer auf und ab, hatte dabei die Arme verschränkt und konnte einfach keine Ruhe finden. Die Sorge um Ai war gewaltig, genauso wie er sich mit zig Fragen löcherte, auf die er partout keine Antwort bekommen konnte. Die ganze Situation überforderte ihn ungemein und doch musste es doch irgendeine Möglichkeit geben, diese aufzuklären. Eigentlich hätte sich Suzaku gegen die Wachen wehren können, aber was hätte das genützt? Er konnte nicht einfach ein paar Zivilisten verprügeln, um das Missionsziel zu erreichen.

In der Zwischenzeit kam Ai wieder am Ort des Geschehens an, nachdem sie versorgt wurde, und hakte natürlich sofort nach, wo die Trulla zu finden war. Der Besitzer der Ryokans, Yadonushi, war etwas verwirrt, denn er ging schließlich auch felsenfest davon aus, dass Suzaku der Täter war. Abwehren hob der Besitzer die Hände und versuchte die Haemasu zu beruhigen. „Ihr müsst völlig neben der Spur sein!“, entgegnete er ihr. „Wir haben alle gesehen, dass der Bursche mit der Narbe am Auge dafür verantwortlich war!“, fügte er an und kratzte sich dann am Kinn. „Deswegen haben wir ihn eingesperrt. So eine Frau war nicht anwesend“, erklärte Yadonushi, der wirklich nicht wusste, welche Trulla Ai denn meinen konnte. Der Grad der Manipulation aller Anwesenden reichte weit und zeugte von unheimlichem Talent in dieser Kunst. Dann war plötzlich Lärm zu hören zu hören, der von außerhalb des Speisesaals zu kommen schien.

Und dort wo der Lärm her kam, standen sich Akiko, Oita und die Dame gegenüber, die für das Niederstechen von Ai verantwortlich war. Offenbar hatte die Schattenmanipulatorin rechtzeitig eingreifen können, denn nun war es an dem kleinen Iwa-Nin, diese Ziege lang genug aufzuhalten. Diese schnalzte mit der Zunge, nachdem sie sich vom Wassergeschoss erholt hatte, und zückte ein weiteres Messer. Sie fixierte Oita und grinste. „Einen so süßen Bengel wie dich zu verletzen, liegt ja gar nicht in meiner Natur“, kicherte sie. „Aber du stehst mir leider im Weg, Süßer“, fügte sie an und machte einen großen Satz nach vorn, um Oita mit dem Messer anzugreifen.

@Furasaki Oita @Haemasu Ai
 
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„Ah… hngh… Na e-endlich… du blöder, kleiner Perversling!“
Verzweifelt um Atem ringend stand die feindliche Kunoichi mitten zwischen zwei dampfenden Teichen und ließ ihren trüben Blick über den bewegungslosen Körper gleiten, der nackt vor ihr auf dem feuchten Steinboden lag. Wie lange hatte dieser mickrige Knilch sie aufgehalten? Ein paar Minuten? Zehn, vielleicht elf… Doch sicher keine Viertelstunde, oder? Länger jedenfalls, als ihr lieb gewesen wäre.
Gebracht hatte dem vorlauten Genin seine Sturheit jedoch nichts.
Die Kunoichi holte zu einem Tritt aus, den Kopf des Genins fest fixiert, doch sie strauchelte, als ihr geschundener Körper sie an die Strapazen des Tages erinnerte. Ungesehen hierher in die Herberge zu gelangen, die ausgerechnet am verdammten Arsch der Welt lag, sich unter die Gäste und Schauspieler zu mischen, sie einer nach dem anderen einem Trugbild zu unterwerfen… das alles war schon nervenaufreibend genug gewesen. Dann waren jedoch diese vier Kids aufgetaucht, allesamt Genin, sicher, aber nichtsdestoweniger Shinobi.
Glücklicherweise hatte sich keiner der vier gut genug mit Illusionen ausgekannt, um die Falle, die die Kunoichi gestellt hatte, zu erkennen, bevor sie zuschnappte. Der Angriff auf die Zielperson war problemlos vonstatten gegangen, ebenso die Flucht aus dem Speisesaal…
Die Kunoichi schaute hinüber zu dem gleichsam bewegungslosen Körper des Mädchens, das sie als erstes aufgehalten hatte. Noch immer verstand sie nicht, wie es das dürre Ding geschafft hatte, sie an Ort und Stelle festzunageln. Naja, jetzt machte es wohl auch keinen Unterschied mehr.
Mit einem letzten, wütenden Blick streifte sie den Winzling vor sich, dann wandte sich die Kunoichi zum Gehen. Ihr Bein schob sich nach vorn in Richtung Ausgang, in Richtung Freiheit, ihr Körper protestierte erneut, doch diesmal zwang sie ihm ihren Willen auf, sie nahm einen Schritt…
Und fiel.
Der Aufprall auf den nassen Fels, der die einzelnen kleinen Badeteiche voneinander trennte, schlug ihr die Luft aus dem Leib und ließ ihr kurz Schwarz vor Augen werden. Verständnislos blickte sie an sich herunter, auf der Suche nach dem Grund für ihren Sturz, einem kleinen Vorsprung vielleicht, einer noch unentdeckten Verletzung…
„Hehe…“
Die Augen der Kunoichi weiteten sich, als sie die schmale Hand entdeckte, welche sich unnachgiebig um eine ihrer Fesseln geschlungen hatte, und hinter der ein Paar feuerroter Augen und zwei Reihen spitzer, weißer Zähne aufblitzte.
„Was zum…!“
„Nicht… so… hastig!“

Zehn, vielleicht elf Minuten zuvor…
„Ich weiß nicht, wer du bist oder was das Ganze hier gerade sollte! Nur eins weiß ich: Bis die anderen hier sind, kommst du mir hier nicht weg!“
Mit einem Fauchen flammte zwischen Oitas Fingern eine rote Stichflamme empor, die der Knabe selbstzufrieden vor sich hielt, bevor ihm plötzlich ein kräftiger Windstoß um die Ohren pfiff und nicht nur das kleine Feuer in seiner Hand verpuffte, sondern auch der Genin selbst jeglichen Halt verlor und rücklings davonflog.
Oitas Freude darüber, dass er diesmal nicht in einem der vielen siedenden Badeteiche landete, hielt nur kurz, da ihm stattdessen fester Felsboden in den Rücken schlug und schlagartig alle Luft aus dem Körper presste.
*Mist, verdammter, das fängt ja gut an!*
So schnell er konnte sprang Oita zurück auf die Füße, doch da hatte seine Feindin längst die Distanz zwischen sich und ihm überbrückt. Verzweifelt wich Oita einem Messerstich aus, nur um gleich darauf das Auflodern eines erfolgreichen Schnitts zu spüren, der sich quer über seinen linken Unterarm zog.
Oita hatte gerade genug Zeit, einen kurzen Blick in das lächelnde Gesicht seiner Gegnerin zu werfen, bevor seine Aufmerksamkeit erneut vom Aufblitzen eines Messers beansprucht wurde. Wieder und wieder hieb die junge Frau nach ihrem Gegner, und ein ums andere Mal fand ihre Waffe ihr Ziel. Oita wiederum blieb nichts anders übrig, als einen Sprung nach dem anderen zurückzuweichen, bis das Glück ihm endlich eine einzigartige Chance zuspielte.
Denn als Oita ein weiteres Mal eilig zurücksprang, um einem neuerlichen Messerangriff zu entgehen, kippte seine Ferse und damit schnell sein ganzer Körper über den Beckenrand eines der vielen Badetümpel und riss ihn so unverhofft aus der Reichweite seiner Gegnerin. Mit einem Stoßgebet in Richtung Himmel formte Oita noch im Sturz die Fingerzeichen des Kawarimi no Jutsu, das ihn auf Kosten von ein bisschen Chakra mit einem kleinen Felsbrocken in der Nähe austauschte und ihm so zumindest ein paar wertvolle Augenblicke verschaffte, in denen seine Gegnerin erst einmal seinen neuen Standort ausfindig machen musste.
So teuer diese Augenblicke jedoch auch waren, kam Oita doch nicht umhin, die ersten Teilsekunden erstmal damit zu vergeuden, sich gehörig über diese durchgeknallte Kunoichi aufzuregen. *Zurecht, Mensch! Ich meine, was ist denn mit der Tante auch los, dass die so schnell sein muss! Und das mit dem Messer? Die kann mich doch auch einfach so verprügeln, so schnell wie die ist!
Moment… Verprügeln…?*

Während Oitas Augen hilflos dabei zusahen, wie seine Gegnerin ihn schon mit dem ersten suchenden Blick fand und keine Zeit verlor, dem Genin erneut nachzusetzen, mahlte es im Gehirn des jungen Shinobi. Waffen hatte er selbst keine, seine Feuertechnik war nutzlos verpufft… *Was ist mit den Akademiejutsus? Das Kawarimi war schon nützlich… Ein paar Bunshin vielleicht? Ja, das ist gut!* Gedacht, getan: Ein paar Fingerzeichen später, und Oita stand an der Seite zweier identischer Klone und erwartete den Vorstoß seiner Feindin. Die wiederum ließ sich von den beiden Trugbildern nicht weiter beeindrucken, ihre Angriffslust wankte nur kurz, dann flog auch schon wieder ein Messer nach vorn.
Oita wiederum atmete tief durch und tat, wofür es schon längst Zeit gewesen wäre: Er erinnerte sich daran, dass es außer Waffen, Ninjutsus und Trugbildern noch etwas gab, das er konnte:
„Hiyaaah!“ Mit einem albernen Schrei verfiel der Genin in die Grundstellung des Omezu Okusezu-Kampfstils, indem er leicht in die Knie ging und die Arme schlagbereit anwinkelte. „Komm doch!“
Und tatsächlich: Oitas Drohgebärde zeigte Wirkung. Selbstzufrieden durfte der Genin dabei zusehen, wie sich die Augen der jungen Frau weiteten und sie ihren Angriff unterbrach, um wenige Meter von Oita entfernt zum Stehen zu kommen und sichtlich zu zögern.
*Ja, damit haste nicht gerechnet, was?*
Doch schon im nächsten Augenblick begann die Frau zu grinsen, drehte sich um und… sprang davon!
Oita fluchte. *Ernsthaft?! Ich meine, ja, du willst abhauen und so, aber das ist ja wohl mal unter aller Sau!*
Überstürzt hastete Oita der Kunoichi hinterher, doch dass genau darin der Sinn dieser Finte bestand, begriff der Genin erst, als er bereits hilflos auf die Frau zuflog, die schon nach wenigen Metern stehenblieb, sich wieder zu Oita umdrehte und den Ansturm des Jungen nutzte, um ihn quasi selbst in ihre ausgestreckte Faust hineinrennen zu lassen.
Der überraschende Konter traf Oita mitten in die Brust, erschütterte ihn bis ins Mark und schickte ihn erneut einige Meter zurück, wo er ein weiteres Mal auf feuchtem Fels landete. Diesmal spürte der Genin jedoch gleichzeitig, wie er seine sowieso schon angekratzte Kontrolle über seine Verkleidung verlor und sich das Henge, das die ganze Zeit über seine Blöße verdeckt hatte, in weißen Rauch auflöste.
*Verdammter Mist auch, das hat mir gerade noch gefehlt!*
Mühsam vertrieb Oita die fahle Rauchschwade, rappelte sich auf die Beine und stellte schließlich überrascht fest, dass man ihn noch nicht aufgespießt hatte. Hatte die Frau die Gunst der Stunde genutzt um abzuhauen?
Als sich der Dunst jedoch verzogen hatte und Oitas Blick auf die messerschwingende Übeltäterin fiel, traute er seinen Augen kaum: Mit hochrotem Kopf sah sie zu ihm hinüber und ließ doch tatsächlich eine ihrer Klingen einfach so kraftlos neben sich fallen, während sie eilig eine Hand vors Gesicht schlug und einen mädchenhaften Schrei ausstieß.
„Njaaah!“
*Ist das… Ist das ihr ernst?*
Verständnislos blickte Oita zu der vermeintlichen Mörderin hinüber, die auf einmal wesentlich jünger wirkte als gerade eben noch.
Viel Zeit, um diesen sonderbaren Anblick zu verarbeiten, blieb Oita nicht, da sich die Kunoichi bereits wieder umdrehte, um ihr Heil in der Flucht zu suchen. Die Hand noch immer halb vor das Gesicht geschlagen fiel es ihr allerdings schwer, einen Weg zwischen den Badeteichen zu finden, was es Oita umso einfacher machte, in seiner nackten Pracht zu ihr aufzuschließen.
„Kyaaah!“
Eilig duckte sich Oita unter einem blinden Klingenstreich hindurch, nur um gleich darauf mit einem beherzten Sprung seine Feindin anzugehen. So gut es ging schlang der Junge seine Beine und Arme um die Glieder seiner Gegnerin, die erneut aufschrie und unter dem zusätzlichen Gewicht zusammenbrach.
Was darauf folgte konnte man beim besten Willen nicht als Kampf zwischen zwei ausgebildeten Shinobi bezeichnen. Während Oita stur versuchte, sich irgendwie an seiner Gegnerin festzuhalten, um ihr die Flucht so schwer wie möglich zu machen, überwand die junge Frau ihre Überraschung ob der Nacktheit ihres Gegners zwar bedauerlich schnell, doch zu mehr als einigen wütenden Schlägen und Tritten nach ihrem Feind war sie dennoch nicht in der Lage. Mehrere Minuten zog sich dieses Scharmützel hin, in einen Ball aus Armen und Beinen verwickelt stürzte man von einem Becken ins nächste, und immer wieder war Oita kurz davor, unter Wasser das Bewusstsein zu verlieren. Seiner Gegnerin schien es allerdings wenig anders zu gehen, sodass diese merkwürdige Schlacht schließlich damit endete, dass sich die beiden Kontrahenten gemeinsam und aneinander aus dem Wasser des vorerst letzten Beckens zerrten, nur um kraftlos an dessen Rand liegen zu bleiben und einige Momente lang nichts weiter zu tun, als verzweifelt nach Luft zu schnappen.
„Gib dich… endlich… geschlagen!“
Oita war der erste, der das Wort ergriff, was wie immer ein Fehler war, da seine Feindin ihren Atem dazu gebrauchte, sich auf die Füße zu hieven und Oita einen kräftigen Tritt in die Seite zu verpassen. Oita stöhnte auf und kullerte ein paar Meter davon, bevor auch er Zeit und Kraft genug hatte, sich zurück auf die Beine zu kämpfen.
„Biste... jetzt... fertig?!“
Unbeeindruckt rückte die junge Frau vor und warf ihre Faust in einer kräftigen Rechten nach vorn. Oita trat zur Seite, die Faust flog an ihm vorbei, ein Lächeln verzog seine Lippen, dann öffnete er den Mund, um erneut etwas zu sagen…
Krach. Eine Explosion an der wohl empfindlichsten Körperstelle des Knaben ließ die Welt in weißem Licht aufgehen. Oitas Beine knickten sofort unter ihm weg und ein drittes Mal krachte sein dürrer Leib gegen den nassen Steinboden des Badebereichs.
Das letzte, was Oita sah, war das erhobene Knie seiner Gegnerin, das letzte, was er hörte, ihre angewiderte Stimme.
„Ah… hngh… Na e-endlich… du blöder, kleiner Perversling!“

Im Hier und Jetzt…
„Nicht… so… hastig!“
Mit aller Kraft, zu der der kleine Knilch noch in der Lage war, klammerte sich der Genin am Bein der Kunoichi fest.
„So leicht… k-kommst du mir nicht… davon…“
Ungläubig sah die Kriegerin auf den Knaben herunter, bevor sie wütend ihr freies Bein anzog und zutrat. Ihre Sohle fand den Kopf des Jungen, doch der nutzte seine Chance und packte nun auch ihr anderes Bein.
„D-du mieser… Was läuft nur falsch bei dir!?“
Mühsam hob die Kunoichi ihren Arm an, um dem Jungen einen kräftigen Schlag zu verpassen, unter dem der Genin jedoch nur leicht zusammenzuckte. Sein Griff derweil blieb ungebrochen um ihre Beine gewickelt.
„Mist, verfluchter! Na schön… du… d-du willst es nicht anders!“
Verzweifelt lenkte sie ihren Blick von dem übergeschnappten Ninja weg, um nach einem ihrer Messer zu suchen. Irgendwo mussten die Dinger ja schließlich sein!
„Mann eh... Muss das denn wirklich alles sein?“
Erschrocken stellte die Kunoichi da plötzlich fest, dass, kaum hatte sie ihre Aufmerksamkeit von dem durchgeknallten Genin genommen, der auch schon anfing… Ja, er fing an an ihre hochzukrabbeln wie irgendein Käfer! Genau genommen zog er sich an ihren Beinen hoch, um nach ihrem Gürtel zu grabschen, in den sich seine Finger genauso stur verhakten wie zuvor um ihren Knöchel... Doch was war genauso irre!
„Was… Was ist nur los mit dir?“
Panisch warf sie einen Blick zur Seite… Da! Ein metallisches Glänzen! Eins ihrer Messer! Wenn sie nur…
„Das... müsste ich eigentlich... dich fragen!“
Erneut nutzte der Genin ihre mangelnde Aufmerksamkeit, um sich an ihr hochzuziehen. Mittlerweile klammerte er sich mit einem Arm an ihrer Hüfte fest, während der andere suchend nach ihrer Schulter grabschte.
„Du… verdammt!“
Da die Beine der Kunichi mittlerweile wieder etwas mehr Bewegungsfreiheit genossen, schaffte sie es mit ein paar kräftigen Tritten in Richtung Boden, näher an das gefundene Messer heranzurobben. Die Bewegung gebot auch dem Genin etwas Einhalt, der wieder ein bisschen an ihr herunterrutschte. Doch kaum hatte sie erneut ihr Messer fixiert, da kehrte der verrückte Junge auch schon wieder an ihre Hüfte zurück.
„Vergiss es, Mann! Ich geb nicht auf!“
Noch ein halber Meter trennte ihre ausgestreckten Finger vom Heft ihres Messers. Ein, zwei Tritte… Beinahe bekam sie es zu fassen… Doch halt, das war gar nicht ihr eigener Arm, es war der ihrer Klette, der das Messer einfach so beiseite schlug.
„Nein! Warte nur, du... du...!“
Als die Kunochi sich daraufhin allerdings umdrehte, schwebte plötzlich das in Schatten gehüllte Gesicht ihres Feindes über ihrem eigenen.
„Scheisse, ich wollte dir echt nich weh tun, ok? Aber du willst es ja nicht anders, oder!?“
Schon kam das Gesicht des Kerl auf sie zugerast, und in einem heftigen Aufprall von Stirn auf Stirn verlor nicht nur die Frau das Bewusstsein.

Wer-weiß-wie-lange später…
„Heeey!“
Der Ruf der fremden Stimme riss Oita aus einem unruhigen Schlaf. Müde rieb er sich die Augen, spürte einen heißen Schmerz auf seiner Stirn und tastete sich ab. So, wie es unter seinen Fingerspitzen pochte, würde da bald ein gewaltiger blauer Fleck aufblühen.
Sein Blick schwankte nach unten, wo seine junge Gegnerin bewusstlos dalag, mit genau dem blauen Fleck auf der Stirn, den Oita auch bei sich vermutete.
*Die gute alte Kopfnuss. Oma hat schon immer gesagt, ich sei ein rechter Dickschädel.*
„Hallo, Junge? Was machst du da?“
Verständnislos sah Oita zur Seite, wo eine kleine Gruppe erschrocken dreinblickender Menschen sich sammelte. Ob Suzaku oder die weißhaarige Shiro dabei waren, vermochte Oita nicht zu sagen. Stattdessen plagte er sich mit dem Wissen, was diese Leute wohl gerade sehen mochten: Einen nackten, über und über von Blessuren übersäten Jungen, der über einer gleichsam zugerichteten jungen Frau kniete.
Hastig rollte Oita von seiner Gegnerin, setzte sich im Schneidersitz neben sie, hob abwehrend die Hände und rief:
„Es ist nicht das, wonach es aussieht. Ehrlich!“
 

Haemasu Ai

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Noch immer kochte Ai vor Wut, aber unter großen Aufwendungen des Ryokanbesitzers wurde AI soweit beruhigt, dass sie nicht sofort lossprinten wollte, um dieser bescheuerten Frau ein Messer in die Rippen zu rammen. Gleiches mit gleichem vergelten und so. Gerade als sich Ai jedoch beruhigt hatte, sie würde scheinbar hier niemanden von der Frau überzeugen können, begann es draußen zu rumoren. Neugier und Adrenalin gleichzeitig begannen Ai dazu zu bringen sich unter Schmerzen wieder von ihrem Sitzplatz aufzustemmen. Ihre Zähne biss sie so sehr zusammen, dass sie das Gefühl hatte, dass sie gleich ihre Beißerchen selbst kaputt machen würde, aber nichts würde sie jetzt noch aufhalten. Selbst diese schwere Verletzung. Unter Protest des Herrn Yadonushi bewegte sich Ai auf die Eingangshalle zu und stützte sich dabei bei jedem Schritt irgendwo ab. Ihr Atem ging schwer und sie musste mehrmals verschnaufen, doch solange der Lärm anhielt war sie nicht zu spät für die Action.

Mit bebender Brust, ihr Atem ging hart und schnell, schaffte es Ai aus dem Gebäude zu treten, nur um zu sehen wie Oita, splitterfasernackt, gegen ihre Angreiferin gekämpft hatte. Die Situation musste erstmal verarbeitet werden, wieso war der Iwanin denn nackt? Egal, Ai fokussierte sich eher auf das, was da gerade am Boden neben dem Nackedei lag. Das ist sie! Diese blöde Schnepfe hat mir ein Messer in die Brust gerammt! Eine erneute Welle von Wut und Frustration schwappte über die Haemasu, als sie versuchte die wenigen Stufen vor dem Ryokan herab zu gehen. Jeder Schritt brannte ihr in der Brust und sie musste kurz einmal eine Pause einlegen, als sie das Ende der Treppe erreicht hatte, stampfte dann jedoch getrieben von ihren aufwallenden Emotionen schnurstracks auf die Frau zu. Wie gerne hätte sie der Schnepfe jetzt eines ihrer Kunai einfach in die Brust gedrückt, aber Ai war sich nicht sicher, dass sie genügend Kraft würde aufbringen können, daher musste sie wohl die nächstbeste Lösung nutzen. Chakra zu schmieden war auch eine anstrengende Angelegenheit, aber in den Augen der Haemasu eine wichtige Vorsichtsmaßnahme. Langsam hob die junge Frau ihre Hände und ließ mehrere Samen darin entstehen, bevor sie ihre kleine Sammlung auf und um die Frau mit einem lockeren Wurf verteilte, als wolle sie gerade die Hühner füttern. Knapp formte sie die Fingerzeichen und aus den Samen bildeten sich mehrere Misteln, die sich beinahe Kugelförmig um die Körperteile der Frau legten und besonders ihre Hände blockieren sollten. Die Misteln taugen nicht viel als Fesseln, aber sollten wenigstens verhindern, dass sie Dummheiten macht, wenn sie aufwachen sollte. Ich brauch glaube ich erstmal eine Woche Urlaub nach dieser ganzen Aktion. Kann sie jemand irgendwo einschließen? Am besten irgendwo in einem Keller oder so, bis man sie abholen kann fürs Gefängnis. Und außerdem sollte jemand mal Suzaku-kun befreien.

Erschöpft, ihre Wunde war ja nicht auf magische Weise verschwunden, ließ sich Ai neben Oita in den Schnee sinken und betrachtete den jungen Mann. Kannst du mir mal erklären warum du … Mit einem kecken Grinsen wanderte ihr Blick vom Kopf des Jungen abwärts an seinem Körper. … deinen kleinen Soldaten in einem Kampf präsentierst? Oder bist du so ein kleiner Perversling, der das auch noch scharf findet? Hat wohl jeder seine Kinks. Anders als die meisten anderen Frauen hatte AI bereits ihre Erfahrungen mit den Anhängseln der Männerwelt am „eigenen“ Leib gemacht. Die Körpertausch Aktion bei den Yamanaka war merkwürdig genug gewesen. Ermattet ließ sich Ai nun vollends auf den Boden senken und ignorierte dabei sogar die Kälte des Schnees, sie hatte keine Lust mehr. Wenn dein Kumpel endlich frei ist und du … nunja, etwas mehr Kleidung als nichts trägst, wollen wir dann abreisen? Ich denke ich brauche erstmal Erholung von dieser ganzen Aktion. Ich werde auch in meinem Bericht nichts zu Soras kleiner Geheimwaffe sagen, deine Ohne-Hosen-Technik ist sicher. Ai begann etwas zu lachen, musste aber nach wenigen Augenblicken kurz husten und brach ihre Freude ab. Diese Stichwunde war beschissen.

Yadori-Gi: Saegiru (Misteln: Behindern)

Element:
Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: D
Chakrakosten: D
Reichweite: 5 Meter

Voraussetzung: Chakrakontrolle Stufe 3

Beschreibung: Bei diesem Jutsu platziert der Anwender Samen auf einem Ziel und lässt darauf Ballen von Misteln sprießen, die sich um das Ziel legen. Die Ballen haben eine annähernd runde Form und einen durchschnittlichen Radius von 20 Zentimetern. Die Misteln selbst verursachen keine Verletzungen und legen sich nur harmlos um Gliedmaße, sie schränken jedoch aufgrund ihrer Ausmaße die Bewegungsfreiheit ein. Bereits mit einer Kraft von Stufe 3 kann man sich befreien, andernfalls vertrocknen die Misteln nach circa fünf Minuten.
 
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