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Shirakawa

Hiragana Kayros

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Shiro
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Kayros lächelte zufrieden. Er brauchte sich also keine Sorgen machen, die Kids seien harmlos. Das war ja wirklich zutiefst beunruhigend. Unter seiner Henge verabschiedete sich der Genin und ging erst einmal ziellos durch die Straßen des Dorfes, als wollte er Eindrücke sammeln. Nun, das war nicht gelogen, nur war er nicht an einer Strophe interessiert. Aber vielleicht später mal, wer wusste das schon? Orientierungslos folgte er dem Element, dass ihm so vertraut war: Der Wind ging nach Norden. Währenddessen versuchte der Hiragana, erste Teile des Puzzles zusammenzusetzen. Was haben wir?, fragte sich der Genin im Stillen, während er gedankenverloren die Fassaden der Häuser musterte. Es konnte sich durchaus jemand verstecken, aber wahrscheinlich würde derjenige dem Iryonin auffallen - oder Passanten, die ihrerseits den Genin auf den Plan riefen. Außerdem, wer wusste schon, dass der Mann, in den sich der Hiragana verwandelt hatte, meilenweit entfernt in Shirogakure aufhielt? Eine entführte Tochter eines Reichen. Riecht nach Geldgier, nicht mehr. Für politische Forderungen hätte man ein Gebäude bedrohen oder einen hochrangigen Beamten entführen sollen, für Terror müsste die große Masse der Bevölkerung getroffen werden, beispielsweise Bombendrohungen oder -anschläge auf dem Marktplatz. Kriegerische Offensiven hätten gegen den Führungsstab der Stadt gerichtet werden müssen.
Dem jungen Mann fielen in dem Moment zwei Elstern auf, die sich in der Luft um etwas stritten. Da es nicht glänzte, mutmaßte der Hiragana, dass es sich um ihr Fressen, vielleicht einen Wurm oder eine Schabe, handelte. Aber das nur nebenbei. Er atmete einmal geräuschvoll durch die Nase aus und versuchte nun seine Begegnung mit dem Wachmann zu verstehen. Er schien nicht zu lügen. Dazu war sein Herzschlag keineswegs erhöht. Aber die angebliche Entführung der Jama müsste er doch wissen - oder nicht? Wenn die Miliz es aber nicht weiß, was ist dann hier los? Vielleicht sollte ich mal den Bürgermeister unter die Lupe nehmen. Der Hiragana schwankte in seiner Entscheidung. Was er zu tun hatte, hatte er erfüllt. Würde er sich zu auffällig bewegen, wäre seine Tarnung in Gefahr. Also sollte er sich wohl erst einmal ein Nachtquartier suchen - die Frage war, wo. Und weil der Junge hier fremd war, versuchte er einen Einheimischen um Rat zu ersuchen. Die erste Person, die dem Suna-Nin auffiel, war ein hoch gewachsener Typ in seinem - wirklichen - Alter mit breiten Schultern, der mit dem Rücken zu ihm stand. Kayros unterdrückte ein erfreutes Grinsen, variierte seine Verwandlung minimal, sodass er leicht muskulöser wirkte. Das ganze geschah ohne Wolke und ohne Zeugen. Um genau zu sein, der junge Mann und der Shinobi waren die einzigen beiden in der Nebenstraße. Hoffentlich wurde er nicht angegriffen, der zart besaitete Zitherspieler. "Entschuldigung?", erhob Kayros seine Stimme und tippte dem Jungen von hinten an die Schulter. Obwohl die Verwandlung der Genin scheinbar größer machte, war der andere noch mindestens vier Zentimeter höher. "Kennst du hier einen guten Gasthof, eine Herberge oder Thermenhöfe, bei denen man empfehlenswert die Nacht verbringen kann?" Um nicht zu dick aufzutragen, verdrängte der Junge den spontanen Einfall, zu erwähnen, dass Geld keine Rolle spiele. Vorsichtig an die Sache herantasten, das war das Gebot der Stunde.
 
F

Farron Hanaya

Guest
Wenn Shîntaro ernsthaft glaubte, sie tat nichts, so war doch wieder einmal bewiesen wie schlecht er die junge Farron doch kannte, denn diese hatte hinter dem Rücken des Kurayami bereits Fingerzeichen geformt. Natürlich immer darauf bedacht nicht gesehen zu werden, das relativ breite Kreuz des Jungen bot allerdings ausreichenden Sichtschutz. Hanaya begann Chakra in ihr Auge zu leiten und somit die Kügelchen, neben Stäbchen und Zapfen zu aktivieren, folglich änderte sich ihre Augenfarbe, von dem sonst so hübschen Blau war nicht mehr viel übrig, vielmehr dominierte nun ein etwas hellerer, kalt wirkender Blauton. Blickte man ihr nicht direkt in die Augen, dürfte dieser Veränderung dem allgemeinen Bürger verborgen bleiben. Aber dem geschulten Auge eines Ninja? Hanayas Augen verändern schließlich gern mal die Farbe.
Nun aber weg von den bezaubernden Augen der Farron, hin zu der schnöden Aura Reikas. Dominiert wurde diese von schlichtem Grau, aufgrund der allgemeinen emotionsgeschwängerten Art und Weise sich zu artikulieren, fiel die Möglichkeit ein Mädchen welches nur so vor Gleichgültigkeit strotzte, weg. Vielmehr schien sie unsicher zu sein, ob nun hinsichtlich ihrer weiteren Vorgehensweise, oder weil sie tatsächlich ein eher Unsicherer Mensch war, konnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Fakt war, sie war es und das galt es gnadenlos auszunutzen, egal wie Selbstsicher sie in diesem Augenblick tat, oder wie wütend sie tatsächlich war. Shîn ergriff vor ihr die Initiative und reagierte und das gar nicht mal so schlecht, wenn auch etwas zu dick aufgetragen, das in der farbigen Rauchwolke um den Körper Reikas nun das rot anschwoll. Zeit voll mit einzusteigen.

Mit einem süßen Grinsen lugte Hana an Shîn vorbei und betrachtete Reika. „Sieh mal, sieh mal Hasi!“, sie zupfte an dem Ärmel des Kurayami und sah das Mädchen mit großen Augen an. „Genauso ein Oberteil wollte ich die ganze Zeit schon! Wo hast du das gekauft?“, fragte Hana hibbelig. Reikas Reaktion entsprach im Gegenzug vollkommen den Erwartungen der Kunoichi. Diese schaute Hana ungläubig an und zögerte einen Moment, fragte sich offensichtlich, ob sie tatsächlich ernsthaft auf diese Frage antworten solle. Heraus kam vorerst nur ein „Äh…“
Reika hatte beiden Genin bereits den Stempel „vollkommen verrückt“ auf die Stirn gedrückt, war aber nach wie vor unsicher, was sie nun wirklich von beiden halten sollte. Es war Zufall, dass sie den beiden über den Weg lief, besser wäre es gewesen wenn nicht. Es bestand Meldepflicht, so viel stand fest, aber wie würden die anderen reagieren, wenn sie zwei Leute mit anschleppte, die sie selbst nicht einmal kannte. Sie hasste solche Situationen, zumal dies nicht zu ihren Aufgaben gehörte. Das Mädchen seufzte, packte das Messer weg und forderte die beiden mit einer Handbewegung auf, ihr zu folgen. Um sie zu verhören versteht sich, denn wenn irgendwelche Passanten plötzlich in die Gasse kämen, so könnte die Situation ebenso für sie blöd ausgehen. „Warum Shirakawa und die Jama? Ihr hättet genauso gut in jedes x-beliebige Dorf gehen können, zumal ihr ja auch nicht die besten Diebe seid. Glaubt ihr echt ihr hättet eine Chance?“ „Wir haben eine Menge von der Jama gehört, ihr seid in Kumamoto so etwas wie Volkshelden. Mag sein das Shîn nicht sonderlich unauffällig ist…“, Hana zwinkerte Reika zu, diese nickte nur sacht. „Aber er ist lernfähig und nun sag schon, wo hast du das Oberteil her?“ Reika schüttelte nur den Kopf und musste tatsächlich grinsen. „Es liegt nicht in meiner Hand, ich weiß nicht ob ihr eine Chance habt, aber ich denke ein Versuch wäre es wert.“
Natürlich würden sie nicht sofort in das Hauptquartier stiefeln und dort den Oberguru treffen, aber hey, immerhin hatte man nun Gelegenheit Infos aus dieser zu quetschen, nicht?

Währenddessen im Krimskramsladen von Frau Matsumoto:
Die Frau lauschte Kei ganz genau. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich mit fortschreitender Zeit immer mehr von einem Lächeln in ein skeptisches Stirnrunzeln. „Kindchen, du scheinst keine Ahnung zu haben, wer diese Kinder sind, oder? Glaubst du tatsächlich, dass wenn sie nicht auf Erwachsene hören, sie es bei dir tun werden?“ Ein mitleidiges Kopfschütteln war alles was sie noch übrig hatte, bevor ein langes Schweigen eintrat. Emi schnappte sich einen Besen und begann noch etwas auszukehren, raffte sich dann aber doch noch einiger Zeit des Überlegens auf, Kei das eine oder andere zu erzählen. „Die Jama existiert seit vier Jahren, in den letzten Monaten haben sie es deutlich übertrieben, neben Schmierereien an Hauswänden, einfachen Diebstählen und rüpelhaftem Verhalten hört man immer öfter, das sie ganze Raubzüge veranstalten. Erst vor zwei Wochen wurde ein Juwelier hier ganz in der Nähe ausgeraubt. Niemand weiß so recht wer sie sind, wer dazu gehört und warum sie das machen. Gewalttätig sind sie aber alle, also tu dir selbst einen Gefallen und suche sie nicht.“ Und weiter wurde der Besen geschwungen. Die Frau wusste definitiv mehr als sie erzählen wollte, weiter nachhacken?! Oder die Nerven der armen Frau schonen? Betrachtete man sie genau, so schienen ihre Augen nämlich ungewöhnlich feucht.

Und was macht Kayros? Der labert einen wildfremden Jungen an, in der Hoffnung überfallen zu werden? Der Kerl zuckte erst einmal heftig zusammen als Kayros ihm auf die Schulter tippte und drehte sich mit einem empörten Ausdruck im Gesicht zu diesem um. Logisch, wäre er Mitglied der Jama, so wäre Kayros ein gefundenes Fressen, aber war er wirklich ein Mitglied dieser? Er sah ziemlich nervös aus, entschied sich allerdings Auskunft zu geben. „Nun…“, er hob leicht zittrig die rechte Hand und zeigte nach links. „Da lang, zweite Seitenstraße rechts. Nekasu heißt das Ding. Soll recht gut sein.“
Wenige Augenblicke später trat ein andere Junge aus dem Hauseingang, vor welchem der andere wartete. Dieser besaß strohblondes Haar und musterte Kayros skeptisch, dennoch lächelnd. „Gehen wir Natsu?“, fragte der Blondschopf den Riesen. Und nun? Sehr seltsam was? Was Natsu wohl über die Leber gelaufen ist?
 
K

Kajiya Kei

Guest
Wie nannte sie ihn? Kindchen? Verdammt er war dreizehn Jahre alt und noch dazu ein Ninja! Vermutlich hatte er schon jetzt mehr Grausamkeit gesehen als die Frau in ihrem gesamten bisherigen Leben! Doch Kei schluckte den Ärger für den Moment runter und wartete lieber darauf, dass die Alte mit irgendwelchen Informationen raus rückte, denn wenn sie so über die Jama sprach, wusste sie definitiv etwas. Es dauerte ein wenig, doch schließlich erzählte die Frau dem Jungen was er hören wollte. Nun, es war nicht gerade viel, aber immerhin etwas. Ein Juwelier also, hrm? Nun, vielleicht weiß der ja mehr, oder vielleicht haben sie Spuren hinterlassen, die bis jetzt niemandem aufgefallen sind. Während die Ladenbesitzerin weiter sauber machte, dachte der Blondschopf kurz über sein weiteres Vorgehen nach. Langsam aber sicher wurde ihm immer bewusster, dass er nicht für Informationsbeschaffung dieser Art gemacht war. Aber naja, nun war er hier und musste das Beste aus der Situation machen.
Die kurze Denkpause hatte ihm gereicht um zu entscheiden. Die Frau hatte in seinen Augen keinen Grund Informationen zurück zu halten, wenn sie ihm andere gab. Also war hier scheinbar nichts mehr zu holen. Dass dies nicht der Wahrheit entsprechen musste, erkannte der Kajiya in diesem Moment gar nicht. "Nun gut... dann denke für die Information. Ich werde mal sehen, ob dieser Juwelier vielleicht mehr weiß, oder so." Mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Geschäft wieder, um sich auf den Weg zu besagtem Juwelier zu machen. Er war bereits mehrere Meter gelaufen, als ihm einfiel, dass er eigentlich keine Ahnung hatte, wo er hin musste. Allerdings wollte er auch nicht wieder zurück gehen und nachfragen, vermutlich würde sich die Frau eh weigern, ihm weiter zu helfen. Also galt es selbst das Geschäft zu finden.
Nach einigem Hin- und Hergerenne hatte er sein Ziel schließlich gefunden und verschränkte stolz die Arme. Ja man kann stolz die Arme verschränken und wenn man den Metalljungen so sah, würde man auch verstehen wie man es machte. Doch lange verharrte er nicht in dieser Pose, denn wirklich stolz auf sich konnte er erst sein, wenn er Informationen beschafft hatte. Also trat er ein und sah sich um. Von überall her glitzerte es ihm zu und irgendwie sah es gar nicht so aus, als wäre dieser Laden vor Kurzem ausgeraubt worden. War wohl versichert der Gute. Oder aber er hatte den falschen Juwelier erwischt, wieder eine Möglichkeit, die dem Shiro-nin nicht in den Sinn kam, sondern gekonnt ignoriert wurde. Stattdessen war er total von den ganzen Klunkern fasziniert, die um ihn herum in allen möglichen Farben und Formen glänzten und irgendwie konnte er beinahe verstehen, warum die Jama diesen Laden ausgeraubt hatten. Es war einfach zu reizvoll, auch wenn er selbst natürlich brav die Finger bei sich lassen würde.
 
K

Kurayami Shîntaro

Guest
Kurz, nachdem er also den ehrfürchtigen Ungläubigen vor dem Jama-Mitglied gespielt hatte, trat Hana ebenfalls ins Geschehen. Und Shin musste eins zugeben, so wenig er sie doch mochte, so sehr musste er sie für ihr schauspielerisches Talent loben, was seinem eigenen kein bisschen nachstand. Sie spielte nicht nur dir Rolle der jugendlichen Freundin, nein, sie hatte sich wahrlich in sie hereingelebt. Kein Wunder also, dass die Reaktion der anderen nicht lange auf sich warten lies. Ihr Gegenüber schien von dem plötzlichen Eintreten in das Gespräch durch Hana, und deren mädchenhafte Attitüde etwas verunsichert. Wie er das feststellen konnte, war ganz einfach, denn dieser plötzliche Themenwechsel schien sie aus ihrem Rhythmus gebracht zu haben. Davon begleitet wurde ein kurzes Zögern gepaart mit einem stotternden Satz. Selbst ein Frischling aus der Akademie hätte hier erkannt, dass das Mädchen verunsichert war. Besser für sie. Zumindest steckte sie das Messer ein und winkte ihnen zu, anscheinend hatten sie den ersten Test bestanden. Dass die beiden sich noch kurz über ihn und seine Fähigkeiten lustig machten, störte ihn kaum. Er verzog einfach das Gesicht und tat so, als würde er in seinem Stolz verletzt sein und vor sich hin grummeln. Vielmehr nutzte er jetzt die kurze freie Zeit, um zu überlegen, wie sie nun weiter vorgehen sollten. Zwar hatte Hana das Kommando über die Mission, doch er war dem Jama-Mitglied als Erstes gegenübergetreten und hatte die Initiative übernommen. Wie dem auch sei, es schadete nie, den einen oder anderen Plan in der Hinterhand zu haben. Sie bogen gerade noch um die Ecke, also schon der erste Wachmann mit seinem Kameraden an der Gasse vorbeilief und hineinschaute. Die Stadt war auf der Suche der Diebe, anscheinend hatten sie einen ganz schönen Aufruhr verursacht. Nun Shin zumindest. Keine Sekunde zu früh waren sie verschwunden. Während ihre Führerin sie also durch die Gassen leitete, musste der Kurayami in sich hineingrinsen. Liebend gerne hätte er auch noch laut aufgelacht, aber das hätte ihn natürlich verraten. Sie waren die Wölfe und das Mädchen vor ihnen das Schaf, welches sie zu den anderen Schafen, die auf der Wiese weideten, brachte. Der Blauschopf glaubte den Gedankengang hinter ihrer Stirn erkannt zu haben, er war schließlich nicht dumm. Vermutlich hatte sie gemerkt, dass sie den beiden verbal nichts zu entgegensetzen hatte. Wahrscheinlich sollten sie nicht nur in das Quartier von Jama gebracht zu werden, um der Gruppe beizutreten, sondern vermutlich würden sie dort ebenfalls ein letztes Mal geprüft werden. Vorauszusetzen war dies, man konnte ja nie wissen, wie paranoid Straßenkinder heutzutage waren. Und wenn alle Gespräche für die Katz' sein sollten, konnten sie beide die Gruppe wahrscheinlich immer noch ohne große Mühen überwältigen. Auch auf diese Art und Weise würde sich die benötigte Information besorgen lassen.
 

Hiragana Kayros

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Wenn Kayros nur wüsste, wie die Ermittlungen der anderen verliefen, könnte er sich leichter für sein weiteres Vorgehen entscheiden. Allerdings war er vom Talent der drei anderen und von derem Glück alles andere als überzeugt, weshalb er wohl so viel machen sollte, wie in seiner Macht stand. Nun, hielt er Natsu und seinen blonden Freund für sonderlich verdächtig? Ein wenig, aber sicher konnte er sich nicht sein. Allerdings hatte der Genin arge Zweifel an der Unschuld der beiden, weil der Freund vom Riesen extrem ausgebeulte Taschen hatte. Natürlich war nichts dabei, wenn Kinder heimlich Süßes oder besondere Spielzeuge außer Haus brachten, weshalb Kayros in seiner Verkleidung ein fröhliches Danke hervorbrachte und sich dann in die gewiesene Richtung aufmachte. Bereits zwei Kreuzungen weiter musste er schon abbiegen, während er aber die beiden Jungs mit den Ohren folgte, die unauffällig miteinander quatschten. Vielleicht, um nicht aufzufallen. Vielleicht, weil sie wirklich arglos waren. Nun, da war der Hiragana lieber etwas paranoid. Direkt nachdem sich der Genin vergewissert hatte, dass er ungesehen war, löste er die Verwandlungskunst und drehte um. Nach aller Kunst und Manier eines Ninjas folgte der Genin die beiden Jungs ungesehen, bis er sicher sein konnte, dass sie zur Jama gehörten – oder unschuldig waren.
 
F

Farron Hanaya

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Schade. Hätte Kei sich angestrengt, hätte er die Frau sicher noch weich gekocht und sie hätte ihm spontan ihre gesamte Lebensgeschichte erzählt. So viel Konjunktiv in einem Satz... Er tat es also nicht, begab sich stattdessen zu einer anderen, hoffentlich zuverlässigeren Informationsquelle. Ein Juwelier. Nichts gegen Keis Erscheinungsbild, er mochte Geschmack haben, dass sah der Geschäftsführer aber etwas anders. Beim Eintreten des Jungen fasste Kaito ihn argwöhnisch ins Auge. „Hey Lümmel! Was Willst du hier?“, kläffte er ihn an. Gottchen, waren nur alle Männer in dieser Stadt so verflucht unhöflich? Hier gab es tatsächlich eine Menge hübschen Schmuck den man am liebsten selbst besitzen würde, verwunderlich also, dass die Jama nicht widerstehen konnten? Verwunderlich, dass der Kaito Kindern gegenüber misstrauisch war? Aber wie würde der impulsive Kei mit dieser Situation umgehen?

Natsus kleiner Freund zog eine Schachtel Zigaretten aus der Hosentasche, ein entsprechendes Feuerzeug dazu und schon brannte der Tabak. Der Rauch wurde gierig eingesogen, während er Natsu ebenfalls eine anbot. Dieser wiederum nahm das Angebot ebenso gierig an und war wenige Augenblicke später auch mit einem glimmenden Stängel bewaffnet. Soviel also zu den vollen Taschen. „Hast du gehört. Diese Jama-Trottel wollen schon wieder ein Ding drehen.“, der augenscheinlich jüngere nahm einen tiefen Zug. „Woher weißt du das denn schonwieder? Ich dachte du hast mit denen nichts mehr am Hut.“, fragte Natsu mit tiefer brummiger Stimme und betrachtete seinen besten Freund misstrauisch. „Natürlich nicht, aber gewisse Dinge ändern sich eben nie.“ Natsu schüttelte nur leicht den Kopf. „Um was geht es diesmal?“ Natsus Freund grinste in sich hinein. „Sag schon.“ „Das übliche. Ein Raub. Was genau werden wir wohl erst wieder Morgen in der Zeitung lesen. Soll aber ziemlich riskant sein.“ „Wer leitet?“ „Soweit ich weiß, Chefchen persönlich.“, ein hämisches Grinsen trat auf seine Lippen.

Oder man quetschte nicht. Wenn Shîn das nicht tat, dann eben Hana und das mit einem Enthusiasmus wie selten gesehen. „Wo gehen wir hin?“ „Lasst euch überraschen.“, klare Ansage. „Wie heißt du überhaupt? Wir haben dir unsere Namen verraten, aber du hast uns immer noch nicht gesagt wer du bist.“ „Später.“ Langsam machte das keinen Spaß mehr, also lieber erst einmal unverfängliche Gesprächsthemen. „Also gut Miss Namenlos. Hast du Haustiere?“ „Was?!“ „Ich habe gefragt, hast du Haustiere?“ „Ähhh…“ „Ach vergiss es.“, meinte sie in leicht genervten Tonfall, riss sich aber sogleich wieder zusammen und rettete was noch zu retten war. „Ich mag Tiere und so.“, fügte sie in kitschigem Tonfall an.
Das war dann auch alles an Informationsaustausch der stattfand, ehe das Grüppchen durch einen Hinterhof geschleust plötzlich vor einer alten Tür stand. Reika pochte dreimal energisch gegen die Tür, welche fast Augenblicklich aufschwang. Hervor lugte ein Junge, schätzungsweise älter als Shîntaro oder gar Hana. „Reika?“ Diese rollte genervt mit den Augen. Soviel also zur Diskretion. „Natürlich, wer sonst. Ryo da?“ „Ähhh. Der hat zu tun.“ „Laber nicht. RYOOOOOO“, schrie sie in das Haus und eben jener Schrei erhielt ebenfalls zeitnahe Antwort. „Halt’s Maul Reika.“ „Beweg deinen Arsch hierher.“ „Ich habe keine Zeit.“ „Es ist wichtig!“ Stille. Soviel also zum gepflegten Umgangston. Man konnte Schritte vernehmen. Der Junge der die Tür öffnete trat beiseite und hervor trat ein noch älterer Junge, schätzungsweise 18 oder 19, also vielmehr ein junger Mann, mit strohblondem Haar. „Was gi…ohhhh Neulinge?!“ Ein vielsagender Blick wurde mit Reika ausgetauscht. „Ehrlich gesagt ist das heute verdammt schlecht, wenn du verstehst was ich meine.“ „Ich dachte du kannst noch Unterstützung gebrauchen. Vorhin hast du dich jedenfalls noch lautstark beschwert.“ „Richtig, aber ich sprach von erfahrenen Mitgliedern, nicht von irgendwelchen dahergelaufenen…“ „Entschuldigung…“, unterbrach Hana ihn bestimmt und alles andere als scheu und zurückhaltend. Bleidigen lassen musste sie sich nun wirklich nicht. Ein kurzes Räuspern und Ryo fuhr fort. „Meinetwegen, wenn etwas schief läuft, hack ich dir die Hände ab, Reika-chan. Also, wer seid ihr? Was wollt ihr? Was könnt ihr?“ Erster Eindruck der beiden Genin?
 
K

Kajiya Kei

Guest
Erst wurde er Kindchen genannt und nun Lümmel. Der Kajiya machte sich eine mentale Notiz, vorerst nicht mehr auf Missionen zu gehen, die das Sammeln von Informationen beinhalteten. Auf der anderen Seite... was war eigentlich mit der jungen Dame, die sie befreien sollten? Sie alle hatten sich auf den Weg gemacht Informationen über die Jama zu sammeln und dabei offenbar ganz die holde Maid in Not vergessen. Das Problem: er konnte auch nicht einfach so Hanas Befehl missachten, immerhin hatte er, im Gegensatz zu ihr, nur sehr spärliche Informationen was den Rahmen der Mission anging. Also musste er sich wohl den misstrauischen Blick des Juweliers gefallen lassen.
Der Junge atmete tief durch, nachdem er angesprochen worden war, und blickte den Mann hinter dem Tresen an. Er brauchte alle Konzentration, um den Blick frei von Feindseligkeit – und den Mund frei von Schimpfwörtern zu halten. Gar nicht so einfach, bei diesem Blick. Dennoch rief sich Kei ins Gedächtnis, wieso er hier war und bekam seinen Mund schließlich doch noch auf. “Also...“ Er versuchte sich an die Lüge zu erinnern, die er gegenüber der Frau benutzt hatte, auch wenn ihm bei dem Gedanken an eine erneute Lüge auch erneut übel wurde. Aber diesmal hatte er wesentlich weniger Mitleid, als zuvor. “Meine Eltern sind Händler und kommen des Öfteren her, um etwas zu verkaufen. Allerdings haben sie Probleme mit Dieben und als ich mich ein wenig umgehört habe, fiel immer wieder der Name 'Jama'... und ich hab gehört, dass die hier auch mal geklaut haben. Ich würde diese Typen gerne stellen, weil andere zu beklauen ist einfach nur...rücksichtslos.“ Ja, seine Absichten waren plötzlich andere, denn wenn dieser Mann beklaut wurde, dann wollte er vermutlich Rache und dieser Kerl wirkte, als würde er gerne Köpfe rollen sehen, das merkte sogar Kei.
“Ich denke mal, da ich in ihrem Alter bin, komme ich wesentlich leichter an sie heran. Ist sozusagen mein Beitrag, um meinen Eltern zu helfen.“ Wirkte das glaubwürdig? Eifriges Söhnchen will den Eltern helfen indem es gleichaltrige Diebe verpfeift? Kurzes Stirnrunzeln seitens Kei, dann noch ein Zusatz. “Die haben mir nämlich beigebracht, dass man sich sein Geld verdienen muss, indem man dafür arbeitet. Sie sind ja ebenfalls ein Händler, wenn auch kein reisender, sie verstehen das sicher.“ Innerlich erschauerte der Blondschopf. Schleimte er etwa? War das tatsächlich Schleim, was er auf seiner Zunge spürte und schmeckte? Abartig. Besonders bei solchen Männern war das wirklich. Einfach. Nur. Abartig. Aber was blieb ihm für eine Wahl, dies war eine Mission. Stumm schluckte er Stolz und Ehrlichkeit hinunter – zumindest für den Moment. Zuhause angekommen, da war er sich sicher, würde er Seiten in seinem Tagebuch damit füllen, warum genau er eben sonst nicht log und in fremde Ärsche kroch. Dieses Gefühl war wirklich einfach abartig. 'Abartig' – ein neues Lieblingswort ward geboren.
 

Hiragana Kayros

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Nun, da hatte der Genin wirklich einen Glücktreffer gelandet. Er hatte eine Spur, die ihn weiter brächte, und er brauchte dafür nicht einmal die Jama infiltrieren. Aber es war scheinbar doch keine Übernahme der Gruppe von außen. Es sei denn, der Anführer war der Mittelsmann... Der Hiragana überblickte noch einmal die Umgebung, da sie frei war, setzte er zum Sprung an. So hatte er den Abstand zwischen sich und den Jungs verkürzt, ohne in ihren Sichtwinkel zu kommen. Fast lautlos konnte der Junge den Sprung beenden, und weil die beiden sich unterhielten, schienen sie das nicht bemerkt zu haben. Gemütlich ging er den beiden hinterher und schloss langsam auf. Als er fast bei den beiden war, legte er beide Arme über deren Schultern und zog in einer einzigen unauffälligen Bewegung den beiden Freunden ihre Zigaretten aus den Mundwinkeln und warf sie vor sich auf den Boden, um draufzutreten. Es wurde Zeit, aktiv zu werden, ehe der nächste Raub stattfand. Und weil er die anderen nicht fand, musste er es alleine machen, bis sie - vielleicht - auftauchten. "Zigaretten sind nicht gut, und nun unauffällig weiterlaufen, ich heiße Kayros", sprach Kayros scheinbar unbeschwert drauflos und hielt mit jeweils einer Hand die äußere Schultern der Jungen fest.
Lächelnd erklärte er noch, dass es keinen Sinn machen würde, abzuhauen, ehe er seine Fragestunde begann. Er hatte kurz überlegt, ob er eine Geschichte auftischen sollte oder direkt mit der Wahrheit wirken wollte, und entschied sich schließlich für Letzteres. "Wo finde ich die Jama, deren Boss und wer ist er? Ich bin von der Stadtverwaltung angeheuert worden. Ich hoffe, ihr beide wisst, dass es um eine Entführung geht, und wenn ihr beiden nicht alles in eurer Macht stehende bewirkt, um mir zu helfen und das Mädchen zu retten, wird es für euch ziemlich schwarz aussehen." Kayros sprach die ganze Zeit unbekümmert weiter, während die anderen ein leicht geschocktes Gesicht machten. Sollte jemand Außenstehendes das Gespann sehen, würden sie wohl vermuten, dass der Junge in der Mitte seinen beiden Freunden ein leicht anwidernde, unglaubliche Geschichte auftischte, und nicht indirekt erpresste. "Andersrum bedeutet das, wenn ihr mir helft, werdet ihr zu Helden werden für die Bewohner der Stadt und ganz besonders für das Mädchen und seine Familie." Kayros handelte vielleicht ein wenig überstürzt, aber er hatte ja auch keine andere Wahl. Er würde heute abend vielleicht die Täter nicht finden können, also musste es jetzt sein.
 
K

Kurayami Shîntaro

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Was zum Teufel machte denn Hana nur da? Dies waren die Gedanken, welche in dem Verstand des Kurayami umherschwirrten, während er dem Mädchen bei dem Gespräch zuhörte. Anstatt die Sache cool anzugehen und das Mädchen einfach führen lassen, fragte sie diese bezüglich Jama aus. Als ob sie diese Informationen nicht sowieso bald mit der Zeit herausfinden würden. Ihre noch namenlose Führerin schien langsam ebenfalls genervt von dem Gefrage Hana's zu sein, denn sie antwortete knapp und wollte andauernd das Gespräch beenden. Zumindest empfand es Shin auf diese Art und Weise. Doch die nächste Frage toppte das Bisherige und er musste den Reflex unterdrücken, sich seine Hand gegen die Stirn zu schlagen. Sie hatte tatsächlich nach Haustieren gefragt, um sie abzulenken. Teamführerin hin oder her, langsam bereute er es, dass er nicht das Gespräch führte. Das geschah ihm recht, hätte er sie doch lieber weiterhin im Hintergrund gelassen. Zumindest stellte dies das Ende des Gespräches dar und fortan liefen sie stillschweigend dem Mädchen hinterher, welches sie durch verwinkelte Gassen führte. Schließlich waren sie am Ziel angekommen, denn sie waren in einen Hinterhof geführt worden, aus dem es keinen Ausgang gab. Würde sich eigentlich auch gut für einen Hinterhalt eignen, schoss es dem Genin durch den Kopf. Doch ehe er diesen Gedanken weiterverfolgen konnte, verwarf er ihn wieder. Gruppierungen wie Jama, die einiges an Erfahrung auf dem Buckel hatten, besaßen für solche Situationen immer eins, zwei Asse in der Hinterhand. Zielstrebig ging ihre Führerin zu einer alten, ramponierten Tür, und bearbeitete diese mehrmals mit ihren Händen. Das Ergebnis war ein Junge, welcher durch einen Schlitz lugte und anschließend mit dem Mädchen sprach. So hatten sie zumindest den Namen des Mädchens erfahren, Reika hieß sie. Über den Umgangston, den die Jama-Mitglieder untereinander nutzten, war Shin vielmehr überrascht. Und es entsprach nicht sonderlich dem Bild einer rebellierenden Jugendgruppe, die für ihre Mitglieder sorgte. Womöglich war dies zur Zeiten der Gründung gewesen, vielleicht hatten die Mitglieder viel durchgemacht, was sich auch in eine Änderung des Verhaltens zueinander ausschlug? Plötzlich öffnete sich die Tür, und ein junger Erwachsener trat heraus. Das Alter konnte Shin nur schlecht einschätzen, klar war aber, dass er auf jeden Fall ein paar Jährchen älter war als die beiden Genin. War er der Vorgesetzte von Reika? Darüber konnte er sich nicht sicher sein, denn sie behandelte ihn keineswegs mit mehr Respekt als den anderen Jungen. Nun ja, wer wusste schon, wie die Hierarchie bei den Jama aussah und was diese von Respekt zueinander hielten. Nach einer kurzen Unterhaltung mit Reika und einer Unterbrechung seitens Hana – die eine Beleidigung der beiden Genin verhindert hatte – schwang die Aufmerksamkeit des Jungen auf sie beide rüber. Jetzt war es an der Zeit mit ihrer Show weiter zu machen, und er würde auf jeden Fall reden, bevor seine Partnerin den Mund aufmachen konnte. "Das ist meine Freundin Hana und ich heiße Shin. Wir haben seit dem 8. Lebensjahr auf den Straßen Kumamotos gelebt, ehe wir vor Kurzem von dort verjagt wurden." Shin legte eine kleine Kunstpause ein, ehe er fortfuhr. "Da die Jama in unseren Kreisen berühmt sind, wollten wir uns ihnen anschließen." Jetzt galt es lediglich, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. "Wir können so ziemlich alles, was man braucht, um auf der Straße zu überleben: Wir sind flink, haben geschickte Hände, können gut Klettern und uns gut in einer Menschenmasse verstecken." Das war es also. Würde ihnen der junge Mann glauben? Wenn er eine Kostprobe ihrer Fähigkeit wollte, so würden sie diese ohne Probleme abliefern können.
 
F

Farron Hanaya

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Dumm nur das jede Mission üblicherweise mit dem Sammeln von Informationen begann. War ihm das noch nicht bewusst geworden? Zu schade, dies sprach dann mal wieder für Keis überdurchschnittliche Auffassungsgabe. Aber eigentlich gab es hier keinen Platz für ironische, ja beinahe sarkastische Äußerungen, denn der kleine Kajiya wuchs hier förmlich über sich selbst hinweg. Wir alle keinen doch das Problem mit unserem Stolz und unserer Ehre, wie viel waren bereit für eine Mission seine Prinzipien mal eben zur Seite zu rücken? Jedenfalls nicht viele und man hätte es Kei hoch angerechnet, wohl auch der Juwelier, doch konnte schließlich niemand in den Kopf des jungen Mannes schauen.
Der Mann hinter dem Tresen begann zu grinsen, nicht etwa weil er etwas gerade amüsant fand, sondern vielmehr seine Chance für Rache witterte. Endlich. „Wie viel willst du? Wie viel Geld meine ich? Wenn du den Laden in Brand steckst?“
Er räusperte sich fix, als wolle er sein rachsüchtiges Verhalten vergessen machen. „Die Jama ausfindig zu machen ist nicht einfach. Im Gegenteil, sonst hätte der Bürgermeister nicht diese Probleme mit ihnen. Für ein Kind wie dich aber kein Problem, schätze ich.“ In diesem Augenblick flog ein Stein durch die Fensterscheibe. Mit einem lauten klirren zerschellte die Glasscheibe in ihre Bestandteile. Draußen sah man nur eine schwarze Gestalt am Fenster vorbeihuschen und sie war schnell!

Im Ernst, hätte Kayros nicht sofort erzählt wer er war beziehungsweise wer ihn beauftragte, hätte er bereits eine sitzen gehabt. So erntete er am Anfang leicht geschockte Blicke, immerhin rechneten beide damit, irgendwann wegen ihrer Verbindung zu den Jama mal Ärger zu bekommen, aber doch nicht so bald, zumal Natsu damit ja eigentlich nichts am Hut hatte. Der leichte Schockzustand normalisierte sich aber schneller als erwartet, Natsus kleiner Freund gab freche Antworten, während Natsu ruhig blieb. „Wie ich Söldner leiden kann. Kein Funken Moral in der Brust, wenn du wüsstest. Pisser, wir verraten dir nichts.“ Blöd nur das hier einer den anderen mit reinzog, so war Natsu nun doch gezwungen zu reagieren. An dieser Stelle sei erwähnt, dass der kleine Natsu schon seit geraumer Zeit Kampfsport betreibt, er ist sogar gar nicht mal so schlecht und genau das sollte Kayros nun zu spüren bekommen. Eine flinke Bewegung zu der Hand des Hiragana und ein Hebel wurde angesetzt. Zeitgleich versuchte er auf den Fuß des Suna-Nin zu treten. Ein kläglicher Versuch in den Augen Kayros‘? Natsus Freund entriss sich ebenfalls Kayros und blieb im Gegensatz zu seinem Freund nicht stehen, sondern lief. An dieser Stelle sollte man noch einmal verdeutlichen, dass Natsu sicher weniger Infos besaß als sein flüchtiger Freund.

Offensives Dummstellen. Was hätte es Hana im Endeffekt gebracht ihr zu zeigen wie intelligent sie doch war? Wann kam es vor das man solch verquerte Menschen wie Hana und Shin auf eine solche Mission ansetze? Machte das Hana nicht irgendwie vertrauenswürdig? Nicht? Nun denn. Vielleicht wollte Hana auch einfach die Grenze testen, wie weit sie mit ihrer Analyse Reikas Aura daneben lag, vielleicht aber auch nicht. Tjaja.

Ryo lächelte keck. „Nur eine Freundin? Oder deine Freundin.“ „Seine.“, fügte Hana lässig. „Schade.“, er zwinkerte Hana zu, diese reagierte mit einem verhaltenden Lächeln.
„Die Familie Saitoko feiert heute eine riesige Familienfete. In den oberen Schlafräumen befinden sich Schmuckgegenstände. Entwendet sie. Ohne Aufsehen zu erregen. Wir schauen wie ihr das macht, wenn ihr versagt, fällt es auf die Jama zurück und ihr dürft das Dorf unverzüglich verlassen. Schafft ihr es und sackt alles ein, seid ihr herzlich willkommen.“ Ryo zog eine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche. „Klingt fair oder?“ Er war sich unglaublich sicher, dass sie es nicht schaffen würden. Gelassen zückte er Eine Zigarette und brannte sie an. Dicker Rauch wurde beiden Genin direkt ins Gesicht gepustet. „Reika, Kaito, zeigt ihnen das Haus, überwacht sie. Viel Spaß.“, mit diesen Worten machte er auf dem Absatz kehrt, der andere Typ der zuvor noch an der Tür stand trat heraus und sie schnappte ins Schloss. Abermals ergriff Reika die Initiative und forderte die Genin mit einer Handbewegung auf ihr zu folgen.
Die Reise führte durch einige Seitengassen, von dem scheinbar eher armen Viertel Shirakawas in ein mit prunkvollen Häusern vollgepfropftes. Im Gegensatz zum anderen Stadtteil sah es hier verdammt reinlich aus. Jeder einzelne Garten, in welchen man reinspähen konnte, ohne auf eine kaltgraue Mauer schauen zu müssen, wirkte gepflegt bis ins Letzte, die Häuser an sich in einem top Zustand und die meisten Anwesen wirkten schon gar nicht so, als wohnte dort überhaupt jemand. Lediglich wie ein Puppenhaus.

Ausgerechnet vor dem größten hielt die kleine Gruppe an, natürlich nicht direkt davor, Reika lief ein gutes Stück vor den anderen, während Kaito weiter hinten lief und irgendwann ganz verschwand. Shintaro und Hanaya mehr oder minder nebeneinander. Ab und an tauschte man die eine oder andere Turtelei aus. Alles scheinbar normal also, aber zurück zu dem Anwesen. Abgegrenzt wurde es von der Straße durch eine zwei Meter hohe Mauer. Innerhalb befand sich ein recht großer Garten, heute voll mit Gästen. Das Anwesen an sich schien zwei Etagen zu besitzen. Mehr war bisher nicht zu erkennen. Reika zeigte auf das Ziel, nickte kurz und verschwand dann ebenfalls. „Gut, gut, da wären wir. Ganz einfach, du gehst links rum, ich rechts. Hinter dem Haus treffen wir uns. Unauffällig, aber nicht zu professionell.“ Mehr Anweisungen gab es für diesen Augenblick nicht. Schon setze sich die junge Farron in Bewegung, nicht zu vorsichtig aber auch nicht zu brachial. An der Hausecke angekommen verschwand sie dann ins Gestrüpp und bahnte sich ihren Weg hindurch. Erkennen konnte man wahrlich nicht viel, was tat man da? Richtig. Schnell waren die Finger für das Henge no Jutsu geformt. Noch schneller sprang sie auf einen nahe gelegenen Kirschbaum und wetzte sich typisch Katze eben die Krallen an der Rinde. Was sie erkannte? Nun, es war möglich von außen in die zweite Etage, ja sogar auf das Dach zu gelangen. Ebenfalls dürfte es kein Problem sein die Fenster zu öffnen und in das Innere zu kommen. Die zweite Etage müsste rein theoretisch leer sein, alle Gäste sowie Gastgeber befanden sich in den Unteren Ebenen und eben draußen. Leider konnte man von hier aus nicht erkennen was nun Schlafräume und was nicht waren. Grazil schwang sich die Katze wieder vom Baum, nur um in nächsten Gestrüpp wieder als Hana aufzutauchen. In Gedanken legte sich Hana bereits einige Möglichkeiten zurecht, ging nebenbei allerdings auch einige andere Geschehnisse durch, zum Beispiel das, was sie bis Dato alles wussten.
Hinter dem Anwesen angekommen (verdammt es war echt groß!) war Shin bereits vor Ort. Schnellen Schrittes lief sie auf ihn zu und hockte sich dann neben ihn. „Wir müssen versuchen uns mehr an Ryo zu heften, wenn wir das hinter uns gebracht haben, ich wette wir finden etwas in dem Haus. Irgendwelche Dokumente, Akten, Hinweise. Wir müssen eben das Haus durchsuchen, jetzt aber erst mal zu dem hier, das dürfte nicht schwer sein. Über die Mauer schwingen, durch den Garten von hinten einfach an das Haus ran. Dort ist ein Vordach, auf das wir locker klettern können, ich weiß allerdings nicht in wieweit es uns beide tragen wird. Ich mache also den Anfang. Ne Ahnung wie wir da rein kommen sollen? Ich würde ungern ein Fenster zerschlagen müssen.“
 

Hiragana Kayros

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Als wenn einer der beiden auch nur ansatzweise das Talent gehabt hätte, Kayros zu entkommen, dann hatte es sich derjenige dadurch versaut, zu glauben, dass es mit bloßen Losreißen getan sei. Um ganz ehrlich zu sein, der Hiragana hatte keine Lust auf irgendwelche unnötigen Scherereien, vor allem, wenn er sie alleine bewältigen musste. Nun hatte er zwei Möglichkeiten: Entweder er ließ den Typen laufen, auf die Gefahr hin, er verriete etwas von Kayros an die Jama, oder er schnappte sich den Typen, bevor er zu weit weg war. Der Genin blickte kurz zu Natsu, seufzte und bat ihn, hierzubleiben.

Es dauerte einige wenige Augenblicke, bis Natsus Freund, der im vorherigen Gespräch vom anderen Kazuma genannt worden ist, auf seinem Hosenboden neben seinem Kumpel saß, und sich den Steiß rieb. "Also noch einmal: Helft mir bitte, oder gebt mir wenigstens das Versprechen, meine Aufgabe nicht zu sabotieren. Ihr habt doch auch sicher etwas davon, wenn die Bewohner der Stadt nicht mehr in jedem Kind ein Jama-Bandenmitglied sehen", sagte Kayros in seiner typischen freundlichen Art, in der Hoffnung, so weiter zu kommen. Natsu würde bestimmt helfen, aber scheinbar konnte er nicht. Und Kazuma wollte noch nicht. Das kann ja heiter werden.
 
K

Kurayami Shîntaro

Guest
Am liebsten hätte Shin laut aufgelacht. Da kam dieser Jama-Typ tatsächlich heraus, und das Erste was er fragt war, ob Hana seine Freundin war? Der Typ schien ziemlich notgeil zu sein. Und anscheinend auch etwas pädophil veranlagt, wenn man bedachte, dass die beiden Genin gerade mal 13 Jahre alt waren und er ... geschätzte 18, 19 Jahre? Naja, jeder hatte schließlich seine Vorlieben und niemand war perfekt. Warum also nicht? Das Problem bei der ganzen Sache war, dass er ja Hana's Freund spielen sollte und wie reagierte man, wenn die vermeintliche "Freundin" angemacht wurde? Unschlüssig, was er tun sollte, fixierte er den älteren und größeren Jungen kurz ehe er einen kleinen Schritt näher an Hana trat. Er hoffte wirklich, dass man so reagierte, denn sonst könnte ihre kleine Farce auffliegen. Was wenn die Typen dahinter kamen und verlangten, dass sich die beiden küssten? Er hatte überhaupt keine Ahnung, wie man küsste. Und was würde ihre Teamleiterin von halten. Am ehesten würde er einfach dann schnell reagieren, und jeden möglichst schnell ausschalten. Zum Glück blieb diese Befürchtung lediglich in seinen Gedanken, denn Ryo begann, ihnen ihre Probeaufgabe mitzuteilen. Soso eine reiche Familie ausrauben, während diese ein Fest hielt. Nun, zumindest klang dies wenigstens nach einer Herausforderung. Des Weiteren fiel dem Blauschopf etwas Kurioses auf: Sollten sie die Probeaufgabe nicht bestehen, so durften sie unverzüglich das Dorf verlassen, um mal die Wörter des jungen Mannes zu benutzen. Anscheinend war die Jama arrogant genug, dass sie keine Konkurrenz in ihrer Gewerbegebiet duldete. Mit dem Rauch ins Gesicht blasen holte sich ihr Gegenüber keine Punkte bei den Genin, zumindest trat dies in Shîntaros Fall zu. Wie dem auch sei, es galt die Ruhe zu bewahren, das alles konnte er ihm schließlich noch heimzahlen, sobald sie die gesamte Gruppe überwältigten. Und wenn jemandem im Gerangel aus Versehen eine Nase gebrochen wurde, dann konnte das doch natürlich mal passieren, oder etwa nicht? Reika und der andere ältere Junge – der auf den Namen Kaito zu hören schien – würden bei dieser Aufgabe ihre Beobachter und Prüfer spielen, die sie dann anschließend bewerten würden. Dann konnte der Spaß ja beginnen.
Der Weg führte wieder durch viele Seitengassen, ehe sie das etwas ärmere Viertel Shirakawa's verließen und in eines der besseren Schicht eintrafen. Im Gegensatz zu den eher normalen Häusern im vorherigen Viertel waren die Häuser hier viel größer und ansehnlicher. Während sie also durch das Reichenviertel liefen, wurden die Blicke des jungen Kurayami's scheinbar magisch von der rhythmischen hin und her Bewegung von Reikas Hinterteil angezogen. Verdammt, das durfte nicht geschehen, schließlich galt es doch, ihre Show sauber abzuziehen. Aber andererseits war er doch ein Mann, oder? Nun, männlichen Geschlechtes auf jeden Fall, und sagten die Frauen nicht immer, alle Männer wären gleich? Innerlich den Kopf schüttelnd verwarf Shin diese Gedanken und trat einen Schritt näher an seine Partnerin heran und passte seinen Schritt dem ihren an. Entschlossenen Blickes und stillschweigend lief die gemischte Gruppe weiter, ehe sie schließlich ihr Ziel erreichten: Das größte und auffälligste Anwesen der Straße. Natürlich, wenn man schon mal Gelegenheit hatte, musste man diese auch ausnutzen, nicht wahr? Würde auf jeden Fall kein leichtes Spiel werden, selbst für die zwei Genin, so wenigstens Shins Meinung. Lieber pessimistisch als optimistisch denken, dann konnte viel weniger schief gehen und es gab weniger, was einen vor Überraschung aus den Socken hauen konnte. Und, wo bitte schön war, Kaito? Dieser war die gesamte Zeit hinter den Genin gelaufen, ehe er den Laut seiner Schritte nicht mehr vernommen hatte. Würde er sich einen besseren Beobachtungspunkt für die ganze Aktion suchen? Wie auch immer, auch ihre Anführerin Reika machte sich aus dem Staub, doch nicht ohne vorher auf ihr Ziel zu zeigen. Als ob das noch nötig wäre, war ja schon klar gewesen, als es nur in ihr Blickfeld gekommen war. Nun waren die Farron und er auf sich alleine gestellt, wie würde man vorgehen? Kurz befürchtete der Junge, dass es so wie immer laufen würde und zwar, dass sie ihm nichts mitteilte und einfach agierte, doch er irrte sich. Alles klar, bis gleich. Zeitgleich mit ihr drehte er sich herum, und lief zu einer Hausecke, um nach einer bestimmten Stelle zu suchen, an der man ganz einfach in den Garten klettern konnte. Als er in die Lücke zwischen den beiden Häusern einbog, sah er auch sein erstes Problem. Die Mauer des Grundstückes war viel zu hoch, als dass man sie einfach aus dem Stand überwinden könnte. Naja, für einen Menschen halt, für einen Shinobi stellte sie jetzt kein sonderlich großes Problem dar, doch immerhin waren sie inkognito hier und es galt, das Vertrauen der Leute zu gewinnen. Was soll ich also tun? Während er da vor sich hin grübelte, das Anwesen umrundete und fast die starrenden Blicke in seinem Rücken spürte, hatte er schließlich einen Einfall, den er seiner Partnerin am Treffpunkt mitteilen würde. Dort angekommen wartete er kurze Zeit auf Hana, bis diese ebenfalls um die Ecke geschlichen kam und zu ihm herantrat. Ohne zu zögern, begann sie ihre Erzählung und berichtete ihm ihre Meinung. Womöglich musste er seine Meinung über sie noch mal überdenken, im Vergleich zu ihrer letzten Mission verhielt sie sich wesentlich kooperativer und zeigte sonst nicht viel von der damaligen Unverschämtheit. "Ich glaub auch, dass der Kerl Dreck anstecken hat und wir etwas in dem Lagerhaus finden. Sobald wir das hier geschafft haben, werden wir womöglich in die weiteren Pläne eingeweiht. Bisher hab ich nämlich noch nichts von der Entführten gehört." Kurze Pause, ehe es weiter ging. "Du gibst mir eine Räuberleiter, und ich werde dich anschließend hochziehen, dann wäre die Mauer überwunden. Solange sie keine Hunde haben, sollte der Garten auch kein Problem darstellen. Das Problem bleibt bei den Fenstern, wie du gerade berichtest. Wie wollen wir das machen? Wollen wir uns vielleicht aufteilen, sodass einer Wache schieben kann und der andere einbricht?" Was würde sie wohl entscheiden? Was auch immer es wäre, Shin war bereit loszulegen und begann schon mit einigen unauffälligen Dehnungen. Es durfte ab jetzt nichts mehr schief gehen und nichts wäre schlimmer, als einen falschen Tritt zu machen und alles ruinieren.
 
K

Kajiya Kei

Guest
Dem Mann schien zu gefallen, was er hörte, denn schlagartig veränderte sich sein Gesichtsausdruck. Dann noch dieses Angebot zu diesem hassenden Grinsen... sobald Kei hier raus war, würde er niemals wieder einen Fuß in diesen Laden setzen, das war sicher. Dieser Kerl war einfach abartig. Allein schon die Tatsache, dass er nichts, aber auch wirklich gar nichts Neues hörte... *klirr*, ja doch, das war was Neues. Blitzartig drehte sich der Shinobi um und konnte als Quelle des Lärms einen Stein identifizieren, welcher soeben durch das Fensterglas geflogen kam. Hatte dieser jedoch als Projektil gegen ihn dienen sollen, so war der Schütze erbärmlich. Dennoch, das Glas hatte er schön zum Splittern gebracht und was augenblicklich musste der Junge an Karma denken. Wer Böses tut bekommt Böses zurück. Herrliches Prinzip.
Leider hatte er jedoch keine Zeit mehr dem Mann zu erklären, wie sehr er es offenbar verdient hatte, da er sich um den Flüchtling kümmern musste. Kei sprang durch das Fenster, wobei er sich schützend die Arme vor Gesicht und Hals hielt, und setzte der Gestalt nach. Endlich, endlich! ENDLICH!, jubelte der Kajiya innerlich, während das Adrenalin schon durch seine Adern pochte. Eine Verfolgungsjagd, das war genau das, was er jetzt gebraucht hatte. Allerdings musste er sich beherrschen, durfte für den Moment nicht rasen, da sie immer wieder an anderen Leuten vorbei rannten und man hatte ihnen ja gesagt, sie sollten unerkannt bleiben.
So rannte Kei seiner Beute also einige Zeit nach, wobei er immer wieder eine scharfe Kurve nehmen musste, um nicht zurück zu fallen. Schließlich schaute er sich, als sie mal wieder in eine Seitengasse eingebogen waren, mehr schlecht als recht um und stellte zufrieden fest, dass niemand hier war. Das bedeutete also: Vollgas. Mit einigen kräftigen Sätzen machte er schon einige Meter gut und mit einem letzten Ausstrecken des Arms packte er den Flüchtenden im Nacken, kräftig, um nicht nur die Kleidung zu erwischen, und zog ihn mit einem Ruck zu sich. Sofort verlor er oder sie das Gleichgewicht, Kei bremste, nutze jedoch noch den Schwung, um sein Opfer zu Boden zu drücken und hielt es mit einem Knie am Boden. Er spürte den schnell gehenden Atem, die sich spannende und wieder abflachende Brust unter seinem Knie und wartete ein paar Momente. Dann jedoch hob er seine Stimme, welche kalt war wie Eis. “Wer bist du und was zur Hölle sollte das?“ Die Antwort dürfte mit Sicherheit sehr interessant werden.
 
F

Farron Hanaya

Guest
Erneut nahm die hübsche rothaarige einen tiefen Zug von ihrem Glimmstängel. Ihre Lungen füllten sich mit dem wohligen Rauch und trugen in ihren Augen einen wesentlichen Teil bei, um in dieser Situation durch kühle Gelassenheit zu glänzen. Ja aber in was für einer Situation befand sie sich denn nun? Die 18-jährige Kikyo saß gemeinsam mit einem deutlich älteren Mann in einer kleinen Kammer, die nichts weiter als einen schäbigen alten Holztisch beherbergte, auf welchem beachtlich viele Dokumente verteilt lagen. Unter anderen Bilder, Bilder eines Mädchens, gefesselt und mit Tränchen in den Augen. Schweigend blies sie den Rauch in die Richtung des Mannes, sein Name: Shou. Zumindest nannte er sich so, sicherlich nicht sein richtiger Name, ebenso wie Kikyo nicht ihr richtiger war. Shou war der Abartigste, widerlichste und hinterlistigste Mensch den diese Welt wohl jemals gesehen hatte und dennoch ließen sich solche Konfrontationen einfach nicht vermeiden, denn dieser Mann nannte Macht sein Eigen, viel Macht. „Schickt die vereinbarte Lösegeldforderung raus, geschieht innerhalb von 3 Tagen nichts greifen wir zu anderen Mitteln.“ Die da Körperteile per Post versenden wären. Dieser Kerl saugte die Jama aus wie ein lästiger Blutegel und ihr blieb einfach keine Wahl. Kikyo erhob sich, drückte die halb gerauchte Zigarette in den Aschenbecher und verließ das Kämmerchen, zumindest hatte sie dies vor. Die kratzige Stimme des Herren im graulichen Kimono machte ihr einen Strich durch die Rechnung. „Und versuche bitte nicht irgendwelche unüberlegten Maßnahmen zu ergreifen, Schätzchen. Du weißt was ich gegen dich in der Hand habe.“ Selbst eine abgekochte junge, emanzipierte Frau bekam spontan Gänsehaut, wenn dieser Typ Schätzchen sagte. Natürlich ließ sie sich nichts anmerken, sondern verließ selbstbewusst und elegant voranschreitend den Raum. Sie spürte förmlich wie sein Blick über ihren Körper wanderte, wie er es doch so oft tat. Ekelhaft dieser Mensch.

Hanaya rollte kurz mit den Augen. Natürlich Shin war ihr körperlich Überlegen und ihm würde es wesentlich leichter fallen Hanaya hochzuziehen, doch wer sagte denn, dass sie dort nicht auch von alleine hochkam? Außerdem war es einfach zu verlockend als das sie Shin nicht hätte dumm da stehen lassen wollen. Zu schade aber, dass man Zuschauer hatte und deshalb jegliche Jutsus vermeiden sollte. Geforderte Hilfestellung wurde also gegeben und Shintaro zog sich in Windeseile auf die Mauer. Auch Hana befand sich wenige Augenblicke später neben ihm auf der Mauer und dann auch schon eine Etage tiefer. Ob nun in Katzengestalt oder als Mädchen, elegante Sprünge schienen ihr zu liegen und alles geschah nahezu lautlos. Mit einem Handzeichen winkte sie den Kurayami zu sich und schnellen Schrittes lief man gemeinsam zu besagtem Vordach. Wie man da hoch kommen sollte war wirklich eine gute und auch berechtigte Frage. Chakra lautete das Schlüsselwort, denn wer oder was sagte den unerfahrenen Straßenkindern, dass es sich bei dieser Aktion nicht um Hanayas unglaubliche Körperbeherrschung handelte? Man reckte und strecke sie also, drückte die Füße gegen einen der stabilisierenden Balken und schwang sich nach oben. Keck lächelnd streckte sie diesmal dem Jungen ihre Hand entgegen. Er ergriff ihre Hand und mit seiner Unterstützung landete auch er relativ elegant eine Stufe höher, direkt vor der Farron. Die Gesichter dicht an dicht und wem bisher noch nicht auffiel, das beide gleichgroß waren, dem dürfte dies neben dem starren erwidern des Blickes von Hanayas Seite aus, nun auch aufgefallen sein. Ja, Hanaya provozierte bewusst, ja sie hatte Spaß daran und ja sie würde ihn im Verlaufe dieser Mission mindestens einmal dazu nötigen sie zu küssen. Hoppla. Falls der werte Leser nun denkt, er habe etwas Entscheidendes verpasst, dem sei gesagt, dass es sich hierbei nach wie vor um die egoistische Ader der Farron handelte und sie lediglich Schabernack mit den Menschen trieb. Nun ja, außerdem wollte sie einen Vergleich zu Yûsei haben und was bitte wäre unverfänglicher als auf einer Mission wie dieser. Man könnte fast meinen Hanaya plante dies schon im Voraus, denn so viele Zufälle konnte es doch gar nicht geben, oder?
Zwei drei Sekunden des innigen Blickkontaktes verstrichen, ehe sie sich leicht amüsiert abwandte. „Wir bleiben auch im Haus zusammen, du durchsuchst die einzelnen Räume, während ich Wache schiebe.“
 

Hiragana Kayros

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"Als wenn ich dir irgendetwas verraten würde", stieß Kazuma angewidert aus und blickte trotzig hoch zu Kayros. Er hatte mit mit diesem Verhalten gerechnet und kramte daher in seinem Hinterstübchen nach einer passenden Strategie, den Jungen doch zu überzeugen. Wenn jemand aus reiner Freundlichkeit half, war es mehr wert, als wenn man eine Information mehr oder weniger aus ihm herausprügelte. "Was hast du so gegen mich?", fragte der Hiragana und blickte beinahe traurig auf den sitzenden Jungen herunter. Das Gefühl war nicht gespielt - es verletzte ihn fast, dass man ihn aufgrund seines Berufstandes verurteilte. Allerdings machte er sich keinen Kopf um derartige Dinge, sonst wäre er als Shinobi eindeutig in der falschen Branche. Kazuma schwieg, und so tat es auch Kayros. Auch wenn die Sonne schon ein wenig tiefer am Horizont stand, der Hiragana würde zur Not auch noch die ganze Nacht hier stehen. So standen beide eine ganze Weile, Natsu hatte seinen Freund mittlerweile aufgeholfen, und schwiegen sich an. Hin und wieder kamen einige Passanten, blickten verwirrt auf die drei Jungs, gingen aber weiter. Natsu blickte von einem zum anderen, und irgendwie war es dem Hiragana, dass der Lange immer unruhiger wurde. Hoffentlich lag es nicht an dem fehlenden Nikotin.
Gut, dass der Iryonin keine Uhr um sein Handgelenk trug. Hätte er eine solche besessen, hätte ihn diese Warterei sicherlich dazu veranlasst, auf sie zu schauen und die beiden Jungs hätten gewusst, dass der Hiragana unruhig wurde und sie scheinbar ihn bald soweit hätten, dass er die beiden Leine ziehen lassen würde. Glücklicherweise riss bei ihm der Geduldsfaden nicht so rasch.
"Ich mag keine Söldner, weil ihr alles für Geld tut. Sogar Unschuldige töten", murmelte der Freund vom Hünen plötzlich und löste damit den Knoten. Das war es also. Ein natürliches Gespür für Gerechtigkeit in der Brust des kleinen Teenagers. Vielleicht war es auch Angst um das eigene Leben. Auf jeden Fall atmeten Kay und Natsu entspannt aus. "Kayros, so heißt du doch?", begann Natsu plötzlich und trat einen Schritt auf den Hiragana zu. Ihm war augenscheinlich nciht wohl zumute, einem Söldner zu nahe zu treten, aber so hatte der Junge zumindest das Gefühl, seinen Kumpel ein wenig vor ihm schützen zu können. Außerdem dämpfte er seine Stimme, damit Passanten sie nicht belauschen konnten. "Kazuma weiß wirklich nicht, wo die Jama heute Nacht zuschlagen will. Der Chef behielt immer alle Hinweise für sich und seine engsten Vertrauten, bis die Sache stieg. Alle Infos gibt es immer bei Ryo. Gesehn hab ich ihn noch nie, wohnen tut er allerdings in diese Richtung." Der Genin folgte mit den Augen der gezeigten Richtung. "So ziemlich auf der anderen Seite der Stadt. Meist beginnen ihre Operationen..." - "Natsu! Du weißt, was die rote Kikyo mit Leuten macht, die quatschen! Es reicht jetzt!" Der Junge, der gerade noch ausschließlich sauer wirkte, war eine Spur blasser als eben. Vor dieser Kikyo musste man sich scheinbar fürchten. Natsu schluckte laut und wurde mit einem Mal ebenso aschfahl wie stumm. Kayros wusste, dass er aus den beiden kein Wort über dieses Mädchen oder irgendetwas anderes mehr erfahren würde. "Danke, wirklich", der Hirgana deutete eine Verbeugung an und drehte sich um. Dann eilte er in die eben gezeigte Richtung.
Einige Straßenlaternen säumten hell leuchtend den Weg der Ninjas, da der Mond, obwohl es erst drei Tage nach Vollmond war, bedingt durch die einzelnen Wolken nicht durchgängig die Erde erstrahlte. Aufmerksam suchte der Hiragana nach Indizien für Aktivitäten der Jama, doch leider schien er nicht in ihrer Nähe zu sein. Kayros bog in eine andere, größere Straße, als er plötzlich eine große Gestalt wahrnahm, halb verdunkelt, weil er sich nicht im Schein der Laternen aufhielt. Im Gegensatz zu Kayros. Unglücklicherweise war diese Person eine der Wachmänner, und der Hiragana hatte es nicht bedacht, seine Gestalt zu ändern. "HE! Junge. Komm mal her!", schrie der Mann ein paar Blocks weiter. Wenn der Hiragana also unnötigen Stress aus dem Weg gehen wollte, musste er die Beine in die Hand nehmen. Was er auch tat. Er bewegte sich nach dem Schreckmoment erst ein paar Schritte zurück, drehte sich um und lief dann schnell, aber nicht wie ein Shinobi, sondern wie ein normaler, flinker Mensch, in immer weitere Seitenstraßen, in der Hoffnung, in keine Sackgasse zu laufen. So machte der Junge ein paar Straßen gut, allerdings hatte er nicht auf seinen Weg geachtet und befand sich nun in irgendeiner vom Mond beschienen Seitengasse. Die Schritte und Rufe des Wachmannes waren längst nicht mehr zu hören, er dürfte es schon ziemlich bald augegeben haben. Blieb dem Jungen also nichts anderes übrig, als zu schauen, ob er von selbst irgend etwas entdeckte.
 
K

Kurayami Shîntaro

Guest
Den beiden Genin stand also eine lustige Kletterpartie bevor, wenn das Mal kein Grund zur Freude war. Wie dem auch sei, etwas zu seiner Verwunderung – das Mädchen verwirrte ihn immer mehr, denn er dachte, er hätte eine gute Menschenkenntnis gehabt – nahm sie seine Hilfe an, sodass sie mühelos über die Mauer kam. Ein kurzes Hochziehen und auch der Kurayami hatte das erste Hindernis erfolgreich überwunden. Sie befanden sich nun beide im wirklich großen Garten des Hauses, doch das fehlende Bellen von Wachhunden oder das Aufschreien von Personen versicherte ihnen, dass sie nicht entdeckt worden waren – vorerst. Seine Teamleiterin schien der Begriff "Zusammenarbeit" zu gefallen, denn rasch signalisierte das Mädchen ihm das Vorangehen. Schnell genug, doch bei Weitem nicht hektisch, damit man sie nicht entdeckte, überquerten sie den Garten und gelangten an das große Anwesen. Besser gesagt befanden sie sich nun vor dem Vordach, der ihnen einen großzügigen Eintritt in die oberen Stockwerke verschaffen sollte. Hier galt es einfach zu hoffen, dass die hier ansässige Familie keine neugierigen oder neidischen Nachbarn hatte, welche das Haus rund um die Uhr im Auge hielten. So etwas sollte es ja durchaus geben, und das konnte den beiden Genin ordentlich die Suppe versalzen. Bevor Shin fragen konnte, wie sie nun dieses Hindernis überwinden würden, nahm ihm Hana die Entscheidung ab, als sie einen ihrer Füße an einen Balken platzierte und sich nach oben katapultierte. Nicht schlecht, musste der junge Mann in Gedanken zugeben. Und sie hatte recht, für mit Chakra unerfahrene Straßenkinder sah dies wohl keineswegs ungewöhnlich aus. Für Shin jedoch, der Jahre auf der Akademie ausgebildet worden und seit Monaten Genin war, und somit einiges an Fronterfahrung besaß, sah die Sache etwas anders aus. Zumindest nahm er stark an, dass sie sich mit etwas Chakra nachgeholfen hatte und das Jutsu ähnelte dem sehr, was seine Schwester beherrschte. Natürlich, seine ach-so-tolle Schwester konnte mal wieder dies und jenes. Mit ihr würde er sich erst bei ihrer Rückkehr auseinandersetzen müssen, also galt es sich zunächst auf die Mission zu konzentrieren, das Leben eines jungen Mädchen stand schließlich auf dem Spiel. Seltsam lächelnd streckte sie ihm nun ihre Hand herunter, damit sie ihn hochziehen konnte. Falls sie vielleicht dachte, dass er zu stolz wäre, um ihr Angebot anzunehmen, dann irrte sie sich aber wirklich. Seine Hand griff nach ihrer und rasch war ebenfalls auf dem Vordach angekommen. Hier geschah die Erste, von den einigen kuriosen Ereignissen, die noch folgen sollten. Als der Blauschopf sich aufrichtete, stand er genau vor der Farron, ihre Gesichte waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Wie angewurzelt blieb er stehen, als er das Gesicht seines Gegenübers betrachtete. Von hier aus hatte er einen hervorragenden Blick auf ihre blaugrünen Augen, deren Farbe er auf den ersten Blick nicht wirklich zu bestimmen vermochte. Eine süße kleine Nase und volle Lippen folgten diesem ersten Merkmal, wobei der Blick des dreizehnjährigen Jungen vor allem bei Letzterem stehen blieb. Verdammt, und warum starrt mich nur so an? Man könnte fast meinen, dass sie ihm mit ihren Augen tief in seine Seele schaute. Was es jetzt zu tun galt, wusste der junge Kurayami leider nicht. Klar, sie spielten ein Pärchen und sie wurden von mindestens zwei Jama-Mitgliedern beobachtet, also wäre dies doch eigentlich der ideale Zeitpunkt, um ihnen zu beweisen, dass es nicht nur Gerede war. Nun, idealer Zeitpunkt in einer Hinsicht. Auf einem Vordach eines protzigen Anwesens, kurz vor dem Einbruch konnte man nicht wirklich ideal nennen. Und zu seinem Glück schien das seine Partnerin ebenfalls so zu sehen, da sie sich lächelnd abwandte. Moment mal, sie spielte doch nicht mit ihm oder? Im Geiste verwuschelte er sich den Kopf vor Frustration und Unwissen, das ganze war so kompliziert. Nein nicht das Ganze, dachte er weiter und nahm das vorher Gedachte zurück, es waren die Frauen, die immer alles verkomplizierten. Ihrem Plan konnte er lediglich zustimmen, es wäre schwachsinnig sich zu trennen, da sie nicht wussten, was auf sie zukam. Zu zweit hatten sie bestimmt eine größere Chance. "Alles klar, dann los."
Mehr brauchte nicht gesagt zu werden als sich der junge Genin an das Haus drückte und versuchte das Fenster hochzuschieben, damit sie Einlass in das Haus hatten. Bingo! Das Fenster lies sich mühelos hochschieben, und er betrat als Erstes das Gebäude, und blieb fast erneut wie angewurzelt stehen, als er die luxuriöse und verschwenderische Einrichtung des Zimmers begutachten konnte. Kein Wunder, dass die Jama hofften, hier etwas abstauben zu können. Und Hana und Shin, die zwei Deppen vom Dienst, würden ihnen diesen Gefallen wohl erledigen. Keine Zeit zu verlieren, ermahnte er sich selbst, während er seine Beine die ersten Schritte machten. Bei diesem Raum schien es sich um ein modernes Vergnügungszimmer zu handeln: In der Mitte befand sich ein großer Billardtisch, die neun Kugeln sauber und perfekt in der Mitte aufgestellt. Die dazu gehörigen Billardstöcke befanden sich alle an der Wand aufgehängt. Gleich daneben befanden sich eine Dartscheibe sowie einige Sets Dartpfeile. Alles neu, in gutem Zustand und sehr wertvoll, doch gewiss nicht das, worauf es die Jama abgesehen hatten. Mehr aus Interesse als alles andere trat er an die Dartscheibe heran und begutachtete die Pfeile, sie schienen von großer Qualität zu sein und fühlten sich gut in seiner Hand an. Verstohlen, und hoffentlich, ohne dass es seine Partnerin bemerkte, beförderte er zwei Sets von jeweils drei Dartpfeilen in einer seiner Innentaschen, zusätzliches Wurfmaterial konnte man immer gebrauchen. Abgesehen von weiteren Spielen und einer kleinen Kühleinheit, welche starkalkoholische Getränke und andere Drinks kühl hielt, gab es hier nichts von Wert, was sich zu entwenden gelohnt hätte. Nächstes Zimmer also. Darauf vertrauend, dass Hana die Nachhut bildete und nach Wachen Ausschau hielt, trat er in den Flur hinaus, der sich als relativ lang erwies. An den weißen Wänden befanden sich wertvolle Gemälde, doch keine Familienfotos. Was für eine oberflächliche Familie, dachte der Junge innerlich kopfschüttelnd. Bei einem der nächsten Räume handelte es sich um eine Besenkammer, die er sofort wieder verließ, und ein Jugendzimmer, auf dessen Schreibtisch er eine sehr prunkvolle Uhr fand. Er hätte einiges darauf verwettet, dass es sich hierbei um eine hochkaratige Uhr handelte. Das konnten sie jedoch später genauer unter die Lupe nehmen, also beförderte Shin das gute Stück ebenfalls in eine andere Innentasche. Auf zum nächsten Zimmer! Diese Tür war großzügigerweise bereits einen Spalt offen, sodass sie der Genin gemächlich öffnete, schließlich konnte sich eine Person in dem Raum befinden, die sie dann schnellstmöglich außer Gefecht setzen müssten. Doch das Glück schien ihnen hold zu sein, denn der Raum war leer. Bei dem Raum handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um das Schlafzimmer der Besitzer, denn alles deutete darauf hin: Großes Ehebett, ebenfalls große Schränke und viele kleine Schmuckkisten auf den Kommoden! Endlich, dass hier schien der große Gewinn zu sein, und da bisher alles gut verlaufen war, vermochten sie diesen kleinen Auftrag womöglich ohne Probleme zu erledigen. Eine nette Vorstellung, nicht wahr? Ehe sich der Kurayami an dem Offensichtlichen zu schaffen machte, entschloss er sich noch mal kurz den Schrank zu durchstöbern und wandte sich ihm zu. Nach dem Öffnen hatte er einen guten Blick auf extravagante Kleidung, als ob das Haus nicht Zeuge genug wäre, wie wohlhabend die Besitzer waren. Nun trat kurioses Ereignis Nummer zwei in Aktion. Leise, doch immer lauter werdende Schritte ertönten und zeugten von jemandem, der soeben die Treppe in dieses Stockwerk hochlief. Bevor er seine Partnerin fragen konnte, was nun zu tun sei, nahm sie ihre Füße in die Hand, kam auf ihn zu und beförderte ihn in den Schrank. Mehr aus Reflexen, als aus Verwirrung packte er sie am Arm und zog sie mit sich. Das Ergebnis war, dass sie sich beide in dem Schrank befanden, und einer von beiden hatte anscheinend die Geistesgegenwertigkeit besessen und hatte beim Fallen die Tür zugezogen. Das Problem war nur, dass es wahrscheinlich nicht leise genug gewesen war, da die unbekannte Person nun in den Raum trat. Shin hätte es brennend interessiert, was sie hier wohl wollte, doch er hatte mit anderen Problemen zu kämpfen. Weiblichen Problemen, um genau zu sein. Hier war er nun, halb liegend und sitzend auf der jungen Farron, während er ihren heißen Atem an seiner Haut spürte. Gepaart mit ihrem Parfüm, welches er nun in vollem Maße wieder einnehmen konnte, stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Wo sie genau war, vermochte Shin nicht auszumachen, da so gut wie gar kein Licht in den Schrank eintrat. Was er nur wusste - oder besser gesagt innerlich hoffte - , war, dass seine Hände sich an keiner peinlichen Stelle befanden an Hana's Körper befanden. Zumindest deuteten ihre Stille und das fehleden in Aktion treten darauf hin. Das wärs noch gewesen. Und als Abschied noch einen kräftigen Tritt zwischen den Schritt, der ihm den Pass ins Jenseits öffnete. Grandiose Vorstellung. "Was jetzt?" Leise hauchte er diese Frage Hana zu, damit ihn der Unbekannte nicht hörte, während er leise ein- und ausatmete. Mann, wo war er hier wieder reingekommen?
 
F

Farron Hanaya

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Kikyo strich sich das rote, seidig glänzende Haar aus dem Gesicht. Ihr Weg führte sie durch die schwach beleuchteten Seitengassen Shirakawas, was sie hier suchte? Ablenkung. Zeit zum Nachdenken und etwas Abstand von den bisherigen Ereignissen um einen klaren Kopf zu bekommen. Erneut fädelte sie sich eine Zigarette aus der Schachtel, steckte sie an und tapste weiter ziellos durch die Nacht. Wie der Zufall es so wollte, rannte urplötzlich ein Junge an ihr vorbei, keiner von den Jama. Hinterher das Gebrüll einer der Stadtwachen. Was hier von statten ging war in ihren Augen glasklar, entweder hatte Ryo wieder Werbung für die Jama gemacht und irgendeinen Jungen aufgegabelt, der nur halb so viel draufhatte wie er haben müsste, oder aber der kleine Neuling wusste nicht in welchem Gebiet er sich befand und was denn nun auf ihn zukam. Und schon wurde die Verfolgung aufgenommen.
Die junge Dame hielt locker das Tempo, wählte allerdings den Weg über die Stadtdächer. Obwohl es sich hier nur um ein einfaches Mädchen von der Straße handelte, wusste sie genau, wie sie sich vor den Blicken der Leute zu verbergen hatte und auch Kayros bildete da keine Ausnahme.
Nach einiger Zeit der Verfolgung, die ziellos durch irgendwelche Gassen führte, glitt Kikyo von einem der Dächer herab und blieb vor Kayros stehen. Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass die Dame weder rote Haare besaß, noch in sonst irgendeinem Punkt der eigentlichen Kikyo ähnelte. Was war passiert? „Einen wunderhübschen guten Abend der Herr. So spät noch joggen? Ich bin beeindruckt. Es gibt zwei Varianten, entweder du erzählst mir freiwillig was du hier zu suchen hast, oder aber ich zwinge dich dazu.“ Ein Griff an ihren Gürtel und sie machte auf das dort befindliche Ninjato aufmerksam. Ihre Stimme? Eine wohltat für jedes Ohr.

Es war so einfach, so einfach, oder war sie einfach zu gut? Im Ernst, Hana hätte niemals geglaubt solch großen Einfluss auf jemanden haben zu können, mittels eines Lächelns, einigen Worten, oder gar dem bloßen Annehmen einer Hand. Diese Rolle, welche sie spielte, begann ihr immer besser zu gefallen, jede Menge neuer Möglichkeiten zeigten sich auf, die sie sonst nur hinsichtlich ihrer Jutsus nutzen konnte. Sie war nach wie vor ein Eisblock, nach wie vor egoistisch und schon immer eine Einzelkämpferin. Ab und an kam es aber der persönlichen Faulheit zugute nicht immer alles selbst machen zu wollen, sondern die Drecksarbeit dem Proletariat aufzubrummen. Wer sagte, dass dieses Lächeln echt sein musste? Im Grunde ihres Wesens war sie nach wie vor frei, frei von jeder Last und wenn es schließlich darauf ankam, jemanden aus den eigenen Reihen zu exekutieren, würde es erstaunlich leicht fallen. So etwas kam ja leider Gottes immer wieder vor und auch ihr Taragan blieb ungetrübt von lästigen Gefühlen. Das Problem an der Sache war dann wohl doch nur die Umsetzung, zwar schien sie ihre Emotionen komplett unter Kontrolle zu haben, aber ein Mensch änderte sich schließlich nicht von jetzt auf gleich und konnte spontan Emotionen vorgaukeln.
Shintaros prüfender Blick war übrigens eine Wohltat. Was in ihm vorging dürfte auf ohne Taragan erahnbar sein und eben dies bestätigte sie in der Annahme dringend etwas ändern zu müssen. Kälte nach außen ist erkennbar. Diese dicke fette Mauer die bis Dato vor dem Mädchen schwebt, ist ersichtlich für jeden, zwar nicht für jeden durchdringbar, aber das bloße erkennen macht sie angreifbar. Warum also nicht auch beginnen diese Mauer für den aufmerksamen Betrachter verschwinden zu lassen?
Im Haus lief alles wie geschmiert. Ganz so einverstanden war sie mit Shintaros Methodik nicht, denn wenn sich tatsächlich jemand in einem der Räume befunden hätte, so wäre das ganze nach hinten losgegangen. Den Frust hinsichtlich dieser Unvorsichtigkeiten schluckte Hana vorerst und widmete sich lieber mit vollster Aufmerksamkeit dem umliegenden Geschehen. Insgesamt befanden sich in dieser Etage neun Zimmer, drei waren geschafft und Nummer vier wurde gerade durchsucht, als urplötzlich Schritte zu vernehmen waren. Jeder halbwegs normale Ninja wäre nun an die Decke gesprungen und hätte sich dort hin geklebt um ähnlich wie Spiderman nicht entdeckt zu werden. Die Schritte schienen allerdings schon so nah, dass Hanaya lediglich in den Raum stürmte (leise versteht sich) und Shin aufgrund seiner günstigen Position in den Schrank beförderte. Dumm nur das dieser die Farron aus Reflex mit ins Unglück zog. Die Schranktür klappte zu, sie fiel auf den Kurayami und gerade wenig Krach machten sie dabei nicht. In diesem Moment schien die Person den Raum zu betreten, in welchem sich beide befanden, pfeifend.
Nein irgendwie war es doch Shin der mehr oder minder auf ihr lag. So wirklich konnte sie nicht einschätzen wo nun oben und unten war, beziehungsweise welches Körperteil von ihr oder ihm nun wo auch immer verteilt lag. Problematisch war auch, dass sie sich nicht bewegen konnte und schon gar nicht durfte. Und jetzt? Angespannt lauschte sie um zu vernehmen wann und wie und ob diese Person den Raum verlassen würde, blöd nur das Shin etwas laut atmete, oder bildete sie sich das ein? War es falsch in einer solchen Situation egoistischer Weise an das eigene Vergnügen zu denken? Ähm, ja, aber seit wann störte das bitte Hana? In der Dunkelheit war es der Farron, sowie dem Kurayami möglich zumindest Ansätze der Umrisse zu erkennen, so viel es ihr relativ leicht die wohlgeformten Lippen des Jungen über ihr nicht zu verfehlen.
Die Zeit verstrich, angespannte Stille herrschte. Hanaya ergriff schließlich die Intitiative und bot ihm keine Chance sich dem zu entziehen, sondern drückte ihre Lippen bestimmt und trotzdem zärtlich auf die seinigen. Innerlich jubelte sie jetzt schon hocherfreut gleich den perplexen Gesichtsausdruck des Jungen zu sehen, vorerst gab sie sich aber beinahe gänzlich dem stillen Vergnügen hin. Jaja, so konnte es gehen. Ah und übrigens, ganz so gut wie Yûsei konnte er dann doch nicht küssen, gab es vermutlich aber nur wenige die das besser konnten. Für den Anfang jedenfalls schlug er sich nicht schlecht.
Einige Augenblicke später löste man sich stillschweigend voneinander und es sagte nach wie vor niemand auch nur ein Wort und die Geräusche außerhalb des Schranks schienen verstummt. Mit einem Bein stieß die Farron die Schranktür auf und Licht verdrängte die Dunkelheit. „Ich wäre durch durchaus dankbar, wenn du von mir runter gehen würdest.“, nicht harsch, nicht einfühlsam, sondern einfach Hana. Ein Tonfall, staubtrocken und mal zur Abwechslung nicht zum Töten bestimmt. Sein Gesicht wurde übrigens genauestens unter die Lupe genommen.
Besagte unbekannte Person war wieder so schnell verschwunden wie sie aufgetaucht war und weiter konnte es gehen. „Beeilung, es sind insgesamt noch fünf Räume, eines davon ein Badezimmer, das andere ein Kinderzimmer. Bleiben also noch drei.“ Hana trat an das Schmuckkästchen heran und entwendete alle enthaltenen Gold- und Silberketten, sowie diverse Ohrringe und eine Uhr. Mehr war hier nicht zu holen.
 
K

Kurayami Shîntaro

Guest
Momentchen Mal, was war das denn bitte? Küsste ihn sie in diesem Augenblick etwa? Farron Hanaya? Die gleiche Hana, mit welcher er auf seiner ersten Mission überhaupt nicht zurechtgekommen war und sich bis zum geht nicht mehr gezankt hatte? Und dann verfärbte sich der Himmel rot und die apokalyptischen Reiter erschienen am Horizont. Anscheinend konnte keine seiner Missionen normal ablaufen, immer gab es etwas, mit dem er nicht zu Recht kam. Beispielsweise mit dieser Situation, was sollte er denn machen? In seiner Position, mit der er sich hier gut und gerne eine Zerrung holen konnte, und der unbekannten Person im Schlafzimmer konnte er nicht wirklich etwas gegen die Hände des Mädchens unternehmen, welche ihn sanft zu ihr herunterdrückten. Aufgrund seiner momentanen Verwirrtheit und der Tatsache, dass er noch nie eine Freundin und daher niemanden geküsst hatte, wusste er nicht recht, was zu tun war, und gab sich dem einfach hin. Womöglich hätte er es genießen können, hätte es sich nicht um Hana gehandelt, und wären sie nicht in dieser seltsamen Lage gewesen. Sollte der Unbekannte die Schranktür öffnen, so würde er ein lustiges Schauspiel zu sehen kommen. Er hoffte innerlich, dass die wenigsten Einbrecher so was im Schrank abzogen. Was käme sonst als Nächstes? Ein herummachendes Pärchen Einbrecher oder fummelnde Penner im Keller? Na hallo, das würde einem doch den Tag versüßen. Wie alles Gute, was früher als später zu Ende ging, löste sich seine Partnerin von ihm und er war ungeheuer dankbar, dass es im Schrank dunkel war und sie deshalb keinen Blick auf sein verwirrtes und verfärbtes Gesicht werfen konnte. Die peinliche Stille war schlimmer als alles andere, und der Junge versuchte sich so wenig, wie ihm nur möglich war, zu bewegen. Die unbekannte Person schien eine Zeit lang im Zimmer herumzulaufen, bis sich die Schritte langsam von ihnen entfernten und sie kurz daraufhin das Treppengeräusch hörten. Puuh, eine Situation entschärft, die andere blieb nach wie vor kurz vor der Explosion. Auch hier war es wieder Hana, welche den ersten Schritt tat und die Schranktür öffnete. Für Shins Augen, die sich schon an die Dunkelheit gewöhnt hatten, war dieses Licht viel zu grell, sodass er erst einmal die Augen schloss und deshalb nur hören konnte, was ihm das Mädchen mitzuteilen hatte. Etwas beschämt stand er so schnell auf, dass er sich den Kopf an einer Holzplatte im Schrank anschlug. Das gab ihm unter anderem einen Grund, sich mit schmerz erfülltem Gesicht abzuwenden, damit sie nicht die Röte wahr nahm. Hoffentlich hatte sie diesen kleinen Fakt nicht wahr genommen. Ob sie das tat, würde er wohl noch nicht herausfinden, da sie sich einfach ans Plündern der Schmuckkästchen machte, was er durch seine Augenschlitze sehen konnte. Eiligen Schrittes ging er auf die Tür zu, um das Zimmer schnellstmöglich verlassen und mit der Plünderung fortfahren zu können. Als Nächstes betrat er ein luxuriöses Badezimmer. Schwarzer Marmor schmückte den Boden und stand in einem harten, doch durchaus äußerst ansehnlichem Kontrast zum weißen Marmor an der Wand. Das Waschbecken und die Badewanne schienen ebenfalls von höchster Qualität und wertvoll zu sein, doch das lies sich leider nicht entwenden. Bis auf einen mit Perlen besetzten Kamm – meine Güte, man kann es ja aber auch übertreiben – fand sich nichts mehr in dem Bad. Auf zum nächsten Raum also. Schweigend, und ohne Hana anzusehen, ging er an ihr vorbei, um den Raum gegenüber zu betreten. Bis auf eine protzige Einrichtung fand sich weder hier, noch in den beiden anderen Zimmern noch irgendetwas Wertvolles, was die Jama gebrauchen konnten. Lediglich im letzten Zimmer, was etwas anders als die vorigen eingerichtet war, fand der junge Kurayami noch etwas Interessantes. Das kuriose an der Einrichtung in diesem Zimmer war, dass sie weitaus altmodischer als die hochmodernen anderen Zimmer waren. Shin vermutete, dass es wohl einer älteren Person gehört, die hier in diesem Haus wohnte. Vielleicht der Großvater oder die Großmutter? Immerhin war das Haus so groß, dass hier ohne Probleme bis zu drei große Familien hätten leben können. Zurück zum Thema. An der Wand hing ein mittelgroßer Schaukasten, in dem sich enorm viele alte Uhren aufgehängt fanden. Wahrscheinlich eine Uhrensammlung, alte Leute hatten das Bedürfnis oder die Gewohnheit, sich eine wertvolle Sammlung anzulegen, mit der sie vor anderen Leuten – vorzugsweise im gleichen Alter – angeben konnten. Schnell war das Schloss geknackt, sodass er die Uhren, ob klein oder groß, behutsam in einer anderen Tasche platzieren konnte. Auch wenn er keine Ahnung von dem Wert solcher Gegenstände hatte, hatte er trotzdem das Gefühl, das sie soeben den größten Fang gemacht hatten. Hoffentlich gab es jemanden unter den Jama, der den Wert der Uhren bestimmen konnte. Mit einem zufriedenen Gesicht wandte er sich an Hana, welche immer noch im Türrahmen Wache hielt und besonders die Treppe im Auge behielt. "So, das war alles, was es hier zu holen gab. Theoretisch gesehen könnten wir auch ein Stockwerk tiefer gehen, doch die Chance hierbei entdeckt zu werden und das Ganze zu vermasseln ist viel zu hoch, als dass ich es wagen würde. Können wir dann einen Abgang machen?" Was würde sie wohl dazu sagen? Irgendwie war ihm die Aktion im Schrank immer noch peinlich und er hoffte, dass sich das Ganze noch klären würde. Zumindest einige Sachen wusste er jetzt mit Gewissheit: Sie küsste gut und vor allem gerne fremde junge Männer, und falls es notwendig wäre, könnten sie das jetzt vor Jama abziehen, um ihre Geschichte glaubhaft klingen zu lassen. Was man nicht alles für einen Auftrag und ein entführtes Mädchen tat. Wäre doch alles nur so leicht ...
 

Hiragana Kayros

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Huch? Kayros war leicht überrascht, als eine Fremde mit katzengleicher Eleganz vom Dach sprang und sich rauchend vor dem Hiragana aufbaute. Skeptisch beäugten sich beide, während die junge Frau den Hiragana zur Rede stellte. Sie war hübsch, schlank und groß, hatte dunkle Haare und ein figurbetontendes Outfit an, und bestimmt wurde ihnen von nicht wenigen Männern in der Stadt spät abends hinterhergepfiffen. Dazu kam ihre angenehme Stimme, die Kayros eindeutig die Informationen aus dem Rücken leiern wollte. Das einzige, was so gar nicht in das Gesamtbild passen wollte, und wo bei dem Jungen alle Sinne klingelten, war... natürlich die Waffe. Ein Ninjato, und dazu diese Bewegungen, es war schon leicht verdächtig. Sie wirkte nicht wie eine der Stadtwachen, und eine selbst gegründete Miliz der Bürger war ihm auch nicht zu Ohren gekommen. Gehörte sie also zu den Jama? Vielleicht, aber erst einmal hieß es, unschuldig dreinzuschauen und brav die Fragen zu beantworten.
"Man wird nicht durch nichts zum schnellsten Läufer aller Städte. Das hier war gerade nur das Warm-Up." Kayros lachte und machte einen verwegenen Schritt auf die junge Frau zu. Allerdings ließ er keinen Augenblick die Waffe aus den Augen. "Ich liebe es zu reisen", begann er nun und richtete seinen Blick nun direkt in die Augen der Schönheit. "Aber wenn man alles sehen will, muss man nachts und abseits der Touristenattraktionen die Augen offen halten. Und als Jugendlicher hat man in dieser Stadt nicht gerade viel Spaß, wenn man nicht darauf steht, die Erwachsenen zu ärgern und dann abzuhauen." Kayros fasste sich an den Hinterkopf. Es war immer noch ein wenig ungewohnt, so ohne Mütze durch die Stadt zu laufen, und ihm wurden die Ohren kalt. Er grinste. "Wo bleiben meine Manieren? Ich bin Kayros, stets zu Diensten." Der Junge deutete eine Verbeugung an. "Und wie lautet dein Name, meine Hübsche?" Kayros ließ seinen Gegenüber nicht aus den Augen, versuchte auch erst gar nicht, besonders arglos zu wirken. Er war mit allen Wassern gewaschen, was die Frau auch an seiner Selbstsicherheit und Wachsamkeit erkennen sollte. Er stellte seinen Rucksack neben sich und wartete auf eine Reaktion der Fremden.
 
K

Kajiya Kei

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“Lass mich los!“, zischte die Gestalt unter seinem Bein und für einen Moment war Kei verwirrt. Die Stimme war die eines Mädchens, nicht so, wie er vermutet hatte, die eines Jungens. Fast schon hätte der Junge sich geschämt, so, wie er hier mit einem Mädchen umging. Fast augenblicklich jedoch fing er sich wieder, immerhin ging es hier um eine Mission. Der Griff im Nacken der Gefangenen verstärkte sich und die hilflosen Befreiungsversuche, die sie zuvor noch an den Tag gelegt hatte, verschwanden im Austausch für ein leichtes Keuchen. “Ich wiederhole mich nur ungern.“, knurrte der Kajiya. Für einen Moment herrschte Stille, dann kam endlich die erwartete Antwort. “Yui... und ich habe dem Typen nur das gegeben was er verdient hat. Willst du mich jetzt zur Wache schleppen oder was?“ Wow, ganz schön fauchig die Kleine. Man konnte fast meinen, sie hatte irgendwie Ähnlichkeit mit Kei, wenn man mal den kleinen Unterschied zwischen Fauchen und Knurren übersah.
“Nein, ich werde dich nicht zur Wache bringen, davon habe ich herzlich wenig.“ Für einen kurzen Moment hatte der Junge das Gefühl, einen erleichterten Seufzer gehört zu haben. “Was dann? Willst du ewig auf mir rumhocken?“ Ja, was hatte der Blondschopf nun eigentlich vor? Wenn sie von den Jama kam, würde er ihr kaum seine Lüge auftischen können, auf der anderen Seite konnte er auch nicht die Wahrheit sagen... diese Mission ging ihm auf die Nerven. “Wie wäre es, wenn du mir erzählst, warum dieser Juwelier es verdient hat sich ständig ne neue Einrichtung zu kaufen?“ Diesmal ein verächtliches Schnauben. “Könnte länger dauern und mit deinem Knie im Rücken spricht es sich nicht leicht.“ Wo sie recht hatte... aber konnte er das Risiko eingehen? Drauf geschissen, er hatte sie schon mal gefangen. “Komm nicht auf die Idee, nochmal wegzurennen...“ Mit diesen Worten stieg der Junge langsam von ihr runter und ließ sogar von ihrem Nacken ab. Jemand, der den Kontext nicht kennt, könnte diese Tat durchaus missverstehen... potenzielles Fettnäpfchen ahoi! Nun, wie auch immer. Bedächtig stand das Mädchen auf, wobei Kei jede einzelne ihrer Bewegungen im Auge behielt. Schließlich hatte sie sich aufgerichtet und – war es denn die Möglichkeit – sie war größer als Kei. Nicht viel, aber genug um dem Jungen ein innerliches Grummeln zu entlocken.
Sie drehte sich zu ihm um und strich sich die Kapuze vom Kopf. Ihr Blick war missbilligend, was jedoch nichts daran änderte, dass sie nicht schlecht aussah. Dunkelbraunes Haar, zusammen gebunden zu einem Zopf. Dazu grüne Augen und ein schmutziges Gesicht. Keine große Schönheit im Allgemeinen, aber auch definitiv nicht hässlich. So standen sie sich gegenüber und funkelten sich finster an. Trotz der mangelnden Größe fühlte Kei sich jedoch kein bisschen unterlegen, immerhin hatte er für den Fall der Fälle Fähigkeiten, die die kühnsten Träume der jungen Dame übertreffen dürften. “Also was ist nun... Yui? Du wolltest mir etwas erzählen.“ Schon wieder dieses verächtliche Schnauben. Offenbar war sie es nicht gewohnt Geschichten zu erzählen. “Und ich warne dich, ich reagiere allergisch auf Lügen.“ Beinahe instinktiv ballte der Junge bei diesen Worten die rechte Hand zur Faust und entspannte sie wieder. Ein allgemein komisches Bild. “Schön. Dieser Kerl hat dafür gesorgt, dass ich eine Waise bin und auf der Straße leben darf. Ich denke das sollte Grund genug sein, um jemandem das Fenster zu zerdeppern.“
Kei fühlte sich, als hätte man ihm mit voller Wucht in den Magen geschlagen. Er schluckte. Doch konnte man das wirklich einfach so glauben? Wenn selbst er in der Lage war so zu lügen, dass es nicht auffiel, wie würden dann die Leute arbeiten, die damit ihr Überleben sicherten? “Warum sollte ich dir das glauben, hrm?“ Doch irgendwie klang er schon jetzt nicht mehr annähernd so bedrohlich wie vorher. “Niemand zwingt dich dazu.“, kampflustig blickte sie ihn an. Hatte sie seine Schwäche so schnell bemerkt? Fataler Fehler jedoch, ihn zu provozieren, anstatt ihm weiter ins Gewissen zu reden. “Nun, du solltest mich aber lieber überzeugen, denn vorher kommst du hier nicht weg.“ Sie leckte sich über die Lippen. Fand sie etwa Gefallen daran? Nein, sie dachte einfach nur nach. “Meinetwegen. Pass auf Kleiner. Meine Eltern waren Juweliere und sie hatten hier ein Geschäft. Genau das Geschäft, das jetzt diesem Sack gehört. Ich weiß nicht genau wie, aber er hat meine Eltern ausgetrickst und ihnen all ihren Besitz abgenommen. Wir sind auf der Straße gelandet. Als sie damit gedroht haben, die Sache öffentlich zu machen, wurden sie umgebracht. Geld regiert die Welt, wie man so schön sagt.“ Ein bitteres Lächeln lag auf ihren Lippen. “Zum Glück war ich nicht zu Hause, sonst würde ich nu wohl auch unter der Erde liegen. Aber hey, ich hab ne neue Familie und alles was ich tun muss ist hin und wieder mal ein bisschen was Klauen, um unser Überleben zu sichern. Dafür bekomme ich alles was ich brauche. Ja, ICH war es, der diesen Kerl überfallen hat, allerdings konnten wir mit der Beute nichts anfangen. Zu auffällig.“ Sie sah ihn grinsend an. “Und? Nun zufrieden? Was willst du nun machen?“
Der Kajiya musste zugeben, er wusste es nicht. Zumindest nicht direkt. Am liebsten wäre er mit dem Mädchen zu dem Juwelier gegangen und hätte eben jenen quer durch den Raum geprügelt. Vielleicht würde er das irgendwann in seiner Freizeit auch noch machen, aber hier und jetzt... Mission... er musste unentdeckt bleiben. Verdammte Interessenskonflikte. Ohne es wirklich zu registrieren, öffnete er den Mund und begann zu sprechen. “Deine neue Familie... die Jama richtig?“ Nun war es offenbar an ihr nicht zu wissen, was man sagen sollte. Dann jedoch erwiderte sie trotzig “Ja, was dagegen?“ und sah ihn erneut provokant an.
Das machte keinen Sinn. Wenn die Jama mit fetten Klunkern nichts anfangen konnten, weil die Sache zu auffällig war, was sollten sie dann von einer Geiselnahme haben? Auf der anderen Seite schienen sie wirklich zu stehlen um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Nun, was sollte eine Gruppe Jugendlicher auch sonst großartig machen? Er war ihr noch eine Antwort schuldig, auch wenn er immer noch keine Ahnung hatte, wie genau er reagieren sollte, er vertraute einfach auf seinen Instinkt. “Wenn das, was du sagst, stimmt, dann nein. Sollte ich allerdings herausfinden, dass du mir hier nur Lügen auftischst, dann gibt es sehr wohl Probleme.“ Die Frage aller Fragen jedoch war, wie sollte es weitergehen? Sein Auftrag lautete Informationen zu sammeln, aber so wie das klang, waren die Jama mehr als nur unschuldig. Wenn allen so etwas wie Yui widerfahren war, dann waren sie hier eindeutig die Leidtragenden, die Sündenböcke. Fraglich, was er nun tun sollte. Er war ratlos.
 
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