Hyuuga Mari
Chuunin
Sie mussten hier raus. Schnell. Und den Kao-Brüdern hinterher. Mari war sich nicht sicher, ob das der beste Plan war – aber für den Moment war es der einzig sinnvolle, den sie sah. Diese Brüder wussten mehr, als sie ihnen verraten hatten und vielleicht wären die Chuunin sogar an die wichtigen Informationen herangekommen, wenn sie nur ein paar Momente länger mit Ren und Kotarou hätten sprechen können. Wenn der Angriff der Senshi-Soldaten nicht dieses unglaubliche Misstrauen zwischen sie getrieben hätte. Während Hei seine Sandwolke heraufbeschwor, blickte die Hyuuga zurück zu den Soldaten, die sich teilweise bedrohlich näherten. Mari hatte nicht vor, die Bediensteten des Auftraggebers zu verletzen, aber sie würde sich auch nicht in ihrem Vorhaben aufhalten lassen, den Kao hinterherzueilen. Sie begab sich in Kampfposition, sammelte Chakra in ihren Handflächen – für den Fall, dass die Männer angriffen. Noch wenige Augenblicke… die Hyuuga beruhigte ihren Atem, hob die rechte Hand an und für einen Moment schien die Zeit langsamer zu laufen, die Geräuschkulisse in den Ohren der jungen Frau ebbte ab. Doch dann, zum Glück, bedeutete Hei, dass seine Sandwolke fertig war und die Braunhaarige erlaubte sich für einen Moment, den Blick von den Soldaten abzuwenden. Natürlich stürmten die Männer sofort heran, doch kaum hatte Mari die Wolke erreicht, gewann diese bereits – durch Hei gesteuert – beachtlich an Höhe. Die Chuunin sausten durch das Fenster davon, flogen höher und hektisch sah sich die Hyuuga nach den Kao-Brüdern um. Auch hier draußen herrschten Chaos! Überall waren Menschen. Viele von ihnen waren eindeutig normale Bürgerinnen und Bürger, die die Senshi-Soldaten allerdings daran hinderten, den Kao-Brüdern hinterherzulaufen. So viele Leute… und sie alle standen auf Seiten der Kao? Gut, sie waren hier im Hafen, sodass sich die Hyuuga nicht wunderte, dass hier vor allem Kao-Anhänger lebten. Aber da war noch mehr…
Überall in der Stadt stiegen Rauchschwaden auf.
Mari hatte sich so sehr auf ihre Suche nach den Brüdern konzentriert, dass ihr der unfassbare Anblick über die gesamte Stadt erst ein paar Sekunden später als Hei auffiel. Die Soldaten der Senshi waren nicht nur hier im Hafen, sie waren… überall! Und überall stießen sie auf Menschengruppen, die sich behelfsmäßig bewaffnet hatten und sich gegen die Soldaten verteidigten. Sie sogar aktiv angriffen? „Was passiert hier?“, fragte die Hyuuga wispernd, mehr im Selbstgespräch. Die Kunoichi hatte viel in ihrer Karriere erlebt, aber niemals zuvor war sie inmitten eines echten Bürgerkrieges gewesen. Nicht einmal die Mission im Bärenreich konnte hiermit mithalten. Mari hatte keinerlei Erfahrungen, auf die sie in diesem Moment zurückgreifen konnte. Das wurde ihr bewusst, während der Tatsumaki mit seiner Sandwolke über die Straßen von Toshi no Kokka hinwegflog. Einerseits wollte die junge Frau gar nicht noch mehr Details sehen… es wurde allmählich dunkel und die schemenhaften Umrisse in der Ferne reichten aus, um sich vorzustellen, was gerade in der Stadt passierte. Aber dann wurde ihr bewusst, dass es ihre Aufgabe war, mehr Informationen einzuholen. Davor konnte und wollte die Hyuuga sich nicht drücken. Mari atmete tief ein, sammelte ihr Chakra und einen Impuls später aktivierte sich das Byakugan der 19-Jährigen. „Die Soldaten sind überall“, begann sie damit, auf die Frage ihres Kollegen zu antworten. „Vielleicht haben sie an verschiedenen Orten nach Ren und Kotarou gesucht? Aber… die Menschen wehren sich gegen die Soldaten. Überall gibt es Kämpfe. Aber die Leute scheinen auch untereinander zu kämpfen.“ Sie schüttelte leicht den Kopf, fassungslos über die Tragweite dieser Ereignisse. Wenn sie an die bisherigen Erzählungen dachte, schien es schon lange einen Spalt in der Bevölkerung gegeben zu haben. Jene, die hinter den Senshi standen. Und jene, die den Kao folgten. Hier und heute schien sich eine Energie zu entladen, die sich über Jahre hinweg aufgebaut hatte. „Es sind zu viele Konfliktherde. Die können wir zu zweit nicht alle lösen.“ Zwar blieb das Byakugan noch aktiv, doch Mari wandte sich an Hei. Es wäre eine Idee, direkt zum Palast zu fliegen und mit Senshi Naoku zu sprechen. Aber würden sie Ren und Kotarou dann wiederfinden? Und wer konnte ihnen versprechen, dass sie den alten Senshi im Palast antreffen würden? Bei dem, was gerade in der Stadt passierte, bezweifelte die Kunoichi, dass der angehende König von Toshi no Kokka tatenlos auf seinem Thron sitzenblieb und Däumchen drehte. So schätzte sie Naoku nicht ein, dafür war er zu impulsiv. Ähnlich wie Kao Ren. „Wir verfolgen Ren und Kotarou. Sie sind hier und sie wissen mehr, als sie uns gesagt haben. Wir dürfen sie nur nicht aus den Augen verlieren und mit ihnen sprechen.“ In der zunehmenden Dunkelheit leichter gesagt, als getan. Aber mithilfe des Byakugans sollte es funktionieren. Mari wandte sich um, suchte nach den Brüdern, die sich noch immer zusammen mit Hibiki ihren Weg durch die Straßen der Stadt bahnten, sich der Stadtmitte näherten und die Verfolger allmählich abschüttelten. Aber wo wollten Ren und Kotarou hin? Sie wollten doch nicht einfach so zu dritt zum Palast stürmen… das käme einem Selbstmord gleich. „Wenn Naoku Senshi diese Männer nicht geschickt hat, wer dann?“, fragte sie dabei in Richtung Hei. „Diese Soldaten würden doch nicht losstürmen, wenn ihnen das von irgendeiner Person befohlen wird.“ Vielleicht gab es in Toshi no Kokka ja noch andere Strukturen. Vielleicht einen Berater des Königs, der auch die Befugnisse für den Einsatz des Militärs besaß? Mari wusste zu wenig über Toshi no Kokka, um das abschließend einschätzen zu können. „Ich möchte auch nicht glauben, dass Senshi-san hinter diesem Chaos steckt. Aber wer ist es dann?“ Sie deutete dem Tatsumaki an, wohin er fliegen musste, um die Kao-Brüder nicht zu verlieren. „Vielleicht verstehen wir mehr, wenn wir wissen, wer Ren und Kotarou geholfen hat, direkt nach dem Tod des alten Königs unterzutauchen. Wir müssen herausfinden, wer dieser hochrangige Freund ist, den Kotarou…“ Moment. Was… was war das? Mari unterbrach sich inmitten ihres Satzes, als sie erkannte, wie Ren und Kotarou am Zentralplatz von Toshi no Kokka ankamen. Die Braunhaarige konnte sich vorstellen, wie sich hier unter normalen Umständen Händlerinnen und Händler aus aller Welt trafen, wie Waren ausgetauscht wurden oder Familien miteinander sprachen. An diesem Abend sah es allerdings ganz anders aus: Dort hatte sich eine riesige Menschentraube versammelt. Bewaffnet mit Fackeln, Mistgabeln, Hämmern aber zum Teil auch sehr sauber angefertigten Schwertern. Frauen und Männer, die in ein Kampfgebrüll einstimmten, kaum dass die Kao-Brüder vor ihnen aufgetaucht waren. Hei konnte es aus der Ferne, bedingt durch die Dunkelheit, vielleicht nicht gut erkennen. Doch das Gebrüll würde auch er hören. Diese Atmosphäre war so ergreifend, dass es bei der Kunoichi eine Gänsehaut verursachte. Mari sah mithilfe ihres Byakugans näher hin… dieser Mann, der an der Spitze all dieser Menschen stand und begann, mit den Kao-Brüdern zu sprechen. Sie kannte ihn. Die Statur, die dunkelbraunen Haare, dieses Lächeln. „Das ist dieser Motosuke.“ Mari betrachtete die Lippen des Mannes, der sie bereits bei ihrer Ankunft in der Stadt begrüßt hatte. Wieder einmal war es ein Segen, dass sie das Lippenlesen erlernt hatte. „Er… hat all diese Menschen für Ren und Kotarou versammelt. Sie wollen ihnen helfen, um gegen die Senshi vorzugehen“, übersetzte sie das, was sie durch das Lippenlesen verstand. „Da stehen hunderte Menschen, die gegen die Senshi zum Palast ziehen wollen!“ Sie sah zu Hei. „Das kann doch kein Zufall sein. Woher wusste dieser Motosuke das? Es braucht Zeit, so viele Menschen zu versammeln. Das muss geplant gewesen sein!“
Überall in der Stadt stiegen Rauchschwaden auf.
Mari hatte sich so sehr auf ihre Suche nach den Brüdern konzentriert, dass ihr der unfassbare Anblick über die gesamte Stadt erst ein paar Sekunden später als Hei auffiel. Die Soldaten der Senshi waren nicht nur hier im Hafen, sie waren… überall! Und überall stießen sie auf Menschengruppen, die sich behelfsmäßig bewaffnet hatten und sich gegen die Soldaten verteidigten. Sie sogar aktiv angriffen? „Was passiert hier?“, fragte die Hyuuga wispernd, mehr im Selbstgespräch. Die Kunoichi hatte viel in ihrer Karriere erlebt, aber niemals zuvor war sie inmitten eines echten Bürgerkrieges gewesen. Nicht einmal die Mission im Bärenreich konnte hiermit mithalten. Mari hatte keinerlei Erfahrungen, auf die sie in diesem Moment zurückgreifen konnte. Das wurde ihr bewusst, während der Tatsumaki mit seiner Sandwolke über die Straßen von Toshi no Kokka hinwegflog. Einerseits wollte die junge Frau gar nicht noch mehr Details sehen… es wurde allmählich dunkel und die schemenhaften Umrisse in der Ferne reichten aus, um sich vorzustellen, was gerade in der Stadt passierte. Aber dann wurde ihr bewusst, dass es ihre Aufgabe war, mehr Informationen einzuholen. Davor konnte und wollte die Hyuuga sich nicht drücken. Mari atmete tief ein, sammelte ihr Chakra und einen Impuls später aktivierte sich das Byakugan der 19-Jährigen. „Die Soldaten sind überall“, begann sie damit, auf die Frage ihres Kollegen zu antworten. „Vielleicht haben sie an verschiedenen Orten nach Ren und Kotarou gesucht? Aber… die Menschen wehren sich gegen die Soldaten. Überall gibt es Kämpfe. Aber die Leute scheinen auch untereinander zu kämpfen.“ Sie schüttelte leicht den Kopf, fassungslos über die Tragweite dieser Ereignisse. Wenn sie an die bisherigen Erzählungen dachte, schien es schon lange einen Spalt in der Bevölkerung gegeben zu haben. Jene, die hinter den Senshi standen. Und jene, die den Kao folgten. Hier und heute schien sich eine Energie zu entladen, die sich über Jahre hinweg aufgebaut hatte. „Es sind zu viele Konfliktherde. Die können wir zu zweit nicht alle lösen.“ Zwar blieb das Byakugan noch aktiv, doch Mari wandte sich an Hei. Es wäre eine Idee, direkt zum Palast zu fliegen und mit Senshi Naoku zu sprechen. Aber würden sie Ren und Kotarou dann wiederfinden? Und wer konnte ihnen versprechen, dass sie den alten Senshi im Palast antreffen würden? Bei dem, was gerade in der Stadt passierte, bezweifelte die Kunoichi, dass der angehende König von Toshi no Kokka tatenlos auf seinem Thron sitzenblieb und Däumchen drehte. So schätzte sie Naoku nicht ein, dafür war er zu impulsiv. Ähnlich wie Kao Ren. „Wir verfolgen Ren und Kotarou. Sie sind hier und sie wissen mehr, als sie uns gesagt haben. Wir dürfen sie nur nicht aus den Augen verlieren und mit ihnen sprechen.“ In der zunehmenden Dunkelheit leichter gesagt, als getan. Aber mithilfe des Byakugans sollte es funktionieren. Mari wandte sich um, suchte nach den Brüdern, die sich noch immer zusammen mit Hibiki ihren Weg durch die Straßen der Stadt bahnten, sich der Stadtmitte näherten und die Verfolger allmählich abschüttelten. Aber wo wollten Ren und Kotarou hin? Sie wollten doch nicht einfach so zu dritt zum Palast stürmen… das käme einem Selbstmord gleich. „Wenn Naoku Senshi diese Männer nicht geschickt hat, wer dann?“, fragte sie dabei in Richtung Hei. „Diese Soldaten würden doch nicht losstürmen, wenn ihnen das von irgendeiner Person befohlen wird.“ Vielleicht gab es in Toshi no Kokka ja noch andere Strukturen. Vielleicht einen Berater des Königs, der auch die Befugnisse für den Einsatz des Militärs besaß? Mari wusste zu wenig über Toshi no Kokka, um das abschließend einschätzen zu können. „Ich möchte auch nicht glauben, dass Senshi-san hinter diesem Chaos steckt. Aber wer ist es dann?“ Sie deutete dem Tatsumaki an, wohin er fliegen musste, um die Kao-Brüder nicht zu verlieren. „Vielleicht verstehen wir mehr, wenn wir wissen, wer Ren und Kotarou geholfen hat, direkt nach dem Tod des alten Königs unterzutauchen. Wir müssen herausfinden, wer dieser hochrangige Freund ist, den Kotarou…“ Moment. Was… was war das? Mari unterbrach sich inmitten ihres Satzes, als sie erkannte, wie Ren und Kotarou am Zentralplatz von Toshi no Kokka ankamen. Die Braunhaarige konnte sich vorstellen, wie sich hier unter normalen Umständen Händlerinnen und Händler aus aller Welt trafen, wie Waren ausgetauscht wurden oder Familien miteinander sprachen. An diesem Abend sah es allerdings ganz anders aus: Dort hatte sich eine riesige Menschentraube versammelt. Bewaffnet mit Fackeln, Mistgabeln, Hämmern aber zum Teil auch sehr sauber angefertigten Schwertern. Frauen und Männer, die in ein Kampfgebrüll einstimmten, kaum dass die Kao-Brüder vor ihnen aufgetaucht waren. Hei konnte es aus der Ferne, bedingt durch die Dunkelheit, vielleicht nicht gut erkennen. Doch das Gebrüll würde auch er hören. Diese Atmosphäre war so ergreifend, dass es bei der Kunoichi eine Gänsehaut verursachte. Mari sah mithilfe ihres Byakugans näher hin… dieser Mann, der an der Spitze all dieser Menschen stand und begann, mit den Kao-Brüdern zu sprechen. Sie kannte ihn. Die Statur, die dunkelbraunen Haare, dieses Lächeln. „Das ist dieser Motosuke.“ Mari betrachtete die Lippen des Mannes, der sie bereits bei ihrer Ankunft in der Stadt begrüßt hatte. Wieder einmal war es ein Segen, dass sie das Lippenlesen erlernt hatte. „Er… hat all diese Menschen für Ren und Kotarou versammelt. Sie wollen ihnen helfen, um gegen die Senshi vorzugehen“, übersetzte sie das, was sie durch das Lippenlesen verstand. „Da stehen hunderte Menschen, die gegen die Senshi zum Palast ziehen wollen!“ Sie sah zu Hei. „Das kann doch kein Zufall sein. Woher wusste dieser Motosuke das? Es braucht Zeit, so viele Menschen zu versammeln. Das muss geplant gewesen sein!“