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Umiparesu

Yuudari Umiko

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So langsam schien das letzte bisschen Sicherheit des Nakamura in viele winzige Einzelteile zerrissen zu werden… Bisher hatte er irgendwie nur an seine eigenen Sorgen gedacht. Daran dass er kurz davor war in seinen Selbstzweifeln zu ertrinken und vor lauter Angst zu ersticken. Er hatte Angst davor, dass er hier und heute sterben würde und hatte sich die ganze Zeit in der Sicherheit gewogen, dass die anderen beiden so viel stärker waren als er und sicher viel besser mit der Situation zurechtkamen. Was hatte er sich dabei gedacht? Anzunehmen dass er sich keine Sorgen um Jun oder Atsui machen musste… Nein, wahrscheinlich war es nicht einmal eine Annahme gewesen und Moritaka hatte es einfach nur gehofft und jedes Anzeichen darauf, dass sie genauso normal waren wie er, einfach ignoriert. Das war ziemlich egoistisch, oder? Dabei wollte er das doch nicht mal sein… All das wurde ihm allerdings erst bewusst, als die folgenden Ereignisse an ihm vorbeizogen und er hilflos dabei zusah, wie ein Stück von seinem Bild eingerissen wurde. Er musste ernsthaft erkennen, mit weit aufgerissenen Augen, sodass er sich nicht abwenden konnte, dass er blind gewesen war. Und wie würde er darauf reagieren?
Aufmerksam beobachtete der blonde Junge, wie der Ryuugu wieder aus dem Raum herauskam und lauschte den Worten der hübschen, blonden Dame. Sie war so erstaunlich ruhig und das obwohl sie nun ganz sicher wusste, was hier geschehen war. Wie konnte sie im Angesicht des Todes nur so gelassen bleiben? Wahrscheinlich war sie älter als die drei Jungen, aber das rechtfertigte dennoch nicht wirklich, dass sie so viel mehr Ruhe hatte, als die Shinobi, oder? Darauf dass dies nur eine Show sein könnte, kam der Nakamura in diesem Moment nicht, sondern er bewunderte viel mehr, dass sie das so abkonnte. Da sie so viel sprach, brachte ihm dies seine Konzentrationsfähigkeit zurück und er wurde dazu gezwungen ihr zuzuhören und die Informationen aufzunehmen, auch wenn sich grade krampfhaft ein kleines Mädchen an ihn klammerte, dessen Arm er streichelte, um sie zu beruhigen. Es war erst ein Wort von Jun, welches den Nakamura wachrüttelte und aus den Gedanken riss. Während er die Ohren des Mädchens zuhielt, was eigentlich ziemlich dumm war, da man in ihrem Alter sicher schon einmal das Wort Scheiße gehört hatte, wurde ihm zum ersten Mal die Tatsache bewusst, dass auch Jun sicher mit der Situation zu kämpfen hatte. Er erinnerte sich daran, dass der Junge nachdem sie beinahe ertrunken wären noch so locker getan hatte, als wäre nichts gewesen und auch daran, wie Moritaka ihn dafür bewundert hatte, aber nun wo er so direkt fluchte, fiel ihm ein, dass auch sein Teamleiter nur ein Mensch war… Und zwar ein Mensch der kaum älter und vielleicht nur weniger erfahrener als der Nakamura war. Auch für ihn war es nicht alltäglich und auch er hatte allen Grund dazu zu fluchen und zu verzweifeln, denn sie saßen alle im selben Boot. Der Blondine hörte er eine Weile lang gar nicht mehr zu, da so viele Gedanken durch seinen Kopf ratterten. War er wirklich die ganze Zeit so egoistisch gewesen und hatte nur an sein eigenes Versagen und seine Ängste gedacht? Wie hatte er so blind sein können? Doch schnell musste er sich wieder konzentrieren, denn ihm wurde bewusst, dass er sich neue Informationen nicht entgehen lassen sollte. So spitzte er die Ohren wieder, grade als Jun hinterfragte, ob es noch mehrere Menschen hier gab. Fünf waren nicht wirklich viele, aber grade genug, sodass man sie, wenn man hoffentlich bald eine Möglichkeit fand, hier doch ganz gut wieder rauskommen konnte, oder? Außerdem hörte er noch, dass es okay war Nanami hierzulassen und als Yu nach Coco rief, bewegte sich auch Moritaka das erste Mal wieder, als das Mädchen ihn mit sich hochzog. Etwas verdutzt sah er auf das kleine Mädchen herunter, welches ihn an der Hand gepackt hatte. Unfassbar dass sie alle so locker waren, das machte ihn total fertig. Wieso konnte er das nicht einfach? Es wäre so schön einfach all diese quälenden Gedanken abzuschalten… Coco zerrte an seiner Hand, aber Moritaka hatte sich umgedreht zu Jun. „Komm schon!“, nörgelte das Mädchen, aber er schien das gar nicht richtig wahrzunehmen. Etwas starr und auch irgendwie entsetzt beobachtete Moritaka, wie der Ryuugu den kleineren Genin nach oben zerrte und ihn sehr kalt anwies, sich doch gefälligst zusammenzureißen. Das machte nur noch einmal deutlich, wie angespannt Jun in dieser Situation war. Von wegen stark… Atsui hatte recht, ruhig bleiben, bedeutet nicht ruhig zu sein. Er blickte Jun nach, als er im Gang verschwand und legte lächelnd seine Hand auf den Kopf des Mädchens, während er ihr leise sagte: „Geh schon mal vor zu Yu-san, bestimmt kennst du den Weg viel besser als sie und du willst bestimmt nicht, dass wir uns verirren, oder?“ Das Mädchen ließ das umklammerte Bein des Jungen los, nickte kräftig und lief stolz zu Yu. Ihre Reaktion machte ihn fast etwas neidisch. Er wäre auch manchmal gern noch etwas kindlicher, oder zumindest so kindlich, dass er so einfach von einer Sekunde auf die andere solche Dinge ausblenden konnte… Als er sich noch einmal umdrehte, traf ihn das zweite Mal der Schock, wenn auch diesmal anders, als bei dem Fluch von Jun.
An Atsuis Haltung war kaum zu übersehen, was den Jungen grad für ein Gefühl plagte. Moritaka kannte diese nämlich wohl besser als jeder andere, immerhin war er ja stets und ständig am Heulen. Zittrige Schultern, den Blick nach unten gerichtet, in der Hoffnung dass es keiner sehen konnte, aber die Tropfen am Boden verrieten ihn dennoch, egal wie sehr er versuchte es zu verstecken. Moritaka wusste ja, dass Atsui nicht so ruhig war, wie er sich gab, aber es musste schon ziemlich mies sein, denn zuvor behauptete er ja, dass dies für ihn ein Kinderspiel war. Kurz drehte der Nakamura sich um, dachte etwas wie: „Lass ihn lieber gehen…“, aber dann trat er einen Schritt und fragte sich, wie er sich in diesem Moment fühlen würde. Wenn es jemand gesehen hätte, würde er dann irgendetwas erwarten? Ohje, er war nicht gut in solchen Dingen, oder? Als er die Worte des Jungen hörte, drehte er sich wieder um und sah, dass er sich die Tränen aus den Augen wischte. Er hatte sich definitiv nicht getäuscht, bei dem was er da erblickt hatte. Erstaunlicherweise vergaß Moritaka in diesem Moment völlig, dass ja eigentlich so panische Angst vor Blickkontakt hatte und sah den Najikama an, als dieser schon wieder ein Lächeln auf den Lippen trug. Dennoch konnte sich der Größere eine Geste nicht verkneifen. Ein breites Lächeln zeigte sich im Gesicht des Blonden, welches er mit Hilfe seiner Zeigefinger noch untermalte, dabei blieb er stehen, ließ die anderen vorlaufen und wartete darauf, dass der andere Junge ihn einholte. Was er wohl von dieser dummen Geste hielt? Als der Junge näher gekommen war, konnte sich der Nakamura einige Worte nicht verkneifen, wobei er seinen Blick auf die Rücken der anderen drei gerichtet hatte: „Oi Atsui-san, du hattest Recht, ruhig bleiben und ruhig zu sein, ist wirklich ein großer Unterschied. Genauso wie stark auszusehen und stark zu bleiben.“ Während er das sagte, deutete er mit dem Zeigefinger auf Jun, wobei er darauf achtete, dass nur so laut zu sagen, dass Atsui es hören konnte. „Aber eine Sache sehe ich anders als du.“, begann er plötzlich sehr ernst. „Gefühle müssen nicht versteckt werden. Vielleicht gibt das dir das Gefühl, dass du sicher bist, oder auch nur, dass du so auf andere wirkst. Aber… Wir alle leiden unter manchen Situationen und manchmal ist es ein unglaublich gutes Gefühl zu wissen, dass man nicht allein dadurch muss. Wir alle müssen nun hier durch und versuchen ebenso alle irgendwie damit umzugehen, aber ich denke, der Fehler liegt darin, dass wir denken, dass wir das allein müssen. Manchmal macht es einen selbst stärker, wenn man nicht nur für sich selbst kämpft.“ Nun kratzte er sich am Hinterkopf denn er wurde verlegen. Warum auch immer, aber so etwas zu sagen, wenn man nicht wusste, ob das Gegenüber das überhaupt hatte hören wollen, war total bescheuert. „Also… Keine Sorge, du kannst dich auf mich verlassen, geteiltes Leid ist bekanntlich halbes Leid. Wenn ich es dir irgendwie leichter machen kann, lass es mich wissen.“ Er hatte bewusst genau dieselbe Wortwahl gewählt, wie der andere Junge in dem Gespräch zuvor. Ob ihm dies überhaupt auffiel? Auch das Stottern war für ein paar Minuten wie verschluckt gewesen… Und es war ihm grade sogar ziemlich egal, ob Atsui ihn nun auslachte, nicht ernst nahm oder wütend wurde. Alles war ihm lieber, als den Jungen noch einmal so am Boden zu sehen, denn das wollte er nicht sehen. Nicht bei seinen Teammitgliedern, denn sie waren ja schließlich irgendwie seine Freunde, oder nicht? Vor allem wohl nicht bei Atsui, weil er zuvor scheinbar versucht hatte Moritaka aufzubauen und irgendwie fühlte er sich nun, als müsse er dasselbe tun. Es war ihm lieber verprügelt zu werden, als jemanden leiden zu sehen. Nicht nur das, es war ihm sogar lieber selbst am Ende zu sein, wenn dafür andere weitergehen konnten… Ein ziemlich naiver, aber auch guter Gedanke, oder?
In dem Moment blieb ihm aber nicht mehr wirklich viel Zeit, um lang im Boden zu versinken, weil er sich ein bisschen bescheuert vorkam. Denn das Geräusch, welches Atsui zuvor noch einmal gehört hatte, wurde nun ganz plötzlich noch einmal wesentlich lauter, sodass es den ohnehin allergisch darauf reagierenden Moritaka richtig aufschrecken ließ. Vor allem weil er diesmal genau sagen konnte, von wo es kam. Von oben und es kam näher, von hinten! Schon fast panisch drehte er sich um, als ein schreckliches Knarzen und schlagartig ein lauter Knacks hinzukam. Und ehe Moritaka einen Blick nach oben hatte werfen können, kam etwas auf ihn heruntergesaust. Ja, direkt auf ihn drauf… Es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, dann wurde der große, blonde Junge unter einem schwarzhaarigen Mädchen begraben. „Aua, aua…“, beschwerte sie sich, während sie doch grade dabei war Moritaka zu zerdrücken. Dieser sah aus als würde er jeden Moment ersticken. Ob dies an dem Weibchen oder an der Tatsache lag, dass sie ihn zerquetschte, stand aber noch zur Debatte. „H-Hi-Hilfe…“, brachte er nur um Luft ringend hervor, als das Mädchen ihn erkannte und erschrocken ihr Kleid zurecht zog. Seine Sicht war ohnehin im Moment von ihrem langen, schwarzen Haar verdeckt… „Warum liegst du hier mitten auf dem Weg?“ Hatte sie das grade wirklich gefragt? War sie nicht diejenige, die grade aus der Decke gefallen kam?! Hastig stand sie auf und klopfte ihr Kleid ab. „Naja, gut dass du da lagst, da hatte ich immerhin eine weiche Landung.“, sagte sie eiskalt und ließ den Jungen liegen, während sie den Rest der Gruppe anblickte und nach und nach einen nach dem anderen musterte. Moritaka atmete erst einmal ein wenig durch und starrte die Wand an. Gut, dass er nun so durcheinander war, sonst wäre ihm wohl aufgefallen, dass sicher alle Blicke für einen Moment auf ihn gerichtet waren. Sie schien völlig zu ignorieren, dass sie auf Moritaka gefallen war und nicht andersrum. Und eine Entschuldigung dafür schien sie schon gar nicht für nötig zu halten. Während der Nakamura versuchte sich aufzurichten, natürlich versehen mit einem hochroten Kopf, da er sich nicht einmal ausmalen wollte, wie viel ungewollten Körperkontakt er grade zu einer Frau gehabt hatte, schien auch Yu sich für sein Leid nicht besonders zu interessieren. „Wer bist du? Und was hattest du in den Luftschächten zu suchen?“, fragte sie das Mädchen aus der Decke, welches sich prompt vorstellte. „Mein Name ist Komachi Tsugumi und ich war auf der Suche nach etwas.“ Da Yu sie nicht kannte, war wohl ziemlich klar, dass sie keine Angestellte des Parks war. Aber Moment mal… Lüftungsschacht? Was suchte man den bitte in einem Lüftungsschacht? Und überhaupt, wie war sie da rein gekommen? Als Besucher kannte man sich doch sicher nicht so gut hier aus, dass man die Lüftungsschächte einfach mal durchkrabbelte?! „Was hast du denn gesucht Tsugumi-chan?“, hinterfragte Coco neugierig, die das Leiden des Nakamura scheinbar auch völlig ausblendete. Nun war ihm nach Heulen zu Mute… Da hatte er sie aufgemuntert und für sie gebastelt und sie ließ ihn unter Schmerzen leidend am Boden liegen?! Vielleicht besser so… Mit der Sorge weiblicher Wesen wäre ihm sicher nicht unbedingt geholfen… „Das geht dich nichts an.“ Und wieder war sie eiskalt… Während der Zeit der Unterhaltung war Moritaka zur Wand gekrabbelt und zog sich grade an dieser hoch. Ihm war nicht danach irgendwas zu sagen. Erstens war der Kuss für den Boden nicht grade schmerzfrei gewesen und außerdem waren ihm hier langsam zu viele weibliche Hormone, wobei grade der Neuankömmling wirkte, als könne sie Moritaka mit einem Wort zum Weinen bringen. „Na dann Tsugumi-chan, folg uns doch! Wir sind grade auf dem Weg zu den restlichen Besuchern. Vielleicht findest du ja dort, was du suchst.“ Und Yu schien wie immer die Sonne aus dem Arsch. Moritaka seufzte… Manchmal fragte er sich, womit er das eigentlich verdient hatte…
 
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Ryuugu Jun

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Während Yu zielsicher durch die monotonen Gänge marschierte folgte Jun ihr Wortlos und in wenigen Metern Abstand, weiter hinten kamen Atsui, Moritaka und die Coco. Letztere wechselte die Position allerdings schnell von dem Genin zu Yu nachdem Moritaka sie unter einem kindlichen Vorwand weggeschickt hatte. Was er damit bezweckte interessierte Jun nicht sonderlich, seine Laune war immer noch im Keller. Von der folgenden Unterhaltung der Beiden bekam er nicht wesentlich mehr mit als dass überhaupt etwas gesagt wurde, sprich: Er konnte gerade so hören dass sie redeten, was sie aber sagten konnte er unmöglich verstehen, offensichtlich wollten sie nicht dass jemand ihnen zuhörte.
Während die Gruppe Yu folgte war immer wieder ein Geräusch zu hören, allerdings schien es sich nicht abhängig davon wie sie sich durch die Gänge des Parks bewegten zu ändern, sondern machte mehr den Eindruck dass es sich selbst bewegte. Mal wurde es leiser, dann wieder lauter und letzten Endes war es ständig zu hören. Es kam von oben, anscheinend aus einem der Lüftungsschächte, allerdings schien zumindest Yu sich nicht groß darum zu kümmern, vielleicht waren solche Geräusche ja etwas völlig Normales. Dann knackte jedoch etwas, Jun drehte sich um, schaute nach oben und sah gerade noch wie etwas herunter fiel. Es ging alles viel zu schnell und kam zu unerwartet als jemand hätte reagieren können weder Atsui, Jun oder Moritaka, der ja mehr oder weniger das Ziel war. Nur Augenblicke später landete eine große schwarzhaarige Frau auf dem völlig chancenlosen Nakamura.
Jun war reflexartig in Kampfstellung gegangen, jedoch zeigte sich schnell dass dies völlig überflüssig war, nachdem die Angreiferin aufgeschlagen war machte sie nämlich keine weiteren Anstallten irgendetwas zu tun, abgesehen davon sich zu beschweren. Nachdem Yu die Fremde gefragt hatte wer sie eigentlich war stellte diese sich vor. Es war eine seltsame Frau, sie verschwendete kein Wort an Moritaka oder eine Entschuldigung an ihn, selbst Coco, die bei den meisten Menschen einen erheblichen Niedlichkeitsbonus genoss konnte Tsugumi kein nettes Wort entlocken. Yu, die anscheinend stillschweigend so eine Art Anführerin geworden war, schien das so zu akzeptieren, sie war schon fast zu fröhlich um wahr zu sein.
Nun waren sie also schon zu Sechst. Langsam fragte sich Jun wie sie so viele Leute hier wegbekommen sollten, sie hatten ja eigentlich rein gar nichts womit sie arbeiten konnten und es war doch irgendwie ziemlich schwer vorzustellen dass sie den ganzen Park dazu bringen konnte aufzutauchen. Eigentlich konnte man unter den gegebenen Umständen doch nur verzweifeln, trotzdem erschien Yu ziemlich sorglos und das färbte in gewissem Maß auf Jun ab. Es musste einen Weg hier raus geben, es gab immer einen Weg, er mochte vielleicht weder einfach noch schnell sein, aber es musste ihn einfach geben.
Während die ziemlich skurrile Gruppe sich langsam durch die Gänge bewegte musterte Jun ihren Neuzugang, Tsugumi. Sie war etwas größer als er selbst, hatte langes schwarzes Haar, trug ein schwarzes Oberteil und einen ebenso schwarzen Rock, lediglich ein paar lilane Details verliehen ihrem Outfit ein wenig Farbe. Sowohl Gesichtausdruck als auch Körpersprache der jungen Frau wirkten kühl und distanziert, aber gerade das machte sie interessant. Was hatte sie gesucht, der Ryuugu konnte sich nur schwer vorstellen dass es eine Person war nach der Tsugumi gesucht hatte. Was war ihr wichtig genug dass sie durch die Lüftungsschächte dieses vor der Zerstörung befindlichen Vergnügungsparks kroch?
Nach knapp 15 Minuten stillen Fußmarsches erreichten sie eine Tür, Yu drückte ein paar Knöpfe und schon ertönte das zischen einer verborgenen Mechanik und die Tür öffnete sich. Vor ihnen breitete sich ein großer kuppelförmiger Raum aus. Überall waren Imbissbuden, Souvenirshops und kleine Bungalows. Jun schaute sich überrascht um "Was ist denn das hier?" Yu breitete die Arme aus und präsentierte den Raum wie eine Touristenattraktion. "Das hier ist das Erholungszentrum, intern auch als Lounge bezeichnet. Wir haben sie uns als Lagerplatz ausgesucht weil man hier alles hat was man zum überleben braucht. Wir haben Essen, Getränke, Schlafgelegenheiten und außerdem ist es doch ganz schön hier." Jun schaute sich skeptisch um und nickte kaum merklich, offensichtlich hatten die Eingeschlossenen sich zumindest ein gemütliches Plätzchen gesucht an dem sie auf ihr Schicksal warten konnten.
Während ihre kleine Reisegruppe noch im Eingang dieser Lounge stand tauchten plötzlich weitere Personen auf. das erste was man hören konnte war ein kleiner Hund, der um eine Ecke gerannt kam und direkt auf Coco zuhielt. Das Mädchen rannte seinerseits dem kleinen weißen Hund entgegen und breitete die Arme aus "PiPi!" Während Coco ihr vermeintliches Haustier fest an sich drückte und dabei ein fröhliches Glucksen von sich gab kamen zwei Jungen auf die Gruppe zu. Yu winkte sie herbei und räusperte sich dann. "Darf ich vorstellen das sind Kuranari Takeshi und Kaburaki Ryogo. PiPi hat Coco-chan euch ja schon vorgestellt. Damit sind wir jetzt vollständig." Jun schaute den Grundschüler und den jungen Mann ruhig n, nickte ihnen dann höflich zu und deutete eine leichte Verbeugung an. "Ich bin Ryuugu Jun, Genin aus Soragakure. Wir wurden hier runter geschickt um euch aus dieser riesigen Blechdose raus zu holen." Während Takeshi und Ryogo überrascht wirkten kam von Tsugumi nur ein genervter Seufzer. Sofort marschierte sie in Richtung eines kleinen Gitters und Kniete sich davor hin. "Ich mach mich wieder auf die Suche, ich bin ziemlich sicher dass ihr noch da seid wenn ich wieder da bin." Ohne auf eine Reaktion oder gar Widerworte der anderen Anwesenden zu warten öffnete sie die Abdeckung, kroch in den Lüftungsschacht und verschwand in der Dunkelheit.
Jun knirschte mit den zähnen und grummelte ein paar undeutliche Flüche vor sich hin, dann schaute er in die Runde und verschränkte die Arme vor der Brust. "Also, habt irgendwelche Informationen?" Yu grübelte einige Momente, dann trat Takeshi neben sie und ergriff das Wort. "Yu, wenn wir hier jetzt drei Ninjas haben können wir doch endlich in das Büro deines Chefs einbrechen, oder?" Yu schaute Takeshi ein wenig überrascht an, nickte dann aber mit einem glücklichen Lächeln. "Stimmt, das könnte unsere beste Chance sein." Yu ging zu einem anderen Ausgang und öffnete die Tür, dann winkte sie die Anderen zu sich. "Kommt mit!" Jun wusste beim besten Willen nicht was das werden sollte, aber ihnen blieb wohl kaum etwas anderes übrig als Yu erstmal zu folgen und sich ihren Plan anzuschauen. Bevor er sch jedoch auf den Weg machte drehte er sich zu Moritaka um und deutete auf den Lüftungsschacht in dem Tsugumi vor nicht mal einer Minute verschwunden war. "Moritaka-kun, folg Tsugumi! Wir können sie nicht allein rum kriechen lassen, pass auf sie auf und sorg bitte dafür dass ihr beide heil zurück kommt. Wenn du willst kannst du ihr ja helfen das Ding zu finden das sie sucht, was auch immer das sein mag." Jun lachte leise und schüttelte dann den Kopf. "Ich bin echt neugierig was diese Frau sucht, sie wirkt nicht gerade wie jemand dem irgendwas am Herzen liegen könnte." Atsui war der nächste der in den Fokus des Ryuugu geriet. "Atsui, wir beide schauen uns mal an was Yu vor hat." Sein Blick wanderte kurz zwischen den beiden anderen Genin hin und her. "Irgendwelche Einwände?"

Während Jun sich mit seinen Teammitgliedern befasst widmete sich Takeshi den beiden Kindern. "Ryogo-kun, du bleibst mit Coco-chan hier und passt auf sie auf bis Yu und ich wieder da sind. Ok?" Der kleine Junge nickte ernst. "Hai!" Coco reagierte völlig gegensätzlich, sie packte den kleinen Jungen sofort am Arm und zog ihn mit sich. "Komm Ryogo-kun, wir spielen mit PiPi verstecken."
 
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Hyuuga Ryu

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Shiro
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Shiro l Konoha
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Schweigen. War man poetisch, so könnte man sagen, dass die Stille Najikama Atsuis liebstes Geräusch war. Sie war ihm durch lebenslange Gewöhnung zu seiner liebsten Freundin geworden, die ihn ständig durch seine Freizeit begleitet hatte. Der kleine Junge hatte weder Geschwister noch Freunde gehabt, die einzigen Menschen, mit denen er regelmäßigen Kontakt gepflegt hatte, waren seine Lehrer gewesen. Und seine Mutter. Doch das waren nur flüchtige Momente in seiner Erinnerung, denn mit der Zeit hatten die Lehrer zu- und die glückseligen Momente mit seiner Mutter abgenommen. Bis er irgendwann gar nicht mehr in ihre Kammer gehen konnte, ohne Unterricht zu schwänzen. Seine Freizeit bestand ohnehin nur daraus, die gelernten Inhalte noch einmal neu aufzuarbeiten. Atsuis Vater hatte alles daran gesetzt, seine Menschlichkeit durch kühle Rationalität zu ersetzen, wie er sie auch selbst an den Tag legte, und durch seine naive, nach Liebe und Zuneigung lechzende Art, die immer wieder auf's Neue enttäuscht wurde, hatte er es letztendlich geschafft, dem blonden Genin jegliches Vertrauen in seine Mitmenschen zu rauben. Er war zu einer leeren Hülle geworden, nach außenhin nett und freundlich, aber wer es schaffte, in sein Herz zu stoßen, würde mit nichts belohnt werden außer schwarzem, formlosen Schleim. Zumindest redete er sich das ein. Musste es. Denn wenn er auch nur eine Sekunde zuließ, dass er daran dachte, dass er ein Mensch war und keine Maschine, ein atmendes, fühlendes Wesen, brachte das nur Ärger. Und man machte keinen Ärger. Das war unhöflich. Atsui war niemals unhöflich. Vor wenigen Sekunden hatte er sich einen kleinen Ausrutscher geleistet, das konnte vorkommen. Er würde sich später dafür bestrafen, wenn er ungestört war. Sobald sie diese Mission fertiggestellt hatten. Jetzt, in diesem Moment, benötigte seine Gruppe vor allem seine Kraft als Shinobi. Aus diesem Grund setzte der Najikama stolz einen Fuß vor den anderen, registrierte, dass Moritaka für ihn stehen blieb und ihn urplötzlich anlächelte. Wie selbstverständlich erwiderte er das Lächeln des Größeren und schloss zu ihm auf, um direkt in sein Schritttempo einzufallen. Er nickte ihm zu, um ihm zu signalisieren, dass er jederzeit gesprächstauglich war, obwohl sich sein Innerstes zusammenkrampfte und er den Drang verspürte, wegzulaufen. Bei jedem Wort, das der Blondiner von sich gab, knackte und knirschte es in seinem Herzen, doch er lächelte weiterhin, nickte ab und an und blieb schlussendlich - nach dem Angebot des Anderen - kurz stehen. In kerzengerader Haltung setzte er die Fingerkuppen seiner Hände aufeinander und ließ sie horizontal vor seinem Bauchnabel liegen. Geschäftsmäßig klopfte er damit ein paar Mal gegen seinen Gürtel, während er sprach, immernoch mit dieser starren, freundlichen Maske. ""Ich weiß deine Worte zu schätzen, Mori-san. Aber das kannst du nicht." Klang das zu hart? Gemein? Nein, es war die Wahrheit. Egal, was man sagte, egal, wie man es formulierte...dachte der Ältere etwa, er wäre der Erste, der ihm das sagte? Es war nicht möglich, zu ihm durchzudringen, selbst, wenn man es nett meinte. Atsui hatte keinen Platz für solche Gefühle. Für Vertrauen und Verbundenheit. Was sollte Moritaka schon ausrichten? Er sagte ihm, dass es okay war, schwach zu sein. Das war es nicht. Es war niemals okay, eine Schwäche zu haben. Aber das würde er ihm nicht sagen. Atsui würde dem Nakamura selbstverständlich nicht hier auf dem Flur die Meinung geigen, vor allen anderen. Nicht einmal, wenn er vor amüsierter Gereiztheit zerplatzte. Das wäre schließlich unhöflich.
So schlenderte er neben ihm her, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, blickte vor sich auf den Boden und bemerkte weiterhin das stetige, eigenartige Geräusch, das wie aus dem Nichts zu einem Knarzen anwuchs, das dem Najikama dazu brachte, mit ein paar schnellen, aber nicht hektischen Schritten, aus der Schussbahn von dem zu treten, welches im nächsten Moment Moritaka unter sich begrub. Fragend wanderte eine Augenbraue des kleinen Jungen nach oben, als sich eine schwarzgekleidete Frau von dem reichlich zerknautschtem Nakamura erhob, doch das hielt nur eine Sekunde, vielleicht zwei. Sofort war er wieder gefasst, setzte eine Hand auf die Lippen und unterdrückte künstlich ein nicht minder gekünsteltes Lachen, ehe er - nachdem er sich vergewissert hatte, dass Mori keine bleibenden Schäden körperlicher Natur davontragen würde - Komachi Tsugumi inspizierte. Interessanter Name. Kannte er nicht. Aber wie auch? Sie war eine Person, die durch Lüftungsschächte kroch und Attentate auf frauenphobische Jugendliche ausübte. Mit solchen Leuten gab er sich für gewöhnlich nicht ab. Doch offenbar musste er das, denn auf dem weiteren Weg schloss sie sich ihnen an. Interessant. Eigentlich ließ er sich ja nur ungern Befehle von irgendwelchen Lüftungspennern geben, aber wenn das der Inhalt ihrer Mission war, würde er eine Ausnahme machen und wie alle anderen hinter Yu und Tsugumi hertackeln. Coco hatte er in der Zwischenzeit irgendwie aus seinem Gedächtnis gelöscht, war sie doch nur ein kleines Kind. Umso intensiver kehrte sie in seinen Geist zurück, als urplötzlich, nach einiger Zeit der Wanderung, ein kleiner Hund auf sie zurannte, der sich im weiteren Verlauf des Gespräches als "PiPi" herausstellen sollte. Der Umstand, dass das kleine Mädchen ihr Haustier nach Ausscheidungen benannte, ignorierte er höflichst, und wandte sich stattdessen dem restlichen Raum sowie seinen Insassen zu. Zwei junge Männer und viele Stände. Die "Lounge". Für Atsui war eine Lounge für gewöhnlich ein großer Raum, in dem Klavier von hübschen Frauen mit weinroten Kleidern gespielt wurde und in dem es Spirituosen gab, die er noch nicht trinken durfte. Dieses Zimmer allerdings war alles...aber nicht kulturell hochwertig. Doch auch das überging er, nett, wie er war. Ja, es störte ihn nicht einmal, dass Tsugumi durch den Lüftungsschacht verschwand. Sollte sie, wenn ihr das Freude machte. Nein, wirklich. Kein Problem. Glücklicherweise musste er sich nicht damit befassen, denn Jun, der Kerl, der ihn vorher zum Weinen gebracht hatte, befahl ihm, mit ihm in ein Zimmer einzubrechen, während Moritaka hinter der Lüftungspennerin herkriechen durfte. Nun, man konnte nicht sagen, dass er eine schlechte Wahl getroffen hatte. Atsui wäre bei all dem Staub vermutlich schon nach wenigen Zentimetern gestorben, während Mori sicher nur an den sich nähernden (oder entfernenden?) Hintern Tsugumis dachte, der sich jeden Moment in sein Blickfeld schieben konnte. Das wiederum ließ ihn völlig kalt. Solange er nicht hinter dem Älteren kriechen musste, war alles in Ordnung mit ihm. Ja, er war geradezu gefühllos gut drauf. Seine Maske funktionierte einwandfrei. Deshalb sagte er auch nichts zu Jun und seinem unterschwelligen Zorn auf den großen Jungen, sondern folgte ihm stumm. Nach einigen Metern waren er und die Begleitpersonen dieser Aktion vor dem Ziel angekommen und schauten allesamt auf eine klobige, wuchtige Tür, die höchstwahrscheinlich der Eingang zur Kammer der Schätze sein sollte. Kein Problem. Atsui streckte die Hand aus, umfasste den Griff, zog. Nichts. Er drückte. Abgeschlossen. Mit ernster Miene wandte er sich also um, runzelte leicht die Stirn und betrachtete dann Juns Muskeln. Während sich eine seiner Augenbrauen hob, trat er zur Seite, wies auf die Tür und sprach: "Man öffne mir die Tür."
 

Yuudari Umiko

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Das stimmte wohl… Moritaka war sehr naiv und fast so unschuldig, dass man dem Jungen nicht einen bösen Gedanken zutrauen könnte. Er selbst war schwach und ängstlich in fast jeder Lebenssituation, dachte dabei aber immer sehr daran, dass es anderen gut ging, wahrscheinlich sogar besser als ihm selbst, denn das gab ihm ein gutes Gefühl. Dass der große, blonde Junge ein wirklich großes Herz hatte, machte er auch sehr oft deutlich und er bemühte sich grade wirklich am meisten darum, nicht selbst den Verstand zu verlieren, damit er die anderen nicht enttäuschte. Wenn alle anderen stark waren, dann wollte er es auch sein und wenn sie es mal nicht waren, dann wollte er ihnen die Rückendeckung geben, die sie brauchten… Aber scheinbar war er einfach unfähig, auch in dieser Beziehung. Noch bevor er von der Dame aus dem Lüftungsschacht niedergestreckt wurde, zerschlug Atsui jegliche Hoffnung des Nakamura darauf, dass er etwas Gutes und Richtiges tun konnte. Er hatte so sehr gehofft, dass er für jemanden da sein kann und irgendwie helfen konnte, doch stattdessen wurde er von dem aufgesetzten Blick des Najikama durchbohrt. In dem Moment fühlte er sich weder angesehen, noch freundlich angelächelt, denn es war ziemlich offensichtlich, dass dieses Gesicht nicht echt war, wenn diese Worte dazu erklangen. War es seine Schuld? Hatte er etwas Falsches gesagt? Vielleicht sogar Atsui verärgert? Das wollte er doch nicht! Er wollte dem kleineren Blonden doch helfen, aber scheinbar waren seine Worte nichts wert und das war ein harter Treffer für Moritaka. Atsui sagte nur, dass er ihm nicht helfen konnte, doch diese Worte klangen im Kopf des Nakamura schnell so, als hätte er wortwörtlich gesagt, dass Moritaka ein nutzloser Klotz am Bein war. Was Paranoia so aus den einfachsten Worten machen konnte… So viele Gedanken gingen durch seinen Kopf, dass sich schnell ein festes Bild daraus formen ließ, welches eindeutig sagte, dass Moritaka wieder einmal etwas falsch gemacht hatte und das nun alle falsch von ihm dachten… Auch im Herzen des naiven Jungen knirschte und knackte es nun, aber bei ihm viel mehr vor Schmerz, denn er kam sich nun nutz- und hilfloser vor als je zuvor. Und wäre er nicht wenige Sekunden später fast von einer Frau erschlagen worden, wäre er mit Sicherheit spätestens jetzt in Tränen ausgebrochen. Denn das hatte ihm für einen Moment all seine Stärke wieder genommen, da es eine Art Verlust für ihn war. Fast schon gut also, dass das Mädchen auf ihn fiel und seine Gefühlswelt anderweitig auf den Kopf stellte, denn sonst hätte er sich nur schwer wieder fangen können, da er für sich selbst einen großen Fehler begangen hatte… Und vor allem wusste er nun nicht mehr, was er von Atsui halten sollte, was ihm wiederum Angst machte…
Es war vielleicht so auch ganz gut, dass keiner weiter darauf einging, dass er fast von einer Frau zermatscht worden war, denn dann hätte man wohl bemerkt, dass er grade ohnehin nicht mehr so gut drauf war und irgendwie wollte er sich das nicht anmerken lassen. Dass es auch die beiden Herren nicht großartig kümmerte, wie es ihm ging, ignorierte er einfach mal, zumindest äußerlich. Grade das Lachen von Atsui traf ihn noch einmal, weil es im Kopf des paranoiden Jungen so wirkte, als würde er ihn auslachen. Und darauf wurde schnell, dass alle über ihn spotteten und jeder ihn für einen nutzlosen Schwachkopf hielt. Noch mehr war ihm so nach Heulen zu Mute und er kämpfte schon sehr mit sich. Nicht nur die bedrohliche Situation spielte mit, sondern auch die Enttäuschung von eben, das Gefühl trotz der großen Gruppe absolut auf sich allein gestellt zu sein und die vielen Menschen, vornehmlich die Frauen, machten dem Nakamura zu schaffen. Vor allem da Tsugumi nichts von seiner Angst wusste und da sicher auch keine große Rücksicht drauf nehmen würde, selbst wenn sie es erfuhr… Während sein beschämt roter Kopf langsam wieder seine normale Farbe annahm, lehnte Moritaka an der Wand und versuchte sich unauffällig ein paar Tränen aus dem Gesicht zu wischen. Bloß nicht die Kontrolle verlieren, ein weinerliches Kleinkind konnte hier keiner gebrauchen! Aber so langsam hatte er nicht mehr viel, was ihn stützte. Als sie weitergingen, sortierte sich der Nakamura ganz hinten in der Gruppe ein, sodass bestenfalls niemand einen Blick auf ihn warf und die glasigen Augen nicht sah. Er wollte sich nichts anmerken lassen, vor allem aber, weil es ihm noch schwerer fallen würde sich zurückzuhalten, wenn es jemand entdeckte… oder vielleicht sogar darauf rumhackte. Er war so paranoid. Was man dann wohl von ihm dachte? Man würde sicher denken, er wäre schwach und ein Kind, dann würde ihm niemand mehr trauen und seine Worte erstrecht nicht mehr ernst nehmen… Dabei hatte er sich bisher so gut geschlagen, verdammt! Er biss sich auf die Lippe und wischte hin und wieder ein paar vereinzelte Tränen aus seinem Gesicht. So hatte er das noch einigermaßen unter Kontrolle… Das neue Mädchen da interessierte ihn herzlich wenig, so lang sie ihn nicht ansah und auch die anderen kümmerten ihn grad nicht so sehr, was wohl auch besser war. Obwohl es auch nicht unbedingt gut war, sich nur mit sich selbst zu beschäftigen, aber naja.
Nach einem langen Bad in seinen Selbstzweifeln kamen sie an einer Tür an, welche Yu öffnete. Dahinter verbarg sich etwas, was Moritaka nicht einmal erahnt hatte. Einen solchen Raum hatte er nicht erwartet. Das war also die Lounge… Schön war es hier, aber nicht mehr so schön, wenn man auf seinen Tod wartete, oder? Leicht lächelnd beobachtete Moritaka, wie Coco und ihr Hund sich freudig entgegenrannten. Es gab also doch hin und wieder noch einen kleinen Lichtblick. Moritaka versteckte sich wieder ein bisschen hinter den anderen in der Gruppe, auch wenn er bei seiner Größe nie wirklich ganz unentdeckt blieb. Also waren es noch zwei Jungen, die hier eingeschlossen waren. Der eine war schon etwas älter als Moritaka und der andere schien so alt wie Coco zu sein oder so etwas in der Art… Aufmerksam lauschte er dem Gespräch, als er aber auch etwas irritiert bemerkte, wie sich die genervte Tsugumi schon wieder aus dem Staub machte… Und grade als Takeshi und Yu darüber diskutierten, dass man nun in ein Büro einbrechen konnte… Moment Einbrechen war nicht unbedingt eine heldenhafte Aktion, oder? Jedenfalls in diesem Moment sagte Jun etwas, auf das jede Zelle im Körper des Nakamura mit einem lauten „NEEEEEEIN!“ als Schrei reagierte. Er begann zu zittern, versteckte seine Hände aber hinter dem Rücken, damit man nichts davon merkte. Dass er ihr folgen und auf sie aufpassen sollte, konnte er nachvollziehen. Neugier war in dieser Situation aber in Moritakas Augen fehl am Platz. Doch dazu sagte er natürlich nichts… Und auch wenn jeder noch so kleine Teil in Moritaka sich dagegen sträubte die Gruppe zu verlassen und allein eine Frau zu folgen, wollte er keinen Ärger machen. Er hatte sich ja sowieso schon viel zu dumm angestellt… Bestimmt hatte Jun die Angst des Nakamura völlig vergessen, aber er wollte auch keine großen Umstände machen. Auch wenn er schon wieder zu schwitzen und zittern begann, sagte er gar nichts, als Jun nach Einwänden fragte und wandte sich stumm ab, um dem Mädchen durch die Lüftungsschächte zu folgen…

Während seine Unterlippe zu zittern begann, begann er, deutlich später als das Mädchen, durch den Lüftungsschacht zu krabbeln. Er war groß und musste sich unglaublich klein machen um nicht ständig anzuecken. Es war staubig und dadurch dass er kurz vorm Heulen stand, musste er nun noch ungefähr doppelt so viel schniefen. Seine Augen brannten, weil er sich schwer damit tat seine Tränen überhaupt noch inne zu halten. Wie er es so lang ausgehalten hatte, wusste er selbst nicht… Einige Meter weiter vorn hörte er die Geräusche im Schacht, welche sicherlich von Tsugumi kamen, weswegen er ihnen folgte… Dass er sich ständig am Kopf stieß, störte da nun auch nicht mehr, auch wenn es ihm noch mehr Tränen in die Augen trieb. Dieser verdammte Schacht war auch noch dreckig und irgendwie fürchtete er sich hier drin grade. Nicht etwa weil er Angst vor der Enge oder im Dunkeln hatte, sondern weil er sich sowieso schon unbehaglich fühlte und dann in einer so ungewissen Situation einfach Panik bekam. Sicher war Tsugumi auch noch nicht grade begeistert davon, dass er ihr folgte… Was sollte er dann sagen? Wie würde er reagieren, wenn ihr eiskalter Blick ihn traf? In dem Moment, als er immer tiefer in seinen Zweifeln versank, hörte er aber plötzlich ein sehr lautes Geräusch in dem Schacht. Es klang, als würde man vor etwas schlagen. Was war los? Moritaka beeilte sich so schnell er konnte zu ihr aufzuschließen, denn er wusste nicht, ob ihr nicht vielleicht irgendwas passiert war. Dabei sollte er doch ein Auge auf sie haben und darauf aufpassen, dass ihr nichts passierte! Nervös versuchte er so schnell es ihm möglich war durch den Schacht zu krabbeln, welcher dadurch richtig zu rütteln begann. Da hörte er den Schrei einer Frau, welchen er ganz eindeutig der jungen Tsugumi zuordnen konnte. Nun beeilte er sich natürlich noch mehr, aber gleich änderte sich alles…
„Bist du dämlich?!“, hörte er die Stimme des Mädchens, als er direkt hinter ihr angekommen war und versuchte an ihrem Hintern vorbei zu sehen, sodass er ihr Gesicht erkennen konnte. Wieso überhaupt? Er sollte einfach gar nicht hinsehen, dann konnten auch keine Missverständnisse auftreten. Wieso starrte sie ihn so an? Warum fragte sie so etwas? Panisch wandte er seinen Blick ab und atmete so schnell, als wäre er einen Marathon gelaufen… „H-Hä?“, brachte er vor lauter Nervosität nur hervor. „Was machst du hier Ninjabengel?“, fragte sie wieder etwas kälter, scheinbar hatte sie sich beruhigt. „I-Ich s-sollte d-dir folgen, w-weil mein T-Teamleiter w-wollte, d-dass ich e-ein Auge a-auf dich h-habe…“, stammelte er absolut peinlich berührt, während das Mädchen genervt seufzte. „Schön passt du ja auf mich auf, bringst den ganzen Schacht zum Wackeln! Da muss man ja Angst haben, dass man nicht rausfällt!“ Und dann wieder auf arme wehrlose Jungs fallen? … Erst jetzt erkannte er, dass er hier grade einen Fehler gemacht hatte. Als er an ihr vorbei sah, entdeckte er eine Abtrennung im Schacht, welche das Mädchen wohl mit dem Schlag versucht hatte zu zerstören. „E-Entschuldigung… I-Ich dachte… D-Das Geräusch…“ Nun schämte er sich so sehr, dass er keinen Satz mehr zu Stande brachte. Und es dauerte auch nur noch Sekunden, bis er seinen Kopf nach unten sinken ließ und schon fanden die Tränen ihren Weg auf den Boden des Schachtes. Tsugumis Reaktion war ganz typisch… „Tz… Und du sollst auf mich aufpassen? Du siehst nicht mal aus, als könntest du auf dich selbst achten.“ Oh, das machte es natürlich besser … Nicht. Moritaka hätte sich nun am liebsten freiwillig ins Meer gestürzt. Das war so schrecklich peinlich… „Naja, wenn du eh hier bist, kannst du dich ja mal nützlich machen. Und hör auf zu heulen, das hält man ja im Kopf nicht aus!“ Moritaka schniefte, nickte zittrig und versuchte sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. „H-Hai…“ Er war so nutzlos und brachte die Menschen, denen er helfen sollte, auch noch nur in noch mehr Gefahr. Nun nahm er all seine Kraft zusammen, um eine wichtige Frage zu stellen. „E-Ehm… Ko-Komachi-san? W-Was suchen w-wir denn?“, brachte er tapfer heraus und bemühte sich seine verheulte Stimme zu kontrollieren. „Einen kleinen Freund.“, erwiderte sie mit einer plötzlich erstaunlich warmen Stimme, doch so schnell es kam, war es auch wieder weg. „Du erkennst ihn, wenn du ihn siehst.“ Da war wieder das kalte Mädchen. „Und nun stell keine dummen Fragen und streng dich an!“ Sie machte Moritaka schreckliche Angst… Dann kroch sie weiter und der große Blonde krabbelte ihr hinterher, während er krampfhaft versuchte nicht geradeaus zu sehen, weil er dann auf ihren Hintern sah und wer weiß, was sie dann dachte. Es gab mit Sicherheit keine Frau, der er auf den Allerwertesten starren wollte! Bei Männern war das nicht so schlimm, die hatten ja dasselbe Hinterteil wie er, aber Frauen reagierten dann auch noch so komisch… Es gab wohl kaum eine Situation, die ihm noch unangenehmer werden konnte, vor allem wenn er sich daran erinnerte, dass sie schon auf ihm gelegen hatte… So etwas wollte er ganz sicher nicht!
 

Ryuugu Jun

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Es dauerte nicht lange bis die Kleine Gruppe, unter der Leitung von Yu und Takeshi, eine Tür erreichte die Offensichtlich das bereits erwähnte Büro von Yu's Chef versperrte. Sofort nachdem sie die Tür erreicht hatten traten ihre Begleiter zur Seite und gaben den Genin den Weg frei. Offensichtlich glaubten sie dass die Ninjas einen Plan hatten, allerdings war da eher der Wunsch der Vater des Gedanken.
Atsui versuchte sein Glück indem er kurz am Türgriff zog und ruckte, aber natürlich tat sich nichts. Wenn offen gewesen wäre hätten die Eingeschlossenen ja längst reingehen können und hätten nicht auf die Ninjas warten müssen. Anschließend trat der Blonde Junge zur Seite, schaute Jun skeptisch an und deutet auf die Tür. Der folgende Satz brauchte einige Moment bis er von den Ohren des Ryuugu bis zu dessen verstand durchgesickert war.
Schließlich legte er den Kopf schief und schaute Atsui erstaunt an. "Was ist denn mit dir los? Mutierst du jetzt zum Snob?" Nach einem kurzen Seufzer griff Jun nach der Tür und drückte dagegen, langsam steigerte er die Kraft, allerdings brachte das rein gar nichts. Nach ein paar Sekunden legte er auch die Zweite Hand an die Tür und drückte dann mit aller Kraft. Doch auch diesmal stellte sich kein Erfolg ein.
Schließlich ließ Jun die Tür los und trat einen Schritt zurück. Er atmete tief durch und fixierte das Hindernis entschlossen. "Dann eben mit Gewalt." Kaum hatte er seine Absicht verkündet drehte er sich auch schon leicht zur Seite und ging ein wenig in die Knie. Er machte einen seitlichen Schritt, überlief sich selbst und versetzte der Tür einen kraftvollen Tritt. Doch, wer hätte es auch anders erwartet, machte die Tür keinerlei Anstallten nachzugeben.
Jun knirschte genervt mit den Zähnen und stapfte grummelnd ein paar Meter zurück. "Jetzt hab ich aber langsam die Schnauze voll. Verdammtes Mistding, das kann doch nich angehen." Nach knapp fünf Metern blieb er stehen und drehte sich wieder zur Tür. "So, macht dass ihr da weg kommt, ich hab die Faxen dicke!" Jun begann langsam ein paar Fingerzeichen zu Formen, atmete tief ein und zielte. "Yôton: Dangan"
Der Ryuugu spuckte einen glühenden Lavaklumpen in Richtung der Tür und grinste noch während dessen Flug zufrieden. Wenige Moment später schlug der glühende Ball in der Tür ein und sorgte dafür dass das massive Holz sofort Feuer fing. Während die Tür so vor sich hin brannte ging Jun zufrieden auf das Büro zu und betrachtete sein Werk. Yu blinzelte ein paar Mal und schaute den Genin dann halb erstaunt halb wütend an. "Was zum Teufel war denn das?" "Ein Ninjutsu." "Ja aber war das nicht ein wenig zu viel? Die Tür brennt." Jun schaute die Tür an und schaute dann wieder zu Yu. "Noch ein paar Minuten und das Ding ist offen." Yu wusste dazu nichts weiter zu sagen, Takeshi schwieg sowieso und der Ryuugu wollte sich seinen Sieg über das hölzerne Hindernis nicht kaputt reden lassen.
Ein paar Minuten Später war es so weit, das Feuer brachte den Türrahmen dazu sich zu verziehen und brachte dabei ein immer deutlicheres Knirschen hervor. Letztendlich gab die Tür auf, das Holz brach und das Schloss schmolz. Jun ging langsam auf dein Werk und als er die, nun offene, Tür schließlich erreichte warf er einen skeptischen Blick hinein und schaute sich kurz um. Dann wandte er sich an Atsui und deutete in den Raum hinein. "Ok, dann lass uns mal schauen was wir finden." Das Feuer, dass bis vor ein paar Minuten noch eine stabile Tür gewesen war, wurde bereits kleiner und würde in den nächsten Minuten verlöschen und ermöglichte es so den Raum gefahrlos zu betreten.
 

Hyuuga Ryu

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"Was ist denn mit dir los? Mutierst du jetzt zum Snob?"
Der Blick, der Ryuugu Jun nach Aussprache dieses Satzes ereilte, ja geradezu durchbohrte, bestätigte nicht nur seine irritierte Frage, sondern hätte auch leicht ausgereicht, durch seine negativen Schwingungen die Tür zum Schmelzen zu bringen, wie es die Lava des Größeren getan hatte. Natürlich war Atsui ein Snob. Das war sozusagen sein Lebensinhalt. Als Sohn eines schwerreichen Schmuckhändlers, der ihn über seine ganze Existenz hinweg durch brutalen Drill und schwere Strafen zu einem Menschen gemacht hatte, der von Natur aus auf andere herabsah, aus Gewohnheit, nicht aus miesem Charakter, war der Taijutsuka nicht der Erste (und sicher auch nicht der Letzte), der ihn so nennen würde. Der Todesblick galt demnach weniger dem Wort an sich, sondern der Tatsache, dass Jun es auch nur irgendwie in Frage gestellt hatte, dass er es hier nicht mit einem arroganten, verwöhnten Balg zu tun hatte. Er mochte zugeben, dass die Aufregung und die unmittelbare Lebensgefahr ihn weicher hatten erscheinen lassen, als er wollte - immerhin hatte er zu heulen begonnen, direkt vor dem Schwarzhaarigen - aber Atsui war nichtsdestotrotz der Ansicht, dass er das Snobdasein geradezu ausdampfte. Würde er es sich erlauben zu schwitzen, würde die Überheblichkeit mit großen, rosaroten Tropfen aus seinen Poren quellen und kleine Seifenblasenherzchen der Verachtung formen, die ihn auf Schritt und tritt verfolgten. Doch da er sich ganz sicher niemals anmaßen würde, seinen perfekten Körper mit ekligem Schweiß zu verunreinigen (er war ja nicht umsonst Ninjutsuka...), dachte er, dass seine übermäßig teure Kleidung, seine wohlgewählte Ausdrucksweise und seine Gangart irgendwie dazu beigetragen hatten, einen Eindruck zu machen. Dass Jun jedoch so offenkundig überrascht tat, bevor er Lava auf die Tür spuckte, ließ genau zwei Schlüsse zu: Entweder der Größere hatte nicht richtig aufbepasst, was durchaus vorkommen konnte, wo sie sich doch in akuter Todesgefahr befanden, oder aber er war schlichtweg etwas beschränkt. Leute mit Muskeln hatten ja einen Hang dazu, Gehirnzellen zu missen, aber bisher war ihm Jun doch ganz intelligent vorgekommen. Eine Täuschung? Vielleicht. Atsui hatte nicht allzu lange Zeit den Charakter seines Teamleiters, der zuerst so locker, dann übermäßig grob und schließlich wieder beinahe nett geworden war, zu analysieren, da eben jener keine Zeit verlor seinem Befehl nachzukommen. Es zauberte dem Blondiner ein sanftes Schmunzeln ins Gesicht, dass er erhört wurde. Man konnte ihn wirklich leicht glücklich machen. Wenn die Umgebung nach seiner Pfeife tanzte, war alles im grünen Bereich. Mit einigen akrobatischen Meisterleistungen und schließlich härteren Geschützen, untermalt von abwechslungsreichen Kommentaren, schaffte er es schließlich mithilfe eines Ninjutsus die Tür in Asche zu verwandeln. Gebannt betrachtete er die Zurschaustellung seiner offenbar weitreichenderen Ninjakünste, und für einen flüchtigen Moment schob sich etwas über seine Maske, das man wohl selbst, wenn man es gesehen hätte, nicht hätte deuten können. Schließlich erkannte ja nicht jeder auf Anhieb die Anflüge einer psychischen Störung...und diese besaß Atsui. Er erkannte sie noch nicht als solche und dachte sich nichts dabei, aber in Situationen wie diesen kam sie immer wieder hervor. Dem Feuer, den wundervollen, das Holz verschlingenden Flammen, folgend, flackerte etwas in seinen Augen, für einen Augenblick sah der kleine, blonde Junge überhaupt nicht mehr niedlich aus. Sein Gesicht war eine harte, ungnädige Maske, die Augen bohrten sich regelrecht in die roten Feuerzungen. Sein Herz begann schneller zu klopfen als gewöhnlich, Glückshormone wurden großzügig durch seinen Körper geflutet, und er musste die Hände zu Fäusten ballen, um sich selbst davon abzuhalten, Fingerzeichen zu formen. In einem Anflug von Wahnsinn züngelte der Drang in sein Unterbewusstsein, alles in seinem Umkreis abzufackeln, der noch nicht als solche erkannten Pyromanie vollen Lauf zu lassen. Nur wenige Sekunden dauerte dieser tranceartige Zustand während Yus Wortwechsel mit Jun, dann hatte er sich wieder gefangen, strich sich das ohnehin einwandfrei glatte Oberteil zurück und nickte dem Älteren anerkennend zu. Feuer war schon etwas ganz Besonderes... Und Lava war demnach ein ganz besonderer Saft. Bis gerade eben hatte Atsui keine Ahnung, dass es Leute gab, die mit diesem Material arbeiten konnten, und nun wünschte er sich inständig, daselbe zu können. Einfach den Mund zu öffnen und alles zu schmelzen, was sich ihm in den Weg stellte. Doch leider befand sich der kleine Najikama noch ganz am Anfang seiner Karierre als Shinobi und konnte mit Stolz gerade einmal sagen, dass er zwei Katon-Jutsu beherrschte. Inwiefern das bei einer Unterwasser-Mission nützlich sein würde, zeigte sich hoffentlich bald, denn mittlerweile kam sich der Genin etwas nutzlos vor. Umso entschlossener trat er voran, als das letzte Flämmchen erloschen war, stieg mit seinen unmenschlich teuren Stiefelchen über die Asche hinweg und befand sich dann in einem hübschen Büro, dem man mit etwas Glück wichtige Informationen entlocken konnte. Die schon längst wieder abgeflaute Pyromanie gab Kapazitäten im Hirn des Jungen frei, die nun abgerufen wurden. Mit den großen, blauen Augen durchkämmte er jeden Quadratzentimeter des Raumes nach etwas Verdächtigem, rechnete beinahe damit, dass ein gigantischer Fisch durchs Fenster fliegen würde, um ihn zu verschlingen. Was es auch war, es lag eindeutig in der Luft und löste ein unangenehmes Kribbeln in seinem Magen aus, eine dunkle Vorahnung. Ein Omen, dass sich bewahrheiten sollte, denn kaum hatte er einen Schritt getan, streifte etwas Unsichtbares, aber dennoch unnachgiebig Festes seine Schulter - und riss. Mit dem leisen Surren eines sich entzweienden Bindfadens konfrontiert, ging der Najikama in Verteidigungsposition und machte wieder einen Schritt rückwärts - gerade rechtzeitig. Mit erstauntem Blick erkannte er, wie sich wie aus dem Nichts ein quadratisches Loch im Boden aufgetan hatte. Eine Falltür?! Wieso baute man eine Falltür in ein Büro ein? Langsam aber sicher begann die Situation immer verwirrender zu werden...Doch auch spannender. Neugier packte den Blondiner, er wollte jetzt wissen, was so schützenswert war, dass man es mit einer Falle sichern musste! So vorsichtig er konnte (und das war ziemlich vorsichtig) trippelten seine kleinen Füßchen wieder über das Parkett hinweg, und nun sah er sie. Drähte, hauchdünn aufgespannt, von einem Ende des Raumes zum anderen führend und mit wer-weiß-was für Mechanismen verbunden. "Pass auf, Jun-san, hier sind Drähte gespannt." Es war selbstverständlich für ihn, seinen Chef zu warnen - schließlich konnte ein Fehltritt seinerseits auch für ihn das Aus bedeuten. Mit langsam, so leicht wie möglich aufgesetzten Schritten, die immer wieder verharrten, wenn Atsui einem Draht auswich, kämpfte er sich schließlich zum Schreibtisch auf der linken Seite des Raumes durch. Na, wenn man dort nichts fand, wusste er auch nicht mehr weiter. Mit der Eleganz einer Ballerina pirouettierte der Blondhaarige sich über einen quergespannten Draht hinweg und stützte sich mit den Händen auf der Tischplatte ab - was ein Fehler war. Innerhalb von wenigen Sekunden stießen drei rasiermesserscharfe Messerspitzen aus der Tischplatte hervor und hätten ihn durchbohrt, wenn er sich über sie gebeugt hätte, doch so ritzten sie nur seinen kleinen Finger an, der nicht schnell genug zurückgezogen wurde. Für einen Augenblick war der Najikama versucht laut zu kreischen und zu heulen, doch dann kämpfte er den Impuls zurück und beschloss, das leise Tröpfeln seines Blutes zu ignorieren. Nur eine kleine Wunde. Nichts Heftiges. Das würde wieder heilen. Ganz sicher. Halb in seiner Panik versunken, mit gesenktem Kopf, nahm er schließlich etwas wahr, was er wohl ohne die tödliche Verletzung niemals gesehen hätte: Ein zerknittertes Eck Papier, das aus einer Schreibtischschublade hervorlugte, als hätte es jemand in großer Eile dort hineingestopft. Wenn das nicht verdächtig war...Mit spitzen Fingern zog er das Papier heraus, wenig begeistert von seinem Zustand, bis er letztendlich eine Art Bauplan in den Händen hielt, der ihm nur wenig verriet. Mit der Beute in den Händen wandte er sich zu Jun um und bemühte sich um einen möglichst freundlichen Gesichtsausdruck. Nun gab es nur noch das Problem zu lösen, wie er aus diesem Zimmer entkommen sollte, denn er hatte das dumpfe Gefühl, dass das nicht die letzten Fallen gewesen waren, die auf ihn warteten - dafür war das Ganze viel zu leicht gegangen...
 

Yuudari Umiko

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So verkrampft wie man in einer Körperhaltung auf allen Vieren krabbelnd nur sein konnte, bewegte sich der zierliche, große Nakamura grade fort. Dass der nicht grade geschickte Genin hier rein gepasst hatte, grenzte ja ohnehin fast schon an ein waschechtes Wunder und dass er sich dazu überwunden hatte, war tatsächlich unfassbar. Fast blind vor Gehorsam war er den Anweisungen seines Teamleiters gefolgt, ohne irgendwas in Frage zu stellen, obwohl er noch ziemlich gekränkt von der vorangegangenen Situation gewesen war und panische Angst davor hatte mit dieser Frau zusammen sein zu müssen. Viel lieber wäre er nun bei den anderen beiden Jungen, doch das lag nicht in seiner Hand. Hier musste er eben nun wohl oder übel durch, auch wenn es bedeutete hinter dem aufreizendem Hintern eines Kleid tragenden Mädchens her zu robben und sich ihre hasserfüllten Schimpftiraden anhören zu müssen, würde er seinen Teamleiter nicht enttäuschen. Und auch trotzdem er schon die eine oder andere Träne vergossen hatte auf dieser Mission, wollte er egal was käme einfach weitermachen und durchhalten. Er durfte nicht vergessen, dass das Leben aller Menschen hier auf dem Spiel stand. Da war es völlig egal ob Nakamura Moritaka grade kurz davor war in ein tiefes Depressionsloch zu fallen. Er war mit verantwortlich für all das hier! Man brauchte seine Unterstützung und er würde seine Aufgaben mit all seiner Kraft erledigen. Ja, ungefähr genau das redete der kleine Moritaka sich grade ein, als er dem fluchenden Mädchen stur durch den Schacht folgte und seinen Blick an den Boden heftete. Warum er sich dies einredete? Da blieb eben nicht mehr viel Zeit für irgendwelche dummen Gedanken! Zum Beispiel dass sie böse fluchte, ihn wahrscheinlich verachtete oder dass sie mit ihrem weiblichem Hinterteil vor ihm hin und her schwang… Sie machte ihm große Angst, das konnte er wohl kaum verheimlichen.
Moritaka schwieg jedenfalls eine ganze Weile, während aus dem Mund der jungen Tsugumi unglaublich viele Flüche kamen, welche er versuchte zu ignorieren. Stattdessen sagte er lieber gar nichts und beschloss erst wieder zu reagieren, wenn es darauf ankam. Also wenn sie ihn direkt ansprach oder so… Stattdessen gingen seine Gedanken in anderen Regionen umher. Wie es wohl den anderen ging? Hoffentlich waren sie wohl auf… Moritaka machte sich, egal ob das nun gut oder schlecht zu bewerten war, nun einmal immer viel mehr Gedanken über andere, als über sich selbst. Vor allem um die junge Nanami, welche ja dem Tiefenrausch verfallen war, machte er sich große Gedanken und er hoffte wirklich, dass sie wieder auf die Beine kommen würde… In dem Moment, als er darüber nachdachte, erklang ein leises Kratzen in dem Schacht, für beide Anwesenden deutlich hörbar. Der stille, blonde Junge hielt sofort an und versuchte es blitzschnell zu lokalisieren. Ja, er hatte wahrlich professionell gehandelt! Aber wieder sollte ihm das nicht besonders lang gelingen. Doch dann, als das Geräusch ertönt war, war nämlich nun Tsugumi aufgeschreckt und sagte laut: „Chamu!“ Doch dann folgte dem noch eine weitere Sache, die ihn aufhorchen ließ. Als sie erschrocken war, hatte sie ihren Kopf hochgezogen und diesen an der Decke des Schachtes angeschlagen. Das laute, dumpfe Geräusch hallte in seinen Ohren und sofort reagierte er, indem er sie erschrocken ansah. „Komachi-san! Alles okay?“, fragte er hastig und sah besorgt in ihre Richtung, während sich nur Sekunden nachdem er dies gesagt hatte, das Geräusch wiederholte und nun schneller von dannen zog. „Verdammt!“, fluchte sie und ignorierte seine Frage scheinbar völlig. Auch wenn sie schon wieder vollkommen in Rage war, merkte der gutherzige Junge das nicht einmal und war nach wie vor besorgt um ihren Zustand, nachdem sie sich ja gestoßen hatte. „Hast du dir wehgetan?“ Aber schon drehte die Schwarzhaarige sich um und bedachte Moritaka mit einem unfassbar wütenden Blick. „Sei doch einfach mal still, verdammt!“, fuhr sie ihn aufgebracht an. „Wenn du nicht deinen Mund aufgemacht hättest, wäre er sicher nicht davongerannt!“ Ihre Stimme wurde immer lauter und scheinbar auch bedrohlich. Vor allem aber ihr Blick schmerzte in Moritakas Gesicht, als hätte sie ihn geschlagen und nicht nur angefahren. Traurig wandte er seinen Blick der Wand zu und nickte zittrig. „T-Tut mir Leid… I-Ich m-meinte es n-nur gut…“, murmelte er ziemlich eingeschüchtert, woraufhin er von ihr aber nur eine sehr niederschmetternde Antwort erntete. „Tz, Idiot. Ich kann auf mich selbst aufpassen. Mischt du dich immer so in Dinge ein, die dich absolut nichts angehen?!“ Als sie ausgesprochen hatte, trafen ihn ihre Worte so hart wie ein Blitz. Viel schlimmer und schmerzhafter als ein Schlag ins Gesicht. Er riss die Augen weit auf und schon wurden sie von einem glasigen Schleier überzogen… Sie hatte ja so Recht… Er wollte immer nur das Beste für andere, doch hang er sich oft dabei so in die Angelegenheiten anderer ein, dass er völlig aus den Augen verlor, dass ihn das alles gar nichts anging. Schluchzend wischte er sich die Tränen aus dem Gesicht, während sie genervt seufzte und einfach weiter robbte. Das hatte er heut schon einmal verbockt… Atsui hatte ihn das ganz genau spüren lassen, auch wenn er nicht so direkt war. Wie sollte er überhaupt irgendjemandem helfen, wenn er sich selbst nicht mal annähernd im Griff hatte? Wenn er die anderen Menschen nicht einmal ansatzweise verstehen konnte… „Komm jetzt, ich denke du sollst auf mich aufpassen, Trottel.“ Moritaka zuckte erschrocken zusammen, wischte die Tränen wieder weg und nickte stumm. Er sollte sich einfach aus ihren Angelegenheiten heraushalten und auf sie achten, mehr musste er nicht tun. Shinobi mit Leib und Seele sein, das war es nicht, was man sich von ihm wünschte, wie es aussah…
Während das Mädchen nun also innerlich scheinbar immer noch kochte, folgte Moritaka ihr stumm, immer weiter in seinen Selbstzweifeln versinkend. Dennoch war er bemüht ihre Aufgabe zu erfüllen und so folgten sie den immer wieder auftretenden, leisen Geräuschen in den Schächten. Moritaka bemühte sich sehr ihr alles Recht zu machen und half sogar sehr gut dabei, auch wenn sie ihn trotzdem ständig beschimpfte, berührte es ihn in seiner ohnehin deprimierten Lage ohnehin nicht mehr. Nach einer Weile aber sehr plötzlich hörte der Nakamura die Geräusche auf einmal hinter sich. Irritiert drehte er sich um und begann leise zu flüstern, als er ein kleines flauschiges, Pelztierchen erblickte. „Psst, Komachi-san. Da ist etwas… Ein kleiner Hamster.“ Sofort horchte sie auf und machte auf der Stelle kehrt. „Chamu-chan!“, hauchte sie glücklich und packte Moritaka grob am Knöchel. „Du musst ihn fangen und stell dich ja nicht wieder an wie ein Mädchen, klar?!“Mit einem kräftigen Drücken an seinem Bein unterstrich sie ihre Aussage, woraufhin Moritaka nur verlegen nickte und sich langsam in die Richtung des Hamsters bewegte. Doch egal wie sehr er sich anstrengte, das Tier war so geräuschempfindlich, dass es davonrannte, sobald er sich näherte. Und jedes Mal wenn es weiterlief, kassierte Moritaka Schläge, Kniffe und Kratzer von der Schwarzhaarigen. Er entschuldigte sich, immer und immer wieder, doch es juckte sie nicht im Geringsten. Eigentlich war er am Ende seiner Kräfte und vor allem mit seinen Nerven angekommen und wollte sich nur noch heulend verkriechen, doch wollte er Jun keinesfalls enttäuschen. „Ok… Diesmal werde ich es schneller versuchen.“, murmelte er nachdenklich sich selbst zu und noch bevor Tsugumi ihn warnen konnte, dass er dem Hamster nicht wehtat, stellte der Nakamura die Füße auf und kroch so schnell er konnte durch den Schacht. Dabei stieß er sich, blieb mit dem Ärmel seiner geliebten Jacke an einer Schraube hängen, wodurch er diesem einen großen Riss verpasste und kratzte sich dabei auch an einigen Körperstellen… Ja zum Schluss warf er sich sogar heldenhaft dem Hamster entgegen und als er das kleine Plüschtier in seinen Händen hielt, strahlte er vor Glück… Bis ihn die Schwerkraft daran erinnerte, dass sie es nicht gut mit großen Genin meinte, die in Schächten herumsprangen. Hier ein lautes Knacken, da ein lautes Knacken und schon trennten sich die beiden Teile des Schachtes und zeigten Moritaka nichts als den nackten, kalten Boden unter seinen Füßen, den er, laut jeglichen Gesetzen der Schwerkraft, gleich küssen würde. Hastig zog er den Hamster an sich heran und nahm ihn schützend in die Arme, während er sich lieber auf den Rücken fallen ließ, als dass er dem kleine Geschöpf etwas tat. Nach einem lauten, dumpfen Knallen lag Moritaka am Boden und ein Blick des, nicht mehr ganz so frisch aussehendem, Jungen verriet, dass Tsugumi angehuscht kam und aus der Öffnung hervorblickte, die Moritaka grad selbst verursacht hatte. „Ist Chamu okay?!“, fragte sie besorgt und sah den blonden Jungen am Boden besorgt an. „Hai, hai…“, murmelte er und streckte die Arme vom Körper um dem Mädchen das sorglos kleine Pelztier zu zeigen, welches er grade in seinen Händen hielt. Mit einem verlegenen Lächeln blickte er ihr entgegen, sodass er sogar seine Angst vor ihr vergaß. Denn trotzdem er grade einen Lüftungsschacht zerstört, sich seine Jacke zerrissen und sich selbst einige kleine, aber augenscheinliche Wehwehchen zugelegt hatte, war er grade stolz auf sich. „Warte, ich komm runter!“, sagte sie eilig, ehe sie sich schon am Schacht zum Boden herunter hangelte. Moritaka selbst setzte sich auf und betrachtete lächelnd den Hamster. Also hatte er doch mal das Richtige getan! „Gib ihn mir!“ Doch Tsugumi war biestig wie eh und je und riss ihm das Tier quasi aus der Hand. Schmunzelnd beobachtete Moritaka, wie sie das kleine Tier an sich nahm und in ihre Arme schloss. „Chamu-chan~ Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht! Du darfst nie mehr weglaufen Liebling!“ Nun klang ihre Stimme wieder so warm und ein sogar recht niedliches Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen. Auch sie hatte also ihre gute Seite… „Moritaka?“, begann sie nun sehr plötzlich und überraschte den Blonden etwas. „Danke.“ Dieses einzelne, nett gemeinte Wort war es, dass ihn davon überzeugte, dass er doch weniger Versager war, als er gedacht hatte. Ein kleiner Stein fiel ihm von seinem Herzen… „Aber das hätte ich auch allein gekonnt. Und das nächste Mal mache es gefälligst nicht so brutal und gefährlich. Du hättest Chamu etwas antun können man!“ Egal wie sehr sie ihn anschrie und mit Flüchen belegte, der Dank war doch ihr ernst gewesen. Er ließ all diese Worte über sich ergehen, entschuldigte sich sogar noch einmal dafür und rappelte sich auf und klopfte den Dreck von seinen Klamotten. „Komachi-san? Wü-würdest du u-uns wieder z-zu den a-anderen bringen, jetzt w-wo du d-deinen Freund wi-wieder hast?“ Während er dies, mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen fragte, entledigte er sich seiner kaputten Jacke und verstaute diese in einer Schriftrolle. Nun stand er da also, in seinen viel zu großen Hosen, welche grade so mit dem Gürtel an seinem Körper festzuhalten schien und einem schwarzen, ärmellosen Hemd, welches auch eher von seinem Bruder zu stammen schien. Allgemein gab er ja schon ein recht männliches Bild ab, auch wenn er eher wirkte, als hätte er diese Sachen nicht für sich, sondern für einen Kerl der zwei Köpfe größer war als er, gekauft. Auch Tsugumi bemerkte dies und wies ihn streng darauf hin, dass er sich mal Klamotten in seiner Größe zulegen sollte. Aber komischerweise war es ihm völlig egal gewesen, wie sehr sie ihn mit ihren bösen Worten belegte, nur allein für ihren Dank konnte er all dies schmerzfrei ertragen, erstaunlich nicht?
Streng wie eh und je wies sie ihm den Weg an und führte ihn unter großem Gemecker zurück in den Raum, aus dem sie gekommen war. Dass sie sich hier auskannte, wunderte ihn nicht wirklich, nachdem sie all diese Schächte durchgekrochen war. Als sie wieder ankamen, war Yu die Erste, die Moritaka und Tsugumi in Empfang nahm. „Oh Tsugumi-san, hast du gefunden wonach du gesucht hast?“, fragte sie lächelnd, bis sie den etwas verunstalteten Moritaka erblickte und ihr scheinbar die Worte fehlten. Nun ja, er wirkte jetzt auch sehr zerzaust, sah im Gesicht dreckig und verheult aus, da sie durch so viel Staub gekrochen und er auch geflennt hatte. Seine Arme waren zerkratzt und mit blauen Flecken überseht und auch in seinem Gesicht fanden sich einige Spuren des Rumkriechens und vor allem des Absturzes wieder. Tsugumi hingegen wirkte völlig frisch, als hätte sie darunter nicht eine Sekunde leiden müssen. „Ja, aber das nächste Mal solltet ihr mir schon eine nützlichere Person mitschicken. Der war echt fast nur ein Klotz am Bein… Naja, immerhin hat mir ja doch geholfen, auch wenn es besser gegangen wäre!“, zischte sie gereizt wie immer und sah Moritaka dabei nicht an, nein eher sprach sie von ihm, als wäre er ein Hund. „Alles okay, Moritaka-kun?“, fragte Yu scheinbar etwas irritiert von seinem Auftreten… „E-Eh ja. W-Wo sind J-Jun-san u-und A-Atsui-san?“ Gute Frage… Wo steckten die und wo sollte Mori nun hingehen? Tsugumi schien ja nun jegliches Interesse an ihm verloren zu haben, zog sich zurück und drückte ihr kleines Pelzknäuel an sich… Das beruhigte ihn irgendwie doch sehr …
 

Ryuugu Jun

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Es war nur ein einziges Ninjutsu, man konnte denken es sei kaum der Rede wert gewesen, aber für Jun war es ziemlich anstrengend. Es war schon irgendwie ziemlich dämlich gewesen etwas das ihn so anstrengte auf so etwas Banales wie eine Tür zu verschwenden, aber sein Temperament war einfach mit ihm durchgegangen. Aber das wichtigste war dass die Tür jetzt endlich offen war.
Doch da die Aktion ordentlich an seinen Reserven gezehrt hatte lies Jun jetzt erstmal Atsui den Vortritt und beobachtete was der blonde Junge veranstaltete. Nebenbei konnte er noch darüber nachdenken wieso er sich plötzlich so anders benahm. Noch vor einer knappen halben Stunde war der Junge recht weich und wirkte wie eine ziemliche Heulsuse, jetzt legte er aber plötzlich ein verdammt hochnäsiges Verhalten an den Tag, etwas das Jun gar nicht leiden konnte. Der Ryuugu war dem Blondschopf sicherlich in mehr als einem Punkt überlegen, natürlich konnte man nicht bestreiten dass sicher auch Atsui vieles besser konnte an er selbst, aber genau deswegen war doch ein gewisser Respekt angemessen. Wenn das aber mehr war als nur ein kurzes Ausreißer dann würden die Beiden noch schwere Probleme miteinander bekommen.
Als der blonde Genin sich dann langsam durch den Raum arbeitete und dabei verkündete dass Drähte gespannt waren zwang er Jun jedoch seine Gedanken wieder auf die Mission zu konzentrieren. Wieso spannte jemand Drähte durch ein einfaches Büro und spickte es mit Fallen? Die Falltür schien noch vergleichsweise Harmlos, als Atsui den Tisch berührte versuchten versteckte klingen ihn zu durchbohren. So langsam fand der Ryuugu dass hier etwas nicht stimmen konnte, er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen dass so etwas normal war. Er wandte sich an Yu. "Macht lieber dass ihr hier verschwindet! Wer weis was da noch alles drin ist." Yu nickte zögerlich. "Kommt ihr denn zurecht? Was wenn euch was passiert?" Jun winkte ab und schnaubte verächtlich. "Hey, wir sind immerhin Shinobi, wir kommen schon klar, wenn wir wirklich nicht wieder kommen könnt ihr ja immer noch nach uns schauen." Yu machte sich auf den Weg und Takeshi folgte ihr Wortlos.
Als die Beide weg waren warf Jun einen Blick auf Atsui und anscheinend hatte er etwas Interessantes gefunden. Es war also Zeit dass er sich selbst auch mal in die Höhle des Löwen wagte. Um etwas lockerer zu werden streckte er sich und ging dann langsam auf die Tür zu. Die Drähte waren sehr dünn und daher kaum zu sehen, es war also nur schwer zu vermeiden einen zu berühren, er hoffte dass die Dinger erst wenn sie rissen etwas auslösten und nicht bereits wenn man sie leicht berührte.
Die beiden verschiedenfarbigen Augen suchten den Raum konzentriert nach Drähten oder anderen Anzeichen für Fallen ab. Es war ziemlich anstrengend den Dingern auszuweichen da sie kreuz und quer gespannt waren, man musste sich also ziemlich verbiegen um keinen Draht zu berühren. natürlich ging das nicht endlos gut, etwa in der Mitte des Raumes spürte Jun ein kurzes ziehen an der linken Hand, leider hatte er nämlich den Fehler gemacht den Arm auszustrecken um sich besser auszubalancieren. Er wusste sofort was passiert war und sein Blick glitt hektisch durch den Raum, über sich hörte er ein kurzes Klicken und als er hinsah waren da kleine Löcher in der Decke. Nur Augenblicke später schossen Nabeln aus den Löchern und zielten natürlich direkt auf den Ryuugu, immerhin hatte er ja den Draht zerrissen. "Scheiße!" Er drehte den Oberkörper zur Seite und musste sich dabei mit der rechten Hand abstützen um nicht umzufallen. Die Nadeln schlugen metallisch klimpernd auf den Boden und ein erleichterter Seufzer signalisierte dass sie ihr Ziel verfehlt hatten. Ein paar Sekunden später richtete er sich langsam wieder auf und der Trip ging weiter.
Nach einer knappen Minute hatte Jun endlich den Schreibtisch erreicht an dem Atsui stand und warf einen skeptischen Blick auf das was er in Händen hielt. Aber selbstverständlich hatte er keine Ahnung was sie da vor sich hatten. Es war eine Zeichnung, aber was sie darstellte wusste er nicht, überall waren farbige Linien und Zahlen standen daneben. "Hast du auch nur den Anflug einer Ahnung was das sein soll?" Nach ein paar Sekunden sinnlosen Starrens auf die Zeichnung schüttelte Jun den Kopf und schaute sich um. Sein Blick fiel auf einen Aktenschrank und irgendwie war er neugierig was darin verwahrt wurde. Er bewegte sich langsam und vorsichtig darauf zu und wich dabei wieder einige Drähten aus. Als er sein Ziel erreicht hatte betrachtete er den metallenen Schrank mit seinen zahlreichen Fächer nachdenklich. Langsam streckte er eine Hand aus und versuchte eines der Fächer zu öffnen, aber genau in dem Moment in dem er den Griff des Faches berührte durchzuckte ein heftiger Schmerz seinen Arm.
Jun knirschte verärgert mit den Zähnen und schaute den Schrank wütend an. "Elendes Mistding." Er atmete ein Mal tief durch und schaute dann zu Atsui. "Ich glaube hier ist was wichtiges drin. Zumindest fällt mir kein anderer Grund ein warum man einen Aktenschrank unter Strom setzen sollte." Ein nachdenklicher Ausdruck formte sich auf dem Gesicht des Ryuugu, es war nicht schwer zu erraten dass er darüber nachdachte wie er den Schrank auf bekam.
Nach einigen Momenten fiel Juns Blick auf die Nadeln die ihn vorhin beinahe getroffen hatten. "Ich glaub ich hab’s." Langsam ging er in die Hocke und streckte sich nach einer der Nadeln aus. Als er sie in Händen hielt bemerkte er dass sie in irgendeiner Flüssigkeit getränkt waren. "Sieht aus als wären die Teile sogar vergiftet, da hab ich ja echt Schwein gehabt dass die mich nicht erwischt haben." Als nächstes benutzte Jun die Nadel um den Schrank mit dem metallenen Fußboden zu verbinden und genau in dem Augenblick als die Nadel die tat schlug sie heftig Funken, ein deutliches Knistern ertönte und der charakteristische Geruch nach Strom erfüllte den Raum. Der Schrank stand auf einer Gummimatte oder etwas ähnlichem und wenn man ihn mit dem Boden verband bekam man einen Stromschlag, jetzt blieb nur zu hoffen dass die Nadel ausgereicht hatte um die Sicherung durchbrennen zu lassen. Jun richtete sich auf, atmete ein Mal tief durch und griff dann vorsichtig nach einer Schublade des Schrankes. Als er keinen Schmerz fühlte grinste er zufrieden, immerhin hatte er gewonnen.
Nacheinander durchwühlte er jedes Fach des Schrankes und suchte nach etwas dass den Stromschlag rechtfertigte. Schließlich fand er einen dicken Ordner auf dem 'Versuchsprotokolle' stand. Jun blätterte das Ding schnell durch und überflog einige Seiten, allerdings verstand er nicht viel, trotzdem nahm er den Ordner an sich, das Ding machte ihn einfach neugierig.
Schließlich wandte er sich an Atsui. "Los, lass uns hier verschwinden, ich hab die Schnauze voll." Ohne auf eine Bestätigung seines Teamkollegen zu warten trat Jun seinen Weg, aus dem fallengespickten Büro heraus, an.
 

Hyuuga Ryu

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Ein unter Strom stehender Aktenschrank? Fallende Nadeln? Atsui hatte noch nie etwas gesehen, was diesem Büro auch nur im Entferntesten nahe kommen könnte. Waren sie nicht eigentlich in einem Vergnügungspark? Obwohl sich der Najikama immernoch nicht so ganz vorstellen konnte, wieso irgendjemand freiwillig an diesen Ort gehen würde, um Spaß zu haben (schließlich gab es genügend sichere Alternativen), war er sich doch ziemlich sicher, dass die Fallen nicht Teil eines solchen Parkes sein sollten. Verdächtig war vor allem, dass es sich hierbei nicht um eine Abstellkammer oder Ähnliches handelte, sondern um ein Zimmer, das von normalen Menschen häufig aufgesucht wurde. Durch all die Gefahren, die Jun und Atsui nun noch einmal durchqueren mussten, damit sie aus diesem Höllenraum herauskamen, wirkte es nicht gerade wohnlich. Nein, jemand musste diese Drähte vorsätzlich gespannt haben, jemand hatte den Aktenschrank unter Strom gesetzt und die Tür abgeschlossen. Der Junge wurde das Gefühl nicht los, dass es sich bei diesem Raum nur um einen Köder handelte. Eine Falle in der Falle, sozusagen. Er würde diesen Gedankengang vor Moritaka und seinem Teamleiter noch einmal ausbreiten, wenn er in Sicherheit war, doch im Moment saß der Schreck noch zu sehr in seinen Glieder, als dass er sich durch tödliche Drähte bewegen und gleichzeitig Thesen vorbringen konnte. Stattdessen dachte er, während er sich darauf konzentrierte keine weiteren Falltüren oder Nadelgeschosse auszulösen, darüber nach, was sie gefunden hatten: Eine Akte und ein Stück Papier, welches sich nicht genau identifizieren ließ. All das kam dem kleinen Jungen definitiv spanisch vor. An so einem Ort - wie modern er auch sein mochte - hatten Todesfallen einfach nichts verloren. Das erinnerte ja schon an einen Horrorfilm...fehlten nur noch die Zombies, die ihre Gehirne verspeisen wollten...Wieder musste Atsui an die erstaunlich teuren Ausstattungen der Ärzte denken, die ihm ebenso seltsam vorgekommen waren. Ganz klar: Hier stimmten einige Dinge nicht.
Mit vor Anstrengung zu einer schmalen Linie gepressten Lippen schaffte der Kleinere es letztendlich durch die Fallen hindurch, indem er einfach genau das tat, was auch Jun machte - da der Andere beträchtlich größer und breiter war als er selbst gestaltete sich das Entkommen so mehr oder weniger als Kinderspiel, zudem wusste er ja schon, wo sich die Drähte befanden und suchte nicht im Unbekanntem nach verborgenen Fallen. Mit einem leisen Schrei und einem Sprung über die Falltür gelangte also auch Atsui ins Freie, das Papier schützend vor seine Brust gepresst. Er musste scheußlich aussehen, total zerrupft und mit einem blutigen Finger. Während er also neben Jun wieder zu den anderen stolzierte und sich seine Frisur so gut es ging in Ordnung brachte, klappte ihm beinahe der Mund auf. "Moritaka-san?", fragte er besorgt und erschrocken zugleich und kam die letzten paar Schritte auf sein Teammitglied zu, welches irgendwie aussah, als hätte es Bekanntschaft mit mehreren wilden Tieren gemacht. Die blauen Augen des kleinen Jungen suchten ihn nach ernsthaften Verletzungen ab, bevor ihm einfiel, dass er ihn ja nicht ansehen durfte, und Atsui eilig seinen Blick auf Yu richtete, die ihn freundlich anlächelte. Puh, beinahe wäre seine Maske gebröckelt. Wie würde das denn aussehen, wenn er sich am Ende noch um Mori sorgte? Erst zickte er ihn an und dann spielte er die besorgte Mutter? Mit einem Kopfschütteln und dem Vorsatz, Moritaka erst wieder zu beachten, wenn er versichert hatte, dass es ihm gut ging, faltete er hochprofessionell das Stück Papier auseinander und hielt es Yu vor die Nase. "Haben Sie das schon einmal gesehen?" Die Frau runzelte die Stirn und studierte den Plan voller Nummern und Linien, ehe sie entschuldigend den Kopf schüttelte. "Leider nicht, Atsui-kun. Wo hast du...-" Sie brach ab und blickte ihm verdutzt hinterher, denn der kleine Blondschopf hatte sich einfach wieder umgedreht und verschwand in eine andere Richtung. Natürlich war das unhöflich, aber der Najikama hatte im Augenblick keinen Nerv dafür, ertraglose Gespräche zu führen. Er wollte einfach so schnell wie möglich aus der Reichweite des Nakamura sein, um sein seltsames Sorgengefühl zu verdrängen. Gefühle waren ja im Allgemeinen eher schlecht, doch er wusste, dass es seine Pflicht war, für das Wohlergehen seiner Teamkameraden einzustehen. Aber wieso fühlte er sich dabei so eigenartig? Lag es daran, dass Mori irgendwie...männlich...ausgesehen hatte? Fast so männlich wie die Jungen, die früher immer die Äpfel von der Plantage seines Vaters geholt hatten...Vollkommen verdreckt, aber irgendwie doch wieder glücklich und stolz, die Arbeit verrichtet zu haben. Vielleicht hatte Atsui ja eine Schwäche dafür...
"Habt ihr das schon einmal gesehen?" Gott, hielt er da gerade einem Hund einen rätselhaften Gebäudeplan vor die Nase...? Mit den Zeigefingern massierte sich Atsui den Nasenansatz, ehe er zu Coco umschwenkte, die tatsächlich soetwas wie eine geschäftige Denkermiene aufgesetzt hatte. "Hm...sieht aus wie Gekritzel. Ich kann schöner malen als du!" Sie streckte ihm die Zunge heraus. Er konnte es nicht fassen. War er denn von Idioten umgehen? Nicht einmal die Mitarbeiter konnten mit diesem Zettel etwas anfangen?! Atsui beschloss zu den anderen zurückzukehren, und statt auf einer sinnlosen Odyssee nach am Ende nutzlosen Hinweisen zu fischen, würde er ihnen seine bisherigen Theorien darlegen....
"Also...", sagte er schließlich, vor Jun, Moritaka und Yu stehend und hoffend, dass er nicht irgendwelche hochwichtigen Gespräche unterbrach, "Ich weiß nicht genau was du gemacht hast, Moritaka-san, aber nach meinen bisherigen Erkenntnissen denke ich, dass es sich hier um etwas weitaus Größeres handelt als eine bloße Rettungsaktion. Ich habe dieses Stück Papier gefunden, in einem von Fallen gespickten Büro, das mir im Nachhinein beinahe vorkommt, als hätte man es uns auf dem Silbertablett präsentiert. Ich habe keine Ahnung, was das sein könnte, ebenso wenig zweifle ich jedoch daran, dass Umiparesu mehr ist, als es zu sein scheint. Noch kann ich meine Theorie nicht beweisen, aber ich bin mir fast sicher, dass dies hier nur der Auftakt für eine weitaus gefährlichere Sache gewesen ist..." Mit einem Gesichtsausdruck irgendwo zwischen entnervt und nachdenklich wandte er sich nun Jun zu, schließlich war er ihr Chef und bestimmte, was zu tun war. "Hast du in dieser Akte irgendetwas Interessantes gefunden? Und wenn nicht...weißt du schon, wie wir als nächstes vorgehen? Wir stehen immernoch unter Zeitdruck und haben wertvolle Minuten vergeudet, wenn dieser Ausflug am Ende sinnlos gewesen ist..." Es klang vielleicht vorwurfsvoll, aber Atsui hatte doch irgendwie Recht, oder nicht? Sie waren im Prinzip genauso weit wie vorher und hatten das verschwendet, was sie am dringensten brauchten: Zeit. Zum Haareraufen war das...
 
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Yuudari Umiko

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Der zerzauste Junge sah nicht nur etwas dreckig und zerkratzt aus, sondern war auch innerlich etwas aufgewühlt. Dieses Mädchen hatte ihm das Leben in den letzten Minuten wirklich nicht einfach gemacht, aber umso erleichterter war er, dass er nun wieder zurück bei den anderen war, wo er ihr einfach einigermaßen vom Leib bleiben konnte. Während die freundliche Yu sich immer wieder besorgt darüber erkundigte, ob der Nakamura nicht eine Pause brauchte, weil er etwas fertig wirkte, versuchte er wiederum ihr klarzumachen, dass das alles halb so wild war, wie es aussah. Auch wenn es ihn doch schon ein wenig getroffen hatte, dass seine liebste Jacke etwas kaputt gegangen war, doch ein fingerfertiger Typ wie er konnte ja wohl seine Jacke wieder flicken. Was ihn viel mehr an seiner Situation störte, war das alle ihn mit großen Augen anstarrten, als hätte er mit einem Tiger gekämpft. Der große, blonde Junge war sich dem bewusst, dass dies einfach nur von der Irritation herkam, dass er wirkte, als hätte er einen Ringkampf mit einer Bestie hinter sich, dennoch kam er sich komisch unter ihren Blicken vor. Was sie wohl dachten? Ob er sich dumm angestellt hatte, weil er so aussah? Ob er Tsugumi und sich selbst in Gefahr gebracht hatte? Oder dachten sie das kleine Plüschtier hätte ihn so zugerichtet? Hoffentlich doch nicht, denn so schwach und weich war er dann doch nicht. Alle von ihnen ließen ihren Blick mindestens einmal über ihn rauschen und sie alle hatten dabei einen mehr oder weniger komischen Blick. Er riss sich zusammen sich seine Panik in dieser Situation nicht anmerken zu lassen, auch wenn er wieder zittrig wurde und ihm der kalte Schweiß ausbrach. Sein Blick schwankte zwischen den Blicken hin und her und er hoffte, dass sie sich bald an diesem Anblick satt gesehen hatten…
Doch seine Hoffnungen wurden recht schnell zerschlagen, als er von einer sehr bekannten Stimme seinen Namen hörte. Als sein nervöser Blick sich nach den Worten umdrehte, hatte er schon an der Stimme etwas erkennen können, dass nicht unbedingt zum Verhalten der Person, um die es sich handelte, passte. Der Najikama sprach mit einer Besorgnis in der Stimme, welche Moritaka zuvor nicht gehört hatte. Nervös blickte er sich um und wurde irgendwie verlegen. Er wollte nicht wie der Loser dastehen, nur weil er so aussah. Das Letzte was er wollte, war dass sein Team ihn für einen unfähigen Loser hielt. Und wieder Blicke, oder eher diesmal einer, der seinen ganzen Körper abzufahren schien. So etwas entging dem aufmerksamen Blonden nicht. Jeder Blick fühlte sich an wie ein Stich mit einer Nadel, wirklich sehr unangenehm für den Jungen. Leider war er, grade was seine Teammitglieder betraf, wesentlich empfindlicher was schockierte oder besorgte Blicke anging. Es machte ihn unfassbar nervös und er dachte sich alle möglichen Dinge, als der Najikama ihn ansah, was er hätte denken können. Deswegen konnte er dem, auch wenn es nicht mal lang war, bis der Junge ja selbst bemerkte, dass das nicht unbedingt gut war, nicht wirklich standhalten. Die Reaktion ließ nicht lang auf sich warten. Der zittrige Junge ging nur wenigen Sekunden des Blickes kreidebleich in die Knie, schlang einen Arm um seine Beine und hockte scheinbar verängstigt auf dem Fußboden, während er mit dem anderen Arm sein Gesicht verdeckte. Dabei flüsterte der ängstliche Junge sich immer wieder selbst zu, dass alles halb so schlimm war und niemand irgendwas gesagt hätte. Hoffentlich half das. Man konnte das nun entweder als Panikattacke oder als Verlegenheit deuten, aber wenn man es wusste, war diese Reaktion doch sehr offensichtlich verständlich. Während Atsui die Leute befragte und so schnell er konnte das Weite suchte, hockte der andere Blonde auf dem Fußboden und versuchte sich zu beruhigen. Was Jun wohl von seinem kompetenten Team aus zwei blonden Schnarchnasen hielt, wovon einer der beiden einem Hund einen Gebäudeplan unter die Nase hielt und der andere weinerlich am Boden rumhockte? Moritaka jedenfalls bemerkte nichts von dem peinlichen Fehler des kleineren Blonden. Nachdem der Najikama der kleinen Coco das Blatt unter die Nase gehalten hatte, kam diese nun auf Moritaka zu und rüttelte an seiner Schulter. „Oi O-Nii-san, geht’s dir gut? Ist dir schlecht?“, fragte das kleine Mädchen Moritaka, was natürlich dessen Aufmerksamkeit sofort weckte. Er blickte unter seinem Arm hervor und zwang sich ein Lächeln auf die Lippen, als er das Mädchen mit seinen blauen Augen anstrahlte. „Keine Sorge Coco-chan, alles okay.“, erklärte er wieder etwas ruhiger, während der kleine Köter des Mädchens vor seinen Füßen herumsprang. Das hatte ihm noch mal den Arsch gerettet. Das Mädchen packte nun also seine Hand und zerrte ihn gewaltvoll nach oben, während er versuchte sich wieder zu fangen…
Moritaka bemühte sich nun wieder sich nicht mehr wie ein Kind zu benehmen, in dem er gespielt sicherer zu werden versuchte und Atsui zuhörte, welcher grade das Worte ergriff. Was sagte er da? Jun und Atsui waren in einem von Fallen gespickten Büro gewesen? Wer würde denn so etwas tun? Moritaka war irritiert, aber das machte ihn definitiv nachdenklich. Irgendwas stimmte hier nicht, sie mussten nur noch herausfinden was… Die Theorie des Najikama, dass hier mehr als nur ein Freizeitpark dahintersteckte, fand Moritaka auch nicht unbedingt abwegig. Hier gab es so viele ungewöhnliche Dinge, so viele schreckliche Zufälle und der mit Abstand größte Zufall war, dass hier irgendwie kein Mitarbeiter mehr zu finden war, oder nicht? Während Moritaka sich darüber Gedanken machte und diese ordnete bis er sich zu Wort melden wollte, traten laute Schritte näher heran. Grade als er zum Sprechen ansetzen wollte, spürte er etwas Schmerzhaftes an seinem Arm. „Aus dem Weg, ihr Anfänger kriegt ja nichts gebacken!“, hörte man Tsugumis grimmige Stimme, welche grade Moritaka mit der linken Hand, in der sie nicht den geliebten Hamster hielt, einfach aus ihrer Bahn schubste. Stand er wirklich so ungelegen oder wollte sie ihn einfach nur fertig machen? Erschrocken versuchte er sich noch aufzufangen und schaffte es grad so das Gleichgewicht zu halten, bevor er mit dem Gesicht wieder im Dreck landete. Tsugumi hatte ihn heut schon oft genug zu Boden gestreckt. Er sagte nichts und rieb sich den Arm… Mal wieder steckte er einfach ein, ohne etwas dazu zu sagen, obwohl ihr Handeln wirklich ungerechtfertigt und gemein war. Zielsicher lief das Mädchen in schwarz auf Atsui zu, streckte ihre Hand aus und riss ihm, ohne danach zu fragen oder irgendwas zu tun, einfach den Zettel aus den Händen. Danach zischte sie verächtlich und ließ ihren Blick über das Papier schweifen. Nervös blickte Moritaka zu der Dame, rieb sich noch immer den Arm und seufzte leise. Er wollte was sagen, dass sie sich doch wenigstens gegenüber den anderen benehmen sollte, doch er traute sich nicht… „Seid ihr alle blind?“, fragte sie ironisch und wedelte mit dem Zettel etwas rum, während der Hamster scheinbar unterstützend in ihrer Hand quiekte. „Das ist ganz eindeutig ein Plan des Parks, aber…“ Plötzlich stockte sie und sah reichlich irritiert aus. „Da ist irgendwas unten eingezeichnet, an der Unterseite. Sieht aus wie ein U-Boot.“ Der Blick der Blick des Nakamura wurde nach ihren nachdenklichen Worten skeptisch. Sie alle hatten den Zettel betrachtet und konnten nicht erkennen, dass es sich dabei grade um dieses „Gebäude“ handelte. Außerdem kannte sie sich hier so gut aus… Wieso war ihm dies nicht eher aufgefallen? „Komachi-san?“, schaffte er es erstaunlicherweise ohne den ängstlichen Ton. „Sag mal, wo-woher w-weißt du denn, d-dass das d-der Park ist? D-Du kennst d-dich hier ja s-s-sehr gut aus.“, erkannte er danach scheinbar erstaunt, obwohl er sich sehr sicher war, dass sie mehr wusste, wollte er das Mädchen nicht gleich anzetteln sonst würde sie zickig werden. „Das erkennt jeder Trottel.“, sagte sie bissig, doch dann fuhr sie erstaunlich gelassen fort: „Außerdem hat mein Vater diesen Park mit gebaut.“ Erstaunt zog Moritaka die Augenbraue hoch. Vielleicht war es ziemlich dreist das zu fragen, aber in dieser Situation war es wohl angebracht. Er nahm seinen Mut zusammen und begann: „W-Wenn er mit gebaut hat, w-warum ist e-er nicht hier?“ Ganz logische Schlussfolgerung oder? Tsugumi sah ihn nicht an, gut so, sondern fixierte nach wie vor das Blatt. „Er wurde entlassen, weil niemand auf ihn hören wollte, als er sagte, dass der Park gefährlich wäre.“ Das war nun natürlich der absolute Jackpot. Das Mädchen wusste also schon lange, dass es hier gefährlich war und dennoch war sie hier? Deswegen kannte sie sich so gut aus, aber irgendwie war das alles doch noch viel zufälliger oder? Moritaka wurde skeptisch, vielleicht auch ein bisschen paranoid. Allerdings hatte er das Gefühl, dass Tsugumi ihnen nur helfen wollte, auf ihre mehr oder weniger komische Art. Der Nakamura wischte sich etwas Dreck aus dem Gesicht und verschränkte die Arme vor dem Bauch, als ihm bewusst wurde, dass er da grade über ein Mädchen nachdachte… Tsugumi lief derweil zu Jun und hielt ihm den Zettel entgegen, auf dem sie mit dem Zeigefinger die Stelle zeigte, an der das U-Boot war. „Hier ihr super professionellen Ninjas, macht was draus.“ Danach wandte sie sich ab und knuddelte wieder ihren Hamster, während sie ihn mit piepsiger Stimme piekte und immer wieder: „Chamu, Chamu, Chamu~“, rief… Verstehe mal einer die Mädchen. Was sollten sie jetzt tun? Herr Teamleiter sollte mal ein Machtwort sprechen!
 

Ryuugu Jun

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Als Jun und Atsui die anderen erreichten war der blonde Genin als Erstes ziemlich entgeistert was mit Moritaka passiert war. Zugegebenermaßen, der andere sah ziemlich übel aus, beinahe als hätte er einen Kampf hinter sich, was allerdings in Ermangelung von Gegnern hier untern doch recht unwahrscheinlich war. Nachdem der Ryuugu seinen Teamkollegen einige Augenblicke begutachtet hatte fand er dass es sich lediglich um oberflächliche Kratzer handeln musste, wer konnte schon wissen wo diese Tsugumi ihn hingeschleppt hatte. Da sich aber bereits mehrere der Anwesenden um ihn sorgten und sich nach seinem Befinden erkundigten sah Jun, auch wenn es als Teamleiter vielleicht seine Pflicht gewesen wäre, davon ab es seinerseits auch noch mal zu tun.
Als Atsui sich wieder beruhigt hatte begann er seine erbeutete Zeichnung herumzuzeigen und zu fragen ob einer der anderen irgendeine Ahnung hatte was darauf zu sehen war. Ärgerlicherweise waren die meisten ebenso ahnungslos wie die beiden Genin als sie das Ding das erste Mal betrachtet hatten. Irgendwann unterbrach Atsui seine Umfrage und stellte stattdessen einige Vermutungen bezüglich des Parks in den Raum. Yu fühlte sich allerdings von einigen seiner Äußerungen direkt angegriffen und schaute ihn leicht wütend an. "Willst du etwa sagen ich hätte euch in eine Falle geführt?" Jun hob sofort beschwichtigend die Hände. "Ganz ruhig bleiben! Atsui hat recht, es ist seltsam dass in einem Vergnügungspark ein so mit Fallen gespicktes Büro existiert, aber ich glaube nicht dass einer von uns seine Hände im Spiel hatte. Wäre es nicht ziemlich durchgeknallt seine einzige Chance auf Rettung umbringen zu wollen?" Yu plusterte die Wangen auf und antwortete leicht schnippisch. "Immer wenn ich zu meinem Chef gerufen worden bin war sein Büro ganz normal." Jun kratzte sich skeptisch am Kinn. "Vielleicht wollte er ja irgendwas verstecken." Sein Blick viel auf den Ordner den er mitgenommen hatte und wie auf Kommando sprach Atsui genau diesen Ordner an.
Der Ryuugu hielt seine Beute hoch und zuckte mit den Schultern. "Bis jetzt hab ich keine Gelegenheit gehabt mal einen Blick in das Ding zu werfen, lass mich erstmal n bisschen lesen und dann sehen wir weiter." Ohne weiter auf seinen Teamkollegen einzugehen schlug Jun den Ordner auf und wollte gerade lesen, als plötzlich Tsugumi da stand, sich Atsuis Plan schnappte und mit ihrer typisch liebenswürdigen Art ein paar Informationen in den Raum warf. Das Wissen dass es sich bei der gefundenen Zeichnung um einen Plan des Parks handelte war an sich schon Gold wert, aber dass da eine Art U-Boot eingezeichnet war hätte Jun beinahe dazu gebracht das griesgrämige Mädchen zu umarmen.
Sekundenlang kreißte sein Verstand nur noch darum dass sich soeben eine Fluchtmöglichkeit aufgetan hatte, er hatte endlich eine realistische Chance alle hier lebend rauszubekommen. Die unzähligen Fragen die sich eigentlich sofort stellten hatten da nicht die geringste Chance in Juns Bewusstsein einzudringen. Erst Tsugumis ruppige Aufforderung etwas aus der neuen Sachlage zu machen holte den Ryuugu aus seinen Gedanken und veranlasste sein Hirn wieder seiner eigentlichen Arbeit nachzugehen. Er fragte sich ob sie noch mehr gesagt hatte, denn alles zwischen U-Boot und ihrem letzten Satz gesagt worden war hatte er nicht mal im Ansatz mitbekommen.
Doch dann wurde sein Gesicht ernst, er hatte sich vorgenommen sein Team und alle hier eingeschlossenen lebend aus dieser Sardinenbüchse heraus zu schaffen und das bereits erwähnte U-Boot war seine beste Chance. Jun drehte sich zu Yu, zeigte dabei mit einer Hand auf Moritaka und sein ton duldete keinerlei Widerspruch. "Yu, du schnappst dir Moritaka, schleifst ihn, falls erforderlich, zur Krankenstation und flickst ihn so gut du kannst zusammen." Er wandte sich zu dem älteren Jungen, Takeshi wenn er sich richtig erinnerte, und blickte auch ihn ernst an. "Geh und Hilf Yu, bringt alles aus der Krankenstation mit was ihr tragen könnt und schaut nach Nanami, sobald sie transportfähig ist hauen wir ab!"
Ohne auf Widerspruch oder sonstige Erwiderungen zu warten drehte sich Jun zu Atsui. "Atsui, sammel hier alles zusammen, das schließt die beiden Kleinen und Tsugumi ein." Kurz nachdem ihr Name gefallen war meckerte Letztgenannte auch schon los. "Was ist denn jetzt los? Ich gehe wohin ich will und wann..." Jun schnitt ihr mit einem beinahe schon zornigen Blick das Wort ab. "RUHE! ... Ich werde hier unten niemanden zurück lassen." Tsugumi wurde etwas ruhiger, offensichtlich war sie heftige Gegenrede nicht gewohnt. "Du weist doch nicht mal ob das Boot noch da unten ist." Yu mischte sich ebenfalls sofort ein. "Stimmt, wir wissen gar nicht ob das Bot noch da ist. Eigentlich ist es sowieso das erste Mal dass ich davon höre. Auf der untersten Ebene sind nur Lagerräume für Ersatzteile, da ist ganz selten jemand. Wieso sollte man da ein U-Boot andocken?" Jun knirschte mit den Zähnen, die beiden Frauen wollten ihm doch ernsthaft gerade seine Beste Chance sie hier lebend heraus zu kriegen kaputt reden.
Er war versucht Yu und Tsugumi anzuschreien, aber er rief sich selbst zur Ordnung, zwang sich ein Mal tief durchzuatmen und schaute die Beiden dann an. "Bis jetzt ist das unsere beste- und einzige Chance, wir werden zusammenpacken und nachschauen ob da unten ein U-Boot ist und dann hauen wir damit ab." Yu konnte, und wollte, dagegen nicht weiter argumentieren und machte sich daran ihre Anweisungen bezüglich Moritaka auszuführen. Tsugumi stattdessen seufzte deutlich hörbar und nickte dann. "Schön, meinetwegen. Und, was machst du in der Zwischenzeit?" Jun hielt den Ordner, auf dem in großen schwarzen Buchstaben 'Versuchsprotokolle' stand, hoch. "Ich werd mir das Ding hier mal anschauen. Atsui hat recht, mit diesem ganzen beschissenen Park stimmt was nicht. Und ehrlich gesagt kommt mir dieses Teil hier besonders spanisch vor. Wir müssen sowieso warten bis Moritaka notdürftig versorgt ist und in der Zwischenzeit will ich wissen was hier gespielt wird."
Jun ging zu einer der unzähligen Imbissbuden, setzte sich auf die Theke und schlug den Ordner erneut auf. "Wenn da unten ein U-Boot ist, wieso haben die uns davon nicht informiert? Und Warum zum Teufel ist ein einfaches Büro, egal wer da drin arbeitet, mit dermaßen vielen Fallen gesichert. Ich bin mir ziemlich sicher dass kein normaler Mensch da lebend durchgekommen wäre. Wozu dieser aufriss?" Sein Blick wanderte durch den Raum. "Was auch immer die sich für uns ausgedacht haben, ich lasse niemanden hier unten zurück. Ich werde besser sein als Inoues Teamleiter damals, ich lasse hier keinen verrecken. Koste es was es wolle!" Schließlich richtete sich der Blick der zwei verschiedenfarbigen Augen auf sein Beutestück und er begann zu lesen.
 

Hyuuga Ryu

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Im Umgang mit dem Najikama gab es einige Dinge, die man auf keinen Fall tun sollte, besonders, wenn man ohnehin schon zu der Sorte von Person gehörte, die er nicht wirklich riechen konnte. Demnach hatte Komachi Tsugumi schon verspielt, als sie grob und ohne darauf zu achten, dass Moritaka verletzt war, seinen Arm gepackt und ihn zur Seite geschubst hatte. Unfassbar, wie konnte man nur so ignorant sein? Innerlich entsetzt, äußerlich emotionslos wie immer, ließ er den kurzfristigen Gefühlsausbruch von Yu über sich ergehen, den Jun gnädigerweise abwürgte, bevor sich Schlimmeres daraus entwickeln konnte. Offenbar hatten sie es hier nicht nur mit einer arroganten Tussi zu tun (Tsugumi), sondern auch mit einer Hohlbirne sondergleichen, die sämtliche sachlichen Vermutungen direkt auf sich bezog (Yu). Wäre er nicht so höflich gewesen, hätte der Najikama mit den Augen gerollt, doch so senkte er nur reumütig den Kopf und ließ seinen Teamleiter die Angelegenheit regeln, wie es sich nun einmal gehörte. Gegenrede war schließlich nicht die feine Art. Auch die forsche Forderung der Komachi, die ihn ohne zu fragen von seinem Plan befreite und dann neunmalklug drauflos plapperte, wobei sie - charmant wie sie war - immer wieder nette Komplimente bezüglich ihrer Unfähigkeit loslassen musste, kommentierte er nur mit einer erhobenen Augenbraue und wedelte gönnerhaft mit einer Hand, in Erwartung dessen, welche klugen Ratschläge von dieser Hamsterverrückten zu hören waren. Vermutlich hatte sie genausowenig Ahnung wie die anderen...oder auch nicht. Erstaunlich fundiert analysierte sie den Zettel, bei dem es sich offenbar um einen Plan des Parkes handelte und wies sogar noch auf einen Fluchtweg hin, was der Gruppe sehr wahrscheinlich das Leben rettete. Tja, er mochte sie trotzdem nicht. Während er sie also mit unauffälligen, aber tödlichen Blicken aufspießte, gab Jun bereits Anweisungen, wie mit den neuen Informationen zu verfahren war. Natürlich, nun, da sie sich in unmittelbarer Nähe des Ausganges befanden, galt es nur noch die Überlebenden einzusammeln und so schnell wie möglich durch das U-Boot, das hoffentlich auch wirklich da war, zu entkommen. Hätten sie gewusst, dass es noch einen Ausweg gab, wären sie sicher schneller gewesen. Nanami wäre dann vielleicht nicht krank geworden und er hätte nicht heulen müssen. Warum war Tsugumi nicht auf die Idee gekommen, sie darüber zu informieren? War dieses Unglück am Ende ein Putschversuch ihrerseits, die Entlassung ihres Vaters zu rächen? Zuzutrauen war es ihr allemal. Mit einem wenig begeisterten Blick, der dadurch verschleiert wurde, dass er seinen Pferdeschwanz neu ordnete, quittierte er Juns Verkündung der Aufgabenbereiche der einzelnen Gruppenmitglieder. Zwar sprach sich Atsui durchaus auch dafür aus, dass Moritaka auf die Krankenstation gebracht wurde, das war es nicht, was ihn störte, aber die Kinder hätte er doch mitnehmen können, oder? Coco war doch sowieso schon total verrückt nach ihm, und der kleine Junge ließ sich sicherlich auch schnell bändigen, wenn man Moritaka war. Der Najikama hingegen hatte überhaupt kein Händchen für Kinder, und so schaute er auch einige Sekunden tatenlos dabei zu, wie Coco lauthals verkündete, sie wolle mit Mori gehen und ihn verarzten, ehe er den Arm ausstreckte und sie nicht unsanft, aber auch nicht zärtlich, an sich riss. Mit den Händen auf ihren Schultern, die von ihrem ekelerregenden Piss-Hund abgeleckt wurden. Eine Ader erschien an Atsuis Schläfe, doch er beherrschte sich und tätschelte stattdessen das Köpfchen des kleinen Mädchens, was ihm zugleich Anlass gab, den Hundesabber in ihre Haare zu schmieren. “Ist schon gut, Coco-chan. Wir werden genausoviel Spaß haben.” Oh ja, das werden wir. Hab ich dir schon einmal gezeigt wie gut Hund schmeckt, wenn er gegrillt ist? Die ungeleckte Hand zu seinen Lippen führend, räusperte er sich vornehm, ehe er einen Blick auf Tsugumi und den Jungen warf, dessen Name ihm akut entfallen war. “Man folge mir.” Ohne darauf zu achten, ob sie auch wirklich nachkamen, was nun wirklich nicht sein Problem war, stakste er zu einer Bank in der Nähe, wobei er Coco vorsichtig vor sich hermanövierte und der Zunge ihres Hundes auswich, die ganz verrückt nach seiner Hand zu sein schien. Blöder Köter. Als er sich neben das Mädchen setzte und dabei einen beiläufigen Blick auf die anderen beiden warf, die er ablenken würde, um Jun Konzentration zu verschaffen, stellte er überrascht fest, dass sie sich doch tatsächlich dazu entschlossen hatten, ihm zu folgen. Der schüchterne Junge setzte sich neben ihn und blickte ihn besorgt an, während sich Tsugumi mit in die Hüfte gestemmten Händen vor seinem Blickfeld aufbaute und abfällig mit der Zunge schnalzte. “Und was ist mit mir?!” Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Er war zuerst da gewesen, und NAJIKAMA Atsui würde sicher nicht für eine Rotzgöre aufstehen, die seinen Teamkameraden missbraucht und angezickt hatte und in ihrem ganzen Leben vermutlich niemals das verdienen würde, was sein Vater ihm gab, wenn er sein Taschengeld wiedereinmal kürzte. Ganz langsam faltete er seine Hände in den Schoß, inspizierte haargenau die perfekt manikürten Fingernägel. Nachdem auch der letzte Rest Dreck davon entfernt war und die Komachi mit dem Fuß aufgestampt war, hob er den Blick und schaute erstaunt direkt in ihr Gesicht. “Eigentlich macht man Platz für eine Lady!” Mit einem perfekt gekünstelten, vollkommen unschuldigem Blinzeln schaute er sich nach links und rechts um, so intensiv und lange, bis es dem Mädchen zu bunt wurde und es noch einmal auftstampfte, dass es ihren Hamster nur so vibrieren ließ. “Was ist?!” “Nun...”, antwortete der Najikama, während ein sanftes Lächeln seine Lippen umspielte und blickte wieder zu ihr auf, diesmal ohne sich die Mühe zu machen, irgendwelche Fassaden aufzubauen. “Ich würde das sehr gerne tun, Tsugumi-san.” Sie hob eine Braue, wartete darauf, dass er aufstand, doch stattdessen wurde das Lächeln des blonden Jungen zu einem breiten Grinsen. “Doch leider kann ich weit und breit keine Lady erkennen.” Während Coco kicherte und es aussah, als würde sich die Schwarzhaarige demnächst in einen zornigen Drachen verwandeln, betrachtete Atsui wiedereinmal seine Nägel und freute sich insgeheim, dass sie für einige Sekunden sprachlos war. Natürlich würde sie demnächst explodieren, aber das Babysitten war schon jetzt lustiger, als er gedacht hatte. Und wer wusste es schon, vielleicht würden sich ja noch mehr Gelegenheiten bieten, sie dafür zu bestrafen, was sie Moritaka angetan hatte, bis eben dieser wieder zurückkehrte und sie aus dieser Hölle herauskamen...? Nun, er würde es begrüßen...
 

Yuudari Umiko

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Wohl noch nie hatte Moritaka sich so oft unwohl an einem Ort gefühlt, wie auf dieser Mission. Bis jetzt hatte er nur Pech gehabt, egal was geschehen war und hatte sich dennoch immer irgendwie wieder raus winden können. Doch das größte Problem, welches er mittlerweile völlig auszublenden schien, obwohl es alle anderen sicher völlig fertig machte, war dass ihnen der Tod im Nacken saß, da es bisher kein Entkommen gab. Wieso konnte er das einfach so ignorieren oder eher ausblenden? Wahrscheinlich war seine krankhafte Paranoia in diesem Moment zum ersten Mal in seinem Leben ein richtiger Vorteil. Er dachte nicht an sich selbst, nicht daran, dass er hier unten wahrscheinlich ertrinken würde. Nein, Moritaka dachte daran, dass er die anderen hier raus bringen und alle retten wollte, und da vergaß er völlig aus den Augen, dass sein eigenes Leben in großer Gefahr schwebte. Wohl deswegen konnte der Junge jede dieser Situationen irgendwie handhaben. Zwar fühlte er sich unwohl wie selten zuvor, doch blendete er dies völlig aus, damit es den anderen, denen es sicher auch schlecht ging, irgendwie etwas leichter fiel. Er war ziemlich naiv, wenn er glaube, dass er Menschen so einfach beeinflussen konnte. Die anderen schienen viel mehr zu denken, dass es ihm nichts ausmachte, wenn man ihn wie einen Spielball behandelte, aber er schien auch dies irgendwie nicht für voll zu nehmen. Moritaka war ganz wo anders unterwegs, zumindest sein Kopf stand ihm nicht mehr da, wo er hingehörte…
Dennoch entging ihm allerdings rein gar nichts. Er lauschte der kleinen Diskussion zwischen Yu und Jun und sein Blick schweifte quer durch den Raum. Wieso war sie so bissig? Direkt hatte Atsui nicht einmal darauf angespielt. Aber das direkt als verdächtig oder merkwürdig zu deuten, würde ihn keinen Deut besser machen als sie. So seufzte der Blonde nur und ging mit seinem Blick eine andere Ecke des Raumes ab. Er dachte etwas nach… Über diese U-Boot Sache. Wieso wussten nicht einmal die Anwesenden über dieses ominöse Rettungsboot bescheid? Rätselhaft… Das alles hier stank zum Himmel. Langsam bekam der paranoide Blonde das Gefühl, dass man sie hier runter geschickt hatte, nur um den Schein zu wahren. So als wolle man sie hier unten mit den anderen sterben lassen… Wie ein großer Plan. Dass sie da grade ihn, als einen der nutzlosesten Genin der Welt, geschickt hatten, wunderte ihn bei dieser Art Plan irgendwie auch nicht. Nachdenklich warf er einen Blick zu Jun, dem die Anspannung immer noch anzusehen war. Klar war er das, wenn etwas schief lief, dann lastete es immer auf den Schultern des Teamleiters. Dann sollte er vielleicht nicht seinen Gedanken aussprechen… Wer weiß wie stabil Jun momentan wirklich noch war… Moritaka hatte Angst, dass der junge Mann ihm bei einem falschen Wort direkt an die Gurgel springen würde. Wenn ersticken, dann doch bitte am Wasser…
Plötzlich aber wurde der momentan sehr ruhige Junge aus seinen Gedanken gerissen. Ein stechendes Gefühl schlug schlagartig auf seiner Haut auf. So als hätte ihn jemand gekniffen, aber das war es nicht. Es war ein Blick, ein strenger und direkter, der ihn traf wie ein Pfeil ins Knie. Und zwar auch noch ein solcher, dem man nicht ausweichen konnte, weil er viel zu kräftig war. Das konnte nur Jun sein… Bei einem flüchtigen Blick zur Seite, wurde auch noch klar, dass Juns Finger auch noch andere dazu aufforderte ihn anzustarren. Hatte er in seiner Impulsivität etwa vergessen, dass Moritaka bei jedem Blick angeschossen wurde? Ein eiskalter Schauer lief dem Nakamura über den Rücken, während die blauen Augen nervös die kahle Wand entlangfuhren. Es fühlte sich an wie Stunden, die vergingen, während Ryuugu auf ihn zeigte… Bis er plötzlich den Mund aufmachte und der Nakamura allein durch die Worte drohte nach hinten über zu kippen. Verdammt noch mal… Er musste wirklich vergessen haben, wovor Moritaka Angst hatte… Oder aber er ignorierte es und wollte den Blonden herausfordern. Vielleicht nicht grade hilfreich, in Anbetracht der Tatsache, dass ihnen der Tod noch immer im Nacken saß und der Nakamura erstaunlich froh war, dass er grade wieder in der Gruppe angekommen war. So viel zu seinem Glück… In der nächsten Sekunde als Jun urplötzlich erklärt hatte, dass Yu in einfach mitnehmen sollte, spürte er eine Hand an seinem Handgelenk, welche dieses kräftig umschloss und das Gesicht der hübschen Yu, welches ihm freudig entgegen strahlte. Sie war viel zu nah an ihm und grinste ihm quasi freudig ins Gesicht. Nun gab es natürlich ein KO. Er wurde kreidebleich und zittrig, doch Yu packte ihn nur umso mehr, weil es sie sorgte. Dumpf hörte er im Hintergrund noch die anderen Stimmen, welche, wie er nur leicht wahrnehmen konnte, darüber diskutierten, ob das mit dem U-Boot tatsächlich stimmen und ob man sich darauf verlassen könnte. Moritaka drohte allerdings grade umzufallen, da seine Knie ein wenig einknickten. Wieder ein Schuss ins Knie? „Du siehst aber nicht gut aus, Mori-kun…“, erklärte Yu und blickte dem blassen Jungen direkt ins Gesicht. In dem Moment trat Takeshi heran und blickte Moritaka irritiert an. „Takeshi-kun, hilfst du mir ihn zu stützen, ehe er umfällt?“ In dem Moment aber legte Takeshi den Arm von Moritaka über seine Schulter und sagte: „Geh ruhig etwas vor. Ich schaff das auch allein.“ Moritaka war sich nicht sicher, ob das ein Gottesgeschenk war, aber er war froh wie selten zuvor. Vor allem als sie Mori-kun zu ihm gesagt hatte, wünschte er sich eben diesen sofort zu sich, doch ohne seine Pillen, würde das nichts werden heute…
Es dauerte nicht allzu lang, da kamen sie in der Krankenstation an und Takeshi half Moritaka sich auf eine Liege zu setzen. Dieser atmete schwer durch, da er sich so langsam wieder beruhigt hatte. „A-Arigatou.“ Takeshi klopfte ihm auf die Schulter und sagte knapp: „Keine Ursache, aber du musst dich beruhigen. Zurück muss ich was anderes tragen.“ Mit diesen Worten wandte er sich ab und packte allen möglichen Kram, der nützlich auf ihn wirkte, in eine Kiste. Takeshi hatte wohl Recht… Moritaka musste sich beruhigen, sonst würde er wieder nur ein Klotz am Bein werden. Mit ein paar Atemübungen versuchte er sich zu entspannen, als Yu mit einigen kleinen Tupfern und Desinfektionsmitteln auf ihn zukam. Er atmete durch, als sie ihre kleine Lampe packte und in seine Augen leuchtete. Was dachte sie, was er hatte? Naja, er war aber auch schrecklich blass geworden. „Ist doch halb so wild.“, erklärte sie erleichtert, während sie den Tupfer lächelnd in das Mittel tunkte. Wieso fürchtete er sich vor einer Person wie ihr? Es brannte ein bisschen und Moritaka musste nach unten starren, als die junge Frau seine Kratzer desinfizierte. „Alles Okay, Mori-kun?“, fragte sie freundlich wie immer und er nickte, während er sich ein Lächeln aufzwang. In seiner Bauchgegend drehte sich zwar alles, aber das war egal. „Schauen wir mal, ob Nanami-chan fertig für den Transport ist.“, erklärte sie besorgt und machte sich auf den Weg. Moritaka stand wieder auf und machte sich auf den Weg dem anderen Jungen zu helfen. Gemeinsam packten sie in zwei Kisten zusammen, was sie nützliches finden konnten und warteten dann auf Yu. Diese rief Takeshi schon bald heran und erklärte ihm, dass er Nanami tragen sollte. Moritaka lief hin und half dem jungen Mann das Mädchen auf seinen Rücken zu verfrachten, was schwierig war, mit dem Wunsch sie so wenig wie möglich zu berühren… Dennoch schafften sie es, sodass Yu und Mori sich jeweils eine Kiste schnappen konnten. Die junge Dame hielt die Tür auf und sie verließen den Raum wieder, mit samt allen nötigen Utensilien und natürlich der ohnmächtigen Kunoichi. Sie wirkte ziemlich schlapp, aber doch schon wesentlich besser als vorhin. Das erleichterte Moritaka irgendwie unheimlich… Gemeinsam kehrten die Drei zurück zur Gruppe, wo sich Atsui grade mit Tsugumi anlegte, welche daraufhin lautstark zu zicken begann. „Hier sind wir richtig.“, sagte Yu scherzhaft und deutete auf das Mädchen, auf dessen Schulter ein kleiner Hamster hüpfte vom Beben ihrer Schultern. „Wie weit seid ihr?“, fragte Yu und sah Jun nun wieder sehr ernst an. Egal was für ein Sonnenschein sie war, diese Situation spannte sogar sie sichtlich an. Moritaka stellte seufzend die Kiste an und blickte sich um… Schien doch alles okay zu sein bisher, oder?
 

Ryuugu Jun

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Während Atsui sich damit beschäftigte Tsugumi in den Wahnsinn zu treiben und Yu sich Moritaka griff um ihn zur Krankenstation zu schleifen widmete Jun sich dem Ordner den er aus dem Büro erbeutet hatte. Er klappte den Deckel auf und fand sofort eine Art Inhaltsverzeichnis, allerdings gab es darin nur zwei Punkte, nämlich Wochenberichte und Ergebnisstudien.
Als erstes blätterte er durch die Wochenberichte des Parkleiters. Das Meiste war nutzloses Gefasel über Tagesgeschehen, die Besucherzahlen und die Mitarbeiter. Aber in einigen Berichten standen besondere Vorfälle und genau diese begann Jun zu lesen. "Die Stromleitungen des Parks sind der erneuten Leistungssteigerung nicht gewachsen. Das neue Leitermaterial bleibt deutlich hinter den Erwartungen zurück, bereits bei nur 80% der aktuellen Maximallast erhitzen sich die Leitungen auf über 60°C. Nach neusten Schätzungen würde eine Belastung bis ans Limit die Isolation der Leitungen schmelzen lassen." Jun blätterte weiter und suchte nach ähnlichen Berichten. "Die Schleuse im Bereich C-17 weist Verformungen auf, offensichtlich ist sie zu dünn und muss entsprechend verstärkt werden." Derartige Berichte folgten noch oft, anscheinend hatte der Park ganz erhebliche technische Probleme und je mehr Berichte er las desto mehr fragte Jun sich wieso man nie davon gehört hatte.
Nachdem er ein gutes halbes dutzend Wochenberichte gelesen hatte widmete Jun sich den unter 'Ergebnisstudien' einsortierten Akten. Die waren zwar ebenfalls nach Datum sortiert, allerdings waren die Zeiträume zwischen den Berichten nicht regelmäßig, es waren also offensichtlich eher seltene Ereignisse die es in diesem Teil des Ordners schafften. Nachdem er kurz durch die Akten geblättert hatte begann er zu lesen. "Das experimentelle Verbundglas an den Aussichtsplattformen ist noch stabiler als vorhergesagt, die Massenproduktion und die kommerzielle Vermarktung können somit begonnen werden" Es ging noch eine ganz Zeit so weiter, offensichtlich war diese ganze Anlage in erster Linie kein Vergnügungspark sondern eine Art Forschungslabor oder zumindest so was in der Richtung.
Irgendwann riss Yu's Stimme Jun aus den Gedanken zurück in den riesigen Blechsarg in dem sie alle saßen und er klappte den Ordner den er die ganze Zeit studiert hatte sichtlich wütend zu. Er stand auf, stellte sich gerade hin und schaute sich um ob alle da waren, denn er fand dass es Zeit war seine neuen Erkenntnisse zu verkünden. "Ich hab mir den Ordner den Atsui und ich bei unserem Ausflug in das Büro vorhin gefunden haben angeschaut, ziemlich interessante Lektüre." Er überlegte kurz ob er den Ordner einem der Anderen zuwerfen sollte, nicht weil er damit wirklich etwas bezwecken wollte, er hielt es einfach für eine dramatische Geste. Aber ihm war bereits während er darüber nachdachte klar dass das ziemlich sinnlos und dämlich wäre. "Wenn ich das was hier drin geschrieben ist richtig verstehe ist der ganze Park eine Art Testlabor. Warum und wieso steht natürlich nicht drin, allerdings stehen ihr einige Dinge über Test und Experimente. Ich denke wir sollten hier so schnell wie möglich verschwinden und Herrn Arai Kazuichi mal fragen was hier genau läuft."
Jun ging zu Takeshi und warf einen skeptischen Blick auf Nanami. "Geht es ihr gut?" Er schaute zu Yu. "Du hast vorhin doch gemeint sie müsste noch ein paar Stunden in dieser Kammer bleiben." Yu winkte ab bevor Jun weitersprechen konnte. "natürlich ist es nicht wirklich gut für sie wenn wir den Druckausgleich in der Kammer unterbrechen, aber sie war lange genug drin um kritische Komplikationen zu vermeiden. Aber sie muss an der Oberfläche sofort in ein Krankenhaus und wieder unter Beobachtung." Jun nickte langsam, er verstand nicht viel von Medizin, also hatte er keine große Wahl als sich auf Yu's Urteil zu verlassen und entsprechend deutete er auf die Tür und nahm sich das recht heraus ihr weiteres vorgehen zu bestimmen. "Na gut, dann lasst uns endlich von hier verschwinden und schauen ob das U-Boot noch angedockt ist." Vor allem Tsugumi schien von der Tatsache das Jun sich eigenmächtig herausnahm sie alle herumzukommandieren nicht sonderlich begeistert zu sein, aber selbst sie konnte in der gegebenen Situation kaum widersprechen und brachte daher kaum mehr als ein unverständliches Grummeln hervor. Jun nahm Takeshi die bewusstlose Nanami ab, schulterte sie und ging dann voran.
Die Gruppe verließ wenige Minuten später den Raum indem sie sich die ganze Zeit zuvor aufgehalten hatten und den sie bisher einfach nur die Lounge nannten. Jun ging an der Spitze da er, auch wenn er Nanami tragen musste, immer noch der schnellste von allen war. Atsui und Moritaka gingen am hinteren Ende der Gruppe, die anderen, welche ja eigentlich nur Zivilisten waren, gingen also zwischen den Genin. Auf diese Weise war, sollte wirklich etwas passieren, immer jemand in Reichweite der reagieren konnte. Nach einiger Zeit stiegen sie eine Treppe nach unten und gelangten so auf die unterste Ebene des Vergnügungsparks, auf der auch das U-Boot angedockt war. Jun blieb stehen und drehte sich um. "Hey, Tsugumi-san, ich vermute mal du kannst uns anhand des PLan zu dem U-Boot führen, oder?" Die junge Frau schnaubte verächtlich und drängelte sich an Jun vorbei. "Natürlich kann ich das, immerhin bin ich, im Gegensatz zu euch, nicht völlig unterbelichtet." JUn schüttelte den Kopf und dachte sich seinen Teil. "Vielleicht nicht völlig, aber ganz richtig im Kopf bist du auch nicht mehr." "Liebenswürdig wie immer." Letzten Endes lies er sich dann aber doch noch zu einem Kommentar hinreißen und folgte Tsugumi erst danach.
Nach einiger Zeit erreichten sie eine schwere Stahltür an der ein großes Schild prangte und verkündete dass der Zutritt nur für autorisiertes Personal gestattet sei. Tsugumi suchte eine Wand neben der Tür ab, klopfte ein paar mal gegen das glänzende Metall und schob dann, noch bevor einer der anderen ihr zur Hand gehen konnte, eine etwas mehr als handflächengroße Platte zur Seite. Unter der Metallplatte kam ein leuchten Roter Hebel zum Vorschein den die junge Frau ohne Erklärung oder Zögern zog. Nur Sekundenbruchteile später ertönten etwa ein halbes dutzend kleine Explosionen und die schwere Stahltür wackelte leicht, aber damit war es nicht vorbei, die Tür kippte. Ganz gemächlich setzte sich der Koloss in Bewegung und kippte nach vorn. Jun machte, auch wenn er deutlich außerhalb der Gefahrenzone stand, einen Schritt zurück und schaute dann zu wie die Tür nach vorn kippte.
Die Tür knallte schwer auf den Boden und blieb dann völlig ruhig liegen. Tsugumi trat neben das Ergebnis ihrer Arbeit und deutete auf den entstandenen Durchgang. "Wo wärt ihr nur ohne mich?" Jun sagte nichts sondern ging kopfschüttelnd in den gesperrten Bereich. Der Raum hinter der Stahltür war nichts weiter als eine große Luftschleuse und durch ein riesiges Fenster konnte man ein ziemlich geräumiges U-Boot sehen das hinter einer weiteren Schleusentür nur auf sie wartete. Jun gestattete sich ein erleichtertes Seufzen und legte Nanami vorsichtig auf dem Boden ab. "Na also, endlich haben wir mal ein bisschen Glück." Er drehte sich zu den anderen um. "Kommt in Wallung, das Boot ist noch da. Ich hab die Schnauze voll für heute, ich will wieder nach oben."
 

Hyuuga Ryu

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Während Tsugumi mit bebenden Schultern und leicht hysterischer Stimme ihren Unwillen über den Kommentar des Najikama kundtat, ließ dieser den Blick der wachsamen blauen Augen über die Szenerie schweifen, ohne groß auf die Schreckschraube vor ihm Acht zu geben. Bitte, er war ein Najikama. Er hatte es nicht nötig, sich mit solchen Leuten abzugeben, die seine Teammitglieder wie Abfall behandelten. Wer seine Verbündeten nicht achtete war nicht mehr wert als der nicht vorhandene Dreck unter seinen perfekt manikürten Fingernägeln. Zudem hatten sie eindeutig dringendere Dinge zu erledigen als sich gegenseitig verbal anzugreifen - man konnte beispielsweise aufpassen, ob Moritaka wohlbehalten zurückkehrte. Diese dumme Schnepfe hatte zugelassen, dass sich der arme Junge verletzte. Zwar war das mehr oder weniger Berufsrisiko im Leben als Shinobi, aber nichtsdestotrotz irgendwie falsch. Sie waren keine hirnlosen Kämpfer, die man einfach als Schild benutzen konnte, sondern höher qualifizierte Polizisten. Und an dieser Stelle waren sie nicht damit betraut irgendwelche Halbwüchsigen zu betreuen, sondern die Überlebenden dieser Unterwasserkatastrophe wohlbehalten zurück an die Oberfläche zu bringen. Es gab also keinerlei Grund, wieso er sich länger als nötig mit dieser komischen Frau abgeben sollte. Viel interessanter war da doch der Anblick, der sich dem kleinen Najikama bot, als er zur Seite blickte. Der offenbar überhaupt nicht mehr verletzte Nakamura war gerade dabei seine Muskelkraft zu demonstrieren, indem er eine Kiste auf den Boden stellte. So unauffällig wie möglich beugte sich der Blonde zurück um an Coco vorbei auf eine ganz bestimmte Stelle zu schauen und lächelte dem kleinen Mädchen sogar zu, als dieses ihn leicht irritiert ob des plötzlichen Körperkontaktes anschaute. Interessant. Ein leichtes Grinsen zog sich über sein Gesicht und vergessen war sein Groll auf Tsugumi. Lag das an ihm oder war es in der Lounge plötzlich ein bisschen wärmer geworden? Lauwarm, mochten böse Zungen meinen...
Enthusiastisch hüpfte Atsui, der seine Aufgabe als Babysitter als erfüllt ansah, von der Bank und überquerte den Raum, nicht ohne sich noch einmal die Haare zu richten, ehe er neben Moritaka zum Stehen kam. "Es ist schön zu sehen, dass du wieder bei Kräften bist, Moritaka-kun!" Er sah dabei zwar an ihm vorbei, lächelte jedoch bedeutungsvoll und wandte sich schnell wieder Jun zu, der in diesem Moment von Wie-hieß-sie-noch-gleich angesprochen wurde. Irgendein Gute-Laune-Bolzen...Ach, Yu. Je weiter der Genin jedoch zuhörte, desto finsterer wurde sein Blick. Ein Testlabor? Wofür? Er hatte doch gewusst, dass etwas an dieser Sache stank! Und dies schien der Beweis zu sein. "Dem Verschwinden stimme ich zu, aber ich bezweifle, dass es uns zusteht, uns in diese Angelegenheiten einzumischen. Natürlich kannst du als Missionsleiter jederzeit unsere Ziele ausweiten, doch bevor wir uns auf Verschwörungstheorien versteifen ist es Ziel unserer Mission, hier sicher herauszukommen. Das einzige Ziel." Nicht, dass Atsui daran zweifelte, dass Jun sie hier herausbringen wollte, doch langsam aber sicher schien sich diese Aufgabe in etwas viel Größeres zu verwandeln als angenommen. Es war vielleicht nicht ratsam, jemanden zur Rede zu stellen, der sich auf einer Insel befand, von der sie nur mit dessen Hilfe wieder ans Festland kamen...Nein, da würde er nicht mitmachen. Vermutlich hatten sie daran noch nicht gedacht...Na ja, er war ja da, um solche Irrtümer aus dem Weg zu räumen - und offenbar auch, um das Schlusslicht einer Personeneskorte zum verheißten U-Boot zu darzustellen, zusammen mit Moritaka. Für einen Moment drifteten die Gedanken des Blondiners wieder zurück zur Kiste und er konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen - zum Glück sah ihn dabei niemand! Am Ende hielt man ihn noch für makaber oder so. Na ja, makaberer als Tsugumi ging wohl nicht, denn diese hatte selbst in einer solchen Situation nichts Besseres zu tun, als den Großkotz heraushängen zu lassen. Sie fragte, was man nur ohne sie machen würde..."Du hast vollkommen Recht, Komachi-san. Wir hätten es niemals geschafft diesen einen Hebel zu betätigen~" Mit seiner typisch gestelzten Haltung stolzierte der Najikama an ihr vorbei und rempelte sie dabei - versehentlich natürlich - mit der Schulter an, was ihr ein gereiztes Schnauben entlockte. Nein, die beiden würden sicher nicht auf einen grünen Zweig kommen. Wenn Moritaka sich nicht anständig wehren konnte, würde er das eben übernehmen, hatte er doch wenige Probleme damit sie in ihre Schranken zu weisen. Die Gruppe gelangte nach erfolgreicher Türsprengung in einen weiteren Raum, der bis auf das U-Boot am anderen Ende eher unwichtig für Atsui war. Zielstrebig wollte er direkt darauf zuhalten und vernahm noch die Worte des Ryuugu, als urplötzlich eine Sirene ertönte, so laut und durchdringend, dass er nicht anders konnte, als sich die Ohren zuzuhalten. Der Ton war trotzdem da, schien in seinem Kopf zu sein, brachte den kleinen Körper zum Vibrieren. Gott, wusste Jun denn nicht, dass man solche Dinge nicht sagte?! Das Schicksal schien sie im letzten Moment doch noch zu sich holen zu wollen, denn zeitgleich mit der auf-und-abschwellenden Sirene begannen rings um die Shinobi rote Warnlampen zu blinken, die er vorher für einfache Leuchten gehalten hatte. Da er sich die Ohren zuhielt, hörte er nicht, wie Coco kreischte, doch er sah, wie sie panisch aus der Öffnung rennen wollte, ihrem idiotischen Köter hinterher, der offenbar das Weite suchte. Wie gelähmt stand er da, fragte sich, was los war und was geschehen würde. War das Wasser durchgebrochen? Gab es Probleme? Wie um seine Gedanken zu unterstreichen wurde es von einem Moment zum anderen stockfinster. Reflexartig krallte sich der Najikama in etwas in Reichweite, da nun die große Panik auszubrechen schien. Ohne groß darüber nachzudenken schlang er somit seinen Arm um das, was er glaubte als Moritakas Oberarm zu erkennen und wartete ab. Was war hier los? War ihre Mission in Gefahr? Und noch viel wichtiger - würden sie jemals wieder aus dieser Hölle herauskommen?!
 

Yuudari Umiko

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Nachdem der Nakamura die für ihn doch erstaunlich schwere Kiste abgestellt hatte, seufzte er erleichtert. Zwar ging es ihm schon wesentlich besser als vorher, doch war Moritaka ja bekannt dafür ein ziemlicher Schwächling zu sein. Nichts desto trotz war er nun schon etwas erleichterter als zuvor, denn so langsam neigte sich diese Mission dem Ende hin und entgegen seiner Erwartungen schien dieses Ende nicht das Ende seines Lebens zu sein, denn es gab noch Hoffnung dass sie hier wieder rauskamen. Also war Moritakas Grundstimmung schon mal wesentlich positiver als zuvor. Doch auch erinnerte er sich an den besagten Ordner, den Atsui vorhin hatte mitgehen lassen. Deswegen lauschte er neugierig als Jun erklärte, was es damit auf sich hatte. Versuchslabor? Das machte erstaunlich viel Sinn… Dieser ganze Park war dementsprechend nicht besonders gut verarbeitet, was also bedeutete, dass das von vornherein ein Belastungstest war und sobald das Gebäude begann an seine Grenzen zu stoßen, wer war dann wohl der Erste, der das Weite suchte? Nicht etwa die Besucher oder Ähnliches, sondern der Chef. Ein Wunder, dass nur noch so wenige Menschen hier unten gewesen waren. Sicher war dies hier ein Prototyp eines Unterwasserparks, was Moritaka nicht wundern würde, denn er hatte nie von einem vergleichbaren Park gehört. Gründe für dieses Versuchsschema konnte er sich dementsprechend auch ausmalen. Er konnte sich nämlich vorstellen, dass dieser Park an sich eine kostspielige Angelegenheit gewesen sein musste, bei der man versucht hatte das Geld einzutreiben, indem man den Park so schnell wie möglich eröffnete. Dass sie mit diesem Risiko die Gefahr eingingen Menschenleben zu riskieren, interessierte leider die meisten geldgierigen Menschen…
Ehe sich noch mehr Wut in dem Jungen ansammeln konnte, wurde er auf andere Gedanken gebracht. Nanami! Stimmt, so genau hatte er sich nach ihr nicht erkundigt, weil er wegen Yu etwas durch den Wind gewesen war. Nachdem jedoch geklärt war, dass sie mehr oder weniger außer Gefahr war, nahm der Ryuugu dem größeren Jungen das Mädchen ab. Daraufhin kam Takeshi auf Moritaka zu und nahm die Kiste an sich. Er hatte also nicht vergessen, dass Mori nicht besonders stark war… Lächelnd blickte der Blonde zum Boden und sagte: „D-Danke Ta-Takeshi.“, dieser jedoch entfernte sich wortlos… Doch dann hörte er auf einmal Schritte neben sich und erschrak fast, als er den Kopf hochzog. Er erkannte Atsui sofort an dem blonden Haar, auch wenn er ihn nicht mal richtig ansah und seufzte leise. Die Worte des Najikama jedoch irritierten Moritaka etwas… Er hatte die ganze Zeit schon Moritaka-kun zu ihm gesagt… Jun tat das auch… Sie waren drei Jungen auf der Mission, unter Männern gab es keine Gründe um höflich zu sein, sagte zumindest Moris großer Bruder Haru immer. Nur er stellte sich da so an… Aber es war irgendwie komisch einem Jungen, den man ja eigentlich kaum kannte, einen Kosenamen zu geben, oder? Dennoch… Wahrscheinlich verhielt er sich grade zimperlich. Und dabei war Atsui so nett zu ihm! Er atmete rasch ein und versuchte ruhig zu bleiben, als er sagte: „D-Danke! I-Ich bin auch froh, d-dass euch nichts passiert ist, A-Atsui-k-kun.“ Verdammt noch mal… Naja, gestottert hatte er zwar, aber sonst war er doch ganz locker, oder? Er war sich nicht mal sicher, ob der Blonde ihm zugehört hatte… Aber mit Sicherheit hörte ihm ohnehin nur selten irgendwer zu…

Nun rief Jun zum Abmarsch auf und auch wenn Tsugumi die Führung nicht so ganz passte, meckerte nicht einmal sie noch großartig. Sie wollten alle nach Hause, da waren sie sich einig. Atsuis Worte waren ihm dennoch nicht entgangen. Es war vielleicht tatsächlich besser sich den anderen Sachen erst zu widmen, wenn sie heil hier draußen waren. Klar hatten sie hier mit Sicherheit einen riesigen Skandal aufgedeckt, nur half ihnen das gar nichts, so lang sie hier unten festsaßen… Sie sollten sich erst einmal Gedanken machen, wie sie alle wieder zurück nach Getsurin kamen, bevor sie hier Pläne schmiedeten andere auffliegen zu lassen. Leicht zustimmend nickte der Nakamura, sagte jedoch nichts sondern folgte Juns Anweisungen. Gemeinsam weiter hinten mit Atsui lief er den Gang entlang und hoffte innerlich inständig, dass dieses verdammte Boot noch da wäre. Wenn es nicht da war, dann wären sie am Arsch. Dann kämen sie nie mehr hier raus… Nein! An sowas durfte er gar nicht erst denken. Aufmerksam beobachtete Moritaka das Schild an der Tür und bewunderte etwas, wie Tsugumi sofort einen Plan hatte und wusste wie man reagierten musste. Auch wenn sie herum prollte, war ihm das ziemlich egal, sie erinnerte ihn sehr an seinen Bruder. Und Atsui hingegen an seine Schwester, welche es mit ihrem wesentlich jüngeren Alter auch immer geschafft hatte Haru wieder auf den Boden der Tatsachen zu holen. Er musste schmunzeln… Jetzt wollte er umso mehr nach Hause… Dennoch war Moritaka übrigens schrecklich zusammengezuckt, als die Tür aufgeschlagen war. Nun ging es also weiter und vor ihnen zeigte sich das U-Boot, welches allein durch seinen Anblick Moritakas Herz einmal zum höher schlagen brachte. Innerlich dankte er Gott ein bisschen dafür, dass dieses Boot noch da war, doch so etwas würde er nie aussprechen. Er beobachtete Jun dabei, wie dieser Nanami vorsichtig auf den Boden legte und wollte seiner Aufforderung sich zu beeilen, grade folgte leisten, als ein unglaublich lautes Geräusch einsetzte, welches nicht nur fast seine Trommelfelle zum Platzen brachte, sondern den Boden scheinbar zum Beben brachte. Wütend fluchte Moritaka laut, ohne Stottern übrigens, aber dass das jemand verstanden hatte, bezweifelte er. Er hielt sich die Ohren zu und blickte sich um. Nach den anderen, verständlicherweise. Ryogo war bei Yu und Takeshi, auch Coco und ihr Hund waren da. Tsugumi jedoch ein Stück weiter weg, bei Jun, welcher noch in der Nähe von Nanami war… Allerdings konnte er sich das nicht wirklich lang ansehen, denn in dem Moment riss sich Pipi los, welcher Coco sofort schreiend nachstürmte. Auch Ryogo schien ganz offensichtlich in Panik zu geraten, doch den hielt Yu glücklicherweise fest. Wieder fluchte Moritaka… Dieser Hund… Er mochte Tiere, aber grade regte es ihn eher auf… In dem Moment wollte der Nakamura losrennen und ihr folgen, um sie wieder einzusammeln, doch schlagartig wurde es stockduster und Moritaka wurde aufgehalten. Etwas klammerte sich an ihn, hielt ihn fest. „Atsui?!“, stellte er in Gedanken irritiert fest. So eine Handlung von dem selbstsicheren, blonden Shinobi? Das konnte er irgendwie kaum glauben. Dennoch war nicht er es der sich panisch irgendwo festhielt, nein, er wäre dem Mädchen weiter nachgelaufen. Aber Atsui tat dies? Richtig… Es war dunkel. Natürlich hatte Moritaka da weniger Angst. Mit dem Licht waren auch die Sirenen ausgegangen. Vielleicht ein Stromausfall? Wieder hörte er das ängstliche Weinen von Ryogo und spürte noch immer wie Atsui sich an ihn klammerte… Er musste irgendwie reagieren. Also legte er seinen Zeigefinger erstaunlich zielstrebig auf die Lippen von Atsui und flüsterte leise ein: „Psst.“ Denn es war ruhig hier… Und das sollte es auch bleiben. Auf Panikattacken hatte
Moritaka am wenigsten Lust, aber wohl die meiste Ahnung davon. „Ihr solltet ruhig bleiben, nicht in Panik geraten und wenn nicht unbedingt nötig euch nicht vom Fleck bewegen, denn in der Dunkelheit verliert man sonst sehr schnell die Orientierung.“ Von Takeshi und Yu folgte eine Reaktion, offensichtlich befanden sie sich noch am selben Punkt. Moritaka musste übrigens nicht stottern, weil ihn im Dunkeln keiner ansehen kann, macht Sinn. Deswegen auch keinerlei Berührungsängste gegenüber Atsui. „Tsugumi, was stimmt hier nicht?!“ Offensichtlich selbst etwas irritiert reagierte das Mädchen auch gleich. „Ich… denke der Generator ist ausgefallen.“ Also doch so etwas wie ein Stromausfall? Oder wie musste man sich das vorstellen? Naja, Mori musste davon keine Ahnung haben. „Weißt du wo das Ding ist? Kannst du es reparieren?“ Während er sprach packte Moritaka noch immer sehr sicher die Hand von Atsui. Im Dunkeln konnte er sonst ja nicht sehen wo der Junge war, machte ja Sinn, oder? Man verlor sich ja sonst… „Ich versuch’s!“ Ohne Wiederworte? Das war ja erstaunlich! Moritaka sollte öfter so seriös sein. Was die anderen taten war ihm egal, so lang sie nicht panisch rumrannten… Naja, außer einer Kleinigkeit.
„Coco? Wo bist du?“ Es dauerte einen Moment, dann hörte er schluchzend ein leises: „Hi-Hier!“ Okay, die ungefähre Richtung war klar. Er versetzte sich in Bewegung und zog Atsui an der Hand einfach mit sich. „Geht’s dir gut?“, fragte er um ihr ein paar mehr Töne zu entlocken. „J-Ja.“ Schon etwas näher. „Hast du Pipi gefangen?“ Er hörte das Bellen des Hundes auch, aber war er bei ihr? „J-Ja!“ Super, noch eine Sorge weniger. Er stellte noch ein paar solcher Fragen, teilweise zusammenhangslos, um ihren Aufenthaltsort genau auszumachen, bis er vor ihr stand und ihre Hand packte. „Los komm mit, Yu macht sich sicher Sorgen.“ Schluchzend klammerte sich das Mädchen an den großen Blonden, welcher nicht einmal eine Sekunde daran dachte Atsui loszulassen, schließlich würde er den dann, welcher sich ganz offensichtlich vor der Dunkelheit fürchtete, allein im Dunkeln sitzen lassen. Und wenn man Angst hatte, konnte man sich sehr leicht in Dingen wie Dunkelheit verlieren… „Yu?“, rief er in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Diese reagierte, indem sie in ein Ja zurief. Nun wusste er die Richtung. Also müssten die Drei wieder doch schnell wieder zu den anderen zurückkommen… Und der Generator? Konnte man das Ding im Dunkeln reparieren?
 

Ryuugu Jun

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Entweder war das hier Schicksal oder irgendein Wesen das Kontrolle über ihr Schicksal hatte machte sich einen Spaß daraus mit ihren Leben zu spielen als wären sie Ameisen unter einem Vergrößerungsglas. Nur Augenblicke nachdem sie einen kleinen Erfolg verbuchen konnten indem sie das U-Boot gefunden hatten lief eine Erschütterung, begleitete von einem ohrenbetäubenden Knall, durch das Innere des Parks. Sekunden später fielen die Lichter aus, Sirenen erschallten und Panik brach aus.
Moritaka reagierte überraschend sicher und brachte relativ schnell wieder Ruhe in die Gruppe. Er fragte Tsugumi geistesgegenwärtig ob sie wusste was hier los war und ob sie etwas dagegen tun konnte.
Wenig später hatte der blonde Junge es irgendwie geschafft Coco und ihren Hund, welche beide in Panik weggerannt waren zu beruhigen und aufzutreiben. Es hatte sogar den Anschein dass er sie fand, das war allerdings in der Dunkelheit nur schwer festzustellen. Nach etwa einer halben Minute flackerten die roten Lampen, welche bereits zu Anfang des Zwischenfalls geblinkt hatten, auf und tauchten die ganze Szenerie in ein düsteres Rot. Tsugumi schaute zu den roten Lichtern und nickte leicht. "Es sieht so aus als ob die Notstrombatterien noch funktionieren." Jun schaute sich inzwischen um und versuchte sich so schnell er konnte einen überblick zu verschaffen. Er schaute zu Moritaka, stellte ein wenig erstaunt fest dass dieser eine menschliche Gestalt, die Atsui überraschend ähnlich sah, am Arm hängen hatte.
Jun wollte eigentlich sofort Anweisungen in den Raum brüllen und alles schnellstmöglich hinter sich bringen, aber glücklicherweise war sein Verstand noch so gut beieinander dass er erkannte dass Moritaka recht hatte, Panik musste unbedingt vermieden werden, selbst wenn es jetzt langsam brenzlig wurde. Er atmete ein Mal tief durch schaute zu Tsugumi. "Tsugumi-san, ich werde dich begleiten, es ist zu gefährlich dich allein gehen zu lassen und falls nötig werde ich jedes verdammte Hindernis durchbrechen das wir finden." Die schwarzhaarige Frau nickte, antwortete aber nicht weiter. "Moritaka, Atsui! Ihr tut alles was nötig ist um die Anderen zu schützen, ich will nicht dass hier jemand unnötigerweise drauf geht." Der Ryuugu wurde langsam sichtlich aufgeregt. "Tsugumi, wie lange brauchen wir bis wir den Generator erreichen?" Die junge Frau überlegte kurz. "10 Minuten, selbst wenn wir durch die Lüftungsschächte kriechen müssen brauchen wir höchstens 20 Minuten." Jun nickte energisch und schaute dann wieder zu seinen Teamkollegen. "Ihr habt es gehört. Sobald der Strom wieder da ist wartet ihr eine halbe Stunde, sind wir dann nicht zurück haut ihr ab." Tsugumi wurde Kreideleich, was unter der roten Beleuchtung nur schwer zu sehen war, aber dass man es sah zeigte wie erschrocken sie wirklich war. "Das wäre unser Tod!" Jun schaute Tsugumi überraschend ruhig an. "Das hieße zwei Leben gegen sechs. Aber ich werde unter alles tun was ich kann damit du hier lebend raus kommst." Aus welchem Grund Tsugumi nichts erwiderte war unmöglich zu erraten, aber sie schwieg und damit war die Situation klar.

Jun machte sich also mit Tsugumi auf den Weg zum Generatorraum um dort nachzuschauen was passiert war. Unterwegs trafen sie, abgesehen von einer geschlossenen Tür welche der Genin mit bloßer Muskelkraft auf schob, glücklicherweise auf keine erwähnenswerte Hindernisse. Nach nur wenig mehr als den 10 Minuten die Tsugumi veranschlagt hatte erreichten die Beiden eine schwere Tür an der ein Schild angebracht war das vor gefährlichen Spannungen warnte. Die Tür die den Generatorraum abriegelte war durch schwere Sperrbolzen verschlossen, die aber glücklicherweise ohne Energie auskamen und stattdessen durch einen Drehmechanismus geöffnet wurden.
Bereits wenige Augenblicke nachdem Jun und Tsugumi den Raum betreten hatten fiel eine große Stahlplatte auf die sich von der Decke gelöst hatte. Anscheinend hatte sie bei ihrem Sturz die Kabel die vom Generator wegführten regelrecht durchgeschnitten und somit für einen kompletten Stromausfall gesorgt. Fragend blickte der Genin zu Tsugumi und die verstand sofort was er wollte. "Das sollte kein Problem sein, das können wir reparieren, wir müssen die Kabel nur notdürftig flicken." Augenblicklich riss die junge Frau das Kommando an sich und verteilte die niederen Aufgaben freigiebig an Jun, so durfte er unter anderem die Stahlplatte hochheben und wegräumen. Außerdem fielen ihm sämtlich Kleinigkeiten zu, das reichte vom suchen bestimmter Werkzeuge bis hin zu festhalten der Kabel während Tsugumi sie behelfsmäßig wieder verband.
 

Hyuuga Ryu

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Die ersten Gedanken, welche durch den Kopf des kleinen Blondschopfes kreisten, der sich wie ein Schiffsbrüchiger am Arm von Moritaka festhielt, galten ausnahmsweise einmal nicht dem unglaublich eng an seinem Körper geschmiegten Jungen. Eigentlich verwunderlich, dass er sich überhaupt an jemanden festgehalten hatte, denn wenn er so in sein Innerstes horchte, hatte Atsui so überhaupt gar keine Angst vor der Dunkelheit. Woher also sein spontaner Knuddeldrang? Sicher wollte er einfach in der allumfassenden Finsternis niemanden verlieren, taktisches Vorgehen und so. Es war also nur rein zufällig eben Moritaka gewesen, der direkt neben ihm gestanden hatte, darauf musste sich der Größere gar nichts einbilden! Was hatte der eigentlich seine Unsicherheit ablegen müssen?! Konnte er nicht stottern und auf dem Boden kauern, wie er es von ihm gewohnt war, damit er selbst ein wenig sicherer wirkte? Nein, der Nakamura spielte gerade verdammt eindrucksvoll den Helden und hinterließ den Geschmack von Staub und Schweiß auf den Lippen Atsuis, als er diese doch tatsächlich berührte. Der Kleinere war dadurch geringfügig erschrocken und zusammengezuckt, stieß aber nachdem er die Worte des Anderen gehört hatte mit klopfendem Herzen ein peinlich berührtes Kichern aus. Ging es noch alberner? Was war denn los mit ihm? Nur weil ihm irgendsoein Pöbel in einem nachtschwarzen Raum intim berührte kriegte er sich nicht mehr ein... Na ja. Es war schon recht beeindruckend, wie sicher er ihn durch die Dunkelheit führte, ohne ein einziges Mal seine Hand loszulassen. Wann hatte er das letzte Mal mit jemanden Händchen gehalten? Noch nie eigentlich... Machte er es denn richtig? Musste er fester zupacken? Aber dann würde er noch mehr glauben, dass Atsui gerade Angst hatte, das war nicht der Plan. So war es schon okay. Eilig folgte er den Anweisungen des im Moment so selbstsicheren Jungen, sammelte mit ihm Coco und Pipi ein und gelangte schließlich an eine Stelle, in der sie kurz alleine waren. Obwohl, war nicht jeder in dieser Finsternis mehr oder weniger auf sich alleine gestellt? Nein, er nicht. In allen Lebenslagen war Atsui ganz alleine und musste seine Maske aufrechterhalten, damit die Menschen nicht sahen, wie kaputt er eigentlich war, aber jetzt war er mit jemanden zusammen, der auf ihn aufpasste, ohne, dass er darum gebeten hatte. Er war sich sogar sicher, dass Moritaka ihn nun nicht für schwach oder dumm hielt, weil er sich im Reflex an ihn geklammert hatte - und das fühlte sich ziemlich gut an. Bisher hatte er nur mit Menschen zutun gehabt, in deren Augen man sofort unten durch war, wenn man sich falsch verhielt, also hatte er eben gelernt, wie man es anstellte, damit alle ihn für höflich und nett hielten, wie man perfekt war. Noch nie hatte es jemanden gegeben, der ihn trotzdem mochte, auch, wenn er Unvollkommenheit zeigte. Höchstens seine Mutter...Aber man konnte doch schlecht einen Jugendlichen mit seiner Mutter vergleichen, oder? "Moritaka-kun, ich..." Der kleine Blondiner legte eine Hand auf die Brust seines mehr oder weniger gerade zu einem Freund aufgestiegenen Teamkameraden und wollte gerade flüstern, was er in der Helligkeit niemals sagen würde, da ging auch schon das Licht an und der Najikama machte eine grazile Drehung, so dass er nun, unberührt wie immer und ohne irgendwelchen Körperkontakt dem Anderen den Rücken zuwandte. "Ich hatte keine Angst. Ich dachte nur, dass du ausflippst, wenn ich dich nicht festhalte. Bitte fass mir nicht mehr mit schmutzigen Fingern ins Gesicht." So stolz wie man es von Atsui gewohnt war stolzierte er davon, auf der Suche nach Jun, konnte es sich aber nicht verkneifen einmal mit der Kuppe seines Daumes über seine Unterlippe zu fahren, beinahe sehnsüchtig. Lächerlich. Im sanften Dämmerlicht, das ohnehin schon rötlich war, hatte sicher niemand bemerkt, wie er das erste Mal in seinem Leben beim Lügen rot geworden war, stattdessen kümmerten sie sich alle um Notstromaggregate und Generatoren. Davon wusste er wenig, deshalb mischte er sich auch nicht ein und ließ ihren Teamleiter den Plan schmieden, bei dem er bedauerlicherweise als Opfer zurückbleiben würde, wenn ein bestimmtes Zeitlimit abgelaufen war. Nun, man mochte seine mangelnde Reaktion als Kaltblütigkeit werten, denn alles, was darauf kam, war ein "Verstanden.", ehe er sich auch schon auf dem Weg zum U-Boot machte. Dass es ihn innerlich ein klein wenig aufrieb, wenn sich jemand opfern wollte und er wiedereinmal kurz davor war loszuheulen musste ja niemand wissen, oder? Wie wäre es denn, wenn das Licht ganz schnell wieder ausgehen würde...Das hier war immerhin seine erste Mission überhaupt! Wieso war das Schicksal nur so gemein zu ihm?!
 

Yuudari Umiko

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Im Dunkeln konnte Moritaka besser arbeiten als sonst. Er war sicher, hatte keinerlei Angst, wo andere sich sicher fast in die Hose machten und das war irgendwie das Lächerliche. Moritaka war ein riesiger, dürrer Kerl. Außerdem war er raffiniert, konnte gut taktisch denken und planen und war ein begabter Ninja, doch warfen etwas so Einfaches wie Blicke oder böse Worte ihn völlig aus der Bahn. Was war das Gefühl gewesen, als sich Atsui an seinen Arm geklammert hatte? Einen Moment war er erschrocken, sein Herz setzte kurz aus und er dachte darüber nach, was er nun tun sollte. Hatte Atsui Angst? War er orientierungslos? Wohlmöglich auch einfach nur erschrocken? Moritaka hätte dem Blonden, egal was der Grund dafür war, nie etwas vorgeworfen, ihn ausgelacht oder deswegen anders von ihm gedacht. Dazu war der Nakamura viel zu gutherzig… Stattdessen war das Erste, was ihm in den Sinn kam, nicht danach zu fragen, sondern einfach zu handeln. Wenn alle in der Dunkelheit blind und orientierungslos waren, wusste doch er was zu tun war und konnte das erste Mal richtig sehen… Deswegen hatte er so sicher das Ruder übernommen und sofort gehandelt. Ohne darüber nachzudenken oder zu überlegen, was die anderen davon hielten, denn in diesem Moment war das völlig egal. Aber ebenso wie der Nakamura reagiert hatte, machte auch Jun sich sofort an die Arbeit. Er behielt wie immer den klaren Kopf, wenn es darauf ankam und machte sich sofort daran für Licht zu sorgen. Er sagte, dass er Tsugumi begleiten würde und gab den beiden die Aufgabe, sich um alles zu kümmern. Auch das weitere Gespräch hörte er… Wie lang es dauern würde und dass sie nur eine halbe Stunde auf die beiden warten sollten. In Moritakas Bauch begann es nervös zu grummeln… Er wollte weder Tsugumi noch Jun hier zurücklassen… Aber er hatte keine Wahl und musste auf seinen Teamleiter hören, denn Ärger mit Jun konnte sicher tödlich sein… Außerdem würde Jun wohl am ehesten von den drei Shinobi einen Ausweg finden. Atsui war relativ schwächlich und eine Diva und Mori würde in Panik geraten im Angesicht des Todes. Jun war schon so ziemlich der geborene Leiter… Fast war Mori etwas neidisch darauf… Moritaka führte die kleine Coco und Atsui zurück zu Yu. Sobald diese in der Nähe war, rannte Coco ihr in die Arme und drückte sich fest an sie… Also hatte Moritaka sein Ziel erreicht und das machte ihn stolz!

Doch plötzlich lenkte ihn etwas in seiner Sicherheit ab. Atsuis Stimme erklang in der Dunkelheit und Mori drehte sich schlagartig danach um. Dann lag auf einmal die Hand des kleineren Blonden auf seiner Brust und irgendwie lief dem Nakamura ein kalter Schauer über den Rücken. Doch ein lautes Geräusch erschütterte dann plötzlich die Ruhe und das rötliche Dämmerlicht unterbrach die Szene. Moritaka war der Schock gleich doppelt ins Gesicht geschrieben. Einmal wegen der Sache mit Atsui und einmal wegen dem plötzlichen Licht! Die Hand löste sich von seiner Brust, Atsui drehte sich weg und knallte ihm etwas an den Kopf, was er nur mit einem Ziegelstein noch hätte verstärken können. In Moritakas Gesicht hätte er wohl richtig erkennen können, wie in diesem Moment etwas zerbrochen war. Seine Gesichtszüge waren wahllos entglitten, fast als hätte man ihm ins Gesicht geschlagen und seine Augen wurden sofort glasig. Wie hatte er so dumm sein können? Wie konnte er annehmen, dass er etwas richtig machen und selbst in die Hand nehmen konnte? Selbst in der Dunkelheit, wo ihn die Blicke nicht stören konnten, war er noch immer unfähig und handelte maßlos falsch. Seine Schultern begannen zu zittern und ihm drehte sich der Magen um… Sofort schlug er seine flache Hand in sein Gesicht und verdeckte das schreckliche Gesicht, welches er machte, als die Tränen über seine Wangen liefen. Er wankte noch einige Meter zum U-Boot, als wolle er einfach weitermachen, doch weiter kam er nicht, denn es klinkte ihn völlig aus. Das war zu viel gewesen. Der ganze Druck, die vielen Fehler und Moritaka war nur eine schreckliche Last gewesen. Womit hatte man einen Teamkameraden wie ihn verdient, auf einer solch gefährlichen Mission? Die labile, wankende Gestalt im roten Licht sackte plötzlich zusammen, als würde er umfallen, doch ging er nur in die Knie wo er panisch die Arme über seinem Kopf verschränkte. Während all die anderen sich schon längst zu dem Boot begeben hatten, merkte zunächst sicher nicht einmal jemand wie der Nakamura grade zusammenbrach. Er hockte zittrig zusammengekauert auf dem Boden und brachte apathisch ein unwillkürliches flüstern von Flüchen, die kein Mensch je hören wollte von sich. Dabei beschimpfte er allerdings wirklich nur sich selbst. Vom U-Boot hörte er dumpf die Stimme von Yu: „Es… ist zu klein. Nur sechs Plätze…“, begann sie verunsichert, versuchte dann aber wie immer die Situation zu retten. „A-Ach was! Wir kommen schon irgendwie unter!“, versuchte sie die anderen zu beruhigen, während Takeshi plötzlich Panik ins Gesicht geschrieben stand. Ob das ein verzweifelter Versuch von Yu war sich selbst davon zu überzeugen? Und im selben Moment kippte Mori zur Seite um, lag auf dem Fußboden, zittrig, panisch, schwitzend und fluchend, als er einen panischen Angstschrei von sich gab, welcher schwer zu verstehen war, da er sich bemühte die Hände vor den Mund zu pressen. Bei genauerem Hinhören, war etwas wie: „Ich will hier nicht sterben.“, zu erkennen. Bisher hatte man Moritaka nicht einmal angemerkt, dass er Angst hatte hier draufzugehen, doch nun schien er völlig auszufallen. Während nun also auch die anwesenden Zivilisten in Panik gerieten, lag ein Teammitglied unter einer Panikattacke leidend am Fußboden, der Teamleiter war nicht zurückgekehrt und Atsui stand auch so ziemlich am Rand seiner Nerven. Doch war er nun der Einzige, der noch fähig war etwas zu tun. Böses Schicksal… Mori helfen, die panischen Zivilisten beruhigen oder vielleicht auf Jun warten? Takeshi jedenfalls wirkte auch, als würde er gleich durchdrehen und Ryogo schien im Anblick des engen U-Bootes auch nicht ganz so positiv gestimmt…
 

Ryuugu Jun

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Die Arbeiten am Generator kamen Jun wie eine Ewigkeit vor, vermutlich weil er keine Ahnung davon hatte was Tsugumi da tat und wie er ihr helfen konnte. Die junge Frau arbeitete angestrengt und konzentriert, so konzentriert dass sie kaum redete, eigentlich sagte sie nur etwas wenn sie dem Genin eine Anweisung gab.
Es dauerte fast eine Stunde bis alles erledigt war, aber dann nickte das sonst so unfreundliche Mädchen zufrieden und gestattete sich sogar ein leichtes Lächeln. Sie drücke ein paar Knöpfe am Generator und schaute ihn fordernd an, aber nichts passierte. Sie fluchte heftig und nutzte dabei wesentlich derbere Ausdrücke als Jun je dem Mund einer Frau zugetraut hätte. Anschließend wiederholte sie die Prozedur und drückte ein weiteres Mal ein paar Knöpfe, versetzte dem Generator danach aber noch einen Tritt. Der Ryuugu war sich ziemlich sicher dass ihre letzte Aktion keinen technischen Zweck erfüllte sondern lediglich ihrer eigenen Beruhigung diente, aber besser die Maschine bekam den Zorn der Frau ab als er selbst.
Einige Augenblicke tat sich nicht, dann stotterte die Maschine ein Mal kurz, gefolgt von einem leichten Summen. Jun schaute die Maschine skeptisch an. "Was passiert da jetzt, fliegt uns das Ding um die Ohren?" Tsugumi schüttelte den Kopf. "Nein, die Welle beginnt sich zu drehen. Wenn sie schnell genug ist verbindet sich der Generator mit dem Stromnetz des Parks und wir haben wieder licht. Ich hoffe mal das in der Maschine nichts kaputt ist." Tsugumi schien wesentlich freundlicher als sonst, anscheinend war es selbst für eine Tsundere nicht einfach wenn sie dem Tod gegenüberstand.
Plötzlich flackerten die Lichter des Raumes und nur wenige Augenblicke später erhellten die Lampen wieder alles. Es funktionierte, der Park hatte wieder Strom und sie konnten abhauen. Jun griff sich Tsugumis Handgelenk und deutete auf die Tür. "Perfekt, aber jetzt los, lass uns abhauen, ich will keine Zeit verlieren." Tsugumi nickte. "Dann beweg dich endlich!" Jun grinste, ließ die junge Frau los und machte sich auf den Weg zurück zu dem U-Boot das sie von hier wegbringen sollte.
Sie waren nicht mal fünf Minuten unterwegs und noch weit von ihrem Ziel entfernt. Plötzlich lief eine Erschütterung durch den Park. Nach einem ersten heftigen Ruck vibrierte der Park konstant, überall klapperte es, metallische Gegenstände fielen zu Boden und es war schwierig einen festen Stand zu behalten. Jun schaute fragend zu Tsugumi und diese wusste sofort was er wollte. "Ich hab keine Ahnung was hier los ist. Vielleicht ist bei dem Stromausfall etwas beschädigt worden, es könnte aber auch irgendwas anderes sein. Wichtig ist wir müssen verschwinden." Der Ryuugu nickte und ging mit schnellen Schritten weiter.
Die Beiden hatten sich gerade wieder in Bewegung gesetzt und waren noch nicht einmal zehn Meter gelaufen, da lief eine weitere heftige Erschütterung durch den Park. Die Wände ächzten und schienen sich und gewaltigen Kräften zu verwinden. Risse taten sich auf und dünne Wasserstrahlen drangen in den Gang ein. Binnen Minuten standen Jun und Tsugumi fast knöcheltief im Wasser. Als sie die nächste Tür erreichten hofften sie schon dahinter in Sicherheit zu sein, aber die Tür öffnete zunächst gar nicht. Tsugumi suchte den Notfallmechanismus und betätigte ihn sofort. Die Tür Öffnete sich und sofort schoss ein gewaltiger Schwall Wasser in den Gang. Jun wurde, da er immer noch vor der Tür stand, sofort von den Füßen gerissen und hatte alle Hände voll zu tun vorerst nicht zu ertrinken. Seine Begleiterin schaffte es zwar schnell die Tür wieder zu schließen aber trotzdem schluckte der Genin viel Wasser und der Gang stand plötzlich über einen Meter hoch unter Wasser.
Während Jun erstmal das Wasser ausspuckte dass er eben zu sich genommen hatte kam Tsugumi zu ihm. "Es sieht so aus als würde der Park vom Wasser zerdrückt und überflutet. wir müssen hier raus" Jun spuckte einen letzten Mund voll Wasser aus und schaute die junge Frau dann an. "Gibt es noch einen anderen Weg zum U-Boot?" Tsugumi nickte und deutete in die Richtung aus der sie gekommen waren. "Wir müssen versuchen die überfluteten Bereiche zu umgehen, aber das kann dauern." Der Genin griff ihr Handgelenk, diesmal mit mehr Kraft und energischem Gesichtsausdruck. "dann los, wir haben nicht ewig Zeit."
Während Jun und Tsugumi sich einen alternativen Weg suchten lief ihnen die Zeit davon. Keiner von ihnen hatte eine Uhr, oder etwas anderes das ihnen die Zeit verreit, dabei. Aber wenn Juns Zeitgefühl ihn nicht täuschte konnte es nicht mehr lange sein bis die Frist die er selbst gesetzt hatte abgelaufen war. Er wusste nicht wie es um Tsugumis Zeitgefühl stand und was gerade in ihrem Kopf vorging, aber er selbst wurde merklich hektischer und versuchte immer schneller voran zu kommen.
 
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