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Das Lebensmittelgeschäft der Yamamoto Familie

Inuzuka Ara

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Man konnte es fast irgendwie erstaunlich nennen, wie nahe sich zwei Menschen doch stehen konnten und wie diese beiden eben auch kaum noch unterschiedlicher sein konnten. Teysaru war ein ehrlicher Mensch, welcher sich nie verstellte und immer das ausdrückte, was ihm sein Herz sagte. Wenn ihr das so bewusst gewesen wäre, wie es ihm war, würde sie sich wahrscheinlich schämen auf seinem Schoß zu sitzen und sich an ihn zu lehnen. Natürlich war er toll und umso sicherer war Tora sich, dass sie ihn mochte, aber wenn sie sich dem so bewusst gewesen wäre, dass er so ein guter Typ war, dann wäre sie sich wahrscheinlich umso unsicherer gewesen, ob sie diejenige sein sollte, welche hier an seiner Seite saß. Die Frage ob sie das überhaupt verdient hatte, wäre dabei nur eine Frage, denn es war tatsächlich wohl für jeden außer der beiden momentan offensichtlich, dass sie sich absolut nicht ähnlich waren, zumindest in vielen Punkten nicht. Tora hatte kein großes Herz und gar nicht so viel Liebe zu verschenken. Woher sollte dieser Impuls auch kommen? Sie kannte das nicht wirklich. Dabei war sie doch weder gut noch böse, sondern irgendetwas dazwischen, was noch gruseliger wirkte. Sie wollte perfekt und unnahbar sein, nur für sich selbst kämpfen und jegliche Welt nur um sich herum existieren lassen. Alle anderen ausblenden und nur für den eigenen Willen leben… Eben das hatte sie grade verbockt, da sie in den Armen eines Jungen lag, welchen sie nie mehr hätte willkürlich verletzen können. Hatte sie nun jegliche Weltanschauung über den Haufen geworfen? Vielleicht hatte sie ja auch von Anfang an gar keine Chance gehabt. Auch wenn sie nicht sofort hin und weg von dem Jungen gewesen war, stand sie ihm doch vom ersten Moment an näher, als sie es wollte. Man konnte nun zwar behaupten, dass es ihr eiserner Wille gewesen war, welcher sie bezwungen hatte, aber auch sie hatte einen Fehler begangen. Auf der ersten Mission die sie geleitet hatte, auf der sie dem großen, schwarzhaarigen Jungen begegnet war, hatte sie den Fehler gemacht nett zu den Genin zu sein, um sie nicht zu verschrecken oder zum Heulen zu bringen. Nun hatte sie sich eben in einen dieser verliebt. Sie hatte wirklich keine Chance, oder? Seit ihrer letzten gemeinsamen Mission war auch er ihr ständig durch den Kopf gegeistert, schon auf der letzten Mission hatte sie sich dauernd danach zurück gesehnt mit Yukiko und ihm wieder bei einer Einbrechermission zu sein und dabei war das Einbrechen sicher nicht das, an was sie zurückdachte. Wo wieder ein Punkt kam, welcher die beiden unterschied. Teysaru hatte ein ganz anderes Gefühl von Recht und Unrecht, Mitgefühl und Mitleid, sicher auch von Liebe und Hass. Ob es nun stärker oder einfach nur anders war, war fraglich, aber Tora sah die Welt sicher mit ganz anderen Augen als er. Wenn man es ihr befahl, konnte das Mädchen sogar ohne Skrupel töten. Sie betrachtete dies als das, was einen guten Ninja ausmacht. Dinge zu tun, die befohlen werden, ohne zu hinterfragen, saubere Arbeit ohne jeden Fehler, nur wenn sie so war, konnte man sie sicher schätzen… Er war da sicher ganz anders und das wusste sie. Warum hatte sie das verdrängt? Nur um sich einem guten Moment hinzugeben? Verdammt nochmal, er hatte sie so weich bekommen… Wohl eher war es er, der weich war und eben dies aus ihr herauskitzelte, aber das mochte sie. War das nicht irgendwie von vorn bis hinten falsch? Tora war kein Mensch, den man mochte… Yukiko mochte sie, aber eben diese unterschied sich nicht viel von Tora selbst… Normale Menschen, wie er, würden sie sicher nicht mehr mögen, wenn man sie kannte… Also war es klar, dass dies hier darauf hinauslief ihr Herz zu brechen, welches ja ohnehin nicht so groß war. Je näher er ihr kommen würde, umso mehr würde er sie hassen, da war sie sicher…
All dies ging dem Mädchen durch den Kopf, als sie die Augen zusammenkniff und sich an die Schulter des Jungen lehnte, während er sie ansprach. Dass er seinen Arm um sie legte und sie festhielt, machte dieses Gefühl nicht weniger präsent. Sie war das nicht wert, zumindest nicht für eine gute Seele wie ihn. Dennoch wollte sie das nicht wieder hergeben. Da sah man mal wieder, wie sehr ihre Welt von ihrem Egozentrismus eingenommen war… Nunja… Er wollte also etwas über sie wissen. Sie hätte nun lügen können, aber grade hatte sie sich auf eine Beziehung zu ihm eingelassen. Man konnte doch seinem Freund nicht schon nach fünf Minuten ins Gesicht lügen… Auf der anderen Seite: Wie lange wäre er wohl noch ihr Freund, wenn er sie erst einmal kannte? Es half nichts. Entweder er nahm sie so an, wie sie war oder er musste ihr Herz brechen. Das hätte ihr früher einfallen können, denn das war schon immer der Grund gewesen, aus dem sie niemandem getraut hatte. „Okay… Also… Mein Geburtstag ist am 31. Januar. Vielleicht sollte ich auch etwas zu meiner Familie sagen, oder?“ Auch wenn das nicht unbedingt ein beliebtes Thema bei der Yamamoto war. „Meine Familie ist nicht unbedingt etwas worauf ich stolz bin, aber ich denke als mein Freund solltest du das schon wissen. Meinen kleinen Bruder Kida kennst du ja schon mehr oder weniger. Er ist ziemlich anhänglich, ist es aber gewohnt eher weniger Beachtung zu bekommen, weil wir dauerhaft keine Zeit dafür hätten. Mein großer Bruder heißt Izaya und ist sicher kaum älter als du. Er ist ein Hikikomori und spricht nicht mit jedem, außerdem ist er ein ziemlich strenger, ernster und paranoider Typ. Meine Mutter ist irrelevant, wenn du sie mal siehst, wird sie unten im Laden sein. Sie tut immer sehr auf happy Family vor anderen, dabei verleugnet sie sogar meinen großen Bruder, um den Schein zu wahren, weil sie sich für ihn schämt. Sich mit ihr zu unterhalten macht nicht viel Sinn, da ihr an mir nicht viel liegt. Für sie wärst du ein Kunde, wie jeder andere auch. Meinem Erzeuger wirst du wahrscheinlich niemals begegnen und darum ist’s auch nicht schade. Er ist ein stupider Bauarbeiter, der ständig auf Montage ist, und auch ihm liegt nicht viel an mir, da ich gegen seinen Willen Kunoichi geworden bin. Wir sind sogar schon so weit, dass wir uns zwar gegenseitig dulden, aber ignorieren, da er mich als verzogen und irgendwie unwürdig betrachtet. Ich, als Tochter, war geplant, um den Laden eines Tages zu übernehmen, habe mich aber von Anfang an dagegen gewehrt, seitdem, denke ich, dass ich wertlos für sie bin. Meine Brüder sind also die einzigen Menschen, die dich interessieren sollten, denn bei denen ist ja noch nicht alles verloren, auch wenn meine Eltern das bei uns allen dreien so sehen.“ Tora seufzte leise und lehnte noch immer an seiner Schulter. In ihrer Stimme war die gewohnte monotone Lage, so als würde sie ihm eine gefühllose Zusammenfassung über ein Buch geben, aber nicht grade über ihre Familie sprechen. Es wirkte fast so, als hätte sie dies schon tausende Male erzählt und das obwohl dies definitiv nicht normal war. Wie er darauf wohl reagieren würde? Warum hatte sie es überhaupt so genau erklärt? Vielleicht damit er sie verstand, oder so… Aber eigentlich wollte der Junge ja etwas von ihr hören und nicht nur von ihrer Familie, also sollte sie das auch wagen. Sicher wurde sie immer unsympathischer. „Gut, da das nun geklärt ist… Zu dem was ich mag… Nunja… Lach nicht, okay? A-Also…“ Oh man, das war peinlicher und unpassender als erwartet… „Ich lese wirklich sehr gern, alle Art von Büchern, aber vor allem Romane. Außerdem liebe ich Musik, Popmusik… Ich mag Poesie, die Natur und auch Tiere. Hast du den alten Hund draußen gesehen? Den mag ich sehr, er ist sogar wesentlich älter als ich. Deswegen ernähre ich mich meist auch vegetarisch, aus Überzeugung, aber da ich auch weiß, dass das nicht gut für den Körper ist, verzichte ich nicht völlig, immerhin muss man als Kunoichi ja fit sein. U-Und das peinlichste ist wohl, dass ich recht gern tanze… A-Aber ich kämpfe auch ziemlich gern, schließlich ist das der Grund, aus dem ich Kunoichi geworden bin. Um stärker zu werden und so. Nicht dass ich schwach wäre…“ Schon wieder das. Naja egal, er verstand sie sicher ohnehin. So ganz aus ihrer Haut konnte sie eben doch nicht raus. Wieder waren die Wangen des Mädchens leicht rötlich angelaufen, da sie viele ihrer Hobbys als irgendwie peinlich betrachtete. „Das alles ist so widersprüchlich…“, murmelte sie plötzlich etwas leiser, ehe sie tief durchatmete. Was übrigens ja nun seine Frage beantwortete, natürlich wusste sie das. „An dieser Stelle sollte ich dir eher die Frage stellen, ob du dir sicher bist, worauf du dich da einlässt? Du magst mich zwar momentan irgendwie mögen und ich habe dir auch gesagt, dass ich mich hüten werde dir irgendetwas anzutun, weil ich dazu nicht in der Lage wäre, aber dennoch bin ich mir sicher, dass du dich nicht nur grundlos vor mir gefürchtet hast. Dass ich eine Perfektionistin bin, weiß ich, und auch dass ich kein niedliches kleines Mädchen bin, sollte dir bewusst sein. Ich bin skrupellos, egozentrisch und ziemlich eitel, bitte vergiss das nicht. Viele Menschen nennen mich auch wirklich bösartig. Seit ich denken kann, bin ich so, wurde so erzogen von mir selbst und meinem großen Bruder und ich weiß nicht ob sich das jemals ändern wird. Meine moralischen Werte sind ganz sicher anders als die der meisten Menschen und ich bin sicher viel anstrengender, als du erwartest. Entweder du findest dich damit ab, oder…“ Und an dem Punkt stockte sie, denn sie wollte ihm weiß Gott nicht vorschlagen es bleiben zu lassen, das wäre nicht das was sie wollte. Er konnte versuchen sie zu ändern, aber sie wollte ihm nichts versprechen, das sie nicht halten konnte. Sie schluckte und fuhr fort ohne auch nur für eine Sekunde ihre Augen zu öffnen. „… oder du versuchst es irgendwie zu ändern. Ich kann dir nicht mehr sagen, als dass die meisten Menschen mich nicht grundlos fürchten und dass ich es immer so gewollt habe, denn so… Ach du weißt schon, das mit dem „schwach sein“, geht eben einfach nicht… Aber… Ich will nicht, dass du mich nicht magst, oder dich vor mir fürchtest! Ich möchte dich damit sicher nicht vergraulen! Ich denke nur, dass man wirklich ganz ehrlich zueinander sein sollte, wenn man eine solche Beziehung eingeht! Niemals würde ich dir versprechen können, dass ich immer so bin wie du mich gern hättest, aber du kannst dir sicher sein, dass ich dich mehr als nur gern hab und mir sehr viel daran liegt mit dir auszukommen, auch wenn das sicher nicht immer ganz einfach mit mir ist… Ich werd mir Mühe geben, wenn du das nur willst! A-Also, ganz sicher?“ Ziemlich ausdrucksvolle und ehrliche Worte für die „böse“ Tora, hm? Nur ob das so funktionierte, wie sie hoffte, war irgendwie fraglich. Verstand er sie überhaupt? Ohje, mal wieder setzte ihr Herz im Moment der Anspannung irgendwie aus. Klar denken war schwierig geworden und auch alles andere erschien unerreichbar fern. Ihr Kopf war knallrot angelaufen und sie bekam mal wieder Panik. Normalerweise war sie eher der Typ Mensch, der Dinge sagte wie: „Brichst du mir das Herz, breche ich dir die Knochen!“, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt. Erstens wäre das gelogen und zweitens wollten sie doch nun ein Paar sein, also mussten sie sich da beide irgendwie Mühe geben und ehrlich zu einander sein. Vielleicht machte sie da auch eine viel zu große Sache draus, oder er war sich gar nicht bewusst gewesen wie sie war. Jetzt war irgendwie alles verwirrend und Tora würde sich gern verkriechen oder ausrasten… Liebe war also doch erstaunlich anstrengend, wer hätte das gedacht? Mal sehen wie er das so sah…
 
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Verwunderlicherweise machte sich gerade Teysaru, der Kerl, der sich eigentlich über alles und jeden viel zu viele Gedanken machte, überhaupt keine Sorgen darum, dass er und das Mädchen auf seinem Schoß irgendwie zu verschieden sein könnten. Das war nicht etwa in einen seiner spontanen Schübe von Sicherheit begründet, nein, im Moment fühlte er sich mehr als unsicher, weil er befürchtete, mit seiner Fragerei vielleicht zu tief in Toras Privatssphäre eingedrungen zu sein. Es hatte den ganz einfachen Grund, dass er wusste, dass unterschiedliche Partner auch jahrelang zusammenbleiben konnten. Glücklich. Das beste Beispiel hierfür waren die Eltern des Yotuishe, die sich immernoch nach ungefähr tausend Jahren Ehe mit ihrer Liebe zueinander überschütteten - und das obwohl sie vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten waren. Aber im Grunde genommen waren sie dieselbe Mischung. Dominante Frau und starker Mann, der sich freiwillig von ihr unterbuttern ließ, aber auch ein Machtwort sprach, wenn es darauf ankam. Ja, das klappte ganz toll, wieso sollte es also bei ihnen beiden anders sein? Natürlich waren sie nicht verheiratet und der Genin dachte auch noch im Traum nicht daran das so schnell oder überhaupt zu tun - schließlich war er 15 Jahre alt und dazu noch ein Ninja, was unter Umständen ständig mit dem Risiko behaftet war, bei einer Mission zu sterben. Noch konnte er sich nicht vorstellen, dass er das jemals einer etwaigen Familie antun könnte. War es überhaupt klug, dann eine Freundin zu haben? Was würde passieren, wenn er bei seinem nächsten Einsatz verunglückte? So einfache Floskeln wie "Wir sehen uns" oder "Bis heute Abend" würden in ihrer Beziehung niemals mit vollständiger Sicherheit fallen können. Das war wirklich ein interessanter Punkt, aber noch völlig unerheblich. Tora und Teysaru waren geradeeinmal seit zehn Minuten ein Paar und der männliche Part stellte schon wieder Zweifel an. Dabei wollte er wirklich, dass es gut lief. Sie war sich sicher, dass sie ihn wollte und er sowieso. Was gab es also groß zu zweifeln? All you need is love, heißt es nicht so?
Mit einem leisen Seufzer blickte er zu ihr hinab. Es gab ja immernoch die Angst, dass sie ihm sagen würde, er solle nicht zu weit gehen. Zum Einen war ein Arm um die Hüfte doch ziemlich intim und andererseits hatte er sie nach ihrem Leben gefragt. Das Eine konnte er leicht zurücknehmen, aber er wollte wirklich gerne alles über sie wissen. Man baute nicht grundlos eine solche Mauer auf wie sie das Mädchen besaß und er war gespannt darauf zu hören, was sie zu dem gemacht hatte, was sie nun war, wo doch hinter der harten Fassade ganz klar ein wunderschöner, liebenswerter Mensch war. Der Blick der blauen Augen ruhte also auf ihr, er neigte sogar seinen Kopf ein kleines Stückchen hinab, damit er auch ja nichts verpasste. Den ersten Satz prägte er sich sofort in sein Gedächtnis ein. Ihr Geburtstag war wichtig. 31. Januar. Das konnte er sich merken. Teysaru würde ihn ganz bestimmt niemals vergessen. Und wenn er es doch tat, würde er es sicher merken...auf die ein oder andere Weise. Weiter ging es zu einer Abhandlung über Toras Familie, alles etwas monoton ausgesprochen, so als würde es sie nicht weiter kümmern. Na ja, das, was sie erzählte, klang auch nicht so, als könnte man sonderlich stolz darüber sein. In Ermangelung tröstender Worte - brauchte sie überhaupt Trost oder war es ihr wirklich so egal wie es schien? - drückte er sie einfach etwas fester. So, ihre Eltern hielten sie also für unwürdig. Diese Leute mussten ganz schön verblendet sein, wenn sie nicht sahen, was ihre Tochter alles vollbringen konnte. Er erinnerte sich da an die Situation, als sie zusammen auf ihrem Fächer über die Stolperfallen geschwebt waren, das war schon ziemlich cool gewesen...oder ihre grandiose Leitung während seiner ersten Mission....war er parteiisch? Schon, aber das änderte die Tatsache nicht, dass es ungerecht war sie allein deswegen, weil sie ihren vorgeschriebenen Bahnen entfloh, zu ignorieren. Teysaru wusste sehr gut, was großer Druck mit jemanden anstellen konnte und bewunderte das Mädchen insgeheim dafür, dass sie sich nicht sagen ließ, was sie zu tun und zu lassen hatte. Das war eben auch einer der Punkte, warum er Tora so sehr mochte. Wie sie wohl reagieren würde, wenn er ihr das sagte? Es blieb ihm nicht lange, um darüber nachzudenken, da sie bereits weitersprach. Diesmal ging es um die Dinge, die sie mochte und das war es nun schon eher, was Teysaru wissen wollte. Nicht, dass er sich nicht für ihre Familie interessierte, aber sie selbst war ihm doch wichtiger. Als sie ihn dazu aufforderte, sie nicht auszulachen, schüttelte er nur ernst den Kopf. Das würde er niemals tun! Aufmerksam hörte er ihr zu und lächelte bei ihrem letzten Satz unwillkürlich. Natürlich. Tora war nicht schwach und das musste sie auch immer wieder klarstellen. Eigentlich fand er ganz süß, was sie so mochte. Richtig mädchenhaft und zeitgemäß, bis auf das Kämpfen natürlich, aber das machte sie nur viel interessanter. Hätte der Genin gewusst, dass sich die Yamamoto dafür schämte, solche Dinge gern zu haben, wäre er wohl wirklich ein wenig sauer geworden. Man stand doch zu den Sachen, die einem wichtig waren und er hielt Tora durchaus für jemanden, der seiner eigenen Meinung treuer war als dem, was andere über ihn dachten. Dass für sie seine Meinung vielleicht wichtiger war als er dachte...das kam ihm natürlich nicht in den Sinn. Ebensowenig hätte er ihr irgendwelchen Widerspruch vorgeworfen, er fand sich ja selbst alles andere als passend, aber irgendetwas an ihrem Tonfall brachte ihn dazu, sich etwas anzuspannen. Normalerweise hätte er diesen Kommentar einfach überhört, aber in Verbindung damit, was sie nun von sich gab, war ganz eindeutig, dass sie sich im Moment nicht so gut fühlte wie sie eigentlich sollte - wie er wollte. Teysaru wollte wirklich, dass seine Tora glücklich war, deshalb machte es ihn ziemlich fertig, dass er nun der Grund war, dass es ihr schlecht ging. Sie hatte wirklich Zweifel, dass er sie wollte? Dass SIE zu schlecht für IHN war? Für einen Augenblick hörte es sich wirklich so an, als wolle sie ihm sagen, dass ihre Beziehung keinen Sinn hatte. Ängstlich saß er da, wusste nicht, was er tun oder sagen konnte. Am liebsten hätte er geschrien, sie solle die Klappe halten. Das war vielleicht überaus unhöflich, aber er verstand einfach nicht, was sie von ihm wollte. Sie ändern? Warum nur dachte sie, dass er sie nicht wollte, so wie sie war?! Kaum dass sie geendet hatte, brauchte Teysaru eine Minute, sich zu überlegen, was er am besten tun sollte, damit sie wusste, was er von ihr hielt. Auf jeden Fall brauchten sie eine andere Position, von der aus er ohne Herzklopfen und Erröten ganz normal sprechen konnte, denn dem Yotuishe war es im Moment wirklich ernst mit ihr. So hob er Tora ohne große Mühe zurück auf den Tisch, so dass sie vor ihm saß und setzte sich auf seine Fersen. Im ersten Moment wollte er seine Hände auf dem Schoß verschränken, aber stattdessen griff er sich eine der ihren und hielt sie fest, damit sie erkannte, dass der Stellungswechsel nichts damit zu tun hatte, was sie gesagt hatte. "Tora." Beinahe schon ein bisschen wütend klang ihr Name, so hart sprach er ihn aus. Der Schwarzhaarige schaute ihr direkt in die Augen, versuchte irgendwie ihren Blick einzufangen. "Ich weiß wie du bist. Und du hast schon Recht, du bist das alles, aber ich weiß das. Es ist mir egal. Von mir aus bist du anstrengend, aber es juckt mich nicht! Du kannst auch gar nicht so werden, wie ich dich gerne hätte! Siehst du es denn nicht...?" Teysaru blickte sie einen Augenblick lang starr an, auf der Suche nach einer Antwort irgendwo in ihrer Körpersprache, aber er fand keine, also redete er einfach weiter. "Du bist schon ganz genauso wie du sein sollst. Es ist nicht so, dass ich heute plötzlich angefangen habe dich toll zu finden. Ich hatte mich schon in dich verguckt, da warst du noch 'bösartig', wie du dich selbst nennst. Als ich dich zum ersten Mal gesehen habe, hast du mich schon beeindruckt, weil du bist, wie du bist...Ich verstehe es nicht. Du sagst immer, dass du nicht schwach bist, aber wenn du stark sein willst, dann steh zu dem, was du denkst und fühlst und vor allem zu dir selbst. Du bist das hübscheste und großartigste Mädchen, das ich kenne. Meine Meinung ist vielleicht unwichtig gegen die der anderen, aber es ist mir egal ob du so bist wie jetzt oder ob du mich verprügelst. Du kannst mich nicht aufregen oder überfordern...Ich werde sicher nicht wegen einer Sache gehen, die ich an dir mag. Bitte hör auf damit, zu denken, ich würde irgendwie daran zweifeln, dass wir zusammenpassen. Ich halte mich nämlich für den glücklichsten Jungen der Welt, dass jemand wie du auch nur in Erwägung zieht mich zu küssen oder anzufassen...und wenn du dich so fertigmachst..." Kurz sah es aus, als würde er anfangen zu weinen, denn in seinen Augen beganne es irgendwie zu schimmern, aber stattdessen griff er auch mit der anderen Hand nach der ihren und hielt sie nun so fest er konnte, ohne sie zu verletzen. Der Genin sog heftig die Luft ein und platzte dann heraus, während der Worte rot anlaufend vor Scham und die Augen zusammenkneifend, um ihre Reaktion nicht zu sehen. "...für mich bist du nämlich perfekt, Tora, und ich bin ganz sicher, dass ich dich haben will! Aishiteru!"
 

Inuzuka Ara

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Jedes mal wieder, wenn sie an sich selbst so sehr zweifelte wie in diesem Moment, fühlte sie diese unangenehmen Gefühle in ihrem Körper, welche sie nicht so richtig zu deuten wusste. Da saß dieser wundervolle Junge vor ihr, mit seiner warmen Art, welche er stets ausstrahlte und sie war ein kühler Eisblock dagegen. Wie konnte das passen? Ihr Magen rebellierte, drehte sich und fühlte sich richtig zerknautscht an. Aber auch ihrem Herz ging es nicht wirklich besser, es raste grade nicht unbedingt, aber grade das war es, was sie beunruhigte, denn es war mehr so ein langsames und schweres Schlagen, welches sich anfühlte, als würde es ihren Brustkorb an seine Grenzen treiben. Allgemein war sie momentan recht hibbelig, denn dieser Moment des Wartens machte sie richtig fertig. Was war nun? War ihm nicht bewusst, dass sie so unfassbar unterschiedlich waren? Er war warm, sie kalt; er war stark, sie irgendwie nicht wirklich und er hatte sicher ein großes Herz, während ihres schon in Anbetracht dieses Unsicherheit zu kapitulieren schien. Ihr war nicht entgangen, dass er sie fester gedrückt hatte, als sie über ihre Familie gesprochen hatte. Sicher Mitgefühl, das hatten viele in dem Moment. Entweder das, oder man glaubte ihr einfach nicht. Tora hatte so oft mit anderen Menschen darüber versucht zu sprechen, als sie jünger war, doch alle sahen in ihrer Mutter nur den Sonnenschein und die heile Welt, welche sie bildete. Lieber glaubten sie, dass Tora verrückt war und einen großen Bruder herbei phantasierte, als dass ihre Mutter eine gemeine Lügnerin war. Doch anstatt sie anzuzweifeln, drückte er sie an sich. Und er meinte, dass er nicht stark war? Sie hatte schon lange darüber hinweg gefunden, sodass es nicht mehr schmerzte, aber diese Reaktion löste irgendwie schon ein angenehmes Gefühl aus. Immerhin traute er ihr irgendwie... Aber warum nur? Sah er denn nicht, dass sie nicht war wie er? War er von ihrer Schönheit geblendet oder war es vielleicht doch das, was man blind vor Liebe nannte? Aber das war es doch auch, was sie dazu verleitet hatte direkt ehrlich zu ihm zu sein und nichts zu verstecken, denn sie wollte ja, dass er sie so mochte wie sie war, sonst konnte daraus sicher nichts werden und sie meinte es ja wirklich ernst mit ihm. Das Schlagen ihres Herzens wurde n kürzester Zeit zu etwas, was sich nur noch schwer ertragen ließ. Am liebsten hätte sie es sich grade aus der Brust gerissen. Was wenn er dachte, dass sie für immer so wäre, wie sie jetzt im Moment ist? Was wenn ihn die Wahrheit, oder eher ihr wahres Gesicht so sehr schockte, dass er es nicht mehr ertragen konnte, dass er nicht mehr wollte? Tora wurde so langsam richtig nervös und musste sich zusammenreißen nicht auch noch zu zittern. In dem Moment würde ihn dies sicher nur verunsichern und das war es sicher nicht, was sie jetzt im Moment grade wollte. Was erwartete sie von ihm? Sie wusste es nicht, aber sie wollte, dass alles zwischen ihnen geklärt und sicher war, damit sie keine Angst haben musste, doch noch verlassen zu werden. Hoffentlich waren diese bangen Momente das auch am Ende wert... Sie konnte sich gar nicht ausmalen, wie wütend er darüber war, was sie da von sich gab. Nein, Tora hatte nicht die leiseste Ahnung, dass er sie anschreien wollte, nur weil sie ihm nichts Böses wollte. Ihr war in diesem Moment nichts wichtiger, als seine ehrliche Meinung, dass sie ihn dabei vielleicht verletzte, war ihr gar nicht so bewusst. Woher sollte Tora auch wissen, wie Paare waren? Sie kannte schöne Pärchen nur aus Büchern oder so, alte Bücher, wie sie ja bevorzugte, oder Manga, in denen sich sowieso immer alles um perfekte und wunderschöne Liebe drehte. Dort waren sie sich immer ähnlich, nicht so wie die beiden hier...
Sie kam nicht mehr dazu noch länger über all das nachzudenken, denn der Yotuishe nahm nun wieder alles in die Hand. Dass er sie von der elenden Warterei erlöste, machte nicht wirklich wett, was nun folgte. Und nebenbei musste sie wiedermal feststellen, dass er wirklich kräftig war. Wenige Sekunden, in denen sie fast in eine Schreckstarre verfallen war, dauerte es, um sie einfach auf die Tischplatte zu heben. Wollte er sie nun loslassen? War nun schon wieder alles vorbei? Und auch sie wurde schon wieder immer panischer, auch wenn das sicher nicht das war, was er wollte. Im nächsten Moment hockte er vor ihr und griff nach ihrer Hand. Sie wollte sich zusammenreißen, sodass er nicht merkte, wie sehr sie das anspannte. Also durfte sie einfach nicht zittern! Aber schon seine Stimmlange reichte, um sie völlig in seinen Bann zu ziehen. Jegliche Aufmerksamkeit galt ihm und ihr Blick war in seinem gefangen. Es war nur ihr Name bisher gefallen, aber ihr Herz war mal wieder kurz davor direkt aus der Brust zu springen oder in viele kleine Einzelteile zu zerplatzen. Doch noch konnte die Kunoichi sich selbst zur Ruhe anhalten, auch wenn sie nicht verbergen konnte, dass in diesem Moment das Atmen wirklich schwer fiel. Als er begann sich zu erklären, war sie völlig in seinen Bann gezogen. Fast könnte man sogar glauben, dass sie völlig abgeschweift und in seinen Augen versunken war. Er war streng, stark und so sicher. Ob ihm bewusst war, wie sehr er sie grade in der Hand hatte? Nun war sie viel mehr das Hündchen. Als er sie fragte, ob sie es denn nicht erkennen würde, starrte sie ihn einfach weiter an. Zum Glück erkannte er nicht direkt, dass sie grad schon glasige Augen bekam. Ohje, wo war ihre Stärke und Sicherheit denn nun hin?! Und nur wenige Sekunden später, drehte sich alles wieder komplett. Toras Magen inbegriffen, allerdings löste es viel mehr ein fast unerträgliches, warmes Gefühl aus. War das grade wirklich das, wofür sie es hielt? War dieser Junge im Moment wirklich dabei Tora, dem Schrecken der meisten Menschen, seine aufrichtige Liebe zu gestehen? Verdammt, damit konnte sie doch sicher nicht richtig umgehen. Aber sie wollte doch nur alles richtig machen! So viele Komplimente und all das klang so aufrichtig und ehrlich. Wie konnte Teysaru auch jemals lügen? So etwas traute sie ihm gar nicht zu. Egal wie lange er nun weitersprach, sie hatte sowieso jegliches Zeitgefühl verloren und war, dadurch dass sie völlig in seinem Bann war, ziemlich davon überzeugt, dass er schon eine halbe Ewigkeit sprach. Sie starrte ihm in die Augen, völlig darauf fixiert, auch wenn die ihren sicher schon eine ganze Weile ziemlich glasig waren. Und grade deswegen entging ihr wohl nicht, dass auch der Junge irgendwie wirkte, als müsse er gleich weinen, während er nach ihrer Hand griff. Verdammt, wie lange konnte sie dem Stand halten? Tora war wirklich hart im nehmen, selbst bei den größten Schmerzen begann sie nur selten zu weinen und sie las Romane, als wären es Komödien, obwohl andere an ihrer Stelle schon lang in Tränen ausbrachen, aber grade war es wirklich grenzwertig. Was dann folgte, war irgendwie unerwartet. Sie hatte erwartet, dass der Satz noch weiterging, aber stattdessen kam etwas heraus, was sie geahnt, aber sicher nicht jetzt erwartet hatte. Vor allem so... Sie sah wie sein Gesicht rot anlief und auch dass er sich schon wieder zu fürchten schien. Okay, genug nun, so lange sie noch stark genug war, musste sie den Moment nutzen. Ganz vorsichtig löste sich ihre Hand von seiner, dann streckte sie den Arm aus und fuhr sachte mit der Hand über seine Wange. „Arigatou...“, begann sie mit erstaunlich ruhiger und sicherer Stimme. Ob sie jemals einen so warmen und freundlichen Ton in der Stimme gehabt hatte? „W-Warte kurz...“, stockte sie kurz und holte Luft. Verdammt, sie hatte doch gewusst, dass sie nicht so lang Stand halten konnte. Er war so gemein und es war ihm nicht mal bewusst, wie sehr er sie doch in der Hand hatte! „D-Du sagst, d-dass du mich liebst?“, hinterfragte sie leise mit zittriger Stimme. Im nächsten Moment ließ die Yamamoto sich etwas nach vorn fallen, bis ihre Stirn an seiner lehnte. So musste sie ihn nicht so anstarren. Ihr Kopf war auch richtig ordentlich rot angelaufen, aber da er die Auge zusammengekniffen hatte, sah er das hoffentlich nicht. „D-Das ist nicht fair... Du bist viel stärker als ich...“, murmelte sie leise und begann zu zittern. Ja, das hatte sie grade wirklich gesagt, aber sie war sich sicher, dass er das nicht mal im Traum ausnutzen konnte. Normalerweise hätte sie nun an der Stelle wohl blöde Scherze gemacht, es runter gespielt oder gesagt, dass sie ihn ja nicht unbedingt hasste, aber sie wollte alles richtig machen. „I-Ich... liebe dich auch!“, platzte sie hastig heraus und lief feuerrot an. Im Vergleich zu ihren Augen war sicher kein Unterschied mehr zu erkennen. Sie blieb einfach so sitzen, so mit ihrer Stirn an die seine gelegt. Und schon musste sie die Augen schließen, denn vor diesen war alles so verschwommen, dass es nicht mehr erträglich war. Mist, sie war so ein Weichei. Und er konnte das einfach so! Sie war so neidisch darauf. Er war so sorglos, sicher und konnte einfach so sagen, was er fühlte, während sie mit jedem noch so kleinen Wort mit sich ringen konnte. Von so viel Stärke konnte man bei ihr nun wirklich nicht mehr sprechen, spätestens jetzt, wo doch ganz klar, wie schwach sie war, da schon Tränen über ihre Augen liefen. Verdammt... Um davon irgendwie abzulenken, versuchte sie krampfhaft das Thema zu wechseln und schniefte einmal leise. Bloß nichts anmerken lassen! „Teysaru-kun?“, begann sie besonders leise, sodass ihr Heulen hoffentlich nicht auffiel. „Du musst mir aber auch noch mehr über dich erzählen, denn ich möchte ja auch den Jungen genauer kennenlernen, der mich so einfach in den Griff bekommt...“ Das konnte man nun entweder als Geständnis oder als Kompliment ansehen, war irgendwie variable. Jedenfalls versuchte Tora grade so unauffällig wie möglich ihre Tränen zu verbergen und irgendwie zu entfernen. Immerhin hatte sie ihm doch immer vorgehalten, dass sie doch so stark war und nun war sie es, die anfing zu heulen? Ohje, was stellte dieser Junge nur mit ihr an? Und dabei war er sicher der Letzte, der irgendjemandem das Leben schwer machen wollte...
 
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Ich bin WAS?
Er sollte stärker als Tora sein? Sicher, er konnte im Gegensatz zu ihr Menschen mit einem Finger und viel Schwung zum Fliegen bringen, aber das war wohl nicht ganz, was sie gemeint hatte. Die Rede war von emotionaler Stärke. Es verlangte große Kraft seine Gefühle auszudrücken, das wusste der Genin. Er schwitzte im Augenblick so sehr, dass er sich vorkam, als wäre er einen Marathon gelaufen und zitterte zugleich, obwohl ihm furchtbar heiß war. Angeblich war Liebe ja etwas Schönes, Angenehmes, aber gerade war ihm klargeworden, dass man sich, nachdem man sie gestanden hatte, fühlte, als wäre man krank. Man hatte Fieber und Schüttelfrost, Herzrythmusstörungen und Insektenbefall im Bauch. Abwechselnd war einem unheimlich warm und eisig kalt. Die Hand-Augenkoordination ging flöten und zugleich hatte man die vollkommen irrationale Furcht, das Gegenüber trotz aller Bemühungen zu enttäuschen. Das alles klang wirklich furchtbar, schrecklich...aber warum fühlte er sich dann nicht so? Warum saß ein so gewaltiges Glücksgefühl in seiner Brust, dass er dachte, jeden Augenblick platzen zu müssen? Wieso war er sich selbst so egal und musste unwillkürlich lächeln, als die Stirn des Mädchens, dem er gerade seine Liebe gestanden hatte, gegen seinen Kopf prallte? Ja, es war wirklich nicht fair, dass er es einfach so gesagt hatte, da hatte sie schon Recht. Aber das Leben und die Liebe waren niemals fair, nicht wahr? Oder war es etwa fair von ihr gewesen, ihn zu küssen? Seltsam...normalerweise war Teysaru ein inniger Verfechter von Gerechtigkeit, aber momentan war es ihm so gleichgültig, ob er und Tora fair spielten, dass er es nicht einmal als nötig erachtete, ihr darauf zu antworten. Stattdessen hielt er einfach die Augen geschlossen, während sie gegen seine Stirn gelehnt dasaß und schwebte auf der berühmten Wolke Sieben davon. Mit jedem ihrer Worte wurde ein weiterer Teil seines Herzes aufgeschmolzen, bis es schließlich kochend heiß seine Gedärme hinabtröpfelte und ihn schockte und zugleich amüsierte. Sie liebt mich...Eigentlich war es ja nichts Besonderes. Seine Mutter sagte ihm mindestens dreißig Mal am Tag, dass sie ihn liebte. Und doch...war es das Schönste, das Tora jemals gesagt hatte. In nicht einmal einer halben Stunde waren sie von 'schon recht gerne mögen' zu 'lieben' übergegangen. Teysaru war so furchtbar froh, dass er sie besucht hatte. Zum Glück hatte es geregnet...auch wenn die Szene dadurch, dass er kein Oberteil trug, irgendwie gestört wurde, war sie schöner, als er sie sich je erträumt hatte. Nicht, dass er jemals gedacht hätte, von Tora ein "Ich liebe dich" zu bekommen...Es gab nur einen Punkt, der ihm nicht passte: Weinte sie etwa? War sie so gerührt von ihm, oder einfach nur traurig und verzweifelt, weil er sie so in die Enge trieb? Oh Gott, er hatte sie ja praktisch dazu gezwungen, sein Geständnis zu erwidern. Allerdings...eigentlich hatte Tora doch genug Selbstbewusstsein, um ihm zu sagen, wann er aufhören sollte, oder? Sie war ein starkes, kluges Mädchen, sogar jetzt noch versuchte sie angestrengt, so leise wie möglich zu schluchzen, was ihr natürlich nicht gelang, schließlich befanden sich ihre Nasen nur einen halben Zentimeter voneinander entfernt, höchstens. Nichtsdestotrotz spielte Teysaru entgegen der herzzereißenden Schniefgeräuschen den Macho und tat so, als würde er nichts davon merken. Das war sicher die richtige Entscheidung. Würde er sie jetzt trösten, fühlte sie sich mit Sicherheit noch viel schwächer und das war es ja gerade, was er nicht erreichen wollte. Sie sagte, er habe sie im Griff, aber das stimmte nicht. Er hatte sie vielleicht in der Hand, wenn sie so wehrlos, verwirrt und niedlich war, aber spätestens wenn er wieder ihren Zorn entfesselte (was er ganz sicher tun würde, er kannte sich selbst und wusste, dass er alle Menschen früher oder später enttäuschte) würde seine Angst wieder zurückkehren und ihn vollkommen hilflos zu ihrem Hündchen machen. Und selbst wenn er sie irgendwie unter Kontrolle hatte, wollte er das nicht. Er war dazu erzogen worden Frauen zu gehorchen, egal zu welchem Preis, deshalb würde er auch immer unter Toras Pantoffel stehen, ganz freiwillig. Er ließ sich gerne unterbuttern, wenn das bedeutete, dass sie glücklich war und sich stark fühlte. Das Glück seiner Freundin stand über seinem eigenen und außerdem war er auch fröhlich, wenn sie es war. Aus diesem Grund zögerte Teysaru nicht, als sie ihn fragte, ob er denn nichts über sich selbst erzählen wollte. Er öffnete einfach die Augen und gleichzeitig den Mund, wie ein Roboter - und blickte erschrocken auf sie hinab. Oh nein, sie begann ja wirklich zu weinen. Irgendwie war es ihm peinlich, sie dabei zu beobachten, sie sozusagen in einem Zeitpunkt der Schwäche auch noch anzuglotzen. Vor Scham wurde der Schwarzhaarige schon wieder ganz rot und richtete aufmerksam den Blick auf den Fächer in ihrer Zimmerecke, während er zu sprechen begann, zittrig, unsicher, ob er ihr das Alles wirklich erzählen sollte: "Na ja....ähm...wo fange ich an? Also...äh...Mein Geburtstag ist am 22. Mai. Ich bin fünfzehn Jahre alt und ich lebe in einer kleinen Wohnung über der Yotuishe Bäckerei, gar nicht so weit von dir entfernt. Ich arbeite dort immer, wenn ich nichts zu tun habe...Also. Ja, ich kann backen, aber das finde ich recht peinlich, deshalb sag lieber nichts dazu....zusammen mit mir in der Wohnung leben meine Eltern, sonst niemand, weil ich ein Einzelkind bin. Ich hätte zwar gerne Geschwister gehabt, aber wahrscheinlich würden die nicht lange überleben. Meine Mutter ist nämlich ganz schön besitzergreifend und sie beschützt mich immer vor allem Möglichen...Sie will mich immer anziehen und verbietet mir, Süßigkeiten zu essen, aber sie ist sehr nett zu mir und ich habe sie lieb - meistens. Leider hat sie einen furchtbaren Putzfimmel, den ich glaube ich geerbt habe - nya, ich kann also backen und putzen, wahnsinnig toll, ich weiß...ach ja, sie liegt mir auch ständig damit in den Ohren, dass ich ihr Enkelkinder schenken soll oder zumindest eine Freundin finden..." Verdammt, warum hatte er den letzten Satz gesagt?! Das war ja oberpeinlich. Was dachte er sich nur dabei...Augenblicklich nahm sein Gesicht eine tiefrote Färbung an und er sah gequält zu Boden, ehe ihm einfiel, dass das noch nicht annähernd alles war, was er zu sagen hatte. Also auf ein Neues..."Mein Vater ist sehr lieb. Er mischt sich eigentlich nicht wirklich in mein Leben ein, aber er hat mir beigebracht, wie man kämpft. Er ist richtig stark, aber er hat sich nie getraut ein Shinobi zu werden, weil er sonst die Bäckerei hätte aufgeben müssen und das ist wirklich seine Leidenschaft. Wenn ich verletzt werde und nicht mehr kämpfen kann oder will, werde ich den Laden übernehmen, aber eigentlich vertrauen alle darauf, dass ich ein richtig starker Ninja werde. Und ich will das auch! Ich trainiere jeden Tag und mag es, mich zu verausgaben. Ich treibe sehr gerne Sport und ich mag die Natur...äh...Tiere und Pflanzen. Über Pflanzen und Kräuter weiß ich sehr viel, damit kenne ich mich gut aus...Ähm...Ich glaube, das war's. Mir fällt nichts mehr ein...." Es war wahnsinnig schwer so eine Zusammenfassung seiner Selbst zu liefern, ohne den Gegenüber anzuöden. Schwerer, als er gedacht hatte. Aber eigentlich hatte er alles Wichtige gesagt und wenn sie wollte, konnte sie ihn ja noch fragen, was sie wollte. Eigentlich hatte er ja nur soviel gesagt, weil er wollte, dass Tora Zeit hatte sich wieder zu beruhigen. Ganz vorsichtig linste er zu ihr hinüber...hatte es geklappt?

 

Inuzuka Ara

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In Sachen Peinlichkeit war dieser Moment für Tora ja wohl kaum noch zu toppen, oder? Naja, das dachte sie in diesem Moment, auch wenn Teysaru es scheinbar liebte sie eines Besseren zu belehren. Immerhin hatte sie grade Tränen in den sonst so bedrohlichen und gefährlichen, roten Augen. Momentan war Tora kein Tiger, sondern eher ein kleines Kätzchen, aber zahm war sie ja nun schon eine ganze Weile, zumindest gegenüber Teysaru. Wenn sie so zurückdachte was in den letzten Sekunden, Minuten oder sogar Stunden passiert war, war es irgendwie schon erstaunlich wie eines zum anderen geführt hatte. Ihr Zeitgefühl war übrigens schon absolut im Keller angekommen, selbst wenn es nun schon dunkel draußen wäre, würde sie sicher nicht mal mehr schätzen können, wie spät es war. Zu sehr drehte sich einfach nur noch alles um den großen, hübschen Jungen vor ihr, welcher sie mit solcher Leichtigkeit und vor allem unbewusst absolut um den Finger gewickelt hatte. Während sie so darüber nachdachte, um sich von ihren Tränen abzulenken, kribbelte ihr Bauch richtig. Dabei war er doch so ein niedlicher Tollpatsch… Während sie mit geschlossenen Augen noch immer an seine Stirn lehnte und ihm zuhörte, dachte sie etwas darüber nach. Es war wohl wirklich besser, wenn er auf ihre Tränen einfach nicht einging, denn so konnte sie sich tatsächlich am besten beruhigen. Außerdem war es angenehm ihm so in aller Ruhe ganz entspannt zuzuhören. Nun musste sie ja auch nicht mehr so angespannt sein. Sie waren sich beide einig, dass sie einander liebten und zusammen sein wollten, auch mit den guten und schlechten Seiten des andern, obwohl Tora von den Schlechten sicher mehr hatte, denn sie fand an ihm keine einzige. Selbst die Dinge, die eigentlich nicht unbedingt vorteilhaft waren, machten das Mädchen richtig glücklich. Sie musste daran denken, wie er hier angekommen war und grade in Anbetracht der Tatsache, dass er nicht wirklich weit weg von hier wohnte, ja es waren sogar nur weniger Häuser, war es doch verwunderlich, dass er vom Regen überrascht wurde. Tora war sicher, dass er schon so unbedacht in den Regen heraus gerannt war. Wieso hatte er keinen Schirm mitgenommen? Aber irgendwie war sie sich auch verdammt sicher, dass er das nicht geplant hatte, denn so perplex wie er war, als sie ihn aufgefordert hatte sein Oberteil auszuziehen, war klar, dass das nicht unbedingt das war, was er geplant hatte. Aber dass er definitiv zu ihr wollte, war auch sehr offensichtlich, denn immerhin hatte er sich so hübsch zurecht gemacht und ihr ja sogar etwas mitgebracht. Sie war richtig erstaunt über seine sorglose Art. Ob sie es wohl geschafft hätte zu ihm zu gehen? Einen solchen Plan hätte sie bestimmt schmieden können, darin war sie ja eine Meisterin, aber dann tatsächlich zu ihm zu gehen, das hätte sie wirklich nie geschafft. Es war diese unglaubliche Ausgeglichenheit des Jungen, die Tora irgendwie bezauberte. Auf der einen Seite war er tollpatschig, sorglos und durcheinander, aber dann auch irgendwie so sicher, mutig und stark. Dass er dazu noch ein großer, hübscher Kerl war, machte es für sie ja auch perfekt. Sie war wirklich froh darüber, dass er einfach so hergekommen war… Man müsste sich mal vorstellen, die beiden hätten ein Date gehabt… Tora hätte wahrscheinlich alles bis ins kleinste Detail durchgeplant und wäre völlig durchgedreht, wenn es nicht gelaufen wäre… Automatisch musste das Mädchen bei diesem Gedanken irgendwie schmunzeln. Gott sei Dank hatte er das in die Hand genommen, wer weiß ob dieser regnerische Tag sonst so schön geworden wäre? Übrigens entging ihr nichts von dem was er sagte, sie merkte sich seinen Geburtstag und auch wo er wohnte ganz genau, sicher würde sie ja irgendwann auch einmal dorthin kommen. Ohje, schon der Gedanke ließ ihr Herz wieder schneller schlagen vor Aufregung. Für einen Moment öffnete sie die Augen und sah das rote Gesicht des Jungen und lauschte seiner zittrigen Stimme. Was machte ihn denn so unsicher? Ach, sie heulte ja… Verdammt. Hastig wischte sie sich die Tränen aus den Augen und lächelte wieder, während sie ihren Kopf wieder an seinen lehnte. Moment… Er konnte auch backen? Tora musste sich an die Herzchen erinnern, aber als er weiter von seiner Mutter erzählte, war sie sich viel sicherer, dass diese das war. Und… Er konnte backen… Tora konnte weder kochen, noch backen… Zwar musste sie zu Hause mit saubermachen, aber in die Küche ließen sie ihre Brüder eher selten. Sie war ungeschickt was das anging… Fertigessen waren alles was sie „zaubern“ konnte. Und ihr Freund konnte backen? Sie war sich nicht sicher, ob es nicht peinlicher war, dass sie es nicht konnte, als dass er es konnte! Naja, musste sie ihm ja nicht unter die Nase reiben, vielleicht merkte er es einfach nicht. Sie sollte auf jeden Fall üben! Irgendwie war es witzig, dass dieser Junge, welcher ja fast zwei Meter groß war, von einer Frau absolut untergebuttert wurde. Sie sagte einem Fünfzehnjährigen was er anziehen sollte? Kein Wunder, dass er in den Klamotten gesteckt hatte! Und putzen konnte er auch noch? Nun war sie ausgebootet… Aber Moment, seine Mutter schien ihn wirklich sehr unterzubuttern. Konnte es sein, dass er Tora … ? Nein, diesen Gedanken sollte sie wirklich nicht zu Ende führen… Und sie kam auch nicht dazu, denn Teysaru toppte den Moment noch in Peinlichkeit. So verlegen war sie noch nie zuvor in ihrem Leben gewesen und da war sie sich zu hundert Prozent sicher. Enkelkinder?! Toras Kopf wurde bestimmt mindestens genauso rot wie sein Kopf doch sie bemerkte nicht mal, dass er sich genauso sehr schämte wie sie, denn sie starrte total verlegen die Wand an. Verdammt… Wieso hatte er das ausgesprochen? W-Wollte er Kinder mit Tora?! … Ohje, heute Nacht würde sie ganz sicher nicht schlafen können, schon allein weil sie nun mehr als genug Sachen hatte, um die sie sich Sorgen machen konnte. Sie mochte ja nicht mal ihren kleinen Bruder so wirklich, ihre eigenen Kinder würde sie wahrscheinlich noch mehr quälen, als ihre Mutter sie selbst gequält hatte… oder? Wieso machte sie sich Gedanken darüber, wenn sie erst vor wenigen Minuten ihren ersten Kuss hatte verdammt nochmal?! Gott sei Dank sprach der Junge bald weiter und bewahrte die Yamamoto vor ihrem Herzinfarkt. Als er von seinem Vater erzählte, fiel ihr wieder auf wie niedlich der Junge doch war. Auch wenn seine Mutter ganz sicher überbehütend war, hatte er doch gute Eltern. Besser als ihre waren die alle male. Dennoch fürchtete sie sich nun vor seiner Mutter. Was wenn die wirklich genau DAS von Tora erwartete?! Verlegen schaute sie zum Boden und seufzte leise. Einen Freund zu haben, war viel schwerer als erwartet… Als er dann begann davon zu sprechen, dass er ein starker Ninja werden wollte und was er so mochte, musste Tora sich zurückhalten, denn grade als er ausgesprochen hatte, begann das Mädchen laut zu lachen und streichelte ihm mit der Hand über die Wange. „Baka, du bist sicher schon viel stärker als ich und erzählst mir, du möchtest ein starker Ninja werden?“ Sie grinste ihn etwas frech an und nur noch an ihrer roten Nase war zu erkennen, dass sie grade etwas geweint hatte. „Oh, und backen und putzen ist nicht peinlich, meine beiden Brüder machen das auch gern!“, sagte sie fast in einem belehrenden Ton, während sie ihm wieder in die Augen blickte und ihn angrinste. Er hatte es wirklich schnell geschafft ihre Laune anzuheben. Hoffentlich hatte sie nun etwas über die Peinlichkeit mit den Enkelkindern hinweggeholfen. Kurz darauf streckte das Mädchen die Arme aus und legte sie um den Jungen herum, um ihn zu umarmen. Dann strahlte sie ihm grinsend ins Gesicht und sagte: „Du bist wirklich toll… Und außerdem bist du schon ein richtig guter Ninja, besser als die meisten die ich kenne.“ Erst als sie das ausgesprochen hatte, würde sie etwas verlegen, weswegen sie hinzufügte: „Heißt nicht, dass du nicht noch auf meinem Fächer mitfliegen müsstest, wenn es darauf ankäme.“ Sie musste die ganze Zeit grinsen, wahrscheinlich insgesamt mehr als normalerweise in einem ganzen Jahr. Und wann sie das letzte Mal jemand zum rot werden gebracht hatte, wusste sie auch schon nicht mehr, dabei hatte er das in den letzten Minuten wohl öfter als je zuvor in ihrem Leben fertig gebracht. Hm… Und an welchem Punkt waren die beiden nun angekommen? Tora starrte verträumt in die schönen blauen Augen des Jungen, sie konnte sich kaum erinnern, wann es ihr das letzte Mal so gut gegangen war.
 
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Kompliment für Kompliment hagelte erbarmungslos auf den aus jeder Kontrolle gerissenen Körper des Teenagerjungen, der sich so sehr schämte, dass er aufrichtig befürchtete, dass er sich gleich in die Hosen machen würde, nur um von seinen Worten abzulenken. Wieso war er nur so ein gigantischer, unverbesserlicher Volltrottel? Da hatte er versucht Tora davon abzulenken, zu weinen (wobei er sie natürlich auch erst einmal zum Heulen gebracht hatte...) und was hatte er gesagt? Nun, selbstverständlich genau das, was ihr nicht helfen würde, sich zu beruhigen. Er machte es ihr wirklich nicht gerade leicht, mit dem Schicksal fertig zu werden, dass sie für die nächste Zeit mit dem Schwarzhaarigen gestraft war, der es verstand, vollkommen unabsichtlich den Finger auf die größten Wunden des Gegenübers zu legen und mit der Grazie eines dreibeinigen Elefanten im Balletttütü über sämtliche Fettnäpfchen hinwegzutrampeln. Enkelkinder! Wie kam er auf sowas? Er könnte doch niemals verlangen, dass Tora und er...und bevor die Kinder kamen, musste man erst einmal soweit sein, sie zu...Oh Gott, nein, diesen Gedanken dachte er jetzt nicht zu Ende, nicht, wenn Tora ihn umarmte und davon schwärmte, wie großartig und stark er war. Er brachte es ja nicht einmal zu Stande, in einer solchen Situation die Nerven zu behalten und schwabbelte in ihrem Griff wie ein uralter Wackelpudding - nein, über's Küssen würde der Fünfzehnjährige vermutlich erst dann hinausgehen, wenn sie ihn dazu aufforderte. Eigeninitiative war in diesem Fall ausnahmsweise auch von seiner Seite aus unerwünscht, denn er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, irgendwann einmal eine Frau zu haben, geschweige denn überhaupt zu heiraten. Nein, so wie es gerade war, war es genau richtig. Ein Freund und eine Freundin, die zu schüchtern und zu verlegen waren, um sich großartig zu berühren, knuddelnd, unschuldig, ganz wie es sich gehörte. Damit konnte er leben. Wenn er sich arg anstrengte, schaffte er es sogar zu verdrängen, dass er kein Oberteil trug. Sie waren einfach zwei Jugendliche, die sich liebten und dem Ausdruck verliehen. Alles, was zählte war sowieso, dass die Yamamoto aufgehört hatte zu weinen und nunmehr beinahe unheimlich fröhlich war. Ihre gute Laune setzte eine Kettenreaktion in Gang, denn wenn es ihr gut ging, fühlte sich auch Teysaru toll - und das wiederum mündete darin, dass sie zu zweit - er dämlich, sie niedlich - um die Wette grinsten, ohne wirklich an irgendetwas zu denken. Hach, wieso konnte nicht sein ganzes Leben so einfach sein? So glücklich? Sie überschüttete ihn mit Zuneigungsbekundungen, ihm wurde ganz warm. Actio-Reactio. Keine komplizierten Gedanken, die den Yotuishe im Moment quälten. Er war einfach aus tiefstem Herzen unfassbar froh und strahlte wie ein Honigkuchenpferd die Wand an, grinste so breit, dass es aussah, als würde jeden Moment seine obere Kopfhälfte in den Nacken klappen wie eine Kapuze. Automatisch legte auch er die Arme um den schlanken Körper seiner Freundin und vergrub das Gesicht auf ihrem Kopf, nuzzelte mit der Nase in ihre Haare und schloss selig die Augen. "Diesmal sogar freiwillig...", mummelte er als Antwort auf ihren Hinweis in die brünette Pracht und schwebte, von ihrem betörenden Duft getragen auf Wolke Sieben davon...hach ja, wirklich nichts konnte diesen wundervollen, glückseligen Moment trüben, nicht wahr?
 

Inuzuka Ara

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War es nicht fast sogar etwas gruselig, dass grade die hübsche Yamamoto so sehr und vor allem dauerhaft lächelte? So verträumt, niedlich und mädchenhaft in die Augen ihres „Traumprinzen“ starrte? Das hatte schon irgendwie was von einer Art Trance. Wie hatte er das nur zu Stande bekommen? Dass die Yamamoto mit dem Begriff Tsundere gut zu beschreiben war, war sowieso kein Geheimnis, zumindest für Leute, die sie kannten, aber dass sie so anfällig für jemanden wie Teysaru war, war doch irgendwie immer wieder erstaunlich. Wo er doch so ziemlich das komplette Gegenteil von ihr war… Gegensätze ziehen sich an, eh?
Gut dass die Yamamoto von dem Gedanken mit den Enkelkindern schnell wieder abgekommen war, denn im Gegensatz zu ihm, war ihr Gedankengang ja in eine absolut andere Richtung gegangen. Also… Sie dachte eher an den Umstand Kinder zu bekommen, zu haben, großzuziehen… So etwas lag ihr gar nicht. Auch wenn das wohl einer der Träume ihrer Mutter war. In ihrer Fantasie stand die hübsche Kunoichi hinter dem Ladentresen mit einem oder mehreren kleinen Kindern an der Hand, als glückliche und stolze Nachfahrin der Yamamotofamilie… Und was tat sie stattdessen? Sie tötete Menschen in ihrem Beruf und fand daran mit großer Wahrscheinlichkeit auch herrlich riesige Freude. Wenn sie Teysaru ihrer Mutter vorstellen würde, wäre dieser wohl eher ihr „Sohn“ als Tora ihre Tochter… So weit käme das noch, dass Tora ihren Freund ihrer Mutter vorstellte… Aber gehörte das nicht dazu? Egal, eigentlich ging es ja um seine Mutter und ihren… Enkelwunsch… Gott sei Dank kam der Kunoichi nicht derselbe Gedanke wie Teysaru, sonst wäre die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn trotz ihres momentanen Glücks und der Ausgeglichenheit direkt kastriert hätte. Also wirklich… Wie kam er denn in diesem Moment schon auf solche Gedanken? Tora hatte schon das bisschen Nähe, das sie nun teilten, so eine unglaubliche Überwindung gekostet. Wie konnte man da an so etwas nur denken? Nein, das war schon ganz richtig so momentan. Dieses schüchterne Hin und Her zwischen einem jungen Pärchen war doch sowieso einer der absoluten Höhepunkte in einer Beziehung. Das langsamere Herantasten aneinander, Kennenlernen… Eigentlich so einfache Dinge, die in einem solchen Moment eine so riesige Wirkung erzielten. Dem war Tora sich ziemlich bewusst und sie wusste auch, dass es bestimmt noch eine Weile so „unschuldig“ sein sollte, denn sonst verflog dieser „Zauber“ so schnell. War sie nicht niedlich? Immer wieder ging das Mädchen in Gedanken den Ablauf der letzten, so kurzen, Zeit ab und konnte noch immer gar nicht wirklich fassen, dass alles so geschehen war, wie es grade war. Wenn sie daran dachte, dass ihr Tag so ruhig begonnen hatte und alles sich so entwickelt hatte, war das irgendwie sehr utopisch. Immerhin war sie heut Morgen noch ganz allein und unnahbar wie immer und nun hatte sie einen Freund. Fast schon etwas sehr schnell, oder?
Es war aber doch ziemlich schwer einen klaren Gedanken zu fassen, wenn man selbst so verträumt war und einem Jungen ins Gesicht sah, der es fast schaffte ein Grinsen einmal komplett um den Kopf herumzuziehen. Er war so unglaublich niedlich, auch wenn er selbst, was sie ja nicht wusste, ziemlich überzeugt davon war, dämlich zu wirken. Obwohl sein Zustand so langsam mit einem drogenähnlichem zu vergleichen war, immerhin schien er völlig geistig abwesend zu sein. Aber das war bei ihr sicher kaum anders. So waren frisch Verliebte nun mal, nicht wahr? Toras Grinsen wurde immer breiter, als der seinen Kopf quasi irgendwie auf ihren legte. Immer wenn er irgendwas mit ihren Haaren machte, kribbelte das und Tora musste sogar ein Kichern unterdrücken. Das was so unfassbar untypisch für das Mädchen… Seine Worte brachten ihr Herz mal wieder zum höher schlagen, allerdings konnte sie es mal wieder nicht lassen ihn zu triezen. „Soll das heißen, dass es dir so sehr wiederstrebt hat, dich von mir tragen zu lassen?“ Sie lachte leise und streichelte ihm über den Rücken, bevor sie etwas absolut Unbedachtes sagte. „Also mir nicht.“ Das, was rauskommt, ohne darüber nachzudenken, sind wohl immer die ehrlichsten Gedanken. Sie bemerkte nicht mal wirklich, dass das irgendwie peinlich sein könnte, dafür war sie grade zu abwesend. Stattdessen kam ihr etwas anderes in den Sinn. Hatte er nicht vorhin von seiner überbehütenden Mutter gesprochen? „Sag mal Teysaru-kun… Du hast deiner Mutter doch gesagt, dass du ein Date hast… Was… meinst du was die wohl denkt, wenn du so lang weg bist?“, fragte sie, während ihr Gesicht schon wieder rot wurde. Wie kam das wohl rüber? Wenn Teysaru das erste Mal ein Mädchen besuchte und dann gleich stundenlang wegblieb? Konnte ja niemand ahnen, dass er ein solcher Weiberheld war, naja, sicher war er das auch nur für Tora. Er konnte ja ihr rotes Gesicht grade nicht sehen… Aber ja… Was würde seine Mutter wohl sagen, wenn er nach Hause kam und den wohlriechenden Duft eines Mädchens an sich hatte? Für einen kurzen Moment schossen Tora Bilder von einer gesichtslosen Frau in den Kopf, welche die beiden vor einen Traualtar zwang, mit jeweils einer Waffe in ihren Rücken. Mal ehrlich… Diese Frau war der einzige Mensch, den Tora noch gruseliger fand, als sich selbst!
 
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„Sag mal Teysaru-kun… Du hast deiner Mutter doch gesagt, dass du ein Date hast… Was… meinst du was die wohl denkt, wenn du so lang weg bist?“
Vor etwa 30 Sekunden noch war der schwarzhaarige Junge damit beschäftigt, mit direkten Nasenkontakt den Duft von Toras Shampoo zu inhalieren und grinste so breit, dass er aussah, als hätte er sich einen Kamm zwischen die Mundwinkel geklemmt. Das würde zumindest ansatzweise erklären, wieso er sein Gesicht auf ihre Haare drückte. Schon eigenartig, dass er als pubertierender Teenager von allen weiblichen Vorzügen, die seine frisch gebackene Freundin so zu bieten hatte, ausgerechnet einen Narren an ihren Haaren gefressen hatte. Er hatte wirklich keine Ahnung, wieso dieses Detail ihm so ausnehmend gefiehl, aber das war auch unwichtig. Warum sollte er ihre Mähne denn auch nicht verehren? Sie war unheimlich lang, glänzend, sah aus wie flüssige Schokolade und roch wunderbar....Und eigentlich war es ja unerheblich, was genau er nun anschmachtete, er musste sie nur ansehen und fand immer wieder ein neues Körperteil, ein neues Merkmal, das so wunderschön war, dass es den verliebten Genin auf Wolke Sieben davonschweben ließ. Er war gegen sie doch nur eine Vogelscheuche mit Muskeln, deren Kopf mit Stroh gefüllt war. Wie konnte sie ihn nur lieben?! Doch sie tat es, und diese Tatsache war so großartig, dass er sich fühlte, als müsse er gleich platzen. Er war wiedereinmal auf einen Schlag von seiner Nervosität abgekommen und schwärmte vor sich hin, so dass sogar die peinliche Erinnerung an seine zweite Mission, bei der er auf ihren Rücken hatte steigen müssen, nur durch einen rosaroten Schleier zu ihm durchdrang. Ihr hatte es also gefallen, ihn zu tragen? Natürlich hatte es das...sie war stark...bestimmt mochte sie es, wenn sie ihre Stärke zeigen konnte...Aber er mochte ihre schwache Seite viel lieber...na ja, eigentlich mochte er alle Seiten von Tora...
Moment. Rückspulen! Was hatte sie gerade gesagt?! Seine Mutter? Mit einem Male platzten alle Seifenblasen, die seinen Geist umschwirrten, die Wolke, auf der er schwebte, zerfetzte unter den scharfen Krallen einer Bestie namens schlechtem Gewissen und sein Gesicht nahm einen Ausdruck maßlosen Entsetzens an. Verdammter Mist, wie konnte er seine Mutter vergessen?! Völlig ungeachtet von Toras Berührung begann sein Herz heftig zu schlagen, sprang regelrecht in der Brust wie ein panisches Tier, welches gerade realisiert hat, dass es in der Falle sitzt. Mit angstgeweiteten Augen blickte er an sich hinab, quiekte qualvoll und krabbelte rückwärts, fiel über seine eigenen Beine und blieb einen Moment lang wie tot auf dem Boden liegen. Was hatte er getan? Er war bei einem Mädchen. Er trug kein Oberteil und umarmte und küsste sie. Oh Gott. In solchen Fällen entwickelte Yotuishe Ai Röntgenaugen und Radargeräte, ja, er war sich sicher, dass sie den Abdruck von Toras Händen überall an seinem Oberkörper durch seine Kleidung hindurch wahrnehmen würde. Was würde sie wohl denken, wenn sie sah, dass er nicht genau so wiederkam, wie er gegangen war? Sie würde es merken, wenn seine Krawatte auch nur einen Zentimeter verrutscht wäre...Auf welche Gedanken kam seine enkelkindergeile Mutter dann?! Teysaru litt unter Gehirnkrämpfen und war kurz davor loszuheulen, denn in seinem Kopf war nun ein Gedanke erschienen, der so unerträglich, so furchtbar war, dass er weder ein noch aus wusste: Was, wenn sie denkt, dass ich...? Dass wir...? OMG, SEX?! Für Tora musste es aussehen, als wäre er kurz davor Schaum aus allen Körperöffnungen quellen zu lassen, und er fühlte sich dementsprechend, doch er konnte nicht vor seiner Freundin losheulen, das ging einfach nicht...Hatte sie ihn nicht gerade eben noch dafür gelobt, dass er stark war? Stärker als sie? Was für ein jämmerlicher Waschlappen tickte schon so aus, weil er Angst hatte, dass seine Mutter vielleicht denken würde, dass er...Oh Mann, er konnte es nicht denken. Wie sollte er sich ihr nur stellen? Hilflos wie ein Neugeborenes versuchte er wieder auf die Beine zu kommen, konnte seinen Gleichgewichtssinn aber erst nach dem dritten Versuch wieder soweit einpendeln, dass es ihm auch gelang. Ihm war plötzlich furchtbar schlecht geworden..."D-D-Du hast Recht. Ich sollte ge-ge-gehen..." Noch würde er sich nicht von ihr verabschieden, schließlich würde es eine Weile dauern, bis er seine Kleidung wieder exakt der Ausgangssituation angepasst hätte. Wieso zwang sie ihn auch dazu, im Zwiebellook herumzulaufen...er würde niemals...Ganz ruhig, Tey. Mach's einfach wie immer. Sie hat es noch nie bemerkt. Sie wird es auch heute nicht merken. Es regnet. Sie wird sich viel zu viele Sorgen machen und nicht darauf achten, ob du aussiehst wie vorher...Und mit etwas Glück wusch er vielleicht sogar ihren Duft von sich ab. Warum konnte seine Mutter nicht normal sein? Warum?! Er wollte nicht gehen. Er wollte nie wieder gehen. Doch die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass Mama Yotuishe schon Shinobi auf ihn angesetzt hatte...
Wie ein Zombie bewegte sich Teysaru, langsam, schlurfend. All sein Selbstvertrauen war zerstört und er zitterte so sehr, dass er kaum die Türe aufbekam. Beinahe hätte er sie aus Verzweiflung eingetreten, aber nur beinahe. Rachegöttin Tora war im Moment wirklich das Letzte, das er brauchen konnte. Dafür war er einfach viel zu durcheinander...
Letzendlich schaffte er es aber doch auf den Gang hinaus und nahm die mittlerweile trockenen Kleidungsstücke von der Heizung. Sie fühlten sich an, als würden sie abbrechen, sobald er sie knickte, aber dass war im Moment egal. Es kostete ihn alle Konzentration, die er aufbringen konnte, jeden Zentimeter seines Erscheinungsbildes wiederherzustellen. Während er also seine Krawatte band, warf er einen Blick auf Tora und runzelte entschuldigend die Stirn. Was konnte er nur sagen, damit sie ihm nicht böse war, dass er ging? War sie das überhaupt? Vielleicht war sie ja auf die Idee gekommen, ihn wegzuschicken, weil er sie überforderte...? Bevor er jedoch weiter in diese Gedankengänge abschweifen konnte, würgte ihn der unbeabsichtigt zu fest gezurrte Krawattenknoten und er kiekste gequetscht, statt eine peinliche Frage zu stellen. Am Ende saß alles wieder so an Ort und Stelle, wie es hoffentlich zuvor gewesen war und er ging Richtung Eingangstür, durchschritt sie und machte sie zu. Er war auf der dritten Treppenstufe, als ihm etwas auffiel. Rot angelaufen wie eine Tomate kam er also wieder zurück, näherte sich Tora, beugte sich hinab, küsste sie auf die Lippen, drehte sich um und ging wieder. Perfekt! Was ein Abgang! Jetzt musste er nur dafür sorgen, dass er richtig nass wurde, dann würde seine Mutter niemals bemerken, was passiert war...!

~~~

"Tey-chan? Wieso riechst du wie ein Mädchen...?"
...Mist.
 
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