Inuzuka Ara
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Man konnte es fast irgendwie erstaunlich nennen, wie nahe sich zwei Menschen doch stehen konnten und wie diese beiden eben auch kaum noch unterschiedlicher sein konnten. Teysaru war ein ehrlicher Mensch, welcher sich nie verstellte und immer das ausdrückte, was ihm sein Herz sagte. Wenn ihr das so bewusst gewesen wäre, wie es ihm war, würde sie sich wahrscheinlich schämen auf seinem Schoß zu sitzen und sich an ihn zu lehnen. Natürlich war er toll und umso sicherer war Tora sich, dass sie ihn mochte, aber wenn sie sich dem so bewusst gewesen wäre, dass er so ein guter Typ war, dann wäre sie sich wahrscheinlich umso unsicherer gewesen, ob sie diejenige sein sollte, welche hier an seiner Seite saß. Die Frage ob sie das überhaupt verdient hatte, wäre dabei nur eine Frage, denn es war tatsächlich wohl für jeden außer der beiden momentan offensichtlich, dass sie sich absolut nicht ähnlich waren, zumindest in vielen Punkten nicht. Tora hatte kein großes Herz und gar nicht so viel Liebe zu verschenken. Woher sollte dieser Impuls auch kommen? Sie kannte das nicht wirklich. Dabei war sie doch weder gut noch böse, sondern irgendetwas dazwischen, was noch gruseliger wirkte. Sie wollte perfekt und unnahbar sein, nur für sich selbst kämpfen und jegliche Welt nur um sich herum existieren lassen. Alle anderen ausblenden und nur für den eigenen Willen leben… Eben das hatte sie grade verbockt, da sie in den Armen eines Jungen lag, welchen sie nie mehr hätte willkürlich verletzen können. Hatte sie nun jegliche Weltanschauung über den Haufen geworfen? Vielleicht hatte sie ja auch von Anfang an gar keine Chance gehabt. Auch wenn sie nicht sofort hin und weg von dem Jungen gewesen war, stand sie ihm doch vom ersten Moment an näher, als sie es wollte. Man konnte nun zwar behaupten, dass es ihr eiserner Wille gewesen war, welcher sie bezwungen hatte, aber auch sie hatte einen Fehler begangen. Auf der ersten Mission die sie geleitet hatte, auf der sie dem großen, schwarzhaarigen Jungen begegnet war, hatte sie den Fehler gemacht nett zu den Genin zu sein, um sie nicht zu verschrecken oder zum Heulen zu bringen. Nun hatte sie sich eben in einen dieser verliebt. Sie hatte wirklich keine Chance, oder? Seit ihrer letzten gemeinsamen Mission war auch er ihr ständig durch den Kopf gegeistert, schon auf der letzten Mission hatte sie sich dauernd danach zurück gesehnt mit Yukiko und ihm wieder bei einer Einbrechermission zu sein und dabei war das Einbrechen sicher nicht das, an was sie zurückdachte. Wo wieder ein Punkt kam, welcher die beiden unterschied. Teysaru hatte ein ganz anderes Gefühl von Recht und Unrecht, Mitgefühl und Mitleid, sicher auch von Liebe und Hass. Ob es nun stärker oder einfach nur anders war, war fraglich, aber Tora sah die Welt sicher mit ganz anderen Augen als er. Wenn man es ihr befahl, konnte das Mädchen sogar ohne Skrupel töten. Sie betrachtete dies als das, was einen guten Ninja ausmacht. Dinge zu tun, die befohlen werden, ohne zu hinterfragen, saubere Arbeit ohne jeden Fehler, nur wenn sie so war, konnte man sie sicher schätzen… Er war da sicher ganz anders und das wusste sie. Warum hatte sie das verdrängt? Nur um sich einem guten Moment hinzugeben? Verdammt nochmal, er hatte sie so weich bekommen… Wohl eher war es er, der weich war und eben dies aus ihr herauskitzelte, aber das mochte sie. War das nicht irgendwie von vorn bis hinten falsch? Tora war kein Mensch, den man mochte… Yukiko mochte sie, aber eben diese unterschied sich nicht viel von Tora selbst… Normale Menschen, wie er, würden sie sicher nicht mehr mögen, wenn man sie kannte… Also war es klar, dass dies hier darauf hinauslief ihr Herz zu brechen, welches ja ohnehin nicht so groß war. Je näher er ihr kommen würde, umso mehr würde er sie hassen, da war sie sicher…
All dies ging dem Mädchen durch den Kopf, als sie die Augen zusammenkniff und sich an die Schulter des Jungen lehnte, während er sie ansprach. Dass er seinen Arm um sie legte und sie festhielt, machte dieses Gefühl nicht weniger präsent. Sie war das nicht wert, zumindest nicht für eine gute Seele wie ihn. Dennoch wollte sie das nicht wieder hergeben. Da sah man mal wieder, wie sehr ihre Welt von ihrem Egozentrismus eingenommen war… Nunja… Er wollte also etwas über sie wissen. Sie hätte nun lügen können, aber grade hatte sie sich auf eine Beziehung zu ihm eingelassen. Man konnte doch seinem Freund nicht schon nach fünf Minuten ins Gesicht lügen… Auf der anderen Seite: Wie lange wäre er wohl noch ihr Freund, wenn er sie erst einmal kannte? Es half nichts. Entweder er nahm sie so an, wie sie war oder er musste ihr Herz brechen. Das hätte ihr früher einfallen können, denn das war schon immer der Grund gewesen, aus dem sie niemandem getraut hatte. „Okay… Also… Mein Geburtstag ist am 31. Januar. Vielleicht sollte ich auch etwas zu meiner Familie sagen, oder?“ Auch wenn das nicht unbedingt ein beliebtes Thema bei der Yamamoto war. „Meine Familie ist nicht unbedingt etwas worauf ich stolz bin, aber ich denke als mein Freund solltest du das schon wissen. Meinen kleinen Bruder Kida kennst du ja schon mehr oder weniger. Er ist ziemlich anhänglich, ist es aber gewohnt eher weniger Beachtung zu bekommen, weil wir dauerhaft keine Zeit dafür hätten. Mein großer Bruder heißt Izaya und ist sicher kaum älter als du. Er ist ein Hikikomori und spricht nicht mit jedem, außerdem ist er ein ziemlich strenger, ernster und paranoider Typ. Meine Mutter ist irrelevant, wenn du sie mal siehst, wird sie unten im Laden sein. Sie tut immer sehr auf happy Family vor anderen, dabei verleugnet sie sogar meinen großen Bruder, um den Schein zu wahren, weil sie sich für ihn schämt. Sich mit ihr zu unterhalten macht nicht viel Sinn, da ihr an mir nicht viel liegt. Für sie wärst du ein Kunde, wie jeder andere auch. Meinem Erzeuger wirst du wahrscheinlich niemals begegnen und darum ist’s auch nicht schade. Er ist ein stupider Bauarbeiter, der ständig auf Montage ist, und auch ihm liegt nicht viel an mir, da ich gegen seinen Willen Kunoichi geworden bin. Wir sind sogar schon so weit, dass wir uns zwar gegenseitig dulden, aber ignorieren, da er mich als verzogen und irgendwie unwürdig betrachtet. Ich, als Tochter, war geplant, um den Laden eines Tages zu übernehmen, habe mich aber von Anfang an dagegen gewehrt, seitdem, denke ich, dass ich wertlos für sie bin. Meine Brüder sind also die einzigen Menschen, die dich interessieren sollten, denn bei denen ist ja noch nicht alles verloren, auch wenn meine Eltern das bei uns allen dreien so sehen.“ Tora seufzte leise und lehnte noch immer an seiner Schulter. In ihrer Stimme war die gewohnte monotone Lage, so als würde sie ihm eine gefühllose Zusammenfassung über ein Buch geben, aber nicht grade über ihre Familie sprechen. Es wirkte fast so, als hätte sie dies schon tausende Male erzählt und das obwohl dies definitiv nicht normal war. Wie er darauf wohl reagieren würde? Warum hatte sie es überhaupt so genau erklärt? Vielleicht damit er sie verstand, oder so… Aber eigentlich wollte der Junge ja etwas von ihr hören und nicht nur von ihrer Familie, also sollte sie das auch wagen. Sicher wurde sie immer unsympathischer. „Gut, da das nun geklärt ist… Zu dem was ich mag… Nunja… Lach nicht, okay? A-Also…“ Oh man, das war peinlicher und unpassender als erwartet… „Ich lese wirklich sehr gern, alle Art von Büchern, aber vor allem Romane. Außerdem liebe ich Musik, Popmusik… Ich mag Poesie, die Natur und auch Tiere. Hast du den alten Hund draußen gesehen? Den mag ich sehr, er ist sogar wesentlich älter als ich. Deswegen ernähre ich mich meist auch vegetarisch, aus Überzeugung, aber da ich auch weiß, dass das nicht gut für den Körper ist, verzichte ich nicht völlig, immerhin muss man als Kunoichi ja fit sein. U-Und das peinlichste ist wohl, dass ich recht gern tanze… A-Aber ich kämpfe auch ziemlich gern, schließlich ist das der Grund, aus dem ich Kunoichi geworden bin. Um stärker zu werden und so. Nicht dass ich schwach wäre…“ Schon wieder das. Naja egal, er verstand sie sicher ohnehin. So ganz aus ihrer Haut konnte sie eben doch nicht raus. Wieder waren die Wangen des Mädchens leicht rötlich angelaufen, da sie viele ihrer Hobbys als irgendwie peinlich betrachtete. „Das alles ist so widersprüchlich…“, murmelte sie plötzlich etwas leiser, ehe sie tief durchatmete. Was übrigens ja nun seine Frage beantwortete, natürlich wusste sie das. „An dieser Stelle sollte ich dir eher die Frage stellen, ob du dir sicher bist, worauf du dich da einlässt? Du magst mich zwar momentan irgendwie mögen und ich habe dir auch gesagt, dass ich mich hüten werde dir irgendetwas anzutun, weil ich dazu nicht in der Lage wäre, aber dennoch bin ich mir sicher, dass du dich nicht nur grundlos vor mir gefürchtet hast. Dass ich eine Perfektionistin bin, weiß ich, und auch dass ich kein niedliches kleines Mädchen bin, sollte dir bewusst sein. Ich bin skrupellos, egozentrisch und ziemlich eitel, bitte vergiss das nicht. Viele Menschen nennen mich auch wirklich bösartig. Seit ich denken kann, bin ich so, wurde so erzogen von mir selbst und meinem großen Bruder und ich weiß nicht ob sich das jemals ändern wird. Meine moralischen Werte sind ganz sicher anders als die der meisten Menschen und ich bin sicher viel anstrengender, als du erwartest. Entweder du findest dich damit ab, oder…“ Und an dem Punkt stockte sie, denn sie wollte ihm weiß Gott nicht vorschlagen es bleiben zu lassen, das wäre nicht das was sie wollte. Er konnte versuchen sie zu ändern, aber sie wollte ihm nichts versprechen, das sie nicht halten konnte. Sie schluckte und fuhr fort ohne auch nur für eine Sekunde ihre Augen zu öffnen. „… oder du versuchst es irgendwie zu ändern. Ich kann dir nicht mehr sagen, als dass die meisten Menschen mich nicht grundlos fürchten und dass ich es immer so gewollt habe, denn so… Ach du weißt schon, das mit dem „schwach sein“, geht eben einfach nicht… Aber… Ich will nicht, dass du mich nicht magst, oder dich vor mir fürchtest! Ich möchte dich damit sicher nicht vergraulen! Ich denke nur, dass man wirklich ganz ehrlich zueinander sein sollte, wenn man eine solche Beziehung eingeht! Niemals würde ich dir versprechen können, dass ich immer so bin wie du mich gern hättest, aber du kannst dir sicher sein, dass ich dich mehr als nur gern hab und mir sehr viel daran liegt mit dir auszukommen, auch wenn das sicher nicht immer ganz einfach mit mir ist… Ich werd mir Mühe geben, wenn du das nur willst! A-Also, ganz sicher?“ Ziemlich ausdrucksvolle und ehrliche Worte für die „böse“ Tora, hm? Nur ob das so funktionierte, wie sie hoffte, war irgendwie fraglich. Verstand er sie überhaupt? Ohje, mal wieder setzte ihr Herz im Moment der Anspannung irgendwie aus. Klar denken war schwierig geworden und auch alles andere erschien unerreichbar fern. Ihr Kopf war knallrot angelaufen und sie bekam mal wieder Panik. Normalerweise war sie eher der Typ Mensch, der Dinge sagte wie: „Brichst du mir das Herz, breche ich dir die Knochen!“, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt. Erstens wäre das gelogen und zweitens wollten sie doch nun ein Paar sein, also mussten sie sich da beide irgendwie Mühe geben und ehrlich zu einander sein. Vielleicht machte sie da auch eine viel zu große Sache draus, oder er war sich gar nicht bewusst gewesen wie sie war. Jetzt war irgendwie alles verwirrend und Tora würde sich gern verkriechen oder ausrasten… Liebe war also doch erstaunlich anstrengend, wer hätte das gedacht? Mal sehen wie er das so sah…
All dies ging dem Mädchen durch den Kopf, als sie die Augen zusammenkniff und sich an die Schulter des Jungen lehnte, während er sie ansprach. Dass er seinen Arm um sie legte und sie festhielt, machte dieses Gefühl nicht weniger präsent. Sie war das nicht wert, zumindest nicht für eine gute Seele wie ihn. Dennoch wollte sie das nicht wieder hergeben. Da sah man mal wieder, wie sehr ihre Welt von ihrem Egozentrismus eingenommen war… Nunja… Er wollte also etwas über sie wissen. Sie hätte nun lügen können, aber grade hatte sie sich auf eine Beziehung zu ihm eingelassen. Man konnte doch seinem Freund nicht schon nach fünf Minuten ins Gesicht lügen… Auf der anderen Seite: Wie lange wäre er wohl noch ihr Freund, wenn er sie erst einmal kannte? Es half nichts. Entweder er nahm sie so an, wie sie war oder er musste ihr Herz brechen. Das hätte ihr früher einfallen können, denn das war schon immer der Grund gewesen, aus dem sie niemandem getraut hatte. „Okay… Also… Mein Geburtstag ist am 31. Januar. Vielleicht sollte ich auch etwas zu meiner Familie sagen, oder?“ Auch wenn das nicht unbedingt ein beliebtes Thema bei der Yamamoto war. „Meine Familie ist nicht unbedingt etwas worauf ich stolz bin, aber ich denke als mein Freund solltest du das schon wissen. Meinen kleinen Bruder Kida kennst du ja schon mehr oder weniger. Er ist ziemlich anhänglich, ist es aber gewohnt eher weniger Beachtung zu bekommen, weil wir dauerhaft keine Zeit dafür hätten. Mein großer Bruder heißt Izaya und ist sicher kaum älter als du. Er ist ein Hikikomori und spricht nicht mit jedem, außerdem ist er ein ziemlich strenger, ernster und paranoider Typ. Meine Mutter ist irrelevant, wenn du sie mal siehst, wird sie unten im Laden sein. Sie tut immer sehr auf happy Family vor anderen, dabei verleugnet sie sogar meinen großen Bruder, um den Schein zu wahren, weil sie sich für ihn schämt. Sich mit ihr zu unterhalten macht nicht viel Sinn, da ihr an mir nicht viel liegt. Für sie wärst du ein Kunde, wie jeder andere auch. Meinem Erzeuger wirst du wahrscheinlich niemals begegnen und darum ist’s auch nicht schade. Er ist ein stupider Bauarbeiter, der ständig auf Montage ist, und auch ihm liegt nicht viel an mir, da ich gegen seinen Willen Kunoichi geworden bin. Wir sind sogar schon so weit, dass wir uns zwar gegenseitig dulden, aber ignorieren, da er mich als verzogen und irgendwie unwürdig betrachtet. Ich, als Tochter, war geplant, um den Laden eines Tages zu übernehmen, habe mich aber von Anfang an dagegen gewehrt, seitdem, denke ich, dass ich wertlos für sie bin. Meine Brüder sind also die einzigen Menschen, die dich interessieren sollten, denn bei denen ist ja noch nicht alles verloren, auch wenn meine Eltern das bei uns allen dreien so sehen.“ Tora seufzte leise und lehnte noch immer an seiner Schulter. In ihrer Stimme war die gewohnte monotone Lage, so als würde sie ihm eine gefühllose Zusammenfassung über ein Buch geben, aber nicht grade über ihre Familie sprechen. Es wirkte fast so, als hätte sie dies schon tausende Male erzählt und das obwohl dies definitiv nicht normal war. Wie er darauf wohl reagieren würde? Warum hatte sie es überhaupt so genau erklärt? Vielleicht damit er sie verstand, oder so… Aber eigentlich wollte der Junge ja etwas von ihr hören und nicht nur von ihrer Familie, also sollte sie das auch wagen. Sicher wurde sie immer unsympathischer. „Gut, da das nun geklärt ist… Zu dem was ich mag… Nunja… Lach nicht, okay? A-Also…“ Oh man, das war peinlicher und unpassender als erwartet… „Ich lese wirklich sehr gern, alle Art von Büchern, aber vor allem Romane. Außerdem liebe ich Musik, Popmusik… Ich mag Poesie, die Natur und auch Tiere. Hast du den alten Hund draußen gesehen? Den mag ich sehr, er ist sogar wesentlich älter als ich. Deswegen ernähre ich mich meist auch vegetarisch, aus Überzeugung, aber da ich auch weiß, dass das nicht gut für den Körper ist, verzichte ich nicht völlig, immerhin muss man als Kunoichi ja fit sein. U-Und das peinlichste ist wohl, dass ich recht gern tanze… A-Aber ich kämpfe auch ziemlich gern, schließlich ist das der Grund, aus dem ich Kunoichi geworden bin. Um stärker zu werden und so. Nicht dass ich schwach wäre…“ Schon wieder das. Naja egal, er verstand sie sicher ohnehin. So ganz aus ihrer Haut konnte sie eben doch nicht raus. Wieder waren die Wangen des Mädchens leicht rötlich angelaufen, da sie viele ihrer Hobbys als irgendwie peinlich betrachtete. „Das alles ist so widersprüchlich…“, murmelte sie plötzlich etwas leiser, ehe sie tief durchatmete. Was übrigens ja nun seine Frage beantwortete, natürlich wusste sie das. „An dieser Stelle sollte ich dir eher die Frage stellen, ob du dir sicher bist, worauf du dich da einlässt? Du magst mich zwar momentan irgendwie mögen und ich habe dir auch gesagt, dass ich mich hüten werde dir irgendetwas anzutun, weil ich dazu nicht in der Lage wäre, aber dennoch bin ich mir sicher, dass du dich nicht nur grundlos vor mir gefürchtet hast. Dass ich eine Perfektionistin bin, weiß ich, und auch dass ich kein niedliches kleines Mädchen bin, sollte dir bewusst sein. Ich bin skrupellos, egozentrisch und ziemlich eitel, bitte vergiss das nicht. Viele Menschen nennen mich auch wirklich bösartig. Seit ich denken kann, bin ich so, wurde so erzogen von mir selbst und meinem großen Bruder und ich weiß nicht ob sich das jemals ändern wird. Meine moralischen Werte sind ganz sicher anders als die der meisten Menschen und ich bin sicher viel anstrengender, als du erwartest. Entweder du findest dich damit ab, oder…“ Und an dem Punkt stockte sie, denn sie wollte ihm weiß Gott nicht vorschlagen es bleiben zu lassen, das wäre nicht das was sie wollte. Er konnte versuchen sie zu ändern, aber sie wollte ihm nichts versprechen, das sie nicht halten konnte. Sie schluckte und fuhr fort ohne auch nur für eine Sekunde ihre Augen zu öffnen. „… oder du versuchst es irgendwie zu ändern. Ich kann dir nicht mehr sagen, als dass die meisten Menschen mich nicht grundlos fürchten und dass ich es immer so gewollt habe, denn so… Ach du weißt schon, das mit dem „schwach sein“, geht eben einfach nicht… Aber… Ich will nicht, dass du mich nicht magst, oder dich vor mir fürchtest! Ich möchte dich damit sicher nicht vergraulen! Ich denke nur, dass man wirklich ganz ehrlich zueinander sein sollte, wenn man eine solche Beziehung eingeht! Niemals würde ich dir versprechen können, dass ich immer so bin wie du mich gern hättest, aber du kannst dir sicher sein, dass ich dich mehr als nur gern hab und mir sehr viel daran liegt mit dir auszukommen, auch wenn das sicher nicht immer ganz einfach mit mir ist… Ich werd mir Mühe geben, wenn du das nur willst! A-Also, ganz sicher?“ Ziemlich ausdrucksvolle und ehrliche Worte für die „böse“ Tora, hm? Nur ob das so funktionierte, wie sie hoffte, war irgendwie fraglich. Verstand er sie überhaupt? Ohje, mal wieder setzte ihr Herz im Moment der Anspannung irgendwie aus. Klar denken war schwierig geworden und auch alles andere erschien unerreichbar fern. Ihr Kopf war knallrot angelaufen und sie bekam mal wieder Panik. Normalerweise war sie eher der Typ Mensch, der Dinge sagte wie: „Brichst du mir das Herz, breche ich dir die Knochen!“, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt. Erstens wäre das gelogen und zweitens wollten sie doch nun ein Paar sein, also mussten sie sich da beide irgendwie Mühe geben und ehrlich zu einander sein. Vielleicht machte sie da auch eine viel zu große Sache draus, oder er war sich gar nicht bewusst gewesen wie sie war. Jetzt war irgendwie alles verwirrend und Tora würde sich gern verkriechen oder ausrasten… Liebe war also doch erstaunlich anstrengend, wer hätte das gedacht? Mal sehen wie er das so sah…
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