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Tatsumaki Hei

Chuunin
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'Da kommt man halt nicht drum herum'? Hm. Das stimmte wahrscheinlich für Nibori, aber Hei wies ihn nicht darauf hin dass er durchaus darum herum kommen konnte. Chuunin mussten solche Arbeiten nicht mehr wirklich erledigen, wenngleich sie natürlich eingesetzt wurden, wenn Personalknappheit herrschte oder es Neulinge zu unterstützen galt. Der Tatsumaki schmunzelte leicht, denn die Verbeugung von seinem Kollegen war zwar nicht zu 'klein' gewesen, aber es hatte kaum etwas daran geändert, dass er gegen den ungewöhnlich aussehenden Nibori immer noch wie ein Pimpf wirkte. Naja. Es gab Dinge, die ließen sich halt wirklich nicht ändern und das gehörte wohl dazu. Nicht, dass es ihn störte. In Anwesenheit von diesem Mann war er nahezu unauffällig, was ungewohnt, aber ganz nett war. "Alles klar, Nibori-kun. Keine Einwände. Dann bin ich aber auch 'Hei'." Der Suna-nin schaute an seinem Kollegen vorbei und runzelte leicht die Stirn. Er war wohl noch müde. Das 'geschlossen'-Schild war ihm nicht einmal aufgefallen - war aber im Zweifel auch kein Wunder, Hei war kein Frühaufsteher. Nie gewesen. "Hm", machte der Tatsumaki und schmunzelte, als er sich wieder dem Hünen zuwand. "Wohl wahr, es gibt keine riesige Masse an Suna-nin. Aber so wenig dürften es dann auch nicht sein", erwiderte der Schwarzhaarige und strich sich ein paar der Strähnen aus dem Gesicht. "Außer die Jahrgänge nach mir sind alle in Suna geblieben, ohne zur Akademie zu gehen. Ja, geboren und aufgewachsen in Suna. Ein Wüstensohn im wahrsten Sinne des Wortes. Ich kam mit neun Jahren oder so nach Shirogakure. Genau weiß ich das nicht mehr." Ein kleines Grinsen huschte über seine Züge. "Du widerum scheinst dir recht viel Zeit mit deiner Karrierewahl gemacht zu haben. Was wären denn deine präferierten Aufträge? Missionen können genauso langweilig sein wie das hier, kann ich dir sagen. Jedenfalls... die niedrigrangigen." Etwas resigniert zuckte Hei mit den Schultern. "Allerdings wird's dann auch schon gefährlich, insofern gibt's irgendwo dazwischen so einen Punkt, der ganz angenehm ist." Kurz schwieg der Tatsumaki und musterte sein Gegenüber noch einmal. "Aber ich schätze dich irgendwie so ein, als würde dir Herausforderung und Einsatz nicht fremd sein. Lass uns zu Mister Kiren gehen." Hei verschränkte in einer für ihn sehr typischen Geste die Hände hinter dem Kopf. "Er wird schon sagen, was wir tun sollen. Solche schräge Vögel gibt es hier zuhauf, und er klingt mir wie einer."

Die Lagerhalle war... sehr unbequem. Es war einfach kein besonders schöner Ort - nicht, dass er es sein musste. Zwar mit einer gewissen Neugierde, aber auch bereits ahnenden Erschöpfung betrachtete Hei die ganzen Räder, die hier herumstanden. Noch vor einigen Jahren hätte ihn so eine Aufgabe vermutlich absolut an den Rand seiner Leistungsfähigkeit gebracht. Heute würde er das wohl hinkriegen, aber auch das nur mit innerlichem Motzen. Er war eben kein Typ für körperlicher Anstrengungen. Hei erwiderte in der Folge die Begrüßung, hielt sich sonst aber eher bedeckt. Die Fahrräder - oder das, was daraus gemacht worden war - schienen ihm sehr suspekt. Wie albern musste es aussehen, wenn man im Tandem Leute durch die Stadt fuhr damit? Mal abgesehen davon, dass ihm das vorher nie richtig aufgefallen war. Zugegeben war Hei sonst oft auf seiner Sandwolke unterwegs, aber... leichtes Kopfschütteln konnte er sich nicht verkneifen. 'Mister' Kiren hingegen stellte sich als ein schlechter Abklatsch von Yamada-san heraus, die Hei Gott sei Dank bereits Jahre nicht mehr gesehen hatte. Der Wasserfall an Worten, der ihnen präsentiert wurde, wurde zumindest durch Punkte getrennt - mit einigen Pausen zur Erholung. Damals bei... ach, er verlor sich schon wieder in alten Geschichten. Hei riss sich zusammen und versuchte einen Moment zuzuhören. Es war nicht seine Schuld, fand er, dass es ihm nicht gelang. Fahrräder waren keine Leidenschaft von ihm, definitiv nicht. Das deuten auf eines der zusammengeschweißten Doppelfahrräder entlockte Hei ein leises Seufzen. Es war eine Herausforderung, aber auch nur, weil der junge Mann es als irgendwie... peinlich empfand. Andererseits war es gut, so würde sein fatal schlechter Orientierungssinn nicht so schnell zur Sprache kommen. "Furchtbar", erwiderte Hei trocken und kratzte sich am Hinterkopf. "Kiren-san, oder Mister... wie auch immer, ich bin mir sicher, die Fahrräder sind technische Meisterwerke, aber vielleicht solltet ihr euch noch einmal einen Designer zu Rate ziehen." Nicht, dass es sein Geschäft war. Der Tatsumaki grinste schief, als ihr Auftraggeber kurz empört die Wangen aufpustete und etwas von dem 'rustikalen Charme von Zweirädern' und der 'geerdetsten Art und Weise sich fortzubewegen' faselte. Der Wüstensohn warf Nibori einen Blick zu und grinste schief. "Dann zähl' ich auf dich, Nibori-kun, körperliche Arbeit ist nicht eben meine Forte." Impliziert, dass er davon ausging, bei Nibori wäre es anders. "Kiren-san, äh... Mister... ach, egal, jedenfalls: Was ist denn überhaupt unsere Aufgabe? Es wurden doch sicher keine Shinobi engagiert, um nur Bereitschaftsdienst zu schieben, oder?" Kiren verstummte einen Moment und lachte dann gutmütig. "Ach, junger Mann, aber keinesfalls! Wir operieren natürlich auch auf kurzfristige Anfragen, aber... ich habe heute ein ganz besonderes Leckerli für euch! Ein paar hochrangige Herrschaften wollen abgeholt und zum Kage-Gebäude gebracht werden. Ihr sollt sie am Südtor von Jôsei abholen, aber die Kutsche ist im Stadtgebiet halt immer sehr... schwierig." Er holte eine altmodisch anmutende Taschenuhr aus der... naja... Tasche. "Ihr habt noch eine halbe Stunde Zeit. Gibt's noch Fragen?"
 
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Alle Achtung, Hei-san war also ein Chuunin. Der große Mann war nicht unbeeindruckt und nickte ihn anerkennend zu. Nibori wusste es nicht genau, aber es könnte sein, dass Hei sich sicherlich gewundert hat, dass ein zwanzigjähriger ein Geninfrischling war. Immerhin ist er ein paar Mal sitzengeblieben, hatte sogar eine Auszeit nehmen müssen und ist dann erst mit zwanzig fertig geworden. So manch ein arroganter Schnösel mag es erbärmlich finden, erst jetzt Genin zu sein. Aber war der berühmte Naruto Uzumaki nicht auch erst Genin und hat die Welt gerettet? Na gut, selbst Nibori musste zugeben, dass er sich unmöglich mit ihm vergleichen konnte. Der Tsugari hörte seinem Gegenüber interessiert zu und lauschte der Geschichte seiner Vergangenheit. Soso, ein Wüstensohn also. Musste eine krasse Umgewöhnung gewesen sein… von der Wüste ins blühende Feuerreich. Aber scheinbar hatte sich Hei so gut zurechtgefunden, dass er jetzt ein erfahrener, ranghoher Shinobi war.

„Ehrlich gesagt gab es ein paar unvorhersehbare Ereignisse, eigen- und fremdverschuldet, auf die ich jetzt nicht näher eingehe, die mein verspätetes Genin-Dasein erklären. Am liebsten hätte ich Aufträge, die großes bewirken, wo ich den Schwächeren helfen und den Ungerechten das Handwerk legen kann.“ Er ballte die Faust und grinste. „Ich will der stärkste werden!“ Hei-san hatte verdammt recht damit, dass ihm Herausforderungen und Einsatz nicht fremd waren. Er liebte es sogar und er war sich auch nicht zu schade, kleinere Aufträge zu machen, um seine Stärke weiterzuentwickeln. Natürlich hätte er lieber Dinge getan, die ihm ins Rampenlicht stellten, wo er Anerkennung und Aufmerksamkeit bekam. Aber er sah auch ein, dass so manches auch im Schatten, von wenigen Augen gesehen, erledigt werden musste. Wo er nur sein Honorar und keine Auszeichnungen bekam.

Hei war diese Situation in der Halle, umstellt von diesen Fahrrädern, der tristen Lagerhalle und dem schrägen Vogel namens Mr. Kiren gelinde gesagt peinlich. Jedenfalls hatte Nibori den Eindruck. Er fragte den Auftraggeber, was denn überhaupt ihr Job war und als dieser erklärte, dass man hochranginge Herrschaften zum Kagegebäude kutschieren sollte, wurde der weiße hellhörig. „Klingt spannend. Wüsste zu gern um wem es hier handelt. Haben Sie noch mehr Informationen über die Herrschaften? Oder unterliegt das irgend ‘ner Schweigepflicht?“

„Oh nein. Ihr seid ja keine Außenstehende, sondern mit eingeweiht. Es handelt sich um die Adelsfamilie Yokusaki. Die haben eine enge Verbindung mit dem Kage und besuche ihn für wenige Tage. Genauere Details weiß ich aber ehrlich gesagt auch nicht und das geht mich auch nichts an. Braucht ihr eine Karte als Orientierung?“, fragte der Mann, während er seine Hände in die Taille stemmte. „Nein. Ich kenne mich hier so gut aus, ich könnte blind durch Jôsei und Shiro laufen und wüsste, wo ich bin.“ Gut, das war vielleicht etwas übertrieben. Dennoch steckte da ein Stück Wahrheit drin: Nibori kannte sich wirklich sehr gut aus. Das lag an seinen ständigen Ausflügen außer Haus und mit der Zeit hat er so einige Ecken und Wege kennenlernen dürfen. Manche mehr, manche weniger schön. Mr. Kiren lachte amüsiert. „Na schön, wenn das so ist kann dieser Arbeitstag ja nur ein voller Erfolg werden! Also, Männer, tut was euch die Yokusakis sagen, haltet hier und dort an, wenn sie es wünschen und legt das beste Benehmen am Tag, damit sie euch ordentlich Trinkgeld geben. Wenn es gut läuft, könnt ihr die Hälfte davon behalten. Die Hauptsache ist, dass sie sicher ans Ziel kommen.“
Wie kam er darauf, dass Nibori sich nicht benahm? Er doch nicht! Er war der am meisten angepasste Kerl der Stadt! Vollkomme harmlos und er würde ganz bestimmt nicht mit schönen Mädels flirten, wenn eine unter den Adligen ist. Ein schiefes Lächeln zierte sein Gesicht. Er versuchte sich im Griff zu haben. Ob es von Erfolg gekrönt war, war keine Garantie.

Fakt war, dass es eindeutig mehr als eine Taxifahrt war. Es war ja schon fast eher eine Stadtrundfahrt, so wie er es beschrieben hat. Aber gut, wenn das gewünscht war, würde sich der indigohaarige ins Zeug legen. Der Mann verabschiedete sich fröhlich von den beiden Shinobi und ließ die beiden mit dem Fahrrad allein. „Also Hei-kun, wir haben noch eine halbe Stunde Zeit. Wie wär’s wenn wir die Route planen, bevor wir die Yokusakis abholen. Mr. Kiren sagte uns ja bereits, wir sollen auf ihre Wünsche eingehen. Wäre es dann nicht angebracht, die Herrschaften durch die besonders ansprechenden Ecken zu fahren? Gerade in Jôsei gibt’s echt interessante Ecken. Aber das weißt du sicherlich, bist da ja aufgewachsen. Vielleicht an den Sehenswürdigkeiten vorbeifahren oder so. Was ich damit sagen will: Wir müssen ja nicht zwingend die kürzeste Route nehmen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Irgendwelche Einwände?“

Nibori inspizierte das Fahrrad. Es war ein metallic-rotes Doppelfahrrad, das mit mehreren Eisenstangen zusammengeschweißt wurde. Die beiden Fahrzeuge hatten etwa einen halben Meter Abstand voneinander. Langsam bekam der Hüne Bedenken. Wie sollten die beiden Shinobi das seltsame Werk einer Ingenieurskunst lenken? Er drehte das Lenkrad und sah, dass beide irgendwie miteinander verbunden waren. Heißt, wenn einer nach rechts lenkte, drehte das andere Lenkrad auch synchron nach rechts. Was für eine seltsame Mechanik. Nicht, dass Nibori sich damit auskannte, aber irgendwie kam ihm das langsam auch ziemlich suspekt vor. „Na schön, ziehen wirs durch. Ab zum Südtor“, seufzte der Tsugari schlussendlich und setzte sich auf den Sattel. Wenigstens war der weich und bequem und drückte nicht an seine Gesäßkochen.

tbc. ⇨ Südtor, Suzaku-Bezirk

@Tatsumaki Hei
 
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cf. ⇨ Jôsei | Onmyô-Tempel | Der große Tempel

Der Tatsumaki hatte etwas ausgesprochen, dass dem Indigohaarigen so noch nicht durch den Kopf gegangen ist. Ein Mittelweg… Ja, da war schon was dran. Aber er verschwand in Gedanken an seine ungeliebten Eltern, wenn er jetzt nicht einfach weitermachte. Mit dem Job. „Möglich… Ich schätze, wenn man keine Kinder hat, sollte man wohl vorsichtig mit dem Urteil sein.“
Wie erwartet sprach der ältere Chuunin über den Tempel und sagte Dinge, die Nibori selbst auch nicht wusste. Zum Beispiel wusste er nicht, dass der Schwan das Symboltier dieses Tempels war. Gut, dass er das Reden hatte Hei überlassen. Er stand wahrscheinlich ganz schön blöd dar, wenn er das Reden übernommen hätte. Der Hüne musste lächeln, als just in dem Moment auch Vögel über den Tempel flogen und dann verschwanden, – das passte doch perfekt. Wie eine Vorstellung. Oder einem Film. Die Herrschaften zeigten sich beeindruckt, vor allen die Frau und der Junge. Akira wollte natürlich so ein Tier haben, aber der Vater grätschte dazwischen und riet ihn davon ab, weil die Tiere ja so gefährlich waren. Mh, da hatte er wohl nicht ganz unrecht. Wenn Schwäne erst einmal aggressiv wurden… als Nibori noch ein kleiner Junge war, acht oder neun, ist er zusammen mit Gen durch die Stadt gezogen und hatte einmal eine Schwanenfamilie gesehen. In ihrem kindlichen Eifer haben sie dann natürlich die Schwäne geärgert und sie mit kleinen Kiessteinchen beworfen. Nicht, dass es sie verletzten. Die Tiere fühlten sich bedroht und reagierten dann natürlich auch entsprechend. Mit gestrecktem Hals und fauchten, die beiden Jungs konnten die Lage zunächst nicht ganz einschätzen, watschelte eines der Schwäne im Eiltempo auf sie zu und kniff Klein-Nibori ins Bein. Sofort sind die beiden Jungen weggerannt und wurden noch einige Meter von den Vögeln verfolgt. Sie zu ärgern haben sie nicht noch einmal gewagt.

Hei redete weiter. Auch das mit den Katakomben wusste er nicht und dass die Mönche dort Wein lagerten. Interessant. Ob sie sich dort heimlich trafen und manchmal zusammen tranken? Er selbst konnte nie im Leben ein Mönch sein. Seine Freiheit wurde dadurch eingeschränkt und diese ganzen Pflichten… argh, nein danke. Er hatte gehört, dass man als Mönch gar keine Frauen lieben durfte und generell ein sehr tristes Leben führten, das nur aus Beten und irgendwelchen anderen langweiligen Sachen bestanden. Nun gut, es sollte ja Leute geben, die so etwas erfüllte. Nibori war jedenfalls nicht so einer.

Auch hier war der kleine Junge mal wieder total begeistert. Irgendwie beneidete der Tsugari ihn. Als Kind hatte er auch gern Ausflüge gemacht – aber da seine Mutter ja immer beschäftigt war mit den ihr offensichtlich wichtigeren Waisenkindern und Vater als Jounin immerzu auf Missionen unterwegs war, hatten sie natürlich keine Zeit und seine Geschwister und er konnten dann auch keine interessanten Momente teilen. Das musste er selbst machen, indem er ohne deren Erlaubnis durch Shiro gezogen ist und sich die Dinge selbst angesehen hat. Das war zwar ganz nett, aber er war sich sicher, dass es ein ganz anderes Gefühl war, wenn man es zusammen in einer Familie tat. Ihm war das Glück aber einfach nicht vergönnt und mittlerweile stand er da einigermaßen drüber. Nur an manchen Momenten wünschte er sich, so etwas wie Familienzusammengehörigkeit MIT Eltern auch erlebt zu haben.

Dem Vater wurde der euphorische Ausbruch seines Juniors zu viel. Sie mussten zum Kage und da hatte er auch nicht ganz unrecht. Die Zeit drängte so langsam und außerdem konnte er nicht in die Katakomben, weil er nicht genügend Kleidung zum Wechseln hatte. Das traf es doch ganz gut. „Aber sicher. Steigen Sie ein und wir fahren Sie zurück. Hei-san? Wollen wir?“

Der Shinobi setzte sich wieder auf den Sattel und als auch sein Kamerad platzgenommen hatte, klopfte er ihm anerkennend auf die Schulter. „Kannst gut Reden halten. Danke, Kumpel.“ Sie fuhren los und es dauerte auch nicht mehr allzu lange, bis sie das Gebäude des Kages sahen. Es war groß und imposant und überragte die meisten Gebäude der Stadt bei Weitem. Es war wie das Schloss des Königs und die ganzen anderen Häuser drum herum lagen tiefer und verstärkten den Eindruck der Überlegenheit des Königs nur noch mehr. Gut, so übertrieben war das hier natürlich auch nicht. Aber es war schon ziemlich groß, das Kage-Haus. Eine halbe Stunde, nachdem die beiden Shinobi mitsamt der Adelssippe den Tempel verlassen haben, kamen sie auch endlich an und stiegen von den Fahrrädern bzw. die Herrschaften aus dem Wagen. Der kleine Akira gähnte herzhaft und lehnte sich ein wenig erschöpft von den ganzen Eindrücken an seine Mutter und schlang seine Arme um ihre Taille. Die Dame strich ihrem Sohn über den Kopf und lächelte besonnen. Nibori machte sich direkt an die Arbeit und packte die ganzen Koffer raus und stellte diese erst einmal ab. „Sollen wir sie zu den Räumlichkeiten bringen, oder kümmert sich schon jemand anderes darum?“ „Nein, wir werden im Empfang genommen. Sehen Sie, da kommen sie schon.“ Zwei Männer mittleren Alters kamen schon auf die Truppe zumarschiert und begrüßten die Gruppe höflich. „Tja, ich würde dann mal sagen, dass wir jetzt fertig sind, oder? Ich glaub, wir müssen das Fahrrad nur noch zurückbringen.“, sagte er an seinem Kameraden gerichtet. „Meine Herren, ich bedanke mich im Namen meiner Frau und meinem Sohn für diesen interessanten Tag. Ich hoffe, wir haben das Vergnügen, sie noch einmal unter anderen Umständen treffen zu dürfen. Auf bald!“ Nibori verbeugte sich kurz und verabschiedete sich ebenfalls. „War uns ein Vergnügen. Auf bald!“ Der Tsugari glaubte allerdings nicht wirklich, dass die Familie die Zwei ernsthaft noch einmal so antreffen wollte. Das war vermutlich wieder eines der vielen Höflichkeitsfloskeln, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Tja, aus Adeligen wurde er manchmal nicht schlau. Aber es war gut so. So konnten sie den Job mit gutem Gewissen beenden.

Nachdem die Verabschiedung sein Ende genommen hatte, warteten die beiden Shinobi noch, bis die Familie und die beiden Gehilfen durch die Gebäudetür verschwunden sind und machten sich dann bereit für die Rückkehr. Da der Wagen jetzt leer war und nun beträchtliches Gewicht verschwunden war, konnten die beiden viel schneller zurück. Sie gaben diesem Mr. Kiren Bescheid und stellten das Gefährt wieder zurück in die Lagerhalle. Es war tolles Wetter und Nibori hatte noch Zeit, sich etwas zu Essen zu machen, wenn er zu Hause war. „Hei-san, es war mir eine Ehre mit dir zusammenzuarbeiten. Ich glaub, wir haben uns bis auf ein paar kleine Ausnahmen meinerseits ganz gut geschlagen. Tja, wer hätte denn wissen können, dass sie ausgerechnet Fisch als Essen mitnahmen? Hahaha! Na gut, ist jetzt auch nicht mehr zu ändern.“ Der Hüne streckte freundschaftlich seine Hand aus, hörte den Worten seines Kameraden zu und verschwand danach schon. Der Hintern tat ihm ein bisschen weh, immerhin war er es nicht gewohnt, stundenlang auf dem Rad zu sitzen und zu radeln. Der Sattel war zwar anfangs angenehm und weich gewesen, aber Nibori war jetzt auch nicht der Leichteste und der Schaumstoff ist nach einer gewissen Zeit etwas zerquetscht worden, sodass er das harte Gestell an den Knochen gespürt hatte. Egal, jetzt hatte er sich erst mal eine ordentliche Mahlzeit verdient!

@Tatsumaki Hei
 

Tatsumaki Hei

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Und weiter ging die kleine Tour. Hei war tatsächlich ein wenig erschöpft - es war weniger die Anstrengung an sich, es war die ungewohnte Haltung und Belastung, die er so gar nicht kannte. Und ja: Sein Hinterteil war anscheinend nicht besonders resistent gegen diese seltsame Belastung. Zumindest tat er irgendwie weh. Nicht, dass Hei sich das anmerken lassen würde - dafür war er dann doch professionell genug. Hätte Mari neben ihm gesessen, wäre das vielleicht noch etwas anderes gewesen. Das Schulterklopfen seines Kollegen nahm Hei an, auch wenn er nicht unbedingt fand, dass das ein Lob wert war - im Gegenteil, früher hatte Hei sich immer für einen eher schweigsamen Zeitgenossen gehalten. Trotzdem war in letzter Zeit oft er derjenige, der das Wort ergriff und das war immer noch ein wenig ungewohnt für den Tatsumaki, der seine Meinung nicht unbedingt offensiv vertrat - normalerweise. Trotzdem warf er seinem Kollegen ein Grinsen zu. Er meinte es ja gut, jedenfalls vermutete Hei das. Immerhin gelang der Rest der Strecke problemlos - und die Herrschaften wurden auch langsam ein wenig unruhig, weil ihre Termine ja anstanden. Umso besser für Nibori und Hei, die somit keinerlei Besichtigungen mehr durchführen mussten und die Herrschaften vor der Tür des Kage-Gebäudes abstellen konnten. Das große Gebäude präsentierte sich wie immer - eindrucksvoll, aber eben auch nicht überheblich. Es wurde halt nicht nur gelebt dort, sondern größtenteils gearbeitet. Wenige der Räume waren tatsächlich repräsentativ. Hei starrte einen Moment abwesend auf das Monument und erinnerte sich an seine paar Besuche dort. Zumeist waren es... nur so halbfröhliche Anlässe gewesen. Selbst seine Ernennung zum Chuunin war mehr oder weniger mit einer kleinen Lektion verbunden gewesen. Nibori hatte immerhin noch alle Gedanken bei sich, stellte das Gepäck ab und verabschiedete sich bei den Herrschaften, die - zum Glück - noch andere Leute hatten, die sie betüdeln würden. Das hieß für ihn und seinen Kollegen - erstmal Feierabend. Fantastisch. Es ging doch nichts über einen erledigten Auftrag, sei er noch so langwierig. ​

Das Fahrrad war zurückgebracht worden, Mr. Kiren war zufrieden und klopfte ihnen fröhlich auf den Rücken. Mit fröhlicher Stimme verabschiedete auch er sich und sprach die Hoffnung uas, sie doch 'bald wiederzusehen'. Hei widersprach nicht, innerlich dafür aber umso vehementer. Es war eine Erfahrung gewesen, aber eine einmalige, wenn es nach ihm ging. "Ebenso", antwortete Hei amüsiert und verschränkte die Arme vor der Brust, grinste ein wenig schief. "Ich glaub', du brauchst dir keine Gedanken machen. Wenn die Herrschaften zufällig auf meinen Schwächen herumgetrampelt hätten, wäre ich halt der Blöde gewesen. Außerdem hast du bei der Dame ja trotzdem einen guten Eindruck hinterlassen - bei dem Bizeps, hm?" Hei lockerte seine Arme und schlug ein - der große Genin schien das als guten Abschied wahrzunehmen. Nibori war ein netter Kerl. Er schien das Herz auf der Zunge zu tragen. Es war gut, so jemanden als Nachwuchsgenin zu haben, fand Hei. Nibori kam ihm einfach wie ein guter Mensch vor, der keine eigene Agenda verfolgte - eher wie jemand, der sein Leben lebte und es möglichst gut machen wollte. Das konnte Hei respektieren. "He, Nibori-kun.", rief der Tatsumaki, als der Genin schon ein paar Schritte weg war, und warf ihm einen Beutel hinterher. Natürlich nicht als Angriff, sondern in einem sanften Bogen. "Trinkgeld von der Dame. Hat sie mir für dich zugesteckt. Gönn dir was davon." Der Tatsumaki grinste und hob dann seinerseits die Hand. Es war sogar das ganze Trinkgeld, aber Hei brauchte es nicht wirklich. Und wenn das wirklich einer der ersten Aufträge von Nibori gewesen war, dann konnte er es defintiv besse gebrauchen als Hei. ​

Tja, und nun? Irgendwie... hatte er Lust herauszufinden, wie Mari auf den Fischgeruch aus seinem Mund reagieren würde. Heh. ​

- Job "Taxi, bitte!" Ende -
 
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