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Isayama Kana

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Die junge Genin wappnete sich mental, denn sie fürchtete, dass der Kumo-Ninja in Sache Verhalten den Kagen widerspiegeln könnte. Und zwei solcher Persönlichkeiten waren für sie natürlich doppelt so schwer zu ertragen. Sie sollte sich ohnehin wieder mehr zusammenreißen, denn ihr eigenes Verhalten auf dem Hinweg war gegenüber eines Kagen unangebracht, Arschloch hin oder her. Als der alte Mann endlich die Klingel betätigte und sofort eine schrille Frauenstimme durch das kleine Haus jagte, fuhr die Isayama merklich zusammen und erwiderte Maris Blick mehr aus Zufall. Ein Mundwinkel zuckte. Gespannt wandte sie sich vorerst schweigend dem Schauspiel zu, es fehlte eindeutig das Popcorn, und wartete ab. Es offenbarte sich ein junger Mann, dicht gefolgt von einer jungen Frau, die ziemlich sensationshungrig wirkte. Unwillkürlich musste Kana an ihre Schwester und die peinliche Situation von heute Morgen denken, uff. Das schien allerdings weder dem Nakamura, der frische Chuunin, noch den Kagen sonderlich zu stören. Aber ... Glücklich wirkte der alte Mann nicht, immerhin gab er sich Mühe, ruhig zu bleiben. Ach, sobald es um seine Ninja ging, war das plötzlich möglich, oder was? So ein blödes Gehabe schuf doch bloß Missgunst, war ihm das wirklich nicht selbst zu wider? Lag es vielleicht explizit an der Hyuuga und dem Grünschnabel, dass er so ekelhaft war? Fragen über Fragen, auf denen die Genin wahrscheinlich keine zufriedenstellenden Antworten bekam. Dass sich der Kage mal zusammenreißen musste, war jedoch eine willkommene Genugtuung. Eigentlich sollte der Respekt gegenteilig laufen, aber na ja. Wenn der Raikage so sein Dorf führte, na dann Prost Mahlzeit. Das hier war ja beinahe schlimmer als seine kratzbürstige Seite. "Kneif' mich mal, Hyuuga-san.", kommentierte Kana leise und fassungslos, aber auch leicht belustigt nach einigen Momenten das Theater. Spätestens nach der Frage eines Autogrammes rechnete sie mit einer freundlichen Ablehnung, aber selbst das Unterzeichnen zeigte keine Spur von Zögern. Hah, das war doch wirklich lächerlich. Als der Raikage und der Nakamura in ungezwungenen Small Talk verfielen, spähte das Fangirl über die Schulter des Freundes nach draußen zum kleinen Tor, ausgerechnet dorthin, wo Mari und Kana warteten. Ihr Gesicht flammte erneut in Aufregung auf und sie quetschte sich sogleich an den beiden Männern vorbei.

"DAS GIBT'S NICHT!", schrie die aufgeregte Frau mit unangenehm grellen Ton und fixierte Mari mit großen Augen und einem erhobenen Zeigefinger. "Eine Hyuuga! Wieso steht eine Hyuuga vor unserem Haus?!", sie stürmte buchstäblich auf Mari zu und rempelte Kana dabei achtlos zur Seite, als sie zum Stehen kam. Sie griff nach Maris Händen und schüttelte diese wie im Wahn. "Willst du Ryo etwa auch gratulieren? Der muss ja echt ein krasser Ninja sein, wenn so viele Promis auftauchen! Und O.M.G! Du bist so wunderschön, deine Haut, dein Haar, und BOAH, dein Körper erst, da wird nicht nur der Mann schwach! Und gleichzeitig soo coool! Krieg ich von dir auch ein Autogramm???" Ah ... Hahahaha ... Ha. Kana rieb sich sprachlos den geschundenen Oberarm, blieb jedoch auf sicherer Entfernung. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Okay, wo war die versteckte Kamera? Die Isayama traute sich kaum, nach dem Raikagen zu sehen, ob er vor dem Pärchen nun endgültig explodieren würde? Ob sogar Mari explodieren würde? Die ganze Situation war so absurd, das Mädchen wusste nicht, was sie tun sollte, also wartete sie auf irgendeine Reaktion. Dem Raikagen, dem die Aufruf natürlich nicht entging, starrte wie versteinert zu Mari, und der Nakamura, der erst dümmlich aus der Wäsche guckte, blinzelte betont, ehe auch ihm die hübsche Hyuuga bewusst wurde. "OH, WOW!", stieß er freudig aus, blieb aber vorerst beim Kagen, so viel Anstand besaß er dann wohl doch.
 

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Sie hätte ein Sudoku mitnehmen sollen. Damit hätte sich Mari zumindest die Zeit vertreiben können, während Kana und sie vor dem Haus darauf warteten, dass der Raikage seinen verdammten Smalltalk beendete. Die weißen Augen blickten kurz zu einer Uhr, dann wieder auf den Notizzettel, auf dem der nächste Besuch stand. Sie mussten so langsam los, sonst würden sie noch zu spät kommen. Die Hyuuga atmete tief durch... und zuckte dann schrecklich zusammen, als das aufgeregte Kreischen der jungen Frau in einer Frequenz ertönte, die Mari in ihrem bisherigen Leben noch nie gehört hatte. Sie wusste noch gar nicht genau, was den hysterischen Ausruf verursacht hatte, da spürte die Hyuuga bereits, wie nach ihren Händen gegriffen wurde. Während die namenlose Frau heftig ihre Hände schüttelte, war das Klemmbrett, auf dem die Termine des Raikagen standen, auf den Boden gefallen. „Was...“ Sie sah mit einem Seitenblick zu der Isayama, die ebenso achtlos wie das Klemmbrett einfach zur Seite gefegt worden war. Mari war noch gar nicht soweit, um den Zorn des Kagen zu fürchten. Viel zu präsent war das unglaublich dreiste Verhalten dieser Frau – wie sie einen von oben bis unten scannte. Nach einer kurzen Schockstarre riss Mari bestimmt ihre Hände aus den Fingern der Dame, die auf diese schnelle Bewegung überhaupt nicht hatte reagieren können. Der Geduldsfaden wurde dünner. Hauchdünn. „Ich bin gerade zusammen mit meiner Kollegin auf einem Auftrag.“ Mari deutete bewusst auf Kana. Dann warf sie der Frau einen strengen, wenig belustigten Blick zu. „Wir haben keine Zeit für diesen Kram. Also nein, ich kann mit keinem Autogramm dienen. Und wir müssen leider weiter, sonst kommen wir zu spät zum nächsten Termin.“ Das 'leider' wurde besonders betont, immerhin dazu hatte sich Mari noch durchringen können. Sie hätte noch so viel mehr sagen können, aber noch mehr Grundlage wollte sie der Frau als Reaktionsmöglichkeit nicht bieten. Die Blondine erwiderte zunächst nichts, blinzelte, als würde sie gar nicht verstehen, warum Mari sich so anstellte. Die 19-Jährige wollte sich gerade förmlich dem Raikagen zuwenden... da nahm die Situation leider noch viel schlimmere Fahrt auf. „Warte!“, rief plötzlich der Nakamura, der brav beim Kagen stehengeblieben war. „Du... bist Mari, oder?“ Eh. Was? Woher kannte der Typ ihren Namen?! Die Kunoichi sah irritiert in Richtung des Hauses und zu ihrer weiteren Überraschung war es nicht der junge Chuunin, der weitersprach... sondern der Raikage! „Moment. Natürlich. Jetzt versteh ich...“ Ein tiefes Grollen, nicht nur abweisend, sondern... boshaft? Aber es war das erste Mal, dass der Kage sie wirklich ansah, förmlich musterte. Die Hyuuga sah hilfesuchend zu Kana, ob diese verstand, was hier gerade abging. Natürlich konnte sie das nicht verstehen. Woher auch? Aber... das nahm hier alles plötzlich eine vollkommen merkwürdige Richtung ein! „Ja?“, antwortete die junge Frau mit angezogener Augenbraue auf die Frage, was der Blondine vor ihr plötzlich neue Lebensenergie gab – ganz gleich, dass sie eben einen bösen Korb kassiert hatte. „OH MEIN GOTT! Du bist die Siegerin aus Kurobu! Ich hab dich im Fernsehen gesehen!“

Es passierte tatsächlich immer noch. Dieser verdammte Wettbewerb – warum hatte sie an diesem dummen Ding eigentlich teilnehmen müssen? Kurz nach dem Finale gegen Joudan und Nanami war die Hyuuga mehrfach auf offener Straße angesprochen worden. In letzter Zeit war es aber wieder deutlich ruhiger geworden... bis heute. Wieder sahen die weißen Augen zu Kana, die – wenn sie nicht zufälligerweise vor einem Jahr ebenfalls einen großen Wettbewerb zwischen Shiro- und Soragakure im Fernsehen mitverfolgt hatte – wohl keine Ahnung hatte, worüber die Beteiligten gerade sprachen. Die aufgeregte Blondine holte tief Luft, ihre Augen strahlten... doch als sich ihr Mund öffnete, war es nicht ihre eigene Stimme, die ertönte. Sondern die des Raikagen. „Doaku Toshi.“ Er zischte zwischen zusammengebissenen Zähnen einen Namen, während er zurück zu den beiden Kunoichi stampfte. Im ersten Moment wusste Mari gar nicht, was der Raikage meinte... bevor ein kleiner Erinnerungsfetzen sich aus dem hintersten Teil ihres Gedächtnisses hervorkämpfte. „Der mit dem Baseballschläger?“, platzte es aus der Hyuuga heraus, bevor sie es netter hätte beschreiben können. „Mein Enkel!“, präzisierte der Kage empört. Moment. Echt jetzt?! Die 19-Jährige erinnerte sich an den rothaarigen Typen aus Kumo, der gefühlstechnisch einem Eisklotz geglichen hatte, seine Gegner erbarmungslos mit dem Baseballschläger verprügelt und seiner eigenen Teampartnerin sichtlich Angst eingejagt hatte. Jetzt, wo sie darüber nachdachte, waren gewisse Ähnlichkeiten zwischen Opa und Enkel vorhanden. „ER hätte den Sieg verdient gehabt. Keine Hyuuga, die im Finale nicht einmal den kleinen Finger krummgemacht hat“, grollte der Kage weiter und trat noch einen Schritt näher auf die Hyuuga zu. Die Spannung war so deutlich, dass sogar die Blondine und ihr Freund erkannten, dass es hier gerade einen bösen Stimmungsschwung gegeben hatte. „Ähm. Ja, also... Danke für den Besuch!“ Die Frau stolperte ein paar Schritte zurück, lachte verlegen, kratzte sich am Hinterkopf – und ergriff dann die Flucht zu ihrem Freund. „Ja, vielen Dank!“, rief dieser noch hinterher, bevor WUMMS, die Tür zugeknallt wurde. Immerhin hatten sie den ewig andauernden Smalltalk dadurch unterbrechen können... „Naja. Es war ein Wettbewerb zwischen Shiro und Sora. Und da Shiro gewonnen hat...“, versuchte Mari mit dem letzten bisschen Beherrschung deeskalierend zu wirken, doch dadurch goss sie nur Öl ins Feuer. „PAH! Shiro und Sora! Er ist für KUMO angetreten!“, fiel der Kage ihr rüde ins Wort. Warum musste Mari sich das hier eigentlich gerade antun? Wenn sie sich recht erinnerte, hatte sich Toshi Doaku mehr oder minder selbst durch sein dämliches Verhalten aus dem Wettbewerb geworfen. Mari war das langsam wirklich zu blöd. Ihr Geduldsfaden riss endgültig ein und die böse Stressfalte bahnte sich den Weg auf ihre Stirn. „Jetzt ist aber mal gut! Ich möchte einfach zum verdammten nächsten Termin gehen und nicht irgendwelche Geschichten aus der Vergangenheit aufwärmen, die mich herzlich wenig interessieren!“ Sie erwiderte den Blick des alten Mannes, der schnaufte. „Doaku wird seine Revanche bekommen!“ Natürlich hätte Mari mit gutem Beispiel vorangehen sollen und die Situation nicht noch schlimmer machen sollen. Aber ganz ehrlich? Sie hatte keinen Bock mehr. Das hier war eh nicht mehr zu retten. Sie und dieser Kage würden niemals Freunde werden, was allein schon an ihrer Herkunft scheiterte. Die Sache mit seinem Enkel und diesem verdammten Wettbewerb hatte es nur endgültig entschieden. Was sollte sie sich noch verbiegen? „Ja, soll er doch.“ Sie verzog die Augenbrauen, hob dann das Klemmbrett auf und deutete entschieden in die Richtung, in die sie mussten. „Ich stehe jederzeit für eine Revanche bereit, wenn wir uns jetzt endlich wieder dem eigentlichen Auftrag widmen könnten. Also?“ Mari sah Hashimoto Goro an, dieser blickte zurück und die Funken zwischen ihnen sprühten. So schnell konnte sich das Blatt wenden. Da hatte die Chuunin sich eben noch darüber Gedanken gemacht, wie sie die Wogen hätte glätten können, wenn Kana nicht mehr an sich hätte halten können... und ehe sie sich versah, verfiel stattdessen die Hyuuga selbst in alte Muster.
 
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'Oh, wow' war tatsächlich ein passender Ausdruck für diesen überspannten Besuch, wenn man eine andere Betonung nutzte und die Freude in einen anderen Kontext verpackte. Kana hatte Lust zu flüchten, sie fühlte sich mit dem zwischenmenschlichen Konflikt überfordert. Immer noch sprachlos horchte sie Maris Ärgernis und zuckte zusammen, als die Hyuuga demonstrativ auf sie deutete. Die Genin war zwar nicht diejenige, auf die man sauer wurde, aber der plötzliche Umschwung der Gefühle scheuchte sie auf. Der flüchtige Spaß war so was von verflogen und die Atmosphäre füllte sich mit drückender Anspannung, die endgültig zu platzen drohte. Selbst die aufdringliche Blondine schien nach Maris geladener Reaktion, die natürlich verständlich und berechtigt war, schockiert. Kana sandte ein Stoßgebet gen Himmel, möge er sofort ein Wolkenbruch schicken und die unangenehme Situation einfach hinfort spülen. Eine gute Alternative wäre, wenn sich der Boden auftäte, alles verschluckte, umgehend wieder schloss und Gras über die Sache wuchs. Nein, sie war natürlich nicht gläubig, Verzweiflung machte erfinderisch. Für einen klitzekleinen Moment herrschte Stille und als man dachte, das Thema wäre durch, meldete sich der Nakamura, der die Hyuuga sogar mit Vornamen kannte. Weil er beim Kagen blieb, war Kana dazu gezwungen, auch den alten Mann in das Blickfeld zu lassen, und der wirkte alles andere als begeistert. Als er sich zu Wort meldete und sich dazu noch einer boshaften Stimmfarbe bediente, legte die Isayama fragend den Kopf schief. Sie hatte überhaupt keine Ahnung, was gerade abging, fühlte sich zunehmend verwirrter, als die Blondine dann auch noch irgendwas in den Raum warf. Da Mari zunächst ähnlich überrascht schien, zuckte das Mädchen bloß mit den Schultern, stellte sich jedoch ganz nah hinter die Hyuuga, um ihr wenigstens mentale Unterstützung zu bieten, wenn auch immer noch schweigend. Denn der bedrohliche Ton des Kagen hing weiterhin in der Luft.

Gab es eine Steigerung von Hochrot? Oh, ja, tatsächlich, tiefrot. Also, wenn Kana vorhin schon der Meinung war, sein Kopf würde jeden Moment platzen, dann war jetzt der Moment gekommen. Die Genin hatte zwar immer noch keine Ahnung um wen oder was es hier gerade ging, aber das Verhalten des Kagen ließ sie nun alarmiert ein kleines Stück vor Mari treten, als er auf die Kunoichi zutrat. Natürlich war ihr klar, dass sie ihm kaum einen Kratzer zufügen könnte, aber trotzdem. Ob sie vielleicht Hilfe holen sollte, falls es wirklich eskalierte? Kana wartete angespannt und zuckte abermals, als Mari schließlich den zuvor genannten Namen 'Doaku Toshi' erstaunt einordnen konnte. Nur schwer war das sich entwickelnde Gespräch zu folgen, denn das Mädchen verstand weiter bloß Bahnhof, daher konzentrierte sie sich mehr darauf einen gewissen Abstand zwischen der Hyuuga und dem Raikagen zu halten, während die beiden Älteren in ein Wortgefecht verfielen.
Als so was wie Stille eintrat, nahm Kana sanft das Klemmbrett aus Maris Händen und überflog schnell die Daten des zweiten frischen Chuunin, der das Glück hatte, von seinem Kagen persönlich beglückwünscht zu werden. Das ungleiche Trio musste sofort aufbrechen, wenn der Zeitplan nicht nach hinten fallen durfte. Kana sah in die Richtung, in die ihre Kollegin eben zeigte und ging einfach mal vor. "Nishiki Ume. Sie lebt an der Grenze zum exklusiven Viertel.", unterbrach sie mit leicht bebender Stimme die angespannte Umgebung und krallte sich ebenso leicht zitternd in das Klemmbrett. Innerlich verfluchte die Isayama ihre Nervosität, die sich nicht mehr kontrollieren ließ. Den Job wollte sie einfach nur noch beenden und den Raikagen dann am liebsten nie wieder begegnen. Einmal mehr fragte sie sich, wie so ein Mensch Kage werden konnte. Auf dem Weg stierte Kana bloß vor sich her, ignorierte gekonnt die wieder gaffenden Menschen, sie hatte die Schnauze voll. Leider war der Job nach diesem Besuch noch lange nicht beendet. Die drei Ninja betraten schließlich einen langen, weißen Kiesweg, der vor einem kleinen, ebenso weißen modernen Penthouse mit schwarzen Dach und großen Fenstern endete. Der Vorgarten war mit bunten, üppigen Blumen und Pflanzen dekoriert, die mit einem Sprinkler versorgt worden. Das Anwesen selbst wurde mit Naturstein umschlossen und zeigte kein Unkraut. Der Raikage schubste Kana leicht zur Seite und grinste zufrieden. "Ja, SO sollte ein Kumo-Ninja leben!"
 
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Hyuuga Mari

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Je länger Mari diesen alten Sack ansah, desto mehr kochte sie. Er verhielt sich affig, machte den gesamten Auftrag nur noch schlimmer, als er ohnehin schon war und diese dumme Geschichte mit Kurobu war die Krönung. Die Hyuuga vergaß für einen Moment, dass sie einem echten Kagen gegenüberstand und auch, dass er der Auftraggeber des Jobs war. Stattdessen hielt sie der Spannung stand, warf vielmehr ebenso missbilligende Blicke zurück und zuckte bereits wütend mit den Fingern. Seinen hochroten Kopf ignorierend, war die 19-Jährige kurz davor, verbal weiter auszuholen... doch dann bemerkte sie Kana, die sich zwischen die Chuunin und den Kagen gedrängt hatte und beide Streithähne daran hinderte, endgültig aufeinander loszugehen. Von jetzt auf gleich verzog sich all die Wut in Mari und wandelte sich in... ein schlechtes Gewissen. Wie hatte sie sich so gehen lassen können? Sie sah, wie die Jüngere das Klemmbrett umklammerte und mit bebender Stimme in die Richtung wies, in die sie für den nächsten Termin gehen mussten. Verdammt, das war nicht gut. Die Isayama hatte eben noch erzählt, dass das hier ihr erster Auftrag als Genin war. Warum machte Mari es der Genin dann noch schlimmer, als es sowieso schon war? Die Hyuuga war keine Anfängerin. Sie hätte es besser wissen... und sich besser unter Kontrolle halten müssen. Mari unterdrückte einen Seufzer bei dem Gedanken, dass Hei das hier mit Sicherheit professioneller gelöst hätte. Im Grunde war die Braunhaarige dann eben doch mehr die Hau-Drauf-Taijutsuka, als die diplomatische Gesprächspartnerin. Der Raikage war der Erste, der Kana folgte und Mari vorerst keines Blickes mehr würdigte. Mit ein wenig Verzögerung folgte auch die 19-Jährige stumm.

Nishiki Ume war die zweite Chuunin aus Kumogakure, die von dem Kagen zum neuen Rang beglückwünscht werden sollte. Das moderne Penthouse mit schwarzem Dach in gehobener Lage unterschied sich sichtlich von dem letzten Haus und entsprach offensichtlich vielmehr den Vorstellungen von Hashimoto Goro. Der alte Mann machte aus seiner Begeisterung keinen Hehl, als er Kana zur Seite schubste und sich das gesamte Grundstück genauer ansah. Anders als beim letzten Haus wartete der alte Mann auch nicht lange, sondern schritt zufrieden den langen, weißen Kiesweg entlang, der zur Eingangstür führte. Das Gespräch würde der Kage auch alleine hinbekommen, oder? Mari blieb lieber auf der Straße stehen und freute sich innerlich über jeden Meter, den der Raikage sich weiter von ihr entfernte. Es gab ihr mehr Luft zum Atmen. Da das Grundstück von Nishiki Ume sehr groß war, befand sich der Kage schnell außerhalb ihrer Hörweite – das war der Moment, als Mari schließlich die Augen schloss, ihre Hand an die Stirn legte und leicht den Kopf schüttelte. „Isayama-san“, begann sie, nachdem sie endlich ruhig durchgeatmet hatte. Einen Moment später suchten die weißen Augen der Hyuuga den direkten Blickkontakt zur Genin. „Entschuldige. Ich hätte mich vorhin zusammenreißen müssen.“ Auf ihre Lippen schlich sich ein gequältes Lächeln. „Manchmal vergesse ich mich und dann kommt es zu solchen Aussetzern. Ich gelobe Besserung. Aber danke dir, dass du das Wort übernommen hast, dadurch hast du verhindert, dass die Situation endgültig eskaliert.“ Mari seufzte und sah, wie sich die Haustür öffnete und eine junge Frau vor dem Kagen stand. Das war wohl die Chuunin, die sie gesucht hatten – auf die Entfernung konnte Mari die Worte, die gesprochen wurden, allerdings nicht verstehen. Und auf ihre Fähigkeit des Lippenlesens wollte sie gerade auch lieber nicht zurückgreifen. „Ich musste letztes Jahr an einem Show-Wettbewerb im Reich des Tees teilnehmen, der zu meinem Leidwesen auch im Fernsehen übertragen wurde“, nutzte Mari stattdessen die Zeit, um Kana zu erklären, was vorhin überhaupt passiert war. Ob es die Genin interessierte? Naja, das konnte sie selbst entscheiden. Aber sie einfach vollkommen in Unwissenheit zu lassen, fand die Hyuuga auch nicht richtig. Sie seufzte. „Der Enkel vom Raikagen scheint einer der anderen Teilnehmer gewesen zu sein, wie ich eben erfahren habe. Sein Enkel ist in einem Wettrennen gegen meinen Teamkollegen und mich angetreten und infolgedessen aus dem Wettbewerb ausgeschieden. Das nimmt er mir wohl übel.“ Mari fand das Verhalten des Kagen immer noch kindisch, auch wenn sie länger darüber nachdachte. „Jedenfalls ist das eine Geschichte, die unseren Auftrag heute nicht beeinflussen sollte.“ Die junge Frau dachte weiter und musste Kana dann plötzlich belustigt anschmunzeln. „Zugegeben, mit einer Konoha-Nin, einer Hyuuga und dann auch noch der Frau, die den Enkel des Raikagen aus einem Wettbewerb geworfen hat, hast du so ziemlich die schlechteste Teampartnerin für den heutigen Auftrag bekommen, die du kriegen konntest."
 

Isayama Kana

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Stirnrunzeln und ein Prickeln auf Hals und Dekolleté, vermutlich machten sich gerade Stressflecken breit, die von Halstuch und Hemd jedoch verborgen blieben. Die vorherige Nervosität wich der Wut und dem Ärger, Adrenalin schoss durch den Körper, bereit sich zu verteidigen. Einen Moment lang bewegte Kana sich nicht, als sie wieder mal achtlos zur Seite gestoßen wurde und verharrte am Rand des Weges. Fingernägel hinterließen möglicherweise trotz der dünnen Handschuhe deutliche Abdrücke in den Handinnenflächen, als die geballten Finger fest aneinandergedrückt wurden. Die Schultern leicht angehoben, starrte das Mädchen dem plötzlich gut gelaunten Kagen mit einem finsteren Blick und zähneknirschend hinterher. "Ich bin doch kein Dreck, den man einfach so wegwischt.", knurrte sie zornig und machte keinen Hehl mehr aus ihrer angestauten Frustration. "Vielleicht sollte ich der blöden Tussi von eben noch mal einen Besuch abstatten und die so richtig wegwischen, damit sie dieses Gefühl niemals vergisst und anfängt ihr Hirn zu nutzen. Blöde Tussi, blöde.", ein Schnalzen mit der Zunge unterstrich ihre ärgerliche Ansprache, dabei sah Kana unverwandt den Raikagen an, den sie natürlich auch meinte, aber verbal nie so angehen würde. Wieder in aufrechter Haltung lockerte sie ihre Glieder und atmete ein paar Mal tief ein und aus, der Reißverschluss der Jacke wurde geöffnet, um ein bisschen Luft an den erhitzten Körper zu lassen. Das lange Haar zum Pferdeschwanz drapiert, jetzt war Schluss mit lustig, Verstecken und Herumschubserei, die Genin hatte so viel Respekt verdient, wie jeder andere Mensch auch, hmpf. Promis waren schließlich nichts anderes. Selbst das Klemmbrett musste heute einiges durchmachen, war es doch schon zweimal auf den Boden gefallen und mit Krallen beschädigt worden. Als Kana den Staub davon abklopfte, vernahm sie ihren Namen und drehte sich Mari zu, die ihr geradewegs in die Augen blickte.

Oh. Sie hatte mit einer Warnung oder Ärger gerechnet, weil sie sich gerade so Luft machen musste, aber eine Entschuldigung? Nein, damit gar nicht. Das geschundene Klemmbrett erlitt beinahe erneut einen freien Fall, Kana konnte es aber gerade noch auffangen. Maris ebenso plötzlicher Wandel der Gefühle überrumpelte das Mädchen, waren der alte Mann und die Hyuuga doch kürzlich noch aufgebracht. Außerdem verstand sie nicht, wieso sich die Chuunin entschuldigte, wo ihr Verhalten vorhin doch berechtigt war. Man muss sich schließlich nicht alles gefallen lassen und der Raikage hatte Gegenwind dringend nötig. Ist doch egal, wer der Gegenüber ist, oder nicht? Wenn sich eine Person übel daneben benahm, muss man ihm nicht weiterhin entgegenkommen. Zumindest wäre das logisch ... Ach, war die Gesellschaft kompliziert. Kana schüttelte leicht den Kopf. "Aber du hast das Recht, dich zu verteidigen. Du musst dich nicht entschuldigen.", meinte sie ehrlich und nahm das Klemmbrett als sicheren Halt zwischen die verschränkten Arme. Unbehagen klopfte abermals an, einfach weil das Mädchen nicht wusste, wie sie mit der offenen Art Maris umgehen sollte. Sie unterbrach den Blickkontakt, sah wieder irgendwohin, an der Hyuuga vorbei, mal gen Boden, dann zurück zu Mari, wieder vorbei, wieder Boden ... "Außerdem habe ich gar nichts getan. Ich hätte dich mehr unterstützen sollen, mit Worten. Vielleicht hätte der Alte dann so was wie Einsicht." Unbeholfen zuckte sie mit den Schultern und scharrte mit einem Fuß den Kies. Tatsächlich störte Kana ihre Unsicherheit im Zwischenmenschlichen, und die daraus resultierte Unfähigkeit etwas zu tun, extrem. Warum entschuldigte und bedankte sich die Hyuuga bloß?

Zwischendurch warf die Genin zur Kontrolle einen Blick über die Schulter, scheinbar unterhielt sich der Kage mit der frischen Chuunin recht ausgelassen, zumindest machte der Eindruck keinen schlechten. Wenn der zweite Besuch ähnlich schlimm wie der erste Besuch lief, dann gäbe es mit Sicherheit Tote. Zum Glück konnten die beiden Kunoichi eine Weile durchatmen und vielleicht war der Raikage nach dem angenehmen Treffen ja auch ein bisschen runtergekommen? Ein Blick auf das Klemmbrett verriet dem Mädchen, das danach nur noch das geschäftliche Essen mit dem Itô-Clan bevorstand. Puh. Als Mari den Wettbewerb ansprach und somit das Wortgefecht zwischen ihr und dem alten Mann erklärte, legte Kana nachdenklich eine Hand an das Kinn. Jetzt, wo sie das erwähnte ... Es gab einen Tag, an dem Kagami aufgeregter als sonst vor dem Fernseher zappelte, mitfieberte und herumschrie. Eigentlich wollte Kana die Sendung auch sehen, aber Kagami war an diesem Tag einfach unerträglich, somit hatte die Jüngere den Kampf leider nicht gesehen. Danach war der Wettkampf zwar lange im Gespräch, aber da sie das Spektakel nicht mit eigenen Augen sah, interessierte sich die Isayama auch nicht weiter dafür. Trotzdem schlich sich ein Grinsen auf ihre Lippen. "Ich hoffe, du hast seinem Enkel so richtig den Ars- Hintern versohlt! Und die Revanche lasse ich mir dann auf keinen Fall entgehen! ... Falls ich zusehen darf." Das Grinsen vertiefte sich. "Du meintest, so ziemlich die beste Teampartnerin für diesen Auftrag.", korrigierte Kana sie mit einem kurzen Auflachen. "Das geschieht ihm nur recht. Aber es tut mir leid, dass du so unter ihm leiden musst, das hast du nicht verdient, Hyuuga-san.", meinte das Mädchen wieder gefasst und drehte sich zum Übeltäter um, der anscheinend immer noch im lockeren Plauderhimmel schwebte. Er kratzte sich hin und wieder am Hinterkopf und lachte sogar mal. Moment, war der Raikage etwa verlegen? Kana legte den Kopf schief und kniff die Augen zusammen, so, als würde sie dadurch aus dieser Entfernung mehr erkennen können. Zugegeben, sie wollte gerade wissen, um was es in dem Gespräch ging. Auch Nishiki Ume schien ehrlich erheitert und kicherte gerne in ihre Hand. Jetzt schirmte Kana ihre Augen gegen die grelle Sonne ab, passierte das fröhliche Geplapper wirklich?
 

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Die beste Teampartnerin? Hatte Kana das gerade echt gesagt? Und dieses Grinsen auf ihren Lippen… es überraschte Mari, doch irgendwie war es ansteckend. Die ältere Kunoichi musste plötzlich ebenfalls schmunzeln, was sich verfestigte, als die Kollegin auch noch lachte. Zwischendurch hatte die Hyuuga die Befürchtung gehabt, wieder etwas Falsches gesagt zu haben – immerhin hatte Kana sie nicht wirklich ansehen können, ihr Blick war unstet durch die Gegend gewandert, während sie mit dem Fuß im Kies herumgestochert hatte. Auch wenn die Isayama das nicht wissen konnte, so hatte auch Mari lange Zeit Probleme damit gehabt, mit den gezeigten Emotionen und zwischenmenschlichen Geschehnissen richtig umzugehen. Zwar hatte die Braunhaarige sich mit den Jahren, die sie Kunoichi war, immer mehr Mühe gegeben, ihre Fähigkeiten dahingehend zu verbessern… doch gelegentlich wurde sie dann doch wieder von ihren alten Gewohnheiten eingeholt und fühlte sich vielleicht sogar unsicherer, als sie eigentlich müsste. Es beruhigte die Chuunin also tatsächlich, dass Kana lächelte und ihr gut zusprach. Immerhin zeigte das, dass Mari – trotz allem – nicht alles falsch gemacht hatte. Sie mochte die Genin, vielleicht, weil Mari so viele Ähnlichkeiten zu sich selbst, insbesondere zu ihrem früheren Ich, erkannte. Das hätte sie sich deshalb ungern von einem dummen Zwischenfall mit einem egozentrischen Kagen verderben lassen. „Der Enkel war unfähig genug, um sich selbst aus dem Rennen zu katapultieren. Da war kein großes Zutun von mir notwendig“, antwortete sie der Isayama wie beiläufig, bevor ein selbstsicheres Grinsen sich auf die Lippen der Hyuuga schlich. „Aber im Zweifel hätte ich ihn auch leicht in seine Schranken weisen können.“ Kanas Worte motivierten Mari durchaus dazu, ihre Überzeugung in ihre eigenen Fähigkeiten ein wenig offener zu zeigen. Ja, die Braunhaarige war selbstbewusst und vertraute vollkommen in ihre Fähigkeiten. Und der Ärger mit dem Kagen hatte das nur noch weiter angefeuert. „Du bist zur Revanche herzlich eingeladen, wenn es so weit ist. Ich werde dir Bescheid sagen. Das Gesicht vom Raikagen willst du dir dann nicht entgehen lassen.“ Mari lachte leise auf und sah kurz hinüber zu Hashimoto Goro. Der konnte sie natürlich nicht hören und war selbst in sein Gespräch mit der Kumo-Chuunin vertieft. Worüber die wohl sprachen? „Es ist nett von dir, dass du das sagst“, sprach sie weiter, ohne Kana direkt anzusehen. Stattdessen verfolgte sie aus der Ferne interessiert die Interaktion zwischen dem Raikagen und der jungen Frau. „Weißt du, eigentlich ist das Verhalten vom Raikagen für mich nicht ungewöhnlich. Es gibt kaum einen Menschen, der die Hyuuga nicht kennt. Und entweder die Hyuuga werden geliebt oder gehasst. Eine Neutralität gegenüber meiner Familie habe ich bisher erschreckend selten erlebt.“ Mari zuckte mit den Schultern, wandte sich endlich von dem Kagen ab und stattdessen Kana wieder zu. „Das ist tatsächlich ein Nachteil, wenn man einem die eigene Herkunft so eindeutig ansehen kann. Dadurch wird es für viele Menschen unmöglich, unvoreingenommen an ein Kennenlernen heranzugehen. Meistens verdirbt das mehr, als es eigentlich müsste.“ Sie erinnerte sich an die letzte Mission und die erste Begegnung mit Yuuma, der Wache aus Toshi no Kokka. In der jungen Frau keimte der Gedanke, dass mit Sicherheit auch ihre Augen Grund dafür gewesen waren, dass sie mit Yuuma nicht anständig hatte sprechen können. Und ihr Zusammentreffen dadurch so eskaliert war. Passend zu diesem Gedanken spürte sie plötzlich wieder ein unangenehmes Kribbeln, ausgehend von der Wunde an ihrer Seite. Mari kratzte sich an der Wange, ließ die eigenen Worte nochmal Revue passieren und schüttelte dann leicht den Kopf. „Das hört sich jetzt irgendwie dramatischer an, als ich gewollt habe. Was ich damit eigentlich nur zum Ausdruck bringen wollte: Der Kage hält sich vielleicht für etwas Besonderes, aber eigentlich ist sein Verhalten ziemlich gewöhnlich.“

Die Braunhaarige wollte weitersprechen, doch plötzlich bemerkte sie, wie Bewegung in den Kagen kam. Er schien sich von der jungen Chuunin zu verabschieden, die daraufhin in eine tiefe Verbeugung verfiel. Die 19-Jährige wollte es nicht noch weiter herausfordern, weshalb sie lieber verstummte, bevor Hashimoto Goro wieder bei ihnen angekommen war. Nur kurz erlaubte sich Mari der Isayama einen Blick zuzuwerfen, der in etwa ausdrückte, dass sie das Gespräch wann anders bei Bedarf gerne fortführen könnten. Aber jetzt… musste dieser Auftrag erst einmal zu einem runden Abschluss gebracht werden. „Was eine Kunoichi! Sie wird es bestimmt noch weit bringen“, säuselte der Raikage vor sich hin. Fast schon verträumt. Mari hob eine Augenbraue an und fragte sich nun noch mehr, worüber die beiden eben so angeregt gesprochen hatten?... „Das Abendessen mit dem Itô-Oberhaupt“, meldete sich die Hyuuga stattdessen sachlich zu Wort, in der Hoffnung, dass sie gleich weitergehen könnten. Der Kage schien seinen vorherigen Ärger zumindest für den Moment vergessen zu haben, denn tatsächlich nickte er Mari kurz zu. „Ja, ich weiß. Wohin müssen wir?“, fragte er nach und auch, wenn der alte Greis nicht lächelte, so war seine Stimme überraschend freundlich. Das kannte Mari gar nicht - egal was diese Chuunin eben mit dem Kage besprochen hatte, Mari war ihr dankbar. Es machte Hashimoto Goro erträglicher. Die 19-Jährige sah zu Kana, immerhin hatte die Jüngere das Klemmbrett. Dort stand auch die Adresse, zu der sie gehen mussten. Endlich – nur noch dieses Abendessen, dann konnten die beiden Kunoichi diesem schrecklichen alten Sack endlich den Rücken kehren!
 

Isayama Kana

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Wie faszinierend der Sinneswandel des Raikagen im Moment auch war, die Hyuuga blieb interessanter. Als sie weiter sprach, unterbrach Kana den Versuch, mehr von den ausgelassenen Menschen zu erfahren und lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihre Kollegin. Falls Kagami irgendwann das Glück haben sollte Mari kennenzulernen, würde sie durch Schwärmerei vermutlich tot umfallen, denn diese Hyuuga war wirklich cool, und nicht nur, weil sie diesen Namen trug. Oder sie würde tot umfallen, weil sie mit ihrer direkten Art Mari wahrscheinlich zur Weißglut triebe, aber selbst dann wäre es für Kagami ein glücklicher Tod. Kana bekam ja schon einen kleinen Vorgeschmack, als sich die blöde Kuh vorhin dreisterweise an die Hyuuga heranmachte. Die Genin machte eine kleine triumphierende Geste als sie die Einladung zur Revanche erhielt und freute sich innerlich riesig darüber, hoffentlich musste sie nicht allzu lange auf den Kampf warten. Schließlich legte Kana eine Hand an das Kinn und nickte verstehend, sobald die Ältere das Problem ihres Namens schilderte, und fühlte sich ein wenig ertappt, kratzte sich kurz die Wange. Sie zählte wohl zur Kategorie 'Hyuuga-Liebhaber', und das nur, weil ihre Fähigkeiten ziemlich bemerkenswert waren. Immerhin konnte sich das Mädchen gut zusammenreißen und sich kaum etwas anmerken lassen, auf den Kopf gefallen war sie nämlich nicht. Promis waren auch nur Menschen. Aber selbst wenn Kana zunächst nichts von dieser Familie hielt, spätestens jetzt hätte sie ihre Meinung geändert. Natürlich mussten nicht alle Familienmitglieder automatisch so einen starken Charakter wie Mari haben, aber die Vermutung war somit gegeben. Und falls das nicht so war, könnte die Isayama zumindest bestätigen, dass nicht alle Hyuuga schlechte Menschen waren und sie somit aus Überzeugung verteidigen. "Das ist sehr schade. Jeder Mensch sollte eine Chance bekommen. Aber ich hoffe dennoch, dass du ehrliche Freundschaften schließen konntest." Kana spürte wieder geballte Wärme in Wangen und Ohren aufsteigen, Maris Offenheit machte sie verlegen. Dem Drang, sich abrupt wegzudrehen, konnte sie leider nicht widerstehen. "Aber die Abneigung sollte man als Kage nicht so ungeniert heraushängen lassen, finde ich.", fügte Kana noch schnell hinzu, weil besagter Mann in langen Schritten auf die beiden Kunoichi zutrat.

Was für ein glücklich und zufriedenes Gesicht der Raikage doch hatte. Irgendwie erinnerte Kana diese Visage an einen Perversen, der Frauenunterwäsche stahl, wie aus dem Fernsehen. Es schauderte sie. Böse wirkte er gruselig, glücklich wirkte er gruselig. Wie wohl sein neutrales Gesicht aussah? Ob er so was überhaupt kannte, Neutralität? Eher unvorstellbar, nicht, dass sie sich sein glückliches Gesicht vorstellen konnte, aber trotzdem. Sein Süßholz raspeln machte das Ganze noch unangenehmer, puh. Aber hey, vielleicht war sein Verhalten nun weniger belastend und die restliche Zeit mit ihm war dann gar nicht mehr so schlimm. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Als er schließlich die Realität wiederfand und sich dem nächsten Termin bewusst wurde, zumindest schien es so, sackten seine Züge mehr oder weniger wieder ab, seine Stimme jedoch blieb freundlich. Oha, aber immerhin! Kana reagierte auf seine Frage zunächst nicht, sah dann kurz zu Mari, die wiederum bedeutungsvoll das Klemmbrett in ihren verschränkten Armen beäugte. Ah! Da war ja was. Die Isayama löste sich vom Brett, legte einen Zeigefinger auf die Zeilen und überflog schnell die nötigen Infos. Der Itô-Clan stammte ursprünglich aus Kumogakure, errichtete zwecks Shinobiausbildung ein Zweitanwesen in Shiro, natürlich im wohlhabenden Viertel. Na, wo auch sonst. Für den Kagen war das eine großartige Info, für die beiden Kunoichi ein Segen, denn dieser Fakt wird den kleinen Mann bei Laune halten. Kana setzte ein gutmütiges Gesicht auf, denn sie wollte ihm bloß keinen Knick verpassen. "Der Itô-Clan beherbergt ein großes Anwesen im exklusiven Viertel. Sie kennen den Weg dorthin, wenn Sie möchten, Raikage-sama, übernehmen Sie gerne die Führung. Wir werden Bescheid geben, wenn die Richtung gewechselt werden muss.", stimmte Kana sehr freundlich ein und machte eine einladende Handbewegung zum Weg, als sie diesen frei machte. Tatsächlich strahlte der Raikage kurz und nahm die Einladung dann sehr gerne an.
 

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Als Kanas Wangen rot wurden, schmunzelte Mari amüsiert, kommentierte die Farbänderung im Gesicht der Genin allerdings nicht weiter. Stattdessen nickte sie zustimmend auf die Worte der Jüngeren hin. „Das habe ich tatsächlich.“ Und noch viel mehr als nur Freundschaften, wie die Braunhaarige sofort gedanklich ergänzte und an einen gewissen Suna-Nin dachte, der über die Jahre ihr Herz gestohlen hatte. Wie es Hei wohl ging? Noch war er von seiner Reise in seine Heimat nicht zurückgekehrt. Hoffentlich konnte sie ihn bald wieder in die Arme schließen. Als der Raikage wieder zu den Kunoichi getreten war, drängte Mari die schönen Gedanken an ihren Freund in den Hintergrund. Sie war dann doch professionell genug, um sich davon während eines Auftrages nicht zu sehr ablenken zu lassen. Zuerst fragte Hashimoto Goro, wohin sie gehen mussten und tatsächlich wusste auch die Hyuuga das nicht auf Anhieb – immerhin hatte Kana das Klemmbrett mit den wichtigsten Informationen an sich genommen. Die Ältere sah vielsagend zur Isayama, die allerdings erst mit Verzögerung bemerkte, dass die Frage an sie gerichtet wurde. Noch einen Moment später kam auch schon die gewünschte Information – der Itô-Clan hatte sein Anwesen im exklusiven Viertel. Hm, das war für einen der bekanntesten Clans aus Kumogakure nicht verwunderlich, wie Mari beim weiteren Nachdenken für sich selbst feststellte. Überraschenderweise nahm der Kage die Einladung, selbst voranzugehen und im Notfall darauf aufmerksam gemacht zu werden, wohin er gehen musste, glücklich strahlend an und setzte keine Sekunde später einen Fuß vor den Anderen. Es war sogar ein ordentlicher Gang, den der sonst eigentlich recht alte und zerbrechlich wirkende Körper des alten Mannes an den Tag legte, sodass sogar die Kunoichi sich bemühen mussten, mit dem beschwingten Schritt des Alten mitzuhalten.

Tatsächlich mussten sie den Raikagen nur dreimal darauf hinweisen, dass er drauf und dran war, in die falsche Richtung abzubiegen. Eigentlich ein guter Schnitt, immerhin hatte Mari damit gerechnet, deutlich öfter eingreifen zu müssen. Und sogar die gute Laune von Hashimoto Goro war den gesamten Weg über erhalten geblieben! Wenn das mal kein Grund zum Feiern war. „Hier sind wir richtig.“ Mari kontrollierte noch einmal die Adresse, nickte dann allerdings in Richtung Kage und deutete auf das große Anwesen, das sich vor ihnen erstreckte. Der Chuunin fiel sofort auf, wie akkurat gepflegt das Grundstück aussah. Der Rasen im Vorgarten war auf den Zentimeter genau geschnitten, Büsche und Blumen waren so gepflanzt, dass sie in exakten Abständen zueinander und zum gleichmäßig gepflasterten Weg standen, der in einer vollkommen geraden Linie zur Eingangstür führte. Auch nach zweimaligem Hinsehen erkannte Mari kein Unkraut, nicht einmal winzige Sprösslinge zwischen den einzelnen Pflastersteinen. Die Außenfassade war penibel gereinigt worden und Fenster sowie Eingangstür glänzten im Sonnenlicht. Mari hatte Gerüchte gehört, dass Mitglieder der Itô-Familie unheimlich streng mit sich selbst waren und Pflicht, Ehre und Tugend an oberster Stelle standen. Das Grundstück bestätigte dieses Vorurteil schon einmal… „Schön, schön. Wie ich es in Erinnerung habe.“ Hashimoto Goro nickte zufrieden, als er den sauberen Pfad entlangschritt und seinen hochnäsigen Blick kurz über den Vorgarten schweifen ließ. Die Hyuuga sah wiederum kurz zu Kana, zuckte mit den Schultern und folgte dem Kage schließlich. Als sie an die Tür geklopft hatten, erwartete Mari viel… und wurde umso mehr überrascht, als die Tür schwungvoll aufgerissen wurde. „Oh! Hashimoto-san, wie schön, dass Ihr herkommen konntet!“ Kein alter, grauhaariger Mann öffnete die Tür, sondern eine blutjunge Frau! Die sah kaum älter aus als Mari! Schwarze, kurze Haare, grüne Augen und ein freundliches Lächeln lag auf den Lippen der Dame, die sofort erkannte, dass der Kage nicht alleine unterwegs war. Sie wandte sich offen den beiden Begleiterinnen zu. „Ach, weitere Begleitung? Freut mich, Euch kennenzulernen. Itô Suzuka mein Name.“ Sie überlegte kurz, ob sie weitersprechen sollte, doch da ergänzte der Kage bereits nüchtern. „Suzuka-san, Ihr müsst Euch entsprechend Eures Ranges vorstellen.“ Er deutete auf die schwarzhaarigen Frau, die nach der Tadelung des Raikagen die Augen verdrehte. „Itô Suzuka ist die Tochter des alten Clan-Oberhauptes und seit kurzem selbst Oberhaupt der Itô.“ Die Frau winkte ab, scheinbar wollte sie nicht zu sehr auf diesen Titel eingehen. Moment. Sie war das Oberhaupt eines ganzen Clans? Mit diesem Alter? Mari war sprachlos, was man ihr vielleicht sogar für einen kurzen Moment ansehen konnte. Das war immerhin eine Leistung, von der die Hyuuga selbst noch weit entfernt war. „Jaja. Aber wollt ihr nicht reinkommen? Das Essen ist bereits vorbereitet! Oh und es ist genug für alle da.“
 

Isayama Kana

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Staunend ließ Kana die bernsteinfarbenen Augen über das große Anwesen des Itô-Clans schweifen, die Entscheidung, ob ihr gefiel was sie sah, konnte sie allerdings noch nicht treffen. Das akkurate Gesamtbild war auf eine gewisse Weise beeindruckend, jedes Blatt, jeder Grashalm, jede Blüte schien von Menschenhand arrangiert. Auf andere Weise erschütterte sie der Anblick, da die Natur keine Chance hatte sich zu entfalten und auf das Nötigste kleingehalten wurde. Je länger das Mädchen darüber nachdachte und in der parkähnlichen Anlage verweilte, desto mehr tendierte sie zum Nichtgefallen. Aber jedem das Seine, nicht wahr? Jedenfalls machte der Eindruck keinen besonders herzlichen oder einladenden auf sie, das konnte man wohl als Segen oder Fluch betrachten. Kana hatte keine Ahnung was für Menschen dieser Clan beherbergte, versuchte jedoch nicht das Schlimmste zu befürchten, nur, weil ihr der Garten kalt und abweisend vorkam. Heute erlebte sie bereits so viele Überraschungen, vielleicht erwartete sie ja wieder eine? Als sich das Trio dem Palast näherte, kniff die Genin unwillkürlich die Augen zusammen, als ihr die blitzeblanke Fassade entgegenstrahlte. "Falls ich plötzlich verschwinde, hat mich die Putzkolonne entfernt.", schmunzelte Kana leise und deutete vage auf die geliebte Dunkelheit an ihrem Leib. Natürlich passierte nichts dergleichen, sobald die Shinobi an die Tür traten, klopften und vielleicht zwei Sekunden ruhig warteten, als die Tür buchstäblich aufflog. Würde der Zugang nach außen schwingen, wären die drei Besucher aus dem Anwesen katapultiert worden, mindestens! ... Oh!, dachte auch Kana, als sie die junge Frau vor sich stehen sah. Eine Dienerin? Wohl kaum. Die Ehefrau? Optisch wirkte sie zwar blutjung, aber man wusste ja nie. Oder vielleicht doch eher die Tochter? Hm. Jedenfalls waren sich der alte Mann und diese Frau vertraut genug, den Kage-Titel durfte sie anscheinend weglassen. Nachdem sich die Itô mit dem Vornamen Suzuka vorstellte, lenkte der Raikage sofort ein, indem er ihren Rang im Clan offenbarte - Oberhaupt. Hatte Kana richtig verstanden? Sie strich wie beiläufig eine Haarsträhne hinter das Ohr, und sah dann zu Mari. Okay, die Chuunin wirkte selbst überrascht, dann hatte sie wohl doch kein Hörproblem. Suzuka war bestimmt nicht älter als Mari, und wenn, nicht viel. Wie alt war die Hyuuga denn? Hm.

Die Schwarzhaarige ließ keine weiteren Kommentare zu und bat die Besucher in das Haus. Das Innere war traditionell japanisch, eine einfache Bauweise mit vielfältigen Räumen und minimalistischer Einrichtung. Von Außen wirkte das Anwesen zwar modern und kalt, die Innenausstattung jedoch warm und heimisch. Die Räume bestehen überwiegend aus Holz, Papier und Schilf, das alles bestand dennoch aus dem besten Material, das es auf dem Markt zu kaufen gab. Breite Fenster und Schiebetüren ersetzten die klassischen Glasfenster und kleine Türen und ließen die Räumer noch größer darstellen. Suzuka führte ihre Gäste direkt in das Esszimmer, auf dem Weg dorthin begegneten sie zunächst keine Menschenseele, aber warte, sollten Mari und Kana etwa mit essen? Mit dem Raikagen und dem Oberhaupt in einem Raum, an einem Tisch? Irgendwie war die Vorstellung absurd, vor allem bezüglich des alten Mannes. Hatten die nicht wichtige Dinge zu besprechen, die supergeheim waren? Oder war das bloß ein Anstandsbesuch? So, oder so, die Isayama bezweifelte, dass der Raikage das gutheißen würde mit einer Hyuuga und einem Grünschnabel zu speisen. Allerdings war das hier nicht sein Haus und eigentlich konnte er nichts dagegen tun. Vielleicht würden sie auch einfach nur zusammen essen und die beiden Kunoichi anschließend weggeschickt, während sich die großen Persönlichkeiten bei Sake unterhielten. "Setzt euch doch." Suzuka deutete auf die bequemsten Kissen auf dem Boden, die Kana jemals in ihrem bisherigen Leben gesehen hatte. Vier Kissen für jede Tischseite. Als der Kage saß, nahm das Mädchen natürlich nicht gegenüber Platz und bestaunte das üppige Mahl, welches sich vor sie erstreckte. Leider war sie nach den himmlischen Reisbällchen noch nicht hungrig genug, um dem Mahl die berechtigte Aufmerksamkeit zu schenken. Sie würde vielleicht ein bisschen hiervon und davon probieren, um nicht unhöflich zu sein. Die Itô lächelte freundlich in die Runde, "Bevor wir mit dem Speisen anfangen, verratet mir doch bitte eure Namen.", meinte Suzuka ehrlich interessiert und sah zwischen Mari und Kana hin und her. Der Fakt, dass sie auch Mari fragte, freute Kana. Der alte Mann hüstelte, was das wohl zu bedeuten hatte? Musste er schließlich doch noch Missgunst äußern? Na, wie auch immer. Nicht sein Haus. Ein kurzer Blick zur Hyuuga, scheinbar ließ sie Kana den Vortritt. "Ich bin Isayama Kana, freut mich Euch kennenzulernen, Itô-san.", meinte sie kurz und knapp, mehr wurde ja nicht verlangt. Das Mädchen wischte sich ein wenig nervös die Hände am Rock ab und zappelte hin und wieder auf ihren Knien, diese Position fand sie nicht so bequem, uff. "Isayama-san.", ein Nicken und freches Grinsen auf den Lippen. "Du musst bei mir nicht so förmlich sein wie bei Hashimoto-san! Oh, und dein Kleidungsstil gefällt mir! Und die Narbe am Auge hat auch was!" Während der Mann wieder hüstelte, diesmal ein wenig lauter, ignorierte Kana ihn, lächelte verlegen und schien sich plötzlich sehr für das Mahl zu interessieren. Dann wandte sich Suzuka an Mari, während auch sie den Hashimoto gekonnt ignorierte. "Deine Haarfarbe ist außergewöhnlich für eine Hyuuga, gefällt mir auch total! Wie ist denn dein Name? Irgendwie kommst du mir bekannt vor ...", plapperte sie munter weiter.
 
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Hyuuga Mari

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Suzuka war das Clanoberhaupt der Itô. Das… Clanoberhaupt. Mari blieb weiterhin sprachlos, während sie in das Innere des Hauses folgte und die Einladung zum Essen so mehr oder minder bewusst annahm. Die Hyuuga war neugierig, wollte gerne mehr darüber wissen, wie Suzuka in diesem jungen Alter zu dieser Position gekommen war. Klar, sie musste unheimlich fähig sein. Aber war das alles? Flüchtig blickte die 19-Jährige zum Raikage und wurde sich wieder bewusst darüber, dass sie derzeit mitten in einem Auftrag steckten. Es war wohl nicht der richtige Zeitpunkt, um mit Suzuka darüber ins Gespräch zu kommen. Für den heutigen Tag hatte es genügend ärgerliche Situationen mit Hashimoto Goro gegeben, noch mehr wollte Mari nicht provozieren. Vor allem nicht so kurz vor dem Abschluss des Jobs. Im Esszimmer angekommen musterten die hellen Augen der Braunhaarigen den Esstisch und die fertig bereiteten Kissen auf dem Boden. Sofort stieg ein himmlischer Duft in ihre Nase, der offensichtlich von den feinen Speisen herrührte, die auf dem Esstisch bereitgestellt worden waren. Es machte Lust, einen Happen zu probieren… ob die Itô das selbstgekocht hatte? Mari war eine miserable Köchin und hatte sich mit der Zeit damit abgefunden, besser essen zu können als selbst Essen zuzubereiten. Daher wusste sie ein gut gekochtes Essen umso mehr zu schätzen. Nachdem Kana und der Raikage Platz genommen hatten, bemerkte die Hyuuga, dass nur noch auf sie gewartet wurde. Mit ein wenig Verzögerung suchte sich daher auch Mari ein Plätzchen und legte die Hände auf den Knien ab.

„Hyuuga Mari“, stellte sich die Kunoichi brav vor, nachdem Suzuka nach den Namen der Gäste gefragt hatte. Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen der Hyuuga, der natürlich ebenso auffiel, dass die Schwarzhaarige ihr die Gelegenheit gegeben hatte, sich vorzustellen, anstatt sie pauschal als Hyuuga anzusprechen. Vielleicht wusste Suzuka, wie schwierig es sein konnte, wenn man immer sofort aufgrund einer Clanzugehörigkeit gedanklich in bestimmte Schubladen geschoben wurde. Beiläufig nahm sie wahr, dass der Raikage hüstelte, doch genauso wie Kana und Suzuka ignorierte auch Mari das Verhalten des einzigen Mannes am Tisch gekonnt. Es gefiel ihr, dass Hashimoto Goro sich im Hause der Itô zusammenreißen musste und seinem Zorn nicht einfach freien Lauf lassen konnte. Als die Schwarzhaarige jedoch erwähnte, dass Mari ihr bekannt vorkam, horchte diese plötzlich auf. Oh nein. Bitte, nicht hier auch noch. „Vielleicht habt Ihr meine Mutter oder meine Schwester einmal gesehen? Sie besuchen hier im Viertel gelegentlich Freunde“, log Mari, um schnell vom überaus heiklen Thema des Wettbewerbs im Reich des Tees abzulenken. Zu sehr wollte sie die guten Manieren des Raikagen dann doch nicht herausfordern. „Ich persönlich würde das zwar nie bestätigen, aber viele Leute behaupten, wir würden uns sehr ähnlichsehen. Und da Hyuuga mit braunen Haaren tatsächlich eher zur Seltenheit gehören, ist die Verwechslungsgefahr umso größer.“ Mari hob die Mundwinkel leicht an und hoffte, dass das Oberhaupt der Itô sich mit dieser Erklärung zufriedengeben würde. Suzuka schien kurz darüber nachzudenken, warf Mari dann plötzlich einen vielsagenden Blick zu, bevor sie lächelnd verkündete: „Ja, das kann es natürlich sein.“ Und das Thema damit für beendet erklärte. Dieser Blick… Suzuka wusste eindeutig, dass es keine Verwechslung war, weshalb Mari ihr bekannt vorkam. Aber sie sprach es trotzdem nicht weiter an? Als ob die Itô spüren würde, dass die Braunhaarige über das Thema nicht sprechen wollte und es einfach respektierte. Wow. Suzuka wurde noch ein gutes Stück sympathischer! „Also dann… greift doch bitte zu! Und keine falsche Zurückhaltung, das Essen soll ja nicht schlecht werden.“ Sie zwinkerte und deutete dann auf den reich gedeckten Tisch. „Oh, Hashimoto-san, hier. Das mochtet Ihr doch auch immer, wenn Ihr meinen Vater besucht habt!“ Ohne dem Raikagen eine Gelegenheit für Widerworte zu geben, fischte Suzuka nach dem Teller des alten Mannes und gab eine ordentliche Portion einer Art Salat darauf. Hm. Das sah wirklich nicht schlecht aus. Kurz sah Mari zu der Isayama, zuckte dann mit den Schultern und nahm sich selbst ebenso etwas zu Essen. Sie hatten wohl keine Wahl, immerhin wäre es unhöflich, die Einladung abzulehnen. Und während sie aßen, plapperte Suzuka munter drauf los und erzählte dem Raikagen tatsächlich sehr offen von den neuesten Entwicklungen aus dem Itô-Clan. Keine heiklen Themen, aber einige Informationen über Clanzuwachs, Rangaufstiege oder eine Zusammenfassung der letzten Clansitzung. Dabei erwähnte Suzuka so viele Namen, die Mari gänzlich unbekannt waren, dass es ihr unmöglich war, wirklichen Inhalten zu folgen. Währenddessen bemerkte die Hyuuga gar nicht, wie die Zeit verging.
 

Isayama Kana

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Kanas Herz drohte aus dem Brustkorb zu springen, als Suzuka laut überlegte woher sie Mari kannte, beziehungsweise wo sie die Hyuuga gesehen hatte. Die bernsteinfarbenen Augen der Jüngsten sprangen alarmiert zum Raikagen, der jedoch zunächst mit keiner Falte zuckte und weiterhin schwieg. Himmel, die Itô musste ihm ja so einiges bedeuten, wenn er sich dermaßen zusammenreißen konnte. Vielleicht war sie für ihn ja wie eine Tochter, oder so. Trotz der Unbarmherzigkeit die Gosho sonst heraushängen ließ, schien er doch so was wie ein warmes Herz zu besitzen. Möglicherweise hatte auch bloß ihre Abstammung was mit seiner Zuneigung zu tun, wegen Kumogakure. Kana zuckte unbewusst mit den Schultern, besah sich wieder die Landschaft von Gerichten, die vor ihr ausgestreckt lag. Wo sollte sie bloß anfangen? Einige Häppchen wirkten wirklich kunstvoll, sodass sie gehemmt war solch ein Teil mit ihren Zähnen zu zerstören. Mit aufgeblasenen Wangen überlegte sie, ließ dabei die Luft von einer Seite zur anderen wandern. Irgendwie fühlte sich Kana überfordert, entschied sich kurzerhand für Reisbällchen bevor die Situation noch peinlich werden konnte, und schnappte sich zwei davon. Reisbällchen kannte sie immerhin. Vermutlich kannte sie sogar alles, aber eben viel schlichter arrangiert. Als Mari schließlich mit einer guten Lüge um die Ecke kam, zumindest glaubte sie das, nickte Kana bekräftigend, obwohl sie das ja gar nicht wissen konnte. Aber sicher war sicher. Der Raikage ahnte bestimmt nicht, dass sich die beiden Kunoichi die ihn den ganzen Tag begleiteten, erst kennenlernten. Suzuka schien Maris Absicht zu verstehen, sie spielte sogar mit und ließ das Thema einfach so fallen, puh! Dann kannte sie den Raikagen wohl doch ein bisschen besser als gedacht.
...
Kana brauchte eine gefühlte Ewigkeit für die beiden Reisbällchen, war sie doch noch relativ satt von den zuvor Perfekten aus dem Yūshoku. Oh Mann, die waren vom Aussehen her und geschmacklich gar nicht zu vergleichen, wobei die von der Itô auch echt gut waren. Na ja, die langsame Einnahme fiel ohnehin nicht auf während sich die Erwachsenen über dies und das unterhielten. Als die Themen allmählich versiegten und nur noch was gesagt wurde, um keine seltsame Stille entstehen zu lassen, klatschte Suzuka plötzlich laut in die Hände und stand auf. Kurz blickte sie nach draußen. "So, es wird spät. Wir sollten uns ein andermal wieder austauschen, Hashimoto-san." Sie wartete geduldig, bis alle Anwesenden aufgerichtet waren. Boah, na endlich! Viel länger hätte Kana in der Position nicht aushalten können. Steif und mühsam zog sie sich auf die Beine, versuchte, dabei keine komische Grimasse zu ziehen, massierte dann kurz die schmerzenden Knie. An der Tür fiel die Verabschiedung kurz und knapp aus, Suzuka betonte jedoch wie nett der Abend und die Gesellschaft doch war. Mari und Kana hatten zwar nach der Vorstellung keinen Ton mehr herausgebracht, aber okay. Vielleicht war das wieder irgendwas Soziales, das Kana noch nicht so wirklich verstand. Kaum war die Tür geschlossen, starrte der Raikage den Kunoichi entgegen, räusperte wieder einmal kräftig. "Dieser Besuch wird nicht öffentlich gemacht, damit das klar ist." Stille. Weil er nett und freundlich war, und niemand einen falschen Eindruck von ihm haben sollte? Wichtige Infos konnte die Genin jedenfalls nicht aufschnappen. Die Hyuuga und die Isayama sahen sich einen Moment an und nickten ihm dann einfach zu. "Gut. Ich werde von nun an alleine klarkommen, die nötigen Wege kenne ich zu Genüge. Den Bericht über euch hinterlasse ich in der Verwaltung, natürlich ist mir bewusst, dass ihr mich nicht freiwillig begleitet habt. Mal davon abgesehen, dass ich mir andere Shinobi ausgesucht hätte. Aber ihr habt getan, was ihr tun solltet, also ..." Er winkte ab und drehte sich weg, nahm den Weg bereits auf sich. Kana zog eine Braue hoch, blickte ihm einige Momente nach. War der Job vorbei? Waren sie erfolgreich? Zunächst schweigend verließen die Kunoichi das Anwesen des Itô-Clans und das Mädchen gähnte, streckte die Gelenke. "Ich glaube, wir sind frei.", meinte sie erleichtert und erschöpft. Dieser Gosho war wirklich ziemlich stressig und sehr unangenehm. "Wehe, der erzählt nur Unsinn. Na ja, sein letzter Satz lässt hoffen." Was jetzt? Eigentlich hatte Kana keine Lust mehr irgendwas zu unternehmen, aber vielleicht machte man das nach einem Job mit dem Partner? Sich ein Feierabendgetränk gönnen, oder so, und dabei über den Tag reden. Nee ... Dafür war sie zu müde. "Also ... Hat mich gefreut dich kennenzulernen, Hyuuga-san. Vielleicht trifft man sich ja mal wieder, oder wir werden erneut als Team agieren. Ich wäre jedenfalls nicht abgeneigt. Oh, und vergiss nicht mir wegen der Revanche Bescheid zu geben!" Die Isayama griff einmal in die Erde am Wegesrand, machte ein Fingerzeichen und erschuf ein kleines Shuriken aus Kristall. "Hier, zur Erinnerung daran!" Sie legte Mari das rosa Shuriken in die Hand und winkte dann zum Abschied, ehe sie in die entgegengesetzte Richtung lief.

- Job Ende -
 
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Tatsumaki Hei

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[ Mission: Meister der Diebe, #1 ]

Mission: Meister der Diebe
"Das kann doch nun wirklich nicht deren Ernst sein." Hei hatte gerade einen eilig vorbeigebrachten Brief erhalten, der Missionsinformationen enthielt. Das an sich war überhaupt gar nichts ungewöhnliches und war ja auch schon häufiger so vorgekommen, aber doch war da etwas, was ihn sehr, sehr wurmte. ​

Aber von Anfang an: Mari und Hei hatten seit der Mission in Toshi no Kokka nur einen kleinen Auftrag erledigt, ansonsten war ihnen bisher kein großer, weiterer Auftrag zugeführt worden. Gut, natürlich hätte es auch sein können dass sie separat irgendwo eingesetzt werden würden, doch Hei hatte es sich nicht nehmen lassen aus Eigeninitiative - und auch ein wenig aus Karrieregründen - bei der Verwaltung einen dezenten Hinweis fallen zu lassen, dass er doch auch mal wieder eine Missionsleitung übernehmen würde. Und auch, dass sie durchaus mal wieder eine machen konnten. Immerhin kostete so ein Umzug ganz schön Geld! Gesagt, getan, hatte er diesen Brief erhalten, der beim ersten Überfliegen ganz normal wirkte. Missionsleiter, Tatsumaki Hei... Teilnehmer: Hyuuga Mari - gut, das war zu erwarten gewesen, irgendwie - und Isayama Kana. Diesen Namen kannte er nicht, aber Mari hatte bei diesem Namen aufgehorcht und hatte ihm erklärt, dass das die junge Genin gewesen war, mit der sie auf den Raikagen getroffen war. Na, okay. Diebe, gestohlene Münze, klang alles einfach genug. Doch dann fiel ihm die Rangeinschätzung der Mission auf und Hei, der gerade noch an dem großen Tisch in dem offenen Küchenraum gelehnt hatte, bließ die Wangen auf und lief ein wenig im Raum herum. "Eine D-Rang? Sie lassen mich eine D-Rang leiten?" Er meckerte ein wenig vor sich hin, fand es doch ein wenig unfair, dass Mari immer die tollen Mission leiten musste, und er durfte sich dann mit dem restlichen Kleinvieh begnügen! Na toll! Der Tatsumaki hätte sich früher nie über so etwas beschwert, aber mittlerweile war er selbstbewusst und ambitioniert genug, dass es ihm eigentlich nicht reichte. Er schnaubte leicht auf, seufzte dann - und machte sich auf, zur Dachterasse zu gehen, wo Mari sich gerade aufhielt. Sie würde das sicher sehr, sehr lustig finden... oder? ​

Unabhängig davon was Mari davon hielt, stand Hei am übernächsten Tag im Dorfzentrum von Shirogakure und gähnte leise. Acht Uhr früh, vielleicht ein wenig früher - nur so halb seine Zeit. Mittlerweile ein wenig mehr, da Mari eine Frühaufsteherin war, aber... nun, eben jene Hyuuga war heute bereits wieder früh aufgestanden. Manchmal wusste Hei noch nicht einmal, was sie alles so trieb, ob sie trainierte oder einkaufte oder einfach nur früh wach war - aber Fakt war, dass sie sich am Morgen mit 'Bis nachher' verabschiedet hatte. Das war wohl auch der Grund, warum er jetzt alleine dastand und wie bestellt und nicht abgeholt auf die beiden Teilnehmer dieser Mission wartete: Hyuuga Mari und Isayama Kana. Irgendwie war es witzig, es fühlte sich ein wenig so an wie früher, als sie noch nicht einmal zusammen gewesen waren - dieses Warten auf die Kolleginnen oder Kollegen. Nur war Hei früher meistens zuletzt da gewesen. Er hatte sich heute für ein helles Oberteil entschieden, was seine dunkle Haut betonte - und in der Affenhitze, in der sie sich gerade befanden, doch angenehmer war. Er selbst mochte diese Hitze ja gerne, sie erinnerte ihn an seine Heimat - aber sich ihr stundenlang aussetzen mit einem schwarzen Oberteil, das musste er dann doch nicht. Hell funktionierte einfach besser. Das langärmlige Shirt schmiegte sich an sein Oberteil, seine typischen, weiten Hosen, die sich über dem Knöchel wieder zusammenzogen und sehr einfach anmutende, schwarze Schuhe rundeten das Bild ab. Die sandfarbene Schärpe, die er sich angewöhnt hatte zu tragen, fehlte natürlich auch nicht - und trug das Stirnband von Sunagakure. Ein nicht allzu schwer anmutender Beutel hing über seinen Rücken und er seufzte leise. Er entschloss sich, die heutige Mission ein wenig anders anzugehen. Wenn Kana wirklich so neu im Geschäft war, dann wäre es wirklich eine Verschwendung, diese Möglichkeit zu lernen einfach mit einem "BYAKUGAN"-Ausruf seiner Freundin zu beenden. Möglicherweise würden sie ja ein wenig mehr aus dieser Mission ziehen als "Wir geh'n hin, verkloppen zwei Typen und gehen wieder nach Hause!". Vielleicht. Mit einer sehr geübten Bewegung fasste er sich seine überlangen, schwarzen Haare hinter dem Kopf zusammen, machte einen lockeren Zopf daraus, dessen Strähnen ihm ein wenig um das Gesicht und die Schultern fielen. Hauptsache, sein schlanker Hals konnte ein wenig Luft atmen. Wie gesagt, Affenhitze. Schon jetzt brodelte die Stadt, es waren sicher schon weit über fünfundzwanzig Grad, obwohl es erst kurz vor Acht war. Im Laufe des Tages waren fünfunddreißig Grad und mehr angesagt. Der Tatsumaki atmete einmal tief ein, dann wieder aus. Ganz ehrlich? Ein wenig in den Norden zu reisen, auch wenn es nur zwei Tage oder so werden würden... kam ihm gar nicht so übel vor. In der Stadt war Hitze nämlich gar nicht so schön. Es stank nur leicht und oft. So, aber nun: Wo blieben denn die beiden Damen, auf die er wartete!? Hoffentlich hatte Kana den Brief am gestrigen Tag noch erhalten und gelesen. Ansonsten würde er wohl einen Besuch bei ihr Zuhause machen müssen. ​
 

Isayama Kana

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Normalerweise hatte Kana keinerlei Probleme damit, früh oder gar sehr früh nach dem Schlaf aufzustehen, unabhängig davon, ob sie zeitig oder später ins Bett hüpfte. Sie war einfach eine gute Schläferin. Es existierten allerdings diese seltenen Morgen im Leben der jungen Isayama, an denen sie den lärmenden Wecker, der den nächsten Tag ankündigte, zu Staub werden lassen wollte. Sie wünschte sich beinahe, dass die Zeit einfror. Zwar hatte sie auch diesmal kein Problem damit sich aus dem Bett zu heben, aber mit der nächsten Mission. Laut seufzend schwang Kana die Beine über die Bettkante und nutzte die Antriebskraft nur widerwillig zum Aufrichten des Oberkörpers. Nachdenklich blieb sie sitzen und starrte auf die wartenden Schlappen vor ihren nackten Füßen. Die aller erste Mission hinterließ einen bitteren Nachgeschmack. Auch, wenn Mai ihr Handeln anders sah, war Kana überhaupt nicht zufrieden mit sich. Ja, die Mission war erfolgreich, hätte aber deutlich stressfreier laufen können, wenn sie mehr Kunoichi gewesen wäre als irgendein Mädchen, das irgendwie alle retten wollte. Und dann die Durchsuchung des Zimmers. VOR ALLEM die Durchsuchung des Zimmers, wer sah denn dabei bitte nicht unter das riesige Bett, das quasi den ganzen Raum ausfüllte?! Wären Menschen nur in der Nähe ... Kana schüttelte energisch den Kopf, um die aufsteigende Fantasy zu beenden. Heute stand also eine D-Rang Mission an, was soweit natürlich in Ordnung war, aber wenn da zwei Chuunin mitmischten, sehr beunruhigend. Die Konstellation könnte folgende Gründe haben - Grund 1: Kana hatte dem Raikagen in ihrem ersten Job so sehr ans Bein gepisst, dass sie als Strafe einen Gutachter ihrer Fähigkeiten als Ninja an die Seite gestellt bekam. Aber welche Rolle hatte dann Mari im Team? Sie war schließlich auch Chuunin. Grund 2: In ihrer ersten Mission war sie kaum professionell unterwegs. Der klang wahrscheinlicher. Die Luft in den aufgeblasenen Wangen ließ Kana langsam und geräuschvoll entweichen. Jedenfalls hätte sie nicht gedacht, die Hyuuga so bald wiederzusehen, immerhin ein Lichtblick in der ganzen Sache. Endlich schlüpfte die Besorgte in die Schlappen, stand abrupt vom Bett auf, lief Richtung Bad und machte sich fertig, nützte ja alles nichts. Anschließend warf Kana die gewohnte Kleidung über, aber keine Strumpfhose und diesmal eine kurze, schwarze Shorts, statt einem Rock. Angeblich sollte es tagsüber ziemlich warm werden, aber das hielt sie nicht davon ab die übliche große, schwarze Kapuzenjacke offen über ihrem weißen Hemd zu tragen. Auch das gelbe Halstuch und die schwarzen, fingerlosen Handschuhe durften nicht fehlen. Die Füße verschwanden in gelben Socken und schwarzen Boots. Jeweils zwei kleine, schwarze Beintaschen zog das Mädchen fest, ehe es vor die Haustür trat.

Es traf Kana beinahe der Schlag, als sie von der bereits ziemlich warmen Temperatur begrüßt wurde, die Laune sank noch ein bisschen mehr. Ein langes, genervtes Seufzen schnitt durch die noch ruhigen Straßen. Der dünne Zopf an der Seite wurde gelöst und die gesamte Haarpracht zum Pferdeschwanz gebunden. Na ja, fast. Die vorderen Strähnen durften das Gesicht rahmen. Wenigstens schluckte ihre hellbraune Haarfarbe nicht so viel Sonne. Was für ein kläglicher Trost. Sollte sie zumindest das Halstuch wieder abnehmen? Nää ... Weil es noch früh genug war, machte Kana einen kleinen Umweg über den Markt und kaufte ein paar Reisbällchen zum Mitnehmen. Zwei vernaschte sie zum Frühstück, den Fehler, ohne was im Magen zu einem Job beziehungsweise zu einer Mission zu gehen, passierte ihr nicht noch mal. Unwillkürlich musste Kana an Natsu denken, was die so trieb? Aber auch mit Mari teilte sie die Reisbällchen-Erinnerung. Himmel, diese göttlichen Reisbällchen ... Ob sie jemals wieder so eines essen durfte? Als die Isayama schließlich im Dorfzentrum ankam, blieb sie auf der Stelle stehen und blickte sich um. Mari war anscheinend noch nicht da. Es waren noch kaum Menschen unterwegs, es sollte also nicht allzu schwierig sein diesen Tatsumaki zu finden. Aber Menschen anzusprechen, die sie nicht kannte, fiel ihr weiterhin nicht leicht, das war einfach unangenehm. Kana bewegte sich langsam auf einen großen Mann zu, dessen schwarzen Haare eine stattliche Länge hatten. Warum? Er stand da halt einfach und schien zu warten ... Sie musterte verstohlen das weiße Oberteil, das sich von seiner dunklen Haut abhob. Viel zu auffällig für ihren Geschmack. Dann die Schärpe, auf dem das Sunazeichen prangte. Bei dem konnte sie doch nicht falschliegen, oder? Sie räusperte, als sie in seine Hörweite trat und hielt zwei Meter Abstand zu ihm. "Morgen. Tatsumaki-san? Ich bin Isayama Kana und für das Problem der Diebe hier. Auf eine gute Zusammenarbeit." Sprach die Genin mit einer monotonen, aber klaren Stimmlage. Eine höfliche Verbeugung, die zwei Sekunden überdauerte, folgte. Die Miene war neutral, vielleicht einen Hauch mürrisch als sie ihren Kopf in den Nacken legen musste um ihm in die Augen zu sehen.
 
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Hyuuga Mari

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Als Hei aufgebracht erzählt hatte, dass die Verwaltung ihm die Leitung einer D-Rang Mission übertragen hatte, musste Mari doch lachen. Nicht direkt boshaft, auch nicht übermäßig laut, aber dennoch gut hörbar. Da waren sie vor ein paar Wochen erst aus Toshi no Kokka zurückgekehrt, waren dem Tod nur knapp entkommen und hatten einen ganzen Stadtstaat davor bewahrt, vollkommen im Bürgerkrieg zu versinken. Die Leitung einer Mission, bei der es darum ging, ein paar Diebe einzufangen, hörte sich vergleichsweise... unspektakulär an. Irgendwie. Die Belustigung war allerdings so schnell wieder aus den Zügen der Hyuuga verschwunden, wie sie aufgetaucht war, als der Tatsumaki offenbarte, dass auch sie als Teilnehmerin für diese Mission angemeldet worden war. Eh. Moment. Sie sollte da mitmachen? Warum?! Bestimmt lag es mal wieder an ihrem heiß begehrten Byakugan, das die Verwaltung ständig erfreut für irgendwelche Such-Aufträge verplante. Aber es gab in diesem riesigen Dorf ja wohl noch andere Ninja, die genauso Aufspür-Techniken besaßen und Zeit für die Mission hatten?... Nein?... Verdammter Personalmangel! Immerhin erfreute es Mari, dass auch Isayama Kana an der Mission teilnehmen sollte. Kana… die schwarzgekleidete Genin mit der auffälligen Narbe über dem linken Auge. Es war noch nicht allzu lange her, dass sie zusammen mit dem Mädchen einen ganzen Tag mit dem Raikagen verbracht hatte. Und je schlimmer der alte Kage geworden war, desto mehr hatten Kana und Mari als Team agiert und sich gemeinsam durch den Tag gekämpft. Es war Kana zu verdanken, dass die 20-Jährige nicht nur schlechte Erinnerungen mit dem damaligen Job verband und deshalb noch immer gerne das Kristall-Shuriken bei sich trug, das ihr von der Jüngeren geschenkt worden war. Wie Kana sich auf einer richtigen Mission schlagen würde? Die Braunhaarige mochte die Isayama und konnte ein gewisses Interesse an der Entwicklung der jüngeren Kunoichi nicht leugnen.

Am nächsten Morgen war Mari schon vor Sonnenaufgang aufgestanden, hatte sich schnell fertiggemacht und die Wohnung schließlich verlassen. Hoffentlich kam der Tatsumaki nicht zu spät: Egal ob D-Rang oder A-Rang, als Missionsleitung wäre das höchst unprofessionell. Aber auch, wenn Hei tendenziell ein Langschläfer war und sich über die Leitung dieser Mission echauffiert hatte, so wusste sie doch, dass der Suna-Nin ziemlich pflichtbewusst war. Er würde schon rechtzeitig am Treffpunkt auftauchen. Bevor sie selbst sich zum Treffpunkt aufmachte, suchte Mari das Setsugi Dojo auf, um an einer der ersten Trainingseinheiten zum Sonnenaufgang teilzunehmen. Zu diesem Training würde Mari vermutlich während des Auftrages nicht kommen. „Eure Fähigkeiten im Taijutsu sind beeindruckend“, war sie von einem der Lehrmeister des Dojos gelobt worden. Eine Seltenheit. „Doch man merkt noch immer, dass es Euch schwerfällt, Euch ausschließlich auf Euren Körper zu verlassen. Ihr scheint ihm fast zu misstrauen, wollt im Zweifel doch auf das Jyuuken zurückgreifen.“ Hm. Mari hatte den Worten des Lehrmeisters stillschweigend gelauscht, der ihr – zu ihrer Überraschung – nahegelegt hatte, in der kommenden Woche auch abseits des Dojos auf den Einsatz von Chakra zu verzichten. Und sich damit bewusst nur noch auf ihre reinen körperlichen Fähigkeiten zu verlassen. Vielleicht würde es ihr helfen, auch das Kapoeira als natürlichen Teil von sich wahrzunehmen und nicht als Fremdkörper, wie es bisher noch war. Auf dem Weg zum Treffpunkt hatte die Hyuuga noch eine ganze Weile über die Worte nachgedacht und erst, als das Dorfzentrum von Shirogakure näherkam, schloss sie ihre wilden Gedanken ab. Entsprechend der warmen Temperaturen trug Mari ihre Haare zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden, ein helles Top sowie schwarze Shorts. Insgesamt war ihr Outfit nicht spektakulär, sondern eher funktional. Die Temperaturen fühlten sich ein wenig so an wie damals bei der Trainingsreise nach Sunagakure, während der Kämpfe im heißen Wüstensand… zumindest fast. Die hellen Augen der Hyuuga sahen sich aufmerksam um und nach einem kurzen Moment hatte sie auch schon ihre beiden Teampartner für den Auftrag entdeckt. Hei, der ihr entgegensah und mit dem hellen Oberteil ziemlich ungewohnt aussah und Kana, die sich gerade aus einer Verbeugung wieder erhob und vermutlich nicht bemerkte, dass Mari sich annäherte. Außer natürlich, das Mädchen hatte Augen im Hinterkopf – die Hyuuga kannte sich mit sowas zufälligerweise ganz gut aus. „Isayama-san“, begann die 20-Jährige mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, während sie nähertrat. Natürlich in der Hoffnung, dass Kana sich angesprochen fühlte und umdrehte. „Da treffen wir uns doch früher als erwartet wieder. Hoffentlich treffen wir auf dem Weg ins Reich der Blitze nicht ebenso früher als erwartet erneut auf den Raikagen.“ Sie blieb neben der jüngeren Kunoichi stehen, musterte sie einmal und hob skeptisch lächelnd eine Augenbraue an. „Sogar bei diesem Wetter trägst du eine schwarze Kapuzenjacke? Wie hältst du das aus?“ Sie selbst wäre bei der Hitze in einer schwarzen Kapuzenjacke sicherlich eingegangen. Dann sah die Hyuuga zum Tatsumaki und in seiner Gegenwart konnte sich die sonst relativ kontrollierte Chuunin doch nicht ganz zusammenreißen. „Natürlich bin ich auch hoch erfreut, dich zu sehen, werter Teamleiter. Ist ja schon so lange her.“ Und um das Schauspiel noch ein bisschen weiter zu treiben, verbeugte sich Mari galant vor dem Suna-Nin. Bewusst ein Stückchen tiefer, als es nötig gewesen wäre. „Ich hoffe auf gute Zusammenarbeit, hm?“ Sie erhob sich wieder in eine gerade Haltung und schmunzelte ihren Freund an. Dass Hei und sie sich ziemlich gut kannten, würde aus diesem Verhalten auch Kana sofort merken können.
 

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[ Mission: Meister der Diebe, #2 ]

Lange musste der Tatsumaki nicht mehr warten, während er spürte, wie die Temperaturen quasi minütlich stiegen. Schon bald trat jemand auf ihn zu: ein junges Mädel, eine ganze Ecke kleiner als er, braune Haare und bernsteinfarbene Augen. Was für eine ungewöhnlich Farbe - Hei konnte nicht umher ein wenig neidisch zu sein auf die strahlenden Seelenspiegel der Heranwachsenden. Sofort ins Auge stach eine auffällige Narbe, die sich über das linke Auge der Braunhaarigen zog. Er respektierte sie für das Outfit, empfand es bei dem Wetter vielleicht als ein wenig unverantwortlich - aber das war letztlich auch ein wenig ihr eigenes Problem. Notfalls würden sie die in sehr prägnanten Farben gekleidete Isayama eben auf der Schulter tragen. Ansonten erinnerten ihn ihre fingerlosen Handschuhe und die kurze Hose - zusammen mit den braunen Haaren - irgendwie ein bisschen an die jüngere Mari. Wo er so drüber nachdachte: Wo waren die fingerlosen Handschuhe von Mari eigentlich geblieben? Früher hatte sie die auch andauernd angehabt... Er hatte für diese ganzen Gedanken jetzt locker drei Sekunden investiert und antwortete deshalb ein paar Sekunden zu spät, grinste deshalb ein wenig amüsiert. "Das bin ich wohl", antwortete er und seine Stimme sprach nicht von besonderer Strenge oder vom Gegenteil, eigentlich relativ neutral. Immerhin war Kana noch früher als Mari. "Tatsumaki Hei. Kana-san, ja? Das Problem mit den Dieben...", wiederholte er nachdenklich und nickte. "Wenn das Problem denn wirklich so ein Großes ist. Mal sehen, ob wir nicht vielleicht mit ein wenig zu viel Schlagkraft losziehen. Aber Feudalherren haben eben eine gewisse Wirtschaftsmacht um sich das zu leisten." Einen Moment lang schien Hei über etwas nachzudenken, dann lächelte er die Braunhaarige an. "Schön, dich kennenzulernen. Ich hab' schon von...", fing er an, brach in dem Moment aber ab, als er hinter Kana Mari ankommen sah. Ein leichtes Lächeln huschte bei dem Anblick über seine Lippen, aber er überließ Mari ihren Auftritt selbst. Er wusste, wie sehr sie auf Auftritte und Abgänge stand. Das war schon immer so gewesen.​

"Wie außerordentlich zuvorkommend von dir und eine große Ehre meinerseits", meinte er ironisch zu Mari, als sie ihn in einer sehr spielerischen Art und Weise den Gruß aussprach - wartete dann einen Moment ab, bis die beiden weiblichen Kameradinnen ihre Begrüßung ausgetauscht hatten. Es war irgendwie komisch von jemandem so begrüßt zu werden, wenn man mit demjenigen noch heute morgen in einem Bett gelegen hatte. "Insofern alles gut läuft, treffen wir hoffentlich nicht auf den Raikagen", meinte er dann und strich sich ein paar der schwarzen Strähnen aus dem Gesicht. "Das Grenzgebiet scheint mittlerweile ein etwas kriminelleres Pflaster geworden zu sein." Der Blick seiner blauen Augen huschte einmal zu Kana, einmal zu Mari. "Es wird von vermehrten Diebstählen berichtet, bisher aber eher kleiner Art und Weise. Es wurde jetzt aber ein Feudalherr bestohlen. Eine seltene Münze ist das letzte 'Opfer', und wir sollen sie nicht nur zurückbringen, sondern auch die Diebe fangen. Alle. Leider glaube ich nicht, dass sie besonders gerne auffällig agieren, und wenn wir unsere Stirnbänder präsentieren, werden sie sich einfach ganz verziehen. Wir müssen also wohl eher vorsichtig vorgehen." Solche Missionen hatte Hei gefühlt schon einige Male durchgeführt. "Die sonstigen gestohlenen Güter lassen nicht auf eine Bande schließen, sondern eher von wenigen Einzeltätern. Es gibt in der Nähe der Grenze einen losen Häuserzusammenschluss, den man fast nicht als Ortschaft bezeichnen kann. Offenbar ist in der Region die Rate an Kleinstverbrechen sehr groß." Der Chunin schien jetzt ein wenig ernster zu werden. "Tatsächlich gab es bereits Berichte von anderen Shinobi über Betrugsversuche in dieser Gegend." Für einen Moment wirkte Hei ein wenig amüsiert. "Wenn die Informationen richtig waren, war unter den Ninjas die beinahe über's Ohr gehauen worden wären ein gewisser Takeshi Rai." Er fand das irgendwie witzig. Rai war sicher bitterernst an die Sache herangegangen... oder er hatte den Dieben auf die Schulter gehauen und versichert, er wisse genau wie sie sich fühlten. Eins von beiden. "Wir müssen uns also unauffällig verhalten und vielleicht sogar einen Köder platzieren, um die Diebe erstmal anzulocken und von einem lohnenden Diebstahl zu überzeugen. Aber nicht zu lohnend, wahrscheinlich." Er nickte in Richtung des Tores von Shirogakure, das Symbol für den Aufbruch. "Lasst uns schon einmal losgehen - in der Hitze ist das 'n ganz schöner Marsch." Etwas, worauf er sich definitiv nicht freute. "Ideen? Bisherige Diebstähle scheinen grob Kleingeld, Münzen, Ohrringe, günstiger Modeschmuck und andere Kleinigkeiten zu sein."
 

Isayama Kana

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Aufmerksam lauschte Kana den Worten des Tatsumaki, blinzelte einmal, als er kurz schwieg und nickte dann bloß nach seinen verschiedenen Antworten. Das Nicken beinhaltete Zustimmung, bezüglich der großen Schlagkraft sowie die Freude auch ihn kennenzulernen, was er so vermutlich nur vage deuten könnte. Außer, der Mann konnte Gedankenlesen. Okay, Freude stimmte nicht. Durch ihren morgendlichen Gedankengang hatte Kana vorerst Misstrauen für dieses Aufeinandertreffen übrig. Als Hei wieder ansetzte, sich gleich darauf unterbrach und sein Blick über ihren Kopf hinwegglitt, wollte sie ihm folgen. Doch bevor Kana auch nur Zucken konnte, rutschte ihr eigener Familienname über den Rücken und die bekannte Stimme erleichterte ein bisschen den Druck im Brustkorb. "Der soll bloß wegbleiben, sonst werde ich ihm Itô-san auf den Hals hetzen.", erwiderte die Jüngste schärfer als beabsichtigt und schenkte Mari ein angedeutetes Lächeln, das verkrampft und künstlich wirkte. Gott, wieso musste sie schon wieder so einen blöden Eindruck hinterlassen. "Hallo, Hyuuga-san.", warf sie schnell freundlicher hinterher, verbeugte sich ebenso zügig und hielt dann die Luft an, als der prüfende Blick der Älteren über ihren Körper wanderte. Am liebsten wäre Kana im Erdboden versunken, aber um dieses Gefühl zu dämpfen, trug sie unter anderem deswegen die große, unförmige Kapuzenjacke. Die war ihre eigene Version vom vermeintlich dicken Fell, unauffällig auffällig. "Gewöhnungssache.", nuschelte sie auf Maris Frage hin und wich ihrem Blick aus. Das war Quatsch. Sollte es tatsächlich noch wärmer werden, würde Kana still und heimlich sterben. Hoffentlich bestand der Tag nicht nur aus körperlichen Aktivitäten. Noch ein bisschen mehr Erleichterung machte sich breit, als die Vorstellungs- und Begrüßungsrunde für die Genin scheinbar vorbei war und die beiden Chuunin unter sich. Warte, Mari verbeugte sich? Und warum so tief? Kana hob ungläubig eine Braue. Die Hyuuga hatte sich nicht einmal vor dem Raikagen verbeugt, oder? Wurde der Tatsumaki verarscht, oder sie und ihre ständigen Verbeugungen? War die Zurschaustellung unangenehm. Das Mädchen drehte weg. Bah, war es heute empfindlich.

Als der Tatsumaki ein wenig von der Mission erzählte, war Kana wieder dabei. Weil er meinte, dass sie vorsichtig agieren sollten, zupfte die Genin am gelben Band ihres Oberarms, welches das Shirozeichen trug und sie somit als Kunoichi identifizierte. Sie faltete es sorgfältig und stopfte es in die Tiefen der Jackentasche. Aber die ganze Situation schrie nun wirklich nicht nach zwei Chuunin plus einem Genin, da musste doch mehr hinterstecken. Der egoistische Gedanke, es würde hierbei um ihre Strafe gehen war doch bescheuert. Und trotzdem war die Teamzusammenstellung übertrieben. Aber- argh, Ruhe Kopf! Kana seufzte und bemerkte diesen Ausrutscher nicht. Inzwischen bewegte sich das Trio Richtung Tor und Kana überkam plötzlich das freudige, vertraute Kribbeln, wenn sie eine neue Landschaft kennenlernen durfte. Die Worte 'Hitze' und 'Marsch' wurden erst mal gekonnt ignoriert. Bewusst nahm die Genin die Rolle der Nachhut ein, so fühlte sie sich sicherer und konnte besser den neugierigen Blicken ihrer Kollegen entgehen, falls sie mal etwas entdeckte, das ihre Aufregung preisgab. Tatsächlich war Kana prompt voller Tatendrang, ihre Haltung war aufrechter als vorher und ihre Augen leuchteten erwartungsvoll. Nicht, dass sich ihre Mimik dadurch gänzlich änderte - sie wirkte einfach nicht mehr ganz so dunkel wie die Finsternis selbst. Als Hei von einem Köder sprach, konnte sie ein kleines Grinsen allerdings kaum unterdrücken. Vielleicht war das sogar durch ihre Stimme zu hören. "Ich könnte was aus Kristall herstellen. Sag mir nur die Form und Farbe. Ein Muster wäre vielleicht auch noch drin.", meinte Kana stolz. Jap, in der Zwischenzeit waren ihre Fähigkeiten bezüglich des Shouton gewachsen, und die konnten sich schon sehen lassen. Dann dachte sie kurz nach. "Es sollte aber etwas sein, das kleiner als 50 cm ist." Keine Enttäuschung, einfach der Fakt, dass noch nicht mehr ging als diese Größe. Schließlich gab das Mädchen doch nach und entfernte immerhin das Halstuch und krempelte die Ärmel hoch. Auch ein kleines Stück vom Dekolleté durfte durch den ersten, gelösten Knopf des Hemdes atmen. Schon besser.
 

Hyuuga Mari

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„Oh, das stimmt. Itô-san würde den Raikagen mit Sicherheit in die Flucht schlagen.“ Die Braunhaarige erinnerte sich an die junge Frau mit den kurzen, schwarzen Haaren und den auffällig grünen Augen, die es tatsächlich geschafft hatte, den alten Hashimoto Goro zum Schweigen zu bringen. So ganz verstehen, wie Itô-san das getan hatte, tat die Hyuuga immer noch nicht, aber beeindruckend war es dennoch gewesen. Auf die Frage, wie sie es in der schwarzen Kapuzenjacke aushalten konnte, erhielt Mari allerdings nur eine genuschelte Antwort. Gewöhnungssache, hm? Die ältere Kunoichi lächelte, entschied sich aber für den Moment dagegen, weiter auf die Thematik einzugehen. Vielleicht würde die Isayama auf dem Weg ja noch zu dem Entschluss kommen, dass es ohne Jacke bei steigenden Temperaturen doch ein Stück weit angenehmer war. Und wenn nicht, dann wäre auch das erstmal ihre Entscheidung. Solange es die Mission nicht negativ beeinflusste, würde Mari sich hüten, den Kleidungsstil anderer Leute zu beurteilen. Die Verunsicherung auf Kanas Gesicht, als die Hyuuga sich besonders tief vor dem Teamleiter verbeugte, bekam die 20-Jährige nicht mit. Viel zu sehr zog die ironische Antwort des Suna-Nin die Aufmerksamkeit auf sich und Mari schmunzelte amüsiert. Okay, der Humor der Braunhaarigen war vielleicht nicht der Beste – aber egal! Sie fand den Witz dahinter gut.

Der Tatsumaki deutete zum Tor Shirogakures und gab damit das Startsignal, dass sie sich auf den Weg machen konnten. Mari folgte und lauschte währenddessen den Ausführungen, die Hei für die Mission mitzuteilen hatte. Die Hand der jungen Frau legte sich nachdenklich an ihr Kinn, während sie die Worte Revue passieren ließ. Als der Name „Takeshi Rai“ fiel, konnte Mari ein überraschtes Lachen nicht gänzlich verkneifen. „Rai? Wirklich?“ Mensch. Es war schon eine Weile her, seit die 20-Jährige den Takeshi das letzte Mal gesehen hatte… aber irgendwie konnte sich die junge Frau bildlich seinen Gesichtsausdruck im Moment des – beinahe – Diebstahls vorstellen. „Da bekommt die Mission ja schon fast eine persönliche Note. Aber ist auch klar, dass so etwas ausgerechnet Rai passiert, oder?“ Die hellen Seelenspiegel suchten den Blickkontakt zu Hei, um herauszufinden, was er davon hielt. Sie wusste, dass das letzte Treffen zwischen Rai und dem Tatsumaki gar nicht allzu weit in der Vergangenheit lag. Im Vergleich dazu war das letzte Treffen zwischen dem Takeshi und Mari schon Ewigkeiten her. Ob sie ihm demnächst mal über den Weg laufen würde, um ihn auf den beinahe Diebstahl anzusprechen? Das könnte lustig werden. Irgendwann klinkte sich auch Kana wieder in das Gespräch ein und verkündete Stolz, einen Kristall herstellen zu können, um die Diebe anzulocken. Eventuell sogar mit Muster. „Ah, stimmt. Ich erinnere mich.“ Das Kristall-Shuriken. Das hatte die Hyuuga immer noch in ihrer Tasche, doch erwähnen wollte sie dieses Detail im Moment nicht. Sie sah zu Kana, dann zu Hei. „Vielleicht ein Ring? Das bietet sich für Diebe doch bestimmt besonders gut zum Stehlen an.“ Die Mundwinkel hoben sich leicht an, als die junge Frau beide Hände ergeben anhob. „Ich biete mich auch gerne als Lockvogel an.“ Während die Kollegen über das Angebot nachdenken konnten, erinnerte Mari sich daran, dass Hei ja auch empfohlen hatte, dass sie ihre Identität als Ninja verschleiern sollten. Klar, der Diebstahl eines Ringes von einer Kunoichi wäre den Gaunern vielleicht zu riskant. Beiläufig glitt der Blick der jungen Frau an ihre Hüfte, wo wie immer das Band mit dem Konoha-Abzeichen zu finden war. Kommentarlos löste die Hyuuga den Knoten, der das Band festgehalten hatte, entfernte das Abzeichen und verstaute es flink in der Tasche. Doch leider reichte diese Handlung wie immer nicht ganz aus – im Gegensatz zu ihren Teamkollegen schrien auch die Augen Maris nach Kunoichi. Wieder dieses Los, mit der eine Angehörige der Hyuuga zu leben hatte. Man sah einem die Herkunft einfach immer an, das Gespräch hatte sie ja erst beim letzten Auftrag mit Kana geführt. Im ersten Moment dachte Mari gar nicht darüber nach, sondern hob die rechte Hand und formte bereits ein Fingerzeichen. Eine Geste, die mindestens dem Tatsumaki bereits sehr gut bekannt sein sollte.

„Verzichtet in der kommenden Woche gänzlich auf Chakra-Einsatz.“

Die Stimme des Lehrmeisters aus dem Setsugi Dojo schoss in ihren Kopf und die Finger der Braunhaarigen zuckten zusammen, bevor die Technik wirklich hatte gewirkt werden können. Es war nur ein kurzer Moment, doch er reichte aus, damit man Mari eine kurze Irritation ansehen konnte. Das Henge no Jutsu… auch diese Technik verstieß bereits gegen die Regeln. Der Hyuuga wurde in diesem Moment bewusst, wie schwer die Regeln des Lehrmeisters bei einem tatsächlichen Auftrag einzuhalten waren. D-Rang hin oder her. „Oh.“ Ohne einen weiteren Kommentar abzugeben, sah sich die junge Frau um, bevor ihr Blick an einem der Läden am Straßenrand hängenblieb. Entschuldigend blickte sie erst zu Hei und dann zu Kana. „Gebt mir einen Moment.“ Direkt nachdem die Worte ausgesprochen worden waren, joggte die Taijutsuka zum Stand hinüber, zückte ihren Geldbeutel und trat in das Geschäft ein. Als sie zwei Minuten später zurück zu ihrem Kollegen kam, lag eine Sonnenbrille auf der Stupsnase der Hyuuga und verdeckte so jeglichen Blick auf die hellen Seelenspiegel dahinter. Was Kana und Hei darüber wohl dachten? Mari kratzte sich verlegen an der Wange, nachdem sie vor den beiden gestoppt hatte. Sie wollte mit offenen Karten spielen, das schuldete sie ihrem Team. „Wisst ihr, mein Training verbietet mir derzeit Chakraeinsatz. Deshalb muss ich wohl auf die altmodische Art der Tarnung zurückgreifen.“ Einen Moment haderte Mari, dann schob sie sich selbstbwusst die Sonnenbrille nach oben und lächelte. „Aber gehe ich so nicht sowieso als viel bessere Touristin durch?“ Klang das nicht nach einem guten Plan? Und der funktionierte sogar ohne Chakraeinsatz!

Tbc: Weg in das Reich der Blitze
 
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- - - J o b : T a x i b i t t e ! - - -

Der Wecker weckte den jungen Mann unsanft aus dem angenehmen Schlaf. Das penetrante Piepen ließ ihn nicht zurück ins Reich der Träume und nachdem er vergeblich versuchte, den Wecker zu ignorieren, wurde es Nibori doch leid, schaltete ihn aus und setzte sich gähnend auf die Bettkannte. Warum hatte er den Wecker denn so früh gestellt? Fünf Uhr morgens? Sein langes Haar war ganz zerzaust und hing ihm in einigen Strähnen ins Gesicht. Was für eine schreckliche Zeit… Moment mal. Plötzlich dämmerte es ihn. Stimmt! Der Job! Vorgestern hatte er endlich seinen ersten Auftrag bekommen. Eigentlich hatte er gehofft, als er den Brief in den Händen hielt und ihn öffnete, auf ihm wartete eine Rang-C-Mission oder besser. Na schön, damit konnte er leben und Erfahrungen würde er hierbei auch sammeln können. Ein gewisser Tatsumaki Hei würde ihn unterstützen. Im Grunde genommen ging es in diesem Auftrag darum, Leute mit dem Taxi durch Shirogakure zu kutschieren. Ob das gut ging? An sein Können würde es garantiert nicht scheitern: Immerhin konnte er Fahrradfahren. Bestimmt hatte die Firma spezielle Wagen zum reinsetzen zur Verfügung gestellt – Nibori konnte sich nicht vorstellen, dass sie hinten auf den Gepäckträger saßen…

Aber gut. Etwas mühselig stand er auf und machte sich für diesen kommenden Tag fertig. Yuko und Gen wahren bestimmt tief und fest am schlafen. Ob Mutter schon wach war oder erst später aufwachte, wusste er nicht. Sie würde bestimmt bald aufwachen und sich auf die Arbeit machen. Deswegen beeilte sich der Indigohaarige, um ihr nicht über den Weg zu laufen. Denn das würde für einen rapiden Abstieg seiner Stimmung sorgen. Weil die Wettervorhersage für heute mildes Wetter angesagt hat, verzichtete er auf eine Jacke für draußen und zog sich lediglich einen schlichten Pullover und seine Hose mitsamt Schuhe an. Am Gürtel befestigte er seine Tasche, wo er ein Brot und eine Flasche Wasser reintat. Der Job sollte den ganzen Tag gehen und er hatte, laut Beschreibung, nur eine Pause von einer halben Stunde. Frischgemacht aber immer noch recht müde ging der Tsugari nach draußen und machte sich auf dem Weg. Es war immer noch dunkel, draußen war nichts los und bis auf wenige, einsame Gestalten kreuzte keiner seinen Weg. Die Taxifirma befand sich im Dorfzentrum und das war auch der Bereich, den die beiden Shinobi abfahren mussten.

Es dauerte circa zehn Minuten, bis er ankam. Er wohnte ja schließlich in Shirogakure und nicht irgendwo weiter weg in Jôsei. Ob dieser Tatsumaki Hei lange brauchen würde oder ob er schon da war? Als er vor dem Gebäude der Firma stand, es war ein recht heimeliges Haus mit Anschluss eines breiteren Hauses, das wohl das Lagerhaus der Fahrräder sein musste, stellte er fest, dass er der erste war. Am Hauptgebäude stand über die Eingangstür in rustikalen Lettern „AFTS – Abarais Fahrradtaxiservice“. Ein ziemlich langer Name, wie er fand. Aber scheinbar lief der Laden gut, sonst hätte er keine zusätzlichen Arbeitskräfte gebraucht. Hei musste jeden Moment da sein. Er hatte auf dem Brief leider nur den Namen und kein Foto gesehen. Ob er ihn erkennen würde? Nibori lächelte und verschränkte die Arme: Sein Partner würde ihn aber erkennen denn so auffällig wie er aussah, konnte man ihn nicht übersehen. Er freute sich auf seine erste Tat als Shinobi und war neugierig, wie dieser Tag wohl sein wird. Ob er wohl schöne Frauen umherkutschieren konnte?

Die Tür des Hauses öffnete sich und ein Mann, Mitte vierzig, kam hervor und rief: „Bist du wegen den Job gekommen?“ Oy, sehr direkt der Kerl. „Yep, ich warte noch auf meinen Partner.“„Gut, kommt in die Halle, wenn ihr vollzählig seid. Ich hol schon mal die Räder raus und erzähl euch, wie’s weitergeht. Ich bin Kiren Abarai. Kannst mich Mr. Kiren kennen.“„Angenehm, Mr. Kiren. Tsugari Nibori mein Name.“ Nibori verbeugte sich kurz und der Ältere tat, was er sagte. Seltsamer Kerl. Wer nannte sich schon „Mister“? Ob er wohl aus dem Ausland stammte? Er hatte mal aus irgendeinem Buch aus der Schule gelesen, dass es ferne, fremde Länder gab, wo es andere Begrüßungsformeln gab, als die hiesigen. Aber der Hühne hatte längst vergessen, welche es waren. Mh, war wohl nicht so wichtig. Er nutzte den freien Moment, zündete sich seine Pfeife an und rauchte.

@Tatsumaki Hei
 
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Eigentlich hatte Hei ja überhaupt keine Jobs mehr erledigen wollen, wenn er es nicht gemusst hätte. Eigentlich war der Plan gewesen, diese kleineren Aufgaben - so wie es ja auch gedacht war - unerfahreneren Shinobi zu überlassen, die sich noch ein wenig profilieren mussten. Hei selbst hatte schon so viele dieser Aufgaben erledigt, dass er das Zählen schon aufgegeben hatte und sich dafür immer mal wieder in seinen Unterlagen vergraben musste, wenn er einen Überblick benötigte. Da das selten der Fall war... naja, wusste er es eben nicht. Dieser Fall war aber anders - erstens war einer der jungen Kollegen erkrankt (laut der Dorfverwaltung hatte er Zahnschmerzen. Hei empfand das als weinerlich.). Zweitens war da ein Shinobi genannt, der zu seiner ersten Aufgabe aufbrach, schon aber recht 'alt' war. Alt? Na, zwanzig Jahre und noch keinen Auftrag erledigt, das war schon ungewöhnlich für Hei, der damals schon mit vierzehn als 'alter Anfänger' gegolten hatte. Die Zeiten änderten sich eben, und das war wahrscheilich auch ganz gut so. Aber das war der Grund seiner Zustimmung gewesen. Es war für so einen späten Anfänger sicher so schon schwer genug, als dass es besonders spaßig gewesen wäre mit einem dreizehnjährigen Kollegen herumzulaufen. Hei hatte also zugesagt und hatte sich kurze Zeit später schon wieder geärgert.​

Was war der Job? Taxi-Fahrrad? Der Tatsumaki hatte in einem Anfall sehr seltener Aufregung seine Freundin zugequasselt, dass es doch nicht sein konnte, dass die Dorfverwaltung solche Aufgaben immer noch Ninja zuteilten. Jeder Zivilist wäre dafür auch geeignet - und vermutlich auch glücklich über das Honorar. Der Tatsumaki hatte sich ein wenig darüber empört - es war ja noch nichtmal ein Job mit auch nur der geringsten Anforderung an ihre Ausführer. Mensch. Genau das war der Grund dafür gewesen, dass er keine Kleinstaufträge mehr hatte machen wollen.​

Auf dem Weg zur... 'Firma' fiel ihm an diesem Morgen dann aber ein, dass es da wohl eine Anforderung, wenngleich auch eine unausgeschriebene geben musste. Erstens: Körperliche Fitness, die er immerhin zu einem angemessenen Maß vorweisen konnte. Mittlerweile. Mari sei dank. Und zweitens: Einen Orientierungssinn, denn er in der Stadt noch immer nicht hatte. Mit gerunzelter Stirn tappte der Suna-nin durch die Gassen. Es würde wohl doch gar nicht so einfach werden, wie zuerst gedacht. Vor allen Dingen nicht, wenn er getrennte Wege von seinem Kollegen gehen musste. Hm. Heis Outfit ließ darauf schließen, dass ihm nicht kalt war - was aber ein Trugschluss gewesen wäre. Es war nur mal wieder seine eigene Technik, die ihn wärmte. Chakraaufwand der Art kratzten ihn schon lange nicht mehr. So wohlig warm wie er war, lief er in eine Gasse hinein, kam in der nächsten Sekunde wieder heraus und schämte sich ein wenig, dass er dort hineingegangen war - das war definitiv die falsche Einbiegung gewesen!​

Möglicherweise kam er ein wenig zu spät. Aber nicht furchtbar spät, nur ein wenig. Das war gar nicht schlecht dafür, dass er doch ein wenig weiter weg wohnte, weiter unten in Jôsei. Fünf Minuten zu spät, maximal, dann stand er vor der 'Firma'. Nachdenklich blieb sein Blick einen Moment lang an den Buchstaben hängen, die es als den gesuchten Taxi-Service auswiesen. Immer wieder faszinierend, was für unglaublich viele schräge Menschen es in Shirogakure gab. Seine Arme, die ebenso wie der Rest des Oberkörpers in einem recht eng anliegenden, dunklen Oberteil steckten, verschränkten sich vor seiner Brust. Er konnte nur hoffen dass keiner seiner Kollegen ihn sah. Mari war zum Glück heute nicht in Shirogakure unterwegs, vermutlich hätte sie sich kaputtgelacht (selten, aber hierbei durchaus möglich). Als nächstes fiel sein Blick auf das Lagerhaus und dann... blinzelte der Tatsumaki sichtlich verwundert. Was stand denn da für ein Bär von einem Typen herum? War ja irre. Hei hatte sich immer für relativ groß gehalten. Aber dieser Typ war nochmal 'ne Nummer größer! Und ungefähr dreimal so breit wie der Wüstensohn! Hei schüttelte leicht irritiert den Kopf. Das sollte ein Anfänger sein? Mit was füttertete die Akademie die Anfänger denn heutzutage? Also... Hei war schon immer eher einer der schlaksigeren Sorte gewesen, und es hatte ihn viel, viel Mühe gekostet, auch nur ein Hauch eines V-Kreuzes zu bekommen. Der Bursche war ein anderes Kaliber. Es rang Hei eine gewisse Menge an Respekt ab, und als er das Shiro-Stirnband sah, bestätigte sich seine Vermutung, dass es sich um seinen Kollegen handelte. Vermutlich zumindest. Bisher waren es immer die Auffälligsten gewesen, die man am Anfang eines Auftrags traf, die sich als Kollegen herausgestellt hatten. Als trugen ihn seine Füße, die in sehr leichten, sehr dunklen Schuhen steckten, zu dem Hünen von einem Mann. "Guten Morgen", ließ der Suna-nin mit den sehr hellen, blauen Augen hören und stellte sich vor den Kerl. Erster Eindruck? Zu viel um es alles zu verarbeiten. Er rauchte? Komische Angewohnheit für einen jungen Shinobi, aber Hei kümmerte es erstmal nicht. Dann waren seine Haare sehr auffällig gefärbt. Muskeln über Muskeln am Körper, und diese schneeweiße Haut... Hei fühlte ein wenig mit diesem Menschen. Wenn es ihm auch nur ein wenig so gegangen war wie Hei (der aufgrund seiner Größe, Augenfarbe, seiner extremen Dünn-heit und seiner relativ dunklen Hautfarbe immer wieder Empfänger ungewollter Aufmerksamkeit gewesen war) dann hatte er in seinem Leben schon den einen oder anderen Blick ergattert, den er nicht gebraucht hatte. Hm. "Ich bin Tatsumaki Hei. Du bist Tsugari Nibori-san, oder?" Hei rückte seine um die Hüfte geschlungene, sandfarbene Schärpe zurecht, an der sein Suna-Stirnband hing. Wie immer war das der größte Farbklecks an der Kleidung von Hei. Nibori würde vielleicht die unnatürliche Wärme bemerken, die von Hei ausging. "Ich glaube, wir hatten noch nicht das Vergnügen. Das ist dein erster Auftrag, wenn ich das Mädel von der Verwaltung richtig verstanden habe? Zugegeben, es ist nicht die tollste Arbeit, die ich mir vorstellen kann..." Seine hellen, blauen Augen taxierten sein Gegenüber mit einer gewissen Neugierde, aber - Hei war auch noch nicht neugierig genug, um einfach direkt zu fragen, warum er schon 'so alt' war. Würde sich ja vielleicht ergeben. Oder auch nicht. "Haben die schon offen?", fragte er dann und nickte in Richtung der... 'Firma'.​
 
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Der zwanzigjährige konnte nicht lange an der Pfeife ziehen, ehe er unterbrochen wurde. Ein Mann trat aus der Dunkelheit in Erscheinung und begrüßte ihn. Er war ein Stück kleiner als Nibori, hatte langes schwarzes Haar (sogar noch länger als seins, alle Achtung!) und beeindruckende, blaue Augen. Er gab sich als den von dem Geninfrischling erwarteten Tatsumaki Hei aus. „Guten Morgen, Tatsumaki-san.“ Erneut verbeugte er sich kurz. „Das ist richtig. Kannst mich ruhig Nibori oder Bori nennen. Ist mir relativ gleich.“ Nibori fiel auf, dass die Temperatur sich plötzlich merklich geändert hat. War es nicht bis eben frisch oder war er so sehr damit beschäftigt, den Vanilletabak zu genießen, dass er gar nicht mitbekommen hat, dass sich das Wetter geändert hat? Seltsam. „Mir schmeckt es auch nicht sonderlich, eine derartige Arbeit auszuüben, aber da kommt man halt nicht drum herum. Eigentlich hatte ich gehofft, einer Mission zugeteilt zu werden, aber fürs erste wird das wohl reichen.“ Fürs erste, aber er war sich ziemlich sicher, dass die Aufträge bald nur so auf ihm herabprasseln würden! Ja, und wenn nicht, dann würde er sich in Geduld üben!

Der langhaarige Shinobi drehte nach Heis Frage seinen Kopf für einen Moment in Richtung des Unternehmens und deutete auf das leuchten im Eingangsbereich. Allerdings war dort noch ein Schild, auf dem in seltsamen Buchstaben „CLOSED“ stand. Darunter stand in kleineren Zeichen und feinsäuberlichen Katakana „Geschlossen“. „Deine Antwort siehst du gleich dort. Der Kerl, Mr. Kiren heißt der, ist ins Lagerhaus gegangen und holt gerade unsere Fahrräder raus. Dürfte jede Sekunde zurückkommen.“

Nibori fiel das Ninjaabzeichen auf, das der Schwarzhaarige trug. Er kam nicht aus Shirogakure, sondern aus einem anderen Reich. Zu welchem gehörte das Symbol noch mal? Tatsumaki-san hatte einen ungewöhnlich dunklen Teint. Ob er wohl aus Sunagakure kam? „Du kommst aus Suna, richtig? Sieht man nicht oft hier. Ich bin mein ganzes Leben hier in Shiro gewesen.“ Er fuhr sich mit den Fingern über das Stirnband und spührte auf dem kalten Metall die Einkerbungen der Lotusblüte von Shirogakure. Nibori redete nicht gern um den heißen Brei herum, sondern stellte seine Fragen präzise. Natürlich war es in manchen Situationen angebracht, Informationen durch geschickte Floskeln zu ergattern, aber soweit war der Shinobi noch nicht und in diesem Moment war er einfach nur neugierig auf seinen Arbeitspartner. Immerhin musste er mit ihm stundenlang zusammenarbeiten und was war da nicht besser, als das Gegenüber ein wenig zu kennen? Auf ihm machte Hei eigentlich keinen unsympathischen Eindruck. Das freundliche Gesicht zeigte keine Feindseligkeit. Der überraschte Blick seines Gegenübers hat ihn leicht zum Schmunzeln gebracht. Tja, seine Größe war eben auffällig und das tat er sehr gern. Auffallen.

Ach richtig, sie sollten ja in die Halle kommen. „Das hatte ich noch vergessen zu sagen: Wir sollen zu Mr. Kiren gehen. In die Lagerhalle.“ Als die beiden Shinobi ankamen, empfing sie ein helles und kühles Licht, das die grauen Wände aus Stein nur fahl reflektierten. Nur oben knapp unter der Decke waren kleine Fenster, die teils offen, teils zu waren. Überall standen Fahrräder herum. Alte, neue, große und kleine und in allen verschiedenen Farben. Es gab sogar Doppelfahrräder. Manche waren hintereinander zusammengeschweißt, andere nebeneinander und alle hatten eine Gemeinsamkeit: Sie hatten hinter dem Gepäckträger eine Art Kupplung. Daran sollten wohl Dinge befestigt werden. Der Tsugari wusste nicht ganz genau was, aber er sah sich in seiner aus seinem Gedankengang entsprungenen Theorie bestätigt: Anscheinend saßen die Passagiere wirklich nicht auf dem Gepäckträger. Hinter dem Feld aus Fahrrädern stapelten sich große Kisten mit Rädern. Die einen waren schöner als die Anderen und auch diese hatten eine Kupplung.

Der Geschäftsführer stellte sich Hei auch noch einmal vor. „Da ihr jetzt vollzählig seid, will ich euch euer heutiges Fahrzeug vorstellen. Es ist ziemlich gut und damit werdet ihr bis zu vier Personen fahren können. Die Erbauer dieser Fahrzeuge haben hier eine Meisterleistung gezeigt. Das Treten der Pedale ist nie leichter gewesen als heute. Deswegen ist es auch möglich, mit Leichtigkeit so viele Leute zu transportieren. Und die Stabilität ist phänomenal. Wenn es in großen Höhen fallen lässt und es auf einen Felsen fällt, geht das Fahrrad nicht kaputt, sondern der Felsen! Und außerdem...“ Nibori war sich nicht sicher, ob der Typ ihnen gerade einen Job anbot oder den beiden eines der Fahrräder verkaufen wollte. Er hörte nur noch mit halben Ohr hin, weil er sich nicht sonderlich für die technischen Details interessierte. Eins war sicher: Mr. Kiren machte seine Sache aus Leidenschaft und das war ziemlich bewundernswert, denn nicht jeder würde eine derartige Arbeit vollrichten. Es war anstrengend und nicht gerade ungefährlich, fremde Personen zu fahren. Gab schon genug fälle, vielleicht eher weniger in Shiro, aber woanders, wo unschuldige Taxifahrer überfallen wurden. Jedenfalls leuchteten seine Augen vor Begeisterung und er zeigte auf ein Doppelfahrrad mit Anhänger. „Sieht so aus, als würden sich unsere Wege nicht so schnell trennen.“ Er grinste zu Hei-san. Was er wohl davon hielt?

@Tatsumaki Hei
 
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