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Einkaufspassage

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Kajiya Kei

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So langsam aber sicher hatte Yuuma wirklich das Gefühl, er war hier unerwünscht, aber Yuuma wäre nicht Yuuma, wenn er sich einfach so abschütteln lassen würde. Dass die Dame, mit der er sich gerade angelegt hatte, allerdings eine Chunin war, das könnte wirklich auf einen Nachteil für ihn hinauslaufen. Immerhin bedeutete dies, dass sie mit ihm einfach den Boden aufwischen- und ihn danach noch als neue Wandverkleidung benutzen könnte. Kein schöner Gedanke. Was sie ihm da von Strategie erzählte, kümmerte ihn allerdings kein bisschen. Er wusste was er tat, er reagierte offensichtlich schlicht und dumm, so wie man es von ihm in der Öffentlichkeit erwartete. Schade drum, aber seine wahren Fähigkeien versteckte er noch, bis es ernst wurde und das würde es hier und heute sicherlich nicht werden. Zu allem Überfluss meinte sie aber wirklich noch ihn in den Boden stampfen zu müssen und das nach allen Regeln der Kunst. Dass ihn das nicht die Bohne kümmerte sah, sah man ihm vermutlich an, denn noch immer legte er sein schiefes Grinsen an den Tag. Immerhin war dies nicht die erste Abfuhr, die man ihm verpasste. In jedem Spiel konne man gewinnen und verlieren und nicht selten wurden Herausforderungen schon allein aus Angst vor dem Gegner abgelehnt. Traurig, aber sie wussten ja auch nicht, was sie verpassten. Sogar eine der beiden Hyuuga gab noch ihren Senf dazu. Wenigstens redete sie nicht so lange, sondern kam einfach auf den Punkt. Wesentlich angenehmer in seinen Augen.
“Nun ja, wirklich schade, ja äußerst schade sogar, dass mir meine Erziehung verbietet weiter zu machen. Aber wie kommt ihr eigentlich darauf, dass ich als Shinobi wildfremden Leuten meine wahre Lebensgeschichte erzähle? Irgendwie leichtgläubig, meint ihr nicht auch? Naa~ vermutlich macht ihr es euch einfach nur so einfach wie möglich, aber mich solls nicht stören.“ Langsam erhob er sich und wartete, noch auf einen Kommentar des dritten Mädchens, aber da kam nichts. Sie war definitiv die Kleinste von ihnen, aber sie saß da, als würde irgendetwas nicht stimmen. Konnte es sein? Jaa~ vermutlich. Sie traute sich nicht ihren größeren Freundinnin zu widersprechen, obwohl sie ihn eigentlich attraktiv fand. Nun, er würde ihr ein wenig helfen, immerhin war er ja ein guter Mensch. Langsam ging er um den Tisch herum, scheinbar in Richtung Ausgang. Seelenruhig, noch immer grinsend setzte er einen Fuß vor den anderen und blickte dabei stur geradeaus. Aus den Augenwinkeln heraus jedoch, beobachtete er seine Beute, sie dreht ihm den Rücken zu, sehr praktisch. Unauffällig änderte er seinen Kurs ein wenig. Noch immer ging er nahezu direkt auf die Tür zu, es würde niemandem auffallen.
Als er dann direkt hinter der Hyuuga stand, drehte er sich geschmeidig zur Seite und umarmte die Kleine von hinten. Im gleichen Atemzug senkte er seinen Kopf auf ihre Höhe und setzte seine Lippen an ihr Ohr. Es musste schnell gehen, bevor die anderen Einfluss nehmen konnten auf seine gute Tat des Tages. “Willst du etwa auch nicht wissen, wie sich wahre Liebe anfühlt? Oder weißt du das etwa schon Hyuuga-chan.“ Die Worte waren nur gehaucht, aber überladen mit übezeugend klingenden Emotionen. Doch das solle noch nicht alles sein, seine Lippen senkten sich ein wenig weiter und hauchten dem Mädchen einen sanften Kuss auf Ohrläppchen, während er genüsslich die Augen schloss. Sie duftete wirklich wunderbar, so hatte er sich eine Hyuuga immer vorgestellt. Einfach fantastisch. Doch er ahnte, dass dieses Glück nicht von langer Dauer sein würde, denn auch wenn sie ihn wollte, so würden ihre Begleiterinnen wohl sehr schnell einschreiten. Nein, sie würde ihn verteidigen, immerhin hatte er ihr ein großzügiges und unablehnbares Angebot gemacht, sogar ein Geschenk! Nicht jedes Mädchen küsste er mit so viel Hingabe, ja, er wollte sie wirklich. Und sie wollte ihn, da war er sich ziemlich sicher. Nun musste sie es ihm nur noch gleich tun und die beiden Gänse am Tisch wären unfähig einzuschreiten. Also beeile dich, kleines Weißauge, dein Prinz wartet auf dich.
 
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Hyuuga Saki

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Junko war Chuunin?! Ooo-kay. Das erklärte das eine oder andere, wobei es sie verwunderte das diese doch nicht viel größer war als sie selbst und vermutlich auch nicht sehr viel älter. Aber so war das eben, nicht? Die einen waren schneller als die anderen.
Die Schlacht ging weiter. Klar und unmissverständlich verdeutlichte sie ihren Standpunkt. Der Blick der Hyuuga glitt erneut durch die Runde, war ja nicht so, dass sie sich schonwieder beruhigt hatte. Sie suchte krampfhaft nach einer Sache die ihr Gemüt wieder abkühlen würde. Ein Gegenstand, eine Handlung, oder eine Person. Etwas das sie von diesem Spinner ablenkte. Itoes Blick kam ihr da gerade recht. Was sie damit sagen wollte war klar, Saki sah dies genauso. Sie atmete kurz tief durch, zwang sich zum Entspannen ihrer Miene. Und siehe da, ein wenig verbissen sah es noch aus, aber es ging. Innerlich brodelte es immer noch, auch wenn es sich langsam zu legen schien. Sie biss sich sanft auf die Unterlippe-Hyuuga-Macke was?
Das Gespräch sollte hier also enden, Junko forderte ihn zum Gehen auf, Itoe verlieh dem Nachdruck, Saki schwieg und Shiro schien so wie so etwas abwesend. Und tatsächlich! Der Junge stand auf und bewegte sich wirklich zum Gehen! Okay, nach dieser Drohung wäre wohl jeder gegangen, Saki aber war dennoch froh. Man verschonte sie, provozierte nicht weiter, ob er das gerochen hatte. Wäre zu schön gewesen was?
Sie wiegte sich viel zu früh in Sicherheit. Wo war ihre Skepsis plötzlich hin, hun? Yuuma die kleine Schlage (!) windete sich mit einer Eleganz um das Mädchen, dass sie hätte einfach nur kotzen lassen können. Augenblicklich verspürte sie Bedrängnis höchsten Grades, trotzdem unfähig in diesem Moment etwas zu tun. Es ging alles so schnell. Die Schlange legte seine Lippen an ihr Ohr und flüsterte etwas, dass eigentlich verflucht tief traf, in diesem Moment aber nur auf eine Wand aus blanken Entsetzen stieß. Noch ein Stück weiter rutschte sie in die Hilflosigkeit ab. Innerhalb von dem Bruchteil einer Sekunde wandelte sich dieses Empfinden, zeitgleich mit diesem Küsschen, zu einem Gefühl von absolutem Ekel. Ein komisches Kribbeln ließ den Rücken hinab. Der Typ war ihr viel, viel, VIEL zu nahe gekommen, dass einzige was sie wollte war diesen schleimigen Typen los zu werden. Einen Moment dachte sie darüber nach ihm zu zeigen warum eine Hyuuga, Hyuuga war, was sie besonders machte und unantastbar für ihre Mitmenschen, aber nein, dieser Kerl war es nicht wert in diese wundersamen Augen zu blicken. Saki setzte den Fuß nach hinten und mehr aus Glück heraus beförderte sie ihn zu Boden indem sie aus der Drehung mit dem linken Handballen vor seinen Brustkorb stieß und ihn mit dem Bein irgendwie zu Fall brachte. Nun hockte sie auf ihm, die linke Hand noch immer an seinen Brustkrob gepresst und die rechte Faust gehoben. Überlegenheit, Wut und Hass überkam sie, doch in so einer Situation die Kontrolle zu verlieren?! Saki doch nicht. Sie war sich ihrer Tat vollkommen bewusst, der Folgen weitestgehend auch. Genau darum ging‘s ja oder? Sie wollte diesen Mistkerl bluten sehen. Niemand fasste sie an. Niemand! Sie schlug zu. Aber halt, zeigte sie damit nicht eine ihrer Schwächen auf? Nein, bei diesem Kerl würde wohl jeder mit einer geballten Portion Ekel reagieren. Zeit ihm eine Lektion zu erteilen.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Herzlichen Glückwunsch, Yuuma, sie haben es geschafft. Mit seinem letzten, zum Aufbruch blasenden Spruch, hatte er dann sogar Itoe noch erfolgreich gereizt. Der Kerl hatte ein Selbstvertrauen das einem riesigen Ballon glich und Itoe würde nur zu gerne eine Nadel nehmen und mal ein wenig pieken. Würde bestimmt einiges rauskommen, wenn sie traf. Aber die Hyuuga war nicht so dreist zu glauben, dass das eine einfache Aufgabe war. Dem konnte man nichts anhaben und Yuuma würde wohl auch noch dann lachen, wenn er ohne offene Tenketsu gerade auf dem Boden des Teehauses abkratzte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber er war weg, das war gut. Saki konnte sich beruhigen, die Gruppe das alte (längst vergessene) Thema wieder aufnehmen, Gesöff schlürfen. Ha, falsch gedacht. Aber wer hätte auch geahnt, dass der Typ so hartnäckig war?! Das grenzte schon beinahe an ein Wunder. Ein fehlgeleitetes, nerviges Wunder zwar, aber ein gottverdammtes Wunder. Wie viel traute sich der Typ eigentlich?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Hyuuga spielte bereits mit dem Gedanken aufzustehen und den Kerl einfach vor die Tür zu prügeln, als er ihre Mitbewohnerin einfach so umarmte. Itoe hatte noch Sakis wütendes Gesicht vor Augen, welches sich zwar vor kurzem gebessert hatte, unter der Oberfläche aber mit Sicherheit noch präsent war. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber der Gedanke blieb ein Gedanke. Wie auch Saki, war sie im Moment nicht wirklich fähig zu handeln. Zumindest bis Yuuma es wagte, ihre einen Kuss auf das Ohr zu hauchen. Man konnte spüren wie unwohl sich Saki bei dieser Sache fühlte, wie sie langsam die Kontrolle verlor. Bevor auch nur irgend jemand etwas machen konnte, hatte sie Yuuma bereits zu Boden gebracht, saß auf ihm, die Faust erhoben. Dann schlug sie zu.[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Ein Klatschen ertönte. Doch war es nicht das Geräusch von Sakis Faust, die Yuumas Gesicht traf. Es war Itoes Hand, die Sakis Arm umschlossen hatte und deren Faust wenige Millimeter vor der Nase des Jungen zum Stoppen gebracht hatte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe blickte ihre Mitbewohnerin mit einem beinahe gütigen Blick an und schüttelte sacht den Kopf. „Das bringt nichts.“, sagte sie in freundlichem Ton. Jeder der Anwesenden hatte das Geschehen natürlich verfolgt, keiner trank mehr sondern alle Augen waren auf die drei Personen am Boden gerichtet. Und alle dachten, Itoe hätte hier gerade einen Kampf verhindert, war eingeschritten um eine unschöne Szene zu vermeiden. Meine Güte, die Leute waren aber auch echt bescheuert.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Benutz lieber dein Knie, Saki-Kouhei.“ Spiegelei war deutlich effektiver bei der männlichen Spezies, denn die Hyuuga war sich zu 100% sicher, dass Yuuma einfach gelacht hätte, wenn Saki seinen Kopf in den Holzfußboden gehämmert hätte. Aber mit zerquetschten Hoden lachte kein Mann mehr, sei er noch so selbstbewusst und hart im Nehmen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe sah nicht hin, vernahm aber das Geräusch von Stoff, Knochen und Weichteilen. Sie lächelte.[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Die Hyuuga hatte Yuuma am Kragen gepackt und über den Fußboden bis zur Tür geschleift, hinter welcher sie den armen Hund einfach ablegte. Der hatte genug Schmerzen und Demütigung für einen Tag erfahren, obwohl das vermutlich nichts neues für ihn war. Itoe jedoch war zufrieden. Das hier hatte zumindest ein bisschen Genugtuung verschafft, auch wenn es besser gewesen wäre, wäre das Knie das eigene gewesen. Sie klopfte die Hände ab, blickte den Jungen noch einmal an und betrat kopfschüttelnd das Lokal. Nachdem sie sich wieder zum Rest der Gruppe gesetzt hatte, fragte sie: „Wo waren wir? Schöner Kniestoß, übrigens.“[/FONT]
 
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Kajiya Kei

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Die Haut des Mädchens war wirklich zart und glatt und angenehm warm. Am liebsten hätte er sie einfach mitgenommen, einfach nur zum kuscheln. Einen ganzen Hyuugakörper, nur für ihn allein. Das konnte man durchaus als einen Wunschraum bezeichnen, aber vielleicht wurde er ja hier und heute wahr? Es war still, kein gutes Zeichen, das wusste der Junge, denn wenn bei so einer Aktion Stille herrschte, dann nur die vor dem sprichwörtlichen Sturm. Tatsächlich, dieser sollte kommen und scheinbar hatte er die Kleine vollkommen unterschätzt. Viel zu schnell für ihn wirbelte sie herum, brachte ihn zu Boden, hielt ihn fest und holte aus. Nun saß Yuuma wirklich in der Scheiße und ausnahmsweise war auch sein Grinsen verschwunden. Es würde vermutlich nicht mehr schmerzen, als wenn er beim Training Prügel von seinem Vater bezog, insofern dürfte es zu ertragen sein. Den Blick also auf die fast schon hypnotisierenden Augen des Mädchens gerichtet wartete er auf den Schlag.
Zu seinem Bedauern wurde der Körperkontakt verhindert, da die andere Hyuuga einfach die Faust festhielt, bevor sie sein Gesicht berühren konnte. Zugegeben, es wäre ein schmerzhafter Körperkontakt gewesen, aber die Berührung war doch das was zählte. Doch um das ganze positiv zu sehen, er war gerade einem Fausthieb entgangen und das war doch schon mal schön. Vielleicht doch ein Akt des Entgegenkommens? Nein, vermutlich nicht, aber nun ja, immerhin. Gerade wolle Yuuma sich irgendwie wieder aufrichten, als Hyuuga Nr.2 wieder anfing zu sprechen und was sie sagte ließ ihn erstarren. Er wollte weg! WEIT WEG! Aber er konnte nicht, das wusste der Junge. Hier gab es kein Entkommen mehr, als blieb nur noch beten zu allen Göttern die es irgendwo irgendwann mal gegeben hatte und jetzt noch gab. Doch leider fielen ihm so spontan nicht sonderlich viele ein, um genau zu sein, kein einziger. Das könnte auch den unglaublichen Schmerz erklären, der Yuumas gesamten Körper durchzog und ihm beinahe den Verstand raubte. Übelkeit stieg in ihm auf und er musste sich neben dem bei Bewusstsein bleiben auch noch aufs nicht kotzen konzentrieren. Zwei Dinge die ihm im Moment nicht nur fast unmöglich vorkamen, sondern auch noch völlig einnahmen, sodass er sich nicht wehrte, als er vor die Tür gesetzt wurde. Doch eine Kleinigkeit flammte neben all dem in seinem Kopf auf, nämlich die Worte, die Hyuuga Nr2 am Ende gesagt hatte. Hyuuga Nr1 hieß Saki. Hyuuga Saki. Ein schwaches und extrem schmerzverzerrtes Grinsen tauchte auf seinem Gesicht auf. Nun kannte er ihren Namen und nach dieser Aktion würde sie definitiv noch von ihm hören. Zwar war er kein feines Mitglied irgendeines Clans, aber er war es auf jeden Fall wert eine Hyuuga an seiner Seite zu haben. Solch ein Mädchen war eine wahre Perle unter all diesen ganzen billigen Glaskugel-Dingern. Yuuma brauchte sie einfach, so viel war sicher. Noch sicherer war, dass er sie kriegen würde. So ließ er sich nicht demütigen. Zwar hatte er weder geschrien, noch geweint, aber die Tatsache, dass es ihm jetzt so dreckig ging, nahm er diesen Weibern übel.
Langsam und vorsichtig richtete er sich auf, zupfte sich seine Klamotten zurecht und setzte sich in Bewegung, immer darauf achtend, keine falsche Bewegung zu machen. Jetzt wollte er erstmal nach Hause, gucken was noch zu retten war und sich ein wenig erholen. Scheißtag. Aber er hatte einen Namen und auf diesen würde er in Zukunft definitiv achten. Denn wer Yuuma in seinem Stolz verletzte, der wünscht sich schnell, es nicht getan zu haben. Hyuuga Saki... dich hole ich mir... du bist mein. Ein schwaches Kichern war von ihm zu hören, während er sich weiter in Richtung des trauten Heimes schleppte.
 
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Hyuuga Saki

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Fast, fast hätte sie getroffen, aber nein, Itoe musste einschreiten. Ihr Gesicht verzerrte sich, dieses Mädel hatte doch überhaupt keine… Was?! Saki dachte nicht weiter nach sondern befolgte die Empfehlung der älteren. Zack und da wurde ihr zartes Knie mit Schmackes zwischen die Beine des Jungen gerammt. Unmenschlich? Nein, das wäre es erst geworden wenn sie noch einmal ordentlich reingedrückt hätte und mit dem Knie auch den letzten Rest der bis Dato unversehrt geblieben war, zerquetschte. Aber nein, sie stand auf, zittrig, aber das dürfte der da unten gar nicht mehr mitbekommen. Fix leckte sie sich über ihre trockenen Lippen und setzte sich ohne einen Blick auf den da unten liegenden zu vergeuden wieder an ihren Platz. Ihr Mund war trocken, so griff sie reflexartig nach der Tasse, doch sie war leer, so stellte sie diese wieder an ihren Platz. Erst jetzt als Itoe den ‚Abfall‘ entsorgt hatte und Saki wieder zu sich gekommen war bemerkte sie das man sie immer noch anschaute. Wahrlich unangenehm für jemanden der ungern im Mittelpunkt stand. Irgendwie aber auch befriedigend.
„Wo waren wir? Schöner Kniestoß, übrigens.“
Saki sagte darauf nichts, sondern nahm es mit einem schwachen Lächeln hin. Sie ärgerte sich irgendwie die Kontrolle so verloren zu haben, gerade da sie ahnte, dass die Schlange mit Sicherheit eine Revanche haben wollte. Naja, sollte er mal kommen, wie?!
Die Hyuuga entschloss sich noch einmal einen Tee zu bestellen. Währenddessen legte sich ihre Aufregung wieder. Sie hatte sich beruhigt. Also, wo waren wir?
 
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Hyuuga Saki

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Stille. Oder kam dies Saki nur so vor? Die Augen starr auf den Tisch gerichtet, saß sie da, völlig in Gedanken. Nicht einmal das Abstellen des Tees viel ihr auf, trotz, dass der liebliche Duft ihr direkt in die Nase stieg. Sie konnte nicht einmal sagen über was sie gerade nachdachte, geschweige denn wie lange sie da so saß. Rege Gespräche schienen geführt zu werden, oder war dies nur Einbildung? Jedenfalls riss irgendetwas sie dann zurück in die Gegenwart, was genau konnte sie nicht sagen. Jedenfalls schaute sie kurz zu den Personen um sie herum, dann griff sie zum Tee und trank mit einmal ansetzen die halbe Tasse leer. Sie musste schon ein Weilchen gesessen haben. Das Kräutergebräu schmeckte aber auch lauwarm.
Die kleine Hyuuga war etwas ein gefallen, so stellte die Tasse ab und wandte sich Itoe zu. „Itoe-senpai, du hast mich doch gefragt wann ich mal Zeit habe zum Trainieren.“ Saki lächelte verheißungsvoll. „Wie sieht es aus mit Heute?“ Gerechnet wurde mit einer Zusage eigentlich nicht, und doch erhielt sie diese. Um ehrlich zu sein hatte sich die kleinste davor gedrückt, sie hatte mehr Freizeit als ihr lieb war, doch wollte sie einfach nicht mit Itoe zusammen trainieren. Diese war ihr überlegen und was auch passieren würde, Saki glaubte es wäre besser so, wenn sie gar nicht erst zu sehen bekam was diese so viel mehr konnte als sie. In diesem Moment wollte sie aber einfach eine Trainingspartnerin, egal wer, Hauptsache einen. Ob stärker oder nicht, ob es in Frustration enden würde oder nicht.
Sie trank ihren Tee aus, warf das Geld auf den Tisch und beide verschwanden gemeinsam. Ein auf Wiedersehen blieb von Sakis Seite gewohnter Weise aus.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Die Aufregung hatte sich gelegt? Wohl kaum, die jüngere Hyuuga war noch immer ziemlich aufgewühlt und Itoe runzelte die Stirn darüber. Hatte sie etwa das erste Mal einen aufdringlichen Jungen auf den Boden geschickt? Sie würde sich daran gewöhnen. Still schweigend schlürfte Itoe ihren Tee weg und dachte in dieser Zeit über viele Dinge nach. Aus diesen Gedanken wurde sie schlussendlich von Saki gerissen, die Itoes Frage bezüglich des Trainings wieder aufrollte und sogleich den heutigen Tag vorschlug. Itoe grübelte. Sprach doch eigentlich nichts dagegen, oder? Außerdem würde Saki sich so abreagieren können und Itoe fand heraus was ihre junge Mitbewohnerin so auf dem Kasten hatte. Aus diesen Gründen willigte Itoe ein, verabschiedete sich lächelnd von Junko und Shiro („Und damit wurde es zum Familienfest. Wir sehen uns.“) und verließ gemeinsam mit Saki das Teehaus.[/FONT]


tbc: Hyuuga-Dojo
 
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o Missionsstart: Händlereskorte o

Ah, die Einkaufspassage von Jôsei.
Kein Ort des Friedens und der Ruhe, sondern eher der Hort von Hektik und Gedränge. Wie immer wuselten die Menschen von einem Schnäppchen zum anderen, konnten sich gar nicht sattsehen an all den wundervollen Angeboten, welche die fleißigen Händler tagtäglich ansprechend drapierten. Die Luft war erfüllt von Gewürzen und dem Schweiß hunderter Leiber, welche sich behäbig von Schaufenster zu Ladentür und weiter schoben. In vielerlei Hinsicht erinnerte Rakugaki das alltägliche Treiben der noch alltäglicheren Menschen an das Verhalten einer Schafsherde. Sie wollten nur kaufen, vielleicht ein Häppchen zu Mittag essen und dann nach Hause. Primitiv, aber effektiv. Wenn das alles hier hübsche weiße Schäfchen waren, dann war er wohl das Quotenschaf, welches schwarz war. Obgleich er nun wirklich nicht aussah wie der typische Einkäufer, vor allem wegen des Kumogakureabzeichens um seinen rechten Oberarm, nahmen die Passanten keinerlei Notiz von dem unnatürlich großen 14-Jährigen, der lässig an der Mauer gegenüber eines ganz bestimmten Ladens lehnte, gekleidet in eine kurze Jacke und zerflissene Jeans. Mit ausdruckslosem Gesicht spähte er durch das Schaufenster in das Geschäft vor sich, in welchem sich seinen Informationen zufolge der etwas durchgeknallte Händler Yuuta aufhalten sollte. Sie würden ihn hier abholen und anschließend nach Konohagakure eskortieren, deshalb lehnte neben seinem angewinkelten Fuß auch ein Rucksack mit Zeug zum Schlafen, Waffen und allem Möglichen. Sie, das waren Yamanaka Akeno und er. Bisher war es nur er. Wo war sein Mitbewohner gerade? Ungeduldig warf Rakugaki einen Blick auf seine Armbanduhr. Der Typ sollte doch nur Essen für die Reise kaufen. Wie schwer konnte das sein? *Du hättest selbst gehen sollen. Am Ende schleppt er noch ne Rinderhälfte an oder sowas...* Na, dafür war es nun zu spät. Würde er einfach weiterhin das Schaufenster vor sich anstarren und keinerlei Anstalten machen, die Mission zu starten. Und wenn der Händler rauskam und ihn herwinkte - bevor er nichts zu Beißen hatte, ging Rakugaki nirgendwo hin.
 
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Einkaufen war immer wieder ein Abenteuer. Zumindest wenn man Akeno hieß und mit unschlüssiger Miene vor einem Regal stand, den Kopf leicht in den Nacken gelegt, um auch das betrachten zu können, was oben stand. Er war sich nicht mehr ganz sicher, was Rakugaki wohl gemeint hatte, als er sagte, er sollte Vorräte für die Mission kaufen. Meinte er damit ernsthaft Konserven oder Gurkengläser? Oder eher Brot? Oder vielleicht doch nur Kaugummi? Hm... mit dem Blick eines Mathematikprofessors, der gerade an einer besonders schweren Aufgabe knobelt, aber ganz genau weiß, dass er kurz vor dem Durchbruch steht, rieb sich der Yamanaka das Kinn, auf dem man sicherlich alles, nur keinen Bartwuchs finden würde und ließ den Blick der blauen Augen noch einmal über das Regal schweifen. Nein, wenn er es einmal logisch betrachtete, dann waren sie ganz bestimmt nicht auf Kaugummi aus, denn das kaute man dem Namen entsprechend ja nur, um es dann auszuspucken und irgendwie hatte er im Gefühl, dass das nicht besonders sättigend war. Zumindest nicht auf Dauer und schon gar nicht, wenn der Kauer irgendwann bestimmt an die zwei Meter groß sein würde... ob Rakugaki wohl noch wachsen würde? Ob er dann seine Kleidung auftragen.... ehm, nein. Die war eh vollkommen kaputt und wenn er so nachdachte sicherlich kontaminiert odre so. Bestimmt überlebten einen Atomkrieg nur Kakerlaken und seine Kleidung, man könnte mal eine Wette drauf abschließen. Mit tänzerischem Schwung drehte sich der Junge abrupt um, ließ das Regal hinter sich und hielt auf einen ganz anderen Punkt zu. Ich habe keine Ahnung, was ich hier tue. Und das war die Wahrheit. Ihm wollte beim besten Willen gerade nicht sinnvolles einfallen, was er auf die Mission mitnehmen könnte, abgesehen von seiner Ninjaausrüstung, aber die war bekanntlich ja nicht essbar! Wobei er sich sicher war, dass Schokoshurikens sicherlich der Hit wären, besonders unter kitschigen Kunoichi. Kitschige Kunoichi, oh, er war ja so ein Dichter... seine Hand schoss vor und umschloss ein paar Dosen, um sie in seinen Korb zu legen, bevor er wieder wendete und dabei darüber nachsinnierte, ob er sich nicht einmal irgendwann eine größere Waffe anschaffen sollte. Sie musste ja nicht aus Zuckerguss bestehen oder süß sein, es reichte schon vollkommen, wenn sie groß war. Einfach nur so. Oder gelb! Oder beides! Gelb, groß und zum Anbeißen... vielleicht tat es ja auch eine Banane. Er könnte Bananen kaufen, warum auch nicht? So wanderte also ein bisschen Vitamin in seinen Korb, ehe er noch diverse andere Sachen einsteckte und damit an die Kasse ging. Schließlich führte sein Weg noch eben zum Bäcker, ehe er den ganzen Kram sehr fachmännisch, wie er fand, in einer Schriftrolle versiegelte und diese in seiner Beintasche unterbrachte. Schriftrollen waren auch eine tolle Sache, wer brauchte da noch Kängurus, um seine Einkäufe tragen zu lassen - oder Kinder, die das für einen erledigten. War er nicht selbst noch ein Kind? Warum trug er dann nicht... oh, das tat er ja. Er patschte sich selbst über seine Unbedachtheit lächelnd an die Stirn und machte sich gut gelaunt auf den Weg zum Treffpunkt in der Einkaufspassage, wo Rakugaki schon auf ihn wartete. Oh, hatte er sich verspätet... das war aber nicht seine Absicht gewesen! Mit zutiefst beschämter Miene trat er ihm unter die Augen, um sich ernst gemeint entschuldigend zu verbeugen und zu nuscheln: "'Tschuldigung, wenn ich zu spät bin..." Wer konnte einem so goldigen Wesen schon lange böse sein? Vielleicht, wenn er bemerkte, wie willkürlich der Proviant zusammen gestellt war... aber das hatte Akeno schon längst verdrängt und es interessierte ihn auch nicht.
 
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Eigentlich hatte er es mit seiner allerersten Mission ja ganz gut getroffen. Sie war nicht übermäßig anstrengend, weil man nur einen Händler von A nach B befördern musste, dementsprechend würden sie vermutlich in keine ernsten Gefahren geraten, außerdem war er der Leiter. Nun, er hätte die Mission auch geleitet, wenn die Dorfverwaltung gemeint hätte, es wäre toll, wenn man einen geistig Gestörtem die Befehlsgewalt gab, denn wenn er so über seine Erfahrungen mit Akeno und Aufgaben nachdachte, war es allemal besser, wenn er sich darum kümmerte, sonst gab es sogar auf einer einfachen Eskortmission Mord und Totschlag. Gleich beides. Ja, es war eine gute Idee, dass er den Boss machte, so würden sich die Beschäftigungen sinnvoll verteilen. Während er also alles Organisatorische geplant hatte und sich überlegte, wie lange die Reise in etwa dauern würde, wo sie Stopps machen konnten und so weiter, bekam sein bester Freund die niederen Arbeiten wie die Essensbeschaffung, die für ihn mit Sicherheit schon fordernd genug waren. Er würde seine Zeichenhand darauf verwetten, dass Akeno gerade vor einem Regal stand und keinen Schimmer hatte, was zu tun war. Genervt zwirbelte Rakugaki genau fünf Sekunden eine verirrte Haarsträhne, bis er sich selbst im Schaufenster sah und erkannte, wie weiblich das anmutete. In den Hosentaschen machten sich Hände auch ganz gut. Gerade hatte er seinen besten Freund abgeschrieben und entschieden, einfach alleine in den Laden zu gehen, bevor ihr Auftraggeber noch verrückter wurde, da bog sein blonder Lakai auch schon um die Ecke. Aber wie sah er denn aus? Hatte man ihn ausgeraubt oder so? Alarmiert wanderte sein Blick den kleineren Körper vor sich rauf und runter, auf der Suche nach Verletzungen, die nicht von ihm stammten, konnte jedoch keine entdecken. Er war fast soweit zu fragen, da verbeugte sich der Trauerkloß und murmelte eine Entschuldigung, weil er sich verspätet hatte. Das schlug ihm so auf die Eier? Ernsthaft? Rakugaki verdrehte die Augen, streckte eine Hand aus und piekte mit seinem Zeigefinger mitten auf die Stirn seines besten Freundes, nicht brutal, aber fest genug, dass er den Nachdruck noch spüren würde, während er sich von der Mauer abstieß, seinen Rucksack schulterte und die Straße überquerte. Das war ihm ja nicht mal einen Kommentar wert ...
Im Laden selbst gab es Einiges zu sehen, aber keinen Besitzer. Antiquitäten stapelten sich aufeinander, alte Hüte, Karten, Bücher - unnützes Krams. Bei seinem Kumpel war sicher Akeno im Wunderland, aber er achtete nicht auf all das, sondern hielt auf ein Schild an der vollgestellten Theke zu.

Bin gerade Kuchen essen! Wenn ihr die Shinobi seid, schließt einfach auf! Den Fundort des Schlüssels? Kuck-kuck!

Oh. Kuck-Kuck. Außerordentlich hilfreich. "Ey, Akeno, schau mal, ob du irgendwo nen ausgestopften Vogel findest." Die genaue Benennung der Art würde Rakugaki selbst vornehmen. Schon gruselig, dass es ausgerechnet um Vögel ging, wo er sich doch so gut damit auskannte - oder war er etwa auf der falschen Fährte?
 
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Warum sagte man volkstümlich eigentlich, dass einem die Augen übergingen? Wie kam man auf die geradezu behinderte Idee, die Augäpfel eines Menschen könnten aus ihren Höhlen kommen, weil es so viel interessantes und neues zu bewundern gab? Immerhin gehörten sie in den Schädel, nicht an die frische Luft und schon gar nicht in Marmeladengläser in einer Nährlösung, in der sie dann herum schwammen, wie... egal. Lag es vielleicht daran, dass man, wenn man die Augen aufriss, Sorge bekommen konnte, dass genau das geschah? Lag es daran? Oder meinte man damit eher, dass man die Sternchen schon in den Augen des Begeisterten sehen konnte, wenn er diese aufsperrte? In diesem Falle gingen dem jungen Yamanaka gerade die Augen über - und wie sie das taten. Ganze Galaxien explodierten hinter den blauen Seelenspiegeln, füllten den Blick, der bisher von Staunen geprägt war, mit einer Neugierde, die man am besten von Kindern kennt, die sich in einem Spielzeugladen wiederfinden und einfach alles ausprobieren wollten. Dummerweise waren diese Dinge nicht darauf ausgelegt, dass man damit spielte und da sich der Junge ungeachtete der Situation gerne und oft wie der Elefant im Prozellanladen verhielt, wäre es wohl klüger gewesen, auf ihn Acht zu geben. Tat aber niemand und so hatte er bereits eine wertvoll aussehende Tasse in der Hand und saß ganz gentlemanlike auf einem antiken Stuhl, als Rakugaki eine sehr seltsame Frage stellte. Ausgestopfte Vögel? Hm... er stellte das Teeservice wieder ab und blickte sich um. Wenn man Probleme hatte, eine Antwort auf eine Frage zu geben, in der nach dem Aufenthaltsort von etwas bestimmtem gefragt wurde, dann konnte das zwei Gründe haben: Nummer eins: Man hatte keinen blassen Schimmer, wo es sein sollte. Nummer zwei: Es gab gleich mehrere Orte und sogar zu viele, um sie alle auf einmal zu nennen. "Da ist einer und da und da, da, da, da, da... und da!" Er zeigte kurz nacheinander auf die Wand hinter Rakugaki, eine Kommode, noch eine Wand, eine Vitrine, in der man gleich einen ganzen Schwarm finden konnte und auf die Ladentheke selbst. "Vielleicht nistet ja einer in deinen Haaren...", schlug er zudem grinsend vor, die Trübsal aufgrund des Zuspätkommens war schon längst vergessen. Er überschlug dieses Mal eher feminin die Beine und schlenkerte mit der Hand zur Seite. "Was willst du mit noch einem Vogel?", fragte er mit beinahe beiläufiger Stimme, ehe er aufsprang und dabei fast das Service mit sich riss, zu Rakugaki hüpfte, auf den Zettel guckte und dann nachdenklich eine Schleife drehte, um mit dem Finger auf eine Uhr zu zeigen, die kurz vor voll stand und reichlich voluminös für ein recht kleines Ziffernblatt schien. "Guck, guck - Kuckuck!" Und mit einem leiser werdenden, periodischen "Kuckuck..." machte er sich davon zu dem Zeitmesser, um leicht mit dem Knöchel dagegen zu pochen. "Jemand zu Hause?" Hatte ihr Auftraggeber sich etwa geschrumpft und feierte da nun seine Teeparty? Etwa seinen Nichtgeburtstag mit einem Hasen und einem kleinen Mädchen namens Alice, das sich händeringend fragte, wie sie hier nur hergeraten war und nun alles daran setzte, auf einem kleinen mechanischen Vogel in die Freiheit zu reiten? Auf Marsch, Herr Kuckuck, bis zur Unendlichkeit und so! Ob der skurrilen Vorstellung glucksend presste Akeno das Ohr an die Uhr, um zu gucken, ob er etwas von drinnen hören konnte, bevor ihn wirklich ein kleines Mädchen entgegen flog. Vielleicht sollte er sie einfangen und als Waschfrau anstellen... aber nein, das wäre ja, als wäre Gaki ein Riese und nein. Das Schicksal wünschte er nicht einmal seinem ärgsten Feind. Er hatte keinen... brauchte man so etwas zwingend?
 
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Er hatte es ja schon gewusst, als der letzte Ton auf seinen Lippen verklungen war, aber er konnte es einfach nicht lassen. Wenn man Akeno eine Aufgabe gab, erledigte er diese zwar durchaus - aber eben nicht so, wie man sich das eigentlich vorgestellt hatte. Es war vielleicht das kleinere Übel, ihn auf Vogelsichtungstour zu schicken, statt am Ende einen ganzen Laden sündhaft teurer Antiquitäten bezahlen zu müssen, aber effektiv für ihre Mission? Eher nicht. Leicht entnervt über die idiotische Wendung mit dem Rätsel betrachtete Rakugaki also gerade die Tür in die Privatgemächer von Yuuta, wohin sie ohne Schlüssel keinen Zutritt hatten, wie ein Schild darauf verriet, und überlegte, ob er sie eintreten konnte, ohne, dass die recht wacklig aussehenden Regale links und rechts davon ihren Inhalt auf den Boden warfen. Eher nicht. Blieb also nur die Lösung der Kuckkucksfrage. Immerhin hatte er direkt auf einen Vogel geschlossen, auch wenn es einen solchen in diesem Laden offenbar nicht gab. Während Akeno in höchster Laune die einzelnen Standorte nannte, wanderte sein Blick nämlich über eben jene, verweilte kurz, und sortiere dann einen nach den anderen aus. Schwalbe, Spatz, Elster, sogar ein Rabe war dabei, aber kein Kuckkuck. So ein Pech aber auch. Vielleicht spielte es ja auch etwas anderes an? Ein Hut möglicherweise, an dem eine Vogelfeder steckte. Stirnunzelnd studierte er noch einmal die Nachricht, darüber fluchend, dass das Entziffern ewig dauerte, ehe er den Blick hob und Akeno dabei zusah, wie er einen Kommentar über seine Haare losließ, der gewissenhaft missachtet wurde. Der andere Hinweis jedoch, nämlich den mit der Kuckkucksuhr, der war Gold wert. Manchmal hatte der Irre wohl doch seine genialen Momente. Selten, aber wenn, dann perfekt. Der Größere durchmaß den Laden mit energischen Schritten, zupfte seinen besten Freund am Kragen zur Seite - am Ende schlug er sich noch ein blaues Auge mit dem herauskommenden Vogel - und wartete, bis eben dieser mit dem typischen Kuckucksgeräusch aus seiner hölzernen Behausung zwitscherte. Und da steckte ja auch schon ein Schlüssel in seinem Schnabel, ausgezeichnet. Ohne seinen Kumpanen eines Blickes zu würdigen zupfte Rakugaki eben jenen aus seiner Stelle und machte sich direkt daran, den hinteren Bereich des Ladens aufzuschließen. Was sie wohl dahinter erwarten würde?
 
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Geheimnisse und daran anknüpfend auch geheime Verstecke hatten immer den Reiz des Verbotenen an sich kleben, das wusste Akeno schon länger. Wahrscheinlich konnte man jeden fragen und würde immer auf dieselbe Antwort stoßen: Dinge wurden vor allem dann zum Abenteuer, wenn sie die Gefahr borgen, dass man Ärger bekommen konnte, wenn sie eine Spur illegal waren oder zumindest so versteckt, dass sie nicht gleich offensichtlich auf seiner Nase tanzten. Auch der Kuckuck und seine Behausung fielen perfekt in dieses Schema, ebenso wie die Aufgabe, die der Ladenbesitzer den beiden Genin ganz offensichtlich gestellt hatte. Natürlich hätte man auch einfach sagen können, dass sie gefälligst warten sollten oder man hätte den Schlüssel woanders deponieren können, wo die Wahrscheinlichkeit groß war, dass nur Ninjas ihn finden konnten, aber so hatte es fast schon wieder den Anschein, als wolle ihr Auftraggeber sie testen. Im Grunde genommen hätte jeder einigermaßen in Rätseln begabte Mensch auf den Aufenthaltsort des Schlüssels kommen können und die Frage wäre wohl geblieben, ob er es toleriert hätte, wenn irgendein Fremder mit diesem wichtigen Gegenstand herum gurkte. Andererseits, was waren Rakugaki und er denn dann schon groß anderes? Sie kannten ihn nicht und nur weil sie Stirnbänder ihres jeweiligen Dorfes trugen, musste das noch lange nicht bedeuten, dass sie vertrauenswürdig waren. Apropos, Stirnband... sein Mitbewohner hatte eher ein Armband, während er mehr ein Halstuch besaß, aber das schien ja die Leute von der Dorfverwaltung nicht groß zu stören. Was seinen eigenen Ort dieses Dinges anging, da variierte er eh, denn Routine war langweilig, was wiederum doof war. "Oi, pass auf Alice auf...", meinte er, als er zur Seite gezogen war und darauf wartete, dass ein kleines blondes Mädchen auf einem Vogel herausgeflogen kam. Natürlich passierte nichts dergleichen, stattdessen federte ein Vogel an einer Ziehharmonikaähnlichen Konstruktion heraus, imitierte den charakteristischen Ruf dieses Federviehs und händigte Rakugaki einen Schlüssel aus, den dieser auch sofort an sich nahm. Akeno wiederum interessierte sich irgendwie gerade viel mehr für den wunderschön gearbeiteten Kuckuck, streichelte vorsichtig das Köpfchen und trauerte ihm sogar eine Millisekunde nach, als er wieder in sein dunkles Reich verschwand. Sicherlich war er ganz furchtbar einsam da drinnen, so kalt und dunkel... wie konnte man ihn da nur einsperren?! Halt, er lebte nicht, dann ging das wohl gerade noch so in Ordnung und musste nicht mit dem Tierschutz verhandelt werden. Er könnte ihn natürlich auch adoptieren, obwohl man dafür sicherlich schon volljährig sein musste und von so einem Alter war er ja leider noch etwas weiter entfernt...
Als er ein Klacken hörte, fuhr der blonde Schopf des Jungen herum und er bemerkte, dass Rakugaki eine der Türen im hinteren Bereich des Ladens erfolgreich hatte öffnen können. Das war erstaunlich sanft für seine Verhältnisse, da der Junge immer ein wenig im Stress mit Türen, Schlössern, Schlüsseln und ihren Anhängern war. Oft bekam er sie nicht sofort auf, manchmal trat er sie ein und den künstlerischen Wert seiner Basteleien schien er auch nicht zu verstehen. Das war traurig... aber nun sollte er sich einmal vorbildlich verhalten und sich konzentrieren! Er ließ die Kuckucksuhr mit dem armen Tier darin also schweren Herzens links liegen und betrat hinter dem Anderen die Privatgemächer ihres Auftraggebers. Da der breite Rücken Rakugakis seine Sicht versperrte, musste er sich zunächst auf andere Sinn als den Sehsinn verlassen, aber das reichte auch ohne Zweifel vollkommen aus, denn als er die Tür durchschritt, kam ihm eine wahre Duftwolke entgegen. Hustend presste er sich die Hand vor Mund und Nase und spähte an dem Blauhaarigen vorbei. Moment... war ihr Auftraggeber nicht männlich? Sein Möbilar jedenfalls erinnerte ihn eher an eine Omi mit ganz vielen Katzen, zusammen gewürfelte Sessel und Teppiche, Stickdeckchen... "Aww… Kuchen!", machte er jedoch, da beinahe überdeckt von dem schweren Duft der unwiderstehliche Geruch von Gebäck durch die Luft schwirrte.
 
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Kuchen ... Auch Rakugaki mochte Kuchen. Besonders dann, wenn er noch nichts gegessen hatte, wie es derzeit der Fall war, immerhin waren sie eigentlich ganz früh aufgebrochen, damit sie sich auch ja nicht verspäteten. Sogar noch früher als eigentlich nötig, aber er hatte Akenos Verzögerung ja schon kommen sehen, man kannte sich nach jahrelanger Freundschaft eben doch ein bisschen mehr, als es einem vielleicht lieb war. Beinahe hätte sich Rakugaki ja in dieser kuscheligen Wohnung wohlgefühlt, aber er wäre wohl nicht er, wenn es nicht zu meckern gegeben hätte! Beispielsweise den bestialischen Gestank nach schwerem Parfüm und Katzenpisse. Bei ihm roch es im Bad manchmal nach Rasierwasser und Deodorant, aber nichts hatte Ähnlichkeit mit dieser ekelerregenden Duftwolke. Kitschige Deckchen und Möbel standen herum, allesamt schienen sie aus einer alten Seifenoper geklaut. Er wollte ja nicht unhöflich sein, aber es drängte sich irgendwie der Eindruck auf, dass ihr Auftraggeber ein klein wenig vom anderen Ufer war. Er würde sich einen Schlafsack weit entfernt von ihm suchen, egal ob er nun richtig lag oder nicht.
Sich die Nase mit zwei Fingern zuhaltend, spazierte er also einen Flur entlang und gelangte in einen etwas größeren Raum, der von einem niedrigen Tisch dominiert wurde, an dem eine ganze Teeparty stattfand: Ein blonder Mann mit nach oben gekringeltem Schnauzbart saß einer fetten, weißen Katze gegenüber und unterhielt sich angeregt mit ihr. Okay. Das war wohl etwas für Akeno. Die übrigen zwei Seiten des Tischchens waren ebenfalls gedeckt, aber frei. Oh nein ... Als hätte er es geahnt, blickte in diesem Moment der Mann auf, der Yuuta sein musste, und winkte den beiden energisch zu. "Ah, ihr beiden müsst die Shinobi sein, ja? Kommt rein, setzt euch! Setzt euch! Ich habe euch erwartet~" Yuutas Stimme war unnatürlich hoch für einen Mann ... er wollte sich nicht setzen. Aber das hier war eine Mission, was blieb ihm anderes übrig? Schicksalsergeben hockte er sich also im Schneidersitz vor den Tisch, ungeduldig, weil er eigentlich erwartet hatte, dass sie direkt aufbrechen würden. Für eine Teeparty wurde er nicht bezahlt ... "Wer seid ihr denn, meine Lieben? Ich bin Yuuta, ihr dürft mich gerne direkt so nennen, und das hier ist Mushi-hime, meine persönliche Prinzessin..." Rakugaki ruckte mit dem Kopf und knirschte leise mit den Zähnen, um den Drang, Amok zu laufen zu widerstehen. Als er mit untypisch tiefer, vor Zorn grollender Stimme antwortete, erhob sich die fette Katze und hüpfte ihm auf den Schoß, was er mit einer Versteifung sämtlicher Körperpartien gerade noch so tolerierte. "Atarashi ... Ryakuga ..." "Ahh, Ryakuga-cha -" "Atarashi-san." "Atarashi-san, ohoho. Und wer bist du?" Wimpernklimpernd blickte er zu Akeno. Hoffentlich war der genauso gesittet wie Rakugaki. Irgendjemand musste ihn nämlich innerhalb von zwei Minuten zur Ruhe bringen, sonst gab es Katzenbraten ...
 
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Während Rakugaki also schon zu Anfang ihrer Mission am Rande eines Nervenzusammenbruches stand, ging es Akeno ganz prächtig, man mochte gar sagen, dass er angetan war. Natürlich, auch seinen Geschmack traf man weder mit Geruch noch mit Ausstattung dieses Zimmers, aber dafür berauschte ihn der Anblick zweier freier Stühle und der Tatsache, dass er wohl von einer imaginären Teeparty in der Kuckucksuhr zu einer echten geraten war, ungemein. An der seltsamen Gestalt des Händlers störte er sich nicht besonders, sondern richtete den Blick seiner blauen Augen recht schnell auf die fette weiße Katze, die da auf dem Stuhl saß. "Katzeeeee!~", stieß er aus und hatte sich das Tier gekrallt, ehe es seinen Freund belästigen konnte, um es auf den eigenen Schoß zu ziehen und mit einem breiten kindlichen Grinsen zu streicheln. Aw, er mochte Katzen, die hatten so ein schönes, weiches Fell, vor allem diesen hier. Und gerade besonders fette Gestalten dieser Art hatten zwar ein wenig ihrer natürlichen Eleganz verloren, aber dafür waren sie umso mehr dazu geeignet, sie als Kuscheltierersatz zu missbrauchen! Auf die Frage, wer die seien antwortete Rakugaki ziemlich verspannt, beinahe unterdrückt wütend, während Akeno nur Mushi-hime (Welch ein Name übrigens. Fügte man einen Konsonanten ein und man hatte ein Wortspiel, das sicherlich vor allem pubertierende und generell versaute Gemüter zum Wiehern bringen würde. Akeno verstand es nicht.) an sich drückte, was die Katze mit einem kläglichen Miauen ertrug und mit breitestem und fröhlichstem Grinsen, das sein Gesicht von Gleich auf Jetzt in eine strahlende Sonne verwandelte, antwortete: "Ich bin Akeno." Kein Nachname, einfach nur der Vorname und die Tatsache, dass er wohl auch ein bisschen durchgedreht war. Wahrscheinlich würden sie sich ganz fabelhaft verstehen, während Rakugaki die Krise bekam, aber über solch einen Zusammenhang dachte er erst gar nicht nach. Hätte er den Familiennamen nennen müssen, so würde man ihn wohl von Anfang an mit einem Clan in Verbindung bringen, der sich die Meisterung der Psychologie auf die Fahnen geschrieben hatte. Musste nicht sein, fand der Junge, denn so konnte er viel ungestörter damit beginnen, das Subjekt des heutigen Tages auseinander zu nehmen. So sinnfern und willkürlich er herüberkam und wohl im Grunde auch war, er war nicht vollkommen unbegabt darin, Analysen über Menschen zu erstellen, die ihm begegneten, erst recht nicht, wenn sie ein wenig von der Norm abweichten - oder eben auch ein bisschen mehr. Schließlich hatte er gerade mit diesen die meiste Erfahrung gesammelt, wie traurig das auch klang: Akeno verstand Irre besser als normale Menschen. Generell war diese Unterteilung aber Humbug, wenn man ihn fragte, denn die meisten Menschen, die eine leichte geistige Derangiertheit besaßen, waren friedlich und nett, die Normalen zettelten die Kriege an und töteten. Obwohl Akeno das im Grunde auch konnte... welch ein Glück also, dass er hier stattdessen eine Katze streicheln durfte, die sich inzwischen auch auf seinem Schoß eingekringelt hatte und unter den kreisenden Bewegungen seiner Hände leicht zu brummen begonnen hatte. Er fand es ja eigentlich vor allem faszinierend, welche Geräusche diese Tiere dadurch erzeugten, dass sie irgendwie zu vibrieren begannen... ob es deswegen so viele Damen gab, die diese Tiere mochten? "Oi, oi, gibt es Kuchen?", fragte er also immer noch allerbester Laune und ließ die Sonne in seinem Hintern noch ein wenig heller scheinen, sodass man sicherlich keine weitere Beleuchtung gebraucht hätte.
 
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Manchmal hatte es sein Gutes, einen völlig Durchgeknallten dabei zu haben, der sich in neun von zehn Fällen wie ein kleines Kind benahm. Man wurde von fetten Katzen erlöst, die sich in seine Richtung bewegten, weil sie glaubten, dass die tiefe Stimme des Dunkelhaarigen der Lockruf eines Männchens war oder so. Was auch immer das Vieh dachte, es war jetzt gut aufgehoben in den Fängen seines kleinen Freundes, der es mit etwas Glück zu Tode knuddeln würde. Ein schöner Tod? Nicht für den berührungsempfindlichen Sprayer. Wobei es keine schöne Art zu sterben gab, eigentlich. Wahnsinnig philosophisch. Man musste sich eben ablenken, wenn irgendeine eigenartige Tunte neben einem saß und mit trällernder Stimme in den Nebenraum entschwand, nachdem Akeno um Kuchen gebeten hatte. Mit einem Blick, als wolle er seinen Freund die Gedärme aus dem Körper reißen, nippte Rakugaki an der quietschrosa Porzellantasse mit Blümchenmuster. Sie hatten keine Zeit für Kuchen, verdammt. Wollte der Händler nicht eskortiert werden? Nun machten sie hier eine Teeparty. Er würde niemals hier blei ... war das ein Schokoladenkuchen? Als er Schritte hörte, wandte sich der große Junge um und erbllickte einen monströsen Kuchen, über und über mit Schokoglasur, Streuseln und Zuckerguss bedeckt. Man konnte die flüssige Versuchung im Innern beinahe riechen. Nun gut ... vielleicht ein Stück. Yuuta schnibbelte fröhlich mit einem riesigen Messer - welches Rakugaki genau im Auge behielt - ein Stück ab, das ungefähr so groß war wie Mushi-hime und legte dieses vorsichtig auf den Teller vor Akeno, ehe auch er eine Ladung bekam, mit der er die nächsten Minuten sicherlich beschäftigt sein würde. Wie sollten sie so einen Marsch überstehen?! "Schlagt zu, Jungs. Wir haben einen weiten Weg vor uns! Ich habe schon alles gepackt, wir können also gleich aufbrechen, wenn ihr satt seid. Ihr Ärmsten seht ja komplett unterernährt aus~" Wenn 'normal' ist, wie er seine Katze sieht, werden wir auf dieser Mission gemästet... Aber war das schlecht? Zu kostemlosen Essen sagte man nicht Nein. Und so machte sich Rakugaki an das große Schlemmen - Akeno, übernehmen Sie.
 
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Es gibt Augenblicke, in denen man bedauert, nur zwei Hände und einen Kopf zu besitzen, weil man sich nicht entscheiden kann, was man zuerst tun sollte. So saß Akeno mit einer fetten Katze auf dem Schoß da und streichelte sie, versenkte seine Finger immer wieder in dem weißen, langen Fell, während seine Augen doch immer größer werdend an etwas hingen, das hereingetragen wurde und sooooo lecker aussah, dass ihm fast schon beim Gedanken daran der Sabber aus dem Mundwinkel tropfte. Das war wohl tatsächlich ein Kuchen, der seinesgleichen suchte, gewaltig wie der Rucksack auf Gakis Rücken und wahrscheinlich so hoch kalorisch, dass er den Rest der Mission nichts mehr zu sich nehmen musste. Er schielte rasch zu Rakugaki hinüber und selbst der schien dem Essbaren nicht abgeneigt zu sein. Tatsächlich war sein Mitbewohner wohl eher unterernährt als er, der ja als vollkommen normal zu beschreiben war, aber ansonsten traf diese Beschreibung wohl weniger gut auf das ungleiche Duo zu. Mit funkelnden Augen beobachtete er, wie ihr Auftraggeber ein ebenso gewaltiges Stück absäbelte und auf einen Teller legte, den er ihm zuschob. Ihm! er bekam ein riesiges Stück Kuchen umsonst, während er eigentlich arbeiten sollte? Was konnte es denn besseres geben? Mit einem enthusiastischen "Danke sehr!" schnappten flinke Finger nach der Gabel, die neben dem Teller lag und begannen mit dem Festmahl.
Während er beinahe andachtsvoll ein kleines Stückchen der braunen Masse von dem Rest löste, indem er die Kante der Gabel zum Abtrennen benutzte, formten sich seine Lippen zu einem stummen Uuuuuhhh! und untermalten damit nur noch mehr den Ausdruck von neugieriger Aufgeregtheit, als habe er noch nie einen Kuchen zu Gesicht bekommen. Das Stück landete allerdings umso schneller in seinem Mund, wo seine Zähne es rasch in einen süßen Brei verwandelten, während die Geschmacksknospen auf seiner Zunge meldeten, dass dieses Ding wahrscheinlich nur aus Zucker und Fett bestand. Allerdings war das für ihn sicherlich kein Argument, mit dem Essen aufzuhören, ganz im Gegenteil: er war ja keines dieser hysterischen Mädchen, die auf ihre Figur Acht gaben, als würde ein Kilogramm zu viel auf den Rippen ihre Chancen bei anderen Geschlecht halbieren. Da Akeno sich in keinem Fall für sie interessiert hätte, war ihm das sowieso egal, er fand nur generell, dass fette Menschen hässlich waren, fette Tiere waren manchmal ganz putzig, solange sie Fell besaßen, welches die überflüssigen Pfunde kaschieren konnte. Mit vollem Mund kauend, schloss er genüsslich die Augen und mampfte zwischen zwei Bissen: "Warum wollen Sie eigentlich nach Konoha, Yuuta-san? Der Kuchen ist übrigens super." Und tatsächlich hätte er noch weit mehr essen können als nur das, was bisher den Magen des Jungen füllte, rein theoretisch zumindest. Was seine physischen Grenzen waren, war sicherlich schneller erreicht und man durfte sich fragen, ob es so klug war, sich nun vollzufuttern... aber er konnte doch nicht mitten drin aufhören, oder? Seine Lippen waren bereits über und über mit Schokolade bedeckt, selbst an seiner Nasenspitze klebte ein wenig davon - Wenn Akeno Schokokuchen aß, dann sah es aus, als habe er ein Massaker unter Schokomenschen veranstaltet. Sollte man ihn nicht lieber aufhalten, ehe man ihn rollen musste? Er selbst war wohl viel zu unvernünftig dafür...
 
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Seinen hauseigenen Studien zu Folge standen die Faktoren Schokoladenkuchen und Hosenbund in direkt proportionalem Verhältnis, was allein schon dadurch belegt wurde, dass sich eben dieser unangenehm eng anzufühlen begann, als die Hälfte seines Kuchenstückes verschlungen worden war. Langsam war es Zeit, eine kurze Pause einzulegen, sonst würde er sich noch übergeben müssen oder so. Umsichtig schabte er mit der Kuppe seines Daumens die Schokolade von seinen Lippen und lutschte diese dann für einige Sekunden von seinem Finger, während sein Blick von Akeno zu Yuuta und zurück huschte, kurz an seinem Freund hängen blieb - wie konnte man sich so einsauen, ehrlich mal. Der wortkarge Junge beschloss, sich ein wenig zurückzulehnen und dem Gespräch zuzuhören, vielleicht konnte man ja in Ninjamanier versuchen, das Kuchenstück seines besten Freundes verschwinden zu lassen, damit dieser sich nicht überfraß und nach wenigen Metern in den am nahesten gelegenen Busch reiherte. Oh Mann ... war er Akenos Vater oder so? "Ach, geschäftliche Beziehungen. Ich muss eine ganz besondere Ware abholen, aber ich bin auch nicht mehr der Jüngste, leider. Weißt du, früher war ich genauso abenteuerlustig wie ihr! Ich war fahrender Hänlder und habe die ganze Welt gesehen, aber das Geschäft warf nicht genug Gewinn ab, dass ich und Mushi-hime damit hätten leben können..." Traurig senkte Yuuta den Kopf, seine fette Katze maunzte mitleidig. "Wir sollten bald aufbrechen. Wo steht die Fracht?" Die Stimme des Dunkelhaarige durchbrach die sich ausbreitende Stille wie ein Messer, das durch Schokokuchen säbelte. Ups? Yuuta hob sofort den Kopf und starrte ihn scheinbar gekränkt darüber an, dass er ihm nicht genügend Beachtung schenkte, da das jedoch nicht wirkte, zeigte er hinter sich auf eine Reisetasche, die beinahe überquoll. Großartig. "Dann ab." Leise ächzend erhob sich Rakugaki aus seinem Sitz, schnappte sich besagte Tasche und warf Yuuta seinen Türschlüssel in den Schoß. "Akeno, du trägst das Vieh. Und wisch dir deinen Mund mal ab, Saubär."
 
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Nein, Rakugaki war nicht Akenos Vater und er war ziemlich froh darüber. Er wusste nicht mehr besonders viel von diesem Mann und sein momentaner Aufenthaltsort war für ihn ebenso unbekannt, wie die Antwort auf die Frage, warum er seine Frau in einem vollkommen destruktiven Zustand alleine gelassen hatte. Er interessierte ihn nicht und selbst wenn er da wäre, so könnte er unter Umständen die erste Person sein, der Akeno nicht auf der Stelle verzieh, wenn sie sich bei ihm entschuldigte. Er hatte keine Ahnung, ob alles besser gelaufen wäre, wenn er einfach da geblieben wäre, er wusste nur, dass er es nicht getan hatte. Natürlich wusste er, dass man sich nicht mit Kuchen überfressen durfte, aber diese Einsicht hatte nicht die nötige Schlagkraft, um ihn davon abzuhalten, noch einen Bissen zu nehmen... bis er tatsächlich aufhörte, weil sein Magen schmerzte. Dieser Schrei seines Körpers danach, dass er Aufhören sollte, wurde nicht überhört, sodass er die Hände auf das Bäuchlein legte und zufrieden lächelnd zu seinem Mitbewohner blickte, der irgendwie schon wieder griesgrämig wirkte. Der konnte aber echt nicht anders, nicht wahr? Na ja, das war sein Bier, ihm für seinen Teil ging es erstaunlich gut und das emotionale Hoch, in welchem er gerade wirbelte, schien gar kein Ende zu nehmen. Vielleicht lag das auch an der Überdosis Schokolade, die ja bekanntlich Endorphine frei setzte oder so in der Art, dass er im sechsten Himmel zu schweben schien, einen felligen Magenwärmer auf dem Bauch, den man wunderbar streicheln konnte. Auch lauschte er höchst interessiert der Geschichte ihres Auftraggebers, von wegen er sein mal ein fahrender Händler gewesen. Er war zwar nicht der Meinung, dass das besonders abenteuerlich war, aber er verschwieg es, nicht, weil er auf einmal Manieren gelernt hatte, sondern weil er ein wenig Sorge hatte, dass er nur rülpsen würde, sobald er den Mund aufmachte. Und das musste nicht sein. Stattdessen kraulte er Mushi-hime noch ein wenig. Sofort huschte der Blick zweier blauer Augen auf Rakugaki, als dieser wohl der Meinung war, dass sie schon genug Zeit verschwendet hatten. Och... war das so? Er hätte noch ein wenig hier sitzen bleiben können, fand er. Es hätte ihm auch nichts ausgemacht, nach ein bisschen Verschnaufen noch so ein Kuchenstück zu essen, aber der Größere schien dagegen zu sein. Manno, wie gemein! "Aaaaber!", meinte er in mauligem Kindergartenton, ehe er bemerkte, dass er scheinbar nichts mehr ausrichten konnte und sich widerwillig erhob, die Serviette schnappte und sie sich einmal quer übers Gesicht zog, sodass die meiste Schokolade daraus verschwand. Nur an seiner Nase hing noch ein Klecks, aber den übersah er bei seiner wenig enthusiastischen Säuberungsaktion. "Saubär ist sauber, Rapunzel...", nuschelte er eine Spur beleidigt, ehe er sich die Katze vom Stuhl schnappte und sie hochhob. Man, das Ding war aber auch nicht gerade leicht, was? "Na na na, du bist aber ganz schön schwer, Neko-hime~", meinte er in tadelndem Tonfall, ehe er das Köpfchen streichelte und das Tier angrinste. Die Katze starrte zurück, ausdruckslos wie immer, etwas gelangweilt und maunzte. "Das ist aber keine gute Ausrede...", meinte er stirnrunzelnd, gluckste dann und hob das Tier gut gelaunt hoch. Wie unfair, dass gute Laune immer so asymmetrisch verteilt war, nicht wahr? Während er zufrieden und glücklich war, schob Gaki schon wieder Frust... "Du könntest den Rucksack auch in 'ner Rolle versiegeln!", schlug er grinsend vor und deutete auf seine Beintasche in der sich solches Zeug eigentlich immer befand, auch ihre Vorräte würde er sicherlich nicht tragen. Warum auch, das war doch viel zu viel Gewicht...
 
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Rapunzel? Ernsthaft? Von allen Witzen über seine Haare, die in gewaschenem Zustand durchaus bis über seine Schulterblätter hinabreichen konnten, musste Akeno, der Superkreative, ausgerechnet diesen Begriff wählen? Na, wenigstens war er sauber, bis auf den dicken Klecks mitten auf seiner Nase natürlich. Mensch, manchmal war der Typ aber echt ein Baby ... und redete er nun auch noch mit einer Katze, nachdem er sich vollgefressen hatte? Rakugaki beschloss, den Blonden für einige Zeit mit keinem Blick mehr zu würdigen, sonst musste er noch Dinge tun, die er am Ende bereuen würde. Er wollte nicht alleine auf diese Mission gehen, alleine mit einem fetten Fellknäuel und einer Person, deren Geschlecht nicht genau festlegbar war. Bloß nicht. Außerdem konnte man den Yamanaka nicht alleine Zuhause lassen, das gab am Ende nur Ärger. Was blieb ihm also anderes übrig als den kleinen Kerl so zu akzeptieren, wie er war, mit all seinen Macken? Nichts. Yuuta-san kann seine Tasche auch selber tragen, sobald er abgeschlossen hat", blaffte er also auf dessen wenig geistreichen Kommentar mit der Schriftrolle. Zugegeben war das eine ziemlich gute Idee, aber Rakugaki mochte diese komischen Papierschnippsel, in die man Gegenstände stopfte einfach nicht. Er hatte seine Probleme damit die Beschriftungen zu lesen und deshalb im Ernstfall nicht das richtige Werkzeug zur Hand - aber das würde er natürlich niemals zugeben. Viel lieber spielte er den gestrengen Leiter, der keinerlei Rücksicht auf Zielpersonen gab, wie alt sie auch immer zu sein vorgaben. Irgendwie hatte er so gar keinen Respekt vor diesem Erwachsenen, das war schon sehr komisch ... aber Yuuta war ja auch nicht der typische Mann, oder? Wenn der daran denken würde, ihn zu verdreschen, würde er den Boden schneller küssen, als dass Rakugaki sich wirklich anstrengen musste ...
Und so durchschritten sie erneut den Gang beziehungsweise die Parfümwand, während Rakugakis Bauch ein mürrisches Rumoren von sich gab, was dem Überkonsum an Schokoladenkuchen zuzuschreiben war, aber leider laut genug war, dass es seine autoritären fünf Minuten irgendwie untergrub. Würde Yuuta nun endlich mal abschließen, damit sie sich auf den Weg machen konnten?
 
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