Yamanaka Akeno
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Oh man. Was für ein Saurier musste dem denn über die Leber gerannt sein, dass er so dermaßen schlecht drauf war? Er tat Akeno irgendwie schon wieder Leid, wo es ihm selbst doch so gut ging! Was nur hatte den Choleriker nun schon wieder so aufgeregt, dass er so unfreundlich war? Die Tatsache, dass er das war, nahm er eher unterbewusst wahr, konnte es nicht einmal gescheit in Worte fassen. Die Sache war nämlich, dass der große Junge eigentlich nie nett war, egal, wie sehr man das durch eine getönte Brille zu sehen versuchte, er hatte eine sehr grobe Art, mit anderen umzugehen. Vor allem mit seinem kleinen Mitbewohner, welcher das aber einfach überging, weil er sich sicher war, dass da etwas Gutes in ihm steckte. Immerhin kamen sie miteinander aus, wohnten sogar zusammen, das war doch im Grunde eigentlich schon Beweis genug, oder? Aber selbst jemand, der normalerweise unfreundlich war, konnte weniger grob und extrem unfreundlich sein und gerade schwenkte der Zeiger eher in Richtung des Letzten. Vielleicht mochte er den Geruch der Wohnung noch weniger als Akeno, viellecht hasste er Katzen oder aber er mochte Yuuta-san nicht? Hm... das konnte sein. Akeno wusste genau, wie die Gesellschaft auf Menschen reagierte, die etwas anders oder schräg tickten, sie sperrte sie weg, versucht sie zu ignorieren. Sie stießen mit ihren unflexiblen Denkweisen und Dickköpfen an eine Gummiwand, wenn sie mit ihnen zu kommunizieren versuchten, alles halbherzig selbstverständlich. Akeno machte ihnen dafür keinen direkten Vorwurf, Gaki erst Recht nicht, aber trotzdem fand er es nicht richtig. Sicher, ihr Auftraggeber war nicht nur ein bisschen tuntig, sondern auch noch seltsam wie sonst etwas, aber er schien es doch gut mit ihnen zu meinen, oder? Als sie wieder durch die Wohnung zurück gingen, bemerkte er in einem Spiegel, dass er immer noch Schokolade an der Nase hatte und wischte sie eilig weg, ehe er die Katze etwas sicherer unter einen Arm klemmte und, zu seinem Mitbewohner aufholend, die Hand nach seinem Ärmel ausstreckte, um daran zu zupfen und ihn auf sich aufmerksam zu machen. "Warum bist du schlecht drauf, Gaki-chan?~", fragte er mit fast schon besorgtem Ton, aus dem scheinbare Naivität nur so troff. Man durfte sich zwar fragen, inwiefern das zutraf, aber in diesem Satz schwang wirklich nur der reine Wunsch mit, ihn aufzuheitern - und dabei wusste er selbst, dass das ein vollkommen sinnloses Unterfangen war. Da grummelte auch schon der Magen des Anderen und Akeno konnte sich das obligatorische Kichern nicht verkneifen, ebenso wenig wie, ihm in den Bauch zu piksen und zu fragen: "Hm, war das zu viel Schokokuchen?" Dass sein eigener Magen sich in nervigen Eskapaden um sich selbst zu drehen schien, verdrängte er bisher noch ganz gut, denn noch hatte er ausreichend Ablenkung, die dafür wie geschaffen war. Was dann allerdings folgen würde, wenn er nichts anderes als seine Magenschmerzen zum überlegen hatte, würde man ja sehen. Akeno war sich allerdings jetzt schon sicher, dass sein Freund eine jammernde Version seiner selbst nicht gerne sehen würde, es könnte aber sein, dass diese folgen würde und er nichts dagegen würde tun können. So war das eben mit ihm - er war ein wenig wie das Wetter im April, unberechenbar.