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F4 - Die andere Seite des Sees

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Mameha Junko

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Plitsch!
Der Bodennebel kroch wabernd über die Wasseroberfläche des klaren Sees, während der Sonnenuntergang die Nebelschwaden in das Rot der Dämmerung tauchte – Rot war auch das künstliche Blut auf Junkos weißer Kleidung, rot waren auch die Explosionen, die von dem Kampfgetümmel auf der anderen Seite des Sees herrührten.
Plitsch … irgendwo schnellte ein Eisvogel ins Wasser und gab weiteren Aufschluss über die Idylle, welche hier für gewöhnlich herrschte. Wäre nicht der Kampflärm in der Ferne, der die Kulisse auf eigenartige Art und Weise untermalte, so wäre die Szenerie unendlich friedlich gewesen. Die Kunoichi fühlte sich müde und erschöpft aufgrund der Geschehnisse der letzten Tage, die sie ordentlich auf Trab gehalten hatten. Die eine Nacht hatte sie nicht geschlafen, um ein Gebiet zu verfallen, die andere Nacht hatte sie zum großen Teil damit zugebracht, einen Bluff zu vervollkommnen, dessen Spuren sich jetzt immer noch auf ihrer Kleidung und in ihrem Auftreten zeigten. Ihr Haar hing etwas wirr über die Schulter, während sorgfältig verteiltes Kunstblut den Eindruck erweckte, sie habe sich bereits vor Stunden an der Seite verletzt und Blut verloren. Auch Gras- und Staubflecken auf der Kleidung wirkten so, als habe sie sich mehrfach abgerollt und sei gezwungen gewesen, sich zu verteidigen – kein Wunder, die Chuunin hatte sich auch einige Male abgerollt, um diese Flecken so authentisch wie möglich zu gestalten. Wie grausam war doch ihre Pflicht, wenn man bedachte, was da auf sie zukam – per Funk hatte man ihr Bescheid gesagt, dass eine Gruppe von drei Shinobi sich auf diese Position zubewegen würde, und sie hatte das Gefühl, dass jeder einzelne davon nur darauf wartete, sich mit der Chuunin zu messen. Wahrscheinlich hatten sie sogar einen ausgeklügelten Plan vorbereitet, und Junko war durchaus gespannt, diesen in Aktion zu sehen. Aber ob das letztendlich für das Bestehen der Chuuninprüfung reichte? Es gab immer Tests in den Tests. Gerade Junko gestaltete es so und nicht anders, selbst für Menschen, die ihr teuer waren. Armer Ryoichi.
Plitsch!
Von Kayros’ Beteiligung wusste Junko übrigens nichts und hätte sich auch nicht daran gestört. Das Wasser war kühl und umschmeichelte ihre Beine, die sie in ihrer sitzenden, bequemen Haltung ins Wasser hielt. Der Baumstamm hielt ihr Gewicht zusammen mit dem des anderen sehr gut und man trieb ganz hervorragend über den Tiefen des Sees, ohne dabei Chakra für Wasserlauf verschwenden zu müssen. Die Kunoichi hatte wie eine anständige Fuutonninja natürlich bereits die Kunst gewirkt, mit der sie selbst unter Wasser atmen konnte – und das sogar für eine annehmbar lange Zeit. Sie konnte sich nicht weiter vorbereiten, jetzt galt es nur noch warten. Oh, und wie dekadent sie wartete!
„Das Spiel hat recht einfache Regeln, wenn man es genau bedenkt.“, bemerkte die Kunoichi in einem kühlen, rationalen Ton, während sie eine weitere Karte ausspielte. „Kreuz bedient. Ich hätte niemals gedacht, einmal in dieser Ruhe mit einem Sora-Shinobi Mau-Mau zu spielen. Unsere nächste Begegnung wird nicht so friedlich.“ Der Unterton war von einer gewissen Schärfe, sodass nur eine latente Drohung ausging – die Pflicht eines jeden Shiro-Ninjas war es nun einmal, in einer Situation wie dieser dem Sora-Ninja, mit dem sie sich widerstrebend verbündet hatte, zu zeigen, auf welcher Fraktionsseite man stand. Ein einfaches Muskelspiel, welches einfach zum guten Ton gehörte.
Und so, meine sehr verehrten Mitspielerinnen und –Spieler, wurde das Finale für das Chuuninexamen eröffnet – Junko und ein verbündeter Sora-Shinobi saßen zusammen auf einem Baumstamm, ließen diesen Treiben und spielten dabei in aller Seelenruhe Mau-Mau, während sie die Prüflinge erwarteten. Ganz nebenbei zeugte ein vernehmliches Plitschen davon, dass irgend etwas in schöner Regelmäßigkeit ins Wasser geworfen wurde. Perfekt für einen Hinterhalt – allerdings schienen diese beiden Prüfer hier die Genin zu erwarten und taten dies auf sehr arrogante Weise – sie schienen die Gefahr nicht ernst zu nehmen. Und einen Buben hatte Junko auch noch auf der Hand, was ihre Gewinnchancen steigerte.
 

Iwamoto Yuto

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"Ulkige Situation, sehr ulkig, aber doch auch irgendwie interessant."
Da saß er also auf einem Baumstamm, der auf dem See trieb und spielte mit einer ihm recht gut bekannten Person, eine Runde Mau-Mau. Es war definitiv anders als er sich selbst vorgestellt hatte, wie sie sich erneut treffen würden. Das es beim Examen sein würde, war ja schon fast abgesprochen, aber das sie zusammen auf einem im See treibenden Baumstamm, auf ein paar Genin warten würden, das wäre ihm wohl mit Sicherheit nicht in den Sinn gekommen. Wie es dazu gekommen war, war recht einfach zu beschreiben. Er hatte bis jetzt in den Examen nicht wirklich viel zu tun gehabt und nahm die Einladung, die man plötzlich über sein Headset vernehmen konnte, natürlich gerne an.
Würde nur die Sonne, die langsam aber sicher unterging und damit die Dämmerung ankündigte, die von Nebelschwaden verhangene Kulisse in ein dezentes rot tauchen, so könnte man vielleicht denken, dass die beiden Chuunin hier gerade definitiv ihren Spaß hatten. Da aber auch gewisse Explosionen, die auf der anderen Seite des Sees ausgelöst wurden, die Kulisse leicht rötlich färbten, war klar, dass sich die beiden in der unmittelbaren Nähe eines Schlachtfeldes aufhielten. Andererseits war es aber auch der Fakt, dass die beiden von unterschiedlichen Fraktionen waren und das Kartenspiel als eine Art Unterhaltung nutzten, bei der man zwar auch ein Duell bestritt, aber sich weder mit Worten, noch mit Angriffen attackieren musste. Einfach aber eben doch geschickt um eine Fassade aufrecht zu erhalten. Die Fassade der beiden Chuunin war recht einfach, sie kannten sich und wollten dies verbergen.
Bevor sie sich jedoch auf ihr etwas eigenartiges Duell gestürzt hatten, mussten natürlich noch einige Dinge erledigt werden. Zum einen eine kleine Aufklärung über ihre Gegner und zum anderen musste das Gebiet vorbereitet werden, damit man die drei Genin auch gebührend empfangen konnte.
Es würden also drei Gegner sein, zwei davon aus der gegerischen Fraktion und ein Gegner aus den eigenen Reihen - Kibo. Yuto konnte nicht wirklich sagen, dass er über ihn viel wusste. Man sah sich immer wieder mal, mal beim einkaufen oder bei einer Mission. Das er mit Blut kämpfte, hatte er schon einigermaßen mitbekommen, was ihn aber auch nicht wirklich weniger mysteriös wirken lies, da man weder ihn, noch das was er mit dem Blut oder auch alternativ so alles anstellen konnte. Die beiden aus der gegnerischen Fraktion kannte er logischerweise nicht, er hatte zwar ein leises Flüstern in seiner Erinnerungen, das ihm zuflüsterte das Junko mal etwas über einen Ryoichi erzählt hatte, gewiss war er sich nicht mehr ganz sicher aber wichtig war dies nun nicht. Was zählte war, dass man sich von ihm ein ganzes Stückchen fernhalten sollte, den einem Shinobi der sich auf Taijutsu spezialisiert hatte, wollte man wohl eher nicht blindlings in die Arme laufen. Last but not least war dann auch noch ein Mädchen vorhanden, dass laut Junko eine gute Spähsicht hatte und sich zu verstecken durch diese Sicht wohl recht schlecht sein würde und nur eine wohl hoffentlich ungennützte Alternative bleiben würde. Es war zwar nicht viel was er nun über die Genin wusste, aber immerhin war er nun nicht ganz unvorbereitet. A propos unvorbereitet, die Vorbereitungen die Yuto traf waren weder viel noch besonders kräftezehrend. Für ihn musste die Umgebung nicht mehr groß präpariert werden, denn Wasser hatte es hier genug, damit musste kein unnötiges Chakra mehr für einen guten Regenschauer verwschwendet werden, aber wer weiß, sollte das Element Katon ins Spiel kommen, so wäre es vielleicht doch noch nützlich. Während Junko also die Karten mischte, erschuf er einen Mizu-Bunshin, den er im See positionierte und dieser nur darauf wartete das sie Besuch bekommen würden. Das tückische an jenem Mizu-Bunshin war aber, dass er nicht eine exakte Kopie seines rothaarigen Erschaffers darstellte, sondern einen etwas kleineren, blauhaarigen Jungen, mit einem fiesen Grinsen auf den Lippen, das sich wohl bis zu beiden Ohren hochzog.
Nun aber zurück zum Mau-Mau Spiel. Yuto war am Zug. "Glaub mir, dass hätte ich auch nie erwartet, aber man soll ja niemals nie sagen. Scheinen sich diese alten Sprichwörter doch wieder zu bewahrheiten. Das unsere nächste Begegnung nicht so friedlich verlaufen wird ist selbstverständlich." Seinen Sätzen folgte ein Grinsen und eine Kreuz Neun. Ein Ass hatte er noch auf der Hand, ob er aber auch noch eines für ihr Vorhaben im Ärmel haben würde wusste man nicht, doch das würde sich mit Sicherheit noch zeigen.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Was verstand man unter einem Scheinangriff? Was hatte Itoe eigentlich damit gemeint? Um es möglich einfach zu machen sagte sie leicht grinsend folgendes: „Versuch einfach sie auszuknocken, da du das vermutlich nicht auf Anhieb hin bekommen wirst, lassen wir es einfach als Scheinangriff zählen.“ Klang doch nach einem guten Plan, oder? Aber das konnte man alles noch verbessern und Ryo wollte seinen Teil beitragen – mit einem grooooßen Boom. „Explosionstags? Das ist ne gute Idee.“, sagte das Mädchen bestätigend. „Aber wieso falsche verwenden? Echte sind immer besser, außer man will jemanden nur erschrecken. Lass uns bei echten bleiben.“ … denn die machten auch richtig Kawumms. Effektiver als die meisten Jutsu, kosteten kein Chakra. Die Dinger waren wirklich lustig. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe vernahm stets die ein oder andere Veränderung, aber dennoch machen wir einen kleinen Zeitsprung in die Zukunft. Die drei Shinobi saßen inzwischen auf einem Baum, jeder hatte übrigens seinen eigenen. Wenn gesprochen wurde, dann mit gedämpfter Stimme, denn nur noch einige Baumkronen trennten den See von den Genin, und somit verbargen lediglich einige wenige Blätter die Anwesenheit der drei. Erst einmal die Täuschung vorbereiten, die in jeder Situation funktionieren könnte. Itoe sah Kibo einige Sekunden in die Augen, dann ließ sie ihren Blick an seinem Körper entlang schweifen, prägte sich Merkmale ein, versuchte sich alles ganz genau zu merken. Dann schloss sie kurz die Augen, formte ein Fingerzeichen und konzentrierte sich. „Henge no Jutsu!“, ertönte es gewispert aus ihrem Mund und sie verwandelte sich in eine 1A Kopie des Sora-Nins. Sie nickte. Nun zum organisatorischem. Sie hatte den beiden schon zuvor mitgeteilt, dass sich Junkos Position geändert und sie sich heimlich fortgepflanzt hatte, nun musste aber etwas genaueres her. Der ursprüngliche Plan, sie zu dritt zu überraschen war somit wohl gescheitert, oder? „Wir verschieben unseren Plan A mal ein wenig, ja?“ Itoe wollte gleich die gesamte Umgebung schildern, musste sie aber einen groben Prüfung unterziehen. Sie hatte gesehen, dass Junko bei ihrem letzten Kampf Explosionsmarken verteilt hatte, wieso also hätte sie es nun nicht wieder machen sollen? [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Um wirklich jeden Stein umzudrehen (was bei einem professionellen Fallensteller nötig gewesen wäre) brauchte Itoe mehrere Stunden, so viel Zeit hatten die drei aber nicht, daher ließ die Hyuuga eher oberflächlich und prüfend wandern. Darüber, dass diese beiden Prüfer da mitten auf dem See Karten spielten zerbrach sie sich schon lange nicht mehr den Kopf. Offensichtliche Fallen hatte das Mädchen nicht gefunden und hatte zufälligerweise immer dann weggeschaut, wenn Junko gerade etwas ins Wasser geworfen hatte – es war wirklich Pech gewesen. Was die Hyuuga aber gefunden hatte war ein kleiner Junge. Blaue Haare, merkwürdiges Grinsen und bei näherem Hinsehen... Bunshin. Woran Itoe das erkannte? Menschen und elementare Doppelgänger hatten einen unterschiedlichen Chakrakreislauf. Da war es egal ob das Ding dort unten aus Wasser, Erde, Wind oder sonst was war – es war kein Mensch. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Lagebericht: Mitten auf dem See sitzen Junko-san und ein weiterer Prüfer, sie spielen Karten, sind aber sicherlich nicht unaufmerksam. Das wäre einfach zu leicht. Zwischen ihnen und uns, am Rande des Sees versteckt sich ein elementarer Bunshin in Form eines kleinen Jungen mit blauen Haaren. Ich glaube er hat uns nicht gesehen. Vielleicht soll er sie vor warnen, ich weiß es nicht.“ Sie machte eine kurze Pause und klopfte sich auf den Oberschenkel. „Wie wollen wir vorgehen?“ Dafür gab es sehr viele Möglichkeiten, eine schlechter als die andere. Das Mädchen wusste nämlich, dass Ryo keinen Wasserlauf beherrschte, sonst wäre er im Meer nicht in solche Gefahr geraten. Vermutlich wusste das auch Junko, sie wohnte mit ihm zusamen und die beiden kannten die Fähigkeiten des anderen, also war dieser Kampfplatz sicherlich deswegen gewählt worden. Keine guten Aussichten. Wie sollten Kibo und Itoe zwei Chuunin besiegen, wenn ihr dritter Mann wegfiel? Die Antwort: Gar nicht. Sie konnten es einfach nicht. Also mussten sie die Prüfer aufs Festland bringen, am besten auch noch getrennt. Nur... wie? Und da war immer noch der Doppelgänger. „Wie kriegen wir die beiden vom Wasser weg? Sie haben sich diesen Platz ausgewählt, wir sollten nicht dort kämpfen wo sie es möchten. … Explosionsmarken?“, fragte sie etwas halbherzig. „Und der Bunshin? Sollen wir ihn umgehen oder ausschalten? Damit weiß der Gegner allerdings, dass wir hier sind.“ Das Mädchen schüttelte den Kopf und ihre langen Haare warfen einige Wellen. Hier mussten Kibo und Ryo ihr Taktikverständnis beweisen.[/FONT]
 
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Matsuo Ryoichi

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„Also einfach auf die Zwölf? Bleibt nicht mehr viel vom Schein übrig...“

Grinste Ryo als er den Antworten Itoes zuhörte und sie sich weiter mit steigender Geschwindigkeit fortbewegten. Auch die Idee mit den Explosionssiegeln schien ihr sehr zuzusagen aber welcher Shinobi in Ausbildung lies sich schon die Gelegenheit nehmen Sachen in die Luft zu jagen. Sowas wurde in der Akademie seiner Meinung nach viel zu selten angewandt. Während der restlichen Strecke wurde immer noch einzelne Aspekte besprochen oder hinterfragt doch Ryoichi hielt sich zum größten Teil aus diesen kurzen Diskussion und brütete über einen effektiven Scheinangriff. Er konnte sich noch daran erinnern wie er Junkos Buch über Hinterhalte in der Nacht durchgewälzt hatte und jetzt versuchte er diese Tipps auf seine Situation anzuwenden. Dass fände sie vielleicht ironisch aber er konnte es ihr leider nicht erzählen da sie sonst mitkriegen würde dass er hinter ihrem Rücken an ihre Bücher gegangen war. Vielleicht wenn sie einmal alten waren und sie keine Messer mehr nach ihm schmeißen konnte.
Mit solchen Betrachtungen verkürzte sich Ryoichi den restlichen Weg bis sie jeder auf einem Baum zur Ruhe kamen, keiner Sprach alle warteten nur ab und lauschten angespannt den Geräuschen ihrer Umgebung. Vogel zwitscherten und der Wald rauschte um sie herum, nur Ryoichi wagte es beinahe nicht zu Atmen als ob das ihre Position verraten wurde. Sein Blick warf auf Itoe gerichtet, die mit aktiviertem Byakugan auf ihrem Ast kniete und durch die Blätterwand vor ihnen starrte. Als sie endlich anfing zu sprechen spitzte er seine Ohren, nur um die Augenbrauen überrascht nach Oben zu heben. Junko war nicht allein? Er biss sich auf die Lippen, natürlich! Sie wusste ja von Anfang an dass sie versuchen würden ihre Plaketten zurück zu ergattern, hatte ihnen den Köder in Form der speziellen Chuuninmarke die sie bei sich trug in den Mund geworfen.
Bestimmt waren hier och schlimmere Sachen zu erwarten als eine Verstärkung für seine Zimmernachbarin.

„Wie weit sind sie ungefähr weg von hier?“

Fragte er angespannt nach und hätte beinahe laut geflucht als ihm Itoe sagten wie weit sie weg waren....mitten auf dem See.

„Scheiße! Dieser Verdammte See, warum kann ich kein Wasserlauf?!?! Ich bringe hier gar nichts...wie soll ich da einen Scheinangriff durchführen?!“

Auch Itoe schien von der Situation falsch erwischt worden zu sein, alle von ihnen hatten wohl damit gerechnet Junko einzuholen dann einfach zu bekämpfen. Aber diese elende Taktikerin zog sich einfach so aus ihrer Reichweite, so nah und doch so fern. Hilflos zischte er einmal und kniff die Augen zusammen. Während Sorgenfalten seine Stirn durchfurchten versuchte er die Dinge anzuordnen doch da kam nichts. Junko und ihr Kollege waren auf dem See. Punkt. Da kam er nicht hin, kein Angriff kein nichts. Fuuton-Nutzerin war sie auch noch! Wurfwaffen, sollten sie ankommen, würden einfach weggeblasen werden. Sie setzte ihre Stärken verdammt gut ein, kein Wunder war sie vor ihm Chuunin geworden. Plötzlich hatte er eine Idee, er holte einmal tief Luft und presste sie dann so leise wie möglich seinen beiden Begleitern entgegen während sich hinter dem dünnen Sichtschutz, den ihnen die Baumkronen boten, vor den nicht vorhandenen Blicken ihrer kartenspielenden Gegner verstecken.

„Wir können sie nicht erreichen....ich geh raus. Alleine. Ihr wartet ab und seht wie sie reagiern, vielleicht kommt einer von Ihnen in Ufernähe. Falls sie angreifen bin ich schnell wieder zurück!“

Noch einmal wurde tief Luft geholt bevor er Itoe und Kibo noch zunickte und sich dann von seinem Ast abstieß. Federnd kam auf der schnell zum Ufer werdenden Wiese um den See auf und blieb erst mal wo er war. Von hier aus konnte er die Ruine sehen wo sie alle eingewiesen worden waren und er sich mit Itoe verbündet hatte.

„Ha...der Kreis schließt sich.“


Ryoichi bemerkte Explosionen am anderen Ufer und konnte nur erahnen wie viele dort eine Schlacht um Plaketten austrugen. Die Schlussphase der Examen war angebrochen, nun kamen alle aus ihren Verstecken gekrochen um zuzuschlagen. Koste es was es wolle versuchten sie Chuunin zu werden. Und das würde er auch tun. Er richtete seinen Blick wieder nach Vorne, auf die seltsam verloren auf dem See herumtreibenden Shinobi.

„Nur langsam....hier muss irgendwo auch dieser Bunshin sein....“

Mit langsamen, ruhigen Schritten ging er hinab zum Ufer. Seine Augen suchten die Umgebung ab, nach einem verdächtig in der Gegen herumstehenden Stein oder sonst etwas. Doch nichts passierte und alles schien stiel, wenigstens hatten die Zwei ihr Kartenspiel unterbrochen als er aufgetaucht war. Er legte die Hände an den Mund und brüllte über den See was seine Lungen hergaben.

„He, Junko! Komm her und rück unsere Plaketten heraus!“
 

Hinketsu Kibo

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Die letzten Minuten der Reise hatte er eher abwesend verbracht, seine Umgebung kaum aktiv wahrgenommen. Vielmehr begannen Gedanken kleinen Shinobi gleich durch die Baumkronen seines Geistes zu springen und immer wieder ließen sie ein kleines Explosionstag in Form neuer Einsichten fallen. Junko rechnet sicher mit uns ... sie hat sich auf diesen Kampf vorbereitet ... wir sind nicht mehr in der Nähe des Hauptkampfes ... Was ist mir wichtiger, Junkos Kopf oder das Examenen. Schließlich begann sein Schädel beinahe schon schmerzhaft von den Überlegungen zu dröhnen, hatte doch Keiner von den Dreien einen wirklichen Plan, fehlte doch der Eine Anführer ... fehlte doch der Chuunin oder Jonin an ihrer Spitze. Vielleicht ist Keiner von uns Dreien gut genug dieses Examen zu bestehen, Keiner weit genug in seiner Ausbildung vorangekommen. Verzweifelt biss er sich auf seine Lippen, Schmerz zuckte über sein Rückgrat in seine Körpermitte hinunter, beruhigend. Er wollte doch unbedingt Chuunin werden, wurde es doch von ihm erwartet, beinahe schon verlangt. Die nächsten Stunden würden entscheiden, dieser Kampf würde seine ganze Konzentration verlangen. Selbst der kleinste Fehler könnte sich als katastrophal herausstellen, die unbedeutendste Unachtsamkeit. So stark wie er sich all den anderen Genin überlegen fühlte, so groß fühlte sich der Abstand in Können zu seiner Gegnerin an. Hatte er sie damals im ersten Moment noch unterschätzt, so war ihm im Laufe des letzten Tages klar geworden welch eindeutigen Fehler er dabei gemacht hatte...

Schließlich kamen sie an ihrem Ziel an, nur wenige dutzend Meter von dem See entfernt an dem Alles begonnen hatte konnte er die Chuunin bereits ausmachen. Eine dünne Schicht aus Blättern trennte ihn von der wilde rote Funken widerspiegelnden Wasseroberfläche des Sees. Der Kampf auf der anderen Seite scheint noch in vollem Gang zu sein ... Seine Sicht wurde immer wieder von den ihn umgebenden Ästen verdeckt und da er kein Risiko eingehen wollte beließ er es dabei Itoes Erklärungen zu lauschen und ab und zu Selbst seine Augen durch die Blätterwand zu bohren. Eine weitere Person ... hmm, wenn ich nur einen besseren Blick auf die Szenerie hätte, könnte ich ... Er wusste eigentlich nicht was ihm das bringen sollte, natürlich würde er dann wissen von welcher Fraktion ihr Gegenüber war, kannte er doch die Meisten seiner Mitshinobi. Doch eben dieses Wissen war hier und jetzt nutzlos, befand er sich doch Selbst in Begleitung zweier potenzieller Feinde. Das hier ist das Examen ... am Ende zählen nur die Ergebnisse, nicht wie wir sie erreicht haben. Kurz stutzte er bei seinen eigenen Gedanken, war dies wirklich so? Immerhin arbeiteten alle Shinobi auf dieser Insel zusammen um die Genin zu beobachten, stimme es da wirklich das ihr Vorgehen für die Bewertung der Prüfung ohne Bedeutung war? Kurz und kraftvoll schüttelte er seinen Kopf, war doch jetzt nicht der richtige Augenblick um sich über solche Dinge den Kopf zu zermartern.

Seine Aufmerksamkeit lag wieder bei seien beiden Verbündeten, die mit der Situation offensichtlicherweise auch nicht wirklich Etwas anzufangen wussten. In diesem Moment meldete sich eine Stimme in Kibos Kopf, ein leises Zischen, hungrig, verlangend. Meine Hirus ... Hatten sie diese Wesen doch benutzt um ihr Ziel ausfindig zu machen, wäre ihm ihre Existenz jetzt beinahe entfallen. Neugierig überprüfte er die Informationen die er erhielt, versuchte sich auf jeden Einzelnen von ihnen zu konzentrieren. Zwei haben bereits den Waldboden unter uns erreicht, ein Dritter ist auf dem Weg hierher ... und ... und, das wars dann auch. Anscheinend hatte er auf seiner Reise hierher einen seiner Egel verloren, oder dieser hatte Beute gefunden. Wahrscheinlich war er aber einfach ausgeschaltet worden, vielleicht hatte er gar einen der Prüfer gefunden. Ein leises Kichern entrang sich den Lippen des Hinketsus als er an das Gesicht des armen Kerles dachte der plötzlich einen verrückten Riesenblutegel an seiner Haut kleben hatte. Diese Gedanken hatten ihn von Ryoichi abgelenkt, der sich plötzlich von ihnen verabschiedete und sie bat ruhig in ihrem Versteck zu bleiben bis er Junko auf das Festland gelockt hatte. Etwas verwirrt musterte er den Blauhaarigen, empfand er die Situation zwar als durchaus nachteilig für die Genin konnte aber nicht ahnen wie sich die Fähigkeiten ihrer Gegner gestalteten und was das für einen Kampf auf dem Wasser bedeutete. Nun ja, Einer von Ihnen nutzt einen Mizu Bunshin, einen Kampf auf offenem Wasser sollten wir also wirklich vermeiden. Bei diesen Gedanken fiel sein Blick auf Itoe, hierbei war die Erscheinung der Hyuuga überraschenderweise seiner Eigenen gewichen. Erst als er sich ihres Plans erinnerte wurde ihm bewusst was nun von ihm erwartet wurde. Ein kurzes Zusammenklatschen seiner Hände, das Bild seiner Verbündeten vor Augen. Das Chakra schien sich beinahe von Selbst zu formen, waren ihm Ninjutsu doch schon in der Akademie leicht von der Hand gegangen. So kam es, dass nun zwei Gestalten in den Baumkronen darauf warteten was mit dem blauhaarigen Shinobi unter ihnen passierte. Ein blaßer Junge, in rote Gewänder gehüllt, die schwarzen Haare ins Gesicht hängend und daneben ein junges Mädchen, drahtige Statur, der Blick etwas abwesend. Nur einem aufmerksamen Beobachter wäre aufgefallen, dass diese Beiden doch vor kurzer Zeit noch genau die Position des Anderen eingenommen hatten. Dann lasst die Spiele einmal beginnen ...
 
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Mameha Junko

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„Diese elende Taktikerin“ war ein Begriff, den Junko in dieser Form noch nicht gehört hatte, aber sie hätte sich über diesen Schimpfnamen bestimmt köstlich amüsiert – zumindest mehr als über den Fakt, dass er sich ihre Bücher ungefragt ausgeliehen hatte. Selbst wenn es Ryoichi irgendwie gelingen sollte, das Chuuninexamen zu bestehen, so würde er sich für diese Tat selbst verantworten müssen, und Junkos Rache würde fürchterlich sein. Welchen Hautlappen sie wann über welches Körperteil und mit welcher Geschwindigkeit ziehen würde, wollte man sich gar nicht erst ausmalen. Insofern stand zu hoffen, dass Ryoichi die Bücher wieder genau an denselben Platz verfrachtet hatte, wo sie waren und möglichst noch angesetzten Staub von den anderen Büchern arrangiert hatte, damit auch nichts außerhalb der Norm aussah. Ansonsten würde es mit hoher Wahrscheinlichkeit der Ordnungsfanatikerin auffallen, was nur in einer hässlichen Situation enden konnte. Mal ehrlich, oder wie sonst ging man mit Leuten um, die Bücher beschädigten, Eselsohren reinmachten, ihre Lesezeichen zwischen des Seiten vergaßen oder gar Kaffeeflecken oder Risse verursachten? Genau, für so etwas gab es eigentlich nur den Scheiterhaufen, und selbst das war noch zu gnädig. Doch zurück zur aktuellen Situation, nämlich Ryo, der auf eine ziemlich direkte Art und Weise vorging, indem er an das Ufer herantrat und sodann lautstark seine Plaketten einforderte. Hm, dabei musste Junko doch gerade durch diese verflixte Sieben neue Karten aufnehmen, konnte aber dafür im nächsten Zug die Farbe entscheiden. Wahrscheinlich würde es auf Pik hinauslaufen. Typisch, die zweitstärkste Farbe war immer Pik … nur kurz schaute die Kunoichi auf, um zu signalisieren, dass sie den schreienden Taijutsuspezialisten wahrgenommen hatte, ehe sie ihre Karte ablegte und Yuto einen vielsagenden Blick zuwarf. Das war Ryoichi, ihr Zimmergenosse, der Taijutsuspezialist – zumindest hatte Yuto von diesem Jungen gehört und ehrlich gesagt war Junko gespannt, was es mit dieser Aktion auf sich hatte. Es gab viele Strategien, um diese Situationen anzugehen, eine Reihe von Angriffsformationen und Vorgehensweisen, jedoch war Ryo – wie Junko genau wusste – eingeschränkt, da er sein Training um die Kontrolle des Chakras geradezu sträflich vernachlässigt hatte. Etwaige Hinweise auf diesen Missstand waren fruchtlos geblieben, und so fand sich Ryo jetzt in dieser ärgerlichen Situation wieder, und Junko wusste es. Sie wusste es und es tat ihr Leid, dass sie das tun musste, auch wenn sie diese Wahrheit noch nicht einmal ihrem kaputtgeschmusten Kuschelbären anvertraut hätte, selbst wenn sie einen gehabt hätte.
Sie sollte die Plaketten herausgeben, hm? Interessante Forderung.
„Schade. Die hab’ ich gar nicht mehr bei mir.“ War die Antwort, sehr viel leiser, als eigentlich erwartet, aber dennoch vernehmlich, die Ryo zu hören bekam. Wie, was sollte das heißen, sie hatte die Plaketten nicht mehr? Hatte sie diese versteckt? Oder war das mal wieder nur eine Lüge, eine Finte, um die Genin hinters Licht zu führen? Die erste Lüge in diesem Examen wäre es sicher nicht. Vielleicht spielte diese „Verletzung“, deren Spuren sich immer noch auf ihrer Kleidung befanden, eine Rolle? Fragen über Fragen, und Itoe konnte jetzt nur bei genauem Hinschauen darauf kommen, dass die Dinger, die Junko zuvor ins tiefe Wasser des Sees geworfen hatte, sich als die gesuchten Plaketten herausstellten. Sie hatte die Plaketten einfach ins Wasser geworfen, zu tief, um vernünftig danach zu tauchen, aber für einen Fuutonninja oder einen Mizubunshin ein Klacks. Moment, und was genau war Junko? Und was waren geschätzte 50 % der Kiri-Nin, so wie jener, mit dem sie gerade in aller Seelenruhe Karten spielte? Spätestens Itoe würde jetzt auf die Schwierigkeit der Situation kommen, während Ryoichi über die Information verfügte, dass seine Zimmergenossin in der Lage war, unnatürlich lange die Luft anzuhalten.
Was nun, liebe Chuuninanwärter? Und hatte Yuto nicht vielleicht ein paar aufbauende Worte übrig?
 

Iwamoto Yuto

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Unglaublich. Nun hatte er doch tatsächlich nur noch ein Ass auf der Hand gehabt sowie die Sieben, die aber leider jeweils verschiedene Farben hatte, und konnte nun nicht bedienen. Wie sollte er denn bitte ein Herz-Ass auf Pik legen? Aussichtslos. Die einzige Option war es nun noch eine weitere Karte zu nehmen und zu hoffen, dass Junko vielleicht ein Mal noch Herz legen würde. Schneller als gedacht wurden sie in ihrem Spiel jedoch unterbrochen, einer der drei Genin auf die sie warteten, schritt nämlich alleine ans Ufer und verlangte lautstark nach seiner Plakette und der der anderen. Fast schon tat er ihm leid, denn vor wenigen Minuten hatte Junko die Plaketten schlichtweg über Bord geworfen. Das es aber auch wirklich einer der Genin war auf die sie warteten, vermittelte ihm Junko mit einem kurzen aber bestimmten Blick, der ihm dies klar machte. Doch wieso war er alleine? Hatten die anderen beiden bereits aufgegeben? Wohl kaum, außer jemand hatte sie schwer verwundet. Besonders bei Kibo oder eben genau aus dem Grund, da er diesen etwas kannte, hätte er sich doch gewundert wenn er bereits aufgegeben hätte. Man konnte also sagen, dass es recht unwahrscheinlich war, dass die anderen beiden nicht auch irgendwo in der Nähe waren und Ryoichi mit diesen Alleingang wohl einfach einen Plan verfolgte. Oder auch nicht.
Yutos bescheidener Meinung nach hätte er ruhig etwas später auftauchen können, immerhin waren sie gerade dabei die letzten Züge der Mau-Mau Runde zu spielen. Doch so wie die jetzige Situation war, würden sie diese wohl fertig spielen können, denn zum einen hatte Junko Ryoichi versichert, dass sie die Plaketten nicht mehr hatte und zum anderen war er auch noch nicht aufs Wasser gesprungen und auf sie zugerannt. Letzteres konnte zwei Dinge bedeuten, entweder beherrschte der Genin den Wasserlauf nicht oder er wollte einen gewissen Abstand zu den Chuunin hin beibehalten. Beide Möglichkeiten waren recht logisch und zu diesem Zeitpunkt konnte noch keine der beiden ausgeschlossen werden, doch eines war sicher. Ryoichi würde, selbst wenn er den Wasserlauf beherrschen würde, nicht so einfach zu den beiden gelangen und sie bei ihrer Mau-Mau Runde stören können, denn unter Wasser lauerte ja schließlich immer noch sein Mizu-Bunshin. Dieser würde entweder versuchen ihn unter Wasser zu ziehen oder wenn er versuchen würde, etwas zu werfen, dieses versuchen abzufangen oder sich schlicht weg in die Schussbahn katapultieren. Sofern nun also keine gescheiter Plan vorhanden war, stand ein vorerst tiefes und nasses Hindernis zwischen ihnen. Yuto selbst hatte momentan auch keinerlei Intentionen den doch recht gemütlichen Baumstamm zu verlassen und das Kartenspiel mit Junko zu unterbrechen, wer auch immer was von den beiden wollte, würde wohl oder übel warten müssen oder einen Weg finden, wie er zu ihnen gelangen konnte. "Du bist!",sagte Yuto in einer monotonen Stimmlage, die ihrem etwaigen Zuhörer Ryoichi symbolisieren sollte, dass die beiden hier wirklich nur Karten spielten und darauf warteten, dass etwas passierte. Nun hatte er also wieder eine Karte weniger, doch noch immer das Herz-Ass auf der Hand und eine Pik Zehn.
Insgeheim hoffte Yuto ja, dass die drei oder auch nur Ryoichi, nicht vergaßen, dass es auch noch die Jokerbadges gab und nicht nur Junko, sondern auch er selbst eines besaß. Theoretisch konnte er dieses genauso wie Junko die anderen Badges über Bord geworfen geworfen hatte, ebenso versenken und dann einfach amüsiert zusehen, wie sie versuchen würden an dieses heranzukommen. Doch das wäre wohl sicherlich nicht Sinn der Prüfung, denn dann hätte man bereits von Beginn an, einfach im See einige Badges verteilen können und schlussendlich zusehen müssen, wie die Genin nicht nur mit ihren Mitstreitern rangen sondern auch mit dem nötigen Sauerstoff. Doch auch aus einem weiteren Grund kam er nicht in Versuch dies zu tun, er war schlicht und ergreifend viel zu gespannt, was die drei wohl aushecken könnten.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe war unschlüssig. War es klug was Ryo da tat? Sie kaute ein wenig auf ihrer Unterlippe, wie sie es immer in Situationen tat, in denen sie ihr Hirn anstrengte. Dieser... Plan war nicht wirklich abgesprochen und die Hyuuga musste sich leider eingestehen, dass sie ihn auch nicht für sonderlich klug hielt. Es war offensichtlich, dass die beiden Prüfer Ryos Schwäche ausnutzten. Es war vergleichbar mit einem Spiel und die Regeln kannten nur die beiden Chuunin auf dem See, die Genin mussten sie erst herausfinden um das Spiel gewinnen zu können. Vorerst war das ganz offensichtliche Ziel: bekommt sie vom See, seid kreativ, überlegt euch wie ihr die aufs Festland bekommt. Itoe konnte nur hoffen, dass Junko und dieser andere Junge gute Ideen... akzeptieren würden, denn wenn wir mal ehrlich sind, so hatten die drei Genin keinerlei Möglichkeit die Prüfer dauerhaft vom See fern zu halten. Sie wurden hier geprüft. Stellten sie sich klug an gab es vielleicht ein Leckerlie. Das war zur Zeit die Hoffnung des Mädchens, denn gegen zwei Chuunin die ihre Fähigkeiten auspackten hatten sie einfach keine Chance. Wie funktionierte eigentlich Ryos Plan zur Zeit?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Antwort darauf war: Ziemlich mies. Es war ja eigentlich schon im Vorfeld klar gewesen, dass ihre Gegner darauf nicht eingingen, sie waren doch nicht blöd. Überrascht war die Hyuuga von Junkos Antwort allerdings schon. Die hatte sie nicht bei ihr? Es war natürlich nicht so, dass Itoe mit keiner Lüge rechnete, sie hatte einfach nur etwas... anderes erwartet. Natürlich hatte das Mädchen die Plaketten bei sich, sonst wäre das ganze ja sinnlos... oder? Itoe kam da ein ziemlich blöder Gedanke. Sie hatte zuvor zwar jedes Mal verpasst wie eine der Plaketten ins Wasser gewandert war, aber ganz am Ende hatte sie noch aus dem Augenwinkel mit bekommen wie irgend etwas ins Wasser geschmissen worden war und inzwischen wohl in den Tiefen des Sees angekommen sein musste. Das Mädchen hatte diesem Gegenstand keine weitere Bedeutung zugemessen, jetzt aber schnürte sich ihr Brustkorb zu und ihr Blick raste so schnell es ging auf den Grund des Sees. Dort war es dunkel und fischig. Itoe musste ein wenig suchen, hatte zwischenzeitlich sogar die Hoffnung, dass sie sich zuvor geirrt hatte, aber letztendlich fand sie wonach sie gesucht hatte: Plaketten. Viele Plaketten. Das Mädchen musste nicht nachschauen welche Nummern darauf abgebildet waren, es bestand kein Zweifel daran, dass sich all ihre Punkte dort unten im Matsch befanden. Noch schlimmer war, das konnte auch Itoe sofort sagen und vermutlich auch jeder andere Teilnehmer des Examens: sie lagen zu tief um einfach mal kurz runter zu tauchen. Ryo oder Kibo würden sie vermutlich gar nicht finden, und sie selbst? Sie hätte womöglich gar nicht genug Luft dafür und würde auf halber Strecke ihn Ohnmacht fallen und als Wasserleiche enden. Was konnten sie tun?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Hyuuga schluckte. Ihre Situation verschlechterte sich im Sekundentakt. Wie konnten sie nur an diese Plaketten herankommen? In diesem Augenblick fiel dem Mädchen der Mizubunshin ein, der die ganze Zeit unter der Wasseroberfläche wartete. Ein Lämpchen ging ihr auf. „Haben sie den dort platziert... damit ich dahinter komme?“, fragte sie sich. Oder war das zu abwegig? Dennoch schien die Lösung auf der Hand zu liegen, sie brauchten so einen Mizubunshin. Hätte Itoe doch mal schön ihre Ninjutsu gelernt. Der wäre auch super in einem Hinterhalt platziert gewesen, einfach aus den Tiefen des Sees empor schießen und die Prüfer überraschen. Verschwendete Gedanken, so weit würde es nicht kommen. Oder vielleicht doch?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe rief sich in Erinnerung, dass sie hier ein Spiel spielten, mit Spielregeln. Niemand wurde hier getötet, das wussten alle. Deshalb müsste eine Situation schon als Tod gelten, in der man jemanden ohne Zweifel töten könnte. Ferner, wenn man weiterhin von einem Spiel ausging, gab es immer eine Lösung. Immer, sonst konnte das Spiel nicht gespielt werden. Und wenn man nun noch davon ausging, dass diese Situation so vorbereitet worden war, extra für diese drei Genin (was für Itoe ziemlich wahrscheinlich war), dann gab es auch für sie eine Lösung. Die musste es geben. Sie musste nur gefunden werden, was sich nun gar nicht mehr als so schwer herausstellte, da Itoe die nützliche Eigenschaft des Mizu Bunshins bereits entdeckt hatte. Junko war eine Fuuton-Nutzerin, daran konnte sie sich erinnern. Das würde heißen, dass der andere Junge dort vermutlich als Suiton-Nutzer geführt wurde. Nun kam wirklich jeder Idiot drauf, dass die Lösung ihrer Aufgabe in folgendem bestand: bringt den fremden Kerl dazu eure Plaketten zu holen. Einfach, oder? Besiegt sie, hebt Junko ein Kunai an die Kehle und schon waren sie Chuunin. Itoe stierte auf ihre Knie. Scheiß Situation. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Noch schlimmer war, dass sie Ryo im Moment nicht sagen konnte was sie herausgefunden hatte, ohne laut zu rufen – das würden die Prüfer nämlich mitbekommen. Daher konnten sie sich ja der nächstbesten Aufgabe widmen: Chuunin weg vom See. Da waren wir vorhin schon. Oh, fast hätte das Mädchen es vergessen... und ein kleiner Scherz durfte sogar jetzt noch sein. „Itoe-dono, Junko-san hat Recht, sie hat unsere Plaketten nicht mehr. Sie liegen auf dem Grund des Sees, zu tief um zu tauchen.“, erzählte sie und fügte noch ihr Wissen über den Mizu-Bunshin und ihre Theorie im Bezug auf den Blauhaarigen Jungen hinzu, welchen sie im übrigen grob beschrieb. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Sorgen wir dafür, dass sie aufs Festland kommen. Deine Hirus können nicht zufällig tauchen oder schwimmen, richtig?“, fragte sie rein sporadisch. Die Viecher gingen sicherlich unter wie ein Stein. „Ansonsten... ein Explosionstag sollte reichen um zumindest ihr Kartenspiel zu unterbrechen, richtig?“, sagte das Mädchen im Gestalt des Blutfürsten und zückte ein Shuriken. „Du wirfst, ich geb dir Deckung.“ Nun, Deckung wo vor? Itoe ging stark davon aus, dass dieser miese kleine Bunshin sie fordern wollte. Um die Prüfer vom See zu bekommen mussten sie den Doppelgänger austricksen. Ganz einfache Bedingungen für ein Spiel. Itoe stellte fest, dass man hier auf der Grundlage von Regeln und „das müsst ihr tun wenn ihr...“ ziemlich viel erklären und erreichen konnte. Um der Klarheit Willen fügte sie noch hinzu: „Damit uns der Mizu-Bunshin die Explosion nicht abfängt.“[/FONT]
 

Hinketsu Kibo

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Von den Überlegungen der Hyuuga bekam Kibo nicht viel mit, in sich gekehrt konnte man die schwarzhaarige Schönheit auf ihrem Ast sitzend beobachten, tief in Gedanken versunken. Immer wieder trieben diese im Kreis, verfingen sich ineinander bis sie sich schließlich kaum noch entwirren ließen. Explosionen, große Explosionen ... hmm, vielleicht kann ich einfach mit ihnen verhandeln, quatsch! ... Wir könnten ihnen zumindest das Kartenspiel vermiesen, Itoe könnte die Karten der Gegenüber verraten. Sein Gesicht hellte sich auf, dachte er doch daran, dass dies seinen Gegnern die Abwarterei versauen würde. Doch bevor er seinen Plan kundtun konnte, wandte sich die Gestalt welche derzeit sein Äußeres für sich beanspruchte an ihn. Den ersten Messerstich gezielt von sich abblitzen lassend, konzentrierte er sich auf das nachher Gesagte. Meine Hirus hmm? Er wollte jetzt nicht zu viel von deren Fähigkeiten preisgeben und so schüttelte er einfach nur kurz den Kopf, während er ihren weiteren Ausführungen lauschte. Hierbei fing sein Inneres beinahe an zu glühen, konnte er doch nicht glauben, dass die Hyuuga diese Situation dafür nutzte ihn zu ärgern. Die spinnt doch ... Trotz Allem war ihm klar, dass in diesem Moment das Ziel vor ihnen wichtiger war und sich eine ordentliche Auseinandersetzung mit der Kunoichi erübrigte ... einen kleinen Messerstich konnte er sich dann aber doch nicht verkneifen. Das dümmlichste Grinsen aufsetzend, dass er in seiner derzeitigen Form zustande brachte blickte er die Hyuuga an. Aber Hinketsu-senpai ich weiß nicht ob ich so weit werfen kann, meine Arme sind doch so schwach. Dabei führte er eine Geste aus, die dem Anspannen seines rechten Armes glich während er mit der linken Hand enttäuscht den Bizeps betatschte. Bevor seine Begleiterin aber noch großartig reagieren konnte, ließ er sich bereits von dem Ast gleiten und kam einige Meter unter sich auf dem Boden auf. Im freien Fall hatte er bereits ein Kunai aus seinem Gürtel gezogen und dieses mit einem Explosionssiegel versehen. Ohne weiter zu warten setzte er sich in Richtung des Waldrandes in Bewegung und entließ das Kunai aus seiner Hand kurz bevor sein Körper zwischen den Sträuchern und Büschen hervorschnellte. Sie werden diesen Angriff mit Sicherheit abwehren ... pffhh ... Sein Körper kam schließlich etwas seitlich von Ryoichi zum Stehen, seine Hand strich kurz über dessen Schulter. Schöner Versuch ... glaube aber nicht, dass deine Freundin dieses Zusammentreffen so leicht nehmen wird wie eure Trainingskämpfe. Irgendwie musste er dem Blauhaarigen das klar machen, was er Selbst erst vor Kurzem gelernt hatte. DIES IST KEIN SPIEL!

Erinnerungen waren wie Nebel, manchmal tauchten sie wie aus dem Nichts auf und legten sich einer undurchsichtigen Decke gleich über die Gegenwart. Hier verschmolzen Erinnerungen mit dem Nebel der Realität, einer in graue Schwaden gehüllten Küste. Ein knarrender Holzsteg, der Geruch von Moos und feuchten Gräsern in der Nase. Ein kleines Boot tanzte auf den gleichmäßigen Wellen auf und ab, teilweise verfaultes Holz zierte die Planken, Fischernetze lagen zusammengefaltet in seinem hinterem Bereich. Kurz riss sich Kibos Blick von seinem Transportmittel los, glitt über die in weiter Ferne nur als dunkler Moloch erkennbare Insel und hielt schließlich bei seinem Begleiter an. Ein Hinketsunin seit längerer Zeit Chuunin, von seinem Vater dazu angewiesen ihn hierher zu begleiten. Sein Blick wurde wohl als Frage aufgefasst, führte er doch zu einer Antwort. Keine Angst, führ dir einfach immer vor Augen dass es sich um kein Spiel handelt ...
Klar ... ein verächtliches Schnauben, die Augen zusammengekniffen ... werde schon meinen Spaß mit diesen Möchtegernchuunins haben.

Gespannt verfolgte er den Flug des kleinen Geschoßes, dass sich aus den grauen Schleiern seiner Vergangenheit schälte. Als es schließlich über die Oberfläche des Sees schoss schien die Wasseroberfläche vor ihm förmlich in einer Fontäne zu explodieren. Bevor der Mizu Bunshin der sich wohl dazu anschickte das Kunai abzuwehren noch zeigen konnte, schnellte ein weiteres Geschoß nach vorne und ließ die Gestalt des kleinen Jungen in einer Wasserblase zerschellen. Hmmm, interessant .... Sein Eigenes zielte weiterhin genau auf den Baumstamm, würde diesen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit treffen. In diesem Moment nahm er aus seinem Augenwinkel ein weiteres silbernes Blitzen aus den Bäumen über sich wahr. Ein weiteres Shuriken ... vielleicht könnten wir wirklich Irgendetwas treffen. Itoe war schnell und zielsicher, ihre besonderen Augen halfen ihr wohl auch im Kampf. Kurz glitt sein Blick auf die andere Seite des Sees, vielleicht waren ihre Erfolgsaussichten sogar noch größer wenn sie sich dort ins Getümmel geworfen hätten. Schließlich fokusierte sich sein Blick wieder auf ihr Ziel, stellte scharf auf die beiden Chuunin vor ihnen, die beiden Gestalten auf dem Baumstamm. In wenigen Augenblicken würde das Kunai sie erreichen und ... YUTO? Kurz zuckten seine Augen, hatte er doch jetzt erkannt um wen es sich handelte. Iwamoto Yuto ein Shinobi Soragakures, ein Verbündeter sobald er diese Insel wieder verließ ein Feind solange er sich hier aufhielt.
 
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Matsuo Ryoichi

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„Schade. Die hab’ ich gar nicht mehr bei mir.“

„Was?! Was zum Teufel soll das heißen, wo sind sie?!“

Ryoichis Antwort viel ungleich stürmischer aus als Junkos entnervend ruhig vorgetragene Feststellung, die seinen kompletten Traum vom Examen in Schutt und Asche legt. Tobend blickte er über den See, wo diese zwei “Prüfer“ seelenruhig ihr bescheuertes Kartenspiel weiterspielten als wäre er überhaupt nicht anwesend. Am liebsten hätte er geschrieen, gebrüllt oder irgendwas kaputt geschlagen. Aber ihm war so schmerzlich bewusst dass das Alles nichts brachte dass es sich anfühlte als ob seine Brust innerlich in Flammen stehen würde.
Sie hatten drei Tage auf dieser Insel gekämpft, waren halbtot ans Ufer gespült worden und für was? Für was?! Ihre Plaketten waren weg, einfach weg!
Wütend trat er nach dem Wasser und spritzte eine Fontäne davon auf den See, was aber nicht im Geringsten half das Gefühl der Hilflosigkeit, das er im Moment empfand, zu mindern.

„Verdammt! Gottverdammt!“

Dabei hatte er so sehr gehofft, hatte sich schon in seiner Weste gesehen. Aber es war wie wenn einem gesagt wurde man solle doch bitte über eine Schlucht springen, ganz und gar unmöglich! Heftig schüttelte er den Kopf, er durfte sich jetzt nicht in den Wahnsinn treiben lassen. Ruhig bleiben! So wie Sensei Miyamato immer gesagt hatte, im ruhigen Verstand liegt der Sieg....aber das war so verdammt schwer!!! Warum konnten sich diese Zwei ihnen nicht auf dem Festland gegenüberstellen? Warum der See? Warum der See?! Er hatte geglaubt dass Junko ihm helfen würde, schließlich kamen sie Beide aus Konoha. Aber nein. Zuerst sagte sie ihm er solle nicht an den Examen teilnehmen, dann klaute sie ihm seine Plakette und sagte ihm jetzt in aller Seelenruhe dass sie sie nicht mehr hätte. Was sollte das? Was war mit ihrer tollen Pflicht gegenüber der Allianz und dem Dorf auf die sie sonst immer so manisch versessen war? Was war mit ihrer Freundschaft? Er war so wütend dass er kaum schlucken konnte als ihm jemand über die Schulter strich, sofort blitzte sein Kopf zur Seite und starrte Itoe mit einem todbringenden Blick an. Halt, Kibo war Itoe und Itoe war Kibo. Was wollte der Blutsauger jetzt von ihm?!

„Schöner Versuch ... glaube aber nicht, dass deine Freundin dieses Zusammentreffen so leicht nehmen wird wie eure Trainingskämpfe.“

„Jaja, halt bloß dein Maul!“

Zu mehr war er nicht fähig als er über sich etwas durch die Luft zischen hörte, er hatte den Kopf kaum überrascht nach oben gedreht als ein gutes Stück vor ihnen die Seeoberfläche unruhig wurde und schließlich in einer Fontäne explodierte. Der Bunshin?! Doch ein weiteres Geschoss blitzte über Kibo und ihn hinweg und der Doppelgänger explodierte in einen Schwall aus Wasser bevor Ryoichi richtig gesehen hatte wie dieser aussah. Der Kunai oder was auch immer geworfen worden war flog weiter auf sein Ziel zu, was die beiden Kartenspieler aber nicht im Mindesten zu beeindrucken schien. Ohne hast legte Junko ihre Karten verdeckt auf den Baumstamm und formte schnell das nötige Fingerzeichen und fegte das Messer sowie den zweiten Shuriken mit zwei gut platzierten Renkugan vom Kurs, womit es in einiger Entfernung von den Zwei ins Wasser eintauchte um dort eine hübsche Fontäne zu verursachen. Ryoichi zuckte bei der Explosion ein wenig zusammen, was zur Hölle ging hier vor? Die Anderen schienen nicht aufzugeben, obwohl sie mit ihren Aktionen auch nicht großartig weiterkamen. Nur der Bunshin war nun Geschichte, was aber Junko und Yuto nicht davon abhielt ihr Kartenspiel fortzuführen. Alleine diese Tatsache machte ihn schon wieder halb verrückt, wie sollte man diese Chuunin dazu bewegen ans Ufer zu kommen...oder zumindest mal auf sie zu reagieren!! Vielleicht mit einem anderen Prüfer als Geisel, aber so was hatten sie ja leider gerade nicht parat! Sie hatten ja nur sich! Aber was sollten sie jetzt tun, sich gegenseitig das Messer an die Gurgel halten und verlangen das alle Plaketten herausgerückt wurden? Wer würde schon darauf eingehen?! Doch da durchfuhr es ihn wie ein Blitz, die Prüfer! Die Prüfer mussten es! Kämpfe wurden vielleicht toleriert aber wenn herauskam dass wie Chuunin zugelassen hatten dass ein Genin vor Ihnen hingerichtet wurde wäre dass eine Katastrophe! Und der Andere da kannte ihn nicht! Er wusste nicht genau aus welchen Tiefen seines Geistes dieser Gedanke gekommen war doch das hieß nicht das er schlecht wäre. Drastische Situationen verlangten drastische Maßnahmen und auf jeden Fall würde es den Zwei ihr selbstgefälliges Grinsen aus dem Gesicht wischen.

„Spiel mit.“

War das Einzige was er mit fast bewegungslosen Lippen murmelte bevor er herumwirbelte und dem Itoe täuschend ähnlich sehendem Kibo einen heftig aussehenden, sicherlich schmerzhaften, aber im Endeffekt nicht fatalen Schlag in die Magengrube verpasste der ihn stöhnend in die Knie gehen lies. Der Magen des Blutjungen kriegte zweifellos eine Menge ab während dieser Examen. Innerhalb eines Wimpernschlags war Ryoichi hinter ihm und zog seinen Kopf grob an den Haaren nach oben um ihn ein Kunai an die Kehle zu setzen.

„Ihr wollt wohl mehr Aufregung hä?!?! Schafft unsere Plaketten ran oder ich schlitz ihr ihre verdammte Kehle auf!!!!“

Schwer atmend stand er da, noch mehr von dem Gebrülle und er würde bald heiser werden. Gut dass seine Wut ihn in dieser Situation glaubwürdig hatte rüberkommen lassen. Langsam kam Ryoichi wieder zur Ruhe und lockerte den Griff um Kibos Haare beschämt etwas, er hatte ihn ziemlich grob angefasst. Aber manchmal war es mit der Beherrschung eben nicht so leicht, vor allem dann nicht wenn man auf 180 war...
Mit dem tiefen Atemzügen verebbte auch seine Wut, trotzdem hielt er seinen Blick auf die zwei Shinobi und ihren Baumstamm gerichtet. Jetzt mussten sie etwas tun!
 

Hiragana Kayros

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Der Wald lichtete sich langsam. Es wurde Mittag, das berühmte High Noon fing förmlich an. Und alle waren quasi da... sollten Itoes Informationen vorhin gestimmt haben: Daisuke und seine Kollegen, Tsyoshi, Junichiro und die Chuunin Junko und Niyaze. Kayros stand nun im Gebüsch, hatte sich möglichst klein gemacht, und blickte hinüber zum See. Gestalten konnte er noch keine erkennen, eher nur Schemen, die in eine bestimmte Richtung zu laufen schienen. Haben sie sich jetzt einen Plan überlegt? Na, hoffentlich einen schlechten! Bitter grinsend schaute der Hiragana provokativ hin, bis er die Leute nicht mehr sehen konnte. Erst anschließend suchte er weiter nach Junichiro. Doch der war nirgends zu entdecken. Also schritt der junge Suna-Nin hinaus aus seinem Versteck und trat an den See. Am Ufer hockte er sich hin und hielt inne. Rechts oder links, wohin sollte er gehen? Rechts wäre der Weg weg von Itoe und Co, aber vielleicht genauso von Junichiro entfernt. Aber er musste doch sein Examen bestehen und sich nicht in diesen Kleinkrieg einlassen...
Lässt du dir das wirklich entgehen?
Also, das hätte ich nicht erwartet, dass ausgerechnet DU hier auftauchst!
Wie, was wo? Viel wichtiger ist, wer IHR seid und was ihr in meinem Kopf zu schaffen habt!
Ha, höchst erfreut. Ich bin eine Variation deiner Selbst.
Genau wie ich...
... Alles klar. Und was wollt ihr?
Nun, du musst eine Entscheidung fällen, die ich sonst immer mache, aber heute hat er wohl seinen freien Ausgang...
Klappe. Du hast schon genug Unheil angerichtet. Schon die Sache mit Itoe vorhin vergessen?!
Bitte was? Was soll er gemacht haben?
Er hatte die grandiose Idee, dir in den Kopf zu setzen, die Gruppe aufzuhalten. Dabei sollte er genau gewusst haben, dass die Drei sehr säuerlich reagieren, wo ihnen doch die Zeit wegläuft...
Und du fandest das ganze Spektakel doch klasse!
...
Kurz Unterbrechung für den Leser, um es ihm verständlich zu machen: Der Sprecher in der Standartfarbe ist Kayros, wie er normalerweise redet und die Handlungen auch gedanklich übernimmt. Die beiden anderen Stimmen sind ebenfalls Kayros, allerdings ist Rot eher rachsüchtiger Natur, während violett der Regelfaschist in diesem Stück ist. Kayros muss heute ein wichtige Entscheidung treffen, also ist eine Generalversammlung einberufen worden. Aber zurück zum Thema:
Leute, hallo?! Ich hab erst einmal keine Ahnung, was ihr hier wollt, der Dialog der Gedanken ist nicht mein Part.
Tja, aber wenn unser lieber Chef keine Entscheidung treffen kann, ohne sich vorher selbst ein Bein zu stellen –
Lass Itoe-chans nervigen Spruch außen vor! -
Was auch immer. Auf jeden Fall bin ich dafür, Junichiro Junichiro bleiben zu lassen und lieber Itoe, Kibo und vor allem Ryo in den Hintern zu treten.
Wieso vor allem Ryo?
Er ist dein Freund und hat nicht nachgedacht, Punktum.
Was wir allerdings von ihm gewohnt sind.
HEY!
Ist doch wahr... Aber egal, ich finde, du solltest deine Aufgabe erfüllen und endlich die Plakette holen. So kannst du es den anderen doch beweisen, dass du allein auch prima zurechtkommst.
Wieso will ich das denn?
...
Tja, also auf zu den Witzfiguren!
... Ihr seid beide unausstehlich.
Wir sind
du!
Na klasse... Und was soll ich jetzt machen? Wenn ihr beide ich seid, kann ich mich trotzdem nicht aufteilen. Soll ich jetzt eine Münze werfen?
Kopf! Zahl!
Und wer könnte in diesem Rechtsstreit besser geeignet sein, plötzlich und total sinnfrei aufzutauchen als unser über alles geliebter Perso-Senin?
„Huch, ich sollte meine Kunst der Körperübernahme nicht an Genin ausprobieren, die gerade an der Chuunin-Prüfung teilnehmen...“
Naja, ausnahmsweise darfst du helfen. Sag eines: Kopf oder Zahl?
„Also, da ich einen Kopf habe, nehme ich Zahl, und dazu habe ich eine nette Anekdote über Shiori, da ich nicht weiß, wie hoch die Zahl der Liebesbriefe ist, die ich ihr in einem Saumagen bereits geschenkt habe...“
Ahh, ja... Egal, ich hab gewonnen! Auf zu den Versag...
KAYROS!
Jaja, schon gut. Auf zu Team Itoe!
...
Du bist aber sehr zurückhaltend... Nun, aber egal, verschwindet jetzt wieder.
Wir sehen uns!
Bitte nicht...
Hehe... genau, bleib weg, du wandelndes Regelbuch!
Du kannst auch wegbleiben... Ihr seid echt zu verrückt... Und ich scheinbar auch...
Nun, Kayros und sein Komitee haben das neueste Vorgehen verabschiedet, das nun in die Tat umgesetzt werden sollte. Der Iryonin stand auf, blickte noch ein letztes Mal Richtung Schloss, in dem er hoffentlich bald mit genügend Punkten stehen würde, und kehrte dann zurück in den Schutz der Bäume. Durch den Ansprung auf einen Ast brachte er den Baum so stark zu wackeln, dass sich aus eine eingeklemmte Plakette, deren Nummer 10 ursprünglich einem Shinobi gehörte, der nicht aus dem weißen Dorf kam, in den Dreck fiel.
Der Weg war leicht zu begehen, und zudem nicht weit entfernt, sodass der Hiragana auch kurz darauf das Schauspiel erleben durfte, wie sein Kollege und Freund scheinbar den Kopf verlor. „Ihr wollt wohl mehr Aufregung hä?!?! Schafft unsere Plaketten ran oder ich schlitz ihr ihre verdammte Kehle auf!!!!“
Itoe hing mehr oder minder wie ein Sack Reis, der aus dem Wasser gefischt wurde, in den Armen des Jungen und bewegte sich kaum, um sich wahrscheinlich nicht an dem Messer zu scheiden, was ihr an die Kehle gehalten wurde. Kibo schien nicht genau zu wissen, ob es gut oder schlecht für ihn war, er stand fast ein wenig abseits und beobachtete das Schauspiel. Kibo, halt ihn doch auf! Es bringt absolut nichts, wenn Ryo-kun den beiden droht! Junko war scheinbar schwer mit den Karten beschäftigt gewesen, die auf einem Stumpf lagen, und sie spielte mit einem weiteren Chuunin, wie es schien. Feuerrote Haare... ich kenne nur einen Ninja, der so ein farbiges Haar besitzt. Aber ist das wirklich Yuto!? Das Herz des Jungen machte einen Freudensatz. Alle seine besten Freunde waren auf dieser Insel versammelt: Junko, Yuto, Daisuke und Ryoichi, der sich allerdings nicht gerade klug verhielt und der gerade eine Art Vogelfreiheit von der höchsten Instanz verliehen bekommen hatte. Diese Instanz war der Hiragana selbst. Es zuckte dem jungen schon in den Gliedern, einfach den Baum zu verlassen und auf die Gruppe zuzugehen, aber so lange er nicht entdeckt wurde, konnte er auch versteckt bleiben. Itoe würde schon nicht sterben, dazu schätzte Kayros seinen Zimmergenossen als zu weich ein, und wahrscheinlich käme sowieso gleich der Rüffel seiner Zimmergenossin. Endlich werde ich mal nicht zur Schnecke gemacht, sondern darf zuschauen! Ein fieses Grinsen stahl sich auf sein Antlitz. Nach dem Kampf, sobald die Überreste der drei Genin aufgesammelt wurden, könnte er ja zusammen mit Yuto und Junko eine Runde Karten spielen.
 
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Mameha Junko

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Als plötzlich Wurfgeschosse heransausten, brauchte es für Junko nur zwei kurze Handbewegungen und sehr wenig Chakraaufwand, um die Geschosse, die sie aus dem Augwinkel wahrnahm, abzulenken und somit nicht auf den hübschen Baumstamm, sondern irgendwo ins Wasser zu lenken. Der Effekt war nicht sonderlich spektakulär, und die Kunoichi brauchte noch nicht einmal groß ihre Karten ablegen, um diese beiläufig wirkende Geste zu vollführen. Sie wirkte sogar fast schon ein wenig gelangweilt, was den Eindruck erweckte, sie hätte die Situation vollkommen unter Kontrolle und würde sich nicht darum scheren, was die Chuuninanwärter anstellen wollten, um sie aus dem Wasser zu kriegen. Die Explosionstags zündeten, nachdem sie die Wasseroberfläche erreicht hatten und explodierten wunschgemäß, sodass ordentlich Wellen und Wasser über die Beine der beiden Chuunin schwappte und sich die beiden außerdem noch in einem kurzen, aber kräftigen Schauer wiederfanden – und dennoch schien die Kunoichi nicht zu reagieren, während sie ihren Buben, ihren Trumpf ausspielte und sich insgeheim fragte, wann den dreien die Explosionssiegel ausgingen und ob das wirklich schon alles war – das war schwer zu glauben. Da kam noch mehr, das wusste sie, doch in welcher Form, das galt es herauszufinden. Junko brauchte auch gar nicht lange warten, denn schon kurz nach der missglückten Wurfattacke erhob sich Gebrüll vom Rande des Sees. Eigentlich hätte man es voraussehen müssen, dass diese Taktik, nämlich den quirligen und tatkräftigen Taijutsunutzer in seinen Aktionen zu beschneiden, indem man einfach auf ein Terrain wechselte, welches er nicht nutzen konnte, Ryoichi bis aufs Äußerste frustrieren würde. Was er jedoch dann tat, war nicht einmal von Junko in Betracht gezogen worden, denn sie ahnte in diesem Moment nicht, dass man hier Kibo und nicht etwa Itoe als Geisel nahm und Leib und Leben bedrohte. Das war der Moment, in dem sie das Kartenspiel beiseite legte und ihren Zimmergenossen eingehend betrachtete.
Man sollte das nicht falsch verstehen: Junko zog gerade eine Menge Möglichkeiten in Betracht. Sie glaubte nicht daran, dass Ryoichi jemals so weit gehen könnte, einzig und allein für den Titel eines Chuunins Leib und Leben einer Kollegin zu gefährden. Andererseits war das ganze Szenario für ihn vielleicht so aufrührend, dass er nicht so weit dachte, dass der Mord an einem Kollegen, selbst im Zuge des Examens, ihn vielleicht zum Missing-Nin machen könnte. Auch eine Disqualifizierung oder Gerechtigkeit durch Rache des Hyuuga-Clans war möglich, wenn er das hier ernsthaft durchzog, was wiederum die Möglichkeit aufwarf, dass Ryo bluffte. Junko ihrerseits kannte allerdings den Taijutsuspezialisten gut genug, um zu wissen, dass ihm dieses Konzept nicht sonderlich angenehm war und dass er eigentlich von alleine nicht darauf kam, dieses anzuwenden, was bedeutete, dass es wahrscheinlicher war, dass er gerade vor lauter Wut nicht nachdachte und seine Drohung für bare Münze genommen werden musste. Junko glaubte auch, dass er wirklich vorhatte, der Hyuuga die Kehle aufzuschlitzen, sollte sich die Situation weiter zuspitzen, war aber auch der Meinung, dass der Taijutsuka nicht in der Lage war, dieses Vorhaben durchzuziehen. Dennoch – Ryoichi hatte Recht, und gerade in diesem Augenblick wurde Junkos Regelfanatismus ihr zum Verhängnis. Oft schon hatte Hiroshi auf sie eingeredet, sie wäre zu unflexibel in ihrer Regelversessenheit und ihr Pflichtbewusstsein war allgemein bekannt. Als Kunoichi aus Konoha hatte sie vor allem die Verpflichtung, ihre Kollegen, insbesondere jene, die wie sie aus dem Blattdorf stammten, zu schützen und dessen Geheimnisse zu wahren – insbesondere im Zuge des Examens. Itoe war eine Hyuuga, und da sie nicht dieses Siegel auf ihrer Stirn trug, war davon auszugehen, dass sie der Hauptfamilie angehörte, was hieß: Itoe sollte möglichst nicht sterben, und schon gar nicht hier, auf dem Grund und Boden des Reiches des Wassers, wo ein Sora-Nin eventuell Anspruch auf ihren Leichnam erheben könnte, um diesem die Geheimnisse des Byakugans zu entlocken. Und ausgerechnet Ryoichi bedrohte dieses Geheimnis aus Konoha – Junko hatte befürchtet, dass sich der Stress und die Anforderungen des Examens als eine zu große Belastung für ihren Zimmergenossen erweisen könnten, und jetzt schienen endgültig alle Sicherungen durchzubrennen. Das war der Grund, weswegen sie ihn ursprünglich davon hatte abhalten wollen, am Examen teilzunehmen: Sie hatte von Anfang an den Verdacht gehabt, es könnte sich als zuviel erweisen. Gleichwohl hatte sie selbst auch nicht unbedingt das Bedürfnis gehabt, gegen ihn anzutreten, somit war ihre Bitte doppelt wichtig gewesen, und dennoch hatte sich dieser Sturkopf nicht umstimmen lassen. Jetzt hatten sie den Salat, nämlich eine Geiselnahme. Unschöne Situation. Jetzt galt es, den Schaden zu begrenzen und möglichst zu verhindern, dass irgendwer Dummheiten machte.
Allerdings konnte Ryoichi beim besten Willen nicht sagen, ob ihm Junko diesen Bluff abkaufte. Sie betrachtete ihn mit einer Mischung aus Kühle und Nachdenklichkeit, ohne, dass eine weitere Regung im Mienenspiel erkenntlich war. War sie wütend, ängstlich, besorgt? Das alles konnte man beim besten Willen nicht aus dem Gesicht der Kunoichi herauslesen, welche sich nun, ohne den Blick von Ryoichi abzuwenden, Yuto ansprach.
„Da draußen ist noch ein Sora-Nin. Sorg’ dafür, dass er sich nicht einmischt.“
Kibo war nicht vergessen worden, so sehr er das wahrscheinlich auch gerade vermutete. Soeben hatte Junko den Rotschopf in ihrer Gesellschaft angewiesen, diesen davon abzuhalten, hier zu intervenieren, ohne zu wissen, dass Kibo und Itoe die Gestalt getauscht hatten. Tja, offenbar hatte der Plan letztendlich dann doch seine Vorteile – die Taktikerin bekam gerade unwissentlich ihr eigenes Gift zu schlucken.
Es gab natürlich immer einen Beschatter, mit dem Junko allerdings aktuell nicht in Kontakt stand und der ihr hätte sagen können, dass Ryoichi gerade in Wirklichkeit einen Sora-Nin bedrohte, was die Angelegenheit dann schon wieder verändert hätte – aber ehrlich, warum sollte die Konoha-Chuunin sich gerade in diesem Moment mit irgendwelchen Beschattern absprechen? Diese würden ihr helfen, falls sie der Ansicht waren, dass diese Situation nur tödlich verlaufen konnte, doch bis dahin war sie auf sich allein gestellt und musste zusehen, dass diese Situation nicht eskalierte. Langsam und vorsichtig erhob sich die Chuunin und konzentrierte nebenbei ihr Chakra, um sich mühelos auf der Wasseroberfläche fortbewegen zu können. Auch die Hände wurden in einer abwehrenden, beschwichtigenden Geste gehoben, während sie langsam – nur keine Eile – auf Ryoichi und seine Geisel zuging.
„Beruhig’ dich, wir reden darüber. Mach jetzt nichts Voreiliges, sonst gewinnst du hier gerade gar nichts.“
Wie immer war ihre Stimme von Rationalität und Vernunft geprägt – kein Wunder, es galt gerade, mit einem leicht durchgeknallten Jungen zu reden, den sie allerdings gut kannte und dessen Schwächen sie nur allzu deutlich vor Augen hatte.
„Über die Plaketten können wir verhandeln, aber erst musst du Itoe loslassen. Wir wissen doch beide, dass du es eh nicht über dich bringst, das durchzuziehen.“
Schien Junko doch eben noch auf ihn eingehen zu wollen, so nahm ihre Stimme nun einen schneidenden Unterton an. Sie wusste, dass er es nicht konnte, und wenn er es tat, war es ein Unfall, keine Absicht. Zu gut erinnerte sich die Chuunin an Ryoichis kalkweißes Gesicht angesichts der Selbstsprengung eines feindlichen Ninjas – er war nicht in der Lage, zu töten. Noch nicht. Oder? Was, wenn sie sich irrte? Nein, selbst dann war es Junko nicht möglich, anders zu handeln, als sie es gerade tat, und selbst dann würde sie immer noch den Gedanken verfolgen, den sie gerade verfolgte – sie dachte nämlich gerade fieberhaft darüber nach, wie sie Ryoichi nun am effektivsten ausschalten konnte, ohne die Hyuuga zu gefährden. Am liebsten hätte sie Yuto von ihrem Vorhaben berichtet, doch leider hatte sie ihm nur einen kurzen Blick und ein kurzes Blinzeln zuteil werden lassen können, ehe sie sich erhoben hatte, um mit Ryoichi zu verhandeln. Ob das reichte, um dem Sora-Nin mitzuteilen, dass sie Hilfe brauchte, blieb abzuwarten, und ob es dann noch möglich war, zu vertuschen, dass diese beiden sich kannten, stand auf einem ganz anderen Blatt, welches Junko noch nicht wagte, zu betrachten. Die Kunoichi kam langsam näher, war aber noch zu weit für eine Nahkampfattacke entfernt, jedoch nicht zu weit für eine hübsche Fuutonkunst – und sie näherte sich stetig, während sie zugleich anfing, dieses Psychospielchen zu spielen. Was nun, Freunde der Nacht?
 
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Iwamoto Yuto

Chuunin
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Mit einem schon fast wehmütigem Blick, konnte Yuto aus den Augenwinkeln heraus erkennen, dass sein Mizu-Bunshin das zeitliche gesegnet hatte. Mit einer nicht zu verachtenden Fontäne war dieser aus dem Wasser gesprungen und wollte die Geschosse abwehren. Aus einem anderen Winkel jedoch schien sich noch jemand anderes einmischen zu wollen, denn an den ersten Geschossen lag es nicht das sein Mizu-Bunshin zerplatzte, sondern auf den daraufhin folgenden, etwas schnelleren. Damit war zwar sein Mizu-Bunshin Geschichte, doch immerhin hatte sich der dritte Genin nun auch noch eingemischt. Das bedeutete also, dass Kibo sich noch in den Büschen oder Bäumen verstecken musste. Während Junko die Geschosse mit Fuuton-Jutsu abwendete und sie folgend weitere nett anzusehende Wasserfontänen beobachten durfen, hatte Yuto für einige Sekunden Zeit die beiden Genin am Ufer zu mustern. Das Mädchen war dann wohl Itoe und verfügte über diese Spähsicht, mit welcher sie wohl den Bunshin bereits ausgemacht hatte und es Kibo erzählt hatte bevor sie aus dem Gebüsch gestürmt war und die ersten Agriffe gestartet hatte. Kluger Schachzug. Es würde auf dem See also wohl doch nicht so ganz ruhig bleiben.
Ruhig würde es wohl definitiv nicht bleiben, denn nachdem die letzten Wellen bereits abgeebbt waren und man auf ihrem Baumstamm, der noch immer als Tisch und Sitzgelegenheit missbraucht wurde, kein wohliges Schaukeln mehr zu spüren war, begann Ryoichi erneut etwas zu brüllen. Es waren Worte, die den beiden Chuunin wohl definitiv schwer im Magen liegen sollten. Aber wieso drohte er ihnen, dass er eine Verbündete umbringen würde? Rein der Theorie nach, war dies für Yuto komplett unlogisch und unverständlich. Wenn er ihr tatsächlich etwas antuen würde, würde er sich wohl damit mehr einbrocken als ihm in dieser Situation vielleicht bewusst war. Mal angenommen, die ausgebildeten Medic-Nin, könnten die Blutung wirklich nicht stoppen und das Mädchen würde sterben, dann würde er wohl noch hier am selben Ort zu einem Nuke-Nin erklärt werden. Warum? Weil er einen Mitbewohner seines Dorfes umgebrachte hatte und man als Argument sicherlich nicht sagen konnte, dass es nötig war. Außerdem bedeutete dies, dass wenn er tatsächlich zu einem Nuke-Nin anstatt einem Chuunin befördert werden würde, dass er hier als vogelfrei galt und wohl noch in der nächsten Stunde von einem der zusehenden anderen Shinobi oder von einem der Chuunin wie Yuto oder Junko umgebracht wurde. Schon allein deswegen, dass kein Shinobi der anderen Fraktion seinen Leichnam genauer unter die Lupe nehmen konnte.
Das eigentlich Problem an der Situation war aber das es Junko doch tatsächlich in Aufregung versetzte, man sah es ihr zwar nicht an, aber Yuto konnte sich denken was in ihr vorging. Er wäre genauso in heller Aufregung wenn einer seiner Mitbewohner bedroht werden würde, doch es war keiner seiner Mitbewohner und die Sache erschien ihm nicht ganz geheuer. Er konnte sich einfach nicht erklären wieso man seine eigenen Verbündeten bedrohte, besonders nicht wenn aus dem einfachen Grund gehandelt wurde, Chuunin werden zu wollen und scheinbar nicht nur leicht verzweifelt sondern auch sehr egoistisch zu sein. Während sie ihm selbst noch auftrug sich um den Sora-Nin - aka Kibo - kümmern sollte, während sie versuchen wollte diese Situation alleine zu lösen. Ein monotones "Natürlich" bekam sie daraufhin als Antwort. Doch Junko wusste das Yuto ihr diesen Gefallen nicht abschlagen würde und sie ihn währendessen weder angesehen, noch auf eine Antwort gewartet. Es war nun also seine Aufgabe Junko den Rücken zu decken und Kibo aus diesem Schausspiel rauszuhalten. Yuto jedoch wusste, dass er noch eine zweite Aufgabe hatte; für eine Ablenkung zu sorgen. Nachdem er also kurz nach Junko seine Karten auf den Baumstamm gelegt hatte und sich nun langsam aber sicher, so wie Junko mit dem Wasserlauf über die mittlerweile wieder recht stille Fläche des Sees zu schreiten. Im Gegensatz zu Junko, verlief sein Weg jedoch in etwa zwei Meter parallel von ihr versetzt.
Rennen, ein Wurfgeschoss oder gar ein Jutsu war in dieser Situation kein anwendbares Mittel um für eine Ablenkung zu sorgen, denn Ryoichi konnte dies ja nur noch nervöser machen und schlussendlich würde Yuto damit wohl mit verantwortlich sein, dass ein Genin umgebracht wurde. Ein direkter physischer Angriff konnte also ausgeschlossen werden, ein psychischer Angriff musste also her. "Hör auf Junko, denn ich schätze du kannst dir denken, dass es nichts gutes bringen wird wenn du jetzt jemanden aus deinem eigenen Dorf umbringen würdest." Schritt für Schritt näherte er sich dem Ufer, langsam aber zielstrebig. Seine Stimme währendessen war ruhig und hatte doch einen gewissen kühlen Unterton. Neben Junkos Stimme legte sich seine wohl so wie Nebelschwaden über den See, kühl und ruhig aber doch mit einer gewissen Präsenz. Es ging hier nicht mehr nur um das Leben seiner Mitstreiterin, sondern ebenso um seines und dies versuchte Yuto ihm klar zu machen. Während er nun also weitersprach und Ryoichi dabei genauso vor Augen hatte, wie die Stelle im Gebüsch aus der die anderen Wurgeschosse gekommen waren, sollte Junko sich Schritt für Schritt nähern können. "Wir leben nicht mehr in einer Zeit, in der es notwendig ist Mitstreiter und andere Kandidaten für immer aus dem Weg zu räumen, nur um selbst aufsteigen zu können. Außerdem, ich hoffe du hast die Regeln noch im Kopf, wir sind hier nicht alleine sondern werden beobachtet und haben einen regen Funkverkehr per Headset. Es würde also nicht lange dauern, bis alle davon wissen würden. Zusätzlich würdest du wohl anschließend als ein Nuke-Nin gelten und diese Insel nie wieder verlassen..." Das Ufer war erreicht, Yutos Vortrag hatte ein Ende. Wie Ryoichi nun handeln würde, das wusste wohl keiner der beiden Chuunin und sofern es keine abgesprochene Sache war, würde Kibo auch nichts davon wissen.
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Kibo und Itoe gingen in Position. Während sich der Ame-Nin zu Ryo gesellte blieb die Hyuuga auf ihrem Ast. Somit war sie die einzige, die jetzt noch vor den Augen der beiden Chuunin verborgen war. Vor ihren Augen rauschten einige Blätter hin und her, manchmal hätte auch ein normales Auge den auf dem See treibenden Baumstamm erspäht. Das Mädchen konzentrierte sich voll und ganz auf den Doppelgänger, der in Ufernähe unter Wasser lauerte. Als Kibo seinen Arm zurück nahm um Schwung zu holen tat Itoe es ihm gleich. Sie stellte einige kleine Berechnungen an, wo etwa sie hinwerfen musste, damit sie den Mizu-Bunshin daran hindern konnte die Explosion abzufangen. Aber viel wichtiger als das war der Zeitpunkt in dem dies geschehen musste – nichts einfaches, da das kleine Geschöpf womöglich verharrte und lieber auf eine günstige Situation für den Angriff wartete. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als Kibos Kunai dessen Hand verließ, vernahm Itoe eine Regung am Grund des Sees. Der Wasserdoppelgänger katapultierte sich empor und ein kurzes Gefühl des Sieges durchflutete Itoe. Sie hatte den Plan des Gegners durchschaut und konnte ihn nun vereiteln, so etwas freute jeden Shinobi. Ihr Shuriken surrte durch die Luft und die Hyuuga musste geschockt feststellen, dass sie womöglich zu spät reagiert hatte. Instinktiv sog sie dabei etwas Luft ein, welche sie dann wieder in ihre Umwelt entließ als sich ihr Ziel in Wasser auflöste. In einem kleinen Höhenflug, herbeigeführt durch gute Zusammenarbeit und Stolz auf das Byakugan, ließ Itoe noch ein weiteres Shuriken ihre Hand verlassen, dieses Mal zu den beiden Chuunin geschickt. Eben erwähnter Höhenflug endete jedoch schneller als gedacht, denn alles was diese vermaledeite Junko zu tun hatte war... ja was eigentlich? Ehe sich Itoe versehen hatte befanden sich die beiden Wurfgeschosse wieder im Wasser und die Explosion richtete nicht mehr an als ein paar Wellen, die das Wasser des Sees hin und her schwappen ließen. Blinzelnd starrte Itoe vor sich hin, Ärger machte sich in ihr breit. Oder zumindest eine gewisse Anspannung war zu vernehmen. Konnte man es ihr denn verdenken? Da bemühte sich ein Mädchen Taktikgefühl zu entwickeln, beziehungsweise auf ein gewisses Niveau zu heben und wurde bei diesem Versuch einfach mit zwei billigen Windkugeln wieder zurück auf Start geschickt. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoes Hand schloss sich zur Faust und ihre Knöchel traten weiß hervor. Doch wer nun noch mehr emotionale Regungen erwartet, dem sei gesagt, dass es hierbei bleiben würde – vorerst. Diese Faust hatte die unnützen Gefühle gesammelt und zerquetscht, man konnte sich wieder um das wichtige kümmern. Erster Plan fehlgeschlagen. Itoe musste sich zwar daran erinnern, nun die Ruhe zu bewahren und sich weiter Gedanken zu machen, aber sie schaffte es die Bilder des Fehlschlags zu verdrängen und durch andere zu ersetzen. Allerdings tat sich dabei ein weiteres Problem auf, denn Itoe wurde stutzig. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In den wenigen Minuten in denen Kayros mit der Gruppe gereist war hätte er zumindest lernen müssen, dass er sich nicht einfach so verstecken konnte. Nicht vor ihren Augen, früher oder später hätte der Zufall ihn auffliegen lassen – so wie jetzt. Aber viel wichtiger für das Mädchen war der Grund seiner Anwesenheit. Um Junichiro bereits besiegt zu haben war viel zu wenig Zeit vergangen, also was machte dieser Idiot hier? „Wenn der versucht von unserer Arbeit zu profitieren, schneid ich ihm was ab.“, dachte Itoe bissig und schaute mit zusammen gezogenen Brauen in die Richtung des Suna-Nins. Dabei fiel ihr ein, dass sie ja noch die Pille von dem Jungen hatte. Misstrauisch spielte sie mit dem kleinen Kügelchen in ihrer Tasche. Wie vorausschauend war Kayros? Hatte er seine Medikamente für sich behalten und das Mädchen hielt etwas giftiges in den Händen? „Pff, der hat doch selbst am Ende nicht verstanden was los war.“, sagte sich Itoe und war sich somit sicher, dass Kayros nicht kühl und vor allem nicht intelligent genug gewesen war, solch eine Handlung zu vollziehen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Plötzlich erregte eine Bewegung am Rande Itoes Blickfeld ihre Aufmerksamkeit. Ihr Kopf fuhr herum und sie riss die Augen noch ein wenig weiter auf. Ein stilles Keuchen entwich ihren Lippen und ihr Körper neigte sich ein wenig nach vorne, als ob sie so besser sehen konnte was dort geschah. Viel zu viele Gedanken schossen durch ihren Kopf, nicht sortierbar, einfach nur wirr und abstrakt. Aber dennoch drehten sich alle um eine einzige Frage: Was zum Henker ging da vor, was hatte sie verpasst? Dieser verfluchte Kayros hatte sie abgelenkt. Wäre die Hyuuga nicht noch ein wenig starr vor Schock hätte sie wohl wütend geschnaubt. So aber blieb sie still auf ihrem Ast sitzen, bewegte sich nicht und war verwirrt. Als sich die Überraschung ein wenig legte kam die Angst ins Spiel. Es war merkwürdig zu sehen wie ihr Körper dem Tode nah war, sie musste sich ins Gedächtnis rufen, dass es sich in dem Mädchen dort vorne lediglich um Kibo handelte. Dennoch klopfte Itoes Herz deutlich schneller als zuvor, aus dem einfachen Grund, dass sie die Situation nicht einschätzen konnte. Allgemein hatte sie nun, da sich auch die beiden Chuunin in Bewegung gesetzt hatten, viel zu viele Möglichkeiten und keine Ahnung was sie tun sollte – sie war überfordert. Und hasste das Gefühl. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wichtig für alles kommende war die Frage ob Ryo das dort ernst meinte. Er wusste dass es sich um Kibo handelte, Itoe war sich eigentlich sicher, selbst nicht so von ihrem Freund bedroht zu werden, außer es handle sich um einen Bluff. Allerdings bestand die Gefahr, dass sich der Junge nicht zu einem Bluff hatte leiten lassen sondern wirklich die Nerven verlor. Noch dazu kam, dass Ryo bisher kein sonderlich großer Taktiker war, sich allerdings in den vergangenen Tagen stark verändert hatte. Nur... wie sehr hatte er sich verändert? Hatte er vielleicht seine Wut vom letzten Kampf gegen den Blutjungen nur sehr gut verborgen, sodass sie jetzt zum Vorschein kam? Es waren so viele verschiedene Fakten, so viele Ansätze zur Auflösung der Szenerie, allerdings konnte Itoe nicht einen einzigen wirklich festhalten und an ihn glauben. Sie wusste, dass sie nichts wusste. Während einige dies als Weisheit ansahen, so fand die Hyuuga daran kein Körnchen Weisheit, nur beunruhigende Ratlosigkeit. Sie wusste nicht ob sie sich einmischen sollte, ob sie ihre Deckung aufgeben oder doch verharren sollte. Die beiden Chuunin kamen immer näher, aber das Mädchen dachte gerade nicht einmal an ihren ursprünglichen Plan, sie vom See zu vertreiben. Itoes Kopf zuckte hin und her obwohl das nicht nötig gewesen wäre, ein klares Indiz für ihre Unschlüssigkeit. Natürlich konnte sie Junko und Yuto helfen, aber was wenn das alles doch nur eine riesige Show war? Dann hatte sie ihre Deckung aufgegeben und würde sich selbst in den Hintern beißen bis er offene Wunden besaß. Aber wenn sie hier verharrte und Ryo tatsächlich ausrastete? Nicht vorzustellen wie Itoe dann reagieren würde. Sie wollte gar keinen Gedanken daran verschwenden und schloss demonstrativ kurz die Augen um sich zu sammeln. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Bewegen... Bleiben. Bewegen... Bleiben. Bewegen... Bleiben. Bewegen... Bleiben. Bewegen... Bleiben. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war zum verrückt werden, Itoe war tatsächlich ratlos – und als ihr nun auch noch Kayros einfiel wäre ihr Kopf am liebsten explodiert. Was sollte sie mit ihrem Wissen über diesen Idioten anfangen? Einfach abwarten und darauf vertrauen, dass er nicht helle genug war um den richtigen Moment abzupassen? Itoe entschloss sich nun für die einzig richtige und vor allem klügste Entscheidung die jeder Mensch kannte: sämtliche Entscheidungen wurden vertagt. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Keine Gedanken mehr über Konkurrenz, kein überstürztes Eingreifen. Stilles Warten und Verharren. Nur leicht hob und senkte sich Itoes Brustkorb, der Rest ihres Körpers blieb still. Lediglich ihre Haare folgten dem ein oder anderen Windstoß, während ihre Augen beängstigend ruhig zum Geschehen blinzelten. Blitzschnell eingreifen konnte sie eh nicht, zu viel Distanz. Würde sie einige Meter nach vorne gehen, so würden Junko und Yuto sie jedoch mit Sicherheit bemerken. Also blieb sie ruhig, äußerlich. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In Itoes Kopf setzte sie gerade alles daran keine Gedanken mehr an Fragen zu verschwenden die sie sich bereits gestellt hatte. Sie musste konzentriert und aufmerksam bleiben, musste beobachten und Schlüsse ziehen, möglichst richtige. Uninformiert, unfähig zu handeln. Dieser Moment war für Itoe wohl die größte Herausforderung des gesamten Examens – bis jetzt.[/FONT]
 

Hinketsu Kibo

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Es hatte nicht geklappt, es hatte verdammt noch einmal nicht geklappt und das war ihm in dem Moment klar gewesen in dem der Kunai seine Hand verlassen hatte. Hatten sie wirklich eine Sekunde geglaubt dies könnte funktionieren, ein einfacher Angriff nur das absolute Minimum an Raffinesse. Kibos Hand bohrte sich in die Schulter seines Begleiters, seine Zähne knirschten war er sich doch nicht sicher wie er mit der Situation umgehen sollte. Sah er doch keine Möglichkeit auf Bewegung, gab es niemanden der ihnen eine Richtung vorgab, ihnen ihre Optionen aufzeigte. Stattdessen wurde von ihnen erwartet mit einem lächerlichen Vorteil von einem Mann gegen zwei ausgebildete Chuunin anzutreten. Irgendwie kamen Parallelen zu den Trainingskämpfen gegen die Ausbilder an der Akademie auf. Gegner die jeden deiner Schritte kannten bevor du auch nur deinen Fuß bewegst und das wo er Yuto doch vor nicht allzu langer Zeit noch als höchstens gleichgestellt eingeschätzt hatte, ihm vielleicht höchstens in Erfahrung überlegen. Erneut ein Knirschen, konnte er es sich doch unmöglich eingestehen, dass seine damaligen Gedanken wohl fehlerhaft gewesen waren. Ich ...

Bevor er noch irgendetwas sagen konnte wurde seine Hand, die noch immer auf Ryoichis Schulter ruhte plötzlich kraftvoll nach hinten über seinen Kopf gedreht und kühler Stahl begann an seiner Kehle zu kitzeln. Für einen Moment hätten beinahe Kibos Reflexe übernommen, sich seinem Gegner widersetzt, hatte er doch noch immer eine Hand frei. Ein Kunai in den Oberschenkel, ein direkter Treffer der Schlagader und blaues Haar würde sich rot färben. Doch erst in diesem Moment realisierte er etwas, früh genug um einen schweren Fehler zu vermeiden. Genauso wenig wie ich mit einem Angriff aus dieser Richtung gerechnet habe, rechnet er jetzt damit ... dies ist nicht sein Ernst. Diese Drohung kam nicht aus Überzeugung, dieser impulsive Berserker hatte es also wirklich geschafft in dieser Situation einen ruhigen Kopf zu bewahren. Viel interessanter war aber, dass es wirklich zu funktionieren schien, ihre Gegnerin bewegte sich vorsichtig in ihre Richtung. Jetzt ist wichtig wir wir diese Möglichkeit nutzen ... Kibo begann sich in Itoes Gestalt gequält in Ryoichis Griff zu drehen, dabei fixierten seine Augen offensichtlicherweise so gut es ging das Gesicht des Blauhaarigen, in Wirklichkeit beobachtete er aber aus dem Augenwinkel seine Gegnerin. Furcht glitzerte auf den Zügen des Genin, gespielt, überzeugend. Kannte er doch den Ausdruck nur zu gut, viele Male hatte er in seinem Leben bereits Furcht in seinen Gegnern gesehen. Furcht vor den Fähigkeiten die ihm seine Geburt eingebracht hatte, Unverständnis, der beste Nährboden für Angst. In diesem Augenblick versuchte er genau diese Gefühle zu projizieren, jeder Gesichtsmuskel angespannt, die Augen ängstlich verdreht, die Lippen leicht zitternd. Ja, es funktioniert ... Immer näher kam Junko der Küste, schließlich setzte sie sogar den ersten Schritt auf festen Boden. Doch bevor er sich noch überlegen musste welche Schritte nun vonnöten waren hörte er ein leises Flüstern an seinem Ohr. Nur noch wenige Schritte dann lass ich dich los, attackier sie mit einem deiner Fernkampfjutsus ... sei bereit! Beinahe wäre ein Grinsen durch die sorgfältig gepflegte Maske des Hinketsus gedrungen, doch Nichts konnte in diesem Moment die sorgfältige Täuschung in der Form der verunsicherten, ängstlichen aber noch immer Hochmut ausstrahlenden Hyuuga durchbrechen. Ein inneres Grinsen später wurde ihm klar, dass er im Endeffekt wohl nur sich Selbst in einer ähnlichen Situation spielen musste.

Der Moment ... diese eine Sekunde, Ryoichi hatte ihre Gegnerin durch Gerede abgelenkt, ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen und jetzt war er gekommen. Ein kurzer Chakraschub, Konzentration und schon fühlte er die Veränderung. Blutiger Saft füllte seinen Rachen, der Geschmack von Messing schoss durch sein Denken. Wenige Schritte noch ... 5 Meter er kannte seine Reichweite, konnte diese Entfernung genauestens abschätzen und jetzt, genau in diesem Moment ... Shukkétsu-mukátsuki ... hatte sich Junko in eben diesen Radius begeben. Ryoichi schien die leichte Veränderung in seiner Körperhaltung zu spüren, entließ er ihn doch genau in diesem Moment aus seinem Griff und stieß ihn gar noch etwas nach vorne. Da Kibo damit gerechnet hatte, war seine Reaktion unheimlich schnell. Als der rote Schleier sich gerade vor seiner Gestalt ausbreitete und Junko vor seinen Augen verschwinden ließ, tauchte Kibo bereits auf einem nahen Baum auf. Die Hände zu einem weiteren Fingerzeichen zusammengeschlagen, jedwede Konzentration auf die Küste vor ihm gerichtet, den Moment abwartend in dem sein Blut Haut oder Gewand berührte um es dann in Selbiges eindringen zu lassen, während ein kleines Stück Holz vor Ryoichi zu Boden fiel. Sie wird nicht in der Lage sein das zu verhindern ... Plötzlich ... ein kleiner Funken von Zweifel, die Möglichkeit das jeder Schritt von ihm bereits berechnet worden war. Das Knirschen von Zähnen und dann ... ein Lächeln. Ein kurzer Gedankenstoß genügte um die zwei Hirus unter ihm dazu anzuhalten aus den Gebüschen in Richtung der Küste hervorzuschnellen. Sollte es seiner Gegnerin wirklich gelingen seinem ersten Angriff auszuweichen, warteten zwei verrückte bluthungrige Egel darauf sich an ihre bleiche Haut zu heften, ihr jedweden Ausweg abzuschneiden. Nur ein Schritt Yuto, ein kleiner Schritt trennt mich von dir ...
 
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Matsuo Ryoichi

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Mit einem triumphierendem Gefühl in seinem Magen beobachtete er wie sich zuerst Junko und dann Yuto von ihrem Baumstamm erhoben. Er hatte es tatsächlich geschafft, sie standen und kamen her! Sobald sie am Ufer waren würden sie über sie herfallen wie die Fliegen auf ein Stück Aas. Doch als Junko die Hände hochhob und ihm beschwichtigend zuredete musste er schlucken, was jetzt? Er stand noch immer am Ufer und die Beiden Chuunin kamen auf ihn zu.

„Beruhig’ dich, wir reden darüber. Mach jetzt nichts Voreiliges, sonst gewinnst du hier gerade gar nichts.“

„Zurück...zurück...zurück...“

„Bleibt wo ihr seid! Kommt nicht näher, sonst ist es mit ihr aus!“

Die Unsicherheit in seiner Stimme musste er nicht einmal spielen als er Itoes sich windende Gestalt auf die Füße zog und nach hinten schleifte. Kibo spielte wirklich gut, fast konnte man meinen er hätte wirklich Todesängste... Kurz kam er ins Straucheln und musste einen schnellen Schritte nach hinten machen um nicht umzufliegen. Während sein Kopf von dem der falschen Itoe verdeckt war zischte er ihr/ihm ins Ohr.

„Nur noch wenige Schritte dann lass ich dich los, attackier sie mit einem deiner Fernkampfjutsus ... sei bereit!“

„Über die Plaketten können wir verhandeln, aber erst musst du Itoe loslassen. Wir wissen doch beide, dass du es eh nicht über dich bringst, das durchzuziehen.“

Erbost zuckte sein Blick zu seinen Häschern und schrie ihnen entgegen was er über Junkos Vorschlag dachte.

„Achja?! Wie willst du über etwas verhandeln dass du nicht hast! Hä?! Oder weißt du wo sie sind?!“

Beide waren nun fast am Ufer, das war mit diesem irritierendem Bodennebel über dem Wasser schwer zu sagen. Alles sah so gleich aus, nur ihre beiden Gestalten hoben sich daraus ab. Junko ging direkt auf ihn zu, die Hände immer noch erhoben als ob sie nur reden wollte, dieser Andere ging parallel dazu. Yuto schien aber immer mal wieder einen Blick auf den Wald zu werfen, passte er auf dass Itoe nicht eingriff? Die Beiden hatten doch irgendwas vor, zumindest würde Junko seine Aktion nicht so einfach schlucken, erstens war das nicht ihre Art und zweitens wäre es dann wohl die kürzeste Prüfung der Welt gewesen. Er biss sich auf die Lippen, wann sollte er loslassen.

„Hör auf Junko, denn ich schätze du kannst dir denken, dass es nichts gutes bringen wird wenn du jetzt jemanden aus deinem eigenen Dorf umbringen würdest. Wir leben nicht mehr in einer Zeit, in der es notwendig ist Mitstreiter und andere Kandidaten für immer aus dem Weg zu räumen, nur um selbst aufsteigen zu können. Außerdem, ich hoffe du hast die Regeln noch im Kopf, wir sind hier nicht alleine sondern werden beobachtet und haben einen regen Funkverkehr per Headset. Es würde also nicht lange dauern, bis alle davon wissen würden. Zusätzlich würdest du wohl anschließend als ein Nuke-Nin gelten und diese Insel nie wieder verlassen..."

Es hatte schon etwas verunsicherndes wie der Chuunin mit ihm sprach den Blick die ganze Zeit fest auf ihn gerichtet. Nuke-nin.... er würde nicht lange überleben....wahrscheinlich nicht mal den See aus seinem Blickfeld verlieren bevor sie ihn erwischten. Doch er schüttelte den Kopf und rief sich ins Gedächtnis dass er hier ja niemanden bedrohte.

„Euer Gewäsch interessiert mich nicht! Ich werde alles tun um Chuunin zu werden!“

Nach diesen Worten lies er Kibo los, er hatte gespürt wie sich der Hinketsu angespannt hatte. Dass hatte er als Zeichen zum Start genommen und ihm einen Stoß nach Vorne gegeben. Diesen nutzte der Blutjunge auch perfekt aus und sprühte einen Schleier Blut auf Junko bevor er verschwand. Ryoichi katapultierte den erscheinenden Holzklotz mit einem Faustschlag nach Vorne und warf seinen Kunai in den roten Nebel um dann nachzusetzen. Hoffentlich hielt sich dieser andere Chuunin raus und hoffentlich taten die anderen Beiden noch irgendwas. Er mochte den Gedanken nicht gerade verheizt zu werden
 

Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Die Situation spitzte sich immer weiter zu. Itoe knabberte nervös an ihrer Unterlippe, vollkommen in Gedanken verloren hätte sie vermutlich trotz Rundumsicht nicht bemerkt, wenn sie von Hinten angefallen worden wäre. War es ein Fehler gewesen zu warten? Hätte sie einfach beruhigend auf die beiden einreden sollen? So hätte sie vielleicht sogar ohne verdächtig zu erscheinen nahe an Yuto und Junko heran kommen können, aber diese Gedanken kamen zu spät und wären sowieso sehr risikoreich gewesen. Itoes Oberschenkelmuskulatur spannte sich an. Es war ein schönes Gefühl, der Situation angemessen und irgendwie beruhigend. Es fühlte sich einfach richtig an die Muskeln zu strapazieren und zu reizen. Sie würde sie früher oder später eh benötigen um noch ein wenig mit zu mischen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Chuunin hatte inzwischen das Ufer erreicht. Voller Neugierde und Anspannung beobachtete Itoe alles möglichst aufmerksam. Aus heiterem Himmel überfiel sie ein Anflug von Gänsehaut, sodass sie ihren Körper kurz ein wenig winden musste, damit das Gefühl wieder abklang. Man merkte also deutlich, dass Itoe nicht genau wusste wie sie zu reagieren hatte, gleichzeitig aber wollte sie etwas tun, irgendetwas. Das war wohl das wirklich aufreibende in diesen Sekunden. Für die Hyuuga war es eine ganz schön lange Zeit, aber in Wahrheit ging dann doch alles recht schnell über die Bühne. Ryos Handbewegung, Kibos Sprung nach vorne, das Blut. Für einen kurzen Moment hatte Itoe vergessen zu atmen, dann begann ihr Gehirn wieder richtig zu funktionieren. Die Erkenntnis war kurz: „Bluff.“ Das war das Kommando, welches Itoe gebraucht hatte. Ryo hatte es doch tatsächlich geschafft die beiden Chuunin aufs Festland zu bekommen, wenngleich sie sich noch nahe am Ufer befanden. Itoe war nicht in Reichweite um wie eine Kanone aus dem Gebüsch zu schießen und Yuto, sowie Junko noch mehr zu überraschen, deshalb schlug sie eine andere Richtung ein, nämlich war der See ihr Ziel. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Da sich Kibo bereits geoutet hatte, löste das Mädchen ihr Henge no Jutsu auf, so gab es zumindest zwei von ihr – den letzten Rest der Verwirrung konnte man ja bewahren. Als sich Itoe über die wenigen Äste bewegte, die sie noch vom blauen Wasser trennten, sprudelte immer mehr Adrenalin durch ihren Körper, aber gleichzeitig war sämtliche Starre verflogen. Jetzt kam es drauf an und jetzt war sie auch wieder da. Ein kleiner Funke Ansporn glühte in ihren Augen auf als sie mit dem Kopf zuerst durch die Blätter des letzten Baumes brach und sich mit einem großen Satz auf den See katapultierte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Der Wasserlauf war längst vorbereitet für ein Auftreffen auf der Wasseroberfläche. Es würden sich kleine Ringe in alle Richtungen verteilen, aber das spielte keine Rolle. Itoes Aktion hatte nur einen einzigen Hintergedanken: Yutos und Junkos Rückweg auf den See abschneiden. Was nicht hieß, dass sie bewegungslos dort verharren würde. Sobald Itoe wieder... Boden unter den Füßen hatte, würde sie sich ins Geschehen schmeißen, nur eben aus einer anderen Richtung um einen Rückzug der Prüfer zu erschweren. Nun stellte sich natürlich die Frage wie dieser Yuto reagierte. Eigentlich war Itoe da relativ uneingeschränkt. Würde der Junge den Weg zu Junko frei lassen, so war das ihr Ziel. Stellte sich Yuto ihr aber in den Weg, so würde sie sich ohne Umschweife gegen diesen in den Nahkampf begeben, sollten Kibo und Ryo sich doch um Junko kümmern. Man sah also: Egal was kam, Itoe würde sich auf den nächsten Gegner stürzen der sich ihr in den Weg stellte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Vorfreude ließ ihre Haare lebendig peitschen.[/FONT]
 
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Mameha Junko

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Den Angriff sah sie nicht kommen. Schlimmstenfalls rechnete sie mit einer auf sie zustürmenden Itoe oder einem von Ryoichi geworfenen Kunai, aber niemals niemals niemals hätte sie damit gerechnet, einer Blutfontäne zu begegnen. Kibos Name war der erste Gedanke, der ihr durch den Kopf ging, während sich ein Blutschwall über sie ergoss, direkt gefolgt von einem Gefühl der Übelkeit, dessen zumindest sie sich einfach nicht erwehren konnte, wenn sie bedachte, soeben mit Blut vollgekotzt worden zu sein. Die Situation wurde in einem Sekundenbruchteil erfasst: Bluff von Ryo, Henge von Kibo, und wo Itoe war, wusste nur der Geier. Ein wenig verblüfft stellte die Konoha-Kunoichi nunmehr fest, was es hieß, auf dem Schachbrett des Strategie ausmanövriert zu werden, und es war kein schönes Gefühl. Angst stellte sich jedoch nicht ein – Junko hatte das auch nicht erwartet. Nach den Gefechten, die sie bisher schon überstanden hatte, stellte sich Angst nicht mehr ein, wenn zumindest ein Bruchteil der Kontrolle über das Schlachtfeld bestand, was die Kunoichi glaubte, noch zu haben, während sie instinktiv Hände zu Fäusten ballte, die Arme schützend über dem Kopf kreuzte und ebenjenen einzog, während sie einen Satz zurückmachte und aufhörte, ihr Chakra zu konzentrieren – kurzum: Sie sprang mit einem Satz nach hinten ins Wasser und verschwand unter der Wasseroberfläche. Dass diese instinktive Aktion dazu führte, dass sich Kibos Blut zusammen mit dem Kunstblut abwusch, war ein angenehmer Nebeneffekt, der sie vielleicht vor weiteren fiesen Maßnahmen des Hinketsu schützte, denn ob dieser noch dazu kam, vor dem Lösen des Blutes von der Haut der Chuunin seine Kunst anzuwenden, blieb offen. Dass die Konoha-Chuunin einfach nicht auf Atemluft angewiesen war, musste man nur nebenbei erwähnen, während sich das Wasser um sie herum rötlich färbte und zumindest grob die Position der Chuunin verriet. Es war schon eine interessante, verschwommene Sichtweise, die sich Junko bot, als sie den Kopf hob und unter Wasser versuchte, die Situation zu erfassen. Sie sah Yuto, der ebenfalls zurückgeschnellte und sich weiterhin auf der Wasseroberfläche befand, sie sah die Fußstapfen – interessanter Anblick übrigens – einer weiteren Person, die sich auf Yuto zubewegte. Itoe, gar kein Zweifel. Junko hielt große Stücke auf die Fertigkeiten des Kiri-Nins, aber dennoch wollte sie nur ungern eine Hyuuga mit ihm im Nahkampf wissen. Während sie also einen Positionswechsel unternahm und einfach ein wenig tiefer und natürlich unter dem Kiri-Chuunin tauchte, um somit Itoe unter Wasser von einem Nahkampfangriff abzuhalten, gestattete sich die Chuunin endlich, über diese Aktion verblüfft zu sein. Ein Bluff, noch dazu ein kaltblütiger, von Ryoichi! War das wirklich der Ryoichi, den sie kannte? Der einäugige Kampfberserker, der Ehrlichkeit im Kampf schätzte? Der Matsuo Ryoichi, der manchmal ein wenig zu temperamentvoll reagierte und eher frustriert und verbissen weiterkämpfte, als andere Optionen in Betracht zu ziehen? Interessant, welche Kreaturen dieses Examen doch gebar. Itoe hatte wohl doch Recht gehabt, als sie meinte, es wäre eine Erfahrung, um zu lernen. Den Hinketsu kannte Junko ihrerseits nicht besonders, aber auch dieser schien eher mit Lust in einen Kampf zu gehen und vor Stolz fast zu platzen. Und der hatte sich freiwillig von Ryo schlagen und bedrohen lassen, nur um sie zu täuschen? Phantastisch!
Das bedeutete allerdings auch, dass Ryoichi seinen inneren Schweinehund überwunden und die Bande zumindest über ihre Techniken aufgeklärt hatte. Die Hyuuga stürmte auf Yuto zu, während Junko ihr Chakra in der Lunge sammelte – hm, unter Wasser war das eine ganz neue Erfahrung und sie hielt es für sicherer, besser mehr als genug Chakra in diese Kunst zu pumpen. Das chakraintensivste Erlebnis in dieser Prüfung bisher. Es war auch überraschend, wie seltsam es sich anfühlte, die Fingerzeichen unter Wasser zu machen.
Ryoichi hatte es also tatsächlich durchgezogen – vielleicht war der Versuch, ihn von der Prüfung fernzuhalten, doch ein Fehler gewesen und er war erwachsen geworden, während sie einmal kurz nicht hingeschaut hatte. Der Taijutsuspezialist konnte es vermutlich nicht ahnen, aber seine Zimmergenossin war müde, erschöpft, nahm gerade ihre Chakrareserven in Anspruch, wie sie es selten tat und war einfach ein wenig überarbeitet, was das Examen anging – und dennoch war sie gerade stolz auf die Leistung Ryos. Sie nahm sich vor, ihm das bei Gelegenheit mitzuteilen, wenn das Examen vorbei war. Bis dahin kam Itoe in einen ganz besonderen Genuss: Sie wurde nämlich Opfer eines kräftigen Fuuton: Renkugan, einer mit Chakra angereicherten Luftkugel, die an Yuto vorbei unter Wasser hervorschnellte und sie wohl treffen würde, sollte sie den Angriff auf den Kiri-Nin nicht abbrechen, diesen Angriff nicht kommen sehen oder zu langsam sein. Gleichwohl sei die Wirkung des Anblicks dieser gewaltigen Luftkugel, die durch das Wasser brach und erneut eine Fontäne spektakulären Ausmaßes verursachte, nicht zu unterschätzen.
Aber falls der Hinketsu es geschafft hatte, eine seiner Techniken trotz aller Gegenbemühungen auf Junko zu wirken, so würde diese wohl sehr bald in Effekt treten. Es blieb abzuwarten, wie sich die Angelegenheit entwickelte. Fest stand, dass Fuutonkünste unter Wasser nicht unbedingt die beste Idee waren, Junko hatte nämlich ihrerseits das Gefühl, nach Einsatz der Kunst bald auftauchen zu müssen.
 
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Iwamoto Yuto

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Gesichtet: Zwei Genin die sich nicht kannten und doch so einem nahezu perfekten Schauspiel hingaben, sowie ein weiterer Genin der sich nach wie vor in den Büschen versteckte und bis jetzt wohl auch nicht die Lust dazu hatte, sich zu zeigen. Zu diesen drei Genin kamen noch zwei Chuunin dazu, beide hatten scheinbar den Köder des Schauspiel geschluckt und gingen recht individuel an die Sache ran. Man musste jedoch sagen, dass sie den Köder in der Hand hielten und er sich nicht mit seinen Widerhaken in ihnen verfangen hatte. Außerdem war noch zu erwähnen, dass sie noch einen weiteren Zuschauer hatten der jedoch nicht zu den Prüfern gehörte, sondern zu den Genin. Doch wer dieser sonderbare Zuschauer war, blieb zumindest den Chuunin noch verborgen.
Wenige Sekunden und doch großes Kino. Für einen gewöhnlichen Menschen waren die folgenden Aktionen und Reaktionen wohl gänzlich unverständlich oder zumindest würde ein solcher, bei der Geschwindigkeit mit der sich die Geschehnisse hier zuzogen, nicht mitkommen können. Yuto jedoch konnte es, immerhin war er ein Chuunin und sollte daher auch ein gutes Auge für seine Umwelt haben, doch auch gut trainierten Chuunin war es bestimmt möglich alles um sich herum zu verfolgen.
Das die beiden Genin nur schauspielten hatte er sich ja schon fast denken können, doch dass es nun tatsächlich so gut aufging hatte er mit Sicherheit nicht gedacht. Es war ein doppeltes Schauspiel, demnach also ein wirklich brillianter Schachzug. Ryoichi hatte nie vor Itoe etwas anzutun oder wenn man nun gewisses Blut, dass mal eben so durch die Luft auf Junko zuschoss und scheinbar von Itoe her kam, näher betrachtete und dann eins und eins zusammenzählte, so wusste man das sich hinter jener Itoe eigentlich Kibo versteckte. Für Yuto bedeutete dies, dass sich Itoe selbst noch taktisch gesehen bedeckt hielt und mit ihrer Spächsicht die Lage im Auge behielt. Wahrscheinlich war dies ein von den dreien ausgeklügelter Plan. Zwei spielten ein Schauspiel, während sich der dritte von ihnen versteckte, um zum richtigen Zeitpunkt eingreifen zu können. "Nicht schlecht!" Yutos einzige Gedanken, fassten sich in einem indirekten Lob an die drei zusammen, gerne hätte er ihnen dies auch persönlich gesagt, doch nun war er erst mal selbst beschäftigt. Während Junko die Flucht zurück zum Wasser oder besser gesagt ins Wasser suchte, formten Yutos Hände bereits ein paar Kurze Siegel um im nächsten Moment ein ballgroßes Wassergeschoss namens Teppoudama in Richtung Kibo zu feuern. Auch wenn er dieses Jutsu bereits seit seiner Kindheit kannte, so war es doch immer wieder ein seltsames Gefühl ein Wassergeschoss aus seinem Mund schießen zu lassen, doch immerhin erzielte es genau die Wirkung, die er sich erwünscht hatte. Kibo wurde ein ganzes Stück durch dieses nach hinten geschleudert und befand sich in den folgenden Augenblicken dann jedoch auf einem Baum - ob dieser ihm in den Weg gekommen war oder eben nicht, als er nach hinten geschleudert wurde sei Mal so dahin gestellt. Fakt zumindest war, dass er getroffen wurde, aber da er wie gesagt kurz darauf schon wieder auf einem Baum gesichtet wurde, schien der Treffer nicht allzu verherend gewesen zu sein. Dies mochte bestimmt auch damit zusammen hängen, dass Yuto nicht besonders viel Chakra in den Angriff gesteckt hatte, sondern dieser nur dazu da war um eine größere Distanz zwischen ihnen herzustellen. Doch damit war noch nicht genug, noch lange nicht. Aber wieso sollte man den Chuunin denn auch eine Pause gönnen?
Zwei seltsame egelartige Tiere schossen plötzlich aus dem Gebüsch und versuchten sich an Junkos Fersen zu heften. Ein Glück für ihn, dass er sowieso vor hatte den Untergrund zu wechseln und wieder auf das Wasser zu fliehen. Ein guter Satz, der ihn nach hinten katapultierte, lies ihm genug Zeit um die beiden Egel mit zwei gezielten Kunai ausschaltete. Für eine weitere Überlegung, ob diese Egel zu Kibo oder einem der anderen beiden Genin gehörte oder ob er aus dem Wald kam, war keine Zeit mehr, denn nach einer kurzen Drehung, berührten seine Füße bereits wieder das Wasser. Der wirklich effiziente Wasserlauf sorgte wieder dafür, dass er einen guten Stand hatte und nicht unterging. Die Frage, wie es denn nun weiterging konnte sich Yuto getrost sparen, denn was er in den Augenwinkeln sah, kündigte ihm bereits die nächste Gefahr an, Itoe. Dieses mal war es sogar die echte, zumindest musste sie es sein, da ihr blutspuckendes Ebenbild seinen Platz auf einem Ast noch immer einnahm. Bevor er sich aber überhaupt Gedanken machen konnte, wie er auf diese reagieren sollte, schoss ein Luftgeschoss gen Himmel, dass Itoe förmlich mit sich riss. Grob beschrieben konnte man sagen, dass der See unter Itoe förmlich explodierte. Arme Itoe. Doch auch Yuto blieb nicht ganz davon verschont, denn es drückte ihn wahrhaftig einige Meter in die entgegengesetzte Richtung. Erstaunlich. Wobei, vernichtend traf es wohl eher. Doch zurück zum Geschehen, während Yuto sich wieder gefangen hatte, war er erneut dabei einige Siegel zu formen und bereits im nächsten Augenblick stand ein zweiter Rotschopf neben ihm. Während der eine belustigt die Wasseroberfläche betrachtete, aber im Augenwinkel das Ufer weiterhin observierte, sah der andere vollständig zum Ufer. Der echte Yuto, also der, der die Wasseroberfläche betrachtete - und völlig durchnässte rote Haare hatten, die immer wieder einen Tropfen nach dem anderen auf die Wasseroberfläche fallen ließen -, hatte ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen, er wusste zwar nicht ob Junko dieses sehen konnte, aber dies war ihm auch egal. Es war unglaublich, wie viel Spaß Chuunin aus verschiedenen Fraktionen gemeinsam haben konnten.
 

Hiragana Kayros

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Natürlich versucht Junko es mit einem Gespräch. Ryoichi ist vielleicht impulsiv, aber keineswegs so kaltblütig... Der Hiragana lauschte still den Aktionen, und gebannt behielt er alles im Auge. Beide Chuunin kamen langsam über das Wasser geschritten, und jeder versuchte den Konoha mit ihren Aussagen abzulenken. Es war offensichtlich, dass sie ihn in erster Linie nur davon abhalten wollten, wahrzunehmen, dass beide näher kamen. Vermutlich sammelten sie auch schon Chakra für Shunshin no Jutsu, um, sobald sie nah genug an ihn heran waren, Itoe zu befreien und den Matsuo auszuschalten. Tja, hätte der Kiri-Nin besser auf die beiden aufgepasst, hätten die drei zumindest den Hauch einer Chance gehabt. Und so nebenbei fragte sich der Suna-Nin, wo sich eben dieser befand. Denn den, den er für Kibo gehalten hatte, war in Wirklichkeit ein Mizu-Bunshin gewesen, der in einer Explosion gerade wieder aufgelöst worden ist. Wo steckt also Kibo? Der Hiragana überlegte, ob es sein konnte, dass Itoe und Ryoichi den Jungen bereits ausgeschaltet hatten, um ihm die Plaketten nicht abtreten zu müssen. Aber dass hätte ihre Kampfkraft geschmälert, und das hätten die beiden Konoha-Ninja bestimmt nicht gewollt. Ergo konnte der andere nur irgendwo in der Nähe sein... Zunächst einmal ließ der Hiragana seinen Blick schweifen, durch die bebenden Blätter war allerdings sein Blick ein wenig eingeschränkt. Aber das war ja eigentlich kein allzu großes Problem für einen Angehörigen der Familie, die über das einzige Aufklärungs-Doujutsu von ganz Kaze no Kuni verfügte. Kayros schmiedete lächelnd sein Chakra. Okazegan! In diesem Moment flogen zwei Shuriken auf die Gruppe am Ufer zu, deren Weg der Hiragana dank der Verdrängung der Luft zurückverfolgen konnte. Eine Person saß etwas höher als er auf einem anderen Baum. Hab ich dich gefunden...?! Verblüfft riss der Iryonin seine Augen auf. Auf dem Baum saß Itoe. Ohne Zweifel, der Wind umspielte ihre langen Haare, und es gab keinen langen Mantel, den man sonst bei dem Ame-Nin finden konnte. Kayros schnellte mit dem Kopf herum, Ryoichi und die angebliche Hyuuga fixierend. Tatsächlich, Kibo ist da vorne, bei Ryoichi. Unglaublich, die drei hatten einen Plan entwickelt. Was bringt es, wenn Kibo Itoe vorspielt?
Das sollte der Hiragana bald sehen. Er hatte seine Kunst gelöst, in der Zeit, wo Ryoichi schreiend seine Bereitschaft zeigte, Itoe umzubringen, um Chuunin zu werden. Hätte Kayros nicht die Verwandlungskunst durchschaut, hätten ihn diese Wort beunruhigt. So allerdings war er nur beeindruckt. Itoes Position im Hinterkopf behaltend, folgten seine Augen nun den Bewegungen Junkos, die scheinbar schon einen Kampf hinter sich hatte. Blut klebte an ihren Outfit, daher musste Itoes Information richtig gewesen sein. Noch ehe Kayros' Zimmergenosse fertig war mit Reden, kam Leben in die falsche Itoe. Oder den getarnten Kibo. Auf jeden Fall stürmte er auf Junko zu, und zeigte nun, warum es klüger gewesen war, ihn als Itoe auszugeben. Hyuuga sind berühmt für ihre Nahkampftechnik, der rote Schwall aber war eine Mittelstreckenkunst. Leicht angewidert stellte Kayros fest, dass er soeben Zeuge davon wurde, dass seine Freundin mit Blut vollgekotzt wurde. Wi-der-lich! Ehe Kayros weiterdenken konnte, stürmte der falsche Kibo – die verwandelte Itoe – aus ihrem Versteck, auf den See zu. Währenddessen tauchte die mit Blut besudelte Kunoichi unter Wasser, und dort, wo sie Bruchteile von Sekunden vorher aufgetreten war, zeigte sich ein roten Teppich. Itoe befand sich mittlerweile auf dem See, was Kayros kopfschüttelnd zur Kenntnis nahm.
Suiton-Nutzer sollte man nicht vom Wasser aus angreifen, sonst spielen sie mit einem Schiffe versenken. Kayros konnte ja nicht wissen, dass die Hyuuga selbst eine Affinität zum flüssigen Element hatte. Kibo selbst folgte nun den Weg aufs Wasser, Itoe und er konnten den rothaarigen Chuunin nun von zwei Seiten angreifen. Just in diesem Augenblick meldete sich die weißhaarigen Chuunin ausdrucksstark zurück, indem sie einfach unter Wasser eine Luftkugel Richtung Itoe abfeuerte. Unter einem lauten Platscher schoss eine Fontäne nach oben, die den Hiragana die Sicht auf die Hyuuga verdeckte.
Einzig und allein Ryoichi war noch nicht im oder auf dem Wasser. War wohl auch besser so, denn er konnte sich nicht wirklich dort nützlich machen. Wenn er klug war, sammelte er sein Chakra und unterstützte Itoe und Kibo zumindest darin, mit Wurfgeschossen den eben erschienen und im weiteren erscheinende Mizu-Bunshin auszuschalten. Ein kurzer Abriss, um das Geschehen zu beschreiben: Überall spritzte Wasser, der Renkudan vertrieb Itoe und Yuto von ihren Plätzen, und nur Ryoichi war vollkommen nutzlos. Und wehrlos... doch Kayros wollte noch ein wenig warten, ehe er seinen Rachefeldzug begann.
 
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