Der arme Makoto
Sonnenschein, blauer Himmel, grüne Wiese, rosa und weiß blühende Kirschbäume. Könnte es besser kommen für eine Verabredung mit Kurozawa Makoto? Na gut, was heißt schon Verabredung. Für Azuki war es auf jeden Fall mehr. Dementsprechend war sie auch gekleidet. Ein hübscher hellrosa Kimono, den sie von ihrer Mutter geliehen hatte bedeckte ihren schlanken Körper. Auf ihm waren weiße Verzierungen, vorallem Blumenmuster, während der Obi in einem schönen, frühlingshaften Grün gehalten wurde. Ungeduldig stand Azuki unter einem der Kirschbäume, fuhr sich nervös alle paar Minuten durch die Haare oder strich ihren Kimono glatt. Sie wusste zwar, dass sie zu früh war, aber war trotzdem unnatürlich unruhig.
Er kam rechtzeitig, und Azuki winkte leicht als er näher kam. „
Hi, wartest du schon lange, Azuki-chan?“ Sie errötete leicht, schüttelte dann aber leicht den Kopf. „
Nein. Ich bin auch erst vor kurzem gekommen, Makoto-san. Wollen wir gehen?“ Nun nickte er, ging dann los, sah sich aber noch schnell nach ihr um. Sie folgte ihm, wobei sie sich etwas seltsam fühlte. Dank ihrer etwas erhöhten Schuhe war sie gute 35 Zentimeter größer als er und fragte sich, was er wohl darüber dachte und ob es ihn überhaupt störte. Offiziell war es ja nur eine Verabredung, also war da eigentlich kein Problem. Aber war es normal nach nur einer Mission, in der sie wenig über einander erfahren hatten, schon auszugehen? Wieso hatte Makoto zugestimmt, als Azuki in gefragt hatte, ob er nicht Lust hätte am Wochenende etwas zusammen zu machen? Machte sie sich wieder einmal zu viele Gedanken um Dinge, die sie wahrscheinlich nicht so schnell erfahren würde?
Eine Weile liefen sie nebeneinander her durch die von Kirschbäumen gesäumte Allee, bis Makoto ein kleines Café entdeckte, in das die beiden gingen um sich eine kleine Pause zu gönnen. Beide bestellten eine Tasse heißen Tee und tranken ihn schweigend, während sie die Blütenblätter beobachteten, wie sie auf den Boden schwebten oder vom Wind etwas herum gewirbelt wurden. „
Der Tee war sehr lecker, nicht wahr?“ Was für ein langweiliges Gesprächsthema. Aber besser als Stille. „
Ja.“ Wieder Stille. Azuki legte ihren Kopf in ihre linke Hand und stützte sich so auf dem Tisch ab; ihr Blick wanderte von dem Geschehen vor dem Lokal zu Makoto, dessen Gesicht noch immer zum Fenster zeigte. Ein sanftes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Er trug vollkommen alltägliche Kleidung. Nicht, dass das Mädchen gehofft hatte, er würde etwas feineres tragen, vielleicht als Zeichen, dass auch er die Verabredung nicht aus reiner Langweile machte, aber irgendwie wünschte sie es sich jetzt. Die beiden saßen da. Noch immer herrschte Stille. Durch das Fenster konnte man die langsam sinkende Sonne gut sehen. Der zuvor blaue Himmel wurde dunkler und färbte sich rot und violett. Azuki stand auf. „
Wir sollten weiter.“ Es wurde so gemacht. Es wurde noch dunkler und vor dem dunklen Himmel wurden Lampions angezündet. Noch eine Weile spazierten sie durch die Nacht, zurück zu dem Punkt, an dem sie sich vor etwa vier Stunden getroffen hatten. Unter dem Kirschbaum blieben sie stehen. Sie sah ihn halb fragend, halb hoffend an. Er sah zurück, doch das Licht war nicht hell genug, um den Ausdruck in seinen schönen, grünen Augen lesen oder erahnen zu können.
„
Es war ein sehr schöner Tag, Azuki-chan.“ „
Ja, wirklich. Vielen Dank dafür.“ Azuki lächelte. „
Aber es ist schon dunkel.“ '
Was ne Aussage. Das seh' ich selbst..' „
Soll ich dich noch nach Hause bringen?“ Sie errötete, aber er sah es wahrscheinlich nicht. „
Sehr gerne, wenn es dir keine zu großen Umstände macht.“ „
Nein.“
Er brachte sie nach Hause, lieferte sie vor der Haustür ab, wo sie noch einen Moment stehen blieben, während das elektrische Licht des Treppenhauses auf sie schien. „
Es war ein wirklich schöner Tag, Makoto-san. Wir sollten das bei Zeiten wiederholen.“ Bevor er antworten konnte, fasste sie seine Hände, küsste ihn leicht auf den Mund. Sie lächelte ihn an und bevor sie die Haustür schloss wünschte sie ihm noch einen schönen Abend.
Bis bald denne ^^
*dreh* =)