[FONT=Verdana, sans-serif]Die drei verschiedenen Disziplinen, in die sich die verschiedenen Techniken einteilen ließen, waren alle von Grund auf verschieden. Nicht nur was die Ausführung oder auch den letztendlichen Effekt anging, sondern auch die Voraussetzungen betreffend. Genjutsu waren nicht einfach Illusionen. Man musste das Gehirn des Gegners einem Trugbild unterwerfen, es manipulieren. Dies bedeutete, dass man als Genjutsuka ein Grundmaß an Kreativität besitzen musste, denn irgendwie musste man sich ja ausdenken, was gegen den jeweiligen Gegner am sinnvollsten war. Manchmal konnte man die Bilder direkt aus dem Kopf des Menschen holen und diesem sofort vor Augen führen, allerdings war das weit mehr als Kayros mit den höheren Grundlagen lernen wollte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wieso diese kleine Erklärung? Weil der Vorschlag des Genins unkreativ war, und zwar in jeglicher Hinsicht. Yuukas Clan oder auch ihre nähere Familie war reich. Allein das Geld, das ihre Mutter in ihrer aktiven Zeit als Psychiaterin verdient hatte war genug um davon zu leben. Wenn man nun noch jeglichen Lohn der restlichen Familie addierte hatte man genug Geld, egal was man kaufen wollte. Erst vor kurzem hatte sie sich ein Schwert anfertigen lassen, das jeden Durchschnitt sprengte, auch den des Preises. Für Qualität musste man eben zahlen, ganz einfach.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch zurück zum Thema: Kayros wollte, dass Yuuka ihm half. Yuuka hingegen hatte grundsätzlich zu tun und wusste ihre Zeit besser zu verschwenden als mit einem Genin, der kurz vor dem Examen Panik bekam. Allerdings barg diese Konstellation auch Potential. Nein? Nun, für Yuuka schon, denn sie sah plötzlich in Kayros eine Person, mit der man durchaus Spaß haben könnte. Außerdem hatte auch Tako ihr einst eine Prüfung gestellt, von der er dachte, dass Yuuka sie niemals würde lösen können. Sie hatte ihn überrascht und profitiert. Damals hatte sie sich gesagt, dass sie diese Möglichkeit ebenfalls bereitstellen würde. Sie hatte allerdings nicht gedacht, dass sie schon in so jungem Alter Gebrauch davon machen würde. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Yuuka drehte sich, ohne sofortige Antwort, von Kayros fort und griff sich den zweiten Zeitungsartikel. Sie hatte sich sämtliche markierte Stellen gemerkt, somit brauchte sie das Blatt Papier nicht unbedingt. Es wurde auf die Rückseite gedreht und Yuuka begann zu schreiben. „Ich muss deinen Vorschlag ablehnen, Geld habe ich genug.“, sagte sie ganz beiläufig. Das Zeichen, dass Kayros nicht einfach stehen gelassen wurde, kam zwar spät, aber zumindest kam es überhaupt. Yuuka hatte schon genug Leute einfach im Gespräch stehen gelassen, weil diese hanebüchene Blödheit an den Tag gelegt hatten. „Allerdings...“, erzählte Yuuka in wirklich sehr beiläufigem Ton, „...gebe ich dir das hier.“ [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mit diesen Worten begutachtete Yuuka den Zettel noch einmal und kramte dann ihre gesamten Unterlagen zusammen. Dann stand sie auf, trat vor den etwas kleineren Kayros und drückte ihm den Zeitungsartikel gegen die Brust. „Viel Glück.“, sagte sie und verschwand hinter Kayros in der Menge.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ein merkwürdiger Abgang, nicht wahr? Kayros jedoch würde nun selbstverständlich einen Blick auf den Zeitungsartikel werfen und etwas mehr Sinn darin sehen – oder eben nicht, denn von der bearbeiteten Vorderseite abgesehen, befanden sich auf der Rückseite nur wirre Anordnungen von diversen Buchstaben, Zahlen und Zeichen. Auf den ersten Blick also: Chaos und Durcheinander, vollkommen sinnlos. Würde er jedoch irgendwann darauf kommen, dass es sich hier um eine verschlüsselte Botschaft handelte, war der erste Schritt zu der gewünschten Unterweisung getan.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das System, nach dem Yuuka ihre Nachricht verschlüsselt hatte, war genau das, welches sie eben selbst aus dem Kinderbuch Tomato-chan entnommen hatte. Allerdings hatte sie die ein oder andere Verschiebung weggelassen, damit es Kayros nicht zu schwer fallen würde. Trotzdem war diese Nachricht nicht leicht zu knacken und Yuuka rechnete nicht damit, dass Kayros dazu in der Lage war – die wenigsten Genin dürften so etwas zuwege bringen. Doch selbst wenn er es versuchte, wäre ihm damit etwas gutes getan, denn beim Examen kam es nicht nur auf Kampfkraft an. Aber das wusste Kayros sicherlich bereits.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Obwohl es sehr unwahrscheinlich war, dass Kayros das Rätsel löste, sei hier doch die Lösung verraten: Es war Yuukas Anschrift. War doch logisch, hm? Bewies er Köpfchen, durfte er sie besuchen. Dass dies nicht gleichbedeutend mit dem gewünschten Unterricht war, würde er in diesem Fall noch erfahren. Denn sollte Kayros wirklich vor Yuukas Türschwelle auftauchen, dann würde der Spaß erst richtig beginnen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Irgendwo in der Menge ertönte ein kehliges Lachen und einige Passanten drehten sich erschrocken um, doch Yuuka war längst wieder verschwunden.[/FONT]