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Job: This is Art!

Hyuuga Mari

Chuunin
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Shiro
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Wo Mari gelernt hatte, so zu schauspielern? Tja, es war ihre Art und Weise gewesen, so wie ihr Vater zu werden. Da in der 16-Jährigen auch noch die Gene ihrer Mutter schlummerten, war es für sie unmöglich gewesen, einzig und allein so nüchtern und trocken zu sein, wie Shirou es pflegte. Also hatte die Braunhaarige bereits im Kindesalter damit begonnen, sich ihren eigenen Weg zu suchen, so zu werden, wie der alte Herr sie haben wollte. Emotionen vorspielen, selbst wenn sie in Wirklichkeit nicht da waren. Immer freundlich wirken, selbst wenn man es nicht war. Oder eben jede andere Gefühlsregung zeigen, die im jeweiligen Moment einen Vorteil verschaffte. Wenn die Hyuuga sich daran erinnerte, wie sie schon zu Zeiten der Akademie von diesem Verhalten Gebrauch gemacht hatte – es war wirklich schon lange ein Teil von ihr. In den Jahren, die Mari nun als Genin für Shiro tätig war, hatte sich einiges gelockert und war schwächer geworden. Doch die Schauspielerin, die war immer noch in ihr vorhanden – und konnte eben auch auf Abruf hervorgeholt werden. Dies alles wollte sie dem Kajiya nicht auf die Nase binden – so gut, dass sie ihm ihre Vergangenheit erzählte, kannten sie sich noch nicht – daher ließ sie seine Frage offen im Raum stehen. Dadurch, dass sogleich ein kleines Mädchen auftauchte, das Mari an ihrem Oberteil zog, konnte das Thema gut gewechselt werden, ohne dass es groß Aufmerksamkeit erregte. „Eine Sonne?“, wiederholte die Hyuuga fast ungläubig die Frage, hob eine Augenbraue an. Hatte sie nicht streng genug als Missionsleiterin gewirkt? Dieses kleine Mädel sollte eingeschüchtert sein und jeden anderen Menschen als Malpartner vorziehen – nicht die böse Frau, die eben noch Kaito 'bedroht' hatte. Die Mundwinkel verzogen sich kaum merklich, konnte man wohl Nichts dran ändern. Job war weiterhin Job und der besagte, dass sie diese Mauer anmalen sollten. Mari ergab sich ihrem Schicksal, konnte noch wahrnehmen, wie Himitsu den weiblichen Quälgeist zum Kichern brachte. „Mal sehen, was da rauskommt..“ Eine weitläufigere Antwort bekam der Kajiya nicht, denn Mari folgte dem hoch motivierten Kind an die Wand, tauchte den eigenen Pinsel in gelbe Farbe – sollte für eine Sonne doch stimmen – und legte sogleich Hand an.

Wie konnte das entstehende Kunstwerk am besten beschrieben werden? Chaotisch? Nein, Moment, netter ausdrücken... phantasievoll? Ja, genau, phantasievoll war ein guter Begriff! Manche Zeichnungen waren undefinierbar, irgendeine Mischung aus Esel, Hund und Delphin – oder so – doch alles in allem hatten die Kinder Spaß daran, ihre 'Mauer des Schreckens' selbst gestalten zu dürfen. Sonne, Wolken, Regenbogen, Bäume, Blumen, Rutschen, Herzen... unzählige Dinge entstanden, die vielleicht auf den ersten Blick gar nicht richtig zusammenpassten, dann aber doch zu einem großen Ganzen wurden. Mari hatte sich dezent zurückgehalten, was diese ganze Malerei anging. Natürlich hatte sie brav der Kleinen, die gefragt hatte, geholfen, doch nachdem die ersten Striche getätigt worden waren, konnte das Mädchen eifrig für sich alleine weiter malen und die Kunoichi selbst hatte sich darauf beschränkt, ein paar Korrekturen vorzunehmen, hier und dort ein anerkennendes Nicken zu verteilen, sonst jedoch eher aus dem Hintergrund zu beobachten. Sie war keine Künstlerin, das wusste die 16-Jährige – aber es offensichtlich zeigen, dass sie diese Schwäche besaß, wollte sie auch nicht. Konnte man von einer waschechten und stolzen Hyuuga aus dem Haupthaus ja wohl auch kaum erwarten! Alles hätte so wunderbar glatt laufen können, wäre der männliche Kollege nicht erneut seinem Spieltrieb – wie sollte man es anders nennen – erlegen. Die zurzeit vollkommen unwissende Mari kümmerte sich darum, die fast fertig entstandene Mauer zu betrachten, da tunkte der Kajiya seinen Pinsel in rote Farbe, spannte die einzelnen Haare an und schoss eine kleine Ladung zielgenau in Richtung der 16-Jährigen. Ob der Plan des Partners so aufging? Natürlich nicht! Wäre auch zu langweilig gewesen... jedenfalls stolzierte just in dem Moment, als Himitsu seine rote Farbe auf die Reise geschickt hatte, ein kleiner Junge in die Flugbahn, spürte die Tropfen gegen sein Oberteil schlagen und hatte sogleich ein paar Flecken auf dem weißen Shirt. Was nun passierte, war wie eine Kettenreaktion. Mari konnte noch den begeisterten Ausruf „KRIIIIIIIIEG!“ vernehmen, da schossen die ersten Farben durcheinander, trafen nicht mehr – wie gewünscht – die Wand, sondern ein Kind nach dem anderen. Die Hyuuga drehte sich auf dem Absatz um, wollte die Ursache dieser Schreierei ausmachen und blieb vom bezeichneten 'Krieg' auch noch geschont. Kaum hatte sie sich in Richtung Zwerge gedreht, da schoss ihr eine ordentliche Ladung grüner Farbe ins Gesicht... nicht von dem Kajiya stammend, aber sein Ziel hatte er damit doch erreicht. Lustig anzusehen war es, als Mari sich die Augen mit dem Handrücken frei rieb und die strahlend weißen Seelenspiegel mit einem grünen Hintergrund zum Vorschein kamen. Ob Himitsu vollkommen farblos aus der Sache herauskam? Eigentlich unwahrscheinlich. Denn es dauerte keine Minute, bis alle Kinder in den unterschiedlichsten Farben aufleuchteten, lachten und kicherten. „Stopp!“ Erst verspätet schaffte es die 16-Jährige, die Horde von Zwergen wieder zur Ruhe zu bringen, bekam hierbei natürlich noch weitere Farben ab. So bunt erlebte man die sonst schwarz und weiß angezogene Mari selten. Ihre weißen Seelenspiegel richteten sich auf den 13-jährigen Kollegen. Sie wusste nicht, dass er dies alles hier verursacht hatte – daher konnte sie ihm auch keinen Vorwurf machen. „Guckt euch mal an. Und vor allem die verschwendete Farbe. Die war für die Wand gedacht, nicht für irgendwelche kindischen Farbschlachten“, tadelte sie, eher aus dem Moment heraus. Wie konnte man damit nun weiter arbeiten? Jede Stelle an den kleinen Körpern war voll mit Farbe, vor allem die Hände. Manche strahlten rot, andere blau, gelb, grün, lila... Wie sollte man... aber vielleicht... naa, Idee?
 
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Nie konnte etwas hundert Prozent nach Plan funktionieren, zumindest nicht, wenn jener Plan ein Kajiya schmiedete und besonders dann nicht, wenn Himitsu ihn schmiedete. In Himitsus Augen schien alles in Zeitlupe abzulaufen. Die roten Farbtropfen flogen durch die Luft, unermüdlich bewegten sie sich auf ihr Ziel zu. Der Winkel war perfekt, die Geschwindigkeit war perfekt, alles war perfekt. Nur am Timing mangelte es. Unaufhaltsam bewegten sich hellbraune Haare zwischen die Flugbahn, die leider nicht die der Zielperson waren. Sie gehörten einen Rotzlöffel des Kaito-Trupps, der seinen Streich wohl mit jedem Preis verhindern wollte. Vielleicht könnte es ja dennoch klappen, er musste nur etwas schneller oder langsamer gehen. "Mach schon!", schrie der junge Schmiedelehrling gedanklich zu ihm rüber, doch er wurde weder schneller, noch wurde er langsamer und um etwas zu unternehmen, dazu war es bereits zu spät. Die Farbtropfen würden in kürze auf seinen weißen Oberteil aufschlagen.

Juston wir haben ein Problem und zwar ein dickes, denn sobald sich der weiße Stoff des Bengels rot färbte, das erschrockene Gesicht des Jungen sich in seine Richtung bewegte und Himitsus lang gezogener "Neeeiiin!"- Ruf endete, begann der Krieg. Nein, die Russen waren nicht da, viel mehr musste man sich bei einem solchen Streich eine Regel merken, die Himitsu leider leider vergessen hatte. Egal ob man ein Papierkügelchen, einen Schneeball, eine Wasserbombe oder etwas anderes auf jemanden feuert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass etwas auch wieder zurück kommt. Ehe der junge Genin reagieren konnte brach eine regelrechte Farbschlacht aus. Richtige Regenbögen flogen durch die Luft. Was tat also ein Kajiya im Krieg ? Er versuchte sauber zu bleiben. Mit vollem Körpereinsatz, versuchte Himi mit Hilfe von Rollen den umherfliegenden Farbklecksen auszuweichen. Doch gerade als er eine meisterhafte Rolle vollführte, um den gelben Farbangriff eines Jungen auszuweichen, kam erneut ein Farbangriff, diesmal rote Tropfen. Er würde nicht mehr rechtzeitig ausweichen können. Doch im letzen Moment sprang Kaito, direkt vor ihn und fing den Angriff ab, wobei er vor ihm zu Boden fiel. Mitleidig betrachtete er den kleinen Jungen, der voll von roter Farbe vor ihm auf den Boden fiel. "Kaitooo!" Er hatte sich für ihn geopfert und nun, nun war er farbig. "Es...es tut mir Leid, ich habe versucht sie aufzuhalten, aber..." "Psst, schone deine Kräfte Kaito, halte durch, ich werde dich rächen." "Was redest du da?" Das Blauhaar ignorierte seinen kleinen Helfer und strich mit zwei Fingern über die Farbwunde Kaitos, womit er sich darauf jeweils zwei Striche über die Backen zog. Der Krieg konnte beginnen. Himitsu tunkte seinen Pinsel tief in einen roten Farbeimer und suchte den Jungen, der Kaito erwischt hatte. Da war er, das einzige saubere Kind, dass alle Kinde um sich herum mit den verschiedensten Farben bekleckst hatte. Jetzt kam es darauf an, er oder Er ! Der Junge hatte nun auch ihn entdeckt und sein Blick verriet, dass er seine Herausforderung annahm. Langsam nährten sie sich. Sie umkreisten sich wie nach Ruhm hungernde Raubtiere und studierten jede ihrer Bewegungen, bereit ihren Feind ohne zu zögern zu beklcksen. Doch dann ließ das wohl schrecklichste und angsteinflößenste Wesen auf diesem Schlachtefeld seinen zornigen Schrei erklingen. "Stopp!", hallte es durch die Mengen und Himitsus Kontrahent sah zu Mari herüber, ein gewaltiger Fehler. Ein schneller Schwung und das Oberteil seines Gegners war voller roter Kleckse, auf die dieser nun erschrocken starrte, während Himitsu vor Lachen zurückstolperte. Er hatte es geschafft, er war als einziger sauber...Bei seinem Rückwärtschritt stolperte Himitsu über einen Eimer und fiel zu Boden. Dabei versuchte er sich bei einem weiteren gestapelten Eimer mit roter Farbe fest zu halten, den er dabei aber über sich schüttet. Er hatte es doch fast geschafft und nun waren sein Oberteil und fast seine komplette Hose voll bedeckt mit roter Farbe. Damit war der Krieg endgültig vorbei. Sie waren alle farbig, aber sie hatten auch alle überlebt.

Die Kinder bildeten währenddessen einen Kreis um ihn und lachten ihn schallend aus, verstummten aber abrupt, als Kommandantin Mari begann ihren kleinen Vortrag über Reife zu halten. Himitsu hingegen stand schnell auf, wischte seine Kriegsbemalung aus dem Gesicht und nickte auf die Worte Maris der Kaito-Brigade ernst zu. Erst jetzt bemerkte er, dass eine volle Ladung grüner Farbe Maris Gesicht getroffen hatte, weshalb er beinahe lauthals lachen musste, konnte dieses Verlangen aber doch noch unterdrücken und weiter seine gespielte Ernsthaftigkeit bewahren. Plötzlich zeigten einige Kinder jedoch auf ihn und schrien "Aber er hat angefangen!" Der immer noch ernst nickende Kajia registrierte die Beschuldigung nicht gleich und stoppte erst einige Sekunden später sein ernstes Nicken, um dann entgegen seiner bunten Gestalt dann kreidebleich anzulaufen. Er musste sich was einfallen lassen, Mari hatte recht. Dieses, mal wieder durch ihn verursachte Unglück, hatte sie ihre ganzen Farbressourcen gekostet, die sie für die Mauer benötigten. "Komm schon Himitstu, du stammst aus einem kreativen Clan, also lass dir was einfallen!" Himitsus Starre löste sich und er betrachtet nachdenklich die Kinder, während er mit einer Hand sein Kind rieb. Dann wurden seine Augen größer, er hatte einen Geistesblitz. Ihre Hände, sie waren voller Farben! Ihre Ressourcen waren immer noch da, nur das Werkzeug musste ausgetauscht werden. Das Grünauge löste die Hand von seinem Kinn, begann zu Grinsen und schritt zu seiner Partnerin. "Keine Sorge du Brummbärin, das ist jetzt eigentlich sogar besser. Wir malen einfach damit!" Himitsu drückte mit seinem roten Zeigefinger sanft auf die stupsige Nase der kleinen Kichermaus zu seiner Seite, die sich darauf lachend hinter einem der Jungen versteckte. "Und das beste ist, wir sparen damit Zeit. Wir müssen nicht mehr zu den Eimern gehen, weil wir die Farbe schon bei uns tragen. Nur sollten wir uns jetzt beeilen, bevor sie trocknet. Kaito-Brigade, los gehts!" Die Kinder schienen begeistert von der Idee zu sein, mit den Händen zu malen und stürzten sich gleich wieder grinsend auf die Mauer. Himi stellte sich dagegen strahlend vor seine Partnerin "Na ? Komm schon, das habe ich doch jetzt gut gelöst oder? Übrigens, grün steht dir echt fabelhaft. Ein bisschen Farbe tut dir ganz gut, statt immer dieses weiß und schwarz. Du wirkst damit viel glücklicher." Dann betrachtete der blauhaarige Schelm seine roten Finger und die Nase seiner grünlichen Partnerin mit einem nachdenklichen Blick. "Weißt du, wenn ich dir noch einen roten Punkt auf die Nase drücken würde, würdest du aussehen wie ein viel zu ernster Clown, der seinen Job über alles hasst." Liebte es Himitsu, sich über seine Partnerin lustig zu machen? Oh jaaa! Natürlich meinte er das nicht böse und ohne die Reaktion des Weißauges abzuwarten, lachte er auf. "Schon gut, auch wenn ich zugeben muss, dass die Vorstellung äußerst verlockend ist. Hilfst du mir noch ein großes Herz zu malen? Ich habe zufällig rote Farbe dabei?"
 

Hyuuga Mari

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Wie 'Aber er hat angefangen'? Was sollte das denn nun schon wieder bedeuten? Die Braunhaarige sah zu ihrem Kollegen, hob angespannt eine Augenbraue in die Höhe, sodass ihr Gesicht sogar leicht verzerrt wirkte. Auch wenn Mari seine genauen Fähigkeiten noch nicht einschätzen konnte, eine Tatsache stand fest – Himitsu war ein verdammtes Spielkind! Und jetzt hatten seine Albereien auch noch die komplette Farbe gekostet, die doch eigentlich die 'Wand des Grauens' hatte zieren sollen. Super, wirklich. Die Auftraggeberin war ohnehin schon verärgert, wie würde sie dann erst reagieren, wenn sie dieses Malheur hier zu sehen bekam? Da durfte sich der tolle Kajiya gefälligst etwas einfallen lassen, sofort und ohne Umschweife. Und wehe, der Einfall war nicht gut, dann würde die Hyuuga ihrem männlichen Partner aber Feuer unter den Hintern machen. Was kam heraus? Ja, der 13-Jährige hatte eine Idee, offenbarte sie sogleich den Anwesenden und auch, wenn Mari vorerst ihre angeborene Skepsis aufrecht erhielt, musste sie bald zugeben, dass es an sich möglich war, dass dies ihre Rettung wäre. Die ganzen kleinen Körperchen strömten zu der Mauer, kamen der Aufforderung nach und schlugen ihren flachen Hände auf das Stück Stein, lachten und zogen weite Linien. Manche Zwerge machten sogar Abdrücke ihrer gesamten Figur, indem sie sich gegen die Wand pressten. Mari verschränkte die Arme vor der Brust, schenkte dem sichtbar stolzen Kollegen einen Seitenblick, schwieg vorerst. Erst nach ein paar Sekunden öffneten sich die Lippen der 16-Jährigen, um eine Erwiderung zum Besten zu geben. „Selbst wenn mir Grün steht, werde ich mich davor hüten, auf Gesichtsbemalung überzugehen. Das überlasse ich dann lieber dem Inuzuka-Clan. Oder kleinen Kriegstreibern wie dir.“ Die gezeichneten Striche, die sich der Kajiya ins Gesicht geklatscht hatte, nachdem Kaito ihn vor einem Angriff geschützt hatte, waren noch gut zu erkennen. Und da die Hyuuga mittlerweile wusste, dass der Blauhaarige mit dem Affentheater angefangen hatte, konnte sie Eins und Eins zusammenzählen. War wirklich keine Kunst mehr. Dann konnte sich Mari allerdings doch kein Grinsen mehr unterdrücken. „Wie ein viel zu ernster Clown? Ach, glaub' mir. Lieber so aussehen, als wie ein 13-Jähriger, der gerade in lila Farbe ertränkt worden ist. Weißt du, einen ungeöffneten Eimer haben wir noch. Und wenn du willst, zeige ich ihn dir gerne von Innen.“ Die 16-Jährige legte den Kopf schief, hielt die Mundwinkel angehoben und sah – wie so oft – eigentlich vollkommen unschuldig bei diesen Worten aus. Dabei war die Drohung deutlich herauszuhören... boshafte Mischung. Ein Glück, dass sich der Kollege dagegen entschied, seinem Verlangen nachzukommen. Wäre ungesund für ihn gewesen. Als der Kajiya danach zur Wand pilgerte, um dort ein rotes Herz zu zeichnen, folgte Mari ihm brav, blieb allerdings seitlich von ihm stehen. „Ich würde dir gerne helfen, doch für ein Herz bin ich wirklich nicht richtig ausgestattet.“ Sie löste ihre rechte Hand aus der Verschränkung und hob sie an. Dort war noch mehr grünlicher Kram zu finden, doch keine rote Farbe. „Ich versuche mich lieber an ein bisschen Rasen... oder so.“ Das sollte sie doch sogar mit ihren bescheidenen Fähigkeiten hinbekommen! Die Kunoichi lächelte sanft. „Ich vertraue in dein angeborenes Talent, dass du mit deinen roten Händen auch ohne mich ein atemberaubendes Herz zustande bekommst.“ Wenn das nicht der perfekte Moment für ein schelmisches Zwinkern gewesen wäre, wenn Mari der Typ für so etwas gewesen wäre. Musste man sich eben denken, das ging genauso gut.

Die nächste Zeit verlief ausnahmsweise ohne weitere Komplikationen. Die Kinder zeichneten eifrig, die Genin halfen auf ihre jeweilige Art und Weise mit (Himitsu also mit mehr Elan als Mari) und schon bald war alle übrig gebliebene Farbe verbraucht. Nun gab es nur noch eine Sache, um die sich gekümmert werden musste. „Der Boden ist durch unsere Aktion genauso bunt geworden wie die Wand.“ Genau das. Selbst wenn die 'Wand des Grauens' jetzt nicht mehr so grauenhaft anzusehen war, den Boden hatten die Genin nicht beschmieren sollen. Wie bekamen sie das nun wieder weg? Bevor das ihre Auftraggeberin zu sehen bekam, versteht sich. Wie praktisch, dass diese imaginäre Frage gar nicht mehr beantwortet werden musste - „Oh mein GOTT!“ - kapiert, warum? Alle Kinder verstummten in ihrem Lachen, Mari drehte sich abrupt um und was sie dort sah, ließ sie unbemerkt schlucken. Dort stand die Auftraggeberin, Hausfrau und auch Mutter, die Himitsu angeblich so verärgert hatte. Ihre Hände drückten sich tief in ihre Wangen, der Mund war erschrocken geöffnet und die Augen weit aufgerissen. Dieser Umstand verbesserte sich nicht, als sich ein paar Zwerge aus der Masse lösten und vollkommen mit Farbe beschmiert auf ihre Mutter zuliefen, sie an der Schürze packten und eifrig lachend daran zogen. Das geht mit der Wäsche sicherlich wieder raus. So hundert Mal, dann kann man die Kleidung vielleicht fast wieder anziehen, als sei niemals etwas passiert. Die Hyuuga hatte keine Ahnung, wie sie die Situation entschärfen konnte. Was blieb dann übrig? Genau, improvisieren. Mit ihren grünen Klamotten machte Mari gerade sicherlich nicht den kompetentesten Eindruck, doch daran konnte das Mädchen so schnell auch Nichts mehr ändern. Sie schritt vor die Hausfrau, legte ihre Arme nah an den Körper und verbeugte sich tief. „Gomen. Hier gab es einige Komplikationen, unschwer zu erkennen. Geben Sie uns noch etwas Zeit und wir...-“ „Stopp!“ Die Auftraggeberin löste sich aus ihrer Starre, unterbrach die Kunoichi bestimmt in ihren Ausführungen. Diese erhob sich erst nach ein paar Sekunden wieder in eine gerade Haltung, sah mit ihren weißen Augen direkt der älteren Dame entgegen. Natürlich, der Kajiya hatte hier Einiges angestellt, doch da er noch relativ frisch von der Akademie kam und auch noch einige Jahre jünger war als Mari, hatte sie das Gefühl, für ihn die Verantwortung übernehmen zu müssen. War das normal? Dieses Verantwortungsbewusstsein gegenüber einem eigentlich vollwertigen Ninja? Wahrscheinlich nicht, allerdings war der Kajiya für die Braunhaarige auch nicht mehr irgendein Shinobi von vielen. Sie wollte ihn – irgendwie – auf seinem Weg begleiten. Aus Neugier vielleicht, was da noch so alles kommen würde. Und eventuell könnte sie ihm ja gelegentlich einen Stoß in die richtige Richtung geben, denn den konnte jeder Mal gebrauchen. Hatte die Hyuuga bereits am eigenen Leib erfahren dürfen. „Seht euch doch an, was ihr getan habt!“ Die Frau deutete auf die bemalten Kinder. „Ja, ihre Kleidung, das war...-“ Die Auftraggeberin schüttelte den Kopf. „Doch nicht DAS. Ich meine, guckt euch sie an. Sie lachen, sind glücklich. Sagt, gefällt euch eure Wand nun?“ Die kleinen Menschen nickten eifrig auf diese Frage hin, sowohl die Kinder der Hausfrau, als auch die gesamte Kaito-Brigade. „Das war euer Auftrag. Diese Wand sollte für die Kinder wieder schön anzusehen sein. Sie sollten hier glücklich spielen können. Wisst ihr, wie lange es her ist, dass ich hier Kinder habe lachen hören? Es ist unfassbar, das Ergebnis ist wunderschön.“ Als wäre dieses Kompliment nicht genug gewesen, zog ein Mädchen die Auftraggeberin zur Wand, zeigte ihr voller Begeisterung eine gezeichnete Blume und dass sie diese ja für ihre Mama gemalt hätte. Süß. „Du.“ Sie drehte sich zu Himitsu um, strafte ihn vorerst mit einem ernsten Blick. „Selbst wenn ich die Tür und auch deine Frechheit ignoriere, die Vasen waren mir sehr viel Wert. Und ich bin noch immer zornig darüber, dass ich sie verloren habe.“ Nun schaltete sich doch tatsächlich Mari erneut ein. Sie bewegte sich zwischen den Kajiya und die Hausfrau, verbeugte sich nun nur einmal kurz, sprach allerdings erst, als sie wieder gerade stand. „Ich kann Ihren Zorn durchaus verstehen, doch ich bin mir sicher, dass mein Kollege dies niemals beabsichtigte. Ich werde für jeden entstandenen Schaden aufkommen. Dies verspreche ich Ihnen im Namen meines Clans.“ Machte die 16-Jährige das, um ihre eigene Akte zu schützen oder die des Kajiyas? Gute Frage. Die Auftraggeberin haderte noch einen weiteren Moment, schien zu überlegen, doch als dann auch noch die Kinder begannen, auf sie einzureden, hatte sie keine andere Möglichkeit, als zuzustimmen. Sie nickte demnach, bestaunte noch ein Weilchen das hier entstandene Meisterwerk und machte sich dann zusammen mit ihren eigenen Kindern auf den Heimweg. Auch die restliche Kaito-Brigade verschwand, denn es wurde langsam dunkler und sie mussten spätestens zum Abendessen wieder bei ihren Eltern auftauchen. Damit war der Auftrag doch gerettet worden, oder? Zurück blieben Himitsu und Mari, die sich ebenfalls auf den Heimweg machten, bunt wie sie waren. Sie gingen ein Stück zusammen, da sie einen ähnlichen Weg zu haben schienen. „Ich denke nicht, dass die Auftraggeberin irgendwelche Beschwerden an die Verwaltung weitergeben wird. In Zukunft solltest du dennoch besser aufpassen, das war wirklich knapp. Und ohne den Namen 'Hyuuga' hätte ich sie wahrscheinlich auch nicht so schnell dazu bekommen, zuzustimmen.“
 
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