Hyuuga Mari
Chuunin
Wo Mari gelernt hatte, so zu schauspielern? Tja, es war ihre Art und Weise gewesen, so wie ihr Vater zu werden. Da in der 16-Jährigen auch noch die Gene ihrer Mutter schlummerten, war es für sie unmöglich gewesen, einzig und allein so nüchtern und trocken zu sein, wie Shirou es pflegte. Also hatte die Braunhaarige bereits im Kindesalter damit begonnen, sich ihren eigenen Weg zu suchen, so zu werden, wie der alte Herr sie haben wollte. Emotionen vorspielen, selbst wenn sie in Wirklichkeit nicht da waren. Immer freundlich wirken, selbst wenn man es nicht war. Oder eben jede andere Gefühlsregung zeigen, die im jeweiligen Moment einen Vorteil verschaffte. Wenn die Hyuuga sich daran erinnerte, wie sie schon zu Zeiten der Akademie von diesem Verhalten Gebrauch gemacht hatte – es war wirklich schon lange ein Teil von ihr. In den Jahren, die Mari nun als Genin für Shiro tätig war, hatte sich einiges gelockert und war schwächer geworden. Doch die Schauspielerin, die war immer noch in ihr vorhanden – und konnte eben auch auf Abruf hervorgeholt werden. Dies alles wollte sie dem Kajiya nicht auf die Nase binden – so gut, dass sie ihm ihre Vergangenheit erzählte, kannten sie sich noch nicht – daher ließ sie seine Frage offen im Raum stehen. Dadurch, dass sogleich ein kleines Mädchen auftauchte, das Mari an ihrem Oberteil zog, konnte das Thema gut gewechselt werden, ohne dass es groß Aufmerksamkeit erregte. „Eine Sonne?“, wiederholte die Hyuuga fast ungläubig die Frage, hob eine Augenbraue an. Hatte sie nicht streng genug als Missionsleiterin gewirkt? Dieses kleine Mädel sollte eingeschüchtert sein und jeden anderen Menschen als Malpartner vorziehen – nicht die böse Frau, die eben noch Kaito 'bedroht' hatte. Die Mundwinkel verzogen sich kaum merklich, konnte man wohl Nichts dran ändern. Job war weiterhin Job und der besagte, dass sie diese Mauer anmalen sollten. Mari ergab sich ihrem Schicksal, konnte noch wahrnehmen, wie Himitsu den weiblichen Quälgeist zum Kichern brachte. „Mal sehen, was da rauskommt..“ Eine weitläufigere Antwort bekam der Kajiya nicht, denn Mari folgte dem hoch motivierten Kind an die Wand, tauchte den eigenen Pinsel in gelbe Farbe – sollte für eine Sonne doch stimmen – und legte sogleich Hand an.
Wie konnte das entstehende Kunstwerk am besten beschrieben werden? Chaotisch? Nein, Moment, netter ausdrücken... phantasievoll? Ja, genau, phantasievoll war ein guter Begriff! Manche Zeichnungen waren undefinierbar, irgendeine Mischung aus Esel, Hund und Delphin – oder so – doch alles in allem hatten die Kinder Spaß daran, ihre 'Mauer des Schreckens' selbst gestalten zu dürfen. Sonne, Wolken, Regenbogen, Bäume, Blumen, Rutschen, Herzen... unzählige Dinge entstanden, die vielleicht auf den ersten Blick gar nicht richtig zusammenpassten, dann aber doch zu einem großen Ganzen wurden. Mari hatte sich dezent zurückgehalten, was diese ganze Malerei anging. Natürlich hatte sie brav der Kleinen, die gefragt hatte, geholfen, doch nachdem die ersten Striche getätigt worden waren, konnte das Mädchen eifrig für sich alleine weiter malen und die Kunoichi selbst hatte sich darauf beschränkt, ein paar Korrekturen vorzunehmen, hier und dort ein anerkennendes Nicken zu verteilen, sonst jedoch eher aus dem Hintergrund zu beobachten. Sie war keine Künstlerin, das wusste die 16-Jährige – aber es offensichtlich zeigen, dass sie diese Schwäche besaß, wollte sie auch nicht. Konnte man von einer waschechten und stolzen Hyuuga aus dem Haupthaus ja wohl auch kaum erwarten! Alles hätte so wunderbar glatt laufen können, wäre der männliche Kollege nicht erneut seinem Spieltrieb – wie sollte man es anders nennen – erlegen. Die zurzeit vollkommen unwissende Mari kümmerte sich darum, die fast fertig entstandene Mauer zu betrachten, da tunkte der Kajiya seinen Pinsel in rote Farbe, spannte die einzelnen Haare an und schoss eine kleine Ladung zielgenau in Richtung der 16-Jährigen. Ob der Plan des Partners so aufging? Natürlich nicht! Wäre auch zu langweilig gewesen... jedenfalls stolzierte just in dem Moment, als Himitsu seine rote Farbe auf die Reise geschickt hatte, ein kleiner Junge in die Flugbahn, spürte die Tropfen gegen sein Oberteil schlagen und hatte sogleich ein paar Flecken auf dem weißen Shirt. Was nun passierte, war wie eine Kettenreaktion. Mari konnte noch den begeisterten Ausruf „KRIIIIIIIIEG!“ vernehmen, da schossen die ersten Farben durcheinander, trafen nicht mehr – wie gewünscht – die Wand, sondern ein Kind nach dem anderen. Die Hyuuga drehte sich auf dem Absatz um, wollte die Ursache dieser Schreierei ausmachen und blieb vom bezeichneten 'Krieg' auch noch geschont. Kaum hatte sie sich in Richtung Zwerge gedreht, da schoss ihr eine ordentliche Ladung grüner Farbe ins Gesicht... nicht von dem Kajiya stammend, aber sein Ziel hatte er damit doch erreicht. Lustig anzusehen war es, als Mari sich die Augen mit dem Handrücken frei rieb und die strahlend weißen Seelenspiegel mit einem grünen Hintergrund zum Vorschein kamen. Ob Himitsu vollkommen farblos aus der Sache herauskam? Eigentlich unwahrscheinlich. Denn es dauerte keine Minute, bis alle Kinder in den unterschiedlichsten Farben aufleuchteten, lachten und kicherten. „Stopp!“ Erst verspätet schaffte es die 16-Jährige, die Horde von Zwergen wieder zur Ruhe zu bringen, bekam hierbei natürlich noch weitere Farben ab. So bunt erlebte man die sonst schwarz und weiß angezogene Mari selten. Ihre weißen Seelenspiegel richteten sich auf den 13-jährigen Kollegen. Sie wusste nicht, dass er dies alles hier verursacht hatte – daher konnte sie ihm auch keinen Vorwurf machen. „Guckt euch mal an. Und vor allem die verschwendete Farbe. Die war für die Wand gedacht, nicht für irgendwelche kindischen Farbschlachten“, tadelte sie, eher aus dem Moment heraus. Wie konnte man damit nun weiter arbeiten? Jede Stelle an den kleinen Körpern war voll mit Farbe, vor allem die Hände. Manche strahlten rot, andere blau, gelb, grün, lila... Wie sollte man... aber vielleicht... naa, Idee?
Wie konnte das entstehende Kunstwerk am besten beschrieben werden? Chaotisch? Nein, Moment, netter ausdrücken... phantasievoll? Ja, genau, phantasievoll war ein guter Begriff! Manche Zeichnungen waren undefinierbar, irgendeine Mischung aus Esel, Hund und Delphin – oder so – doch alles in allem hatten die Kinder Spaß daran, ihre 'Mauer des Schreckens' selbst gestalten zu dürfen. Sonne, Wolken, Regenbogen, Bäume, Blumen, Rutschen, Herzen... unzählige Dinge entstanden, die vielleicht auf den ersten Blick gar nicht richtig zusammenpassten, dann aber doch zu einem großen Ganzen wurden. Mari hatte sich dezent zurückgehalten, was diese ganze Malerei anging. Natürlich hatte sie brav der Kleinen, die gefragt hatte, geholfen, doch nachdem die ersten Striche getätigt worden waren, konnte das Mädchen eifrig für sich alleine weiter malen und die Kunoichi selbst hatte sich darauf beschränkt, ein paar Korrekturen vorzunehmen, hier und dort ein anerkennendes Nicken zu verteilen, sonst jedoch eher aus dem Hintergrund zu beobachten. Sie war keine Künstlerin, das wusste die 16-Jährige – aber es offensichtlich zeigen, dass sie diese Schwäche besaß, wollte sie auch nicht. Konnte man von einer waschechten und stolzen Hyuuga aus dem Haupthaus ja wohl auch kaum erwarten! Alles hätte so wunderbar glatt laufen können, wäre der männliche Kollege nicht erneut seinem Spieltrieb – wie sollte man es anders nennen – erlegen. Die zurzeit vollkommen unwissende Mari kümmerte sich darum, die fast fertig entstandene Mauer zu betrachten, da tunkte der Kajiya seinen Pinsel in rote Farbe, spannte die einzelnen Haare an und schoss eine kleine Ladung zielgenau in Richtung der 16-Jährigen. Ob der Plan des Partners so aufging? Natürlich nicht! Wäre auch zu langweilig gewesen... jedenfalls stolzierte just in dem Moment, als Himitsu seine rote Farbe auf die Reise geschickt hatte, ein kleiner Junge in die Flugbahn, spürte die Tropfen gegen sein Oberteil schlagen und hatte sogleich ein paar Flecken auf dem weißen Shirt. Was nun passierte, war wie eine Kettenreaktion. Mari konnte noch den begeisterten Ausruf „KRIIIIIIIIEG!“ vernehmen, da schossen die ersten Farben durcheinander, trafen nicht mehr – wie gewünscht – die Wand, sondern ein Kind nach dem anderen. Die Hyuuga drehte sich auf dem Absatz um, wollte die Ursache dieser Schreierei ausmachen und blieb vom bezeichneten 'Krieg' auch noch geschont. Kaum hatte sie sich in Richtung Zwerge gedreht, da schoss ihr eine ordentliche Ladung grüner Farbe ins Gesicht... nicht von dem Kajiya stammend, aber sein Ziel hatte er damit doch erreicht. Lustig anzusehen war es, als Mari sich die Augen mit dem Handrücken frei rieb und die strahlend weißen Seelenspiegel mit einem grünen Hintergrund zum Vorschein kamen. Ob Himitsu vollkommen farblos aus der Sache herauskam? Eigentlich unwahrscheinlich. Denn es dauerte keine Minute, bis alle Kinder in den unterschiedlichsten Farben aufleuchteten, lachten und kicherten. „Stopp!“ Erst verspätet schaffte es die 16-Jährige, die Horde von Zwergen wieder zur Ruhe zu bringen, bekam hierbei natürlich noch weitere Farben ab. So bunt erlebte man die sonst schwarz und weiß angezogene Mari selten. Ihre weißen Seelenspiegel richteten sich auf den 13-jährigen Kollegen. Sie wusste nicht, dass er dies alles hier verursacht hatte – daher konnte sie ihm auch keinen Vorwurf machen. „Guckt euch mal an. Und vor allem die verschwendete Farbe. Die war für die Wand gedacht, nicht für irgendwelche kindischen Farbschlachten“, tadelte sie, eher aus dem Moment heraus. Wie konnte man damit nun weiter arbeiten? Jede Stelle an den kleinen Körpern war voll mit Farbe, vor allem die Hände. Manche strahlten rot, andere blau, gelb, grün, lila... Wie sollte man... aber vielleicht... naa, Idee?