Ob diese eisige Kälte um ihn herum, die ebenso trostlose Landschaft, seine ohnehin angeknackste Psyche oder auch nur der Zwist mit seinen Kollegen an seiner heute besonders schlechten Laune schuld waren, konnte Himitsu nicht diagnostizieren. Vielleicht und sehr wahrscheinlich spielten mehrere dieser Faktoren eine maßgebende Rolle dafür. Bei diesem trockenen Boden, dem eisigen Wind und der gänzlich grauen und starren Welt um ihn herum, konnte man auch keine richtig gute Laune entwickeln, nicht? Nein, die Lebensfreude dieses Landes hatte anscheinend Urlaub und wurde nur noch durch die wenigen nervigen Optimisten erhalten, welche die depressiven Gemüter mit Frohsinn zu versorgen zu versuchten, um die Glut ihrer Herzen bis zum nächsten Sonnenstrahl weiterhin glühen zu lassen. Früher war der junge Kajiya einmal einer dieser Optimisten. Heute gehörte er mehr zu denen, die jemanden eine reinschlagen wollten, wenn dieser grundlos einfach doof drauf los grinste. Auf seine Rede hin hatten seine Teamkameraden wie erwartet schlecht reagiert und so wurde ihre kleine Wanderung lang und still, sehr still. Vielleicht suchte deshalb der Tatsumaki nach einiger Zeit seine Gesellschaft, wobei er auf seine vorherige Rede eingehen und seinen Blickwinkel dazu äußern wollte. Mit einem sehr nachdenklichen Gesichtsausdruck warf Himitsu unter seiner Kapuze immer wieder einen kurzen Seitenblick zu dem feurigen Anblick Heis, dem es damit tatsächlich gelang ihn damit von der grauenhaften Kälte abzulenken, zumindest von der äußeren. Lag er wirklich so falsch? Hatte Kibi ihn nun erleuchtet oder in die Dunkelheit gesperrt? Nein der Kajiya war sich sicher, er kannte die Wahrheit, den wahren verdorbenen Zustand dieser Welt. Dennoch wärmte ihn der kurzzeitige Gedanke, dass der Tatsumaki tatsächlich recht haben könnte.
Doch alles in allem wurde diese Mission wirklich immer anstrengender für Himitsu, weniger physisch, dafür umso mehr psychisch. Erst musste er diese nervigen und geradezu grotesken Gespräche mit der Hyuuga führen, die ihn einfach nicht zu verstehen schien und ganz nebenbei wohl auch nicht ihren eigenen Beruf. Dann versuchte auch noch der Moralapostel von einem Teamleiter ihm ein Gewissen zu verpassen, ihm zu erklären, dass die Welt nicht nur aus Krieg bestünde und sie somit selbst auch nicht nur Krieger waren, einfach lachhaft, denn es ging immer nur um Stärke, überall. Aber er konnte es ihnen nicht übel nehmen, immerhin lebte er selbst mal mit diesen Gedanken. Ja, er war selbst so naiv gewesen und dachte, dass er sich nicht im Krieg befinden würde, sondern das die Welt zum größten Teil friedlich war und er nur dazu da war, um diesen Frieden zu erhalten. Er war überzeugt, dass Ehre den Klang eines Lachens beinhaltete, eines glücklichen und fröhlichen Lachens und mit einem hellen Licht zu vergleichen war, dass zum Schutz vor allem Übel diente. Doch dann wurde er erleuchtet, von einem anderen Licht, strahlend und dennoch dunkel wie Nacht. Kibi zeigte ihm wie die Welt wirklich war, grausam und voller Tod, ohne Gnade, ohne Mitgefühl. Ehre war somit nur ein Privileg der Starken, erlangt durch Gleichgültigkeit und Ernsthaftigkeit und der damit verbundenen Fähigkeit hinter die Illusionen der eigenen Gefühle zu sehen, um die Kälte des Lebens zu erkennen und ihn ihr zu überleben. Viel Leid war nötig, um Himitsu die Augen zu öffnen, sehr viel Leid. Also wie sollten die reiche Prinzessin Konohas und der Wüstenprinz das selbe sehen können wie er? Nein, sie würden weiter in ihren Illusionen gefangen bleiben, bis die Welt sie mit ihrer grauenhaftesten Seite konfrontierte und sie aus ihrer heilen Welt entriss, so wie es ihm passierte. Bis dahin würde sich der Kajiya aber wohl oder übel dieses Gerede anhören müssen. Doch auch als er dazu schwieg, wurde es nicht besser. Denn die Sorglosigkeit und das missionsunabhängige Getratsche der beiden ging ihm gewaltig auf den Keks, immerhin waren sie nicht auf einer Urlaubsreise. So ärgerte sich der Kajiya bis in Konoha hinein über das ständige Gegrinse, während einer zumindest für ihn bedeutsamen Mission, die er einfach schnell geregelt haben wollte.
Dennoch, als Himitsu mit seinen Kameraden das versteckte Dorf Konoha betrat, vergaß auch er für eine kurze Zeit denn Ernst ihrer Anwesenheit. Denn nie zuvor, hatte er ein anderes Dorf solcher Größe betreten. Auch wenn es lange nicht so majestätisch wie sein Heimatdorf Shirogakure war, so wirkte es doch sehr reich an Harmonie und Glückseligkeit. Hier kam Mari und der mächtige Clan der Hyuuga also her? Natürlich hatte dieses Dorf weitaus mehr starke Clans hervorgebracht, die nun auch in Shiro zugegen waren, doch von keinem hatte der Kajiya so viel gehört, wie von ihnen. Als er in seinen Gedanken so zu Mari sah, meinte er sie auf eine bestimmte Weise lächeln zu sehen. Es musste schon etwas besonderes sein, wenn man nach einiger vergangener Zeit sein ursprüngliches Heimatdorf wieder betrat, doch vielleicht bildete sich der Kajiya das auch nur ein. Er konnte auch nicht länger auf sie starren, denn andere Ereignisse eroberten die Aufmerksamkeit seiner Sinne. Kinder mit den Augen Maris rannten lachend durch die Straßen, alten Leuten wurden die Einkaufstüten getragen und Himitsu bekam sogar mit , wie ein Händler, der anstatt auf seinen festen Preis zu beharren einer jüngeren Frau einfach einen Preisnachlass bei einem Sack Kartoffeln gewährte, für den sie nicht das nötige Kleingeld besitzen zu schien. Hier schien wirklich jeder jeden zu kennen und das auf freundschaftlicher Ebene. Keinen Hass und keinen Groll konnte man hier spüren, es war wie der Schatten einer Idylle des Friedens. Oder auch nur eine besonders starke Illusion der tückischen Welt, auf die Himitsu beinahe hereingefallen wäre. Es spürte gerade noch rechtzeitig sein unbewusstes Grinsen beim Anblick dieser Scharade, ehe er es sich wieder aus dem Gesicht schüttel und in die Realität der eisigen Welt zurück kehren konnte. Ein Welt die so kalt war, dass wohl selbst ihr Teamleiter zu frieren schien. Aber ernsthaft, so kalt war es auch wieder nicht und doch sah man dem Tatsumaki ganz genau an, dass er mit dem derzeitigen Klima nicht so ganz zurecht kommen wollte. Mari reagierte als Erste darauf, indem sie für ihn kurzerhand eine orangene Bommelmütze kaufte. Ja, eine Bommelmütze in orange mit weißem Bommel und es sah genauso lächerlich aus, wie es sich anhörte. Himitsu würde es später hin sicherlich noch schwer fallen seinen Teamleiter zu respektieren, während er dieses...dieses Ding anstarren musste, wobei für ihn persönlich auch noch mittlerweile eine recht normale und unkomplizierte Temperatur herrschte. Bis auf einen verwirrten Gesichtsausdruck zeigte der Kajiya aber auch keine weitere Reaktionen, würde sie wohl auch nur noch mehr aufhalten, wenn er darauf einen Spruch los ließ. Stattdessen entschied er sich einfach schweigsam hinterher zu laufen. Jedoch kam er nicht drum rum etwas zu kichern, als er den hin und her wackelnden Bommel beim Laufen nachstarrte. Natürlich unterdrückte er sofort das Gekicher und peitschte sich innerlich selbst dafür aus, da es einfach unprofessionell und kindisch war. Eines Shinobis absolut unwürdig. Damit so etwas garnicht mehr vorkommen konnte, wandte er den Blick von Hei bewusst ab und lief gesenktem Blickes die ganze Zeit hinter Mari her, bis sie zu einer Gaststätte kamen, die zumindest äußerlich nicht viel her zu machen schien. Allerdings konnte sich der 13-Jährige nicht vorstellen, dass gerade Mari sie in einen Schuppen mit unterem Niveau führen würde. Also war er durchaus bereit sich vom Inneren positiv überraschen zu lassen.
Leider war dem nicht so und zwar ganz und garnicht. Das Innere sah genauso schrecklich aus, wie das Äußere, vielleicht sogar noch eine Spur schlimmer. Überall Staub, Spinnenweben und schlechte Luft, als wären die einzigen Bewohner dieses Hauses Nagetiere und Spinnen oder andere Wesen, die kreuchten und fleuchten. Himitsu wollte sich gerade wieder umdrehen und zur Tür hinaus gehen, als ein äußerst überraschender Schrei ertönte, gefolgt von Glas- und Porzellangeklirre. Verwirrt drehte sich der junge Genin zur Ursache dieser nervigen Geräusche. Der Auslöser der besagten Geräuschkulisse entpuppte sich als rothaariges, schüchternes Mädchen mit strahlend blauen Augen und einer Brille. Entgegen seiner Kollegen erschien Himitsu das Erscheinungsbild der jungen Erwachsenen nicht als sonderlich merkwürdig, dafür umso mehr das Gasthaus. Wie konnte eine Gaststätte in Konoha in der tatsächlich noch jemand arbeitete, so herunter gekommen sein? Es dauerte nicht lange, bis Mari diese Antwort aus der zarten Persönlichkeit entlockte. Letztendlich interessierten den Kajiya die persönlichen Probleme der Wirtin aber herzlich wenig, dafür waren sie nicht hier. Sie hatten wirklich weitaus besseres zu tun, als ein herunter verwahrlostes Gasthaus zu unterstützten, dass sich anscheinend schon selbst aufgegeben hatte. Himitsu wollte sich gerade wieder Richtung Tür drehen, als Mari doch tatsächlich ein Zimmer für sie bezahlte. "Was?!" Himitsu drehte sich ungläubig wieder um. Er konnte es nicht glauben, ausgerechnet die verwöhnte Hyuuga ließ sie in so einem Loch schlafen. Selbst in einer Unterkunft für Obdachlose hätte Himitsu sich wohler gefühlt, da er dort so etwas wie hier erwartet hätte, aber das hier, das war absolut das letzte. Dass man hier für überhaupt Geld verlangen, war Himitsu sowieso unverständlich. Doch nun gut, solange der Rest des Trupps einverstanden war, wollte er nicht den Miesehimi spielen. Das Zimmer welches für sie vorgesehen war entpuppte sich aber dann doch als überraschen angenehm, als recht schön sauber und auch gut eingerichtet, bis auf eine Ausnahme: Es gab nur zwei Betten. Himitsu war weder erpicht darauf mit der Hyuuga in einem Bett zu schlafen, noch mit dem Tatsumaki, aber es gehörte nun mal zum Beruf, sich mit gewissen Gegebenheiten zu arrangieren. So würde er eine Nacht, Seite an Seite mit Hei schon überleben, zumindest er. Doch bevor er überhaupt daran denken konnte zu schlafen, musste er unbedingt seinen zunehmenden Hunger besänftigen. Er hatte den halben Tag nichts gegessen und sein Körper verlangte nun Nahrung. So folgte er Hei aufs Kommando in die Küche, die bereits herrlich nach einer energiereichen Mahlzeit duftete. Allerdings sollte er nicht zum Essen kommen, denn sie hielten sich noch nicht lange dort auf, als ein Shinobi aus Shiro auftauchte und nach ihm verlangte. Es war ein Inuzuka, den beiden monströsen Ninken zu urteilen und ein ernster noch dazu. Die Frage war nur ob diese Ernsthaftigkeit seiner Persönlichkeit entsprach oder diese von der Situation abhängig war. Himitsu konnte sich nicht daran erinnern irgendetwas ausgefressen zu haben, dass seinen sofortigen Abzug von einer offiziellen Mission rechtfertigen würde, weshalb er darüber auch nicht minder verwirrt war. Doch die Situation löste sich schnell auf, indem ihm der Shinobi klar machte, dass er nicht direkt betroffen war, sondern sein Bruder in ein Problem verwickelt war. Dennoch beruhigte das Himitsu nicht, er war wahnsinnig aufgeregt, tat jedoch sein Bestes um das zu verbergen.
Langsamen Schrittes ging er durch die Tür nach draußen, nachdem er sich vor seinem Teamleiter ein letztes Mal verbeugte. Himitsus Blick war starr auf den Boden gerichtet, er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Isamu etwas so großes ausgefressen hatte, dass er selbst dadurch zurück beordert wurde. Er war doch eigentlich immer sehr pflichtbewusst und zuverlässig, was seine Arbeit anging. Für den Kajiya gab es daher nur einen sinnvollen Gedanken. "Lebt er noch?", fragte er ernst und doch etwas bedauernd, als der Hundeflüsterer ihm nach draußen gefolgt war. Dieser reagierte jedoch nicht darauf, sondern entfernte sich immer weiter vom Haus, während seine Hunde nah bei Himitsu stehen blieben. Erst als sie einige Meter entfernt waren, blieb der braunhaarige Chuunin stehen und luckte unter seiner Kapuze zu ihm. "...Folge mir" Der Mann war anscheinend nicht gewillt ihn hier ausführlich über die Sachlage aufzuklären, was ihm zusammen mit dem Knurren der Hunde keine andere Wahl ließ, als ihm zu folgen. Es war bestimmt keine Einbildung, dass der Chuunin ihn mehr wie einen Gefangenen behandelte, als einen Kameraden und das machte Himitsu ernste Sorgen. Es dauerte eine Weile, bis sie ein kleines Lager außerhalb des Dorfes erreichten, wo zwei weitere Chuunin bereits auf sie zu warten schienen. Ein recht großer Mann mit langen blonden Haaren, die ihm über die Schulter fielen, wärmte seine Hände am Schein des Lagerfeuers, während eine etwas dicklichere Person ohne Haare auf den Kopf sich an einen Baum anlehnte und finster zu ihm herüber sah. Die Nukenin des Inzuka legten sich gleich ans Feuer, während er selbst sich zu dem blonden Mann stellte. "Kajiya Himtsu ist hier.", sagte er ohne die Spur einer Emotion und setzte sich dann in den Schneidersitz, wobei er einen Beutel rausholte und ein paar Stückchen Fleisch seinen Hunden zuwarf. Der blonde Mann, der hier wohl das Sagen zu haben schien, starrte eine Zeit lang nur ins Feuer, grinste Himitsu dann aber leicht an. Erst jetzt erkannte Himitsu, dass er auf einem Auge blind war und sich eine lange Narbe quer darüber zog. "Hallo Himitsu-kun, setz dich doch zu uns." Himitsu zögerte, er fühlte sich wirklich unwohl und das war wohl auch beabsichtigt. Er schenkte jedem noch einen abschätzenden Blick und ging dann zögernd zum Feuer, um sich kurz davor hinzusetzen, jedoch mit einem gewissen Abstand zu seiner fragwürdigen Gesellschaft. Der blonde Mann grinste ihn weiter an, schien jedoch jede seiner Bewegungen zu analysieren und ergriff erst knappe 20 Sekunden nachdem Himitsu sich gesetzt hatte das Wort. "Ich bin Yamanaka Tori, da hinten steht mein Freund Akimichi Yoshi und Inuzuka Atarashi kennst du ja bereits. Himitsu-kun, sag mir, hast du die geringste Ahnung warum du hier bist?" Der Mann lächelte ihn weiterhin an, jedoch war es kein freundliches Lächeln. Es war viel mehr das Lächeln einer Katze, die eine Maus in die Enge gedrängt hatte. Himitsu war nervös, er spürte wie ihm der Schweiß über die Stirn lief, er verstand einfach nicht, was hier los war. "Mir wurde nur gesagt, dass es einen Zwischenfall mit meinem Bruder gab, aber warum unterbrecht ihr deswegen meine Mission?" Der Yamanaka wartete wieder einige Sekunden in denen er ihn genau beobachtete und redete dann weiter. "Deine Lieblingsfarbe ist grün, du magst deinen Bruder nicht sonderlich, du verbirgst ein schlimmes Geheimnis in dir, vielleicht ein schreckliches Erlebnis? Es freut dich, dass deine kleine Schwester zugenommen hat, etwa 5kg, dein Lieblingstee ist Ingwertee." Himitsu war irritiert und erschrocken zugleich. "Ja, das stimmt alles, aber ich weiß nicht...Was ist hier los?!" "Himitsu-kun, ich sage dir das, damit du weißt, dass es sinnlos ist etwas vor mir zu verbergen. Dein Bruder Kajiya Isamu hat vor etwa vier Tagen eine Mission begonnen, bei der es darum ging eine Verbrecherorganisation, die im illegalen Waffenhandel tätig ist und zahlreiche gewalttätige Überfälle durchgeführt hat zu infiltrieren. Er leitete ein Team von zwei erfahrenen Genin. Diese Genin wurden in der Nähe des Dorfes Kumogakure tot aufgefunden. Von deinem Bruder allerdings fehlt jede Spur. Also entweder ist er auch tot, wurde gefangen genommen oder hat uns aus irgendeinen Grund verraten." Himitsu hatte sich alles in Ruhe angehört, doch bei diesem letzten Gedanken konnte er sich nicht mehr zurück halten. "Isamu mag ein richtiger Kotzbrocken sein, doch er würde seine Familie und sein Dorf niemals verraten! Das ist Blödsinn!", Himistu wollte eigentlich nicht schreien, doch er war darüber mehr als verärgert. Tori musterte ihn nur weiterhin. "Nun Himitsu, damit sprichst du etwas wichtiges an, er würde seine Familie niemals verraten. Uns ist bekannt, dass Waffen aus eurer Schmiede an einen unbekannten Ort transportiert wurden. Und wir finden es ziemlich merkwürdig, dass alles dafür getan wurde um dies zu verbergen. Des Weiteren finden wir merkwürdig, dass es bei den toten Genin keine Anzeichen eines Kampfes gab. Sie mussten also überrascht worden sein, vielleicht von einer Person, der sie vertrauten. Im Klartext Himitsu-kun, du und deine Familie stehen unter Verdacht in illegale Geschäfte verwickelt zu sein und gegen das Wohl Shirogakures zu arbeiten." Der Yamanaka grinste jetzt nicht mehr, sondern schaute ihn bitter ernst an, auch der Akimichi löste sich nun von seinem Baum und baute sich bedrohlich auf. Die Hunde hatte sich bereits hinter ihm aufgestellt, bereit auf jede Situation zu reagieren. Himitsu hatte Angst, er hatte mit all dem zu keiner Sekunde gerechnet und es klang alles zu falsch, um wahr zu sein. "Nein...das kann nicht sein...ihr irrt euch. Meine Familie würde Shiro niemals verraten!" Für eine kurze Zeit war alles still und in Himitsus Augen bildeten sich Tränen, vor Wut und vor Verzweiflung. Tori funkelte ihn wieder etwas ruhiger an und seufzte. "Gib mir bitte deine Hand Himitsu-kun" Himitsu zögerte und streckte dem Yamanaka schließlich schluchzend seine Hand entgegen, worauf sein Handgelenk umgriffen wurde. "Dein Name ist Kajiya Isamu richtig?" "Was? N...nein!" "Himitsu-kun, du lebst in Shirogakure richtig?" "Ja...aber..." "Nur mit Ja oder Nein antworten." "Ja" "Bist du in illegale Geschäfte verwickelt Himitsu-kun?" "Nein!" "Hast du merkwürdige Gespräche zu Hause mitbekommen oder irgendetwas eigenartiges gesehen?" "Nein" "Hast du jemals an der Loyalität Isamus gegenüber seinem Dorf gezweifelt?" Bei dieser Frage zögerte Himitsu einen Moment. Konnte er sich da wirklich sicher sein? "Nein, ich glaube nicht." Der Yamanaka lächelte ihn nun wieder an und stand auf. "Du kannst zu deiner Mission zurück kehren Kajiya Himitsu, ich danke dir für deine Kooperation." Dem Akimichi verwunderte das Verhalten seines Teamleiters und legte daher schnell die Hand auf Himitsus Schulter, damit er nicht weglaufen konnte. "Aber..." "Er hat die Wahrheit gesagt, sein Puls zeigte keine Unregelmäßigkeiten, ausgenommen bei der letzten Frage. Er hat nichts damit zu tun und bei ihm finden wir auch keine weiteren Antworten. ich werde den Kage alles nötige erklären." Der Akimichi schien nur widerwillig damit einverstanden zu sein und nahm daher nur zögerlich die Hand von Himitsus Schulter, während der Inuzuka bereits das Feuer löschte. Es dauerte nur wenige Minuten, da war der Shinobitrupp auch schon bereit abzuziehen. "Warte, was passiert mit meiner Familie?", schrie der junge Genin Tori hinter her, der sich darauf nochmal umdrehte. "Das werden die Ermittlungen zeigen. Bist du in der Lage die Mission fortzuführen oder willst du mit uns kommen?" Himitsu blickte einen Moment auf den Boden. Er hatte Angst davor nach Hause zurück zu kehren. Er hatte Angst davor, was ihn dort erwarten würde. Nein, er konnte noch nicht zurück. "Ich bin ok und führe die Mission fort.", antwortete er schließlich ohne dabei Tori in die Augen zu sehen. Dieser bekam dies jedoch schon garnicht mehr mit, da er mit seinem Team längst verschwunden war. Wahrscheinlich wusste er bereits, wie Himitsu sich entscheiden würde. Jedoch kam der Kajiya nicht auf die Idee sofort zu seinem Team zurück zu kehren. Er brauchte etwas Zeit für sich allein, um die Gedanken, die sich ihn hinein fraßen zu verarbeiten. Er warf sich seine Kapuze über, lehnte sich sitzend gegen einen Baum und winkelte die Beine an. So saß er die ganze Nacht, ohne viel zu schlafen, hauptsächlich nachdenkend. War seine Familie wirklich zu so etwas fähig? War Isamu zu so etwas fähig? Würde er selbst zu so etwas fähig sein, wenn sie so etwas von ihm verlangen würden? Himitsu hatte Angst vor diesen Fragen und deren Antworten, wahnsinnige Angst. Und für diese kurze Zeit verlor er die innere Kraft, die ihn Kibi gegeben hatte, bis hin zum regnerischen Morgengrauen.
Der Regen peitsche ihm gegen die Kleidung, während er sich langsam auf das Gasthaus zubewegte, dass er gestern so überraschend verlassen hatte und wovon er wünschte, dass er es nie verlassen hätte, von all dem nichts erfahren hätte. Doch nun regnete es, in seinem Inneren. Der Weg fühlte sich so an, als hätte er Stunden führ inh gebraucht. Tatsächlich kam ihm aber alles nur viel langsamer vor, als wäre er in Trance. Er fühlte sich schwach, nicht nur wegen der unheilvollen Nachrichten, er hatte auch kaum geschlafen und immer noch nichts gegessen. Wenigstens standen bereits Mari und der Tatsumaki bereit, um die Mission fortzusetzen, als hätten sie sich verabredet. Langsam, mit bedrückter Miene und gesenktem Blick ging er zu ihnen, verbeuge sich langsam und kuckte dann unter seiner Kapuze hervor. "Ich kann meine Mission fortsetzen. Was ist unser nächster Schritt?" Man musste Himitsu wohl deutlich ansehen, dass ihn etwas bedrückte, allein schon wie er redete, doch er tat sein Bestes um sich auf das hier und jetzt zu konzentrieren.