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Mission: Geheimnisse des Waldes

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Tatamae Saneatsu

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Da redete sich Saneatsu den Mund fuselig, ließ sich zu waghalsigen Mutmaßungen hinreißen und was bekam er dafür? Einen Stolperer. War die Welt nicht grandios? Und weil die Welt so richtig toll und gut gelaunt heute war gab es gleich noch einen zweiten hinzu – dieses Mal auf Seiten des Genins.
Saneatsu war grundsätzlich ein fröhlicher Mensch. Er fluchte selten, war geduldig und nicht schnell genervt. Doch wie er da so auf allen Vieren durchs Dunkel kroch und einen wimmernden Akademieschüler suchte und TROTZDEM nicht finden konnte, das war sogar für seine Nerven fast schon zu viel. Minimaler Grummelanteil vorhanden.
Ob er jetzt einige Sekunden oder doch länger gesucht hatte wusste er nicht mehr, als Kimihiro mit seiner komischen Wunderlampe angetänzelt kam. Dieser Typ tauchte immer genau dann auf, wenn man ihn brauchte. War so etwas normal für einen Teamleiter? Immer zur Stelle zu sein wenn Not am Mann war? Notfalls auch mit einer Lampe die in Dunkelheit funktionierte die kein Licht durchließ? Ja mei, sonst ist aber alles in Ordnung?
Saneatsu fragte gar nicht erst. Er schüttelte den Kopf, hängte all das an eine ganze Reihe von Fragen und folgte Kimihiro durch eine... Tür? Okay, langsam wurde es merkwürdig (wenn es das nicht schon längst war). Nicht nur, dass er diese blöde Dunkelheit wegleuchten konnte, nein, er fand auch noch die Tür inmitten dieser Schwärze. Kein Zweifel, der Typ stammte von irgend einem Kami ab. Vermutlich von dem, der diese Höhle hier bewohnte. Ja, kein Zweifel. Einzige Erklärung derzeit.

Die riesige Höhle die sie eben betreten hatten raubte Saneatsu die Sprache. Weiter als das Auge in dieser schummrigen Dunkelheit sehen konnte, die ganzen Wände voller Nieschen und Steinernen … „Dingern“ und auch der Rest der Höhle war mit... ja, was war das eigentlich?
Im Gegensatz zu Kimihiro bewunderte Saneatsu die gravierte Tür kurz. Lebender Baum, toter Baum. Eigentlich ein schönes Symbol, aber besonders wohltuend war es nicht, soeben die Tür zwischen Leben und Tod durchschritten zu haben.
Moment, Leben und Tod?
Saneatsu sah sich um, blickte auf die steinernen Rechtecke und erkannte sie als das was sie waren: Sarkophage. Ehe er sich dessen bewusst wurde rutschte ihm ein „Sind das... wow.“ heraus. Bevor jemand etwas schlechtes über ihn dachte fügte er dem natürlich noch hinzu: „Ein uralter und geheimer Friedhof! Versteckt hinter Wasserfällen und Illusionen und nur zu finden mit dieser Geisterleuchte!“ Saneatsu war plötzlich ganz hibbelig, stürmte auf den nächsten Sarg zu und wischte den Staub herunter. „Sogar mit Gravuren!“
Der Genin hatte noch nie von einem solchen Friedhof gelesen und war ziemlich baff. Sollte er jemals eine Geschichte schreiben, den Stoff hatte er gerade vor sich. Er drehte sich im Kreis, noch immer baff von all den... Leichen. Irgendwie schwand seine Begeisterung. Sie waren umgeben von hunderten Särgen und darin schlummerten die Körper lange Dahingeschiedener. Kleine Zwischenfrage: Wen würde es jetzt noch wundern wenn sich einige davon aus ihrem Schlaf erheben und die Gruppe anfallen würden? Keinen? Dachte ich mir.
Weiter im Text. Saneatsu widmete sich wieder seinem Teamleiter und blickte stirnrunzelnd auf dessen Hand.
„Kimihiro-san, sag mal... war das vorhin nicht ne Lampe?“, fragte er und deutete auf das zappelnde Insekt. Man konnte ihm ein großes Fragezeichen über dem Kopf förmlich ansehen, den Kristall, das Armband und die damit verbundene Schlussfolgerung entgingen dem Jungen leider.
 

Misumi Kimihiro

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*Friedhof?*
Erst, als Saneatsu dieses Wort in den Mund nahm, sah Kimihiro als das, was sie tatsächlich zu sein schien: Eine Höhle voller letzter Ruhestätten. Zumindest sahen die Steinformationen verdächtig nach Särgen aus, da hatte er recht. Und je nach dem, wer hier begraben lag, ergaben auch die Illusionen einen Sinn. Sicher, es wäre noch immer ein Heidenaufwand, aber gerade Ninja schreckten vor nichts zurück, wenn es um Geheimhaltung ging, gerade was die Leichen ihrer Kameraden anging. Dies hatte sowohl etwas mit Ehre, Verantwortung und Zusammenhalt zu tun – Kimihiro konnte da von Glück reden, dass er mit dem Tod noch keine richtige Bekanntschaft geschlossen hatte, und selbst noch keinen nahen Verwandten hatte zu Grabe tragen müssen –, als auch mit einem eher tiefer gehenden Grund, der die Ähnlichkeit der hiesigen Sarkophage mit steinernen Schatztruhen beinahe gewollt erscheinen ließ:
Tote Shinobi waren eine Menge wert.
Wer nun entweder an perfide… Spielchen dachte, oder an untote Zombiearmeen, der sollte sich nicht zu früh freuen. Wiederbelebungskünste gab es, sicher, auch wenn Kimihiros Fragen dahingehend von seiner Lehrerin während dem kurzen medizinischen Teil seiner Ausbildung konsequent abgeschmettert wurden. Sie zu willenlosen Widergängern zu machen war jedoch nicht der einzige, und bei weitem nicht günstigste Verwendungsweg für tote Körper – vor allem nicht, wenn es sich um Träger eines Kekkei Genkais handelte. Zwar war Kimihiro auf diesem gebiet ebenfalls kein fortgeschrittener Experte, doch das Zusammenleben mit einer Hyuuga, das Aufwachsen in einem versteckten Dorf, die Ausbildung und seine eigene Neugier bescherten ihm genug Kenntnisse, um zu wissen, dass jene über das Blut weitergegebenen Fähigkeiten vielgesuchte und geschätzte Waffen darstellten.
Nichtsdestoweniger war es nicht dieser Wert, wegen dem Kimihiro seinen Partner Saneatsu zurückzerrte, als dieser sich an einem der Särge verging.
„Schluss damit! Das hier ist kein Kuriositätenkabinett!“, blaffte der Teamleiter seinen Kollegen an, bevor er sich noch einmal selbst etwas genauer umsah – allerdings ohne irgendetwas anzufassen. Allerdings wollte Saneatsu wohl nicht ganz von seiner Neugier ablassen, fragte er Kimihiro doch nach seiner merkwürdigen Geisterleuchte.
Tatsächlich hatte der Künstler fast vergessen, dass er das Insekt und Akisukes Halsband noch immer in Händen hielt. Kurz sah Kimihiro beide Objekte verwundert an, dann hob er sie Saneatsu entgegen.
„Etwas Ähnliches. Dieser Anhänger hier… offenbar ist er eine Art Schlüssel zu diesem Ort. Du erinnerst dich doch daran, was ich vorhin über Gebietsillusionen gesagt habe? Dass sie anders funktionieren, ähnlich wie eine Fata Morgana? Dass man sie nicht brechen kann?“ Es folgte eine kurze Pause, in der Kimihiro seine Gedanken zu ordnen versuchte. Dann fuhr er fort: „Nun, man kann sie zwar nicht brechen, aber man kann sie erkennen. Unter Umständen. Beispielsweise, wenn man Chakra auf die eine oder andere Weise sichtbar macht. Dieser Stein hier kann das. Er… filtert das Licht quasi, und verändert es so, dass es ungehindert durch Chakra bricht, ohne dass die Illusion etwas an seinem Fluss ändern kann. Deshalb kann es auch die falsche Dunkelheit durchdringen. Zumindest erkläre ich es mir so. Fakt ist im Grunde nur, das Licht, dass durch diesen Anhänger strömt, durch die hiesigen Illusionen geht.“
Kimihiro nahm den Anhänger runter und konzentrierte sich auch den Käfer.
„Was ihn hier angeht: Irgendwo musste das Licht ja herkommen. Und da ich gerade keine Streichhölzer bei mir hatte und zwei Verletzte uns belasten, nun…“
Der Teamleiter lächelte schief, bevor er das Tier endlich losließ. Sofort flatterte das Ding mit seinen schimmernden Flügeln und verschwand so schnell wie möglich am anderen Ende der Höhle, wo es in der Masse der Leuchtkäfer irgendwann einfach verschwand.
Mit Blick auf Saneatsu sagte Kimihiro dann noch:
„Bevor du fragst: Es war Zufall. Dass ich es entdeckt habe, meine ich. Der Anhänger hatte auf dem Boden gelegen, als Akisuke und du davongerannt seid, und ich habe ihn aufgehoben. Als ich dann hinter euch her bin, hatte ich mir den Anhänger genauer angesehen. Es ist ein schönes Stück, nicht perfekt auf Glanz geschliffen, etwas matt, aber trotzdem... leuchtend.“ Manchmal hatte es eben doch seine Vorteile, ein Kunstnarr zu sein. „Als ich dann an den Rand der Finsternis kam und immer noch durch den Stein schaute, bemerkte ich, dass die Höhle einfach heller aussah, wenn man durch ihn sah, und ein paar Tests später stand ich schon mit dem Käfer in der Hand hier vor dieser Tür und suchte nach euch. Was ja, wie du siehst, auch geklappt hat. Sonst wären wir nicht hier – wo auch immer ‚hier’ ist.“
Dieser Frage waren die Shinobi bei all den Erklärungen zum Hergang der letzten Ereignisse nämlich nicht nähergekommen, obwohl dies doch eigentlich das zentrale Problem darstellte. Immerhin schien dies auch das Zentrum der Höhle zu sein, und damit sicherlich auch das eigentliche Ziel der Kinder, die Kei, Saneatsu, Hohatsu und er hatten ausfindig machen müssen. Und auch, wenn Natsu noch immer friedlich auf der Schulter eines falschen Kimihiro aus Tinte schlummerte, Haru fest am Bein seines Beschützers klemmte und Akisuke…
Der Künstler stutzte, sah sich hastig um. Jeder, bis auf den kleinen Jungen mit Brille, war, wo er sein sollte. Aber wo war Akisuke, und wann hatte er sich aus dem Staub gemacht?!
Ein Blick zur Tür. Verschlossen. Kimihiro hatte sie selbst zugemacht und unablässig bewundert. Akisuke war also irgendwo hier in dieser verwinkelten Höhle voller Gräber. Vermutlich suchte er, wonach er schon die ganze Zeit gesucht hatte. Allein.
Rasch drehte sich Kiimihiro zu seinen Kameraden um.
„Hat einer von euch gesehen, wo Akisuke hin ist? Wir müssen ihn finden! Er kann nicht weit gekommen sein, aber wer weiß…“
*…was in dieser Kaverne voller Leichen auf uns wartet.*
Wie gesagt – Zombies waren kein günstiger Verwendungszweck für Leichen, aber mal ehrlich: Friedhöfe waren irgendwie furchteinflößend, egal, wie alt man war, und Furcht hatte die unangenehme Angewohnheit, Logik mit Haut und Haar zu verschlingen.
Mit möglichst fester Stimme sprach Kimihiro weiter: „Irgendwo hier muss er ja sein. Wir trennen uns einfach, suchen die Reihen ab… vielleicht versteckt er sich ja hier irgendwo. Wenn niemand einen anderen Plan hat. Lasst uns einfach gehen und-…“
„Sucht ihr ihn hier?“
Kimihiro zuckte zusammen. Die fremde Stimme, tief und mit einem Echo unterlegt, schien von überall und nirgendwo zu kommen. Der Künstler sah sich panisch um, doch bevor irgendjemand Zeit für etwas anderes hatte, stach eine weiße Flamme vor der Gruppe aus dem Boden in die Luft, verbreiterte sich, und gebar eine dunkle Gestalt, von Kopf bis Fuß eingehüllt in einen langen, schwarzen Mantel mit Kapuze und einer Sense auf dem Rücken. Mit einer Hand – einer schrecklich bleichen Hand – hielt er Akisuke in der Luft, der wütend zeterte, schrie und um sich schlug, ohne sich jedoch aus dem Griff der Gestalt befreien zu können.
Instinktiv wich Kimihiro zurück und stotterte nur ein Wort:
„Sh-sh-shinigami?!“
 
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Tatamae Saneatsu

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Saneatsu glaubte Kimihiros Erklärung einfach so vom Fleck weg. Erstens: Warum sollte er lügen? Zweitens: Klang logisch und kompliziert. Hauptsächlich kompliziert, Saneatsu kannte die Grundlagen von Illusionen und das wars. Das hier war... fortgeschritten. Drittens: Eine Diskussion brachte nichts. Nicht, wenn man sich mitten auf einem Friedhof aufhielt.
Das war alles sehr mysteriös, fand der Junge. Illusionen, merkwürdige Armband-Kristall-Schlüssel und gravierte, alte Sarkophage. Definitiv aus irgend einem Buch entsprungen. Erst seine dritte Mission und schon hatte Saneatsu den heiligen Gral der Missionen gefunden. Es war... atemberaubend. Und es wurde immer atemberaubender je länger der Genin darüber nachdachte!
Hier waren so viele Körper verstorbener Krieger aufgebahrt. Geschichte hing an jedem Felsen, verlorene Erinnerungen. In diesem Moment spürte der Genin es. Ehrfurcht.
Er, eine kleine Schraube im großen Ikea-Regal des Lebens, sah auf seine Vorgänger herab. Auf ihre steinernen Gefängnisse. Kimihiro riss ihn nach einigen Sekunden aus diesem Trance artigen Zustand mit der Nachricht, dass ausnahmsweise mal wieder jemand fehlte. Das wurde irgendwie zum Alltag in dieser verfluchten Höhle. Und sie wurden auch immer weniger, wenn man so darüber nachdachte. Ob sie irgend einen Fluch auf sich gezogen hatten?
Saneatsu nickte und ging einige Schritte in die Höhle hinein. Der Akademieschüler würde sich nicht verstecken, man würde ihn schon... erkennen... können. Saneatsu machte große Augen. Ein Sensenmann. Ernsthaft? Das war ja so verflucht cool!
Abgesehen davon zog sich in Saneatsu alles zusammen. Ein Todesgott. Hier, direkt vor ihnen. Ein Hüter dieser vergangenen Stätte. Der Genin schluckte. Ein Kami. Leibhaftig. Saneatsu spürte eine Mischung aus Angst und Freude. Wem wurde schon die Ehre zuteil von einem Kami angesprochen zu werden?
Ehe er sich versah hatte sich der Junge auf die Knie begeben. Seiner Meinung nach gab es zwei Optionen: Erstens, das hier war eine Illusion und Saneatsu konnte eh nichts tun (dagegen sprach, dass Akisuke einfach so hochgehoben wurde). Zweitens, dies hier war ein Kami, ein Todesgott. Dann wäre es eine erstaunlich bescheuerte Idee ihn noch weiter zu erzürnen. Der Tod gehörte zum Leben dazu, das wusste Saneatsu. Er war ein Teil dieser Welt, man musste ihn nicht fürchten. Oder? Trotzdem raste Saneatsus Herz und er senkte den Kopf in Ehrfurcht. Es gab nur eine Sache die ihn beunruhigte: Um einen Kami wohltätig zu stimmen opferte man etwas. Was war wohl ein angemessenes Opfer wenn man einen der Todesgötter vor sich hatte?
„I-Ist das euer Reich? Wir wollten nicht eindringen.“, flüsterte Saneatsu vor sich hin. Er war zu aufgeregt um wirklich laut zu sprechen – wenn das hier ein Kami war, würde er es auch so hören.
Übrigens hatte der Genin keine Ahnung was man jetzt machen sollte. Irgendwie einen Todesgott dazu überreden, Gnade walten zu lassen? Ja, tolle Idee. Nein, hier war er auf Kimihiro angewiesen.
Saneatsu schluckte und senkte seinen Kopf ein wenig tiefer. Deutlich machen, dass man Respekt hatte. Grooooßen Respekt.
Wer brauchte schon Zombies wenn er gleich den Chef kriegen konnte?
 

Misumi Kimihiro

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Der Sensenmann hatte seine Wirkung tatsächlich nicht verfehlt: Haru war vollkommen übergeschnappt, Kei versuchte verzweifelt, den Jungen zu beruhigen, Akisuke wehrte sie so wild, wie man es von dem schmächtigen Bürschchen niemals erwartet hätte, Saneatsu warf sich dem Tod sogar zu Füßen, und Kimi und sein Doppelgänger standen einfach nur versteinert in der Gegend und machten… nichts.
Auf der anderen Seite tat es der vermeintliche Todesgott dem Teamleiter jedoch gleich und tat ebenfalls nichts. Er hielt Akisuke fest, ja, aber ansonsten starrte er nur auf die Gruppe, ganz so als ob er… ja, er wirkte selbst irgendwie verwundert. Merkwürdig. Ein Gott, den es überraschte, wenn sich die umstehenden fürchteten?
Lange schien der Tod darüber jedoch nicht überrascht zu sein, beantwortete er doch schließlich die Antwort Saneatsus mit weiterhin lauter, tiefer und hallender Stimme:
„Mein Reich? Oh, ja, das könnte man so sagen. Zumindest am Wochenende.“
Ein Todesgott, der Teilzeit arbeitet? Tja, offenbar machte die modernde Arbeitsgesetzgebung auch vor den Toren der Hölle nicht halt. Dennoch lockerte sich Kimihiros Haltung etwas. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht.
„Aber egal“, fuhr der Shinigami fort. „Der Kleine hier gehört doch zu euch, oder? Ist da hinten rumgestromert. Ich will euch ja nichts vorschreiben, aber ihr solltet besser auf die Kinder aufpassen. Ist kein Vergnügungspark hier.“
Bevor Saneatsu bei diesem Hinweis sofort ehrfürchtig die Robe des Sensenträgers küsste, trat Kimihiro einen zaghaften Schritt vor und streckte die Hände nach Akisuke aus.
„Ja, ähm… d-das ist unserer. T-tut uns Leid, wirklich.“
Zur Antwort legte der Kuttenträger tatsächlich den Kopf schief und sagte: „Oh kay… schon gut. Wollte niemandem zu nahe treten, wie gesagt. Wie auch immer, was wollt ihr hier?“
Tja, da war er wieder, des Pudels Kern. Was wollten sie hier eigentlich? Wobei die Frage nach der Identität der Gestalt ebenso interessant war. Aber nach eins kam zwei. Vorerst widmete sich Kimihiro dem zeternden Jungen, der sich mehr oder weniger freiwillig in die Hände des Künstlers begab, worauf ihn der Sensemann überraschend selbstverständlich losließ. Kimihiro seinerseits setzte Akisuke neben sich ab, drückte ihm dessen Anhänger in die Hand, und beobachtete interessiert, wie sich die Augen des Jungen weiteten.
Und dabei stammelte er tatsächlich die Antwort, auf die sie alle gewartet hatten.
„Ni-… Nibuki. Nibuki Akimaru. Chu-… Ex-Chuunin.“
*Nibuki. Ein toter Verwandter also. Darum ging es von Anfang an.*
Kimihiro beobachtete noch eine Weile, wie der kleine Brillenträger gedankenverloren mit dem Amulett spielte. Man musste kein Genie sein, um zu sehen, wie viel dem Kind dieses Schmuckstück bedeutete. Zählte man zwei und zwei zusammen, ergab plötzlich alles ein Bild. Der junge Akisuke hatte jemand sehr wichtigen verloren, den älteren Bruder oder den Vater vielleicht, und das einzige, was er von ihm hatte, war dieser Anhänger – der Schlüssel zum Grab dieser Person. Verständlich, dass Akisuke Gebrauch von ihm machen wollte. Doch wieso musste er allein mit seinen Freunden gehen? Warum nicht mit seiner Mutter oder einem anderen Verwandten?
*Hmm… wer weiß, unter welchen Umständen derjenige verstorben ist. Vielleicht ist er ganz alleine, und…*
Kimihiro schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Zweck, über das Schicksal des Jungen nachzudenken. Im Grunde hätten sie als Genin sich nicht einmal soweit darum kümmern müssen, wie sie es bereits getan hatten – sie hatten die drei Kinder schon, also warum sich kümmern? Trotzdem, nun waren sie schon einmal hier, und auch, wenn die Klärung der genauen Vergangenheit des Jungen nicht einbringen würde, könnten sie zumindest ein wenig für seine Zukunft tun.
„Richtig, Nibuki Akimaru“, echote Kimihiro ernst. „Wir würden ihn gern besuchen. Ist das ein Problem?“
Der Sensenmann – oder besser: seine Kapuze – schaute die Mannschaft kurz an, dann legte er einen bleichen Finger dorthin, wo man sein Kinn im Schatten vermuten konnte, und murmelte mit seiner dunklen Stimme leise vor sich hin, bevor er sich abwendete und mit einem Handzeichen allen bedeutete, ihm zu folgen.
Tatsächlich geleitete der Sensenmann die Gruppe an die Schwelle einer deutlich kleineren Nebenhöhle, in der man durch den schmalen Eingang schielend unter anderem einen Schreibtisch und Aktenschränke sehen konnte. Zwar war auch dieses Zimmer lediglich von Insekten beleuchtet, doch nahmen die modernen Möbelstücke der wunderlichen Grabeshöhle einen großen Teil ihres Flairs, ganz zu schweigen von ihrem Führer selbst: Welcher Todesgott verwahrte die Informationen zu seinen Schützlingen denn schon in solcherlei Schränken auf.
Kimihiro sagte vorerst nichts und überließ die Gestalt in der Kutte ihren Schränken, deren Schubladen sie eine nach der anderen durchforstete. Letztlich zog sie mit einem selbstzufriedenen Seufzer eine Mappe heraus, kehrte zu den Besuchern zurück und bedeutete ihnen nochmals, ihr zu folgen. Kimihiro ergriff die Chance, nachdem er sich mittlerweile fast komplett aus seiner vorigen Starre gelöst hatte, und fragte die wohl simpelste Frage, die es zu stellen gab:
„Was soll das hier alles?“
Die Gestalt drehte sich nicht um und antwortete zunächst nur mit einem Schulterzucken. Nach dem Abbiegen an einem größeren Sarg erklang jedoch ihre Stimme: „Kleinen Moment, ich muss mich gerade… H, I, J… konzentrieren, damit wir… N, na also. Na…e…Ni! Ok, hier, ähm… eins, zwei… Nummer fünf.“ Die Gestalt beugte sich über den vergleichsweise schmucklosen Sarkophag, in dessen Deckel tatsächlich der Name eingraviert war, den Akisuke genannt hatte. In geschwungenen Schriftzeichen prangte dort der Name „Nibuki Akimaru“, und als der vermeintliche Sensenmann den Namen nochmals vorlas, fiel der kleine Brillenträger über den Stein her und brach in Tränen aus.
Kimihiro bedeutete seinen Gefährten, etwas zur Seite zu treten. Für den Moment ließ sich sicher wenig für den Jungen tun, jedoch wollte das Rätsel um die Höhle nichtsdestoweniger gelöst werden. Möglichst höflich wand sich Kimihiro deshalb nochmals an den Sensenmann – so leise, dass Akisuke seine Ruhe hatte, aber laut genug, damit alle ihn verstehen konnten.
„Entschuldigt bitte, aber, ähm… wie gesagt, was soll das hier?“
Einen Augenblick schaute die Kapuze den Teamleiter fragend an, dann blickte sie kurz zu Akisuke und nickte. „Ah, ich verstehe – der Kleine hat euch hergebracht, ohne zu sagen, was Sache ist. Na gut, zuerst einmal – wo seid ihr.“ Die Gestalt machte eine ausschweifende Geste, mit der sie die Höhle einfing, bevor sie fortfuhr: „Man nennt diesen Ort ‚Shioreru no Su’ oder ‚die welkende Höhle’. Unter uns gesagt nennt ihn heute aber eigentlich niemand mehr so. Viel eher heißt der ganze Komplex schon seit einigen Jahren ‚Friedhof #21’. Ziemlich billiger Name, ich weiß, aber was soll man machen. Der Aus- und Umbau hat genug Geld gekostet, da blieb für einen richtigen Namen wohl keins mehr übrig.
Wie auch immer. Diese Höhle diente den Einheimischen schon lange Zeit als letzte Ruhestätte für ihre Toten. Wie lange, puh… da fragt ihr am besten Daichi-san. Arbeitet Montag bis Mittwoch hier und weiß praktisch alles über die Geschichte. Egal, mit dem Bau Shirogakures und der Deklarierung als verstecktes Dorf brauchte man natürlich auch Friedhöfe, die man einerseits besuchen konnte, andererseits aber auch beschützen. Eine simple Wiese mit ein, zwei Illusionen oder Barrieren macht sich da viel schlechter als eine Höhle, die sowieso schon wie ein Schweizer Käse von Löchern und Fallgruben zerfressen ist. Zwar muss man auch diesen Ort hier mit Illusionen beschützen, aber hey, solange Leute wie ich ihr Geld damit verdienen können.“
Kimihiro nickte, auch wenn er noch nicht wirklich verstand. Nicht, was die Höhle, sondern was ihr Gegenüber anging. Aber wie fragte man so etwas am geschicktesten?
Der Künstler versuchte es folgendermaßen: „Leute wie… ihr, mein… uhm, mein Herr?“
Einen Augenblick starrte die Kapuze den Teamleiter verständnislos an. Sekunden, Minuten, Stunden schienen zu vergehen. War er zu weit gegangen? Man hinterfragte die Existenz eines Gottes schließlich nicht einfach so.
Aber mal ehrlich: Bisher hatte sich hier auch niemand sonderlich göttlich verhalten. Bis auf diese ungewöhnlich hallende Stimme.
Die Gegenfrage des Sensenmannes bezog sich allerdings auf etwas vollkommen anderes. Blitzschnell schoss der Zeigefinger der Gestalt nach oben, wandte sich in Richtung des verhüllten Gesichts, und fragte verblüfft: „Herr?“
Schweigen.
Noch ein wenig.
Und noch etwas.
„Oh, verflucht!!“, rief die Gestalt plötzlich, lauter, als es Kimihiro lieb war. Dabei wedelte sie wild mit den Händen, winkte ab, und schüttelte den Kopf, wobei sie unablässig murmelte: „Argh, schon wieder, dabei… wenn das jemand erfährt… verflucht!“
Ruckartig hob der Sensenmann die Hand an seine Kapuze und zog sie mit einem Rutsch nach hinten.
Der Sensenmann war eine Sensenfrau.
Hinter dicken Birllengläsern schaute nun eine zerknirschte, junge Dame mit dunkelgrauen Augen, bleicher Haut, schmalen Lippen und einer runden Nase von Genin zu Genin. Entschuldigend warf sie vor jedem den Kopf nach unten, wobei ihr weißblondes Haar, das ihr etwa bis zur Schulter reichte, wild durch die Luft flog. Ihr Stirnband, das die Blüte von Shirogakure zeigte, hielt es kaum zusammen.
„Tut mir Leid tut mir Leid tut mir Leid“, wiederholte sie immer wieder, fast wie ein Mantra gegen böse Geister, wenn man sich noch mal in Erinnerung rief, wo genau sich die Gruppe hier befand. Kimihiro, der nervös zu Akisuke sah, winkte rasch ab. „Schon gut, schon gut, nichts passiert, Miss…“
Die Frau sah hoch, folgte Kimihiros Blick, und versiegelte ihren Mund kurz mit ihren dünnen, weißen Händen, bevor sie noch einmal eine Verbeugung andeutete und dann im übertriebenen Flüsterton fortfuhr: „Anako. Zetsumai Anako. Chuunin aus Shirogakure und Mitglied des hiesigen Wachtrupps. Es tut mir wirklich Leid, dieser Aufzug… und die Stimme…“ Die sich übrigens noch nicht verändert hatte. Es war seltsam, die verwirrte Anako mit der Stimme des Todesgottes reden zu hören, doch ein einfaches Räuspern genügte, und die junge Frau fuhr mit einer klaren und weichen Stimme fort: „Das Jutsu des Stimmenimitators. Für die Arbeit hier muss man ziemlich gut in Sachen Genjutsu sein, und ich hab immer noch Probleme, für längere Zeit eine Kunst aufrechtzuerhalten. Deshalb übe ich ein wenig, solange ich allein bin. Und was diesen Aufzug angeht…“
Schnell entledigte sich die Frau ihres schwarzen Mantels und legte die Sense beiseite, wobei ein schlanker Körper in der Uniform des Festungsdorfes zum Vorschein kam.
„Ich weiß ja nicht, wann ihr hier angekommen seid, aber als ich vorhin draußen war, um vor dem Hinterausgang das Gras zu stutzen, da hat es in Strömen geregnet. Eigentlich wollte ich nicht, aber mein Captain hat gesagt, dass es heute unbedingt gemacht muss. Ich konnte schlecht nein sagen, nachdem ich es schon zwei Wochen vor mir herschiebe, aber… ausgerechnet bei diesem Wetter?“
Mittlerweile konnte Kimihiro nicht mehr an sich halten und starrte die zierliche Zetsumai Anako einfach nur verständnislos an. Eine Friedhofshöhle. Ein vermeintlicher Sensenmann, der nur eine verpeilte Frau war. Und ein verfluchter Hinterausgang?
Glücklicherweise war der Teamleiter nicht der einzige, dem die Situation bis Unterkante Oberlippe ging. Saneatsu staunte noch immer nicht schlecht; fast sah es so aus, als würde er Anako noch immer für den Sensenmann halten, nur in schönerer Schale. Kei war nicht unbedingt gesprächiger, obgleich er auch etwas damit zu tun hatte, Haru einerseits aufzubauen, und andererseits davon zu abzuhalten, zu Akisuke zu watscheln und den Kameraden zu trösten zu versuchen. Mit zwei ausgeknockten Teammitgliedern war die Gruppe dann auch schon vollständig - vollständig baff, um genauer zu sein.
Letztlich war es erneut Kimihiro, der als erster seine Sprache wiederfand und versuchte, durch Anknüpfen an Anakos Kommentare wieder etwas ins Gespräch zu kommen.
„Bei diesem… ja. Ja, als wir hierhergekommen sind, hat es geregnet. Sehr sogar. Dagegen war die Höhle mit dem Wasserfall-
„Wasserfall?“, schnitt ihm Anako das Wort ab, „Ihr seid dort hinein gekommen? Nein, ja, das gibt Sinn, wenn der Junge nichts egsagt hat. Tatsache ist, dass der Pfad nur noch selten benutzt wird. Ich hatte ja gesagt, der ganze Friedhof wurde früher schon ausgiebig genutzt, und die Höhle mit dem Wasserfall ist ein Überbleibsel davon. Eigentlich hätte man den Teil schon längst zerstören müssen, doch einige Historiker in Shiro meinen, das Ding wäre ein wertvoller, kultureller Schatz. Deshalb müssen wir uns die Mühe machen, den Komplex zu verteidigen, ohne ihn wirklich verändern zu können – deshalb auch die Illusionen. Und die Käfer, wobei die vor allem auch verhindern sollen, dass uns jemand hier drinnen ausräuchert, ganz abgesehen von all den trockenen…“ Sie nickte bedeutungsschwer in Richtung der Särge.
Kimihiro nickte, auch wenn diese Wendung der Dinge ihre Mission bis zu diesem Punkt irgendwie… den ganzen Wert nahm. Drei Kinder, die sich auf eine waghalsige Reise zu einem verborgenen Friedhof gemacht hatten… und am Ende hätten sie einfach durch… was gehen müssen? Eine Falltür irgendwo in einer Blumenwiese?
Gute Frage. „Wo genau ist dieser Hintereingang?“
Anako dachte kurz nach, dann nickte sie. „Ihr tragt alle Stirnbänder, also werde ich es euch wohl verraten dürfen. Der Ausgang ist dort hinten, siehst du? Da, wo drei Lichtnischen ein Dreieck bilden. Dazwischen befindet sich ein niedriges Portal, das von einer Illusion verdeckt wird. Dahinter führt ein steiler Pfad nach oben. Heraus kommt ihr in einem Baum, hinein, indem ihr eben diesen Baum mit dem grünen Stein berührt.“
Dankbar nickte der Künstler erneut, und als sich dieser zu Akisuke umdrehte, fragte Anako: „Kann ich noch etwas für euch tun, oder…?“
Kimihiro schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Vermutlich werden wir noch etwas warten, bis der Junge sich verabschiedet hat, und dann zurück nach Shirogakure gehen. Es wird Zeit. Die Mission dauert sowieso schon viel zu lange.“
Damit wandte sich der Künstler ab, ebenso Anako, doch unvermittelt drehte sich die junge Frau noch einmal um.
„Diese Mission… ach, ich sollte nicht fragen.“
Kimihiro stutzte und sah die Wächterin des Friedhofs überrascht an. „Hmm? Was ist?“
Die Frau haderte sichtlich mit sich selbst, bevor sie fortfuhr: „Wenn ihr nicht wusstet, dass der Junge dort seinen Verwandten besuchen möchte, war es doch sicherlich nicht eure Aufgabe, ihn hierher zu begleiten? Warum also?“
Eine Frage, die sich die Gruppe bereits gestellt hatte, doch bei genauerem Hinsehen war die bisherige Antwort wohl kaum ausreichend.
„Naja, ursprünglich sollten wir Akisuke und seine Freunde nur finden. Als wir aber alle drei aufgegriffen hatten, stand immer noch nicht fest, warum die Kinder überhaupt allein aus dem Dorf gegangen waren. Jeder von uns hatte das Gefühl, dass die Mission nicht wirklich abgeschlossen war, solange dieses Rätsel nicht gelöst war, aber im Nachhinein… selbst, wenn Akisuke gleich gesagt hätte, er wollte zum Friedhof, hätten wir nicht einfach genickt und wären auf direktem Weg nach Hause. Sicher hätten wir auch in dem Fall versucht, den Jungen hierher zu bringen – trotz aller dieser Illusionen.“
Ein unsicheres, etwas nervöses Kichern seitens des Jungen folgte, und Anako stimmte mit ein, bevor sie fragte:
„Und… sie, du, äh… wie seid ihr an denen überhaupt vorbeigekommen?“
Kimihiro kratzte sich am Kinn und schaute zur Seite. „Genjutsus sind meine Spezialität, auch wenn uns das bei den Gebietsillusionen nicht wirklich viel geholfen hat. Einer von uns…“, ein rascher Seitenblick zu Saneatsu, „hat sogar ein unfreiwilliges Bad im See draußen genommen.“ Eine kurze Pause folgte, dann ergänzte sich der Künstler selbst: „Misumi Kimihiro-desu, und ‚du’ ist übrigens in Ordnung.“
Für einen Moment sah es so aus, als wollte Anako noch etwas sagen, doch schließlich nickte sie lächelnd, wandte sich ab und verabschiedete sich knapp, wobei sie einen Künstler mit mehreren dicken Fragezeichen im Gesicht zurückließ.
Nach diesem Gespräch sammelte sich die Gruppe ei letztes Mal und wartete schweigend darauf, dass Akisuke sich verabschiedete. Kimihiro hielt alle in gebührendem Abstand, damit niemand die letzten Worte des Jungen zu seinem Verwandten belauschte oder ihn sonst irgendwie störte. Als Akisuke zu ihnen zurückkehrte, wusste der Künstler nicht zu sagen, wie lange genau sie so gewartet haben, doch stattdessen war eines sonnenklar: Es tat allen gut, dass diese Mission nun vorbei war.
In der Gruppe, mit allen Teilnehmern in einem einzigen kreis, sah Kimihiro noch einmal jeden einzelnen an. Über die Zeit seit der Ankunft verlor er kein Wort; dies war eine Sache für hinterher, wenn die Kinder fort und die Genin sich von den Strapazen etwas erholt hatten.
*Erholung… Tagesordnungspunkt eins auf der neuen Agenda.*
Damit blieb jedoch auch nur noch eines zu sagen:
„Wie es aussieht, ist die Mission hiermit endgültig abgeschlossen. Falls niemand Einwände haben sollte, treten wir nun den Weg zurück nach Shirogakure an. Dort hinten ist ein versteckter Ausgang, mit dem wir rasch nach draußen kommen. Der Rückweg sollte also nicht allzu lang dauern.“
Eine letzte Pause, bevor sich Kimihiro zum gehen wandte. Dabei bemerkte er den starren Blick von Akisuke, der ganz und gar nicht anwesend zu sein schien. Kurzerhand packte Kimihiro eine Hand des Jungen, drehte sich noch einmal zu Anako um, nickte ihr zu, und trat dann den Weg nach draußen an.
„Lasst uns gehen.“

~ Ende der Mission ~
 
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