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[Mission] Kinderleicht? Von wegen!

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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif]Nachdem sich die junge Aburame ausführlich vorgestellt hatte – ausschweifender als erwartet und erhofft -, öffnete der junge Weißschopf gerade seinen Mund und wollte ein paar Worte an die Gruppe richten, ehe er in seinem Vorhaben unterbrochen wurde. Unterbrochen war dennoch das falsche Wort, er hatte lediglich seinen Mund wieder geschlossen und blickte in die Runde. Sie hatten nun einen guten Eindruck von den sieben Bälgern bekommen. Jeder war wirklich unterschiedlicher als der andere, was nun sowohl positiv, als auch negativ sein konnte. Einerseits würde ein Haufen Arbeit auf die drei Genin warten, andererseits würden sie selber viel Abwechslung bekommen. Aber es konnte doch wohl nicht so schwierig werden, immerhin waren es drei frisch gebackene Genin – trotzdem würde Kyouya die Situation nicht unterschätzen und ging im Kopf schon seine Pläne durch, die er seinem Team mitteilen musste und auch wollte. Vielleicht wollte er sich nicht unbedingt mit Worten ausdrücken, aber anderes blieb ihm nicht übrig. Dass die ganzen Augen nun auf seinem Anltitz hafteten, machte ihn regelrecht nervös. Dass er im Mittelpunkt stand, konnte er genauso wenig leiden wie der junge Haruto, der sich immerhin an seiner älteren Schwester Tama orientieren konnte. Als ihn die Chikamatsu anstupste, zuckte er zusammen, so dass ihn eine sofortige Gänsehaut überkam. Stock steif war sein Oberkörper, als sich seine Lippen nicht mehr zusammenpressten, sondern bewegten. [FONT=Verdana, sans-serif]»H-h-ha-hai!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], stammelte er erschrocken mit aufgerissenen Augen und stierte seine Teamkollegin praktisch an. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Plan![/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte er sich und beruhigte sich langsam wieder. Seine Augen nahmen wieder den üblichen, trüben Blick an, ebenso lockerten sich seine Muskeln, als er mit leiser und ruhiger Stimme begann zur Gruppe zu sprechen.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Wir sollten die Kinder zu verschiedenen Zeiten in drei Gruppen aufteilen.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], begann er. Ohne Stottern, ohne Stammeln, er sprach nach außen hin recht gelassen. In ihm drin musste er mit sich ringen, damit er nicht abbrach, um zu schweigen. Er ging noch einmal kurz im Kopf durch, wie er das geplant hatte, sah die Kinder an, die erwartungsvoll ihre Blicke auf ihn richten. Es störte ihn, dass mehr Augenpaare auf ihn gerichtet waren als es ihm lieb war. Er blickte erst die eine Seite der Kinder an und dann die andere. Es waren sowohl ruhigere als auch richtig anstrengende. Er musste es geschickt und gerecht einteilen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Es wäre sinnvoll, wenn wir sie nach den momentanen Interessen einteilen. Zum Beispiel eine kleine Gruppe von Kindern, die gerade draußen spielen wollen, eine, die das im Haus tun wollen und eine, die sich allein beschäftigen möchten, dennoch Aufsicht brauchen.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Es war nur ein Vorschlag, genauer müsste er mit seinen Temkolleginnen drüber sprechen, wenn die Kinder nicht dabei waren. Oder er bezog die sieben Knirpse gleich mit ein, was vermutlich zu einer längeren Diskussion führen würde. Er konnte die Kinder trotz ihrer Vorstellung noch nicht richtig einschätzen. Sie waren einfach alle sehr verschiedenen und es war gleich ein ganzer Haufen, für den er der Hauptverantwortliche im Moment war. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Gleich sollten wir uns erst einmal einen Überblick über das Anwesen und das Haus verschaffen und später einen Plan erstellen für festgelegte Dinge, die ihr in den nächsten Tagen tun wollt.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Er sprach die sieben Kinder direkt an, besonders Tama, die davon am meisten verstehen würde. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Ihr solltet euch gleich erst einmal anziehen und für kurze Zeit beschäftigen.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte er schließlich noch und richtete seinen Blick abwechselnd von Nanashi zu Ririchiyo. Dann sagte er noch etwas leiser »[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Wir sollten uns für kurze Zeit gleich z-zurückziehen und das wichtigste besprechen.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Er selbst schien doch ziemlich überrascht, wie viel er in so kurzer Zeit formulieren und laut aussprechen konnte, ohne dabei wirklich zu stammeln oder sich vor unangenehmen Gefühlen krümmen zu müssen. Er hätte wirklich viel lieber geschwiegen, aber das war nicht seine Aufgabe als Missionsleiter.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Der junge Daichi schien etwas enttäuscht, dass sich die drei Genin gleich zurückziehen würden. Warum mussten Kinder nur so ein gutes Gehör für Dinge haben, die sie eigentlich nicht hören sollten? Nicht, dass es schlecht wäre, nur schien Daichi offensichtlich enttäuscht zu sein. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Was für ein Bengel … der Schwierigste.[/FONT][/FONT]
 
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Nun nachdem sich alle miteinander bekannt gemacht hatten, war der Teamleiter wieder dran. Bevor aber er sich zu Wort meldete, blickte Ririchiyo, ebenso wie Nanashi in diesem Moment, auf den Schoß des weißhaarigen Mädchens und sah lächelnd das kleine, eingerollte Kind dort an. Wie alt sie wohl war? Das Mädchen war sicher mit Abstand die Jüngste von allen, zumindest wirkte sie im Vergleich zum Zweitjüngsten Shinji irgendwie sehr klein. Wie viel jünger sie war, ließ sich bisher nur schätzen, vielleicht war sie im Vergleich zu dem kleinen Vielfraß auch einfach nur kurz geraten. Nanashi meldete sich, als hätte sie den Gedankengang der Rosahaarigen gehört, gerade in diesem Moment zu diesem Thema zu Wort. Der Name der Kleinen war also Mizuki, was irgendwie zu ihr passte und mit ihrem Einwurf hatte Nanashi wohl Recht. »Es eilt nicht sie zu wecken Nanashi-san. Ich schätze, dass sie ohnehin noch zu klein ist sich selbstständig anzuziehen.« Ob den beiden das bewusst war, dass sicher einige der Kinder ihre Probleme mit dem Anziehen hatten? Wer keine kleinen Geschwister hatte, dem fiel das vielleicht nicht so auf, aber die meisten Kinder unter vier Jahren zogen sich kaum allein an und selbst Fünfjährige konnten einige kleine Probleme wie Reißverschlüsse schließen nicht immer allein lösen, oder zogen die Sachen gern linksherum an. Auch herumalbern beim Anziehen war nicht wirklich unüblich… Allerdings war es eine neunköpfige Familie mit sieben Kindern und in einer Großfamilie mussten auch die Kleinen ganz schnell groß werden. Selbstständigkeit spielte da eine sehr große Rolle. Ririchiyo hoffte, dass das einigermaßen glatt über die Bühne ging.
Aber zunächst hieß es dem Teamleiter zu lauschen, nur dieser ließ sich deutlich Zeit mit dem nächsten Schritt. Ob er vielleicht noch unsicher war und nicht wusste, was als nächstes kommen sollte? Als er allerdings den ersten Laut von sich gab, begann Ririchiyo zu verstehen, was nicht stimmte. Er schien sich ertappt zu fühlen oder er war erschrocken. Was auch immer es war, Kyouya wirkte so, als wäre ihm die Rolle als Teamleiter nicht unbedingt auf den Leib geschneidert, nicht etwa, weil er es nicht konnte, sondern weil sie das Gefühl hatte, dass es ihm unangenehm war im Mittelpunkt zu stehen und zu sprechen. Armer Kerl… Wären ihre Klienten nicht kleine Kinder, wäre wohl auch die Aburame wesentlich aufgeregter in diesen Momenten, aber wenn man vor Kindern etwas falsch machte, bekam man keine bösen Blicke, sondern eher ein herzliches Lachen. Vielleicht musste er dies erst erkennen, um sich wohler zu fühlen… Kurz darauf schien der Junge fast so, als hätte er in seinem Kopf einen Schalter umgelegt. Nun wirkte er locker, aber auch nicht mehr so persönlich wie zuvor. Wenn sie die Wahl zwischen dem stammelnden und dem professionellen Kyouya hatte, würde sie wohl Ersteren wählen. Seine Ideen allerdings waren gut und es war zu erkennen, dass er sich wirklich einen Kopf machte, um seinen Job richtig zu machen. Auch die Aufteilung der drei Gruppen war wirklich angenehm. Allgemein wären die Gruppen ja auf dem Anwesen nicht so weit voneinander entfernt und die Shinobi könnten sich wenn nötig immer noch mal absprechen. Auch seine nächsten Schritte waren wichtig, bereiteten der Aburame aber wieder Kopfzerbrechen, denn sie wirklich ohne Anweisungen loszuschicken und ihr Ding machen zu lassen, damit die drei Shinobi sich besprechen konnten war nicht ganz so angenehm… Zumindest sollten sie die Kinder ja im Auge behalten und das sicher nicht ohne Grund. Nachdem er erklärt hatte, dass sie sich gleich zurückziehen sollte, nickte die Aburame und sagte leise: »Einen Moment eben noch, ja?« Dann wandte sie sich noch einmal den Kindern zu. »Tama? Braucht ihr denn auch keine Hilfe beim Anziehen oder so?« Das größte Geschwisterkind schüttelte den Kopf und erklärte: »Nur die beiden Jüngsten, aber Shinji helfe ich.« Gut, dann blieb nur Mizuki übrig, die ohnehin noch schlief und keinen Unsinn anrichten konnte. Blieb zu hoffen, dass die Ruhe anhielt. »Wenn wir uns besprechen und ihr euch kurz beschäftigen sollt, würdest du dann ein Auge auf Shinji und Haruto haben Tama?« Sie nickte zustimmend und lächelte dabei. Die große Schwester schien in ihrer Rolle sehr aufzugehen und wahrscheinlich war sie sogar ein wenig stolz, wenn sie mit anpacken konnte. Ririchiyos Beine waren mittlerweile zu Pudding geworden, dank der beiden Fünfjährigen auf ihren Schoß. »Miu und Rui sind ja schon groß, die können sich ja ganz bestimmt allein anziehen und die Zähne putzen, oder?«, hinterfragte sie lächelnd, woraufhin die Mädchen sofort von ihr herunterklettern und ihre Frage eifrig bejahten. Und nun zum letzten Kind, welches grade ein bisschen geknickt aussah. Wie Kyouya ebenfalls erkannt hatte, schien der kleine Daichi ein bisschen traurig zu sein, dass die Shinobi sich zurückzogen. »Hey, Daichi-kun? Kommst du mal kurz zu mir?«, sagte sie und zwinkerte dem sonst so hibbeligen Jungen zu. Auch wenn er noch nicht so begeistert wirkte, kam er zu Ririchiyo. »Für dich haben wir auch eine ganz besondere Aufgabe, die schon wichtig für dein Training ist.« Nun war er hellhörig geworden und trat näher an sie heran, damit sie ihm etwas ins Ohr flüstern konnte: »Erstmal musst du dich anziehen und zwar passende Sachen, die dir das Training leichter machen ja? Und während wir noch die Einzelheiten besprechen, wird deine erste Aufgabe sein aufzupassen, dass Rui und Miu nicht zanken und keinen Unsinn machen. Aber du musst das machen wie ein richtiger Ninja, ganz heimlich, damit sie nichts merken okay?« Der Junge schien zunächst begeistert, warum war auch klar, denn er verstand nicht, dass das absolut taktisch von Ririchiyo gedacht war. Damit war er beschäftigt, Rui und Miu mussten sich benehmen und damit sie nicht merkten, dass sie bevormundet werden, sollte er das Ganze heimlich machen. Er grinste stolz, wahrscheinlich weil er der einzige mit Sonderaufgabe war. Danach wandte sie sich wieder zu Kyouya und flüsterte leise: »Ich glaube, dass ich uns ein wenig Ruhe verschafft habe.« Danach kicherte sie leicht. Das war doch der richtige Job für sie!
 

Chikamatsu Nanashi

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Das Zusammenzucken ihres Missionsleiters nach Nanashis Anstupser ließ sie natürlich nicht kalt und so musste sie sich ein Lachen verkneifen. Dass der Natoyama so konzentriert war, dass er bei einer einfachen Berührung so zusammenschreckte, hatte sie nicht erwartet. Jedoch schien er keine Einwände dagegen zu haben, dass die Genin Mizuki noch ein wenig schlafen lassen würden. Natürlich nicht, warhscheinlich war er sogar recht froh hierüber, denn ein Kind weniger, welches ihm an den Fersen hängen könnte konnte ja nur in seinem Interesse liegen. Ich hoffe ich habe ihn nicht aus dem Konzept gebracht.. Wenn er jetzt noch mal so lange überlegen muss... Doch Nanashis Gedanken wurden abrupt unterbrochen, denn als sich der Weißschopf wieder gefasst hatte, erhob er seine doch noch recht kindliche Stimme und brachte sogar mehr hervor, als man es ihm zugetraut hätte. Für einen kurzen Moment, in dem er mehr zu den Kindern gesprochen hatte als zu seinen Teamkollegen, wirkte er sogar wirklich wie der Leiter dieser Mission. Erst als er seine Worte wieder direkt an die beiden Kunochi wendete begann seine Stimme wieder abzubrechen und ihm entfloh ein erneutes Stottern. Wenn Kyouya die ganze Zeit über diese selbstsichere Art zeigen würde, wäre es wohl leichter für die Sunanin, sich mit diesem anzufreunden. Auch schien er sich gut überlegt zu haben, welche Richtung sie nun einschlagen sollten und so nickte Nanashi bei fast jedem der genannten Punkte leicht zustimmend. Doch bei seiner letzten Anweisung an die Kinder fragte sich Nanashi ebenso wie die Aburame, ob die Kinder denn wirklich schon in der Lage dazu waren, sich selbstständig anzuziehen und sich ohne große Probleme für ein paar Minuten selbst beschäftigen konnten. Sie bezweifelte, dass gerade Daichi und die Zwillinge für diese kurze Zeit ruhig bleiben würden. Doch die Rosahaarige hatte wohl dieselben Gedanken und so kam sie Nanashi zuvor, indem sie sich direkt an die jeweiligen Kinder wendete und ihnen kleine Stupser in die richtige Richtung gab. Als sich diese daraufhin zufrieden an ihre Mitstreiter wendete und meinte, sie hätte erst mal für ein wenig Ruhe gesorgt, blickte Nanashi diese begeistert an. "Wirklich geschickt Aburame-san, damit dürften unsere "Problemkinder" sich wenigstens für eine Weile unserem Willen fügen. Hoffen wir mal Daichi übertreibt es bei dieser Aufgabe nicht... Aber ich schätze wir können Tama da vertrauen, sie werden schon nichts anstellen."
Besonders Daichi schien nun ehrgeizig die Aufgabe als Aufpasser akzeptiert zu haben. Ob Rui sich das Ausspionieren ihres Bruders wohl einfach so gefallen lassen würde? Oder war er vielleicht doch mehr Shinobi, als die Genin ahnten und würde es schaffen, die ganze Zeit lang unentdeckt zu bleiben? Egal wie die Sache ausging, die Genin würden sicher früh genug den Ausgang bemerken. Als sich nun einer nach dem anderen von seinem Platz erhob und sich auf den Weg zum Flur machte, drehte sich Nanashi vorsichtig, da sie ja noch Mizuki auf dem Schoß hatte, in Richtung der anderen beiden Genin und lehnte ihren Oberkörper zurück auf ihre Hände, die sie als Stütze auf den Boden hinter ihr ausgestreckt hatte. Während Rui und Miu einfach von Ririchiyos Schoß gehüpft waren und irgendwelche Worte von wegen, Rui würde sich ganz besonders fein für die Aburame anziehen, durch den Raum hallten, war Daichi bereits vollkommen in seinem Element und versteckte sich mit übertriebenen Posen hinter dem Tisch, dem Schrank und letztendlich noch hinter dem Türrahmen, immer die beiden Mädchen in seinem Blickfeld behaltend. Noch einen Moment wartete sie, bis Tama, welche als Letztes den Raum verlassen hatte, die Türe hinter sich geschlossen hatte, ehe sie begann Kyouyas Idee der Gruppenteilung weiter auszuführen. "Also das mit den drei Gruppen scheint hier wirklich angebracht zu sein, so kommen sich die Kinder nicht in den Weg. Einer von uns sollte auf jeden Fall schon mal das Frühstück vorbereiten, vielleicht zusammen mit Shinji. Und dann sollten wir schauen, dass wir die Kinder in Gruppen packen, die gut miteinander sympathisieren. Später müssen wir Tama auch unbedingt noch fragen wie es mit Mittagsschlaf bei den Kleinen aussieht, vielleicht werden wir so einige von ihnen für eine Weile los." Nanashi blickte auf Mizuki herunter und überlegte kurz, wie viel Schlaf so ein kleines Mädchen wohl annehmen würde. Sie schlief schließlich bereits seit dem Beginn der Vorstellungen, also etwa eine halbe Stunde lang. Ob sie wohl später noch einmal solch ein Nickerchen halten würde obwohl sie doch eigentlich bald mal ausgeschlafen sein sollte? Sie selbst hatte auch als Kleinkind kaum geschlafen, wurde oft von Albträumen geplagt und hatte so versucht, so wenig Zeit wie möglich mit dem Schlafen zu verbringen. Doch in diesem Fall war es wohl etwas normaler. Viele Kinder in diesem Alter waren es gewohnt mehrmals am Tag zu schlafen, alleine schon, weil sie durch das Rumtoben und Spielen viel Energie verlohren.
Langsam bemerkte die Puppenspielerin ein leichtes Kribbeln in ihren Beinen. Ein leiser Seufzer entfloh der jungen Kunochi und sie hoffte, auch wenn es die Situation wohl wieder anstrengender machen würde, dass die kleine Mizuki mal langsam aus dem Reich der Träume entlassen werden würde. Narg, fühlt sich das eklig an! Los, roll doch einfach runter und schlaf auf dem Boden weiter... Kurz überlegte Nanashi ob sie nicht einfach ihre Beine unbemerkt wegziehen sollte, traute sich dann jedoch nicht diesen Gedanken umzusetzen. Würde das Mädchen einfach auf den Boden knallen, so würden sich die Genin sicher minutenlanges Geheule anhören müssen und an solch einer Situation wollte Nanashi nun wirklich nicht Schuld sein. Reflexartig entnahm die leicht genervte Babysitterin ihrer Tasche einen Lutscher und steckte sich diesen zwischen die Zähne. Natürlich war sie gestresst, sie hatte schließlich seit Stunden keinen Zucker mehr eingenommen und so starrte sie nun wieder konzentriert auf ihre Teamkollegen. Diese Kinderlose Ruhe, welche sie im Moment genossen konnte man auch als eine kleine Pause sehen auch wenn sich die drei nun wirklich einig werden sollten, wie sie bis zum Abend vorgehen wollen. Und da kam Nanashi erneut ein Gedanke in den Sinn. "Ach ja, der Überblick! Wir müssen noch schauen wo wir heute überhaupt schlafen, nicht? Die Kleinen würden sich sicher freuen wenn sie uns ihre Zimmer selbst zeigen könnten!" Nun aber. Die Lippen fest um den Stiel ihres Lutschers gepresst machte die Gelbäugige eine "Meine Lippen sind versiegelt" Geste und ließ nun die Aburame und den Stotterer auch mal zu Wort kommen.
 
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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif]Kyouya knurrte innerlich, als die beiden immer wieder etwas zu sagen hatten und seine Vorschläge noch verbesserten. Die Arroganz in ihm wuchs, als die Aburame die Mutter spielte. Immerhin bemerkte Nanashi zuletzt doch noch, dass sie ziemlich viel sagte. Allgemein sprachen die beiden wirklich viel, wollten ihn vermutlich nur unterstützen, was den Missionsleiter etwas daran hinderte, seine Ideen ohne große Nervosität hervorzubringen. Er zweifelte an seinem Posten. Die Chikamatsu wäre geeignete als er gewesen, immerhin verbesserte sie ihn ab und zu und konnte offensichtlich besser mit Kindern umgehen als er der Weißschopf selbst – der Kinder ohnehin nicht besonders mochte. Oder noch besser: die Aburame. Er ließ seine Gedanken von Emotionen leiten, würde er selbst im Kopf nicht rauslassen, was ihn störte, würde er vermutlich krepieren. Das Mädchen mit den rosanen Haaren konnte am besten mit den Kindern umgehen – schien zumindest so, ob das nun wirklich stimmte konnte er nicht sagen. Er sah sie nur äußerlich agieren und wenn er nach Daichi ging, war Kyouya zumindest bei ihm offensichtlich beliebter als die Schauspielschwester. Sein Blick wechselte von emotionsarm zu etwas gereizt und mürrisch. Seine Unterlippe hatte sich etwas nach vorne geschoben, während er nach vorne auf den Tisch starrte. Die Nervosität war nicht verschwunden, keine Frage. Und dennoch überkam ihn ein Ansturm von Wut. Nicht, dass er nun alles rauslassen würde, nein, das wäre ganz und gar nicht seine Art. Viel lieber fraß der Zwerg die Dinge in sich hinein, zerbrach sich den Kopf über sich selbst und hasste zu jener Zeit alle um sich herum. Jetzt gerade hatte er wieder einen Tiefpunkt erreicht. Überhaupt kein guter Zeitpunkt, wenn man bedachte, dass er sich in einem Haus mit zwei gleichaltrigen Kunoichi und sieben jüngeren Kindern befand. Als Leiter könne er bestimmt die Gruppen so einteilen, dass die Ruhigen bei ihm waren, aber wäre das noch gerecht? Sollte er sich wirklich den Kopf über Gerechtigkeit zerbrechen? Er konnte die weißhaarige Chikamatsu anfangs noch recht gut leiden, nun aber? Sie bemerkte es immerhin. Aber das Käfermädchen? Noch immer starrte er den Tisch mit diesem Blick an und schwieg. Er hatte den Worten der beiden gelauscht und fühlte sich in seiner Position unterschätzt. Natürlich, man durfte niemanden unterschätzen, aber warum musste man es einem viel zu stillen, nervösen und wortkargen Missionsleiter so noch schwieriger machen? Er biss sich auf die Unterlippe und erhob sich schließlich. Er konnte nicht länger still auf dem Bodenkissen sitzen, stellte sich daher dort hinter, so dass er die beiden Mädchen noch im Blickfeld hatte, wenn er nach vorne auf den Tisch sah. Eine tickende Zeitbombe … mal tickt sie schneller, mal tickt sie langsamer … mal ist sie ausgeschaltet, mal läuft sie auf Hochtouren., rief es in seinem Kopf, als er seine Hände vor der Brust verschränkte und er Nanashi anblickte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Das mit dem Anziehen wäre jetzt also geklärt, ebenso, wie wir ungestört reden können.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte er mit rauer und ernster Stimme. In diesem Moment schien die noch immer bestehende Nervosität wie verflogen. Er war entschlossen, das war sicher, doch musste er sich noch ein wenig in diese Rolle einfühlen, bevor er sie richtig leben konnte. Er hätte seine erste Mission nicht gleich als Leiter angehen dürfen. Er zweifelte wieder an seiner selbst und doch wusste er, was er konnte und was nicht. Das, was er jetzt tat, war alles andere als das, was er nicht konnte. Nein, er musste einfach nur einmal hart durchgreifen und die beiden Kunoichi unter seine Fittiche weisen, bevor er ein richtiger Leiter sein konnte. Ob sie nun überrascht sein mochten oder nicht, es musste einfach gesagt werden. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Süßigkeiten sind zurzeit keine gute Idee.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], ermahnte er die Weißhaarige. Seine Arme verschränkten sich noch ein wenig fester vor der Brust. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Wir haben nicht viel Zeit, also besprechen wir jetzt die Wichtigsten Dinge. Sprich, Tagesablauf und wer für was zuständig sein wird. Die Gruppen teilen wir zu gegebener Zeit mit den Kindern selbst ein.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], begann er und starrte wieder auf die dunkle Tischplatte. Aus den hinteren Zimmern hörte man ein Rummsen und dann Gelächter. Er dachte sich nichts dazu. Wenn die drei jetzt noch nicht da gewesen wären, hätten die sieben vermutlich noch schlimmeres anstellen können. Seine Arme lockerten sich wieder, als er seufzte und danach seine Brauen leicht zusammenzog, während er die Haare des Aburame musterte. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Wenn ihr einen Einwand oder eine andere Idee habt, hebt die Hand.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], stellte er klar und fuhr dann fort. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Aufgestanden wird so früh, wie es nötig ist. Da Mizuki-chan recht jung ist, wird sie eventuell die Nacht lang eine Aufsicht brauchen. Geschlafen wird also bei den Jüngsten.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Damit wäre ein Punkt grob abgehakt. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Das hier ist kein Wettkampf, also bitte versucht nicht, euch so beliebt wie möglich bei den Kindern zu machen, das kann zu Neid und Streitigkeiten führen. Von Seiten einiger Knirpse.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Er hielt kurz Inne und dachte nach, wo er nun weitermachen sollte. Am besten systematisch den Tagesablauf. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Anscheinend ist hier keines der Kinder in der Akademie eingeschrieben, das heißt, wir haben uns die nächsten Tage vierundzwanzig Stunden pro Tag um die sieben zu kümmern. Kinder sind früh wach, dementsprechend sollte das Frühstück früh genug gemacht werden – das wird von einer Person übernommen und gegebenenfalls von helfenden Kindern, die sich schon fertig angezogen und gewaschen haben.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] So viel wie jetzt, hatte er in letzter Zeit wirlich nicht gesagt. Nicht einmal in der Geninprüfung musste er so viel auf einem Mal sprechen. Oder irrte er sich einfach, weil es verhältnismäßig einfach nur enorm für ihn war? [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Nach dem Frühstück wird geplant, was die Kinder an dem Tag machen wollen. Da Kinder nie wissen, was sie drei Stunden später noch wollen, worauf sie Lust haben, werden die Gruppen spontan vor den 'Spielen' gebildet.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Als nächstes? [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Mittagessen und Abendessen sollten zu festen Zeiten sein, nicht, dass die Kinder auf die Idee kommen, sie können den Tagesablauf selbst bestimmen. Immerhin können sie den Rest der Zeit bestimmen, was sie tun wollen. Ebenso … der Mittagsschlaf, falls der in diesem Haushalt von Bedeutung sein sollte. Zu Bett sollte jedes Kind zur gleichen Zeit gehen, wenn es nicht schon früher müde ist. Desto schwerer sie den Tag lang beschäftigt waren, desto früher werden sie müde und schlafen die Nacht durch.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Er dachte logisch und wie das in der Praxis war, wusste er nicht recht. Sie würden es an diesem Tag herausfinden müssen. Es war früh, das Frühstück würde heute wohl schon verschoben, immerhin schienen die Kinder erst seit eben auf zu sein oder zumindest waren ihre Eltern schon früh ausgegangen, während sie noch schliefen.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Dann sah er die beiden Kunoichi wieder an, schob die Hände in seine Hosentaschen und blickte ernst und etwas arrogant herab. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Einwände, Fragen oder Vorschläge?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fragte er die beiden Mädchen. Nun konnte er nur hoffen, dass die beiden verstanden hatten, dass er gerade keine gute Laune mehr hatte – die er auch vorher nicht gehabt hatte. Nur war er wesentlich unsicherer gewesen, nun schien er so selbstsicher, wie ein anmutiger Löwe auf seinem Felsen, der sein Rudel zu sich brüllte. Seine Mähne glich immerhin von der Form her der eines Löwen.[/FONT][/FONT]
 
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Die Aburame schwebte nach wie vor im siebten Himmel. Es war so schön die erste Mission gleich so toll verbringen zu dürfen. Sie war so aufgeregt und gespannt darauf, was sie mit den Kindern alles anstellen würden, dass sie es völlig in den Hintergrund schob, dass sie eigentlich eine Kunoichi war, die normalerweise ja eher kämpften. Ein Babysitter zu sein, war vielleicht mal ganz witzig und nicht jeder hatte das Glück gleich auf der ersten Mission so ein Glück zu haben, wo man sich so gut ausprobieren konnte. Klar hatten die drei Genin viel Verantwortung, gerade bei einem Kind war diese groß und die drei hatten das nun mal sieben, aber die Aburame war zuversichtlich, dass sie das zu dritt schon schaffen würden. Bisher hatten sie sich doch eigentlich gut ergänzt, oder nicht?
Die Kunoichi mit dem langen, rosafarbenen Haaren wurde für einen Moment fast ein bisschen verlegen, als Nanashi ihre Lösung als geschickt abzeichnete. Es wäre gelogen, wenn sie behauptete, dass sie nicht stolz war, dass ihr Plan so gut funktioniert hatte. Die junge Dame wollte es ihrem Team so leicht und angenehm wie möglich machen, weswegen sie sich die ganze Zeit über den Kopf darüber zerbrach, wie man das alles handhaben oder noch verbessern könnte. Dass sie dabei nicht immer auf Wohlwollen stoßen konnte, kam ihr nicht in den Sinn. Ririchiyo war zu gutmütig um zu glauben, dass jemand eifersüchtig wegen solchen Dingen werden könnte oder sich in seiner Position untergraben fühlte. Natürlich war ihr nicht entgangen, dass der Natoyama ein bisschen schüchtern war, gerade weil er auch öfter stotterte. Allerdings hatte sie diese Art wohl falsch gedeutet. Sie dachte, dass sie dem Jungen helfen und ihm unter die Arme greifen sollte und nur darum redete sie auch so viel. Was das anging war Ririchiyo nämlich eigentlich eher ein typischer Aburame, der sich eher kurzfasste, aber nicht, wenn sie in einer Situation aufging oder sich gefordert fühlte. Und jetzt gerade hatte sie das Gefühl, dass sie ihr Team unterstützen sollte, weswegen sie sich auch bemühte. Im Gegensatz zu Kyouya hatte sie dieses Konkurrenzdenken nicht, eigentlich sogar noch nie gehabt. Ririchiyo war, wie es typisch für Aburame war, eher ein Mensch der im Sinne der Gruppe denkt und einfach versucht das Bestmögliche zu schaffen. Deswegen kam ihr auch nicht in den Sinn, dass Kyouya sich in seiner Anführerposition untergraben fühlte. Natürlich war es wichtig auf den Missionsleiter zu hören und einen Befehl würde sie nicht ausschlagen, aber da er eben so unbeholfen wirkte, wollte sie ihn unterstützen. Darauf dass sie ihn damit wütend machen könnte, würde sie wohl nie kommen, wenn er sie nicht zusammenstauchte… Als Nanashi anmerkte, dass das mit den Gruppen eine gute Idee war und versuchte da noch etwas hinzu zufügen, nickte Ririchiyo zustimmend und lächelte das Mädchen an. Für sie war das hier immer noch einfach nur gutes Teamwork…
Aber nun merkte sie doch langsam, dass etwas nicht stimmte. Denn als sich das strahlende Gesicht der Kunoichi kurz von der anderen Dame abwandte und zu Kyouya weiterging, wurden die blauen Augen etwas trüb. Was war denn nun los? Irritiert blickte Chiyo den Natoyama an. Er wirkte plötzlich angespannt, anders als zuvor. Irgendwie fast genervt oder mürrisch. Das Lächeln auf ihren Lippen verzog und sie war besorgt. Hatte sie etwas falsch gemacht? Warum war er denn so? Oder deutete sie seinen Blick einfach falsch? Sein Blick fiel die ganze Zeit nur auf den Tisch und er sagte gar nichts… Ririchiyo bekam ein komisches Gefühl in der Magengegend. Plötzlich aber stand er abrupt auf und blickte weiter zu Nanashi. Auch seine Stimme war anders geworden. Total ernst und streng… Ririchiyo verstand das gerade so gar nicht. Seine Körperhaltung mit den verschränkten Armen war entweder verschlossen oder abwehrend, das konnte sie nicht so ganz deuten, aber egal was von beidem: Das war kein gutes Zeichen. Auch sah er die Mädchen erstaunlich wenig an, trotzdem im Hintergrund nun etwas Lärm aufkam, fast wie gerufen zum Satz von ihm, ignorierte er das völlig und fuhr stur mit seiner Rede fort. Als er dann meinte, dass man sich für Einwände melden sollte, hatte sie ein ganz komisches Gefühl. So als hätte sie irgendwas schrecklich falsch gemacht. Seine Worte waren nachvollziehbar. Zu viel Schlaf würden die Drei sicher nicht kommen. Gerade die Kinder zwischen zwei und fünf Jahren würden ihnen keine ruhige Nacht lassen und das waren mehr als genug. Allein das zu Bett Gehen würde ein Kampf werden… Und Kinder hatten immer wirklich früh ausgeschlafen, was den Druck das Frühstück rechtzeitig fertig zu bekommen nur noch erhöhte. Auch hatte die Aburame nicht vor sich bei den Kindern besonders beliebt zu machen. Warum auch? Sie würden ein paar schöne gemeinsame Tage verbringen und das am Besten so schön wie möglich. Mehr wollte sie nicht, außer vielleicht die Kinder zum Strahlen bringen, aber das hatte nicht viel mit Sympathie zu tun. Irgendwie ging Kyouya plötzlich sehr systematisch vor. Sie verstand ja, dass er es eilig hatte, es war merkwürdig. Es war nicht als hätte er es hier mit Kindern zu tun… Und da merkte sie wieder, dass sie eine Kunoichi war. Ihre Arbeit war eine Dienstleistung und für Viele vermutlich nichts anderes. War sie nun falsch an die Sache herangegangen? Als er am Ende seine Frage nach Einwänden und so weiter stellte, blickte Ririchiyo still auf ihre Hände und sagte gar nichts. Das Einzige, woran sie erkennen ließ, dass sie nichts sagen wollte, war ein Schütteln mit dem Kopf. Die Aburame wollte nichts mehr sagen, traute sich auch gar nicht mehr. Sie hatte das Gefühl, man sei ihr über den Mund gefahren. Warum er das tat, verstand sie immer noch nicht, aber sie wiedersprach dem Teamleiter nicht. Ein toller anmutiger Löwe, der sein Rudel so klein redet, dass es sich nicht mehr traut zu wiedersprechen. Ob das wirklich der Weg war, den Kyouya anstrebte?
 

Chikamatsu Nanashi

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Nun würde jeder der Genin ein paar Ideen und Vorschläge in den Raum werfen aus denen sich daraufhin ein Plan formen lassen würde und dann würden die drei Shinobi sich gut gelaunt und mit einem festen Ziel vor Augen wieder an die Arbeit machen. Nun, so hatte es sich Nanashi jedenfalls vorgestellt. Die Realität sah aber nunmal anders aus. Einen Moment lang wartete Nanashi darauf, dass jemand etwas sagen würde. Hatten sie denn keine Ideen wie sie den Tag mit den Kindern gestalten wollten? Die junge Aburame schien sich eher im Hintergrund zu halten, wollte vielleicht ihrem Missionsleiter die nächsten Worte überlassen.
Und dann erhob sich Kyouya, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte Nanashi mit kalten Augen an. So kalt hatte das junge Mädchen ihren Partner in dieser Mission bisher noch nicht erlebt. Noch vor wenigen Augenblicken saß der Junge angespannt und in sich gekehrt vor ihnen, den Blick nur auf den Tisch gerichtet und hatte nicht mal eine Reaktion auf Nanashis Vorschläge gezeigt. Und nun stand er vor seinen Untertanen, wie ein wütender Admiral, der nun ohne Rücksicht seine Befehle auf seine Soldaten feuerte. Was ihn zu diesem Wandel seiner Persönlichkeit getrieben hatte konnte sich Nanashi in diesem Moment überhaupt nicht erklären. Und auch direkt nach seinen ersten paar Sätzen zog die Weißhaarige ihre Augenbrauen zusammen und ihre sonst so warmen Augen blitzen den Natoyama nun nur noch durch einen schmalen Spalt entgegen. Was ist denn in den gefahren? Die ganze Zeit bekommt er kein Wort heraus und nun macht er einen auf Armee und meint wir hüpfen und springen auf ein Mal so wie er es wünscht? Das ist doch lächerlich... Zwar hatte sich Nanashi ein wenig mehr Initiative des Missionsleiters gewünscht, einfach etwas mehr Anwesenheit und mehr Planung, doch diese plötzliche Wendung gefiel ihr ganz und gar nicht. Dieser Junge, welcher nun so selbstsicher vor den beiden Kunoichi stand war ebenso wie sie ein frischgebackener Neuling. Zwar war er als Missionsleiter ausgewählt worden, doch dies befugt ihn doch wirklich nicht dazu, seine Teampartnerinnen mit solch einem Befehlston herumzukommandieren. Er hätte seine Vorschläge schließlich auch in einem anderen Ton unter sein Team bringen können. Kurz schaute Nanashi gereizt zu Ririchiyo, welche ihre Hände in ihrem Schoß vergraben hatte und still wie eine Maus vor sich hinstarrte. War sie wirklich so ein liebes nettes Mädchen wie Nanashi es sich gedacht hatte? Hatte sie nichts zu der Ansprache des Löwen zu sagen? Nun, Nanashi war es egal wenn sie sich nun bei dem Shinobi oder der Aburame unbeliebt machen würde, sie konnte sich an Regeln und Befehle halten, aber nicht wenn sie von jemandem ausgesprochen wurden, der sich die dazugehörige Autorität noch nicht verdient hatte.
Ohne ihre Hand zu heben, so wie es der Weißschopf gerne gehabt hätte erhob Nanashi nun einen kurzen Moment nach dessen Ansprache ihre Stimme. Klar und deutlich richtete sie sich an den männlichen Part der Gruppe und nahm dabei sogar ihren Lutscher aus dem Mund. "Nun wenn du eine nervende, unkonzentrierte und ausgelaugte Version von mir in deinem Team lieber hättest als meine derzeitige Form, dann habe ich kein Problem damit meinen Zuckerkonsum für heute beizulegen Teamleiter-san. Ach ja und ich habe übrigens genug von dem Zeug dabei, sollte also eines der Bälger Lust auf etwas Süßes haben bin ich nicht abgeneigt sie damit zu versorgen. Süßigkeitenmangel scheinen die Kleinen wie wir ja bereits wissen auch nicht zu mögen." Dies war ihre erste Anmerkung und zugleich auch die wichtigste für Nanashi. Sie stopfte sich schließlich nicht ohne Grund den ganzen Tag mit irgendwelchem Süßkram voll. Es war für sie wie ein Beruhigungsmittel, man konnte sogar schon sagen sie war ein wenig abhängig von dem Zeug. Nun so war es das junge Mädchen eben seit Jahren gewohnt und sie würde sich die Einnahme von ihrer ganz persönlichen Droge sicher nicht von einem dahergelaufenen Möchtegernleiter ohne irgendwelche Konsequenzen verbieten lassen. Dies konnte Kyouya zwar nicht wissen, doch sie einfach so ohne ihre Eigenarten zu kennen zu belehren war eben nicht die feine englische Art. Ob dies nun den Gruppenzusammenhalt, der sich zurzeit ja sowieso noch nicht großartig ausgeprägt hatte zerstören würde war ihr relativ egal. Bisher machte sowieso jeder sein eigenes Ding und so scheute sie sich auch nicht ihm einfach ihre Meinung entgegenzuschleudern.
"Auch dein plötzlicher Befehlston gefällt mir ganz und gar nicht. Das kannst du ruhig als Kritik abstempeln, oder als Verbessrungsvorschlag. Schau dir mal Aburame-san an, meinst du unsere Teamarbeit wird durch deine plötzliche Wandlung gestärkt? Wir sind ein drei-Mann-Team, vergiss das nicht. Ich habe ja keine Probleme damit Pläne umzusetzen, aber überleg dir zwei Mal ob du wirklich schon so viel Eindruck bei uns hinterlassen hast, um dich jetzt so aufzuführen - Danke!" Erneut suchte Nanashi Ririchiyos Blick, wartete einen Moment ob sie nicht vielleicht auch etwas dazu beitragen wollte und schüttelte leicht den Kopf, als die Aburame sich immer noch nicht meldete. Hat sie Angst bekommen oder was ist los mit ihr? Sie selbst hatte sich noch nie so einschüchtern lassen, zeigte immer, was sie stört und konnte in diesem Moment gar nicht verstehen, wieso die Rosahaarige sich so still verhielt. Den Kindern gegenüber hatte sie sich doch so selbstsicher und aufgeschlossen verhalten. Den Lutscher wieder zwischen ihre Lippen gesteckt lockerte Nanashi nun ihre angespannte Miene wieder und ging nun auf die anderen angesprochenen Punkte ein, als hätte sie einen Moment davor überhaupt keine Kritik geäußert. "Mit deinen Ideen, was die Kinder angeht bin ich so weit einverstanden. Ich würde mich jetzt auch sozusagen als Nachtwache melden, da ich sowieso kaum Schlafe. Auch die Gruppenaufteilung durch die Kinder selbst ist ein guter Vorschlag, wir sollten jedoch auch darauf achten, dass nicht einer von uns mit zu vielen Kindern gleichzeitig alleine gelassen wird, was mich wieder an den Beliebtheitswettbewerb erinnert den du angesprochen hast. Ich habe zu keiner Zeit an so etwas gedacht und bezweifle auch, dass Aburame-san darauf hinaus wollte die Kinder in ihren Bann zu ziehen. Ob sie nun dich mehr mögen als mich ist mir wirklich egal, nur eben bei einer solchen Einteilung würdest du es sicher am Einfachsten haben. Besonders wenn du so bleibst wie du dich im Moment gibst. Kinder sind keine kleinen Soldaten die deine Anweisungen befolgen, sie werden eher randalieren wenn sie sich von dir herumkommandiert fühlen. Lass das also lieber den Kindern gegenüber."
Und erneut legte die Chikamatsu eine Pause ein, blickte kurz auf das Mädchen auf ihrem Schoß welches sich nun noch immer schlafend den Daumen in den Mund steckte und wedelte dann kurz mit ihrer Hand als wolle sie das Thema einfach abwürgen. Sie hatte sich ihre erste Mission nicht so vorgestellt, wie sie es gerade erlebte. Seit sie diese Mission begonnen hatte versuchte sie eigentlich nur etwas zu der Teamarbeit beizutragen, den Missionsleiter der nun mal nicht als solcher agiert hatte unter die Arme zu greifen. Und nun fühlte sie sich doch ein wenig hintergangen und falsch verstanden. Solch eine Diskussion würde sicher nicht zu einem schnellen Ergebnis führen und so sollten sie sich nun einfach an die bisherigen Vorschläge halten, denn es ging hier immerhin nicht um sie, sondern um die Kinder. Erneut hallte ein dumpfer Ton durch die Decke, gefolgt von einem Kreischen und einem Kichern. "Halten wir uns erst mal an Natoyama-kuns Vorschläge, wie gesagt bin ich mit den meisten einverstanden. Wer kümmert sich um das Frühstück? Die anderen beiden sollten mal schauen, was die da oben fabrizieren und Shinji zur Hilfe runterschicken..."
 
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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif]Die junge Aburame schien von ihm eingeschüchtert und die Chikamatsu wurde noch patziger. Was hatte er da bloß veranstaltet? Immerhin konnte er sich sicher sein, dass die ehemals mütterliche Ririchiyo einfach zu handhaben war. Dass sie ihm nun mit mehr Respekt entgegenkam, erhoffte er sich, wissen konnte er es ja nie. Er wüsste nur zu gerne, wie es in dem Kopf der rosahaarigen vor sich ging. Vermutlich hatte sie ein schlechtes Gewissen. Wie er mit den beiden Kunoichi herumsprang, war ihm im Moment egal. Er hielt seine Methode für richtig und außerdem war er gar nicht mal so streng gewesen. Er hatte sich verändert, vermutlich die größte Überraschung für die beiden, scheinbar jüngeren Mädchen. Und vermutlich war dieser Wandel einfach zu plötzlich, als dass sich die Aburame jetzt noch traute irgendeinen Einspruch zu erheben. Gut so, denn Nanashi sagte ihm schon genug zu dem Thema, so dass er eine zweite Meinung dazu nicht hätte gebrauchen können. Er benahm sich im Moment ziemlich egoistisch, eigentlich überhaupt keine gute Voraussetzung für einen Teamleiter, aber so war er nun mal. Seine bereits in die Hosentasche gewanderten Hände verkrampfen sich ein wenig, als die Chikamatsu etwas pampig – so empfand er das – reagierte. Er hatte doch wohl wirklich keinen Befehlston drauf … er war nur etwas ernster und ließ durchblicken, was er in dem Moment dachte. Er wollte nicht eitel sein, ganz und gar nicht und doch war er es zurzeit einfach.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Seine verkrampften Hände in den Hosentaschen lockerten sich auch noch nicht, als er die Weißhaarige finster musterte. [FONT=Verdana, sans-serif]Er seufzte etwas ablehnend. Er würde verantwortlich gemacht werden, da er der Missionsleiter war, dennoch hatte er dem Thema nicht mehr hinzuzufügen. Er hatte gesagt, was gesagt werden musste, damit war das Thema beendet, da er ohnehin in keine Diskussion geraten wollte. Nicht gleich am ersten Tag, an dem er sich erst noch richtig einfinden musste – so ganz frisch in dieser neuen Rolle. Er ignorierte die folgenden Worte der Puppenspielerin so weit es ihm möglich war, seine Aufmerksamkeit verschwand ja ohnehin nie einfach so. Er konnte immerhin so tun, als würde er sie ignorieren und das gelang ihm auch. Dass sie seinen weiteren Vorschlägen zustimmte, überraschte ihn ehrlich gesagt sogar ein wenig, doch sagte er dann nichts mehr dazu. Er schwieg einfach, hatte sie angefinstert und damit war das Thema für ihn beendet. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Aburame fällt mir immerhin nicht ins Wort und hat keine Einwände.[/FONT], sagte er sich, lobte sie in Gedanken im Prinzip sogar. Vielleicht war er tatsächlich ein wenig eitel geworden. [FONT=Verdana, sans-serif]Tz … ich hätte vielleicht von Anfang an so sein sollen. Wenn es mir doch bloß möglich gewesen wäre …[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], er schob die Unterlippe ein Stück weit nach vorne, als er die Rosahaarige musterte. Sie sah ihn nicht an, war wohl tatsächlich eingeschüchtert worden. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Wenn sich keiner freiwillig meldet, übernehme ich das.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], meinte er. So hatte er immerhin nicht das Problem mit den Kindern, falls es dort oben Streit geben sollte. Er stellte sich nicht gerne irgendwelchen Problemen oder Diskussionen. Gefahren waren etwas anderes, eigentlich galten sie auch als Probleme, dennoch waren es keine wirklichen Probleme für Kyouya. Er tat sich eher schwer mit den einfachen, alltäglichen Dingen, die jeder normale Mensch in den Griff bekommen sollte – außer man war so verschlossen und abweisend wie Kyouya. Er hoffte wirklich, dass sich der junge Shinji nicht anstellte und nicht viel redete. Und wenn er das tun sollte, dann wäre es ihm lieber, wenn er auf die Worte wenig eingehen musste. Er konnte die Kinder noch nicht recht einschätzen, aber vermutlich konnte man das genauso wenig von ihm selbst behaupten. Welcher der beiden Mädchen kannte ihn schon so gut, dass sie sagen konnte, dass er eigentlich kein Admiral sein wollte, der seine kleinen Soldaten herumkommandierte? Nein, er war doch eher ein Widerspruch, der Menschen von sich wies und dennoch nichts gegen stille Gesellschaften hatte. Er dachte nun nicht mehr viel darüber nach, was die beiden nun über ihn dachten und wie sie sich hinter seinem Rücken über ihn ausschütten würden – nein, das interessierte ihn eigentlich gar nicht. Dafür war er ein zu großer Egoist, der von sich selbst überzeugt war und dennoch ständig Mängel an seiner selbst entdeckte.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Erneut rummste es, wieder schrie jemand und andere lachten. Die Kinder hatten wohl herzlich viel Spaß daran, das Haus auf den Kopf zu stellen, während sie anderen damit Probleme bereiteten. Er blieb weiterhin dort stehen, wo er sich gerade befand, starrte Ririchiyo sogar immer noch an und schüttelte kurz darauf den Kopf, um seinen Kopf abzuwenden und darüber nachzudenken, was die dort oben veranstalteten. Dass die Party ohne den Weißschopf lief, war ihm eher recht, als dass er dabei sein wollte. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Jetzt kann ich nur hoffen, dass die beiden sich darum kümmern.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Er hatte oft Einfälle und Vorstellungen für die Zukunft, auch konnte er nur hoffen, dass er sich niemals mit der Weißhaarigen allein in einer Konfrontation gegenüber stehen musste. Ob er das überleben würde? Sicherlich. Ob er damit klar käme? Zweifelhaft. Ob es ihm angenehm war? Völlig banal.[/FONT][/FONT]
 
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So eingeschüchtert wie in diesem Moment war Ririchiyo schon lang nicht gewesen. Wer weiß ob sie das jemals war. Sie fühlte sich unglaublich unwohl in ihrer Haut, was wohl daran lag, dass sie die Reaktion von Kyouya nach wie vor nicht komplett verstand. So ganz sicher, ob sie daran schuld war oder nicht, war sie sich immer noch nicht und überhaupt wusste sie nicht wirklich was in ihn gefahren war. Zu Beginn hatte sie den Natoyama völlig anders eingeschätzt, als er sich nun verhielt. Sie dachte er wäre schüchtern und zurückhaltend, zumindest ließ sein stottern darauf schließen. Doch stattdessen war er plötzlich zu einem strengen Shinobi geworden, der seine Teammitglieder unterbutterte und Ririchiyo so eingeschüchtert hatte, dass sie kein Wort mehr hervor bekam. Sie wusste nicht was passiert war und was sie daran ändern konnte, aber die angespannte Stimmung war wie Gift für das Sonnenscheinchen. Darum blieb ihr Mund verschlossen, ihre Hände hatte sie weiterhin im Schoß vergraben und ihr Blick fiel nur traurig darauf. Zuvor war er so schweigsam gewesen, weswegen sie sich vorgenommen hatte ihm unter die Arme zu greifen wo sie konnte, aber nun kam sie sich vor wie eine Fliege und Kyouya hatte eine große Fliegenklatsche in der Hand… Doch ihr Unwohlsein war offensichtlich noch steigerbar, wie sich in wenigen Minuten zeigen würde…
Denn plötzlich zeigte die jüngere Kunoichi mit dem weißen Haar eine aufbrausende Reaktion. Auf seine Mahnung hin, dass sie keinen Süßkram essen sollte jetzt gerade, reagierte sie wirklich bissig. Der strenge Blick in ihrem Gesicht machte der Aburame nicht nur Sorgen sondern veranlasste sie nur noch mehr dafür sich hier völlig am falschen Ort zu fühlen. Ihre Erklärung machte in Ririchiyos Augen sogar viel Sinn, denn wenn sie der Zucker beruhigte, dann war es doch gut für sie. Das Wort Bälger machte die Aburame aber wiederum etwas traurig… Vielleicht lag es aber nur an ihrer Angespanntheit. Allgemein wirkte sie gerade sauer. Lag es daran, dass Ririchiyo tatsächlich einen Fehler gemacht hatte? Ohje… Sie sollte sich so schnell wie möglich entschuldigen. Aber irgendwie fühlte sie sich einfach völlig fehl am Platz und wäre am liebsten unter den Tisch gekrochen. Wirklich alles wäre ihr lieber gewesen als jetzt und hier zu sein und in ihrer eigenen Haut zu stecken. Sie hoffte, dass ihre Wut gleich wieder abklingen würde, doch Nanashi schien sich nur auf Rage eingestimmt zu haben. Denn plötzlich feuerte sie weiter, immer und immer mehr auf Kyouya, welcher davon völlig unberührt schien. Was war denn nur los? Hatte sie sowas von gar nicht bemerkt, dass hier etwas nicht stimmte. Als sie auf Ririchiyo verwies, zuckte diese zusammen und wandte sich ab. Das war nicht der richtige Zeitpunkt, um sie anzublicken. Sie hatte Recht mit ihren Worten, das fand Ririchiyo auch. Wenn sie ein Team aus drei Leuten waren, dann sollten sie auch als eines agieren. Hatte sie sich selbst vielleicht etwas zu viel herausgenommen mit ihren Worten? War das der Grund dafür, dass alle so wütend waren? Aber halt, sie hatte doch von seinem Befehlston gesprochen. Also lag es wohl daran. Irritiert verschränkte die Aburame die Arme vor der Brust. Nicht etwa wie der grimmige Kyouya, sondern eher verhalten und zurückziehend. Nanashi hatte Recht, der rosarote Sonnenschein war völlig eingeschüchtert und brachte kein Wort mehr raus und so bewusst war ihr dies auch nicht einmal. Sie fühlte sich einfach nur schlecht in dieser Situation und wusste nicht wirklich, wie sie damit umgehen sollte. Das war alles… Sie nickte leicht zustimmend, als die Chikamatsu ansprach, dass sie mit seinen Ideen einverstanden war. Auch sie als Nachtwache würde sie akzeptieren und sich als Ablösung anbieten, denn sie wollte nicht, dass sich jemand zu sehr verausgabte und gar nicht zur Ruhe kam. Und Nanashi konnte die Aburame offensichtlich sogar sehr gut einschätzen, denn sie hatte begriffen, dass sie sich bei den Kindern nie besonders beliebt hatte machen wollen. Zustimmend nickte das rosahaarige Mädchen erneut und sah wehmütig zu der weißhaarigen Kunoichi. Vielleicht auch ein wenig dankbar für die Unterstützung, wenn sie sich selbst nicht zu helfen wusste. Was sie dann aber sage, ließ das Mädchen noch mehr aufhorchen. Richtig: Kinder waren keine Soldaten und sie sollten alles nicht so sehr planen. Vielleicht wusste Kyouya das nicht oder verstand diesen Umstand nicht. Er würde es sicher noch begreifen, denn die Kinder selbst machten ihm dies sicher noch bewusst. Früher oder später… Als Nanashi fertig war, sagte die Aburame nur: »Bitte streitet euch nicht… Ich habe nichts hinzu zu fügen.« Leise mit monotonem Ausdruck, dass sie nicht mehr so motiviert war wie zuvor, war sicher zu erkennen.
Dass Kyouya auf all diese Worte nicht so mitgerissen reagierte, schockte die Aburame schon etwas. Er überging einfach all die Worte von Nanashi und irgendwie hatte sie das Gefühl, dass diese gleich sicher aus der Haut fahren würde. Hoffentlich gab es nicht noch mehr Streit! Ririchiyo war so friedfertig, dass ihr nichts mehr Sorgen machte als Streit im Team, denn sie wollte doch nur für den Zusammenhalt sorgen! Als er nur knapp erklärte, dass er das Frühstück übernehmen würde, nickte Ririchiyo. Vielleicht konnte sie nun einen Streit vermeiden… Nur wie? Plötzlich polterte es aus der Richtung der Kinder – erneut. Natürlich, sie sollten sich beeilen. Ruckartig stand das Mädchen mit dem rosafarbenen Haar auf und schnappte Nanashis Hand. »Chikamatsu-san, wir sollten sie nicht länger allein lassen. Nicht dass sie noch etwas kaputt machen. Wir haben, hoffe ich, alles besprochen.« Noch immer war ihr Ton sehr leise und sie wirkte nicht ganz wie sie selbst, aber in ihren Augen konnte man erkennen, dass sie darauf hoffte, dass Nanashi folgen würde. Einfach erst einmal um des Friedens willen, denn die Aburame wollte nicht, dass sie sich auf ihrer ersten Mission als Team so sehr in die Haare bekamen und vor allem nicht vor den Kindern… Hoffentlich würde das alles noch gut laufen…
 

Chikamatsu Nanashi

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Mit einem Ruck hob Nanashi das kleine Mädchen, welches eben noch auf ihrem Schoß gelegen hatte, auf ihre rechte Körperhälfte und schob erneut ihre Arme als Stütze unter das Nachthemd Mizukis. Der Brummbär hatte also nichts mehr zu Nanashi zu sagen? Sollte ihr fürs Erste nur Recht sein. So waren nun eben alle Punkte der Planung erstmal grob abgesprochen, sodass die drei Genin ihrer eigentlichen Aufgabe wieder in ihrer Praxis nachgehen konnten. Ob Nanashi überhaupt irgendetwas bei dem Weißschopf bewirkt hatte war in diesem Moment überhaupt nicht zu erkennen. Er blickte die ganze Zeit mit derselben unantastbaren Miene drein und hatte auch zu Nanashis Kritik kein weiteres Wort verloren. Ebenso wie Ririchiyo, welche zwar noch hinzugefügt hatte, sie sollen sich doch bitte nicht streiten, war das Thema für den jungen Shinobi wohl so weit abgehakt. Nun, einen Streit würde die Chikamatsu diese Situation wohl nicht nennen. Es war eher ein kleiner Konflikt, der ihre Einstellung ihrem Missionsleiter jedoch nicht positiv oder negativ beeinflusst hatte. Es war einfach geschehen und nun war es auch wieder gut. Ob der Shinobi dies genauso sah würde sich sicher noch zeigen, doch nun galt es erst mal, sich den Streithähnen auf der oberen Ebene zu widmen.

Mit Mizuki auf dem Arm und einem kurzem Nicken auf Kyouyas Übernahme des Frühstücksparts zog die kleine Kunoichi nun von dannen, nachdem die Rosahaarige sie innig um Taten gebeten hatte. Mit schnellen kleinen Schritten folgte die Babysitterin nun Ririchiyo auf den Flur und die Treppen hinauf, immer dem Gekreische folgend. Mizuki blieb während des ganzen Marsches unerwartet ruhig. Zwar schien sie nun nicht mehr so tief und fest zu schlafen, wie sie es noch vor ein paar Minuten getan hatte, doch ihre Augen hatte sie noch immer nicht geöffnet. "Ganz schön schwer die Kleine. Ich hoffe sie wacht gleich mal auf damit wir sie wenigstens anziehen können.. Ririchiyo-san, ich freue mich übrigens das ich mit dir zusammen meine erste Mission bestreiten darf. Wir kennen uns zwar kaum aber dich habe ich wenigstens schonmal gesehen." Und kurz bevor die beiden Damen an der Quelle des Krachs angekommen waren, trampelte ihnen ein leicht aufgebrachter kleiner moppeliger Junge entgegen, hielt dann vor ihnen inne und zeigte auf die Türe ein paar Meter weiter. "Daichi nervt echt, der hat irgendwas angestellt. Ich will einfach nur was essen, macht mal das die ruhig sind damit wir Essen können, ja?" Mit seinen hoffnungsvollen Kulleraugen starrte er die beiden Genin vor sich an, dabei an dem Ende seines Pullovers, ein hellblauer Wollpullover der ihm fast bis an die Knie herunterhing, knabbernd. Dachte Shinji etwa, wenn die anderen sich so zanken würde er nichts zu essen bekommen? Der kleine Junge konnte wohl wirklich an nichts anderes denken und so blickte Nanashi ihn lächelnd an und versuchte ihn etwas zu beruhigen, bevor er wohlmöglich sogar noch anfing zu heulen. "Shinji-chan, Kyouya wartet unten schon darauf, dass du ihm zeigst wo das ganze Essen verstaut ist damit er das Frühstück fertig machen kann. Wir kümmern uns ganz schnell um deinen Bruder und wenn wir dann wieder runterkommen muss das Essen schon fertig sein. Schaffst du das?" Direkt weiteten sich die Augen des Moppels wieder und so warf er den beiden Kunoichi im Vorbeirennen noch ein: "Klar schaff ich das!", hinterher. So dieses Problem war also beseitigt. So hatte der Natoyama einen kleinen Helfer und die beiden Ladys konnten sich nun vollkommen auf das vor ihnen liegende Problem konzentrieren. Erneut hörte man die Kinder aus dem naheliegenden Zimmer schreien. "..wir sind Damen, so wie Hana! Guck nicht zu wenn wir uns umziehen blöder Dai-dai!" Und dann hörte man erneut ein Krachen, einen Schrei und Tama, die aufgeregt mit einem der Kinder zu schimpfen schien. An der Türe zu dem Zimmer angekommen wartete Nanashi nun nur noch darauf, dass Ririchiyo mit ihren zwei freien Händen das Tor zur Quelle allen Übels öffnete.
 
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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif]Nachdem die beiden Mädchen die Treppe hinauf verschwunden waren, schritt der junge Shinobi in die Küche. Es war eine einfache und dennoch keine billige Küche. Die Familie schien eine - zumindest in der Küche – ordentliche zu sein, die alles sorgfältig verstaute und sauber hielt. Aber wie gesagt, so schien es nur in der Küche, wenn sich der junge Genin daran erinnerte, was er auf den Fluren für Wandmalereien gesehen hatte. Eltern, die ihre Kinder im Griff hatten, würden solche historisch wertvollen Malereien nur in Museen zu Gesicht bekommen. Kyouya zweifelte kein Bisschen daran, dass sich die Eltern eine Auszeit nehmen mussten, um von den Kindern wegzukommen und nicht, nur um sich von allen anderen Stresssituation erholen zu können. Nein, was waren das für Eltern, die ihre sieben Rabauken drei frisch gebackenen Genin überließen? Der Weißschopf schüttelte den Kopf und musste sich wirklich verkneifen, dass er die Eltern des Hauses für verantwortungslos hielt. Sie waren zu früh abgereist, die Genin waren viel zu spät dort angekommen. Die Kinder hatten eine viel zu lange Zeit alleine verbracht, ohne Aufsicht. Wer weiß, was sie alles hätten in Brand setzen können? Der kleine Shinobi stellte sich vor einen der Schränke, öffnete diesen, während er von oben wieder Lärm vernehmen konnte. Zudem sprang förmlich jemand die Treppe hinunter. Es war Shinji, der sich den Weg zur Küche nicht wie ein lautloser Shinobi bahnte. Nein, im Gegenteil. Erst hoppste er die Treppen hinunter und dann stampfte er durch das ganze Haus, bis er in die Küche sprang, die Arme in die Seiten stemmte und den Natoyama anschnauzte. [FONT=Verdana, sans-serif]»Die Mädchen zicken die ganze Zeit rum! Daichi-nii ärgert jeden und ich kriege mein Essen nicht!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], meckerte er und funkelte Kyouya etwas düster an, der dreimal zu düster zurückfunkelte. Der Junge schien damit schon eingeschüchtert und legte die Arme vor dem dicken Bauch zusammen, sah zu Boden und drehte einen Fuß hin und her. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Gomen nasai, Natoyama-san.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], bat er im Entschuldigung und Kyouya sah ihn noch immer etwas düster an, dann wieder neutral. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Jammer nicht herum und zeig mir, wo was ist.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte er mit trüben Augen und gelangweilter Miene. Er seufzte und erweckte wohl den Eindruck, er sei genervt. Nun, das stimmte auch irgendwie. Und wieder hörte man von oben Krach. Er war froh, dass er hier unten den Dicken bei sich hatte, während sich die Mädchen mit den anderen sechs herumschlagen mussten. Aber eigentlich hatten sie auch nur Probleme mit dreien von denen. Tama war selbstständig genug, Haruto war zu schüchtern, um etwas alleine anzustellen und Mizuki schlief anscheinend lieber, als dass sie mitmischte.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Das ist der Kühlschrank und in dem Regal befinden sich das andere Essen.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte er und deutete auf den längsten Schrank, der neben einem dunklen Regal stand. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Hier ist das Geschirr und das Besteck.«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Kyouya musste zugeben, dass er Junge sich wirklich auskannte. Andere Kinder in seinem Alter wussten nicht einmal, was Besteck war. Der junge Bursche zeigte dem Natoyama noch die anderen Dinge, half ihm dann beim Tisch decken, während er das Frühstück herrichtete. Er entschied sich für etwas einfaches, das selbst er als unfähiger Koch zubereiten konnte. Zudem sollte es schnell gehen, denn die Mädchen würden vermutlich nicht viel Zeit in Anspruch nehmen, um die Konflikte zu lösen und die Kinder fertig zu machen. Shinji war einer der jüngsten und trotzdem schien er sich selbst angezogen zu haben. Ob der Pullover seinem Vater gehörte? Immerhin war ihm dieser viel zu groß, aber für seinen Vater wohl auch wieder zu klein. Etwa von seiner größeren Schwester oder von Daichi geliehen? Der Natoyama konnte sich nicht wirklich vorstellen, dass es sein eigener war, dachte aber auch nicht weiter darüber nach und servierte das schnell gemachte Essen auf dem großen Tisch. Er kam sich vor wie ein Hausmädchen, doch der Gedanke verfiel gleich wieder, als er an einem Spiegel anvorbei lief. Er trug keine Schürze, was noch viel lächerlicher gewesen wäre. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Soll ich die Kissen ausschütteln?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fragte der Knirps und hatte schon eines in den Händen. Kyouya schüttelte den Kopf. So viel Luxus benötigten die Kinder nun auch nicht. Der Reis stand auf dem Tisch, ein wenig Sushi und das typische Frühstücksgericht Umeboshi – eine salzig-saure eingelegte Pflaume, die die Lebensgeister wie eine kalte Dusche wecken sollte. So sah das typische Essen in Kyouyas Haus aus, wenn seine Ziehmutter kochte. Ansonsten gab es eben Ramen in verschiedensten Variationen.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Der Natoyama hatte seine Aufmerksamkeit auf das Frühstück gelenkt, wusste nicht, wie es dort oben vor sich ging und wartete nun darauf, dass sich die anderen hier unten am Tisch sammelten, auf den Sitzkissen Platz nahmen und sich über das Frühstück hermachten. Der kleine Shinji nahm schon seinen Platz ein. Offensichtlich hatte jedes der Kinder einen Stammplatz, denn die Gläser, die der kleine Junge verteilt hatte, waren alle unterschiedlich verziert und schienen jeweils zu einem Kind zu passen. Dass Daichi die Kunai und Shuriken auf seinem Glas hatte, überraschte den Weißschopf keineswegs. Er wartete im Türrahmen, ehe er es doch wagte, die Treppe hinaufzugehen, um zu sehen, wann sie endlich hinunterkommen würden. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Ihr könnt ru-«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], begann der Weißschopf, als ihm ein Kissen ins Gesicht geworfen wurde, so dass er nach hinten taumelte, befürchtete, dass er die Treppe hinunterfiel. Der Junge biss die Zähne zusammen, als er abrutschte und die Treppe hinunter purzelte. Unten angekommen knallte er mit dem Rücken und dem Hinterkopf hart gegen die Wand, ehe der Übeltäter auch schon zu lachen begann und auf ihn sprang. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Ich bin unten!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], jubelte Daichi. Sofort stieß der Natoyama ihn von sich, sprang auf und packte ihm am Kragen, um ihn auf Augenhöhe nach oben zu ziehen. Er funkelte ihn finster an, so dass der zufriedene Ausdruck in Daichis Gesicht blitzartig verschwand. Wären dessen Augen nicht ohne Tränen, hätte Kyouya behaupten können, er würde gleich weinen. Abgesehen von seiner Wut auf den Knirps, bemerkte er, dass etwas aus seiner Nase lief. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Nasenbluten?[/FONT][/FONT]
 
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Etwas weniger motiviert versuchte die junge Aburame einfach ihren Frust herunter zu schlucken. Sie sollte sich nicht so viele Sorgen über das Team machen, denn es würde sich sicher bald alles irgendwie geben und dann konnte es nur noch bergauf gehen. Zumindest hoffte Ririchiyo das, denn sie hatte wirklich große Angst vor großen Streitigkeiten im Team und viel unnötigem Ärger. Das Mädchen war sehr sozial veranlagt und besonders harmoniebedürftig. Wahrscheinlich würde sie sogar vor den Kindern weinen, wenn es dazu käme, dass sich das Team zerrüttete. Doch offensichtlich war das Problem fürs Erste abgewendet. Jeder hatte gesagt, was er zu sagen hatte, auch wenn es bei Ririchiyo deutlich weniger als bei den anderen war, und nun ging wieder jeder seiner Wege.
Der Natoyama jedenfalls blieb also unten, weil er ja beschlossen hatte das Frühstück zu übernehmen. Ririchiyo war das sogar ziemlich Recht, denn die Aburame würde ihm die nächsten Minuten sowieso nicht wirklich ins Gesicht sehen können. Die beiden Mädchen gingen gemeinsam, ohne noch ein Wort an den grimmigen, egozentrischen Teamleiter zu richten, die Treppe hinauf und Ririchiyo beruhigte sich so langsam. Gemeinsam mit Nanashi ging es ihr viel besser, nicht nur weil sie ein nettes Mädchen war, sondern weil ihr Teamwork auch sehr wichtig zu sein schien. Die Worte der Chikamatsu munterten sie auch sofort etwas auf, denn der Moment eben war so anspannend gewesen, dass sie die Ruhe mit der anderen Kunoichi nur gutheißen konnte. »Ich bin auch sehr froh darüber, dass du mit auf dieser Mission bist. Es hätte uns wohl wirklich schlimmer treffen können.«, erwiderte das Mädchen mit einem sanften Lächeln, als oben wieder ein lautes Poltern zu hören war. »Ich schätze lang wird dieser Schlaf nicht mehr halten, wenn dort oben ein solcher Radau ist.« Ohne sich länger aufzuhalten, liefen die beiden die Treppe hinauf ins obere Geschoss, wo schon Kinderstimmen zu hören war. Teilweise unverständliches Gezeter in typisch hoher Kinderstimmlage und das Lachen eines Jungen, den man nicht überhören konnte. Doch noch bevor sie an der Quelle ankamen, stapfte ihn der kleine, dicke Shinji entsetzt entgegen und regte sich lautstark und offensichtlich aufgebracht darüber auf, was denn hier oben los wäre und wies die Mädchen an, etwas dagegen zu unternehmen. Wie erwartet kümmerte sich aber Nanashi gut um die Situation und schickte den kleinen Jungen hinunter zum Teamleiter, wo er eine Aufgabe bekam… Das war jedoch, wie sie schon ahnte, das kleinere Übel, welches sie hier oben erwartete.
Kaum wenige Meter vor der Tür konnte man das Gezicke der beiden Zwillingsschwestern hören. Die eine nuschelte nur aufgebracht, die andere aber meckerte richtig, während der Junge sich lautstark amüsierte. Auch Tamas Schreie verhießen nichts Gutes… »Das klingt gar nicht gut…«, murmelte die Aburame etwas nervös und räusperte sich, ehe sie die Hand an die Türklinge legte und ihre sonst so warme Mimik ganz plötzlich erstaunlich streng wurde. Das Bild, welches sich den Mädchen lieferte, war wirklich zum an den Kopf fassen… Im Türrahmen zum nächsten Zimmer, an der linken Seite, stand der kleine Haruto mit Tränen in den Augen, während Tama mit hochrotem Kopf mit Daichi schimpfte, welcher noch immer in Unterwäsche durch das Badezimmer tobte. Auch die Zwillinge besserten das Bild nicht… Miu stand schmollend mit der Zahnbürste im Mund, immerhin halbwegs angezogen, in der Ecke und heulte. Zwar weinte sie nicht laut, aber richtig trotzig. Und Rui begann gerade sich mit ihrem großen Bruder zu kampeln, während eine Bürste in ihrem Haar vollkommen verknotet hing. »Das ist alles deine Schuld, Baka! Jetzt hängt sie fest, weil du mich nicht in Ruhe lässt.«, meckerte das wilde Mädchen während Daichi wild durch die Gegend hopste. »Aber ich sollte aufpassen und ihr wart viel zu langsam!« Und die große Schwester versuchte irgendwie zu intervenieren, verlor aber langsam die Nerven… Laut räusperte sich Ririchiyo und schlug mit vor Wut zuckender Augenbraue heftig vor den Türrahmen. Kurz herrschte Stille und alle Blicke fielen in ihre Richtung. »Daichi, kannst du mir mal erklären, wie du auf die Mädchen aufpassen willst, wenn du selbst noch nicht einmal angezogen bist? Also da habe ich ja schon viel schnellere Jungs gesehen. Wer Shinobi werden will, der muss ein gutes Vorbild sein, also solltest du dich lieber beeilen!« Ihr Ton war streng, aber keinesfalls bösartig. Sofort zuckte der Junge zusammen, getroffene Hund bellen nicht… Er löste sich von der Kampelei mit seiner Schwester und versuchte so schnell er konnte in seine Sachen zu schlüpfen. »Miu, was ist los?« Diese schniefte nur bockig und verschränkte die Arme vor der Brust. Ririchiyo seufzte und ging zu dem Mädchen. Sie kniete sich neben sie, während Tama nun versuchte so lang die Bürste aus Ruis Haar zu entfernen. Wie lang wohl das Kind auf Nanashis Armen nun noch schlief? »Wenn wir nachher Puppen spielen wollen, dann musst du dich anziehen, damit wir dann nach dem Essen auch genug Zeit dafür haben.«, versuchte sie irgendwie etwas an das trotzige Mädchen heranzukommen. »Aber Daichi ist so gemein!«, wehrte sie sich beleidigt. »Und weil er gemein ist, lässt du dir den Tag von ihm verderben? Zeig ihm lieber, dass du ein großes Mädchen bist und das ganz allein kannst, dann wird er dich auch nicht mehr stören, weil er weiß, dass man sich darauf verlassen kann, dass du groß genug bist.« Noch immer etwas wiederwillig legte sie die Hand an die Zahnbürste und machte sich fertig. Puh, das war wirklich anstrengend. Nun zu Rui mit der Bürste im Haar, denn das Jammern war groß, als die große Schwester versuchte diese zu entfernen. Allerdings war nun Daichi fertig und gerade als sich Chiyo abwandte, stürmte er aus dem Raum und knallte die Tür hinter sich zu. »Was zur…« Und schon polterte es. »Kümmer du dich kurz um die Mädchen Nanashi-san!«, sagte sie hektisch und lief dem Jungen nach. Als sie aber zur Treppe ging, war er schon weiter weg… Und ein Blick hinunter verriet, dass er Kyouya, oder eher Kyouya ihn erwischt hatte. Der grimmige Blick des Teamleiters war noch schlimmer geworden. Doch viel schlimmer war, dass er gestürzt war. Jegliche Bedenken und alle Angst zuvor waren für diesen Moment verflogen, als sie die Treppe hinunter ging und nun sogar richtig laut wurde. »Daichi! Wenn du dich nicht benehmen kannst im Haus, dann können wir das Ninjatraining heute vergessen! Gerannt wird nicht im Haus und allem nicht ohne, dass du nach anderen guckst! Entschuldige dich lieber bei Natoyama-kun!« Sie packte den Sechsjährigen und zog ihn von Kyouya weg, um diesem die Hand zum Aufstehen zu reichen, als sie sah, dass seine Nase blutete… Ob das vielleicht ihre Schuld war? Sie sagte er solle sich mit dem Anziehen beeilen und nicht die Treppe herunterrennen. Ein Sechsjähriger sollte das doch auseinanderhalten können, oder? »Ohje… Ist alles in Ordnung? Hast du dich sehr verletzt? Ist dir schwindlig?« Sie zupfte ein rosafarbenes Taschentuch aus einer Tasche und reichte es dem Jungen. Daichi stand währenddessen wehmütig neben Kyouya und wirkte wirklich so, als würde er gleich weinen… Hoffentlich kam Nanashi oben zurecht mit den anderen… Naja, wenigstens hatte sie Tama dabei.
 

Chikamatsu Nanashi

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Wie erwartet hatte Daichi seine geheime Mission nicht ohne Probleme hinter sich bringen können. Die geöffnete Tür zeigte, das die Entscheidung der Genin, die Kinder einfach mal alleine nach oben zu schicken, eindeutig falsch war. Obwohl die Älteste der sieben Kinder versuchte, ihre Geschwister im Zaun zu halten, war die Situation doch irgendwie aus den Rudern gelaufen. Nanashi ließ ihren Blick durch den ganzen Raum gleiten und machte dabei ebenso wie Ririchiyo ein paar Entdeckungen. Ein Kind weinte lautstark, ein weiteres war den Tränen nahe, die Älteste schimpfte mit dem kleinen Rabauken, welcher es während der ganzen Zeit nicht einmal geschafft hatte, sich ein Oberteil anzuziehen und der andere Zwilling tobte ebenfalls herum, in ihrem Haar eine Bürste... "..." Einen Moment lang wusste die Weißhaarige nicht einmal, wo sie nun anfangen sollte. Ersteinmal die Kinder beruhigen, dann die Streithähne trennen und dann die weinenden Kinder beruhigen? Ririchiyo schien sich in diesem Moment fast die selben Gedanken gemacht zu haben und so ließ sie ihre Faust gegen den Türrahmen knallen, was direkt alle Blicke auf sie zog. Zuerst sprach sie Daichi an, anscheinend mit großem Erfolg, denn der kleine Wirbelwind begann sofort sich von seiner Schwester zu lösen und sich etwas anzuziehen. Möchtegernshinobi check~ Als nächstes widmete sich die Aburame Miu und versuchte ihren Heulkrampf zu lösen. Ein paar Worte über Puppen gemischt mit dem Versuch ihr Selbstvertrauen zu wecken - schon hörte der Zwilling auf zu weinen und putzte sich weiter die Zähne. Heulsuse check~
Und als Nächstes war wohl Rui an der Reihe, welche sichtlich durch das Entfernen der Haarbürste litt. Doch bevor Ririchiyo sich dem nächsten Problemkind widmen konnte, machte Daichi erneut auf sich aufmerksam. Ein lautes Poltern ertönte als der Junge das Badezimmer verlassen hatte und Ririchiyo stürmte direkt hinterher. Nun war es wohl an Nanashi, die restlichen Kinder zu beruhigen und sie für das Frühstück fertig zu machen. Noch ein paar Sekunden starrte die Puppenspielerin auf den Flur, lauschte der wütenden Stimme ihrer Teampartnerin und widmete sich dann erstmal Tama. Mizuki, welche nun bereits die Augen geöffnet hatte, sich jedoch unter Nanashis weißen Haaren versteckte, wurde prompt in Tamas Obhut geschoben. "Tama-chan, ich übernehme die Drei. Würdest du eben Mizuki anziehen?" Mit einem Nicken wendete sich Tama nun ihrer kleinen Schwester zu, sichtlich erleichtert, dass sich nun jemand anderes um Rui und Haruto kümmerte. Mit ihrer Schwester auf dem Arm, die wohl immernoch nicht ganz wach zu sein schien, verließ die Älteste der Rasselbande nun das Zimmer und so konnte sich Nanashi den beiden verbleibenden Kindern widmen. Zuerst nahm sie sich Rui zur Brust, versuchte etwas vorsichtiger als Tama die Bürste aus den langen braunen Haaren des Mädchens zu entfernen und ihr dabei gut zuzureden. "Ich weiß das sowas weh tut Rui-chan, aber wenn man viel weint bekommt man hässliche Tränensäcke unter den Augen. Also sei stark und versuche ganz ruhig zu bleiben und dich nicht so oft zu streiten, damit du irgendwann auch mal so schön wirst wie Hana, ja?" Dies zeigte natürlich auch die gewünschte Wirkung, denn Rui schien sich augenblicklich zusammen zu reißen, stieß hier und da zwar noch ein kleines gequältes Stöhnen aus, verhielt sich nun jedoch endlich wie ein großes Mädchen. Als die Bürste nun nach wenigen Minuten endlich die Gefahrenzone verlassen hatte, blickte Rui Nanashi erleichtert an, wischte sich noch eben die Tränen aus den Augen und stellte sich dann an das Waschbecken. "Nashishi, könntest du mir vielleicht die Haare kämmen, damit sie auch so schön weich sind wie deine und denen von Hanachiyo?" Diese Bitte entging natürlich auch der Zwillingsschwester Ruis nicht, welche sich bis eben noch in aller Ruhe die Zähne geputzt hatte. Auch Miu blickte nun hoffnungsvoll Nanashi an. Typisch Zwillinge.. Will die eine etwas muss die andere es auch haben... Und so zwang sich die Weißhaarige zu einem leichten Lächeln, nickte den beiden Mädchen zu und bewaffnete sich erneut mit der Bürste, welche sie soeben aus Ruis Haaren gezogen hatte. "Dann müsst ihr euch aber ruhig verhalten, damit soetwas wie eben nicht noch einmal passiert ja?" Vor Freude strahlend drehten sich die Zwillinge nun brav wieder in Richtung Spiegel und bekamen als Belohnung das lange braune Haar durchgekämmt.
Ein Blick zur Seite zeigte jedoch, dass Haruto zwar aufgehört hatte zu weinen, jedoch immernoch schüchtern und halb nackt an der Türschwelle stand. "Haruto du solltest dir auch mal was anziehen und dir die Zähne putzen. Du willst doch nicht krank werden oder? Vielleicht kannst du ja später ein schönes Bild von deinen Schwestern malen wenn wir sie hübsch gemacht haben hm?" Ein leichtes Lächeln glitt über das Gesicht des Jungen und so machte auch er sich endlich bereit für das Frühstück. Wenn die Kinder für sich waren und nicht mit den Störenfrieden zusammen sein mussten, waren sie eigentlich recht umgänglich. Als die beiden nun endlich mit ihren morgendlichen Ritualen fertig waren, packte sich Nanashi die beiden Kinder jeweils an einer Hand und machte sich dann auf den Weg zurück in die erste Etage. Rui zug es jedoch vor, alleine und in voller Pracht vorzugehen, damit die anderen sie auch als erstes zu Gesicht bekamen. Tama und Mizu-chan sollten auch schon fertig sein... Mal sehen was es mit dem Poltern und Gebrüll vorhin auf sich hat...
 
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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif]Das laute Poltern schien die Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben, denn die junge Aburame kam sofort die Treppe hinunter und wies Daichi in die Schranken. Kyouya sah den beiden mit großen, strahlend grünen Augen zu, schwieg und riss die Augen noch etwas weiter auf, als Daichi sich schuldig genug fühlte, schwieg und sich die rosahaarige dem Natoyama widmete. Als sie ihm das Tuch reichte, nahm er es zögern an und hielt es sich an die blutende Nase. Noch immer waren seine Augen weit geöffnet. Das Mädchen war ihm viel zu nahe und stelle ihm Fragen, die er nicht hören wollte und die er nicht beantworten wollte. Dieser Knirps hätte ihn nicht umschmeißen dürfen. Der junge Weißschopf schüttelte seinen Kopf und blinzelte Ririchiyo an, während seine Augen langsam wieder träger dreinblickten und er nicht länger in ihre Augen sah, sondern an ihr vorbei auf die Treppe. Sein Herz klopfte noch immer wie wild, als er sich langsam hoch hievte, an der Wand abstützte und über den Flur zurück in das Esszimmer schritt. Dieser verdammte Bengel!, fluchte er innerlich, während seine Wangen erst jetzt einen zarten Rotton annahmen. Hoffentlich bleibt der erstmal so ruhig. Die anderen kamen die Treppen hinunter, während Natoyama seinen Platz am Tisch einnahm, das Taschentuch an die Nase hielt und nicht weiter über den Vorfall nachdachte. [FONT=Verdana, sans-serif]»Was ist passiert?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fragte Shinji neugierig und legte seine Arme auf den gedeckten Tisch, umklammerte seinen Teller. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Hat Daichi dich gehauen?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] Der Natoyama blickte den dicken Knirps an und schüttelte einfach nur den Kopf. Er wollte nicht weiter drüber reden, nicht mehr drüber nachdenken. Es war passiert und nun sollte er sich um sein Nasenbluten kümmern. Immerhin war ihm nicht schwindelig, so wie die Aburame scheinbar vermutet hatte.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif] »Gomen nasai, Natoyama-senpai!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], schrie Daichi und rannte in das Esszimmer, kniete sich neben den Weißschopf und verbeugte sich so tief, dass seine Nasenspitze den Boden berührte. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Gomen nasai! Gomen nasai!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], sagte er immer wieder und der Weißschopf blickte ihn nur aus den Augenwinkeln heraus an, sagte nichts dazu und versuchte ihn zu ignorieren, als er sich wieder erhob und seinen Platz mit Tränen in den Augen einnahm.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Er hörte ein paar Stimmen aus dem Flur, konnte sie nicht überhören und nicht ignorieren. Dennoch konnte er so tun, schwieg dabei und starrte auf sein leeren Teller, während sich das Taschentuch langsam aber sicher rot verfärbte. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Der Tag fing doch so gut an und nun hab ich Nasenbluten, eine Nervensäge an der Backe und Kopfschmerzen. Meine Teamkolleginnen hassen mich und ich hasse mich auch. So erbärmlich.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], dachte er sich. Er war doch erst dreizehn, wie konnte er da schon so über sich denken? Der kleine Fettklopps sagte noch etwas, als die anderen langsam aber sich vom Flur ins Esszimmer schritten. Der junge Shinobi wollte jetzt einfach frühstücken und sich mit etwas ruhigerem beschäftigen. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]Daichi-kun sollte wohl gleich erstmal nicht mit mir zu tun haben wollen … vielleicht werde ich mich mit denjenigen beschäftigen, die sich drinnen aufhalten.[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], plante er schon in Gedanken voraus, war sich nicht sicher, wie das nun ablaufen würde. Vielleicht würden sie beim Essen schon besprechen, was sie den Tag tun wollten. Er konnte sich gut vorstellen, dass die Mädchen mit den beiden Kunoichi spielen wollten, dass sie irgendetwas tun wollten, was Mädchen eben taten. Er seufzte etwas laut und schloss die Augen, als er das Taschentuch von seiner Nase nahm und bemerkte, dass es langsam aufzuhören schien.[/FONT][/FONT]
 
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Einen kurzen Moment lang war der gutherzigen Kunoichi glatt das Herz stehen geblieben, als sie den blutenden Jungen auf der Treppe hocken sah. Da sie nie wirklich wütend auf ihn gewesen war oder ähnlich schlechte Gefühle gehegt hatte, fiel es ihr auch gar nicht schwer ihm nahe zu treten. In einer gefährlichen Situation dachte das Mädchen nicht einmal großartig darüber nach, ob sie nun einen Fehler machen konnte, weil sie nur helfen wollte. Ob das nun eher positiv oder negativ zu bewerten war, lag wohl im Auge des Betrachters. Ziemlich eindringlich blickte sie den Jungen an und ließ ihn nicht aus den Augen. Sie war ziemlich sicher, dass Daichi nun gerade keinen Blödsinn machen würde und wichtiger war, ob der Shinobi sich etwas Ernstes getan hatte bei dem Sturz. Besorgt sah sie ihn an und wartete auf eine Reaktion, doch es dauerte ein Weilchen, bis eine eintrat. Dass er mit sich so sehr zu kämpfen hatte, konnte sie ja nicht wissen. Viel eher dachte sie daran, dass er sich vielleicht den Kopf angehauen hatte, weil er so wenig reagierte und auch nicht viel sagte. Allerdings schaffte er es dann doch das Taschentuch an seine Nase zu halten. Noch immer etwas besorgt blickte sie in seine großen Augen und fragte sich, warum er so starrte. Schockzustand? Doch dann schüttelte er den Kopf und begann schon aufzustehen. Verlegen zog sie die Hand weg, welche er nicht angenommen hatte. Warum? War das auch falsch? »Hm… In Ordnung.«, murmelte sie leise, nachdem er sich weggedreht hatte und ging etwas enttäuscht die Treppe hinauf. Was machte sie nur falsch? Kyouya ging ohne ein Wort zu ihr zu sagen. Er musste sie wirklich hassen… Aber wieso nur? Sie versuchte doch nur allen zu helfen, so wie immer. War das etwa irgendwie falsch? Etwas besorgt darüber, ob sie gerade völlig den falschen Weg ging fuhr sie sich mit der Hand über das Gesicht und seufzte, während sie die Stufen wieder hochtapste. Ihm aus dem Weg, zurück zu Nanashi. Die sprach wenigstens mit ihr… Vielleicht sollte sie das weißhaarige Mädchen mal fragen, ob sie wirklich etwas so Falsches gesagt oder getan hatte. Es musste doch einen Grund für sein Handeln geben… Nur was? Immerhin hatte er das Taschentuch angenommen, aber das war sicher nur zweckmäßig orientiert. Oh man, sie sollte sich viel lieber auf die Kinder konzentrieren und nicht auf solche Probleme, sonst machten die noch mehr Unsinn…
Oben angekommen, kam ihr allerdings schon Nanashi entgegen, welche offensichtlich alles im Griff hatte. Lächelnd nickte die Aburame ihr zu und versuchte ihre Enttäuschung von eben zu verbergen. »Alles in Ordnung, nichts Schlimmes passiert.«, erklärte sie etwas wehmütig, weil das doch irgendwie unpassend klang, wenn Kyouya tatsächlich blutete. Sie ging an der Weißhaarigen und den beiden Mädchen vorbei und sagte lächelnd: »Ich schau eben nach Tama.« Die anderen drei hatte die Chikamatsu ja ohnehin im Griff und die beiden Mädchen präsentierten sich ziemlich stolz vor Ririchiyo. »Hübsch seht ihr aus.« Sie kicherte leicht, weil die Zwillinge sich so präsentierten, offensichtlich freuten sie sich auch über dieses Lob. Da war das Gezanke von eben im Bad schon wieder völlig vergessen. So war die Welt eben, wenn man mit sieben Kindern lebte, nicht wahr? Ririchiyo ging hoch ins Bad und schaute nach Tama und der Jüngsten. Diese war gerade fertig geworden und hatte das Kind an der Hand, welches aber quengelte, weil es unbedingt getragen werden wollte. Dass Tama in ihrem Alter aber nicht wirklich lang dazu in der Lage war, verstand die Zweijährige nicht. Als sie aber das Mädchen mit dem rosafarbenen Haar entdeckte, erklärte sie sofort wieder, wie ihr Name war. »Miiizukiiii!« Strahlend ging Ririchiyo vor ihr in die Knie und reichte ihr die Hand. Das kleine Patschehändchen griff sofort danach: »Guten Morgen Mizuki-chan! Ich bin Ririchiyo.« Mit großen Augen blickte die Kleine sie an und streckte die Arme aus: »Richiyo!« Naja fast… Die Aburame nahm sie auf den Arm und nickte Tama zu. »Danke für deine Hilfe Tama, ohne dich hätten wir wirklich ein Problem.« Die Größte lächelte verlegen und winkte ab, als wäre das völlig normal. Sie war wirklich ein gutes Mädchen. Als größte Schwester mit so vielen kleinen Zwergen hatte sie wohl gar keine große Wahl.
Die drei Damen gingen nun auch endlich gemeinsam die Treppe hinunter in das Esszimmer, wo Kyouya immer noch ein wenig angekratzt wirkte und all die anderen Kinder schon ihren üblichen Platz eingenommen hatten. »Wo sitzt du denn Mizuki-chan?« Sofort streckte das Mädchen die Arme aus und zeigte auf ihren Platz. »Da sitzt Mizuki!« Auch Tama setzte sich an ihren Platz und nur wenige Sekunden später saß jeder da wo er hingehörte. Ririchiyo achtete ein wenig darauf, dass die drei Genin nicht auf einem Haufen saßen… Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sobald es den Startschuss zum Essen gab, es auch wieder einen kleinen Krieg geben würde…
 

Chikamatsu Nanashi

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Im unteren Flur trafen die drei Kinder und ihre Babysitterin nun erneut auf Ririchiyo, welche wohl nachsehen wollte ob auch alles nach Plan verläuft. Sofort löste sich der leichte Druck an Nanashis rechter Hand und die beiden Zwillinge stellten sich in voller Pracht vor die Weißhaarige, um der Aburame ihr neues Outfit zu präsentieren. Stolz drehten sich die beiden Mädchen ein paar Mal um ihre eigene Achse und posierten ein wenig, bekamen daraufhin auch ein kleines Lob von Ririchiyo, was die Mädchen anscheinend fröhlich stimmte. Kichernd liefen Rui und Miu nach ihrem Auftritt nun auch in die Küche vor, wahrscheinlich um sich auch den anderen Geschwistern zu zeigen. Ririchiyo ging derweil noch einmal kurz nach oben um zu sehen, wo denn Tama und die kleine Mizuki blieben. Immer noch mit dem schüchternen Haruto an der Hand betrat nun auch Nanashi die Küche, in der es schon recht lebhaft zuging. Dann lasset die Spiele beginnen... Jedes Kind schien hier einen Stammplatz zu haben, denn die Gläser, welche auf dem Tisch platziert waren, hatten eindeutige Aufdrucke die zu den einzelnen Kindern passten. Ein kurzer Blick auf die verschiedenen Muster ließ Nanashi auch sofort erkennen, an welcher Stelle wohl der kleine Junge an ihrer Seite sitzen sollte und so brachte sie Haruto noch eben bis hin zu seinem Stuhl. Etwas widerwillig löste sich nun auch die Hand des Jungen von der der Genin, dabei dachte Nanashi es wäre Haruto unangenehm gewesen an ihrer Hand zu laufen. Schnell hatte sich nun auch ein Platz für die Kunoichi gefunden - direkt neben Daichis Platz und dem von Haruto. Auf Daichis rechter Seite saß bereits Rui, direkt daneben Miu. Auf der anderen Seite des Tisches ging es dann mit Tamas Platz weiter, daneben ein weiterer Platz ohne besonderem Geschirr - danach kamen Mizukis Platz und der von Shinji. Neben diesem erblickte Nanashi nun auch endlich ihren Teamleiter, welcher ein wenig zusammengesackt auf seinem Platz saß und sich ein blutverschmiertes Taschentuch gegen die Nasenöffnungen presste. "Leg dir ein kaltes Handtuch in den Nacken Natoyama-kun. Oder wechsle wenigstens eben das Tuch. Du möchtest doch keinem den Appetit verderben oder?..." Bei dieser Anmerkung sprach das junge Mädchen nicht all zu laut, sah ihrem Missionsleiter dabei nur kurz in die Augen und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder den Kindern, welche bereits aufgeregt oder gelangweilt anfingen mit ihrem gottseidank kindertauglichen Geschirr zu spielen. Obwohl wohl die meisten der Knirpse bereits mit scharfen Gegenständen umgehen können sollten, war der Tisch doch mit Plastiktellern, Kunststoffgläsern und abgestumpftem Besteck gedeckt.
Kurz bevor die Rosahaarige dann auch endlich mit Mizuki auf dem Arm und Tama an ihrer Seite das Esszimmer betrat, lieferte der kleine Rabauke noch eine kurze Show ab. Mit viel Mühe und Tränen in den Augen entschuldigte er sich bei dem wie aus Stein gemeißelten Kyouya. Hierraus ließen sich nun auch endlich ein paar Schlussfolgerungen bezüglich des Nasenblutens feststellen. Erst dachte ich ja wirklich Natoyama hätte eine Immunschwäche oder so.. Aber anscheinend hat es doch eher etwas mit dem lauten Knall vorhin zu tun... Wahrscheinlich ist Daichi einfach mit ihm zusammengestoßen als er so schnell auf den Gang gestürmt ist... Wenigstens scheint er dem Kleinen dabei nichts getan zu haben. So bleich rund um die Nase hätte man wirklich meinen können, Kyouya hätte irgendeine Krankheit und wäre einfach nur körperlich angeschlagen. Da nun auch die letzten drei Damen ihren Platz eingenommen hatten, eröffnete Shinji das Frühstück mit einem Lauten: "Das habe alles ich gemacht! Lasst uns essen! Tamtam geb mir mal zwei von den Brötchen!" Während sich die beiden Zwillinge erneut auf Ririchiyo fixiert hatten und Mizuki fröhlich in ihrem Kindersitz hin und her wippte, reichte Tama ihrem Bruder argwillig den Korb mit den frisch gebackenen Brötchen und fügte noch mit ernster Stimme hinzu: "Shinji das heißt BITTE!" Ein kurzer Blick über das angerichtete Frühstück zeigte jedoch, dass es nicht nur die einfache Auswahl an Brot und Aufschnitt gab, so wie es für ein normales Frühstück üblich wäre - nein, es gab sogar ein paar Komponente, welche man eher auf dem Mittagstisch vermuten würde. Etwas merkwürdig, jedoch schien sich Kyouya wenigstens wirklich zu Herzen zu nehmen, dass nicht jedes Kind das selbe essen wollte. Als nun auch die Zwillinge und Tama selbst sich etwas auf ihren Teller legten, blickte Nanashi erneut den kleinen stillen Jungen neben sich an, welcher ein wenig überfordert zu sein schien. Hm er meinte doch vorhin er mag alles... Aber anscheinend ist die Auswahl doch etwas zu groß um sich da zu entscheiden, wenn man nichts davon gerne oder gar nicht isst... Was sie selbst essen wollte war ihr in diesem Moment eigentlich egal, schließlich hatte sie vor Beginn der Mission bereits etwas zu sich genommen und so griff sie sich letztendlich einfach eines der Körnerbrötchen, schnitt es einmal in der Hälfte durch und wendete sich dann helfend an den kleinen Haruto. "Magst du auch ein Körnerbrötchen? Oder lieber etwas Müsli?" Einige Sekunden musste das Mädchen auf die Antwort des Jungen warten, bekam jedoch wenigstens eine. "M...Müsli bitte..." Nun gut, eine der Schüsseln stand bereits in Reichweite, die Milch ebenfalls - nur die Müslischachtel befand sich am anderen Ende des Tisches und so versuchte Nanashi ihre Stimme bis an Ririchiyo dringen zu lassen, was bei der momentanen Lautstärke gar nicht so einfach war. "Einmal das Müsli hierher bitteee!" Dies schien Mizuki jedoch gehört zu haben, welche direkt hinter der Müslischachtel saß. Mit einem lauten: "Nashishi Müslii!", griff sich die Kleinste im Bunde, welche neben Ririchiyo saß die Müslischachtel. Jedoch waren ihre kleinen Patschehände wohl noch nicht geschickt genug um die Packung von dem Kinderstuhl aus zu erreichen und so stupste sie die Packung ein paar Mal an, ehe sie mit einem Satz umkippte und ihren Inhalt über die hintere Tischhälfte warf. Erschrocken was dort passiert war, schmiss sich Mizuki ihre beiden Hände vor das Gesicht, Rui und Miu schienen sich köstlich zu amüsieren und auch Daichi fing an lauthals zu lachen, schwang dabei auch noch rücksichtslos mit seinem Brotmesser hin und her. "M..Mein Müsli.." Schluchzte Haruto nun neben der Weißhaarigen, welche sich schnell Daichis schwingende Hand gepackt hatte, ehe er auch noch ein kleines Unheil anrichten würde. Meine Güte wie anstrengend... Fehlt nur noch das Natoyama-kun nun ausrastet...
 
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Natoyama Kyouya

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[FONT=Verdana, sans-serif]Er nahm das Taschentuch beiseite, als ihn die Weißhaarige darauf ansprach. Er warf einen Blick in den Raum, entdeckte einen kleinen Mülleimer und erhob sich von seinem Platz, um ihn gemäß dort hinein zu befördern. Hätte er geworfen, wäre irgendetwas voll getropft und er wollte der Familie nicht wirklich seine DNA zukommen lassen, in Form von roten Blutkörperchen, die man genauso schwierig hinaus bekam wie Rotweinflecken, die besonders aggressiv schienen. Er begab sich wieder an seinen Platz und setzte sich auf sein Kissen, so, wie es sich in einer typisch japanischen Familie gehörte.Typisch japanisch … Pah! Müsli und Milch., dachte er sich und fand diese Tatsache so absurd, wie ein pinker Pudel, der ihm heute noch über den Weg laufen würde. Er nahm Notiz von den Streitigkeiten am Tisch, mischte sich aber nicht ein. Er beteiligte sich auch nicht an irgendeinem Gespräch und nahm sich eine Schüssel mit Reis, die er schnell verdrückt hatte. Er beobachtete die anderen, die noch am Essen waren immer wieder abwechselnd, bedacht darauf, dass er niemanden zu lange ansah, sodass es diesem unangenehm werden könnte. Er wollte ja nicht in einen ungewollten Konflikt geraten, zumal er hier ja ohnehin schon ein unerwünschter Gast war. Man versuchte ihm mit samt einem Kissen von der Treppe zu stoßen, um ihm den Schädel am unteren Ende zu brechen. Mordanschlag auf einer Mission … Natoyama Kyouya hat sich lediglich eine Beule und Nasenbluten eingefangen., formulierte er in Gedanken und linste herüber zu seinen Sitznachbarn. Er ärgerte sich nicht darüber, dass der dicke Shinji behauptete, dass ER das alles gemacht hätte. Im Prinzip hatte er lediglich den Tisch gedeckt und mehr nicht. Er war ein dummes Gör, er sollte ihm sein Gehirngespinst noch so lange lassen, bis ihn ein anderer in die richtige Richtung wies. Er dachte sich, dass er einfach nur die Aufmerksamkeit und Achtung der anderen wollte, so wie es scheinbar jedes kleine Kind nötig hatte. Zurzeit war der Weißschopf schlechter Laune, lies es allerdings nicht nach außen wirken. Er wirkte träge, wie schon vor wenigen Stunden, als er das erste mal das Anwesen betrat. Dennoch funkelten seine träge dreinblickenden Smaragdaugen ein wenig. Er spürte die Blicke eines Kindes auf sich, warf einen Blick in die Runde und sah nur noch, wie der kleine Haruto nach hinten weg kippte. Der junge Shinobi wirkte verwirrt, als er schließlich einen wenig Blut schmecken konnte. Der Junge konnte Blut nicht sehen und war in Ohnmacht gefallen. Er zückte eine Serviette und hielt sie sich wieder an die Nase, nachdem er das restliche Blut von sich gewischt hatte, so dass man es nicht mehr sehen konnte. Er fühlte sich ein wenig verantwortlich für den schüchternen Jungen, auch wenn das schlechte Gewissen eigentlich dessen Bruder Daichi gelten sollte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Haruto-kun?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fragte er leise und kniete sich neben den ohnmächtigen Jungen, der langsam wieder zu blinzeln begann. Er hielt sich das Tuch weiterhin an die blutende Nase und blickte seine beiden Teamkolleginnen an, die ihm irgendwie helfen mussten. Er hatte keine Ahnung, wie er in solch einer Situation handeln sollte und er unterstrich im Moment einfach das Klischee, das Frauen bessere Helfer in solchen Dingen waren. Immerhin hatte er jenes beseitigt, dass sich Frauen hinter den Herd schwangen, was schließlich er getan hatte – auch wenn er kein großer Meister der Küche war.[/FONT][/FONT][FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif] »Bluuuuut.«[/FONT][/FONT][FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif], winselte der Kleine. Die anderen Kinder schienen wirklich still zu sein oder der Natoyama konzentrierte sich im Moment wirklich nur auf den kleinen, schüchternen Haruto. Ein Shinobi würde er wohl nicht werden. Und dann gab es noch ein Rummsen. Jemand hatte die Tür zugeschlagen und schnellte die Treppen hinauf. Ein Blick in die Runde verriet, dass es Daichi sein musste. Man hörte Poltern und schließlich wieder schnelles Stampfen, als er wieder im Esszimmer angelangt war und seinem Bruder ein Tuch um die Augen band. Absurd, aber so würde er immerhin kein Blut mehr sehen müssen.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]Der junge Weißschopf schüttelte den Kopf, hielt sich mit einer Hand die Serviette an die Nase und hob mit der anderen den Oberkörper des Schüchternen an, so dass dieser wieder aufrecht auf seinem Sitzkissen am Tisch saß. Daichi schien noch eine Idee zu haben, rannte wieder auf den Flur und war in wenigen Sekunden mit einem Tuch und Klebeband bewaffnet zurück. Er sprang auf Kyouyas Schultern, so dass er schwankte und mit den Armen herumwirbelte. Er war verwirrt, konnte jetzt aber keine Gewalt gegenüber eines kleinen Wehrlosen anwenden. In wenigen Sekunden konnte der Shinobi nur noch durch seinen Mund atmen, denn an seiner Nase war ein Tuch befestigt, das durch das Klebeband, was der Dunkelhaarige um seinen Kopf geschlungen hatte, festgeklebt. Es würde verdammt weh tun, wenn er das Klebeband aus seiner weißen Mähne ziehen würde.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Ririri und Nanana müssen abpacken!«[/FONT][/FONT][FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif], beschloss Shinji mit verschränkten Armen vor der Brust und hochgelegtem Kinn. Die anderen Kindern freuten sich, sprangen von ihren Plätzen. Tama blieb sitzen und bot zusammen mit Daichi ihre Hilfe an. Miu und Rui wollten mit ihren Puppen spielen. Der Natoyama fand, dass das ganze wieder in einem Chaos endete.[/FONT][/FONT]
 

Chikamatsu Nanashi

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Nach diesem kleinen Ungeschick mit der Müslischachtel folgte auch schon die nächste Überraschung. Noch während Nanashi die Hand Daichis beruhigt losgelassen hatte, viel der Junge an ihrer anderen Seite auf einmal in Ohnmacht. Sehr schmerzhaft würde der Aufprall auf eines der herumliegenden Sitzkissen für Haruto sicherlich nicht sein, doch das jemand einfach so von einer Sekunde auf die nächste das Bewusstsein verlor war schon etwas seltsam. Besorgt lehnte sich die Weißhaarige über den kleinen Jungen, versuchte irgend etwas an ihm zu finden, was ihn in diese Situation gebracht haben musste. Doch an dem Jungen selbst war nichts zu finden. Schnell blickte Nanashi in die immernoch unruhige Runde, sah die Kinder am anderen Ende des Tisches mit dem auf dem Tisch verstreuten Müsli spielen und sah schlussendlich zu der zweiten weißhaarigen Person im Raum. "Ich habe doch gesagt leg dir ein Handtuch in den Nacken...", meinte Nanashi mehr zu sich selbst, als sie erneut Blut im Gesicht des Missionsleiters erkannte. Doch wenigstens schien Kyouya erkannt zu haben, dass er an der Ohnmacht des kleinen Jungen schuld sein musste und wischte sich erneut das Blut an seiner Nase mit einem Taschentuch ab. Als der Shinobi sich dann auch zu Haruto begab und sich mit ihm befasste, verschwand auf einmal Daichi aus dem Getümmel und rannte lautstark die Treppen hinauf. Ganze zwei Mal rannte Daichi in eines der oberen Zimmer, kam dann erst mit einer Augenbinde und daraufhin mit Klebeband wieder zurück. Als er dann erst die Augen seines Bruders, welcher inzwischen wieder unter den Lebenden weihte, mit dem Tuch verband um seine Sicht auf das Blut zu verhindern - nun er verhinderte im Grunde sogar, dass der kleine Junge überhaupt etwas sehen konnte, wollte Nanashi schon fast eingreifen. Doch seine zweite Aktion, die Nase ihres Missionsleiters mit Tuch und Klebeband zu versiegeln, machte es der Chikamatsu wirklich schwer, bei der Sache zu bleiben. Solch ein unnötiges Handeln hatte sie bisher noch nie erlebt. Als würde es nicht reichen den Natoyama oder Haruto einfach aus dem Zimmer zu bringen, nein, Daichi musste sofort drastische Sicherheitsmaßnahmen treffen. Teilweise belustigt, andererseits auch recht genervt schüttelte die Weißhaarige ihren Kopf, tauschte einen alles sagenden Blick mit der Aburame aus und erhob sich dann von dem Tisch. Mittlerweile befasste sich jedes der Kinder eher mit anderen Dingen, als dem Frühstücken, weshalb Nanashi darauf schloss, dass sie satt sein mussten. Ririchiyo schien dies wohl auch so zu sehen und begab sich schnurstracks zu Haruto, welcher nun wegen der Schwärze vor seinen Augen leicht in Panik geraten war. Mit ruhiger Stimme redete die Rosahaarige auf den labilen Jungen ein, nahm ihm die Augenbinde wieder ab und führte ihn aus dem Raum. Ich hoffe sie schafft es, ihn zu beruhigen. Wenn die Auftraggeber jetzt hereinplatzen würden sähen sie im Grunde nichts als Chaos...
Nanashi war voll und ganz unzufrieden mit der derzeitigen Situation, dass dies auch noch in ihrer allerersten Mission passierte setzte hierbei noch einen drauf. Mit einem recht grimmigen Blick - so grimmig das Gesicht einer niedlichen Elfjährigen denn werden konnte, ignorierte sie gekonnt Shinjis Aufforderung den Tisch abzuräumen und machte einen kurzen Sprint zur Türe, auf die die Zwillinge geradewegs zutänzelten. "Nicht so hastig ihr zwei. Ihr beiden helft mir beim Abräumen." Nicht nur das plötzliche auftauchen Nanashis schien die beiden Schwestern zu verwundern, sondern auch die Tatsache, dass sie beim Abräumen des Tisches helfen sollten und es eben nicht so geschah wie Shinji es wollte. Und auch Daichi und Tama schienen leicht verwirrt zu sein, hatten sie doch eben ihre Hilfe angeboten. "Ich räum das nicht weg, Mama macht das immer mit Tama! Wir gehen jetzt spielen!" Dies war die Antwort, welche Rui Nanashi entgegenwarf, ehe sie versuchte zwischen den Beinen der Kunoichi hindurchzuschlüpfen. Etwas schüchterner verhielt sich wiederum Miu, welche einfach nur zwischen dem Tisch und ihrer Schwester hin und herblickte. Mit etwas erhobener Stimme richtete sich Nanashi nun an Kyouya während sie Rui an ihrem Oberteil festhielt. "Natoyama-kun, geh doch schonmal mit Daichi und Shinji raus in den Hof und zeig ihnen... ehm.. Irgendein Jutsu. Tama-chan, würdest du mit Mizuki mit ihm mitgehen? Ich werde euch dann folgen sobald wir mit Aufräumen fertig sind." Wie es nicht anders von Tama zu erwarten war, nickte sie nur kurz, schnappte sich dann die Kleinste im Bunde und war bereit Kyouya den Weg raus zum großen Garten des Hauses zu zeigen. Auch Daichi und Shinji schienen begeistert von der Idee Nanashis zu sein und so klemmte sich der Möchtegernshinobi erneut an das Bein des Missionsleiters, dicht gefolgt von dem neugierigen Shinji, welcher sich wie aus dem Nichts mit einer Chipstüte bewaffnet hatte. Nur die beiden Mädchen, welche immernoch von der Kunoichi festgehalten wurden, waren nicht sehr begeistert von dieser Idee. Erst als sich Nanashi zu ihnen herunterbeugte und ihnen etwas ins Ohr flüsterte, beruhigten sie sich, zauberten ein fröhliches Grinsen auf ihre Gesichter und machten sich ohne ein weiteres Wort daran, das Geschirr auf dem Esstisch einzusammeln. Geht doch... Gleich schnell ein weiteres Püppchen zusammenflicken dann sind sie und Mizuki hoffentlich auch noch in ein paar Stunden so gefügig. So verließen nun alle, außer die Heinzelmännchen das Zimmer, während sich Nanashi ebenfalls zu den fleißigen Zwillingen begab und den Tisch von sämtlichen Krümeln, Flecken und Resten befreite.
 
N

Natoyama Kyouya

Guest
[FONT=Verdana, sans-serif]Nachdem die Chikamatsu ein paar Anweisungen gegeben hatte – was Kyouya im Endeffekt nicht allzu sehr störte, er hatte derzeit keine Lust auf einen weiteren falsch verstanden Konflikt oder böse Blicke – begab er sich zusammen mit den beiden kleinen Jungen, der ältesten und der kleinsten nach draußen. Die Dunkelhaarige zeigte ihm den Weg und führte ihn, zusammen mit Daichi am Bein und Shinji dicht hinter ihm, in den großen Garten. Der junge Weißschopf war sich ziemlich sicher, dass die rosahaarige Aburame das mit Haruto wieder in den Griff kriegen würde. Ebenso schien er zu erahnen, dass sich die andere Kunoichi auch gut durchsetzen konnte. Er konnte sich einen guten ersten Eindruck von den beiden machen. Die Weißhaarige schien einen starken Charakter zu besitzen, hingegen schien Ririchiyo erst nur so zu wirken, ließ sich aber offenbar gut einschüchtern. Ob er das zu seinem Vorteil nutzen sollte? Er wusste es nicht recht und schleifte den jungen Dunkelhaarigen an seinem Bein hinter sich her und folgte Tama zum Hintergarten. Mizuki hüpfte an ihrer linken Hand herum und Kyouya fragte sich, ob er als kleines Kind auch so gute Laune gehabt hatte. Er war sich immerhin sicher, dass er nicht ständig geschlafen hatte und auch nicht allzu gut gelaunt gewesen sein konnte. Das wäre einfach nicht er gewesen, auch wenn sich der Charakter im Laufe der Zeit weiterentwickeln sollte. Irgendwann blieb die Brillenträgerin stehen und Mizuki wurde mit einem Ruck zum Stehen gebracht. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch sie biss sich auf die Unterlippe und versuchte es zu verbergen, als sie mit der freien Hand über ihre Augen wischte. Der Weißhaarige ignorierte dies, würde er jetzt auf sie einreden, würde sie vermutlich richtig anfangen zu weinen. Außerdem schien er es für richtig zu halten, wenn er sie nicht wissen ließ, dass er es bemerkt hatte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Zeigst du mir jetzt ein Jutsu?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fragte der Quälgeist. Kyouya schüttelte den Kopf und schüttelte ihn von seinem Bein. Er fiel auf den Boden, landete auf seinem Hinterteil und funkelte den Shinobi finster an. Kyouyas Funkeln war finsterer und schüchterte den Knirps scheinbar ein. Shinji schmatze und setzte sich auf einen grauen Stein, achtete nicht wirklich auf seine Umgebung und aß einfach seine Chips. Wie kam er so schnell an die Chips und warum … Der Weißschopf dachte erst gar nicht weiter darüber nach. Es war einfach die Erklärung für seine Fülle. [/FONT][FONT=Verdana, sans-serif]»Zeigst du mir JETZT ein Jutsu?«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], drängelte der Dunkelhaarige wieder. Wieder schüttelte der Weißschopf seinen Kopf und sah sich den Garten erst einmal an. Es war eine große Grünfläche, an den hinteren Seiten waren Blumenbeete zu sehen. Ganz hinten eine kleine Holzhütte und eine Art Baumhaus. Eine Schaukel, die aus einem Reifen und einem Seil bestand, baumelte an einem Ast herunter. Auf einmal zerrte etwas an seinem rechten Hosenbein. Der Junge drehte sich um und blickte in die großen Augen eines viel zu kleinen Mädchens. Nun, sie war für ihr Alter vermutlich groß genug, aber für ihn war sie doch ein Winzling. Und das sagte er selber als Winzling. Ein Junge, der gerade mal ein paar Zentimeter größer war als die jüngeren Kunoichi, die ihn auf dieser Mission begleiteten. Er fragte sich, was die Kleine von ihm wollte, als sie erneut an seinem Hosenbein zog und er sich deshalb in die Hocke begab. Jetzt war sie größer als er und zerrte mit einem Mal an dem Klebeband. Es brannte, als sie noch fester zog und ihm ein paar Haarsträhnen heraus riss und sein Gesicht vermutlich komplett enthaarte. Es waren zwar nur feine Härchen, die jeder Mensch besaß, doch würden diese ausgerissen und seine Haut eine rote Spur abbilden.[/FONT][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif][FONT=Verdana, sans-serif]»Itai! Matte! Matteee~!«[/FONT][FONT=Verdana, sans-serif], fing er an zu brüllen – soweit es ihm mit dem Klebeband halb über seinem Mund möglich war -, als er sich auf seinen Hintern fallen ließ und Mizuki sich auf seinen Bauch setzte und noch weiter zerrte. Er wollte nicht grob werden und er musste sich beherrschen, sie nicht von sich zu stoßen, so dass sie sich etwas tun könnte. Nein, er musste vorsichtig sein, immerhin schien sie wie ein Püppchen aus Glas zu sein. Vermutlich war sein Gejaule auch drinnen im Haus zu vernehmen. Daichi sah ganz perplex zu, Tama lachte sich ins Fäustchen und Shinji genoss die Show mit seiner Chipstüte. Es musste ja unheimlich spannend sein, wenn ein kleines Mädchen einen viel älteren Shinobi leiden ließ. Nun, irgendwie musste es ja amüsant sein, immerhin litt jemand. Aber wenn er selber derjenige war, der litt, war es nun mal etwas anderes. Er brüllte noch eine Weile und am Ende war sein Gesicht mit roten Streifen, Blut und Kratzern übersät. Die kleine hatte kleine Finger, aber umso schärfere Krallen, die sich in seine Haut gebohrt hatten, während sie ihm die feinen Härchen ausriss. Und auch die langen Zotteln, die am Klebeband am Hinterkopf klebten. Es hatte zwar eine Weile gedauert, aber immerhin war er diese lästigen Klebestreifen los. Dann sprang Daichi auf seinen Bauch, so dass Kyouya ihn sofort etwas zu grob von sich stieß. Tama beäugte das ganze etwas streng. Sie schien wirklich sehr erwachsen rüberzukommen, ob sie wirklich auch so dachte, konnte er noch nicht sagen. Sie war erst sieben und er war fast doppelt so alt wie sie. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie so dachte wie er. Vor allem nicht so kompliziert. Dann sprang der junge Shinobi auf und beschäftigte sich ein wenig mit Daichi und Mizuki, während Tama ein Buch las und im Gras lag und Shinji die Natur beobachtete, während er seine Chips fleißig aß. Er zeigte den beiden zwar keine Jutsu, doch konnte er Daichi ein paar Tricks beibringen, an denen auch die Kleinste sehr interessiert war. Er konnte Kinder zwar überhaupt nicht leiden, doch musste er zugeben, dass er etwas Spaß dabei hatte, sich mit den beiden zu beschäftigen. Er lernte schließlich auch dazu und er tat das, was sich seine Ziehmutter immer gewünscht hatte. Er hatte Kontakt zu anderen und lernte den Umgang mit jüngeren und etwa gleichaltrigen Kindern. Es schienen Stunden zu vergehen, wie es wirklich war, konnte er nicht sagen … er hatte keine Uhr dabei, konnte aber sehen, dass die Sonne sich schon lange nicht mehr im Osten aufhielt.[/FONT][/FONT]
 

Chikamatsu Nanashi

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Der Haufen an Müll, Speiseresten und dreckigem Geschirr, welcher von der Rasselbande auf dem Esstisch hinterlassen wurde, war wirklich nicht zu verachten. Es schien, als wäre die Hälfte der Speisen nicht etwa in dem Magen der Kinder gelandet, sondern einfach auf dem Boden oder eben neben den Tellern. Die umgefallene Müslischachtel hatte die Hälfte ihres Inhalts verstreut und sogar ein paar Safttropfen eines umgefallenen Bechers suchten ihren Weg hinunter auf den Boden. Die beiden Zwillinge, welche bereits eifrig bei der Arbeit waren, schienen dieses Chaos anscheinend schon gewohnt zu sein, doch für Nanashi war dies einfach nur unakzeptabel. Nachdem sie sich einen groben Überblick über das Ausmaß der Unordnung gemacht hatte, begab sie sich nun ebenfalls zurück zum Tisch und sammelte ersteinmal die Sitzkissen auf, um später schnell die Krümel und Flecken vom Boden entfernen zu können. Miu und Rui hatten sich zwar zuerst darüber beschwert, dass ausgerechnet sie sich um das Abdecken kümmern sollten, doch inzwischen schien es den kleinen Mädchen wohl sogar etwas Spaß zu machen. Die etwas lebhaftere Schwester nahm immer jeweils ein Teil vom Tisch und brachte es zur Spülablage, Miu lief ihr wie ein Schatten hinterher und nahm immer das Teil, welches in unmittelbarer Nähe des davor entnommenen Gegenstandes lag. So leerte sich der Tisch Schritt für Schritt, während Nanashi sich bereits einen kleinen Putzlappen mit Spülmittel bereitgelegt hatte. "Wenn Ki-chans Puppe fertig ist können wir Familie spielen!", schlug Rui begeistert ihrer Zwillingsschwester vor, welche begeistert nickte und ihren Vorschlag bekräftigte. "Ich will Mama sein!" Auch nickte nun begeistert und war mit der Rolle des Vaters wohl recht glücklich. So besprachen die beiden Mädchen noch unwichtige Details und deckten nun auch die letzten zwei Gläser und Teller ab. War anscheinend doch nicht so schlimm hm?... Wenigstens das Abdecken verlief ohne Probleme, weshalb sich die Kunoichi nun etwas entspannter an das Wischen des Tisches und des Bodens machte. Als sie jedoch sah, dass sich die beiden Mädchen nun anscheinend erneut in die Haare bekamen - es ging wohl darum, dass Rui ihrer Puppe die Haare abschneiden sollte, richtete sich Nanashi wieder auf und versuchte die Zwillinge erneut zu beruhigen. "Wie wäre es wenn ich Ruis Puppe einen kleinen Hut bastle? Schüttelt ihr noch eben die Krümel von den Sitzkissen? Und holt doch bitte schonmal Mizukis Puppe damit ich sie ganz machen kann ja?" Einen Moment lang dachten die Mädchen über Nanashis Vorschlag nach, nahmen sich lautlos jeweils eines der Kissen und fingen an damit rumzuwedeln. Das Entkrümeln hätte sicher auch auf eine andere Art und Weise vonstatten gehen können, doch wenigstens machten sie sich nützlich und waren wieder still. "Nanana. Ki-chans Puppe ist aber richtig kaputt... Der Arm ist ab!" Natürlich konnten die Mädchen keine Minute lang ruhig bleiben. Gerade hatte Nanashi den letzten Fleck auf dem riesigen Esstisch entfernt, wurde sie auch schon mit einem sehr merkwürdig klingenden Namen angesprochen. Nanana-was? Ist Nanashi jetzt zu anstrengend geworden?... Leicht schüttelte die Kunoichi ihren Kopf, lächelte dann die Zwillinge wieder an. "Keine Sorge, ich bekomme das schon hin. Bringt sie mal her dann sehe ich ja wie schlimm es ist." Kaum wurde ihnen diese Aufgabe anvertraut, hatten sie sie auch schon wieder vergessen, denn die Sitzkissen wurden nun einfach wieder auf den Stapel geschmissen und die beiden Mädchen verschwanden im Wohnbereich um die Puppe der Kleinsten zu suchen. "Meine Güte..." Da Tisch und Boden nun wieder sauber waren übernahm die Puppenspielerin nun einfach die Aufgabe der Zwillinge und begann, die Kissen noch schnell über dem Spülbecken auszuklopfen.
Wenige Minuten später ließ sich auch die Aburame wieder in dem Esszimmer blicken. Mit Haruto an der Hand, welcher nun nicht mehr weinte und auch wieder etwas Farbe im Gesicht hatte, suchte die rosahaarige den Raum nach den restlichen Kindern ab, starrte dann letztendlich Nanashi mit einem fragenden Blick an. "Ich habe alle raus zum Spielen geschickt. Geht ruhig auch schonmal raus, ich bin hier gleich fertig und dann komme ich mit den Zwillingen nach." Gesagt getan, die Aburame lächelte wie immer freundlich, verströmte ihre beruhigende Aura und ließ sich dann von Haruto an der Hand in den Garten führen. Schnell verteilte Nanashi noch die Sitzkissen wieder rund um den Tisch und wischte das dreckige Geschirr noch eben mit einem feuchten Lappen ab, ehe sie es abtrocknete und einfach an die Seite der Ablagefläche stellte. Später würden sie das Geschirr vielleicht wieder brauchen, weshalb es wohl unnötig wäre, das ganze nun wieder in den Schränken an ihren rechtmäßigen Platz zu räumen. "Ich hab sie gefundeeeen!" Schrie eine der Zwillinge - Nanashi konnte die Stimmen nicht wirklich auseinanderhalten - ehe beide wieder in das Esszimmer zurückgeschlendert kamen. Rui hatte die Puppe in der einen Hand, einen Stofffetzen, welcher wohl den Arm der Puppe darstellen sollte in der Anderen. Hinterher kam Miu, welche ein wenig beleidigt ihre Schwester verfolgte und irgendetwas davon murmelte, dass sie die Puppe gefunden hätte. Sofort griff die Kunoichi wieder in ihr kleines Beutelchen an ihrem Gürtel und zog erneut Nadel und Garn heraus. "Hier ist der Arm ab Nanana. Daichi hat ihn abgerissen! Er soll nicht immer alles kaputt machen!" Sofort nahm Nanashi Rui die beiden Teile der Puppe ab, ließ sich auf den Boden fallen und begann recht desinteressiert den Arm der Puppe zu bearbeiten. Ein großer Aufwand war es nun wirklich nicht, die Seiten des Armes wieder zusammenzunähen und daraufhin den Arm wieder an der Schulter des Püppchens zu befestigen, doch die Zwillinge schienen wie am Anfang dieser Mission unglaublich begeistert von diesem Handwerk zu sein. "Sagt ma, schimpft eure Mutter nicht mit Daichi wenn er soetwas anstellt?" Zwar war diese Information nicht wirklich von Bedeutung für die Chikamatsu, doch wenn sie schon ein paar Tage mit diesen Kindern verbringen musste, könnte sie ja trotzdem versuchen etwas zu verbessern. Diesmal war es Miu die antwortete, scheinbar hatte sie der Ergeiz gepackt, ihrer Schwester zuvor kommen zu wollen. "Doch Mama schimpft immer mit Daidai, aber er streckt ihr immer nur die Zunge raus und rennt dann weg.. Nur wenn Papa mal schimpft ist er für ein paar Tage brav." Und dann meldete sich wie erwartet auch Rui zu Wort, deren Augen immernoch auf den Fingern Nanashis hafteten. "Ich glaube Daidai mag keine Puppen. Er mag nur Shinobi und so, er will uns immer ärgern und mit mir kämpfen..." Erneut formte Nanashi mit dem Endstück des Fadens einen Knoten, zog ihn zusammen und biss das letzte Stück mit den Zähnen ab. "Ich werde ihn später mal darauf ansprechen ok? Vielleicht kann ich ihn dazu bringen euch in Zukunft in Ruhe zu lassen. So.. fertig. Dann lasst uns Mizuki-chan überraschen!" Das leblose Püppchen wurde kurz vor den Augen der Zwillinge präsentiert, dann an Miu übergeben, welche bereits sehnsüchtig mit ihren Armen nach der Puppe griff und dann standen die drei Mädchen auf und begaben sich endlich wie der Rest der Gruppe zum Garten. "Nanana, du hast den Hut vergessen!" Forderte Rui ungeduldig an der Rechten Nanashis. Einen Moment lang überlegte die Kunoichi, woraus sie einen solchen Hut fertigen könnte, griff daraufhin in eine andere der vielen Taschen und zog einen gelben Stofffetzen heraus. Hm die brauche ich eigentlich um Kiko flicken zu können.. Aber nützt nix. Während des Gangs begann die Puppenspielerin nun noch schnell ein Art Mütze aus dem Stofffetzen zu fertigen, übergab ihn dann Rui, welche sich so darüber freute als wäre es etwas sehr Wertvolles.
Endlich hatten die Mädchen dann die Gartentüre erreicht, öffneten diese und betraten die doch große grüne Rasenfläche, auf der einige der Kinder rumrannten, Tama ein Buch las und Haruto neben ihr saß und ein Bild von Ririchiyo malte, welche sich wohl mit Shinji beschäftigte. Daichi schien wieder irgendwelche Angriffe zu üben - Nanashi hoffte nur, dass der Natoyama dem Jungen nicht irgend welche gefährlichen Dinge beigebracht hatte. Auch die Zwillinge rannten nun direkt zu Mizuki, zeigten ihr das Püppchen und die Kleinste im Bunde fing sofort an vor Freude zu heulen, knuddelte das Stück Stoff innig und zog sich dann mit ihren älteren Schwestern in eine andere Ecke des Gartens zurück um dort Familie zu spielen. Endlich etwas Ruhe.. Nanashi nutzte diesen Moment um sich auch mal ein paar Minuten auszuruhen und legte sich einfach mal neben Tama auf den Rasen. Sie beobachtete ein wenig, wie Kyouya sich gegen die stürmischen Bewegungen Daichis wehrte, merkte das Haruto wohl wirklich Talent hatte und las ein paar Zeilen im Buch der Ältesten mit, welche sich schüchtern ein wenig zur Seite drehte, damit Nanashi ihr nicht ins Buch schauen konnte. Alles in einem eine wirklich schöne kleine Pause für die Kunoichi. Innerlich hoffte sie, dass es wenigstens für ein paar Stunden so ruhig bleiben würde.
 
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Während des Frühstücks verhielt sich Ririchiyo eher ruhig. Dies lag zu einem großen Teil daran, dass sie die Kinder allesamt beim Essen noch einmal genauer unter die Lupe nehmen wollte. Gerade am Tisch zeigten Kids immer ihr wahres Gesicht, wie ihre kleine biestige Schwester auch gern bewies. Also beobachtete sie die sieben kleinen Zwerge bei ihrer Mahlzeit. Da war einmal Tama, die sich mehr um alles andere kümmerte, als um sich selbst und auch Daichi fiel auf, der irgendwie versuchte noch nebenher, während er selbst aß, allen anderen unter die Arme zu greifen. Bei ihm ging das im Gegensatz zu Tama allerdings meist in die Hose… Wahrscheinlich nahm er sich ein Beispiel an ihr und versagte dann… Sicher ärgerlich für den ehrgeizigen Jungen, aber das musste er eben lernen. Die beiden Zwillinge wirkten sogar beim Essen zusammengehörig. Sie reichten sich gegenseitig fast wortlos was sie brauchten, zeigten aber dennoch immer wieder die unterschiedlichen Charakterzüge. Haruto hingegen brauchte eine Weile um sich zu entscheiden, und natürlich auch Nanashis Hilfe, versuchte dann aber allein zurechtzukommen. Den kleinen dicken Shinji sah man nie mit leerem Mund und Mizuki, das kleinste Engelchen, versuchte auch zu helfen. Allerdings eskalierte genau diese Situation, als die Kleinste die Packung umwarf und verlegen das Gesicht verdeckte, während die anderen sich köstlich über sie amüsierten. Ein böser Blick von Ririchiyo ging zu den beiden Mädchen, welche sofort wieder Ruhe gaben und Nanashi kümmerte sich um den Messerschwinger. Die Aburame tätschelte der Kleinsten den Kopf und sagte ihr, dass das nicht schlimm war, als sie das Müsli einfach wieder dorthin verfrachtete, wo es hingehörte. Als die Kunoichi nun dachte die Gefahr wäre gebannt und sich daran machte Mizuki laut ihren Wünschen etwas Essbares vorzubereiten, bahnte sich die nächste kleine Katastrophe an, in der Haruto nach hinten weg knickte. Etwas ungläubig beobachtete Ririchiyo die folgende Reaktion von Daichi, welcher mit Tüchern und Klebeband hantierte, nachdem er davongerannt war. Seufzend, aber irgendwie auch schmunzelnd, beschloss sie nichts zu unternehmen. Wenn Kyouya der Meinung war, dass er das alles allein super gut konnte, würde Ririchiyo sich einfach aus seinem Kram heraushalten. Stattdessen machte sie sich weiter daran Mizuki etwas zu Essen zu machen, während das Mädchen abgelenkt ihre Geschwister bestaunte. Was setzte sich Kyouya auch mit blutender Nase an den Essenstisch? Wirklich appetitlich war das nicht… Nachdem die Situation nun so zugespitzt war, traf sie ein Blick von Nanashi, der ihr zeigte, dass sie nun eingreifen sollten. Sie stellte der Kleinsten das Essen hin, stand auf und ging zum blinden Haruto, welcher in der Dunkelheit eher irritiert und verzweifelt, als gerettet erschien. Ririchiyo nahm ihn an die Hand und drehte ihn zu sich, bevor sie ihm die Binde abnahm. Danach führte sie den Kleinen mit ein paar netten Worten aus dem Raum…
Zusammen mit ihm ging sie in eines der Badezimmer und wies ihn an sein Gesicht mal kalt zu waschen. Nachdem er umgeklappt war, hielt sie das für eine gute Idee. Er hörte ohnehin brav auf jedes Wort, auch wenn er nun noch verschüchterter und verwirrter als zuvor schien. Nachdem er dies getan hatte, irrte er nach wie vor kreidebleich zur Tür, als Ririchiyo ihn an der Hand packte und sich vor ihn kniete, um ihm noch einmal gut zuzureden. Nebenan hörte sie, wie die andere abräumten, zeitgleich mit dem Knurren des Magens von Haruto. Er hatte ja gar keine Zeit zum Essen gehabt. Traurig jammerte der Junge nach seinem Müsli, als Ririchiyo ihm den Kopf tätschelte und versprach, dass sie ihm gleich welches machte. Sie nahm ihn auf den Arm, weil er noch immer etwas wacklig schien und brachte ihn in die Küche, wo bereits das Müsli stand, damit er sich welches nehmen konnte. »Wenn du fertig bist, stell deine Schüssel in die Spüle und komm mit raus, ja?« Der Junge nickte und nachdem sie ihm noch einmal tröstend über den Kopf getätschelt hatte, ging sie aus dem Raum. Der Kleine wirkte zwar sehr unbeholfen, schien aber nicht so bedrohlich wie die anderen Jungen… Dennoch legte er großen Wert darauf Ririchiyo vorher zu zeigen, wo es nach draußen ging, was sie natürlich nicht ablehnte. Als sie an Nanashi vorbeiging, war diese noch immer am Abräumen und Riri sagte ihr knapp bescheid, dass sie nun mit nach draußen ging…
Dort angekommen, hörte sie aber zunächst Schmerzensschreie von Kyouya, die sie dazu veranlassten schneller zu dem Jungen zu gehen. Langsam hatte Riri das Gefühl, dass er mehr Unglück anzog, als die Kinder überhaupt machen konnten. Zumindest machten die Kids mit Nanashi und Riri nicht solche Scherze, wie mit dem Weißschopf. Musste sicher an seiner verklemmten und strengen Art liegen, dass sie ihn so herausforderten. Kinder spüren es genau, wenn sie unerwünscht sind… Sie sah nach, was die Jungen taten, doch als sie feststellte, dass er nur vom Klebeband befreit und etwas besprungen wurde, ging sie langsamer etwas woanders mit hin. Sollte er mal lernen damit fertig zu werden. Kurz darauf kam der kleine Haruto heraus und blieb erstmal eine Weile neben den anderen Jungen stehen, um sie zu beobachten. Das schien nicht wirklich etwas für ihn zu sein… Riri schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, woraufhin er aber entschied lieber zu Tama zu gehen. Als die Zwillinge rausnahmen, schnappten sie sich die Kleinste und spielten mit ihr. Also waren nun alle mehr oder weniger beschäftigt. Nanashi gesellte sich zu Tama, während Ririchiyo entschloss etwas mit den drei Mädchen zu spielen. Gerade als sie sich ausgemacht hatten, welchen Teil des Familienspiels die rosahaarige Aburame einnahm, wurde die angenehme Idylle von einem lauten Geräusch unterbrochen, aus der Richtung der Jungen… Das konnte ja nur auf Daichis Kosten gehen, oder? Ein Blick in die Richtung verriet, dass Kyouya schon wieder am Erdboden lag… »Ohje… Ich spiele nachher mit euch, ja?« Etwas traurig ließen die Mädchen sie gehen… Erstmal musste sie sich um den Teamleiter kümmern, der schon wieder ein K.O. gegen Kinder einstecken musste… Bei ihm angekommen, seufzte Ririchiyo. Zwar war sie wieder besorgt um den Jungen, doch so langsam nervte es sogar das süße Aburamemädchen, dass der Natoyama das Unglück quasi anzog. Während Daichi und Shinji sich unschuldig versteckten, kümmerte sich Ririchiyo um den Zustand des Jungen, der etwas neben der Spur wirkte. »Nanashi-san? Natoyama-san braucht, glaube ich, eine Auszeit…« Sicher verstand sie den Wink mit dem Zaunpfahl, oder?
 
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