Aktuelles

Osten des Feuerreichs - S-Rang-Mission - Strand

M

Mameha Junko

Guest
Kayros und Itoe schienen ob der Offenbarung verblüfft. Kein Wunder, Junko hatte genauso reagiert, auch wenn sie die Angelegenheit auf die harte Tour hatte erfahren müssen. Beide schienen erwartungsgemäß einen Augenblick zu brauchen, um die Information zu verdauen, wobei Kayros eher traurig und verzweifelt schien, während die Hyuuga frustriert schien. Irgendwie konnte Junko es den beiden nicht verdenken. Auch sie erinnerte sich in diesem Moment an die erste Begegnung dieser drei mit Hiroshi. Ein Sommertag, die Ergebnisse eines Versteckspiels, Ryoichi hatte irgendwelche Pflanzen geschreddert und Kayros hatte Mehl verteilt. Junko war dieser Tag noch besonders gut in Erinnerung, da sie als Akademieschülerin an die Gruppe herangetreten war, und ihr Stirnband im Laufe des Tages das erste Mal angelegt hatte. In der Dämmerung hatten sich Ryoichi, Kayros und sie selbst in den Wald geschlichen, gefolgt von der neugierigen Itoe, nur um auf den vor Selbstbewusstsein strotzenden Hiroshi zu treffen, frisch durch sein erstes Chuuninexamen gefallen. Er hatte schon zu dem Zeitpunkt angefangen, sie zu verspotten, während die Begegnung zwischen Itoe und ihm Kunaiträchtig und scharf gewesen war. Und jetzt? Jetzt befand sich eine S-Rang-Mission unter der Leitung von Chuunin Mameha Junko, und sie überlegte gerade fieberhaft, wie sie ihren Kameraden am besten zurückholen und ggf. um die Ecke bringen konnte. Wie sehr sich das Blatt doch wenden konnte, und wie schnell sich die Zeiten änderten … nicht zu fassen. Es schien so lange, lange her, dieses Versteckspiel und die erste Begegnung. Die wenigsten wussten, dass Junko auch ihr Chuuninexamen mit Hiroshi bestritten hatte, und was dort geschehen war, wussten nur drei Menschen, und zwei davon waren die Genannten selbst. Fest stand, dass seither eine gewisse Animosität zwischen den beiden geherrscht hatte – Junko ihrerseits begegnete Hiroshi mit Arroganz, während der Ogawa die Meinung seiner Kollegin nicht ernst nahm. Im Nachhinein betrachtet kein Wunder, wenn man bedachte, dass er sein erstes Chuuninexamen bereits bestritten hatte, als sie noch in der Akademie saß.
Wie ging also Junko damit um, wenn Kayros traurig war und Itoe überfordert? Die Konoha-Chuunin war nicht nur angemessen wütend, sie war übermäßig wütend. Sie war bereit, für Dorf und Pflicht ihr eigenes Blut und noch besser das Blut des Feindes zu vergießen. Das war ihr Credo, ihre Lebensgrundlage, alles, wofür sie lernte und arbeitete. Hiroshi spuckte darauf, indem er sie verriet, so er sie denn verriet, und damit weckte er etwas sehr Gefährliches. Sollte sich der Verdacht auf Verrat nämlich bestätigen (was immer noch nicht der Fall war – er konnte sich immer noch rausreden), war die Sache sehr persönlich.
Kayros riet zum Angriff, Itoe riet zu Diplomatie mit Plan B und C. Für einen Augenblick verspürte Junko tatsächlich Stolz, auch wenn sie es nie zugeben würde – Kayros demonstrierte gerade enormes Pflichtgefühl, welches sie ihm nicht zugetraut hatte, indem er sich trotz offensichtlicher persönlicher Zweifel an die Situation anpasste, während die Hyuuga einen taktischen Sinn zu entwickeln schien. Löblich, löblich, auch wenn Itoe offenbar nicht ganz vergessen hatte, dass da eine nicht ganz definierte, aber immerhin existente Bindung zwischen der Chuunin und einem gewissen Kiri-Nin bestand. Inwiefern man diese ausreizen konnte, galt es noch herauszufinden. Was die Diplomatie anging, war dies ohnehin Junkos erster Plan gewesen, da sie selbst auch nicht glaubte, dass man sich den schwer verletzten Hiroshi als Sora-Nin aufbürden sollte.
„Machen wir es so.“ Junko nickte in Itoes Richtung und bedeutete Kayros mit einer kurzen Geste, eine Position zu beziehen, die ihm die Rückendeckung erleichtern würde, während sie sich Itoe zuwendete. Allerdings musste die Kunoichi mit Überraschung feststellen, dass sie einen Augenblick schwankte und ihr schwarz vor Augen wurde – wurde sie jetzt etwa weich? Sie hatte keine Zeit für sowas! Man muss an dieser Stelle betonen, dass sich die Chuunin augenblicklich wieder fing, aber es sei auch darauf hingewiesen, dass sie sich nicht mehr in bester Verfassung befand. Sie hatte einen Kagebunshin geformt, ein Sandgefängnis überlebt und war danach festgesetzt worden, während sie sich jetzt mit Verrat auseinandersetzen musste. Sie merkte erst jetzt, als sie erneut in Aktion treten wollte, dass sie dann doch sowohl mental als auch körperlich erschöpfter war, als sie sich zugestehen wollte. Hiroshis Verrat, die beiden Begegnungen mit Yuto, das innere Chaos, die Spionage von Niyazes Seite, das Gespräch mit Itoe – das alles hatte erschöpft. Merkwürdig, dabei hatte sie doch nur geredet. Niemals hätte Junko gedacht, dass man dadurch belastet werden könnte. Nun, man musste sich auch in Zukunft dagegen stählen, nicht wahr?
„Geh vor … ich glaube, mindestens einer von ihnen ist nicht so sonderlich gut auf mich zu sprechen.“ Dies war eine etwas matte Anweisung an Itoe, die ihr deutlich aufzeigen sollte, dass es keine Aufklärung mit Yuto gegeben hatte – zumindest keine zufrieden stellende Aufklärung. Junko ihrerseits hing immer noch in der Luft, egal ob er meinte, sie sei quitt. Sie hatte immer noch nicht raus, warum er sie trotz aller Gefahr einfach losgelassen hatte – natürlich war sie dankbar und hatte da auch so einen Verdacht, der schon wieder dazu erdacht war, sie zu rühren, aber selbst dann konnte sie nicht selbst in Verhandlung treten. Daisuke würde den Braten riechen. Yuto würde eine Falle vermuten, da er sie schlicht und ergreifend ein wenig zu gut kannte, um innerhalb der Pflichterfüllung ehrliche und uneigennützige Herangehensweisen zu vermuten. Darum war es eigentlich keine schlechte Idee, die Hyuuga vorzuschicken, die doch den Ruf genoss, unflexibel, aber irgendwie ehrenhaft zu sein.
 

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun, eigentlich war Itoe davon ausgegangen, dass Junko diese Verhandlungen führen würde, da sie (im Kopf Itoes) viel mehr Möglichkeiten hatte. Mal eben Yuto küssen, ihm ne halbe Brust zeigen, was ihr auch einfiel – Itoe war überzeugt gewesen, dass die Chuunin das hätte gebacken bekommen, und zwar mit Streuseln und Sahnehäubchen. Daher kam es überraschend, dass Yuto wohl nicht gut auf Junko zu sprechen wäre. Das machte das ganze komplizierter und zu einem kleinen Problem. Die Hyuuga hatte keinen Grund an der Aussage ihrer Kollegin zu zweifeln, weshalb es da nur einen logischen Schluss zu ziehen gab.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wenn das wahr ist, sollte ich das vielleicht alleine machen.“ Denn alleine die Gegenwart Junkos könnte die Dinge verkomplizieren, von einem Grad von Eins bis hoch zur Zehn. In Itoes Kopf spielten sich gerade einige Bilder ab, Gedanken zogen vorbei und ihr Körper fühlte sich etwas wärmer an als sonst. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber Itoe wusste was zu tun war. Gefühle und Gedanken unterdrücken, Pokerface aufsetzen und die Verhandlung möglichst glatt über die Bühne bringen. In der Theorie einfach, würde dieser Plan in der Realität einige unangenehme Wendungen annehmen. Alles egal, sagte sich Itoe und legte sich einige Worte und Argumente zurecht. Dies war ihr erstes... 'berufliches' Gespräch mit dem Feind aus Soragakure, weshalb ein wenig Nervenflattern erlaubt war. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe nickte ihren beiden Teamkollegen zu und verabschiedete sich mit den Worten „Ihr kennt den Plan, haltet euch bereit.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Junko würde in den Kampf eingreifen, sollte Itoes Mundwerk versagen und Kayros würde Hiroshi bergen. Ob das so klappte? Ob es dazu kam? Oder endete all das am Ende in einem riesigen Splatter-Epos? [/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif]Sand wurde aufgewirbelt und Itoe tauchte in sicherer Entfernung zu den Sora-Nins am Strand auf. Sie hielt den Kopf oben, zeigte nichts als Selbstvertrauen – und gehobene Hände, deren Handflächen zu Yuto und Daisuke zeigten. Wie auch die Geste Hiroshis schränkte sie das nicht im geringsten ein, es war, wie bereits gesagt, nur eine Geste. Auch wussten die beiden, dass Itoe Nahkämpferin war. Auf diese Entfernung konnte sie nicht einmal dem schlafenden Hiroshi ein Haar krümmen, weshalb das Mädchen gerade ungefährlicher war als die Sandkörner unter Daisukes Füßen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe stand in dieser Pose einige Sekunden still, ließ den beiden Jungen Zeit sich auf die Veränderung in Form ihres Auftauchens einzustellen. Ihnen würde schon längst klar sein worum es ging. Itoe rief sich die Worte wieder in den Kopf, die sie sich zurechtgelegt hatte. Dann schüttelte sie diese einmal kräftig, warf sie auf den Boden und stampfte sie in den Sand. Sie hatte sich letztendlich für eine ehrliche Konversation entschieden, die Fakten wurden auf den sandigen Tisch gelegt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich weiß nicht ob an dieser Stelle eine redegewandte Einleitung oder eine Demonstration der eigenen Kräfte angemessen ist, daher lass ich sowohl das eine, als auch das andere und fasse mich möglichst kurz. Ich bitte euch, Ogawa Hiroshi auszuhändigen.“ Ja, Itoe bat sie. Sie forderte nicht, sie stellte keine Bedingungen. Sie bat. Das erschien ihr taktisch am klügsten. „Er ist schwer verwundet und braucht dringend medizinische Versorgung - wir haben bereits welche angefordert.“ Nun, dieses Argument war zurechtgelegt. Aber es entsprach auch der Wahrheit. Dennoch schüttelte Itoe nun den Kopf, ließ die Hände sinken und trat einen Schritt näher. Ihr war klar, dass wohl jeder Junko in dieser Verhandlungsposition erwartet hatte und sie hoffte, dass Daisuke und Yuto dieses Gespräch nicht für eine Ablenkung hielten, damit Junko zuschlagen konnte. Das wäre nämlich wirklich gewaltig bescheuert – von Seiten Itoe, Kayros & Junko.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Yuto-san, du weißt, wir haben hier keine Wahlmöglichkeiten.“ Die ernste, selbstsichere Schale war von Itoes Gesicht abgefallen. Man konnte eine Spur von Trauer und Frustration erkennen. Kein Zweifel, sie meinte jedes gesprochene Wort genauso wie sie es sagte und diese ganze Situation fiel ihr nicht leicht, sie ging ihr ans Herz und an die Nerven.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Bitte, lasst uns ihn einfach verarzten und mit nach Hause nehmen.“ [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]So ehrlich und offen wurde normalerweise wohl keine Verhandlung geführt, aber die Umstände waren auch etwas anders als sie im Lehrbuch notiert waren. Oder gab es irgend eine Rubrik die „flüchtig gesehen“, „abgeschlabbert & abgestochen“ und „Freundschaft?“ kombinierte und Lösungsvorschläge lieferte? Eben.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe hatte den Sora-Nins mit Absicht nicht gedroht. Sie wussten, dass um Hiroshis Körper gekämpft werden musste, wenn sie sich weigerten (was in den Augen Itoes noch immer auf der Stumpfsinnigkeitsskala zwischen Rosa Butter und Kühlschränken für Eskimos rangierte). Itoe konnte nun also nichts anderes tun als abzuwarten, zu hoffen, und irgendwie ein wenig mitgenommen auszusehen. [/FONT]
 

Hiragana Kayros

Well-Known Member
Beiträge
1.684
Alter
18 Jahre
Größe
176 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Die drei Ninja mussten mehr als zuvor ein Team bilden, und Itoe fing wieder mit den Sticheleien an? Zumindest wusste Kayros nun, dass es sich um die "alte" Itoe handelte. Die kannte er wenigstens ein wenig. Und dass konnte nur bedeuten, dass sie auch ihre ganze Kunst aufbringen würde, sollte es zum Kampf kommen. Tsk, Hyuuga halt. Fehlte hier die Schlagfertigkeit? Stimmt, aber es lag daran, dass sich Kayros Sorgen um Hiroshi machte, nicht, weil er Itoe nicht gern eins ausgewischt hatte.Wie ihr seht, alles beim Alten. Die beiden Streithähne könnten sich ja vertragen, wenn sie zuhause wären. Oh ja, das war jetzt ironisch. Itoe schlug Diplomatie vor, Junko stimmte zu. Und Kayros fügte sich. Aber er wollte seine Bedenken trotzdem zum Besten geben - beziehungsweise eine Art Rat erteilen, weil er wusste, dass die beiden sich recht sicher waren, was sie taten: "Yuto und Daisuke wurden von euch vorhin angegriffen. Junko hat den Kleinen beschossen, mitsamt alle anderen außer den Rotschopf, daher wird Letzterer besonders schlecht auf Leute aus Shiro zu sprechen sein. Und er ist ungeduldig. Ein Taijutsuka halt." Beispiele gefällig? Ryoichi, Karura, Itoe ein wenig und Tsyoshi. Und Sensei Tenchiro, wohlbemerkt. "Brecht lieber die Diplomatie zu früh ab, bevor ihr euch eine von dem da fangt. Dann nämlich werdet ihr wohl nicht mehr aufstehen." Klingt eventuell einleuchtend, aber Kayros wusste, dass dieses Szenario nicht stattfinden würde, solange kein weiterer Shinobi der Feinde auftauchte. So war es halt, wenn man seinen Feind zum Freund hatte, und wenn man einen Freund retten wollte, der scheinbar zum Feind wurde. Verwirrend? Egal, der Hiragana kramte lieber in seinen Taschen, während die Kunoichis die erneute Diplomatie aufnahmen. Die wievielte war es eigentlich heute? Junko war mit ihrem Kagebunshin schon einmal hier gewesen, Itoe hat Kibo getroffen, Hiroshi wollte Junko verkaufen, und nun schon wieder ein Versuch, mit dem Feind zu feilschen. Aller guten Dinge sind vier? Hoffen wirs, denn Shiro-Ninja wissen einfach nicht, wann Schluss ist. Ein Gerücht? Man weiß es nicht.

Bevor die beiden aufbrachen, hatte die Kunoichi eine neue Idee. Sie wollte allein die Verhandlungen führen. "Gewagt", meinte Kayros bloß. Schließlich wussten die beiden mit dem Kiri-Symbol, dass Junko noch irgendwo hier herumkreuchte. Aber eine bessere Idee auszuarbeiten würde Zeit kosten... und Hideki hat nichts davon verlauten lassen, dass er diesen Eishun erledigt oder sonstwie unschädlich gemacht hatte. Nur die beiden Kiri-Nin haben ihren Funkspruch erhalten. Während Kayros und Junko allein waren, fasste der Shinobi den Entschluss, Junko erst einmal über die Vorkommnisse zu unterrichten. Dieses Reden würde ihn von seiner Sorge ablenken. Also, der Reihe nach: "Hideki beherrscht irgendeine Kunst, um andere Leute aufzuspüren. Allerdings kann er nicht genau erkennen, wer sich nähert. Allerdings konnte er auf irgendeine Art Kibo erkennen, einen gewissen Medic namens Kyocha Eishun nicht. Hideki hat mich fortgeschickt, während sich die Hyuuga um Kibo gekümmert hatte. Ich habe die beiden so lange beobachtet, bis Itoe mich zu euch gerufen hatte. Bis dato war kein Kampf. Wer weiß, vielleicht kooperieren die beiden und sind zu den Dieben gegangen. Andernfalls kann ich mir nicht vorstellen, warum wir nichts von Hideki hören. So rein gar nichts..." Bisher ist also alles friedlich verlaufen. Oh, eine Person fehlte noch in dem Spektakel. "Dieses Mädchen hat Itoe nicht mehr wieder gesehen, sie ist folglich bei Niyaze und den anderen." Hatten sie das Artefakt - wollen wir es einmal so nennen - schon gefunden? Oder waren sie womöglich schon auf den Rückweg? Oder brauchten sie gar Hilfe? "Wenn wir Hiroshi haben, muss einer von uns ihn zurückbringen ins Dorf, die anderen beiden müssen zu Niyaze. Wer von uns beiden sollte also gehen? Itoes Augen werden wir brauchen, aber auch meine Medizinerfahrung und deine Führungsrolle." Fragen über Fragen. Aber erst einmal hieß es ruhig sein, Itoe nämlich verhandelte. Haben alle ihr Popcorn? Obwohl... soviel zu hören gab es bei der Entfernung sowieso nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Iwamoto Yuto

Chuunin
Beiträge
1.416
Alter
18 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
Link
Hach, so ein Fläschchen voll mit Grünem Tee war doch wirklich etwas herrliches. Erfrischend, ein angenehmer Geschmack und grün war das Getränk auch noch - was wollte man mehr? Nun gut, grün gab es hier an der Waldgrenze, demnach also zwischen Küste und Wald, genügend, doch noch etwas mehr war natürlich nicht schlecht. Wenn nun noch ein Liegestuhl, samt Sonnenschirm, zufälligerweise in der Gegend rumstehen würde, dann wäre es wohl wirklich ein wunderschöner Ausflug in das Feuerreich gewesen. Aber eben nur wenn.
Gewisse bewusstlose Personen, Rauchwolken und sehr seltsame Funksprüche, die einem mitteilten, dass man doch feindliche Aktionen einstellen sollte, zerrissen dieses eigentlich schöne Gesamtbild. Man konnte eben wirklich nicht alles haben und nie kam es mal so wie man es sich wünschte. Typisch. Als ob man dann noch die Kirsche auf das Sahnehäubchen setzen wollte, änderte sich die Szenerie abrupt und eine schwarzhaarige Kunoichi erschien einige Meter von ihnen entfernt. Natürlich gehörte diese Person nicht zu den Sora-Nin, noch würde sie wohl ebenfalls einen Liegestuhl und Sonnenschirm verlangen - oder gar nach einer Flasche Tee fragen? Doch... irgendwoher kam ihm diese Person verdächtig bekannt vor, während diese ihnen friedlich die Handflächen entgegenstreckte und sich damit wohl nicht auf einen Kampf einlassen wollte. Auf einen Handel jedoch schien das ganze schon viel eher hinauszulaufen. Während nun ein Teil also den Worten lauschte und diese innerlich kommentierte, zermaterte sich der andere Teil den nicht vorhandenen Kopf darüber, wer sie denn war bzw. wo er sie schonmal gesehen hatte; erschreckend wie viele Personen er aus der anderen Fraktion kannte, zumindest wenn man es mal von einem feindlichen Standpunkt aus betrachtete.
"Woher..." Scheinbar schien die Zeit, das schwarzhaarige Mädchen zu drängen, denn weder eine kurze Vorstellung, noch eine hübsche Einleitung wollte sie zum besten geben. Verlangte ja niemand, wobei es eigentlich doch recht nett gewesen wäre, aber gut. Das sie Hiroshi wollten war natürlich klar, er konnte irgendetwas seltsames mit Sand anstellen, wobei man sich natürlich nicht sicher sein konnte, ob es denn nur eine spezielle Art des Erdelementes war oder eben doch ein Bluterbe, generell spielte es aber keine Rolle, denn er war einer von ihnen. Demnach also, egal ob sie ihm freundlich gesinnt waren oder nicht, sie wollten ihn wiederhaben und im schlimmsten Falle - also, wenn das hier nicht alles nur eine Farce war - wohl auch "entsorgen". "... kenne ich sie nur?" Das eben jener, eine möglichst baldige medizinische Hilfe benötigte war natürlich ebenso logisch, doch mal ehrlich, dachte hier eigentlich niemand mit? Nein? Schwer verletzte Personen sollte man, wenn möglich nicht durch die Gegend schleifen - mit ihnen durch die Luft zu hopsen und dabei vor Windkugeln zu retten, war aber eine völlig andere Geschichte... - oder unnötig in Gefahr bringen. Dies schien jedoch gerade völlig außer Acht gelassen zu werden und schließlich war es ja nicht so, dass man den Medic nicht seine Arbeit machen lassen würde, sofern dieser eben demnächst aufkreuzte. "Ach genau, die Windkugel..." Etwa genauso, wie sie in dieser Situation bemerkte, dass sie keinerlei Wahlmöglichkeiten hatten, entging ihm nicht, dass sich ihre Emotionen scheinbar nun auch in ihrem Gesicht ablesen ließen. Sie meinte es wohl also ernst und in erster Linie schien es sich noch um das Wohl des Jungen namens Hiroshi, hinter ihm zu drehen. "...hatte sie durch die Luft geschleudert."

Angesichts dieser doch etwas ernsteren Lage, wurde sein Gesicht nun nicht plötzlich von einem Schmunzeln überzogen, als ihm bewusst wurde, wer sie denn nun wirklich war. Jedoch wohl aus dem Grund, da nun er an der Reihe war ihr mitzuteilen, wie sie denn weiterhin vorgehen sollten. "Nein, angemessen wäre wohl beides nicht wirklich gewesen, Itoe-kun. Hyuuga Itoe, genau. Er kannte sie aus den jüngsten Chuuninexamen und durfte damals beobachten, wie eine riesige Windkugel von Junko - oh, Deja vu?! - sie erfasst hatte. Faszinierendes Schauspiel. "Ich kann eure Lage und vor allem seine..." Mit einer kurzen Bewegung seiner freien Hand - in der anderen war ja schließlich die Flasche, die er scheinbar immer noch nicht geleert hatte -, deutete er auf Hiroshi. "... nachvollziehen, jedoch kann ich aber auch nicht einfach sagen, dass ihr ihn ohne weiteres mitnehmen könnt." Im Gegensatz zu seines Gegenübers, konnte man in Yutos Gesicht ausnahmsweise mal nicht wie in einem offenen Buch lesen, ein Pokerface konnte man es jedoch auch nicht wirklich nennen. Diese Mimik jedoch war gerade von Nöten, denn ihm erschloss sich gerade ein wirklich genialer Vorteil. Sie waren nur zu zweit und hatten es gerade geschafft, ganze vier Shiro-Nin außer Gefecht zu setzen. Hiroshi, Junko - bestimmt war sie noch in der Nähe, ganz bestimmt -, sein momentanes Gegenüber und ein anrückender Medic-Nin. Für Yuto hieß dies nun also, dass er auf Zeit spielen musste. Vier Shiro-Nin weniger waren nämlich sicherlich ein recht nützlicher Faktor bei dieser Mission und so lange die beiden die Situation unter Kontrolle halten konnten, würde ja alles in Butter sein. "Zwei Dinge. Fangen wir mit der momentanen Situation an. Spielen wir mit offenen Karten. Wir sind zu zweit und haben gerade eben einen Funkspruch unseres Missionsleiters erhalten, der besagt, dass ihr ein scheinbar inkompetentes Mitglied in euren Reihen habt und wir möglichst gewaltfrei vorgehen sollen, sofern wir auf euch treffen." Er legte eine kurze Pause ein und blickte zum Wald, als ob er hinter den nächsten Bäumen eine gewisse Person vermutete. Generell schien dies auch nur deutlich machen zu sollen, dass er ein Versteckspiel in dieser Situation nicht befürwortete. "Es gibt Mittel und Wege um Versteckspiele zu beenden." Auch wenn es Itoe wohl nicht bekannt war, so würde zumindest Junko wissen, sofern diese zuhörte, dass er nicht bluffte, da sie und Hiroshi dies schon vor einigen Minuten selbst bemerkt hatten. "Hiroshi, habe ich gerade schon selbst kurz untersucht, in Lebensgefahr befindet er sich nicht, doch mal ernsthaft. Wollt ihr ihn mit diesen Verletzungen durch den Wald zerren? Medizinische Versorgung ist bereits auf dem Weg? Dann kann er diese auch gleich hier bekommen." Hierbei ging es ihm nun natürlich zum einen darum, dass sie sich nicht gleich selbst um Hiroshi kümmerten, sondern auch, dass sich sein Zustand nicht noch verschlechterte. Natürlich ging es aber auch wieder darum einfach nur Zeit zu schinden. Yuto konnte aber ja nicht wissen, das Kayros bereits vor Ort war. Seine Stimme im übrigen war ruhig und hörte sich nicht danach an, dass er hier gerade verhandelte, ließ aber genügend Autorität im Spiel um seinen Standpunkt klar zu definieren.
 
M

Mameha Junko

Guest
Junko hörte Kayros und hörte ihn doch nur halb. Er gab Informationen und Beobachtungen im Bezug auf Hideki preis, deren Durcharbeitung sie auf später verschob und erst einmal in den Tiefen ihrer Hirnwindungen bunkerte. Auch schien Kayros dem Irrglauben erlegen zu sein, Junko wolle Hiroshi verarzten und dann noch irgendwelche Kräfte aufwenden, um ihn zurück nach Shirogakure zu transportieren. Die Wahrheit sah leider nicht so rosig aus, denn die Kunoichi hatte keine gesteigerte Lust, mehr Energie an den Ogawa zu ver(sch)wenden als nötig. Entweder lieferte Hiroshi eine verdammt gute Erklärung für sein Verhalten und lief auf seinen eigenen zwei Beinen, oder er wurde in einer Schriftrolle zurück nach Shiro transportiert. Einfach, schnell, effizient, grausam, praktisch. Das war allerdings etwas, was der Medic aus Suna aber wahrscheinlich nicht hören wollte. Besser, man behielt diese Gedanken erst einmal für sich.
Ein kurzes Nicken in Kayros’ Richtung, und schon begab sich die Chuunin in Position, indem sie sich gar nicht weit von Itoe entfernt hinter einem Baum verstecken, den Rücken gegen den Stamm gedrückt und bereit, jederzeit in Aktion zu treten, sollten die Verhandlungen scheitern. Die Herangehensweise der Hyuuga war nebenbei interessant – Junko hatte ihren eigenen Verhandlungsstil, wie man wusste, und wäre an die Angelegenheit vermutlich weitaus aggressiver und/oder manipulativer herangegangen. Aber es gab einen Grund, warum sie selbst nicht die Verhandlungen führte. Erstens – auch wenn sie es nicht zugeben wollte – tat ihr ein Moment Sammlung wirklich Not, zweitens war sie sich auch nicht sicher, ob eine direkte Verhandlung mit ihr nicht irgendwelche empfindlichen Nerven auf Soraseite treffen würde. Also war es zunächst besser, der ehrlich und aufrichtig erscheinenden Hyuuga das Feld zu überlassen, und diese stellte sich ja auch gar nicht so schlecht an.
Die Reaktion Yutos war allerdings dann doch etwas seltsam. Sie stand zwar mit dem Rücken zur Szene, was einen Einblick auf jedwede Mimik der Verhandlungspartner verwehrte und hatte auch noch einen Baum im Rücken, was sie ganz hervorragend verbarg, aber irgend etwas passte hier nicht ins Bild. Bisher hatte Junko versucht, mithilfe von Hiroshi Zeit zu schinden – das war ja überhaupt erst der Grund gewesen, warum sie die Gruppen getrennt hatte. Es sollte keinen direkten Schlagabtausch geben, denn der Auftrag lautete, einfach nur so viele Soras wie möglich zu beschäftigen und zu ärgern, damit sie Niyaze nicht in den Rücken fielen. Der Plan war nicht ganz aufgegangen, was man einfach daran beobachten konnte, wie viele Shiro-Nin jetzt auf einem Haufen hier am Strand waren und wie viele es möglicherweise geschafft hatten, durch das Netz aus Guerilla-Taktiken zu schlüpfen, aber Schwund war ja bekanntlich immer. Warum aber gewann sie jetzt den Eindruck, dass Yuto seinerseits die Shiros hier beschäftigen wollte? Wäre sie an seiner Stelle und hätte sie ein derartiges Ziel, hätte sie eine ähnliche Herangehensweise gewählt. Warum also wollte der Sora-Nin auf einmal Zeit? Wofür kaufte er Zeit? Junko hatte keine Ahnung, wusste aber sehr genau, dass ihr irgendeine vitale Information fehlte, was schlecht war. Man konnte einen Kampf, sei er auf rhetorischer oder physischer Ebene, nur dann gewinnen, wenn man das Schlachtfeld kannte und auch kontrollierte. Was also hatte sie übersehen? Wusste Yuto, dass mit der Ansammlung an Shiro-Nin hier das Netz aus Guerilla-Taktiken zusammengebrochen war? Wusste er von Kayros, der sich verbarg? Hatte er vielleicht noch mehr Aufklärungsfähigkeiten außer der Nebelangelegenheit? Was immer es auch war, der Rotschopf unternahm gerade den Versuch, ihr gerade bewusst oder unterbewusst die Kontrolle über das Schlachtfeld zu entziehen, und das konnte Junko nicht geschehen lassen.
„Es wird nicht funktionieren. Besser, du gibst den Burschen gleich heraus.“ Junkos Stimme war deutlich zu hören, obwohl ihre Position wohl schwierig auszumachen war. Sie musste im Wald stecken, das war für Yuto und Daisuke deutlich, während Kayros eventuell sah, dass die Kunoichi sich weiterhin an einen Baumstamm drückte und sich nicht von der Stelle rührte, während sie in die Verhandlungen eingriff. Hielt sie Itoe für überfordert? Nein. Sie glaubte nur, mehr Wissen über die Angelegenheit zu haben als die Hyuuga, und daher glaubte sie, ihre Trümpfe jetzt ausspielen zu müssen. Außerdem glaubte sie nicht, dass Itoe in diesem Moment erkannte, wie wichtig es war, die Pläne der anderen Partei zu durchkreuzen.
„Du weißt, wie das enden wird, wenn wir diesen Kurs beibehalten. Ihr wollt Zeit gewinnen, nicht wahr? Warum sonst gibt es hier Widerstand und lange Diskussionen, viel Lärm um nichts? Wir hingegen wollen unseren Kameraden, so schnell wie möglich, egal in welchem Zustand. Wir wissen alle, dass das hier in Gewalt endet, wenn das nicht schnell geschieht.“
Das war schon keine Drohung mehr, das war eine Vorhersage. Zwar hatte Junko nicht die leiseste Intention, hier erneut einen Kampf ausbrechen zu lassen, aber das konnte ja niemand wissen, nicht wahr? Sie sprach allerdings weiter und ließ in ihren Worten eine gewisse Intensität mitschwingen, die absolutes Wissen und Einsicht über die Pläne ihrer Gegner implizierte, ob sie dieses nun hatte oder nicht.
„Und du weißt sehr genau, dass du das nicht kannst, Yuto-kun.“ Eine kleine, dramatische Pause, um diese Aussage sickern zu lassen. Sie sprach ihn jetzt direkt an, obwohl sie ihm nicht ins Gesicht sah (wie feige) und er ihre Stimme nur aus dem Wald hören konnte. Das Schlimmste allerdings war, dass sie tief im Inneren wusste, dass sie Recht hatte. Wenn sie ihm nicht mehr mit Gewalt begegnen wollte, musste halt diese Art der Taktik angewandt werden. Was war jetzt besser und gab es zwischen diesen beiden Methoden überhaupt einen Unterschied? Immerhin war es sogar möglich, dass sie durch ihre Worte, ihre Wahrheit, einen Keil zwischen Daisuke und Yuto trieb. Sie baute ein wenig darauf.
„Du hättest mir einfach das Genick brechen können und hast es nicht getan. Du hättest mich einfach bewusstlos schlagen können und hast es nicht getan. Du hattest jede Gelegenheit und hast sie verstreichen lassen.“ Du hast mich sogar freigelassen, als ich darum bat.
„Was immer auch geschieht, du weißt, du kannst uns nicht aufhalten. Nicht mich, nicht Itoe … und auch Kayros nicht, wenn er hier eintrifft. Du kannst es einfach nicht. Zu weich, zu nett, zu friedlich. Fähig, aber nicht willens. Darum wirst du scheitern.“
Wie oft muss ich noch sagen, dass das eigentlich ein mieser Zug aus guter Intention heraus war?
„Du weißt, dass ich Recht habe. Darum wirst du jetzt von Hiroshi Abstand nehmen und uns nicht weiter behelligen.“
Es gab nun mehrere Möglichkeiten, wobei eine darin bestand, dass Yuto jetzt unbedingt beweisen musste, wie Unrecht sie doch hatte. Aber das war mehr als unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher war, dass er jetzt die Diskussion weiterführte, versuchte, alles wegzulachen oder schlichtweg verleugnete, womit aber sein Ziel, Zeit zu schinden, nur noch transparenter wurde. Das wiederum gab Itoe erneut Gelegenheit, zu drängeln, was die eigene Position stärkte. Vielleicht drehte Daisuke auch am Rad, das konnte auch geschehen.
 

Iwamoto Yuto

Chuunin
Beiträge
1.416
Alter
18 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
Link
Eine bekannte Stimme schallte aus dem nahen Wald. Nein, was für eine Überraschung. Nun ja, in gewisser Weise war es wirklich eine. Unser Rotschopf dachte sich zwar, dass sie gewiss noch in der Nähe war, doch dass sie sich tatsächlich noch in diese Verhandlungen einmischen würde, nachdem eine andere Kunoichi der Shiros, diese gestartet hatte, war dann eben doch sehr... überraschend.
Wie man Yuto jedoch kannte, stellte er sich momentan nicht die offensichtlichste Frage, die es zu dieser Situation gab - wieso zeigte sie sich nicht? -, sondern fragte sich, wieso sie nun doch noch an dieser Verhandlung beteiligt sein wollte. Doch egal warum, sie hatte es. Yuto gab es mittlerweile ja sowieso auf, verstehen zu wollen, wie jeder und alles in seiner Reichweite tickte und funktionierte. Junko war in dieser Hinsicht zwar schon von Anfang an ein Buch mit sieben - tatsächlich nur sieben?! - Siegeln, das sich ihm nur soweit erschließen wollte, wie sie selbst es zuließ. Scheinbar verstanden sich die beiden auch eher aus dem Grund, da sie sich selbst durch die jeweils andere Person besser verstehen konnten, doch was genau war dann mit ihrem Gegenüber? Wollten sie darauf überhaupt eingehen? Würde es ewig so weitergehen? Ein Leben aneinander vorbei, versuchen sich auszunutzen und die Kontrolle zu erlangen. Ein Trauerspiel auf ewig oder doch eine Komödie mit Happy End. Was auch immer von beidem es sein würde, wobei man es wohl kaum in irgendeine betitelte Schachtel stopfen konnte, es würde ihr Leben sein und genau das wollte Yuto ihr sagen. Doch ob er dazu noch kommen sollte oder auch wirklich diese Worte dazu finden würde, war wohl so ziemlich fraglich.

Um beim Thema Überraschungen zu bleiben, das Junko wusste, was er nun vorhatte, war definitiv keine für ihn. Ihm war wohl bewusst, dass es bei einem direkten Vergleich zwischen ihr und ihm, kein Kopf-an-Kopf-Rennen geben, sondern er ein gutes Stückchen hinterher hinken würde. Doch grundsätzlich war dies egal, denn er dachte und handelte anders als sie und hatte vor allem aber natürlich auch seine ganz eigenen Spezialgebiete und Fähigkeiten in denen er sie abhängen könnte. Und nein, damit will ich nun nicht darauf hinaus, dass er wahrscheinlich besser kochen würde als sie. Zumal man das ja auch nicht wissen konnte.
Abgesehen davon, dass sie wusste was er vorhatte, lag sie jedoch falsch und das gleich ganze drei Mal. Es hatte bereits funktioniert, sofern es Junko nicht aufgefallen war. Zwar wusste Yuto vorher von dieser Situation selbst noch nichts, doch jetzt konnte jede Sekunde, wenn nicht sogar Minute ausgenutzt werden, wie es ihm beliebte. Daisuke und er waren einfach an den längeren Hebel geraten, ohne das sie es darauf abgesehen hatten. Alleine aus diesem Grund, funktionierte es bereits und es lag nun an Yuto und Daisuke, wie lange dies noch so bleiben würde. Zu diesem zufälligen Fakt kam noch hinzu, dass Yuto, wie sie gesagt hatte, es wohl wirklich nicht konnte. Zumindest alleine nicht. Daisuke war ja schließlich auch noch da und ein ebenfalls sehr ernst zu nehmender Gegner. Das beste Beispiel war hierfür nun wohl wirklich Hiroshi. Was ein leichtes Schnippen von Daisuke schon alles anrichten konnte. Was würde dann wohl erst seine vollständige Kraft anrichten, die er aber wohl hoffentlich nie gegen ein menschliches oder tierisches Wesen richten würde. Zusätzlich zu diesen beiden Punkten kam noch ein weiterer, äußerst wichtiger Fakt hinzu. Yuto nämlich, war sich all den Punkten, die sie aufgezählt hatte, bewusst und hatte seine Schwächen, wenn auch noch lange nicht alle, erkannt. Es bedurfte also nur einem Umdenken und irgendwie würde sich alles richten, schließlich hatte er es sogar geschafft, Techniken zu entwickeln, die seine Gegner nicht umbringen, aber sicherlich stoppen würden. Und genau darauf setzte er.

"Nein." Sein erstes Wort, sowie auch seine folgenden, wurde in einem völlig ruhigen Tonfall ausgesprochen. "Wir werden nicht von seiner Seite weichen, bis der Medic-Nin hier eintrifft und wie es dann weitergeht, sehen wir dann." Kayros Name wurde hier beabsichtigt nicht von Yuto ausgesprochen, wahrscheinlich wollte er es in diesem Moment noch nicht wahrhaben, dass er tatsächlich auf ihn treffen könnte. Sein Name nämlich, hatte ihm einen Stich versetzt und in ihm ein leicht freudiges Gefühl, aber auch gleichzeitig einen bitteren Geschmack im Mund ausgelöst. So schön wie es sein würde, ihn erneut anzutreffen, so schwer würde er es Yuto und Daisuke machen, da er nun just in diesem Moment, wirklich der falsche Medic-Nin war. Ja, ganz egal wie sehr Hiroshi ihn gerade brauchen würde. Eine weitere Variable bedeutete immer Gefahr, besonders, wenn sie zusammen mit anderen, zu noch mehr oder schlimmeren werden konnte. "Natürlich hast du recht, doch gleichzeitig irrst du dich auch. Entscheidend ist nicht ob und was ich kann, sondern, dass ich just in diesem Moment hier stehe." Alleine an diesem Satz konnte man leicht erkennen, dass es sich wahrscheinlich wieder in Richtung eines Wortgefechtes der beiden richten konnte und untypischerweise, hatte Yuto exakt mit diesen Worten gerade einen Funken von Kraft demonstriert. Eine andere als die schlichte physische Kraft natürlich. Junko nämlich würde sicherlich schnell bemerken, dass er beabsichtigt keine eindeutigen Worte benutzt hatte. Recht leicht hätte er nämlich sagen können, dass sie ihn ebenfalls nicht umgebracht hatte und dazu wohl noch mehr Gelegenheiten hatte als er. Wesentlich mehr sogar eigentlich. Sogar auf dem Boden ihres eigenen Landes bereits, alles hätte für sie und eine gute Tat gesprochen. Wirklich alles. Doch, seit wann ging es zwischen den beiden um einen Sieg oder eine Niederlage? Verwickelte sie ihn gerade in ein von ihr geschriebenes Theaterstück um am ursprünglichen und unbesprochenen Plan der beiden festzuhalten? Wie immer gab es nur Fragen für den Rotschopf, Antworten waren rar gestreut.
"Oh, nach wie vor bin ich natürlich noch für ein Spiel mit offenen Karten."
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
Beiträge
1.326
Alter
22 Jahre
Größe
1,96m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
Link
Wie sich nach wenigen Sekunden zeigte, war Daisukes Jutsu Vorbereitung vollkommen für die Katz. Nachdem der kleine Tetsuya sah was da auf ihn zu kam, war die Luft die er ausgeatmet hatte, vor Schock direkt wieder inhaliert. Das war nicht nett, nein gar nicht nett. Daisuke wusste gar nicht was er gegen eine zehn Meter große Windkugel tun sollte. Das Ding sah ja schon unfreundlich aus als er es vom weiten betrachtet hatte, wie Hiroshi es ins Meer geschossen hatte, aber so aus direkter Nähe mochte man es auch nicht kennen lernen… Was sollte er nun tun? Richtig, viel blieb ihm nicht übrig. Deswegen schnappte er sich Hiroshi und hielt diesen fest. Wenn der hier unkontrolliert rum fliegt, tut dem das sicher nicht besonders gut. Dann gings schon los, ein Freiflug… Es brauchte nun mal nicht wirklich viel Wucht um den kleinen Körper von Daisuke in die Luft und auf den Weg zu bringen. Okay auch wenn Hiroshi mit im Gepäck war, war das Ganze doch alles andere als angenehm. Und ab geht’s… Während es Daisuke wie eine Feder durch den Wind trug, eh halt, so angenehm wie eine Feder war es bei weitem nicht, schließlich traf da ziemlich viel Druck auf einander. Naja, jedenfalls hatte Daisuke scheinbar mehr Glück als Können, denn sein großer Teamkollege rettete ihn. Yuto schaffte es tatsächlich Daisuke und Hiroshi im Sprung abzufangen. Auch wenn die Landung mehr holprig war, hatten sie es alle am Stück aus dem netten kleinen Spielzeug von Junko geschafft. Diese konnte von Glück reden dass Daisuke nicht wusste von wem das Ding kam. Seine momentane ungezügelte Wut konnte er gegen niemandem richten, demzufolge schluckte er sie einfach runter…
Daisuke erklärte Yuto nur dass ihm nichts passiert war. Es ging ihm gut, so gut wie es jemandem gehen kann der grade zwei mal rumgeschleudert wurde. Alles drehte und bewegte sich irgendwie eklig. Daisuke suchte sich einen Punkt den er fixierte diesen mit seinem Blick und versuchte so den Schwindel zu überwinden. Ein kleiner Körper war wirklich nicht für sowas geschaffen. Vielleicht sollte er die beiden verantwortlichen Damen als Dankeschön direkt ankotzen, nur leider weiß er nicht mal ob es von einer oder von beiden oder von sonst wem kam. Langsam kam der junge Tetsuya wieder zur Ruhe und beobachtete Yuto wie er Daisukes Sklaven untersuchte. Ja sein Sklave! Daisukes Sklave und ganz allein seiner und niemand darf ihn haben! Der junge Tetsuya setzte sich dann unmittelbar neben Hiroshi und starrte ihn an. „Er ist Chuunin? Das hätte ich besser gekonnt.“, murmelte er vor sich hin während er den ziemlich fertigen Shinobi anschaute. Okay das er nicht ganz unschuldig an dessen Lage war, kam ihm natürlich nicht in den Sinn. Als Yuto ihm den Tee reichte, kramte Daisuke sofort ein Zuckerpäckchen aus seiner Hosentasche. Yuto war viel zu sparsam mit Süßstoff. Daisuke kippte sich nun erstmal etwas Tee hinter, wobei er überlegte ob er Hiroshi auch einen Schluck geben sollte. Als er dann allerdings in das blutige Gesicht des Jungen blickte, fiel ihm der gebrochene Kiefer wieder ein und er beschloss ihm das nicht anzutun. Während Daisuke genüsslich und ruhig seinen Tee schlürfte, bewachte er Hiroshi quasi. Wer an Yuto vorbei kommt, hat Glück. Und an Daisuke? Reden wir nicht darüber.
Nach einer ganzen Weile Stille, zumindest kam es Daisuke ziemlich lang vor, kam dann der ‚epische’ Auftritt von der Tussi da… Itoe oder so. Ihr Auftritt war für Daisuke… nicht so besonders. Okay, lange dunkle Haare und schöne helle Augen, mag ja alles schön und gut sein, aber die war komisch, suspekt irgendwie. Während sie sich hinstellte als wäre sie der König vom Ghetto und eine typische „Ich mag dich nicht und du magst mich nicht, aber wir müssen mit einander auskommen“-Rede hielt, schlürfte Daisuke lautstark den Tee aus der Flasche. Ja, wirklich lautstark. Dieses eklige penetrante Schlürfgeräusch was kleine Kinder mit dem Strohhalm machen, wenn der Becher eigentlich leer ist und sie Langeweile oder sonst so eine Macke überkommt. Nachdem sie eine Weile gequaselt hatte, setzte Daisuke die Flasche ab und murmelte vor sich hin. „Demonstrationen der eigenen Kräfte sind immer angemessen, lustig ohne Ende.“ Merkt ihr was? Der junge Tetsuya hatte eine noch größere Klappe als sonst. Woher das kam, fragt man sich vielleicht… Nur kurze Zeit vorher erreichte den Tetsuya ein Funkspruch der ungefähr aussagte: „Hört auf euch zu kloppen!“ Okay, er besagte ehr keine feindlichen Aktionen gegen die Shironins bla, bla, bla! Und spätestens jetzt könnte man erahnen was in den kleinen Tetsuya gefahren war. Wie oft hatten wir erwähnt dass er sich darauf freute endlich mal seine Kraft zu zeigen und alles zu zerlegen was ihm in den Weg kommt? Hatten wir uns nicht auch wahnsinnig gefreut als er den Kiefer des armen Hiroshis zertrümmert hat? Ja, wenn man es genau wissen möchte… Daisuke schmollt!
Während die Kuh da weiter brabbelte, nuckelte Daisuke wieder an seiner Teeflasche. Also wirklich, das war wie wenn man einem Kleinkind das Spielzeug weg nimmt, sowas ist einfach nicht spaßig! Als der Name des Shironins fiel, starrte Daisuke beleidigt zu ihm rüber. „Ogawa Hiroshi? Jemand mit so einem beknackten Namen nennt Ihn klein? Tze…“ Wieder brabbelte der Tetsuya nur so leise vor sich hin als würde er mit sich selbst reden, dennoch war das Ganze sicher nicht zu überhören…
Nun schlürfte Daisuke weiter an seinem Tee. Klar, ihm wäre sofort was eingefallen zu dem was Itoe sagte, doch er überließ noch Yuto das Feld. Schließlich war ja Daisuke leider nicht der Chuunin hier… Irgendwie fiel die Stimmung rapide ab… Es wurde sehr schnell, sehr langweilig für Daisuke. Die Stimme die man hören konnte, erkannte Daisuke nun sofort, schließlich hatte er die Schnecke nicht vor allzu langer Zeit noch gehört. Junko-chan, und wieder einmal mehr wünschte er sich er hätte sie einfach KO geschlagen. Und vor allem… Wieso war die überhaupt nicht mehr in Yutos Gefangenschaft?! Erst in dem Moment bemerkte der Tetsuya das sie nicht mehr in Yutos Gewalt war. Was sollte das denn? Hatte er nicht ausdrücklich gesagt er sollte sie nicht gehen lassen? Der kleine Tetsuya wurde zunehmend immer beleidigter. Nicht nur dass er sich von den Shironins genervt und gemobbt fühlte, nun verbockte auch noch sein Kollege alles… Erst als Junko es dann offensichtlich sagte, wurde dem Tetsuya bewusst, dass Yuto nur Zeit schinden wollte. Als würde Daisuke da allein drauf kommen. War wohl doch besser Yuto das Steuer zu überlassen, schließlich war er schlecht in sowas und viel zu leicht zu reizen. Schon nach mehrmaligem Widerspruch wird das Gegenüber gnadenlos gefressen, so und nicht anders war Daisukes Devise.
Plötzlich begann der Tetsuya höllisch breit zu grinsen. Mit dem Mund verschloss er die Flasche und warf sie Yuto direkt zu. Das Grinsen wurde immer breiter, während sein Blick zu Hiroshi und dann wieder zu Yuto wanderte. „Hm… Offene Karten ja? Das klingt lustig.“ Der Tetsuya schlug seine Faust in die Handfläche und ließ die Knochen knacken. Oh protziger Trottel, wahrlich ein Bild für die Götter wie man sich so arrogant aufspielen konnte, musste man Jahre lang büffeln… Irgendwie hatte Daisuke das Gefühl in Vergessenheit geraten zu sein, das musste Er natürlich sofort ändern. „Ihr redet viel zu viel. Selbst wenn es irgendjemand sagt, warum sollen wir nicht Taten sprechen lassen? Wenn Iwamoto-SENPAI es sagt, muss Er gehorchen oder? Darauf wird sich verlassen, nicht wahr? Aber wenn Er Iwamoto-SENPAI für zu weich hält und Itoe-hime auch einige Knochen im Gesicht zermatschen möchte so wie Hiroshi-kun hier, warum sollte Er das nicht tun?“ Daisuke beugte sich vor und grinste froh und munter immer weiter. Also wenn hier einer Spaß hatte, dann sicher er. „Ein hübsches Gesichtchen entstellen… Du bist mutig so nah heran zu kommen, Itoe-hime.“ Nachdem er sich die Lippen nach Itoe geleckt hatte, drehte er sich wieder zu Hiroshi und packte den Verletzten grob am Schopf und zog ihn etwas hoch. Nicht zuletzt weil wohlmöglich einige Zuschauer dies als nicht nett empfinden würden. „Hiroshi hier hat sich doch als Geisel angeboten, warum sollte Er das wieder her geben?“
 
M

Mameha Junko

Guest
Irgendwie hätte sie wissen müssen, dass der Bursche ausgerechnet jetzt und in diesem Moment auf die Idee kam, Stärke zu demonstrieren, obwohl es rein vom rationalen Standpunkt her nicht unbedingt der logischste Kurs war. Aber andererseits durfte sie sich darüber auch nicht wundern, hatte sie doch immerhin sein Ego direkt angegriffen. Das verleitete die meisten Menschen dazu, Trotz zu zeigen, obwohl sie sich das nicht leisten konnten. Denn was gewann Yuto, wenn er Zeit schinden wollte? Nichts. Die Shiroseite würde nur zu Gewalt greifen, und ob er in diesem Falle nicht den Kürzeren ziehen würde, war hier eine Frage. Wollte er es in Gewalt enden lassen? Man mochte es fast glauben.
Die Verhandlungen waren allerdings endgültig beendet, als Daisuke den Mund aufmachte. Dass es sich bei dem Tetsuya um ein kleines, verwöhntes Bürschlein handelte, daran bestand keinen Zweifel. Dass er allerdings auch noch ein verwöhntes, verdorbenes und unprofessionelles Bürschlein war … tja, das war dann doch neu. Junko hatte zwar irgendwie ein kleines bisschen gehofft, dass Daisuke gegen Yuto rebellieren würde, hätte sich aber nicht im Traum einfallen lassen, dass sich dies so einfach gestalten würde. Daisuke war mit seinem arroganten Geseier noch nicht einmal richtig in Fahrt gekommen, hatte also gerade erst angefangen zu sprechen, da gab die Kunoichi bereits einige ruhige Anweisungen an ihre Kameraden weiter. Daisuke wollte Action? Er würde gleich mehr kriegen, als er haben wollte.
Für einen kurzen Augenblick gestattete es sich die Chuunin, einmal in sich zu gehen und die Chakravorräte zu begutachten. Einen Kagebunshin zu formen war sehr kräftezehrend, allerdings hatte sie sich direkt nach der Erschaffung ausgeruht und etwas gegessen. Der Bunshin hatte nach Auflösung auch etwas Chakra beschert, während sie am Anfang des Kampfes zwei oder drei geringfügige Genjutsu und einen Staubwind verwendet hatte. Da ging noch was. Da ging noch eine ganze Menge. Ihre Erschöpfung war physischer und psychischer Natur, aber dennoch war sie entgegen aller Meinung immer noch in der Lage, Daisukes großer Klappe mit entsprechender Antwort zu begegnen.
Warten … warten … Daisuke war fertig mit reden und auch damit, Hiroshis bewusstlosen Körper zu misshandeln. Das war auch der Moment, in dem Junko hinter ihrem Baum hervortrat, aber trotzdem schwerlich zu entdecken war. Sie machte sich auch gar nicht die Mühe, ihre Position dergestalt zu justieren, dass für ihre nächste Aktion keine Bäume im Weg standen. Das hatte sie überhaupt nicht nötig. Mit einem beherzten Fächerschwung aus der Rückhand heraus wurde nunmehr eine Kunst angewendet, die sie selbst zwar sehr schätzte, aber aufgrund des massiven Zerstörungspotenzials selten bis gar nicht einsetzte. Was brachte es, die gesamte Landschaft zu verunstalten, wenn man mit viel weniger Aufwand das gleiche erreichen konnte? Letztendlich war Junko ein Minimalist im Kampf, was überhaupt der Grund war, warum sie meistens zu Verhandlungen und dergleichen griff. Das schonte ihre Kräfte und brachte oft bessere Ergebnisse ein. Aber Daisuke verlangte gerade nach der großen Kelle, also sollte er die große Kelle erhalten, wenn er schon so leidenschaftlich darum bettelte.
Der Effekt der Windkunst war … durchaus beeindruckend. Der Grund, warum sich die Chuunin nicht aus dem Wald herausbegeben musste war eben der, dass durch den gewaltigen Sturmwind Bäume niedergemäht und wie Butter durchschnitten wurden – kurzum, für einen den Moment brach hier die schneidende Hölle los. Die Bäume im Weg wurden einfach niedergepflügt und in Einzelteile zerlegt, und wenn dieser Wind das mit Bäumen machte, was machte er dann erst mit dem menschlichen Körper?
Mit dieser Kunst konnte man Wälder häckseln, und in diesem Moment waren Daisuke, Yuto und Hiroshi das Ziel. Dem geneigten Leser sei hier noch einmal verdeutlicht, mit welcher Geschwindigkeit diese mit Chakra angereicherte Sturmböe auf das Trio dort zuraste. Es ging so weit, dass Junko ernsthaft besorgt war, dass Yuto nicht rechtzeitig zur Seite springen konnte, und gleichzeitig mit Sicherheit wusste, dass er keine Zeit haben würde, um sich Daisuke und Hiroshi zu schnappen, um sodann auszuweichen. Was Hiroshi anging, so war dieser zusammen mit Daisuke überhaupt erst der Grund für diese zugegebenermaßen extreme Aktion. Der Tetsuya hatte mit seiner Aktion eindeutig demonstriert, dass er an Verhandlungen nicht interessiert war, ja sich sogar gegen seinen Vorgesetzten und besten Freund stellte, um diese zu untergraben. Das wiederum bedeutete, dass man den Suna-Nin nicht aus seinen Händen bergen konnte, wenn man es nicht mit Gewalt tat, was dann wiederum zu dem Schluss führte, dass es wahrscheinlich nicht einmal im Bereich des Möglichen war, Hiroshi lebend zu bergen. Und wenn es nicht möglich war, einen lebendigen Hiroshi zurückzuholen, dann musste man dafür sorgen, dass niemand anderes ihn bekam. Junko war immer noch wütend genug, um in dieser Hinsicht das Ableben des Suna-Nins billigend in Kauf zu nehmen. Diese Ansammlung von Umständen führten letztendlich zu dieser Naturgewalt von einem Jutsu. Aber es könnte schlimmer sein. Man stelle sich nur vor, Junko würde keinen Handfächer, sondern einen großen, für Daisuke mannshohen Fächer benutzen (den sie nicht einmal vernünftig heben konnte).
Noch ehe die gewaltige Welle traf, klappte die Chuunin ihren Fächer zusammen und sprintete los. Sie kannte die Aktionen ihrer Kameraden, wusste, was als nächstes passieren würde. Alle Eventualitäten waren einberechnet, wenn man mal von Yuto absah – und ob dieser nun von dem Wind erfasst wurde oder auswich, er würde sich mit ihr konfrontiert sehen.
Und so, meine Damen und Herren, sah es aus, wenn Junko keinen Bock mehr hatte und beschloss, die Landschaft mit einem A-Rang-Jutsu zu verunstalten. Tut mir Leid, Sie damit hineingezogen zu haben.
 

Hiragana Kayros

Well-Known Member
Beiträge
1.684
Alter
18 Jahre
Größe
176 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Itoe hatte scheinbar den Chuunin aus Kiri in ein Gespräch verwickeln können. Dieser hantierte zunächst mit einer Flasche herum, zeigte zwischendurch einmal auf den bewusstlosen Hiroshi, und schien in dem Wald Junko und den herannahenden Medic - also eigentlich Kayros - ausmachen zu wollen. Von Junko weiß er Bescheid... Ich allerdings muss aufpassen, mich nicht zu verraten. Regungslos betrachtete der Hiragana weiter die Szene. So schlecht schien die Hyuuga gar nicht zu verhandeln. Allerdings nahm Kayros nur wesentlich Bestandteile des Gesprächs wahr. Daisuke, verzeih, Tetsuya-sama moserte herum. Ob es daran lag, dass Junko ihn wie ein gewisse Team R. durch die Luft katapultieren wollte? Sei's drum.

Nun aber schien die Lage schwieriger zu werden. Die kleine Mameha schaltete sich in die Verhandlungen ein. Und sie schien den Feind provozieren zu wollen. Doch Yuto war zu gut, um darauf reinzufallen. Er fand bloß, dass folgende Aussage reichte: "Natürlich hast du recht, doch gleichzeitig irrst du dich auch. Entscheidend ist nicht ob und was ich kann, sondern, dass ich just in diesem Moment hier stehe." Der Iryonin musste ein Grinsen unterdrücken. Junko und Yuto waren sich ja so ähnlich. Das ganze Spiel hier erschien ihm wie abgesprochen und perfekt einstudiert, wenn er nicht gewusst hätte, dass beide ihre Freundschaft nicht verleugnen würden, solange die beiden nicht allein waren. Fern von den Augen und Ohren anderer Shinobi... Beispielsweise in einem Teehaus irgendwo im Reich des Feuers. Ob Kayros es schon wusste? Nein, ganz gewiss nicht. Ob er was ahnte? Auch nicht, aber wenn Junko sich arg sonderbar verhielt, erinnerte er sich wieder an die Reise, die sie zuvor tat.
Kayros positionierte, nachdem Junko mehr oder weniger ihre Anweisungen gegeben hatte, sich nordwestlicher von seiner ursprünglichen Position. Da der Wind aus Südosten zu ihm herangetragen wurde, konnte er so die Silhouetten der Windschatten der drei Shinobi erkennen. Zumindest konnte er sich ihre Positionen merken, ehe Junko anfing. Das Jutsu, welches sie auf die vier unten am Strand schleuderte, überragte das Chuunin-Nievau bei Weitem und hätte Junko die Kunst ihren beiden Mitstreitern nicht angekündigt, wäre Itoe erledigt und Kayros für die nächste halbe Stunde mit Kopfschmerzen gepeinigt, weil er eine visuelle Überreizung erlitten hätte. So aber schaute er weg, solange der Wind brauste, indem er seine Schriftrollen nach der mit der Aufschrift Kaiten durchsuchte. Rasch war diese geöffnet und drei der insgesamt sechs Siegel geöffnet. Er musste Chakra sparen, und Itoe würde sich ja im Nahkampf mit Daisuke befassen. Seine Aufgabe bestand mehr darin, ihn davon abzuhalten, Itoe zu treffen. "Ich geh noch ein Stück näher..." war alles, was man von dem Hiragana hörte, ehe er zwei Windmühlenshuriken und ein Riesenshuriken fächerförmig auf die Kiri-Nins warf, um so den Eindruck zu erwecken, dass sich mehrere Shinobi noch im Wald befanden. Durch Kaiten Shuriken konnte er den Wurfwinkel so aussehen lassen, als kämen sie aus unterschiedlichen Höhen aus dem Wald herausgeschossen. Kayros selbst rannte hinterher, um sich an dem letzten Baum am Waldrand zu verstecken. Kaiten Shuriken hatte nämlich eine durchaus geringe Reichweite.

So, eine zweite A-Rang-Kunst, die Yuto und Daisuke erledigen sollte, befand sich auf den Weg. Klingt alles sehr professionell, also warum tat Kayros das und wo blieben seine Gefühle? Nun, hier sind sie, allerdings wurden sie vor langer Zeit bereits einmal an jemanden geschrieben, sodass es wohl sinnvoller wäre, den Brief einfach einmal zu zeigen. Vielleicht seht ihr irgendwann einmal die Antwort und könnt so verstehen, wie sich Shinobis fühlen, die eigentlich nur Frieden in der Welt wollen...

Hey Yuto-kun,
ich hoffe, deine Mission ist prima verlaufen. Nun, eigentlich unnötig, sich Sorgen zu machen, wenn du an ihr teilnimmst! Aber ein wenig Sorge bleibt immer, genau so auch, wenn Junko und Ryo aus Mission sind. Ein wenig dumm von mir, zumal beide viel talentierter sind als ich. Mit Ryo trainiere ich sogar schon Taijutsu... und werde langsam besser. Aber genug davon, eigentlich habe ich ein Anliegen, was ich mir von der Seele schreiben will. Ich habe letztens eine neue, starke Kunst gemeistert. Klingt eigentlich ganz toll, aber ich fürchte einfach, dass ich sie eines Tages gegen einen meiner Freunde, im Besonderen gegen euch beide einsetzen muss, außerhalb eines Trainings, versteht sich. Alleine dieser Gedanke bringt mich in moralische Zwiespalte. Aber so ein Konflikt muss zeitlich ausgeblendet werden... und wenn von eurer Seite an Angriff auf einen meiner Freunde stattgefunden hatte, werde ich alles einsetzen, um euch von ihm zu vertreiben. Bitte nimm mir eine solche Einstellung nicht übel... und sag Daisuke bitte hiervon, er ist immer so impulsiv. Oh, einmal so nebenbei... weißt du, wann die nächsten Chuunin-Examen sind und ob Shiro wieder mit Sora zusammenarbeitet?
LfG Kayros
 

Iwamoto Yuto

Chuunin
Beiträge
1.416
Alter
18 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
Link
Auf eine Aktion folgte für gewöhnlich immer eine Reaktion. So auch, auf den plötzlichen Angriff von Junko, der scheinbar ohne jegliche Vorwarnung, wie ein Sturm aufzog und auch einen solchen darstellte. Jedoch keinen gewöhnlich Sturm, wie man sich denken konnte, sondern ein Sturm aus unzähligen, tanzenden Windklingen. Vernichtend, verheerend und absolut unbegreiflich für einen normalen Menschen. Yuto selbst zwar, war keiner dieser gewöhnlichen Menschen, der sich um normale Probleme sorgen musste, sondern immer wieder solchen - schon an Naturkatastrophen grenzende - Gefahren ausgesetzt wurde und sein armes Hirn zum denken zwingen musste.
Viele Optionen blieben ihm in dieser Situation, die er nun wirklich nicht hatte vorher kommen sehen, jedoch nicht, sondern musste zunächst seine eigene Haut in Sicherheit bringen. Auch wenn diese Reaktion wohl kaum seinem Charakter entsprach und er sich dabei wohl auch den ein oder anderen bösartigen Gewissensbiss zuzog, warf er sich mit einigen gekonnten Bewegungen aus der Schusszone und griff nach jeweils zwei Kunai - eines davon mit einem Explosionssiegel ausgestattet. Letzteres wurde nach dem kurzen Sprint und einem wirklich kurzen Blick in Richtung Itoe auf die sich nähernde Junko geschleudert und würde wohl irgendwo in ihrer Nähe explodiert sein, als er schon in die entgegengesetzte Richtung sprintete. Nur ein Ziel hatte er dabei vor Augen - Daisuke. Er konnte ihm nicht helfen, egal wie sehr er es hätte wollen, doch sich zu grämen half in dieser Situation nicht viel, er musste damit für den Augenblick leben und nun erstmal zu - dem mit sicherlich vielen Schnittwunden übersehenem - Daisuke eilen.
Bevor er sich diesen jedoch genauer betrachten konnte, musste zunächst noch ein weiterer Angriff abgewehrt werden, was Dank seiner Schnelligkeit, die er sich durch langes Training angeeignet hatte, aber nicht wirklich ein großes Problem war. Die drei Shuriken, die angeflogen kamen und für ihn außerordentlich langsam wirkten, wurden durch drei gezielte Angriffe mit dem bereits gezogenen Kunai vorerst abgewehrt, doch scheinbar schienen diese mit dem Angriff noch nicht aufhören zu wollen, da sie nicht einfach, wie normale Wurfgeschosse, auf dem Boden landeten, sondern weiterhin in der Luft verharrten.
Als Yuto dann jedoch Daisuke sah, der hier und da blutete und sich scheinbar kaum noch auf den Beinen halten konnte - zwar wohl mehr aus Schock, als aus Schmerz -, gefror das Blut in seinen Adern buchstäblich zu Eis. Eine direkte Behandlung war in dieser Situation für ihn undenkbar, zwei Personen aus der Reichweite der Shiro-Nin zu schaffen, jedoch ebenfalls. Und was bedeutete dies nun? Einen Gegenangriff durchführen um den Schaden zu minimieren? War es überhaupt möglich sich in dieser Situation noch zu wehren? Möglich war alles und mit Sicherheit hätte man es können, doch im Angesicht der Situation, entschied sich Yuto nicht für einen solchen. Er gab also auf. Wendete sich vom Kampf ab. Er konnte hier nichts mehr tun, außer seinem Freund zur Seite stehen und diesen so gut wie möglich zu versorgen. "Es reicht. Nehmt Ihn." Kein Groll zeigte sich in seiner Stimme, doch seine roten Augen, die sich unter der ebenso roten Mähne versteckten, hatten einen sonderbaren Glanz, den wohl niemand zu Gesicht bekommen sollte. Einen Glanz, der vieles ausdrücken konnte. Kummer, Wut und andere Emotionen. Doch für diese gab es momentan weder Platz, noch genügend Zeit, denn sein Körper war gerade ein menschliches Schutzschild für Daisuke. Alles was auf sie zu kommen würde, würde von ihm und nur von ihm abgehalten werden. Wenn nicht, sie ihn also gehen ließen, so würde er Daisuke vorsichtig auf seinen Rücken bugsieren und sich langsam vom Schlachtfeld entfernen.

In einiger Entfernung zum Schlachtfeld, lehnte er Daisuke vorsichtig gegen einen Baum um seinen Stand zu gewährleisten und schloss daraufhin die nötigen Fingerzeichen für einen Mizu-Bunshin, der ihn darauf aufrecht halten sollte, damit er sich um seine Verletzungen kümmern konnte. Mit Chakra, einem Erste-Hilfe-Set und etwas Zeit, würde Daisuke sicherlich wiededer vollständig zu sich kommen. Zeit heilte ja bekanntlich jede noch so tiefe Wunde. Doch es gab auch Wunden, die sich dem Auge eines Betrachters entzogen, unsichtbar für jeden außer der verletzten Person selbst waren und wohl niemals heilen würde, sondern immer als hässliche Narben daran erinnern würden.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
Beiträge
1.326
Alter
22 Jahre
Größe
1,96m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
Link
„Ich versage…“, murmelte der Tetsuya leise vor sich hin. Er war zu langsam um irgendetwas dagegen zu tun, naja er war nicht langsam, es fehlte einfach die Zeit irgendwas zu tun. Was sollte er also noch großartig tun? Um nicht unbedingt zu Kleinholz verarbeitet zu werden, atmete der Tetsuya einmal sehr tief aus und spannte die Muskeln an so fest er konnte. Er schloss die Augen, denn er wollte es nicht auf sich zukommen sehen. Wer will schon zuschauen wie man versagt?
Doch als er die Wucht die ihn nach hinten stieß und den Schmerz spürte, blieb ihm nichts anderes übrig als die Augen aufzureißen. Die Windböe traf ihn mit mehreren Schnitten an verschiedenen Stellen. Sein Jutsu verhinderte schlimmeres, wodurch er zwar tiefe Schnitte abbekam aber nicht unbedingt zerstückelt wurde. Das eigentliche Problem für Daisuke waren nicht die Schnitte oder der Schmerz an sich, davon konnte er sicher einiges aushalten, nein er blutete und das war etwas was der Körper ab gewissen Mengen nicht mehr wirklich ertragen konnte. Daisuke war allerdings noch lang nicht gewillt nachzugeben! Sofort suchte sich der junge Tetsuya etwas um sich daran festzuhalten. Er bekam recht schnell ziemlich weiche Knie und es fiel ihm schwer sich überhaupt noch auf den Beinen zu halten. Daisuke wäre eben kein Tetsuya wenn er nicht die Zähne zusammen beißen würde und einfach aufgeben würde. „Wir versagen nicht…“, murmelte er wieder ehr zu sich selbst als zu irgendjemandem. Obwohl Daisuke noch auf den Beinen stand, wurde bewusstlos, naja nicht wirklich komplett bewusstlos. Daisuke hörte was um ihn herum geschah, auch wenn alles sehr dumpf klang und kaum zu verstehen war. Er spürte aber nicht mehr wirklich was um ihn herum geschah, er hörte nur Geräusche um ihn herum. Leider war der Schock für seinen Körper im Moment zu viel und der kleine weißhaarige Kerl sackte erst einmal zusammen. Bis jetzt hatte ihn das Jutsu auf den Beinen gehalten, doch als es sich auflöste, wurde es für den Zwerg einen Moment zu viel. Seine Augen waren geschlossen und er bemühte sich seinen Körper wieder zur Ruhe zu zwingen. „Du versagst. – Niemals, Er versagt niemals! – Guck dich an. – Quatsch, das kriegt Tetsuya-sama nicht klein!“, ging es in seinem Kopf hin und her. Es war als würde sich Tetsuya-sama mit dem eigentlich freundlichem Daisuke streiten, doch es fand schnell ein Ende als Daisuke erneut die Augen aufriss. Jemand fummelte da an ihm rum. Im ersten Moment sah er so verschwommen, dass er grade mal den roten Schopf erkennen konnte. Erleichtert seufzte er, während seine Augen sich etwas beruhigten. Doch selbst als er wieder ordentlich sah, war alles irgendwie vernebelt, oder ehr von einem grauen Schleier bedeckt. Als er genauer hinsah, entdeckte er Yuto der den kleinen Tetsuya grade anhob und weg schleppte.. „Arigatou…“, murmelte der Tetsuya leise, da dies wirklich nur für Yutos Ohren bestimmt war… Der Schmerz war mittlerweile kaum noch spürbar, da sein Körper Massen an Adrenalin durch seinen Körper pumpte. Leider war er aber zu kaputt und bekam nicht mehr wirklich viel von dem mit was Yuto tat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoes Verhandlungsstil war entweder vollkommen für den Arsch oder aber Yuto zog gerade sein Ding stumpf durch und es wäre eh egal gewesen, was die Hyuuga gesagt hätte. Hängen blieben vor allem folgende Punkte: Yuto kannte ihren Namen. Bei näherem Betrachten hatte er als Prüfer des Examens vermutlich ihren Namen auf einer Liste gesehen und sich erinnert, doch hier im Moment sorgte das für kurze Überraschung auf Itoes Gesicht. Sie hatte nicht damit gerechnet, beim Namen genannt zu werden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Punkt zwei war das inkompetente Mitglied in ihren Reihen – worauf sich Itoe noch keinen Reim machen konnte. Soragakure sollte friedlich vorgehen? Das machte keinen Sinn, zumindest nicht mit den Informationen über die aktuelle Situation, die Itoe vorlagen. Es wurden noch weitere Worte gesprochen, doch dies waren die wichtigsten Eckpfeiler die im Kopf des Mädchens hängen geblieben waren. Der Kerl spielte auf Zeit, hatte den Befehl Konflikte zu vermeiden und wusste, dass sich jemand in den Büschen versteckte. Keine gute Basis für Verhandlungen, sollte man sich selbst nicht maßlos überschätzen oder genau damit Recht haben.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Hyuuga wusste wie sie diese Verhandlungen weiterführen wollte, doch ihr kam da jemand in die Quere: Fräulein Teamleiterin Mameha Junko. Ziemlich aggressiv, aus dem Wald heraus. Ganz und gar nicht mit den Worten Itoes harmonierend, aber, Hey, sie hatte hier das Kommando, also schwieg Itoe und blieb still stehen, lauschend. Sie hörte die versteckten Anspielungen, den versteckt ausgeübten Druck. Fast hätte das Mädchen gelächelt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es ging weiter im Kampf der großen Worte hinter denen wenig versteckt war. Yuto schien wohl irgendwie auf seiner Position zu verharren, obwohl er ganz klar die schlechteren Karten hatte. Und mal ehrlich, ein Spiel auf Zeit schön und gut, aber wie viel wollte der Sora hier rausschlagen? Ein, zwei Minuten? Das war das Risiko nicht wert, oder?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Um es mit den Worten eben jener Teamleiterin auszudrücken, die hier gerade das Ruder wieder an sich gerissen hatte: Und dann kam Polly. Polly war klein, kräftig und rotzedoof. Daisuke versemmelte hier gerade wirklich alles. Er sprengte die Verhandlungen durch Respektlosigkeit, Aggression und … Verwirrung? Itoe zumindest war verwirrt. Welcher normale Mensch sprach bitte von sich in der dritten Person? Es hatte etwas gedauert, bis die Hyuuga den Sinn hinter den Worten Daisukes überhaupt entschlüsselt hatte, aber als es dann soweit war, erfolgte der gedankliche Schlag gegen die Stirn. War das sein verdammter Ernst? Itoe bettelte im Stummen, dass dieser Idiot aufhörte zu sprechen. Das tat weh, machte aggressiv und erweckte gleichzeitig den starken Drang zu lachen. Alles Dinge, die man gerade nicht gebrauchen konnte. Glücklicherweise wurde dem auch schnell ein Ende gemacht und Genugtuung erfolgte – zuvor per Warnung im Knöpfchen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Junko schien ebenfalls die Schnauze voll zu haben und somit wurde die große Kelle – bzw. der kleine Mädchenfächer – rausgeholt und einmal kräftig Wind gemacht. Itoe hatte die Warnung selbstverständlich zu Herzen genommen und war im ersten Moment nach hinten geschossen, weit, weit weg von den beiden Sora-Nins.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Konnte irgend jemand ahnen, dass aus diesem kleinen Fächer so ein verdammt fetter Wind raus kam? War doch nicht mehr normal – und auch der Grund, weshalb Itoe überrascht von den Beinen geholt wurde. Nur die Ausläufer am Rande hatte sie abgekriegt, aber das reichte schon um sie kurz von den Füßen zu heben und einen Meter weiter hinten wieder auf den Sand plumpsen zu lassen. Kleidung zerrissen, einige blutende Schnittwunden am Körper – super. Itoe notierte sich geistig, sich doch bei Gelegenheit noch einmal explizit bei Junko zu bedanken. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Durch diese unglückliche Aktion durfte sie die Auswirkungen dieser Kunst erst ein wenig später bestaunen. Zerhäckselte Bäume, zerschnippelter Daisuke und sowas-von-am-Arsch Hiroshi. Die Hyuuga blinzelte kurz, wer hatte von der zarten Junko bitte solche Rodungskünste erwartet?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]"Es reicht. Nehmt Ihn." [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und ab hier fühlte sich Itoe ein wenig veräppelt. Sie stand hier und versuchte es mit Worten, wenn Junko alles mit ihrem Kleinmädchenfächer regeln konnte. Das war doch echt unter aller Kanone, findet ihr nicht auch? Nichts desto Trotz freute sich Itoe ein wenig und das aus mehreren Gründen: Erstens, Daisuke hatte Schmerzen. Gut so. Zweitens, Aufgabe erfüllt, Hiroshi geborgen. Drittens: Daisuke hatte Schmerzen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe näherte sich langsam dem Schauplatz, trotz der Aufgabe Yutos wachsam und jeder Zeit bereit sich zu verteidigen. Schließlich konnte der Kerl immer noch lügen und ihr anschließend ein Kunai in den Rücken rammen, nicht? Deshalb wartete sie noch einige Sekunden, bis Yuto sich seinen verletzten Freund geschnappt und etwas Abstand zwischen sich und den restlichen Anwesenden gebracht hatte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nun jedoch kam ein ganz anderes Problem auf: Was bitte machte man mit Hiroshi? Der Kerl war so übel zugerichtet, dass er bei nicht-Behandlung vermutlich bald das Zeitliche segnen würde. Gleichzeitig kam diese ganze Verrats-Sache wieder hoch und Itoes Kopf drehte sich, die Freude verschwand und wurde vom verdammten Ernst des Lebens ersetzt. Was bitte sollten sie jetzt machen?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ein wenig hilfesuchend drehte sich Itoes Kopf zu Junko. Ihr Blick sagte ganz eindeutig: Was nun? Eine Behandlung durch Kayros? Ein Stich ins Herz durch Junko? Es gab viele Möglichkeiten, die meisten davon waren ziemlich hässlich.[/FONT]
 
M

Mameha Junko

Guest
Mit Yutos Aufgabe schien alles vorüber zu sein. Wer hätte auch gedacht, dass Junko zu so dermaßen aggressiven Verhandlungen fähig war? Warum hatte sie das nicht gleich gemacht? Darauf gab es mehrere Antworten, und sie alle waren simpel. Zum einen hatte die Kunoichi letztendlich dann doch eine Attentätermentalität, was bedeutete, dass sie selbst in einem Kampf zu Minimalismus neigte, um ihre eigenen Techniken und Fähigkeiten zu verbergen. Sie setzte wiederholt dieselben Techniken ein oder verlegte sich ganz auf Künste, die nicht unbedingt allzu auffällig waren. Auf diese Weise wurde sie dauerhaft und immerzu unterschätzt. Weder Gegner noch die eigenen Verbündeten nahmen sie als Bedrohung wahr – denn im Ernst, wie groß hatte sich die Hyuuga ihre Chancen gegen die Konoha-Chuunin ausgerechnet? Hand aufs Herz und nicht gelogen? Dachte ich es mir.
Der zweite Grund, der dafür gesorgt hatte, dass die große Kelle erst so spät aufgenommen wurde, war Yuto. Es war insbesondere bei dieser Kunst nicht ganz unmöglich, dass selbst schnelle Shinobi sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten. Und da Junko wie bereits angemerkt keinerlei Interesse daran hatte, den Rotschopf zu verletzen, hatte sie diese Kunst nur sehr ungern angewandt.
Der dritte Grund hörte auf den Namen Hiroshi. Er war nur möglicherweise ein Verräter. Möglicherweise war er auch einfach nur doof, und ihn dafür über die Klinge springen zu lassen war zum einen nicht fair und zum anderen auch nicht Sinn und Zweck dieser Verhandlungen.
Routiniert und zugegebenermaßen fürchterlich antiklimatisch machte die Kunoichi einen gekonnten Satz zur Seite, um dem gefährlichen Explosionstag auszuweichen, was aber nichts daran änderte, dass sie die Auswirkungen der Druckwelle noch spürte. Warum waren Klamotten eigentlich stets empfindlicher als der menschliche Körper selbst? Im Stillen nahm sich Junko vor, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen, warum man wirklich gar kein T-Shirt und überhaupt kein Röckchen vor den Auswirkungen eines Kampfes beschützen konnte – ehrlich, während man selbst nur ein paar Kratzer abbekam, wurde durch Risse, Brandflecken und Löcher eine ziemlich abgewrackte und zugegebenermaßen erschreckende Erscheinung hervorgerufen. Sie schüttelte den Gedanken ab und wollte sich auf den nächsten Schritt konzentrieren, als sie einige magische Worte hörte, die den gesamten Kampf beendeten: "Es reicht. Nehmt Ihn."
Vier kleine Worte, große Wirkung. In genau diesem Moment stoppte Itoe ihren Lauf, Kayros seine Shuriken und auch Junko bremste ab – reiner Instinkt. Yuto mochte durchaus wortgewandt sein, aber mitten im Kampf eine Aufgabe zu fingieren, das gehörte einfach nicht zu seinem Stil. Glücklicherweise sollte Junko Recht behalten und sie sah mit an, wie der Kiri-Chuunin seinen Freund schulterte und sich sodann vom Schlachtfeld entfernte. Für einen kurzen Augenblick gestattete sich die Kunoichi, ihm hinterherzuschauen. Was hätte sie an seiner Stelle gemacht? Was täte sie, würde er nach gescheiterten Verhandlungen einfach Ryoichi, Kayros oder Itoe in Daisukes Zustand bringen? Sie wusste, dass die beiden beste Freunde waren und eine Bindung genossen, welche sie selbst nicht ganz erfassen konnte. Äußerlich war nichts zu sehen, aber rein vom Gefühl her schätzte sie, dass er wütend sein musste, und sie konnte nicht erfassen, wie wütend genau. Bitter also, dass sie nicht die Gelegenheit hatte, nachzufragen und noch bitterer war der stille Abschied, den zumindest Junko rechnete ihrerseits nicht damit, ihn in Kürze wiederzusehen. Sie hatte dieses Gefecht für sich entschieden –warum krampfte sich gerade ihr Herz zusammen und warum fühlte sich das hier wie ihre größte Niederlage an?
Im nächsten Augenblick fiel der Chuunin dann ein, dass sie wirklich nicht alleine war und sich demzufolge nicht in der luxuriösen Situation befand, lange und mitleidvolle Blicke in irgendwelche Sora-Nin-Richtungen zu werfen, einfach weil die Gefahr bestand, dass diese dann schmachtend wurden, was keiner der Anwesenden sehen wollte. Junko und schmachtende Blicke – zwei Welten trafen aufeinander. Itoe rappelte sich gerade auf und schien ganz offensichtlich auf weitere Anweisungen zu warten, während sich auch Kayros aus dem Gebüsch schälte. Von ersterer hatte sie nichts anderes als Perfektion erwartet, aber ausgerechnet Kayros war ganz offensichtlich über sich hinausgewachsen. Er hatte anscheinend alle freundschaftlichen Bande vergessen und seine Pflicht erfüllt – das war mehr, als Junko von ihm erwartet hatte. Unwillkürlich musste sie gestehen, dass sie das Wachstum dieses Jungen durchaus mit Stolz betrachtete. Blieb nur noch Hiroshi, um den sie sich zu kümmern hatte, was allerdings dafür sorgte, dass sich ihre Miene merklich verdüsterte, während sich die Muskeln über den Kieferknochen sichtlich anspannten.
„Kayros, kannst du dafür sorgen, dass er sprechen kann, aber unbeweglich bleibt?“ Übersetzt: Weck ihn auf, richte ihm den Kiefer, aber heil’ ihn nicht. Komisch, gerade wurden Kayros’ Talente – ausgerechnet seine Talente! – für den weiteren Verlauf unbezahlbar. Die Chuunin nahm sich wirklich ernsthaft vor, ihn in ihrem Missionsbericht lobend zu erwähnen, während sie sich der ramponierten Hyuuga zuwendete … oh, war das etwa ihr Werk?
„Tut mir Leid. Ich habe wirklich versucht, dich nicht zu treffen.“ Und hier kam die Überraschung: Es tat ihr wirklich Leid. Leider strahlte Junko in diesem Moment eher Grimm als – wie zuvor – Reue aus, sodass sie nicht ganz aufrichtig wirkte, auch wenn sie es war.
„Kannst du die beiden Sora-Shinobi im Blick behalten. Ich habe wirklich keine Lust mehr auf unliebsame Überraschungen.“ „Ich habe keine Lust“ … ein Satz aus dem passiven Wortschatz. Das sollte man sich wirklich vor Augen halten, während die Kunoichi geduldig abwartete, bis Kayros seine Arbeit erledigt hatte, ehe sie ihn bat, ihr zu helfen, den armen Hiroshi ans Wasser zu schleifen. Warum musste es sich bei dem Burschen auch um so einen tierisch großen und schweren Jungen handeln? Sei’s drum, fest stand, dass sich Hiroshi in einer nicht ganz unangenehmen Position wiederfand: Er wurde auf dem Rücken durch den Sand ins Meer geschleift, gerade so, dass sein Kopf sich noch am Strand befand, aber auch gerade so, dass sein Körper bis zur Brust im Wasser lag, während die Wellen das Wasser in schöner Regelmäßigkeit bis an seinen Hals trugen. Ziel der Übung war es, seine Sandkünste zu blockieren, sollte er so dumm sein, diese einsetzen zu wollen, und was war da besser, als ihn ins Wasser zu legen?
Sodann kniete sich Junko hin, bettete den Kopf des Ogawas auf ihren Schoß, zog ein Kunai und hielt es ihm an die Kehle. Auch wenn Hiroshi ihr Gesicht aus seiner Sicht umgedreht sah, so konnte er ihren Gesichtsausdruck sehen. Normalerweise wirkte sie stets latent gelangweilt, wie Hiroshi nur allzu gut wusste, aber jetzt wirkte sie fast schon verbissen und grimmig. Es bestand überhaupt kein Zweifel, dass sie wütend war – er hatte nach ihrer Meinung möglicherweise den größten Fehler, den ein Ninja überhaupt machen konnte, begangen. Auch war er wahrscheinlich genug bei Bewusstsein gewesen, um ihren Zorn in Form eines schneidenden Windes zu spüren. Oh, und sie war weiterhin zornig, wie ihre gefährlich leise Stimme deutlich aufzeigte.
„Ich will eine Erklärung.“ Und sie machte nicht den Eindruck, als würde sie lange fackeln, sollte der Suna-Nin jetzt irgendwelche Dummheiten machen.
 

Ogawa Hiroshi

Member
Beiträge
393
Größe
1,82m
Gedanken, Bilder aus vergangenen Zeiten und Gefühle ummantelten den Geist Ogawa Hiroshis. Er war alles, ein Sohn auf den man stolz sein konnte, ein Shinobi der noch vieles lernen musste und ein Freund für diejenigen, die es zu ließen. Doch war er auch ein Verräter, der seine Kameraden einfach so hintergehen würde oder über irgendwelche Konsequenzen nachzudenken? Die meisten würden über eine solche Vermutung wohl nur lachen, niemand unter denen die Hiroshi kannte, würden wohl je annehmen das er sein Land verraten würde. Allerdings, was wenn man sein ganzes Leben angelogen wurde, wenn die Person die einem am meisten bedeutete hatte nicht tot war, sondern noch unter den Lebenden verweilte? Konnte eine solche Lüge jemanden verändern, ihn dazu bewegen andere zu verletzten, die eigentlich viel für ihn bedeuteten? Ja eine solche Lüge konnte jemanden verändern, Hiroshi hatte sie verändert so sehr, dass er bereit war alles zu verlieren, sogar die die er liebte. Aber war er wirklich dazu bereit, wenn ja warum zeigte ihm sein Geist dann die Bilder der Missionen mit Itoe, das erste Treffen mit ihr, als sie bereit waren sich gegenseitig zu verletzen. Warum waren dort auf einmal Bilder von Kayros, seinem Landsmann aus Sunagakure, was ihn allein deswegen schon zu einer wichtigen Person in seinem Leben machte. Was sollten die Bilder seiner Familie, die ihn Jahrelang belogen hatte, aber die dennoch das wichtigste für ihn war. Und dann die vielen Bilder Junkos, ihr erstes Treffen vor den Toren Konohagakures als sie noch eine blutige Anfängerin war, die vielen Streitereien und Querelen, dennoch war sie hier in seinen Gedanken. Wieso war sie dann hier, sie konnten sich doch nicht leiden oder konnte Hiroshi sie einfach nur nicht leiden? Einerseits war dies vielleicht so, aber andererseits auch wieder nicht. Hiroshi wusste einfach nicht, was er über die Mameha denken und wie er mit ihr umgehen sollte, doch wollte er dies überhaupt. Sein Angriff auf Junko bewies doch, dass es ihn nicht wirklich interessiert und dass er mit all dem abgeschlossen hatte. Die Bilder seiner Freunde verschwanden, die Dunkelheit ummantelte ihn wieder. Hier war nichts, kein einziges Anzeichen von Licht oder einer anderen Lichtquelle. Plötzlich waren Schritte zu hören, sie kamen näher und mit ihnen kam auch etwas Helligkeit in diese Dunkelheit. Erst erkannte Hiroshi die Gestalt nicht, die auf ihn zu kam, doch als er endlich sah wer dort auf ihn zu kam war er geschockt. Dort aus dem Licht trat er selbst, alles war gleich, aber auch irgendwie doch nicht. Hiroshi und Hiroshi standen sich gegenüber, sahen sich an und beobachten sich. Keiner der beiden bewegte sich, ob sie etwas sagen konnten? Auf einen Versuch kam es an. „Wer oder was bist du?“ Stille, nur ein Grinsen auf dem Gesicht seines Gegenübers, eines das Hiroshi nur zu gut kannte. „Du scherzt. Du weißt wer ich bin, ich bin du. Der Teil, den du abgestoßen hast, als du deine Kameraden angegriffen hast, als du dich entschieden hast alles auf zugeben was wichtig für dich ist und sag mir nicht, dass sie dir nicht wichtig sind.“ Die Hand des anderen Hiroshis bewegte sich deutete hinter sich und Bilder all jener, die er mochte zu denen Hiroshi vertrauen hatte er schienen hinter seinem anderen Ich. Auch Hiroshis Hand bewegte sich und deutete auf die Bilder seiner Familie. „Sie bedeuten mir nichts, sie haben mich mein Leben lang belogen. Gerade du müsstest das doch verstehen, unser Vater lebt noch, er ist nicht tot. Wenn wir sie verraten, können wir wieder mit ihm zusammen sein, wäre das nicht toll?“„Nein es wäre nicht toll, wir müssten alles verraten was uns wichtig ist. Unsere Kameraden, unser Land unsere Familie, das will ich nicht. Unser Vater hat uns im Stich gelassen, hat uns einfach zurück gelassen und sich nie wieder gemeldet. Willst du einfach alles hinter dir lassen, nur für ihn?“„Er wollte uns nicht verletzen, da bin ich sicher. Vater liebt uns, er hat uns das Medaillon geschenkt weißt du nicht mehr? Warum verstehst du das nicht, wir sind doch ein und dieselbe Person, vermisst du ihn etwa nicht?“ „Natürlich vermisse ich ihn, doch wir sind nicht ein und dieselbe Person. Ich habe den Verlust unseres Vaters längst verarbeitet, du aber nicht. Selbst jetzt versuchst du dich an alles zu klammern, was mit ihm zu tun hat ohne über irgendwelche Konsequenzen nachzudenken. Du scheinst nicht einmal den Tod zu fürchten, nur damit du ihm näher bist. Aber was wird aus denen, die dich lieben, hast du dir Gedanken über sie gemacht. Was ist mit Mutter, Mozuku oder all den anderen?“ Stille, wusste Hiroshi auf diese Frage eine Antwort? Konnte er seine Familie wirklich hinter sich lassen? Er haderte mit sich, konnte nicht sagen was zu sagen war, erste Zweifel kamen dem Ogawa, als ein Ruckeln alles um ihn herum zerbrechen ließ.

Seine Augen öffneten sich, er schwitzte und der Geschmack von Blut lag noch immer in seinem Mund. Worte drangen an sein Ohr, wirklich verstehen konnte er allerdings nicht was die Beteiligten des Gespräches mit einander beredeten. Das einzige was der Suna-Nin spürte, war der Schmerz der sich durch seinen Körper zog. Ein schreckliches Gefühl, nicht etwa der Schmerz, es waren viel mehr die Machtlosigkeit seines Zustands, die ihm zu schaffen machten. So etwas hatte Hiroshi noch nie erlebt, er war verwirrt nicht nur wegen dem Gespräch das er gerade mit sich selbst geführt hatte. Plötzlich sein Körper wurde von etwas getroffen, was ihn quer über den Strand schleuderte und ihm schlimme Schnittwunden zufügte. Die Schmerzen wurden durch diesen Angriff, den als das definierte Hiroshi sein Herumschleudern über den Strand, nicht gerade gemindert. Nahe der erneuten Ohnmacht, spürte der Suna-Nin wie er gepackt und vorgebracht wurde. Wieder wurde Hiroshi schwarz vor Augen, doch dieses Mal folgte kein Gespräch mit sich selbst. Als seine Augen sich öffneten wusste der Ogawa was los war, ein Druck an seinem Hals von einer scharfen Klinge, der salzige Geruch des Meeres, welches seinen Körper umspülte und der Blick vertrauter Augen, die so grimmig dreinblickten, dass es einem das Mark in den Knochen gefrieren ließ. Die wenigen Worte, die Junko an ihn richtete, reichten aus um ihre Absichten klar werden zu lassen. Hiroshi schloss seine Augen, atmete einmal tief durch und blickte dann hinauf in den blauen Himmel. „Bevor ich dir eine Erklärung gebe, will ich dir erst noch eine Frage stellen Junko. Was würdest du tun, wenn du wüsstest dass der einzige Mensch in deinem Leben, der dir je etwas bedeutet hat noch am Leben ist und die einzige Möglichkeit ihn wieder zu sehen darin besteht, alles und jeden zu verraten? Deine Freunde, Kameraden und die die du liebst, obwohl es dich innerlich fast zerreißt.“ Noch immer sah Hiroshi nicht zu Junko, er wollte erst ihre Antwort hören und dann würde er ihr alles erklären, wenn sie nicht schon wusste was er mit seiner Frage meinte.

[Out: Nach Drängelei, einer goldigen Lucia die mich nicht zu Atem kommen lässt, der Post auch wenn ich nicht weiß ob jeder damit zufrieden ist^^]
 
M

Mameha Junko

Guest
Anscheinend war Hiroshi nicht klar, dass unter „Dummheiten machen“ auch „das absolut Falsche zur absolut falschen Zeit zur absolut falschen Person sagen“ zählte. Junko ihrerseits nahm auf, verarbeitete und fing mir ruhiger Stimme an, zu rekapitulieren.
„Lass mich sehen, ob ich das richtig verstehe: Du betrügst ach so schweren Herzens Kameraden, Pflicht und Dorf, um den Menschen wiederzusehen, den du über alles liebst?“
Und was war mit seiner Familie, die er zurückließ? Seinen Kameraden und Freunden? Seinen Pflichten? Seiner Selbstachtung? Junko ging in diesem Moment ehrlich gesagt davon aus, dass es sich um ein Mädchen handelte, von dem Hiroshi sprach, und sie war angewidert. Sie ging durch Höllenqualen und peinigte wiederum Yuto, und das alles nur, weil sie ihn gern hatte und sich selbst dafür verachtete, aber es wäre ihr niemals in den Sinn gekommen, ihre hochheilige Pflicht oder ihre Freunde zu verraten. Keine Frage, Yuto war ihr wichtig. In manchen Stunden glaubte sie, ihn wie jeden anderen Sora-Nin behandeln zu können, in anderen Stunden vermisste sie ihn so sehr, dass sie glaubte, sterben zu müssen – und dann gab es diese dunklen Stunden, in denen sie fast hoffte, dass er starb oder nie wieder in ihr Leben trat, damit sie von dieser Last befreit war. Das Hormonchaos eines Teenagers schlug in geballter Macht zu, und Junko war nicht vorbereitet. Es war eine recht zwiegespaltene Angelegenheit und sie war sich selbst noch nicht ganz einig, was sie da machen sollte. Aber niemals und unter keinen Umständen wäre es ihr eingefallen, deswegen ihr Dorf zu verraten, und selbst wenn, würde sie niemals ihren Freunden und Kameraden Schaden zufügen. Dafür respektierte sie sich selbst und vor allem ihre Mitmenschen zu sehr, und das sollte etwas heißen, wo sie diese doch meist ziemlich ruppig behandelte.
Eine erneute Welle des Zorns erfasste sie also, und dennoch hielt sie sich gerade so zurück, um dieses Gespräch zu Ende zu führen. Er würde diesen Tag nicht überleben, aber sie glaubte dennoch, ihm so viel zu schulden, als dass sie ihn zu Ende anhören musste.
„Egoist.“ Sie spuckte das Wort förmlich aus, während sich der Druck der Klinge an Hiroshis Hals verstärkte. „Wie arrogant zu glauben, du seihst der Einzige, der unter Trennung zu leiden hat. Was werde ich deiner Mutter erzählen, wenn ich ihr deine Leiche bringe? Was erzähle ich deinem Vater? Deinem Großvater? Deinen Geschwistern? Deinen Freunden? Ist jetzt irgend jemandem geholfen? Bist du deinem Ziel so viel näher?“ Damit dann nicht genug. Auch schien Hiroshi das Grundprinzip seines Berufs nicht verstanden zu haben. Zeit für ein wenig Schulmeisterei, auch wenn diese elendig bitter daherkam.
„Das ‚Nin’ in Ninja bedeutet ‚Dulden’. Wir erdulden Schmerz und Tod für die Pflicht. Wir sind Kreaturen von Täuschung, Blut und Krieg. Wie kannst du es wagen, den Namen der Liebe zu schwingen, wenn du doch den Tod bringen willst?“
Wie kannst du es wagen, dieses Gefühl zu besudeln und zu verraten? Wie kannst du es wagen, von Liebe zu sprechen und diese zu suchen, und dabei Tod und Verderben zu sähen? Niemals war es der Kunoichi schwerer gefallen, jemanden zu belehren. Kein Wunder. Sie belehrte ihrer Meinung nach einen toten Mann, womit man wieder beim Casus knacktus wäre: Sie wollte ihn nicht töten. Sie wollte dieses Kunai eigentlich nicht durchziehen und ihn verbluten lassen. Er war wehrlos, mit Schnittwunden übersäht und sie hatte ihn dazu auch noch in Salzwasser getaucht, also hatte er auch Schmerzen. Er war dumm, engstirnig und fehlgeleitet … und hatte für seine Exekution gesorgt. Sie konnte ihn jetzt nicht laufen lassen. Nicht vor Itoe, nicht vor Kayros und vor allem nicht vor sich selbst. Das Problem war nur, dass auch Junkos harter Magen gegen die Aussicht rebellierte, einen Kameraden exekutieren zu müssen. Sie hatte so etwas noch nie gemacht und hätte auch nie gedacht, ausgerechnet bei Hiroshi in diese zweifelhafte Ehre zu kommen. Erneut wallte Wut hoch, aber diesmal richtete sie sich gegen einen ganz anderen Faktor.
„Warum hast du nicht einfach gelogen? Was wäre denn jetzt so falsch gewesen, eine clevere Lüge zu erfinden? Du bist doch clever, oder? Warum sagst du nicht, es wäre alles nur ein schlechter Plan gewesen? Eine Erpressung von Sora-Seite. Von mir aus auch Geister? Eine fixe Idee! Ein Stresssymptom. Irgend … etwas.“ … nur nicht die Wahrheit, die jetzt sein Schicksal besiegelte. Offenbar war noch ein wenig Zeit, zu reden, bevor das Unabwendbare eintreten würde. Hiroshis Geschichte sollte gehört werden.





A/N Lass dir was verdammt Gutes einfallen, sonst kann deinem Charakter nur noch ein Deus Ex Machina-Ding helfen.
 

Hiragana Kayros

Well-Known Member
Beiträge
1.684
Alter
18 Jahre
Größe
176 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
Link
Noch einmal... Mit Schwung drehten die Shuriken ab. Sie waren ihm zu langsam? Dann sollte Kayros doch mal die Angriffs- und Rotationsfrequenz erhöhen. Kayros änderte den Kippwinkel, und schoss die Waffen wieder in die Richtung des Jungen. Doch dieser hatte sich weiter zu Daisuke zurückgezogen. Für ihn sah es wirklich nicht gut aus. Der schneidende Wind hatte ihn völlig getroffen. Zwar konnte er lebenswichtige Zonen vom Wind abwenden oder verdecken, aber er war übersät mit Schnitten und Blutstropfen. "Es reicht. Nehmt Ihn." Arrigato, Yuto-kun. Kayros senkte den Blick, gleichsam mit seinen Shuriken. Tick, tocktock. Sie steckten nun in der Nähe im Gras. Und Kayros kam aus seinem Versteck hervor. Es war kein Kampf mehr, und während Yuto mit dem geschulterten Daisuke verschwand, fühlte sich der Hiragana, als ob sein Herz gleich zerspringen würde. Er biss sich auf die Unterlippe, damit der Schmerz ihn von seinen Gefühlen ablenkte, und es gelang ihm, wenn auch nur fahrlässig. Für einen Moment überlegte er, ob er Junko bitten sollte, den beiden helfen zu dürfen, als Wiedergutmachung für die unfaire Behandlung von Shiros Seite. Aber zwei Dinge sprachen leider dagegen: Erstens war der Feind bei ihnen eingedrungen, zweitens hatten sie Hiroshi. Hiroshi!
Für diesen einen Augenblick hatte er seinen Freund vergessen. Aber nur, weil es um andere Freunde ging. Aber dieser Augenblick war vorbei. Während Junko für einen Moment eine weiche Seite an sich entdeckte, indem sie merkte, wie bitter dieser Sieg war, trat der Hiragana an sie heran. Sie musste entscheiden, ob er seinen Landsmann behandeln durfte, oder was sie nun vorhatte. „Kayros, kannst du dafür sorgen, dass er sprechen kann, aber unbeweglich bleibt?“ Kayros blickte seine Freundin traurig an. Er hatte zwei Möglichkeiten. Aber beide Wege führten nicht an einer vohergehenden Untersuchung vorbei. Also hieß es zunächst die geringste seiner medizinischen Maßnahmen einzusetzen. Doch vorher breitete er seine Schriftrolle mit den Medizinwerkzeugen neben sich aus. Er berührte ein Siegel, welches einen Kreis mit drei anderen bildete, wobei zwei davon bereits gelöst wurden. Mithilfe der Umkehrung der Versiegelung beschwor der Medic also seine dritte Blutkapsel, mit der er Hiroshi Blut abnahm. Nicht etwa welches von dem, was ausgetreten war aus seinem Mund, sondern frisches. Nach getaner Aktion versiegelte er sie wieder in seiner Schriftrolle, und zusätzlich schrieb er mit seinem eigenen Blut darüber. Es war eine geheime Versiegelungskunst der Mediziner, um Proben so ausschließlich für sich zu sichern.



Nun begann die eigentliche Untersuchung. Gebrochener und dreifach gesplitterter Kiefer, angeknackste Rippen und auch die Wirbelsäule hat Schaden genommen. Das kann unmöglich alles von Daisuke stammen... Junko hatte nur ihre Pflicht getan, und nun war er an der Reihe. „Ich werde die wirklich wichtigen Wunden versorgen, aber seine Rippen kann ich so lassen... Ihm wird das Atem nur wenig schwerer fallen als sonst.“ Der Mediziner blickte mitleidend zu seinem Landsmann, ehe er noch einmal zu den beiden Kunoichis blickte und es sogar schaffte, ein tapferes Lächeln aufzubringen. Er musste stark sein, oder zumindest so aussehen für die Mädchen... weil sie es auch waren.
Kayros krempelte die Ärmel hoch, ehe er die Fingerzeichen schloss. Absolute Konzentration!, beschwor er sich in Gedanken, ehe das grünliche Chakra in warmen, beruhigendem Licht und seine Hände floss. Sollte Itoe jetzt ihre Byakugan benutzen, um den Jungen bei seiner Kunst zu beobachten, dürfte sie ein wenig verwundert feststellen, dass das medizinische Chakra eine andere Farbe als den üblichen Ton hatte. Shosen Jutsu! Zunächst legte der Suna-Nin beide Hände auf den Torso seines Patienten, in den das grüne Licht hinein sickerte. Sollte Junko ihn nachher rügen, weil er sich um mehr als das Mindeste gekümmert hatte, so konnte er sagen, dass eine Verletzung des Rückenmarks alle möglichen Folgen haben könnte, besonders, wenn Hiroshi noch weiter bewegt würde. Kayros durchflutete die Bandscheiben mit seinem Chakra, damit sie wieder besser durchblutet werden konnten. Zudem würde er die Wirbelsäule wieder halbwegs in die Ursprungsform bringen, damit man später keinen Buckel sehen musste. Anschließend wandte er sich den einzelnen Wirbeln zu, beginnend mit dem Untersten. Er war, wie die meisten anderen, nur geprellt, und musste nur einmal wieder in Schwung gebracht werden. Zudem mussten die Hormone, die die Körperbaueigenschaften veränderte, wenn der ernsthaft Schaden nahm, aus dem System ausgeschieden werden. Folgen davon könnten eine gewisse Teilnahmslosigkeit sein, wie bei eine Beruhigungsinfusion. So könnte es ihm vielleicht egal sein, dass er Genjutsus beherrscht. Bei zwei Wirbeln jedoch musste Kayros seine Fertigkeiten als Mediziner wirklich beweisen: Die beiden obersten Wirbel, die A's - wie Kayros sie auf der Medizinexkursion kennen lernte - also Atlas und Axis, haben den Kieferbruch gar nicht gut überstanden. Die Bandscheibe zwischen beiden Wirbeln war angerissen, und nach der Lage vom oberen Halswirbel her zu urteilen, hätte sich Hiroshi das Genick gebrochen, hätte er mithilfe seiner Muskeln versucht, den Kopf zu drehen. Wie gut, dass der Chuunin bewusstlos war. Was hatte Yuto noch gesagt? "Hiroshi, habe ich gerade schon selbst kurz untersucht, in Lebensgefahr befindet er sich nicht, doch mal ernsthaft." Yuto würde nicht so einfach ein Leben opfern, selbst eines Feindes nicht. So ist er nicht. Also muss es passiert sein, als Junko ihren Wind losgelassen hatte... Kayros hatte diesen Gedanken ohne den geringsten Vorwurf gedacht. Dass Hiroshi so zugerichtet werden könnte, hatte nicht einmal Kayros zu sagen vermocht. Und er hätte es von allen dreien am ehesten gewusst.
Es kostete einige Augenblicke und extrem viel Chakra, diese Verletzung zu behandeln. Mittlerweile zitterten seine Hände, er schwitze und wurde mit der Zeit bleicher, während die Hautfarbe Hiroshis wieder in die Richtung der Lebenden kam. Jetzt war nur noch der Kiefer dran... und dann wäre Kayros fürs Erste richtig erledigt. Denn der Kiefer stellte erneut ein Problem dar: Die Splitter mussten auf dem Fleisch gelöst und zurück zum Knochen gebracht werden und am besten auch noch richtig herum und mit dem Skelett verbunden. Dem Jungen blieb nichts anderes übrig, als sein Chakra mit dem seines Patienten zu mischen, um so über mehr zu verfügen. Allerdings beherrschte er die Kunst nicht wirklich, weshalb er sich nur eine winzige Menge zunutze machen konnte. Aber sie reichte. Zähne, Zahnfleisch und Kiefer waren weitestgehend geheilt, die Blutgefäße repariert, Rippen, Mundflora und Lunge allerdings noch beeinträchtigt. Aber nichts davon würde allzu starke Schmerzen bereiten oder gar gefährlich sein.
Der Junge stand auf, wirkte erschöpft und strich sich den Schweiß von der Stirn. „Fertig... Für die Heilung der Wunden, die das Leben oder das Sprechen beeinträchtigen, äh, verhindern können, habe ich leider nicht seinen Chakrahaushalt anzapfen können.“



Kayros war unkonzentrierter geworden, und selbst die verzehrte Hyorogan konnte da nicht wirklich Abhilfe schaffen. Chakra bestand nämlich aus geistiger und körperlicher Energie, und die Nahrungspille erhöhte nur letzteres. Aber nun hätte er wieder genug Kraft, um nach Hause zu rennen – oder seinen Patienten in das Meer zu legen. Von hier an übernahm Junko. Sie bettete den Kopf des Verräters auf ihre Beine, legte ihm ihr Kunai an die Halsschlagader und wartete, bis dieser aufwachte. Tu ihm nichts, Junko-sama. Flehend war der Ruf, den das Herz des Hiraganas in Richtung Junkos sandte, auch wenn das Gesicht noch von Erschöpfung, und weniger von Verzweiflung, Sehnsucht oder Bitten geprägt war. Er und Itoe waren nun für einen Augenblick nichts Anderes als stumme Zeugen eines Verhörs. Junko begann. „Ich will eine Erklärung.“ Hiroshi rührte sich nicht, sein Blick wanderte bloß hoch gen Himmel. Bevor ich dir eine Erklärung gebe, will ich dir erst noch eine Frage stellen Junko. Was würdest du tun, wenn du wüsstest dass der einzige Mensch in deinem Leben, der dir je etwas bedeutet hat noch am Leben ist und die einzige Möglichkeit ihn wieder zu sehen darin besteht, alles und jeden zu verraten? Deine Freunde, Kameraden und die die du liebst, obwohl es dich innerlich fast zerreißt.“ Hiroshi... Ist dir diese eine Person wichtiger als der Rest? Als wir? Kayros wandte seine Augen von dem Liegenden ab. Er konnte - wollte – nicht verstehen, was jemanden zu einer solchen Idee treiben konnte. War Liebe so realitätsfern? „Lass mich sehen, ob ich das richtig verstehe: Du betrügst ach so schweren Herzens Kameraden, Pflicht und Dorf, um den Menschen wiederzusehen, den du über alles liebst?“ Es hätte Kayros nicht verwundert, wenn die Kunoichi plötzlich Eis oder Feuer geschleudert hätte. Ihre Augen wirkten wie ein Höllenfeuer, ihre Stimme war kalt wie Eis. Die Chuunin fügte noch ein paar Worte hinzu, ehe sie sich kurz sammelte. „Warum hast du nicht einfach gelogen? Was wäre denn jetzt so falsch gewesen, eine clevere Lüge zu erfinden? Du bist doch clever, oder? Warum sagst du nicht, es wäre alles nur ein schlechter Plan gewesen? Eine Erpressung von Sora-Seite. Von mir aus auch Geister? Eine fixe Idee! Ein Stresssymptom. Irgend … etwas.“ Der Hiragana versuchte, dem Drang zu widerstehen, seinen Kollegen in die Augen zu schauen, und blickte so Richtung Soragakure. Freilich konnte er die Stadt nicht sehen, sondern einzig das weite Meer, welches zwischen Hi no Kuni und Mizu no Kuni lag. Kayros dachte an längst vergangene Zeiten in seinem Heimatdorf. Auf Spielplätzen haben sich die Kinder getroffen, um Ninja zu spielen. Darunter war auch mal Hiroshi gewesen, jedoch verschwand er von einem Tag auf den anderen. Nicht so urplötzlich auf nimmer wiedersehen, sondern einfach nur von all den Spielorten, die Kayros kannte. Natürlich fragte Kayros seine Eltern, warum Hiroshi-kun weg war, doch sie meinten nur, er habe nicht mehr so viel Zeit fürs Spielen. „Aber wir haben doch Mittel und Wege, ihn zu finden“, Kayros wandte sich nicht um, aus Angst, dass ihm jemand ins Gesicht schauen würde. Dafür war seine Stimme fest, sein Atem ruhig und seine Haltung stolz. Wenn ich es vermag, Hiroshi zu überzeugen, und Junko davon absieht, diesen Verlauf in die Akte zu nehmen, können wir ihn retten. Ihr letztes Wort... sie will ihn nicht töten, kennt aber ihre Pflichten. Kayros wollte nun schauen, wie die anderen, ja, auch Itoe und Junko, auf seinen Ausspruch reagierten. Vermutlich hatten beide andere Ideen im Kopf, mal schauen, ob einer der beiden auf seine Gedanken kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ogawa Hiroshi

Member
Beiträge
393
Größe
1,82m
Nur dank Kayros war er im Stande gewesen etwas zu sagen, Millimeter den Mund zu bewegen um die Wort die er an Junko gerichtet hatte auszusprechen. Der Hiragana hatte in letzter Zeit echt viel dazu gelernt, er war stärker geworden und bald würde der Punkt kommen, an dem er selbst Hiroshi übertreffen würde. Niemals hätte Kayros seine Freunde verraten, es war nicht seine Natur doch Hiroshi war in diesem Punkt anders. ER konnte seine Gefühle zweifellos nicht vollends unterdrücken, doch war es ihm möglich einen Teil zu verstecken, der Teil der ihn behinderte. Sicherlich Gefühle waren nichts Verwerfliches doch sie störten einen Menschen nur, der sich entschieden hatte etwas Falsches zutun und nicht mehr zurück konnte. Die Worte Junkos trafen ihn nicht wirklich, sie hatte nur Recht. Doch jeder Mensch auf dieser Welt war nun einmal anders, andere konnten vergessen mit Schmerz gut genug umgehen und ihn vergessen, doch Hiroshi konnte es nicht. Seine Kameradin, wenn man sie denn überhaupt noch als solche bezeichnen konnte, war nicht der Mensch für solche Wutanfälle, sie war kalt und zeigte wenn überhaupt wenig Gefühl. Weitere Worte, was sie den seiner Familie sagen sollte, prasselten auf den Suna-Nin ein. Genau das wollte er eigentlich verhindern, dass seine Familie mit ins Spiel gebracht wird. Hiroshi wusste wie seine Mutter reagieren würde, was sein Pate sagen würde und sein Vater, wie wollte Junko ihn schon erreichen. Er war in Soragakure, dort wohin der Ogawa auch wollte koste es was es wolle. Aber wie Junko schon sagte, war der Tod wirklich eine Lösung für das Problem des Suna-Nins? Gab es vielleicht doch noch andere Möglichkeiten, hätte er einfach lügen, ein Risiko eingehen sollen? Hiroshi wusste es nicht, ob die Wahrheit oder ein Lüge, es änderte nichts an der Situation. Junko war nur eine Bewegung entfernt ihn zu töten, aber konnte sie es war sie wirklich bereit Hiroshi umzubringen. Wut war sicherlich ein guter Katalysator für diesen Fall, aber reichte es aus? Niemand vermochte das in diesem Augenblick zu sagen, als die Worte Kayros in die Runde drangen, dass sie doch Mittel und Wege kennen mussten, ihn, Hiroshi mit seinem Vater in Kontakt treten zu lassen. Naiv, doch eine schöne Geste. Die beiden Suna-Nins kannten sich noch aus Kindertagen, als sie miteinander gespielt hatten und ehe Hiroshis Vater verschwand, für tot erklärt wurde und der damals kleine Suna-Nin viele neue Pflichten übernehmen musste. Seine Kindheit war seit damals Vergangenheit, doch erinnerte sich der Ogawa noch dunkel daran, wie viel Spaß es gemacht hatte mit den anderen Ninja zu spielen. Ein leichtes Lächeln überflog das Gesicht Hiroshis, was sich aber sofort wieder legte und sein Blick von Himmel zu Junko wanderte. Sie wartete noch immer auf eine Antwort, aber was genau sollte er ihr jetzt sagen. Gab es überhaupt noch etwas, was er sagen konnte oder war schon alles zu spät. „Es ist noch nicht zu spät, los tu endlich etwas oder willst du unbedingt sterben?“ Da war sie wieder, diese Stimme in seinem Kopf, der letzte Funken Hoffnung in ihm. „Egal was ich ihr jetzt sage, sie ist entschlossen alles für Shirogakure, ihre Heimat zu tun, selbst mich zu töten. Deine Hoffnung ist rührend, doch sie ist vergeblich, wir müssen uns damit abfinden, dass hier das Ende unserer Reise ist.“ „Idiot! Sonst gibst du doch auch nicht so schnell auf, was ist nur los mit dir? Das haben dir Mozuku und Kyoko nicht beigebracht, erinnere dich mal wie oft Kyoko versucht hat dich endlich auf den richtigen Weg zu bringen. Egal ob deine Leistung während gemeinsamen Missionen mit ihr schlecht waren oder nicht, sie hat dich immer als das gesehen als was dich deine Eltern auch gesehen haben, als einen treuen Kameraden und fähigen Shinobi. Willst du echt alles aufgeben und sterben, dann haben wir nichts mehr, keine kleinen Streitereien mit Junko, keinen Kayros und all die anderen.“ Das einzige Wort was sich gerade in seinen Kopf hinein meißelte war „Aufgeben“. Es stimmt innerlich hatte der Suna-Nin bereits aufgegeben, es gab keinen Weg zurück und auch keinen Ausweg aus dieser Situation.

„Hör auf Junko! Lass diese Belehrungen, du musst mir und allen anderen nicht beweisen, dass du diese Dinge weißt. Diese Pflichten sind auch mir genauso gut bekannt, ebenso wie Itoe und Kayros. Aber sie bedeuten nur die Hälfte unseres Lebens, die andere Hälfte wird von menschlichen Gefühlen bestimmt. Du erfüllst deine Pflicht mit Bravur, kein anderer in unserem Dorf befolgt die Regeln der Shinobi so gut wie du nicht wahr? Du liebst die Regeln, den Codex und alles was damit zu tun hat, aber was bleibt am Ende übrig, wenn du diese Pflicht nicht mehr dein Eigen nennen kannst?“ Für einen Moment hörte er auf zu reden, seine Augen lösten sich vom Himmel und wanderten zu Junko. Hiroshi blickte der jungen Kunoichi in die Augen, ehe er weiter sprach. „Junko wird sind nichts weiter als Werkzeuge, die Austauschbar sind. Als Kind habe ich das noch nicht begriffen, als mein Pate mir das versuchte zu erklären, mittlerweile jedoch verstehe ich ihn. Ein Shinobi erduldet die Dinge, die du angesprochen hast, aber was ist mit dem Mensch verkraftet er all diese Leiden oder geht er irgendwann daran zu Grunde? Wohlmöglich gibt es darauf keine Antwort, doch ich bin nur ein Werkzeug was ausgetauscht werden kann. Darum habe ich dich nicht angelogen, es hätte mir aus dieser Situation nicht herausgeholfen und dir würde es die Pflicht in der du stehst nicht erleichtern. Wir beide wissen, was du tun wirst oder besser gesagt musst, wenn du deine Pflicht erfüllen willst.“ Die Zeit schien nun wirklich abgelaufen zu sein, Hiroshi wusste dass Junko nicht anders können würde, als ihre Pflicht zu erfüllen. Dennoch sicher konnte man sich nie sein, dass die Mameha auch wirklich das tat was man sich dachte.
 
M

Mameha Junko

Guest
Wie erwartet suchte Kayros im Hintergrund verzweifelt nach Möglichkeiten, diese Angelegenheit zu regeln, ohne das noch mehr Blut vergossen wurde. Kein Wunder, so war er einfach. Der Genin hatte einfach eher das Gemüt eines Heilers und Abenteurers als das eines Shinobis.
Hiroshi indes verhielt sich nach Junkos Ansicht irrational. Sie hatte ihm doch wirklich alle Gelegenheit gegeben, sich zu erklären, hatte ihm sogar vorgeschlagen, auf Stresssymptome oder sonst etwas zu pochen, als er selbst nicht auf die Idee kam. Aber das wurde von ihm gekonnt ignoriert, während er sich statt dessen darauf verlegte, sie wie schon so oft zuvor einer kleinen Maßregelung in Bezug auf Regeln zu unterziehen. Er hatte aufgegeben? Mitnichten. Warum sonst würde er ein letztes Mal versuchen, den Punkt zu treffen, den er bei jeder Diskussion in den vergangenen Jahren für ihren großen wunden Punkt gehalten hatte?
Um ehrlich zu sein war der Manipulationsversuch – so es denn einer war und nicht nur ein weiterer Anflug von Unfug – ziemlich transparent. Warum sonst sollte er darauf hinweisen, dass am Ende doch nichts als Leere übrig bleiben sollte? Er attackierte ihren „wunden Punkt“, forderte sie auf, ihre Pflicht, von der er wusste, dass sie diese hoch schätzte, zu erfüllen und pochte auf Menschlichkeit. Bastard, er wusste doch ganz genau, dass ihr die Angelegenheit schwer fiel. Wenn er jetzt sagte, er war mit dem Dasein als Shinobi überfordert und der Mensch dahinter käme zu kurz, dann hatte er etwas entschieden falsch verstanden. Der Mensch und der Shinobi waren zwei verschiedene Dinge. Aber offenbar hatte Hiroshi noch ein paar Dinge mehr nicht verstanden, sonst hätte er nicht genau den falschen Punkt attackiert.
Sie ließ Hiroshi in Ruhe reden, bis er zum Ende gekommen war, nahm auf, wertete aus … und kam immer und immer wieder zu demselben Schluss. Und dennoch zögerte sie – das hier war anders als alles, was sie bisher getan hatte oder im Namen der Pflicht hatte tun müssen. Hiroshi war ein Kamerad, ein ehemaliger Teamleiter und gehörte bereits zu den Senior-Mitgliedern unter den Genin, als sie noch die Akademiebank gedrückt hatte. Sie hatten genug Beziehung aufgebaut, um sich ständig streiten zu müssen, während sie ihm offenbar genug bedeutete, um eine einseitige Rivalität aufzubauen und sie stets und ständig zu provozieren. Nur heute, an diesem schicksalhaften Tag hatte er geschwiegen. Allein die Stille hätte schon sämtliche Alarmglocken zum Schrillen bringen müssen.
Die Kunoichi gestattete sich einen kurzen Blick über die Schulter. Kayros schien verängstigt, aber hoffnungsvoll, dass sich die Angelegenheit immer noch irgendwie friedlich lösen ließ, während Itoe betont ausdruckslos ins Leere starrte. Was Kayros von der Angelegenheit hielt war nur allzu deutlich, und der ernsthafte Blick der Hyuuga ließ auch keinen Zweifel daran, dass diese genau wusste, was jetzt unabwendbar geschehen musste. Es gab nur ein Problem: Junko zögerte.
Nur wenige weiße Wolkenstreifen durchzogen den strahlend blauen Himmel, während Sonnenstrahlen von der Wasseroberfläche in einem erstaunlichen Schauspiel der Natur reflektiert wurden. Irgendwo schrie eine Möwe, während die Geräuschkulisse durch das Rauschen der Wellen harmonisch untermalt wurde. Von Salzgeruch durchwobene Windböen zerrten spielerisch an Kleidern und Haaren … welch Panorama, welch Meer von Juwelen, welch Wunderwerk für jeden Schöngeist, der nach Schönheit und Harmonie suchte.
Mittlerweile befand sich sogar Junko mit ihren Knien im Wasser, derweil Hiroshi nur aufgrund der Tatsache, dass sein Kopf sich auf ihren Knien befand, sich noch nicht in der unangenehmen Lage befand, mit jeder Welle Wasser zu schlucken. Die Flut kam, also rückte die Zeit, in der sie handeln musste, unaufhörlich näher. Wenn sie ihre Position wechselte, musste sie eine Entscheidung gefällt haben.
Eigentlich gab es da keine Frage. Er hatte gestanden, und was das allerschlimmste war: Er glaubte in einem Anflug von Selbstgerechtigkeit auch noch, in seinen Fehlern und in seiner Menschlichkeit ein Anrecht darauf zu haben, mit Gewalt gegen seine Kameraden und Freunde vorzugehen. Beim besten Willen, wie sollte man ihn da noch verschonen, insbesondere, da er mit seinem Manipulationsversuch erneut bewies, dass er wirklich nicht vertrauenswürdig war?
Junko hatte zunächst geglaubt, dass sie den schmerzhaften Kloß im Hals bekämpfen musste, aber zu ihrer großen Überraschung fühlte sie keine Tränen. Vielleicht hatte sie an diesem Tage einfach bereits zu viele vergossen, vielleicht empfand sie gerade zuviel, um zu weinen, vielleicht intervenierte auch der Stolz. Die Schwere der Situation fuhr ihr durch Mark und Bein, krampfte den Magen zusammen und hinterließ im ganzen Körper ein flaues Gefühl. Dieses Elend war aber nur für sie bestimmt – Kayros und Itoe sollten keinen Anteil daran haben – und so wie es nur ihr allein gehörte, gehörten die nächsten, heiser geflüsterten Worte nur Hiroshi allein.
„Du warst mein Teamleiter beim Chuuninexamen. Erinnerst du dich?“ Natürlich erinnerte er sich. Die ganzen fragwürdigen Entscheidungen, die ganzen Herabwürdigungen – er hatte sie und ihre Vorschläge einfach nicht ernst genommen, was fast zum Desaster geführt hatte. Die Wahrheit war jedoch, dass diese Prüfung auch Junko geformt hatte und zu dem gemacht hatte, was sie heute war. Sein Versagen und sein Sieg hatten ihr als Inspiration gedient, den eigenen, höchst rationalen Führungsstil zu entwickeln, sodass sie am Ende praktisch einen Kontrapunkt für ihn darstellte. Und doch hatte er nie etwas anderes getan, als sie für ihr intimes Wissen über Regeln und Standartvorgehensweisen zu schelten, ihr dies als Schwäche vorzuwerfen und sie unflexibel zu nennen. In jedem Gespräch dasselbe, während Junko nicht verstanden hatte, was er eigentlich von ihr wollte und sich geweigert hatte, auch nur irgendeinen Wettbewerb oder irgendeiner Rivalität nachzugeben. Sie hatte Hiroshi bisher nur für extrem kurzsichtig gehalten – seine Taktiken wirkten für den Moment, aber niemals langfristig. Zu aggressiv, zu forsch, zu rasch – niemals machte er sich die Mühe, sein Wissen zu komplettieren, niemals … oh, ist die Rede von dieser Situation oder von seinem allgemeinen Handeln? Und wenn es Kurzsichtigkeit, mangelnde Empathie und aggressive Vorgehensweise war, dann hatte ihn das vielleicht effektiv davon abgehalten, auch nur einen Gedanken an das „Warum“ in Junkos Handeln zu verschwenden.
„Ich habe so viel von dir gelernt. Du … du warst mein Freund, ob du es glaubst oder nicht. Aber wie es scheint, habe ich dich nie gekannt. Ich habe dich nie verstanden.“ Sonst hätte sie es kommen sehen, nicht wahr? Sonst würde sie jetzt verstehen, warum er das tat.
„Aber …“ Nun wurde die Stimme erstickt … man hätte meinen können, dass sich nun Tränen hochkämpften, aber sie blieben aus. „ … du hast auch mich nie verstanden.“ Denn wenn er glaubte, sie manipulieren zu können, indem er ausgerechnet Mitleid bei ihr weckte, dann hatte er sie nie gekannt.
Mit einer schwungvollen Bewegung wurde das Messer durchgezogen – oh, und es hinterließ mehr als nur eine harmlose, feuerrote Spur. Junko hatte sich ursprünglich zwingen wollen, hinzusehen, aber als sie dieses entsetzliche Gurgeln hörte, welches einem Kehlenschnitt unwillkürlich folgen musste, schob sie ihre Hand vor seinen Mund, schloss die Augen, presste die Lippen zusammen und wendete unwillkürlich den Blick ab. Der junge Mann auf ihrem Schoß bäumte sich ein letztes Mal auf und hörte nicht auf, sich zu winden, während Junko immer wieder versuchte, die Augen zu öffnen und hinzusehen, wie es ihre Pflicht war, aber es gelang ihr nicht. Sie spürte eine warme Flüssigkeit auf ihre Knie rinnen, sie hörte, wie das gedämpfte Keuchen unter ihrer Hand abnahm, sie spürte, wie die nutzlosen Versuche, nach Luft zu schnappen langsam ermattete … und zuletzt spürte sie, wie der letzte Widerstand erlahmte. Letztendlich verstummte Hiroshi aber vollkommen, bis er aufhörte, sich zu rühren. Stille war alles, was blieb.
 

Ogawa Hiroshi

Member
Beiträge
393
Größe
1,82m
Der salzige Geruch und das Rauschen des Meeres, das kalte Kunai an seinem Hals und die Schreie der Möwen über ihren Köpfen, dämpften die Worte Junkos doch Hiroshi hörte alles so klar, als würde sein Kopf alles um ihn herum ausblenden. Junkos Worte, sie waren so anders man konnte regelrecht spüren, wie sehr sie all dies bedauerte. Für Hiroshi jedoch, war es das erste Mal, dass er die Mameha so sah. Irgendwie traurig, wenn man bedachte wie lange sie sich schon kannte. Natürlich erinnerte auch er sich an die Examen, doch sie hatte gerade von ihm etwas gelernt. Wirklich glauben konnte der Chuunin das nicht, was hätte sie schon von ihm lernen können, jemanden der nicht einmal selbst genau wusste, warum er all diese Dinge getan hatte. Vielleicht war es gut so wie es jetzt kommen würde, doch eines musste er noch los werden. „…hey Kayros bevor ich gehe wollte ich dir noch eins sagen. Von allen Suna-Nins, bist du der einzige, den ich wirklich als meinen Freund an sehe. Versprich mir, dass du gut auf dich achtest und keine Dummheiten machst klar?“ Ein Lächeln umspielte sein Gesicht, als diese letzten Worte an den Hiragana seinen Mund verließen. Es waren die letzten Worte, die Hiroshi an Kayros richten würde, doch in den Augen des Ogawas sagten sie alles aus, was ungesagt zwischen den beiden jungen Männern war. Eigentlich wäre wohl jetzt Itoe an der Reihe, an das erste gemeinsame Treffen konnte sich Hiroshi oder besser gesagt sein Bauch noch gut erinnern. Viel redeten sie vielleicht nicht miteinander, doch auf eine gewisse Weise verstanden sie sich und das reichte ja schon aus. „Itoe, mir wird es fehlen, dass wir uns gegenseitig Kunais an die Gurgel halten.“ Nur dieser eine Satz verließ die Lippen des Chuunins, ehe er sich der letzten Person zu wandte, die seine Augen in diesem Leben wahrnehmen würden. „…Junko…es…es tut mir leid, dass ich dir immer so viel Ärger bereit habe. Ich bin sicher, dass du eine wunderschöne Frau wirst und eine ebenso wundervolle Kunoichi, ich danke dir für alles.“ Seine letzten Worte, eine letzte Bewegung seines Armes, als er die Hand auf die Wange der Mameha legte und ein letztes Lächeln. Die Bewegung die die Chuunin vollzog war schwungvoll, offensichtlich wollte sie es schnell hinter sich bringen, ganz im Sinne Hiroshis. In diesem Moment, schien das ganze Leben des jungen Ogawas vor seinen Augen vorbei zu laufen. Seine Kindheit, die so glücklich war bis zu jenem Tag, als sein Vater nicht mehr zurückkehrte. Die Zeit in der Akademie, sein Abschluss das Leben als Genin und die Menschen die er kennenlernte. Kyoko mit ihrer brutalen Stärke, Karura die ihrer Adoptivmutter in nichts nach stand, Kayros seinen Kameraden aus Sunagakure, der noch so viel lernen musste über sich selbst und über seine Umwelt. Itoe, die junge Hyuuga mit der er bei ihrem ersten Treffen gleich Nettigkeiten der besonderen Art austauschte und nicht zuletzt, jene Person die er wohl bis zum bitteren Ende nicht verstanden hatte, wie sie selbst so schön formuliert hatte, Mameha Junko. Sie war…sie war…etwas Besonderes auf eine ganze spezielle Art und wenn es Hiroshi vielleicht einmal in der ganzen Zeit geschafft hätte mit ihr ohne sie zu provozieren geredet hätte, hätte er die Kunoichi vielleicht sogar besser verstanden und sie ihn. Dann wäre dies hier alles nicht passiert, sein Körper würde sich nicht gerade dagegen wehren zu sterben, vor seinen Augen würde es nicht langsam aber sicher immer dunkler werden und keiner der hier anwesenden müsste jetzt mit ansehen, wie ein Kamerad stirbt. Für Hiroshi waren es die letzten vergeblichen Versuche nach Luft zu schnappen. Wie sich seine Freunde gerade fühlten vermochte er nicht zu sagen, aber eines schien sich endlich für den Chuunin zu erfüllen, er sah seinen Vater, jenen Mann zu dem er aufgesehen hatte und der ihn nun an der Hand nahm, wie er es vor so vielen Jahren schon einmal getan hatte. Ogawa Masuke lächelte seinen Sohn einfach nur an, hielt ihm die Hand hin und wartete. Junko konnte das allerletzte Lächeln des Chuunins unter ihrer Hand nicht sehen, als sich sein Arm ausstreckte und seine Hand nach etwas griff und dann leblos ins Wasser fiel. In Hiroshis Augen sah es so aus, als würde er die Hand seines Vaters greifen, der ihn ins Licht führte an einen wohlig warmen Ort, an dem er wieder acht Jahre alt sein konnte und endlich glücklich war.
 

Hyuuga Itoe

Active Member
Beiträge
1.319
Größe
167cm
Steckbrief
Link
[FONT=Verdana, sans-serif]Hatte ich erwähnt, dass die meisten Szenarien ziemlich hässlich waren? Darunter fiel auch: Man lege einen aufgeschnittenen Körper ihn wohltuendes Salzwasser, lasse ihn etliche Minuten unter Androhung des Todes darin schmoren und schlitze ihm anschließend für den gurgelnden Effekt den Hals auf. Ganz eindeutig. Das war hässlich, unschön und allem voran unangenehm. Sehr unangenehm. Itoe hätte Kayros lieber eine Schulter zum Ausheulen angeboten als mit Junko den Platz zu tauschen. Kaum vorstellbar, was in deren Kopf gerade abgehen musste, dachte Itoe. Es war ja nicht so, dass Junko den bisherigen Tag irgendwie verschont oder einfach nur nicht wie ein psychischer Boxsack behandelt wurde. Dass sie jetzt einen Kollegen oder auch Freund exekutieren musste war einfach nur sadistisch. Das Mädchen würde viel Stoff zum Nachdenken haben, wenn sie wieder auf dem heimischen Sofa lag, dessen war sich die Hyuuga sicher.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber genug von Junko – es stellt sich natürlich die Frage, wie es den anderen Anwesenden hier ging. Kayros? Der würde wohl gleich anfangen zu heulen. Itoe? Die war sehr dankbar über die Aufgabe, Yuto und Zwergnase beobachten zu müssen, wenngleich sie diesen Job nur mit sehr wenig... Konzentration erfüllte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war viel zu viel im Kopf des Mädchens hin und her geschossen. Sie wusste nur, dass sie sich irgendwann näher zu Junko gestellt hatte, weil sie der Meinung gewesen war, dass diese vielleicht jemanden brauchen konnte, der ihr den Rücken stärkte. Sie selbst versuchte nämlich gezwungenermaßen die Fassung zu bewahren. Hiroshi war nicht ihr Freund. Er war ein Bekannter, mehr nicht. Also wieso ging ihr das so nahe? Gegenfrage: Wieso sollte es nicht?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]War es merkwürdig, dass Itoe immer nur das Bild von ihr und Hiroshi in den Kopf kam, wie sich diese mit den Messern bedrohten? Das war doch schon längst abgenudelt, doch Itoe fiel der Grund dafür ein. Es war der einzige Moment gewesen, an dem sich die beiden ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Selbst jetzt, im Angesicht von Hiroshis Tode, war Itoe geistig nicht ganz bei ihm sondern schweifte in Gedanken ab – sie zwang sich dazu. Sie würde hier nicht um Hiroshi weinen, ganz bestimmt nicht. Trauern? Ein wenig, wenn die Zeit dafür gekommen war. Über das Geschehene nachdenken? Erst wenn es sich nicht mehr vermeiden ließ. Längst hatte sich die Hyuuga vorgenommen, sich jetzt nicht mit dieser Sache zu beschäftigen, nicht mehr als sie musste. Sie befanden sich hier auf einer Mission und es gab gefährlichere Gegner als Yuto dort draußen. Andere würden vielleicht nicht zögern und wann waren Shiro-Nins einmal angreifbarer als in genau dieser Situation?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aus diesem Grund hatte Itoe auch nicht mehr als ein gepresstes „Sayonara, Hiroshi-kun.“ aus ihrem Mund gestoßen – und das während des gesamten Verhörs, während den Erklärungen, Bekundungen und Geständnissen. Obwohl sie es nicht wollte, musste Itoe an ihr vorheriges Gespräch mit Junko denken und sie empfand Mitleid mit dem Mädchen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe zählte in Gedanken bis Drei, dann löste sie sich aus ihrer Starre. Junko würde mit dieser Aktion alleine klar kommen müssen, vorerst. Für ein Gespräch war keine Zeit – und ein Bedarf lag auch nicht vor. Eine Schulter zum Weinen? Itoe bezweifelte, dass sich Junko danach sehnte und selbst wenn, dann war jetzt die falsche Zeit dafür. Sie mussten durchhalten, alle drei. Sie mussten ihre Gefühle in Schach halten und ihren verdammten Job erledigen. Sie konnten zusammenbrechen wenn sie nicht im Dienst waren.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Daraus zog Itoe den Schluss, dass sie sich selbst, Kayros und vor allem Junko wohl nur durch mentale Stärke helfen konnte – welche sie sich einfach griff, obwohl längst nicht mehr viel verfügbar war. Ein Zusammenbruch jeglicher Art wäre mehr als nur egoistisch gewesen. Was würde Junko dazu sagen? „Ich habe gerade einen Freund getötet und du fängst an zu flennen?“ Nein, dazu würde es nicht kommen und Itoe hoffte im Stillen, dass Kayros genauso dachte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es musste weiter gehen. Keine Zeit für Gefühlsduselei, ihre Kollegen – ihre treuen, wahren Kollegen kämpften gerade an vorderster Front um ihr Leben. Also: Wie ging es weiter?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe hatte sich von ihrem ursprünglichen Standort gelöst und war neben Hiroshi in die Hocke gegangen. Der Mistkerl sah doch tatsächlich glücklich aus. Was die Hyuuga dort in der Hocke machte? Sie wartete ab und zeigte möglichst keine Gefühlsregung, als sie sich den Leichnam Hiroshis genauer ansah – was nicht einmal im Entferntesten so einfach war wie es sich anhörte. Außerdem war sie jeder Zeit bereit Junko oder Kayros etwas Hilfe anzubieten, bei was auch immer. Spielte keine Rolle. Aber Itoe wusste, dass sie alle drei sehr schnell eine Aufgabe brauchten, ein Ziel. Etwas, das sie beschäftigte. In diesem Moment war zu viel Zeit mit sich selbst und seinen Gedanken nicht gesund.[/FONT]
 
Oben