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Osten des Feuerreichs - S-Rang-Mission - Strand

Iwamoto Yuto

Chuunin
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Ein einziges Wort schlussendlich war es, dass den Rotschopf innerlich erneut zerbrechen ließ. Ein weiterer Knacks inmitten voller Splitter, die nicht genau wussten, was sie eigentlich bilden sollten. Splitter, aus denen man so viele Formen erschaffen konnte, doch nie endgültig. Nie lange genug. Nie in einer greifbaren Form, die man deuten konnte, sondern immer nur ein Übergang, der zu neuen Splittern führte und schließlich erneut zu einer neuen Form.
Auch wenn es nur ein kleines Wort war, mit dem Daisuke seine Dankbarkeit ausdrücken wollte und definitiv nichts auch nur annähernd böses oder verletzendes im Sinn hatte, schien genau dieses Wort einen imaginären Hebel in Yuto umzulegen. Eben jener Hebel löste mehrere Reaktionen in ihm aus. Schuldgefühle, Angst, Zorn und erneut die bittere Kälte stiegen in ihm auf und waren für ihn wohl ebenso schmerzhaft, wie die zischenden Windklingen, die sich in Daisukes kleinen Körper gegraben hatten. Doch warum fühlte er sich so, wie er sich gerade fühlte? Wegen Junko, ihm selbst oder doch dem Konflikt zwischen Sora und Shiro? Gab es überhaupt einen einzigen, eindeutigen Faktor, der für das alles verantwortlich war? Nein, es gab zwar mehrere Faktoren, doch sie alle waren ausnahmslos an der Situation beteiligt und ebenso schuld daran.
Während ihm die drei genannten Gefühle also vor Augen führten, dass er unfähig war, seine Freunde zu beschützen oder gar eine gravierende Rolle im Konflikt zwischen Shiro und Sora zu spielen, führte ihm, die in ihm sich ausbreitende Kälte, vor Augen, dass es auch tatsächlich so war und nicht nur ein simples Gefühl. Seine Hände zitterten, er konnte Daisuke nicht weiter helfen. In Lebensgefahr war er zwar nicht, doch es war ein wahrlich zerstörendes Gefühl, nichts weiter tun zu können. "Nein Daisuke, bei ihnen müsstest du dich bedanken, dafür, dass sie uns haben gehen lassen. Ich bin dir keine Hilfe wie du siehst." Ungläubig starrte er auf seine zittrigen Hände, die er vor sich sah, wie zwei Objekte, die nicht wirklich zu seinem Körper gehörten. "Eher entschuldigen müsste ich mich bei dir, dafür, dass ich einen falschen Plan geschmiedet hatte und du schlussendlich für meinen Fehler zahlen durftest." Auch wenn Daisuke sicherlich einen Beitrag zum Scheitern dieses Planes beigetragen hatte, indem er versuchte die böse Seite der beiden Soras zu spielen, so nahm Yuto jegliche Schuld auf seine Schultern und vergrößerte damit jegliche Last, die bereits auf diesen ruhte. "Weder weiß ich was noch kommt, noch wie wir dem entgegentreten können. Doch ich werde nicht zulassen, dass so etwas nochmal passiert. Vielleicht habe ich einfach alles falsch eingeschätzt, ein kleiner Fehler, ein falscher Gedanke..." Ein falscher Gedanke? Wohl eher eine grundsätzlich falsche Einstellung. Er verstand nicht, wie er mit Kayros und Junko in einer solchen Situation kommunizieren konnte, genauso wenig, wie er einschätzen konnte, ob die beiden in innerhalb der nächsten Sekunde für immer zum Schweigen bringen würden. Eigentlich wollte er ihr ja noch sagen, dass es nur um ihr Leben ging und um das Vertrauen zueinander. Doch was war nun damit? War es immer noch so? Er wusste es nicht. Was er beim nächsten Zusammenstoß mit den beiden anstellen sollte und vor allem, wie er sich verhalten sollte, wusste er genauso wenig. "Ich hoffe wir sehen die beiden so schnell nicht wieder." Spontan kamen diese Worte aus seinem Mund, die scheinbar voller Entschlossenheit waren. Er brauchte einfach Zeit um sich klar zu werden, wie es nun weitergehen sollte. Doch diese hatte er momentan leider nicht, schließlich befanden sie sich immer noch auf feindlichem Boden. "Nicht alles ist ein Fehler gewesen, nicht alles ist zu leugnen, doch mein blindes Vertrauen in andere ist scheinbar nach wie vor, ein Verbrechen."
Schweigen trat ein und der Monolog von Yuto wurde durch das sanfte Rauschen der Wellen des Meeres ersetzt. Nichtmals die leise Atmung der beiden war zu hören, nicht das aufgeregte Pochen von Yutos Herzen, welches sich nicht dazu entscheiden konnte ob es zerbrechen, weiterpochen oder doch einfach stoppen sollte.
Doch sein Herz würde weiterhin schlagen, in einem Rhythmus den die Szenarien, in denen sich Yuto befand, vorgaben. Letztendlich, bis jemand es ihm wohl aus seinem Körper reißen würde oder es erfror.
"Eishun-san, ich brauche ihre Koordinaten. Jetzt." Ein kurzes Klicken in seinen Ohren beendete die Durchsage, seine Stimme war weiterhin monoton wie in seinem Monolog. Einen Moment später, nachdem sich Eishun gemeldet hatte, nahm er Daisuke erneut Huckepack und trat in den Wald hinein um sich zu den genannten Koordinaten zu begeben.
 

Hiragana Kayros

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Hiroshi hatte sich nichts anmerken lassen von den Schmerzen, die das Salzwasser seinen zum Teil offenen Wunden bereiten musste. Er blieb einfach ruhig in Junkos Armen liegen, und sprach mit ihr. Kayros wusste, sein Schicksal war besiegelt, und auch Hiroshi wusste es. Aber warum kämpfte er nicht dagegen an? Flehte um sein Leben? All dies hätte sich der Junge gewünscht, vielleicht auch Junko und Itoe. Diesen Wunsch hätten die drei bestimmt nur zu gern Folge geleistet. Und doch – das Schicksal des Chuunin war, wie oben erwähnt, bereits entschieden. Ein letztes Mal durfte Kayros die Stimme der Person, die er heimlich immer verehrt hatte, hören. Worte, die er sich Herz schrieb, sodass er sie niemals vergessen würde: „…hey Kayros bevor ich gehe wollte ich dir noch eins sagen. Von allen Suna-Nins, bist du der einzige, den ich wirklich als meinen Freund an sehe. Versprich mir, dass du gut auf dich achtest und keine Dummheiten machst klar?“ Der Junge wollte sich nicht umdrehen, wo er doch wusste, dass sein Fassade dann einstürzen würde wie ein Kartenhaus. Doch er war dies seinem Freund schuldig. Es dauerte einem Moment, bis der Mediziner die Kraft gefunden hatte, ohne Tränen dem Ogawa zu antworten. „Versprochen, Hiroshi-Senpai...“ Seine Stimme bebte, und sein ganzer Körper zitterte, aber seine Tränen hielt er zurück. In seinem Inneren fühlte er sich aber, als würde er im nächsten Augenblick zerbrechen. In seiner Verzweiflung schloss der Hiragana mit seiner rechten Hand sein Amulett, auf welchem das Symbol der Hoffnung eingraviert war. Seine Fingerknöchel wurden weiß, so stark drückte er das Zeichen in seiner Hand, während er sich schwor, diese Kette zum Andenken an seinen ältesten Freund zu machen.
Hiroshi verabschiedete sich noch in aller Form bei den beiden Kunoichis, und Junko flüsterte noch letzte Worte in das Ohr ihres ehemaligen Kollegen. Der Hiragana sah zwar ihre Lippen bewegen, allerdings sprach sie so leise, dass die Seevögel und die Umgebung ihre Stimme völlig schluckte. Dann führte sie den Schnitt durch. Sauber und zügig. Er würde gerade noch lange genug leben, um sich gedanklich von der Welt, an der er letztlich gescheitert war, verabschieden zu können, aber kurz genug, um nicht lange leiden zu müssen. Geräuschvoll schoss das Blut aus der tödlichen Wunde, während die Chuunin ihre Hand auf seinen Mund legte. Nicht um ihn zu ersticken, sondern ganz sanft. Während Junko es nicht vermochte, die letzten Sekunden des vergehenden Lebens mit anzuschauen, vermochte Kayros es nicht, seinen Blick abzuwenden. Ein Teil von ihm wollte es nicht sehen, wollte ihn wegdrehen, während der größere Teil in ihm Hiroshi helfen wollte. Ein fast übernatürlicher Drang wollte den Medic-Nin befehlen, mithilfe von Shosen Jutsu die Wunde zu schließen und anschließend auf die Kunoichi loszugehen. Liebe war irrational... Aber nur eines hielt den Jungen ab, diese Dummheit zu begehen. Hiroshis Wunsch stärkten den Willen des Jungen, diese Tragödie zu überstehen, schließlich schenkte sein Landeskollege ihm, der Hyuuga und ihrer Anführerin eine grundlegende Möglichkeit, heute erwachsen zu werden. Sein Tod verband die drei für immer, und seinen Tod würde Kayros für immer im Herzen tragen, wie einen Talisman. Plotsch! Die Hand, zuvor noch ausgestreckt, viel leblos ins Wasser.
Mit feuchten Augen mied der Junge jeden Blickkontakt mit den anderen beiden. Stumm trat er zu Itoe, die neben Hiroshi hockte, ging an ihr vorbei und nahm seiner Zimmergenossin die Last von den Beinen. Der leblose Körper war zwar deutlich schwerer als Kayros, dennoch spürte er kaum etwas von der Last. Grundsätzlich spürte der Junge außer seinen inneren Schmerz nicht wirklich etwas. Nach ein paar Schritten legte er den Leichnam ins Gras. Solange die Wunden noch frisch waren, konnte er sie behandeln. Warum Kayros das tat? Weil er so die beiden Mädchen nicht sehen musste und weil er sich vorgenommen hatte, den Jungen zurück zu seiner Familie zu bringen. Er hatte eine Beerdigung verdient. Wenn er sie auch nicht auf dem Friedhof der verstorbenen Shinobi bekam, so wollte er dennoch den Ogawas einen Möglichkeit bieten, sich um das Andenken des Chuunin kümmern zu können. Und schließlich wollten sie sich auch von ihm verabschieden. Entsetzlich langsam verging die Zeit, bis alle Wunden versorgt waren, das Blut gereinigt und die Augen geschlossen waren. Nun lag er da, als würde er schlafen. Der Hiragana nahm Hiroshi die Waffen ab, legte eine Schriftrolle neben ihm nieder und entrollte sie. Anschließend schrieb Kayros mit eigenem Blut eine spezielle Versiegelungsformel, nämlich die für Leichname. Eine letzte Segnung sollte der Ogawa noch erhalten: Mit einem Kuss auf der Stirn sandte er alle seine Wünsche für ihn ins Jenseits und hoffte, dass der Chuunin es verstand. Kay glaubte nämlich an eine Welt, in der die Toten lebten. „Wir werden uns wiedersehen, Katsu...“ Diese letzten Worte waren ausschließlich für die Ohren der beiden jungen Männer bestimmt. Nachdem Hiroshi zum letzten Mal aus den Augen für Itoe und Junko verschwand, stand Kayros auf, rollte die Schriftrolle auf und trat wieder zu den Kunoichis. Du wirst eine anständige Beerdigung erhalten.
„Jetzt zu Niyaze? Schließlich scheinen dort immer mehr Soras aufzutauchen, und Yuto und Daisuke sind trotz allem noch brandgefährlich...“ Kayros hatte gehofft, sich mit Reden ablenken zu können, aber eigentlich drehten sich seine Gedanken bloß um den Toten. Dabei hatte er schon so viele Leichen untersucht. Gefühle machten aus Werkzeuge wieder Menschen. Aber das Andenken an ihn war jeder Schmerz wert. Heute ist ein besonderer Shinobi von uns gegangen. Jemand, den ich schon als Kazekagen gesehen hatte.
 
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Mameha Junko

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Wer hätte gedacht, dass der Suna-Nin einmal so enden würde, obwohl er doch Lügen und Verrat so verabscheut hatte? Und das alles nur, weil er sehr wichtige Sache nicht verstanden hatte: Der Mensch und der Shinobi waren zwei verschiedene Personen. Das war der Grund, warum Junko so oft uneins mit sich selbst war, als wäre sie gespalten bis ins Innerste – sie war es letztendlich.
Die letzten Worte Hiroshis wurden gehört, allerdings verfehlten sie ein wenig den Effekt, als sie letztendlich in das Bewusstsein der Kunoichi sickerten. Er hatte schon längst aufgehört, sich zu bewegen, als sie endlich aufnahm, was er gesagt hatte. Sie würde mal eine schöne Frau werden? Das hieß, sie war jetzt pottenhässlich, hm? Sie würde mal eine gute Kunoichi werden? Kuckuck, aufwachen, sie war bereits eine! Noch nicht einmal im Sterben konnte er davon ablassen, sich mit ihr streiten zu wollen, wie es schien. Offenbar war das seine Art, noch einmal nett sein zu wollen. Der Bastard wollte ihre Schuldgefühle nur verstärken, nicht wahr?
Für einen Augenblick blieb alles still, dann hörte sie Itoe einen Abschied murmeln, während diese sich neben den Leichnam kniete, während Kayros – wie erwartet – einem höchst emotionalen Ausbruch folgte. Zugegeben, Junko ging es auch nicht gerade gut und sie hatte auch ein flaues Gefühl im Magen, allerdings wurde sie dank Kayros gerade unglaublich ernüchtert, als hätte man alle Sentimentalität und alle Traurigkeit aus ihrem Organismus gewaschen. Der schmerzhafte Kloß im Hals blieb, ebenso wie die latente Übelkeit, aber zumindest meldete sich der Verstand nunmehr zurück – und der rationale Verstand war von jedweder Trauer um einen Verräter abgestoßen.
Um Hiroshi konnte sie später trauern. Jetzt hatte sie zu arbeiten, damit nicht noch mehr Leute auf die Idee kamen, überlaufen und sich hinrichten lassen zu müssen. Wie makaber. Warum war ihr dann trotzdem so blümerant zumute? Es mussten die Nerven sein … erst die Bespitzelung durch Niyaze, dann das Yuto-Debakel und zuletzt noch Hiroshis Verrat und Tod … irgendwie meinte es das Schicksal an diesem Tag wirklich nicht gut mit ihr. Umso mehr Grund, diese verfluchte Mission so schnell wie möglich abzuschließen, einen Bericht zu schreiben und die Sache zu den Akten zu legen.
Kayros nahm ihr sodann den Leichnam ab, wofür Junko grundsätzlich dankbar war, konnte sie doch auf diese Weise endlich das Blut von Messer und Beinen waschen. Kunais waren ein Grundwerkzeug, was aber nicht hieß, dass man sie einfach fallenlassen sollte, nur weil sie blutbesudelt waren. Das wäre eine Verschwendung von Materialien gewesen, obwohl die Kunoichi wirklich für einen Moment mit dem Gedanken spielte, dieses spezielle Kunai einfach zu „verlieren“, verwarf aber den Gedanken zugunsten des Pragmatismus wieder.
Als sie allerdings nach erledigter Arbeit sich erhob, musste sie erneut einen Schwindelanfall niederkämpfen und ein schmerzhaftes Pochen in der Schläfe ignorieren. Ignorieren, das war die Devise. Sie hatte noch zu arbeiten.
Und gerade jetzt, wo sie sich so sehr auf ihre Arbeit konzentrieren musste, um weiterarbeiten zu können, wanderte ihr Blick zu Kayros, der anfing, den toten Körper da zu versorgen. Man lasse sich das auf der Zunge zergehen: Man befand sich gerade auf S-Rang-Mission, die Hyuuga im Team war noch verletzt und der Medic des Teams hatte nichts Besseres zu tun, als eine Leiche zu versorgen? Wenn Junko nicht schon vorher vollkommen ernüchtert war, so war sie das jetzt.
„Kayros, wenn du nicht augenblicklich aufhörst und ihn in eine Schriftrolle versiegelst, mache ich das.“ Die Anweisung war wohl ein wenig schärfer als ursprünglich beabsichtigt, aber im Ernst – die Chuunin fiel gerade fast vom Glauben ab.
„Das da ist die Leiche eines Verräters. Er hat sehr deutlich gemacht, dass er seinen Verrat nicht bereute und ihn auch jederzeit wiederholen würde, wenn man mal ganz davon absieht, dass er uns nicht mit derselben Gnade begegnet wäre. Der einzige Grund, warum wir ihn nicht hier verrotten lassen ist sein Bluterbe. Und jetzt reiß’ dich zusammen und kümmere dich um Itoe.“
Harte Worte in einer harten Situation. Dass Junko gerade nicht sehr sensibel vorging, war absolut nicht abzustreiten. Aber andererseits hatte sie nicht mehr wirklich die Energie noch die Muße, irgendwelche unnützen Höflichkeiten aufzubringen, geschweige denn auf die Gefühle von Kayros Rücksicht zu nehmen, wenn sie mit seiner Pflicht kollidierten. Hiroshi war ein Verräter. Daran war nicht zu rütteln. Er hatte ein Bluterbe, also ab in eine Schriftrolle mit ihm, damit er bequem transportiert werden konnte. Erwähnte ich schon, dass die Chuunin sich gerade wieder im Arbeitsmodus befand und alle Gefühle, betrafen sie nun Niyaze, Yuto oder Hiroshi, schlichtweg auf später verschob? Gut, dass wir das geklärt haben. Sie erinnerte sich daran, Itoe und Kayros mit Hideki losgeschickt zu haben. Die Tatsache, dass die beiden jetzt bei ihr waren, deutete daraufhin, dass Hideki nunmehr allein durch die Gegend geisterte – eine schlechte Idee, wenn auch noch ein feindlicher Jounin durch die Wälder irrte. Der Knopf im Ohr wurde aktiviert und der Jounin wurde angefunkt.
„Hideki-san? Status.“
Stille.
„Hideki-san?“
Keine Antwort. Auch das noch.
Es konnte ja niemand ahnen, dass der Jounin schlicht und ergreifend die Frequenz verpennt hatte und deswegen nicht antwortete. Nun, das sorgte zumindest in diesem Moment für mittelschwere Besorgnis bei Junko, die versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
„Itoe, wo sind die beiden Sora-Shinobi? Und ich muss dringend wissen, wo Hideki-san abgeblieben ist. Sobald du ihn gefunden hast, schließen wir zu ihm auf.“
Probleme ante Portas, nicht wahr?
 

Hiragana Kayros

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Junko hatte tatsächlich zunächst nichts anderes zu tun, als den Jungen anzublaffen, weil er sich um den Toten kümmerte. Kayros zögerte. Sie hatte recht, aber sie war dabei zu... maschinell. Und es war Kayros' Wunsch, den Leichnam nicht wie rohes Hachfleisch den Ogawas zu präsentieren. Also nahm er Nadel und Faden aus der Schriftrolle neben sich, beschwor sich zu innerer Ruhe, und verschloss dann die Halswunde, ehe Hiroshis Körper verschwinden konnte. Vorher sagte er allerdings noch folgende Worte, deren mitschwingende demütige Bitte das einzige Mal aus Kays Mund an die Kunoichi dringen sollte: „Ich möchte Hiroshi zu seiner Familie bringen, sodass man ihn beerdigen und von ihm Abschied nehmen kann...“ Dieses Unterfangen dauerte zwar ein paar Minuten, aber Junko wusch nebenbei auch noch das Blut ab und Itoe sollte mal ihre Suchleuchten einschalten. Sofort los, ohne irgendeinen Plan konnten die drei eh nicht.
Am liebsten hätte der Junge sich umgedreht und wäre schon mal los gegangen. Aber er hatte ja versprochen, keine Dummheiten anzustellen. Und Junko zu ärgern wäre mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit seine letzte gewesen. So blickte er seine beiden Kolleginnen nur ein wenig teilnahmslos an. Sie würden eh niemals verstehen, was in ihm vorging. So wenig, wie er verstand, was in den beiden vorging. Kayros atmete kurz tief durch.Anschließend ging der Medic in Itoes Richtung. Wenn sie Schmerzen hatte, soll sie etwas sagen... Innerlich merkte Kayros, dass dieser winzige Zorn, der sich gegen die Chuunin kurzlebig augebäumt hatte, den Schmerz ein wenig erleichterte. Dennoch war er noch bleich und erschöpft.
Als Junko versuchte, Sensei Hideki zu kontaktieren, ihr es aber nicht gelang, und sie deshalb Itoe um Hilfe bat, rollte der Junge mit den Augen. Der Blödmann lebt... Mich würde es aber nicht verwundern, wenn er sich verlaufen hat. Woher der Hiragana diese Erkenntnis her nahm? "Wir... haben gerade eben einen Funkspruch unseres Missionsleiters erhalten, der besagt, dass ihr ein scheinbar inkompetentes Mitglied in euren Reihen habt und wir möglichst gewaltfrei vorgehen sollen..." Dies ist ein original so gesprochener Satz von Yuto. Und wenn Yuto nicht der Kopf der Mission war, dann musste es wohl der Kittelfatske sein, wo er doch alleine durch den Wald streunerte. Und irgendwie fand Kayros, dass das „scheinbar inkompetente Mitglied“ ein tolles Synonym für den Jounin ist, der, gekleidet im Grün des Waldes, sich Gameboy spielend von seinen eigenen Mizubunshin erschlagen ließ.
Wie man sieht, blieben den drei Shiros keine Zeit, sich auch nur irgendwelche Gedanken um die Zukunft machen zu können. Die Gegenwart war da und vermutlich brauchte irgendwer Hilfe. Sei es nur, um aus den Wald herauszufinden oder sei es, das Artefakt endlich nach Hause zu bringen. Schließlich befanden sich alle Anwesenden auf einer Mission des S-Ranges, und der Erfolg oder Misserfolg dieser Mission wird sich gravierend auf die Zukunft der beiden großen Mächte auswirken. Versagen war keine Option, aufgeben genauso wenig.
 
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Hyuuga Itoe

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[FONT=Verdana, sans-serif]Als Itoe da neben Hiroshi kniete fand sie es wirklich eine gute Idee von Kayros, den Leichnam auf festen, sandigen (!) Untergrund zu bringen. So hatte Junko die Möglichkeit sich zu waschen und Kayros konnte die Versiegelung durchführen. Und Itoe? Die stand auf, klopfte sich den Sand von der Hose und gesellte sich zu dem Medic des Teams. Der sich Mal wieder mit einer Dummheit an die Arbeit machte, die sämtliche Grenzen sprengte. Der hatte doch nicht wirklich das vor, das Itoe glaubte, das er vor hatte, oder? Während Itoe hier blutete wie ein Schwein und diese ganzen Schnittwunden brannten wie die Hölle persönlich, hatte Hiragana Kayros nichts besseres zu tun als eine Leiche wieder hübsch zu machen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Bei Junko hatte dies eine ernüchternde Wirkung, Itoe wurde sauer. Positiv war zumindest, dass der gesamte Scheiß der in ihrem Kopf umherwanderte in Wut umgewandelt und geballt in Richtung Kayros geworfen worden konnte. Sie hatte den Typen zu lange nicht mehr verdroschen und war kurz davor, als die schneidende Stimme Junkos Einhalt gebot. Sie hatte ja sowas von Recht. Mit den Zähnen knirschend wollte sich Itoe auch schon abwenden, als dieser Vollidiot Nadel und Faden zückte um sich um den Hals von Hiroshi zu kümmern. In dem Moment brannte eine Sicherung durch.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mehr als einen Schritt brauchte Itoe nicht und bevor Kayros auch nur den ersten Stich gemacht hatte, wurde er bereits am Kragen zurückgezogen – etwas forscher als gut für ihn war. Man konnte der Hyuuga ansehen, dass sie in diesem Moment sehr gereizt war und keinerlei Verständnis für Kayros' bescheuerte Verarbeitungsversuche hatte. Ganz zu schweigen davon, dass er sein gesamtes Chakra auf diese Leiche dort verballert hatte anstatt nur das nötige zu machen, wie von Junko befohlen. Idiot.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sag Mal tickst du noch ganz richtig?“, fuhr Itoe ihren Teamkollegen an während Zeige- und Mittelfinger auf seine Brust klopften – ebenfalls etwas forscher als gut für ihn war. „Ich, deine wütende aber treue Teamkollegin, blute hier meine verdammten Klamotten voll, bin aufgeschlitzt und der Scheiß brennt wie die Hölle und du verarztest lieber die Leiche eines dreckigen Verräters? WIE BESCHEUERT BIST DU EIGENTLICH?! Oh ja, sie war lauter geworden. Sehr laut sogar.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Itoe hätte wohl noch eine ganze Weile so weiter machen können. Die Argumente konnte man zig Mal neu verpacken und sie würden immer wieder einschlagen wie eine Bombe – so zumindest in Itoe allsehenden Augen. Endlich wusste sie wieder, weshalb sie diesen Typen nie gemocht hatte und ihm zu gerne jeden Tag aufs Neue die Fresse polieren wollte. Verdammt noch eins, sie hörte sich im Bezug auf Kayros im Moment fast an wie ein geladener Daisuke (und das mag schon was heißen!), aber mal ehrlich: War das nicht auch angebracht? Wie würdest ihr euch fühlen, wenn die einzige Person, die euch von euren Schmerzen befreien kann, sich lieber verräterischen Leichen widmet? Eben.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mit einem Knurren drehte sich Itoe rasch um und brachte einige Meter zwischen sich und Kayros. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die „Suche“ nach Hideki ging so ziemlich an dem Mädchen vorbei, seine Antwort sickerte aber noch durch einen sehr feinen Sieb durch – Waffenstillstand. Unter normalen Umständen hätte Itoe da noch einige Sekunden drüber nachgedacht und es wohl für taktisch wertvoll gehalten, doch sie war noch immer damit beschäftigt ihren kleinen Wutausbruch in seine Grenzen zu weisen. Deshalb war das gemurmelte (und auch sehr nebensächliche) „Lokalisiert.“ in Richtung Junko auch keines der freundlichen Sorte, man habe Verständnis. Die Teamführerin hatte Hiroshi inzwischen selbst (mit aufgeschlitztem Hals) in eine Schriftrolle gepackt und es konnte auch gleich weiter gehen, wäre da nicht Itoes Schulterblick gewesen, der einen normalen Menschen durchaus hätte töten können und Kayros galt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Flickst du mich heute noch zusammen oder was?“, fragte sie provokant, aber eines war klar: Würde Kayros seinen Arsch nicht sofort zu Itoe bewegen und diese Wunden schließen, gäbe es hier sehr schnell eine zweite Leiche – und somit auch einen zweiten Verräter, was letztendlich in einer dritten Leiche enden müsste. Kayros hatte, wie so oft, die Chance, alles nur noch viel schlimmer zu machen.[/FONT]


[FONT=Verdana, sans-serif][out: sry Kayros, aber da du nicht zum "verarzten" kommst, ist der letzte Teil deines Posts hinfällig >.<]
[/FONT]
 
M

Mameha Junko

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Ach ja, wie viel man doch mit einer einzigen Geste falsch machen konnte. Obwohl er direkt und mit ziemlicher Bestimmtheit angewiesen wurde, doch gefälligst eine Leiche eine Leiche sein zu lassen, zückte Kayros Nadel und Faden, um Hiroshis Kadaver aufzuhübschen. Sie konnte ja verstehen, dass der Suna-Nin an seinem Senpai gehangen hatte, aber letztendlich war da ein Verräter und auf der anderen Seite seine verletzte Kollegin. Nahmen Medics nicht irgendwelche Eide oder so was auf? Fast wäre Junko die Kinnlade runtergeklappt, aber dann griff Itoe auch schon in die Gelegenheit und vor allem Kayros auf, um ihn kräftig anzuschreien und durchzuschütteln.
Eine zugegebenermaßen nicht angenehme Wendung, aber auf diese Weise waren beide Shinobi erstmal beschäftigt. Die Konoha-Chuunin sah es als ihre Pflicht an, das Streitobjekt so schnell wie möglich aus dem Blickfeld zu transportieren. Musste man denn alles selber machen? Es ging ihr schon elend genug, jetzt musste sie auch noch irgendwelche Leichen selbst versiegeln und anschließend noch die beiden Streithähne hier beruhigen. Konnte nicht einmal alles funktionieren? Aber genau genommen funktionierte normalerweise alles. Junko war es nicht gewohnt, dass nicht alles nach Plan verlief, war es nicht gewohnt, ihren Freund anzuschlitzen und Kumpels um die Ecke zu bringen. Das war bei allem was Recht war nicht das tägliche Geschäft, und doch musste es gemacht werden. In diesem Falle musste diese Leiche so schnell wie möglich versiegelt werden, was auch geschah. Noch ehe Itoe damit fertig war, diesen wahren Sturm an Vorwürfen auf den armen Medic loszulassen, hatte Junko mit einer routinierten Bewegung bereits eine geeignete Schriftrolle zutage gefördert, den Leichnam versiegelt und war gerade dabei, die Schriftrolle wieder zusammenzurollen und zu verstauen, als sich eine ihr bekannte Stimme via Knopf im Ohr meldete.
"Heyho, Mahemo-taicho. Wie geht's? Hier auf einem Plateau nördlich von euch ist alles klärchen. Ich hab auf dem Weg hierher einige Poster von mir verteilt, sollte leicht zu finden sein. Ein paar Leute kriegen ihren Arsch von Holzpuppen versohlt und ich sitze mit Eishun auf einem Ast und knabbere ein paar Chips. Wir haben ein paar alte Geschichten aufgewärmt und sind zum Schluß gekommen, dass wir das Köpfe einschlagen für später aufheben sollten. Auf gut Deutsch: Wir haben einen Waffenstillstand. Ich werd mich gleich etwas aufwärmen und dann gucken wem ich sonst so in den Arsch treten kann. Wie schaut's bei euch aus?"
Irgendwie verstärkte sich gerade das schmerzhafte Pochen in den Schläfen. Heute blieb ihr aber auch gar nichts erspart, hm? Langsam und vorsichtig, als könnte sie versehentlich durch irgendwelche erstickten, frustrierten Emotionen ihr Headset zerbrechen, aktivierte sie dieses und ließ Hideki in betont neutraler und sachlicher Manier einen Bericht zukommen.
„Das freut mich sehr, Hideki-san. Ich habe derweil zwei Sora-Nin in die Flucht geschlagen, einen Überläufer gestellt und diesen hingerichtet. Wir müssen jetzt ohne Ogawa Hiroshis Hilfe auskommen, wie es scheint.“ Der nüchterne Tonfall wurde nun zunehmend gereizter, auch wenn das Gesicht der Kunoichi ausdruckslos blieb. „Sobald ich mich um die Revolte meines Medics gekümmert habe, der lieber einen Toten als seine verletzten Kameraden verarzten will, werde ich mitsamt Anhang aufschließen. Bitte geben Sie mir die Koordinaten und halten sie mir die Chips warm, falls sie die in die Pfanne hauen.“ Mal ganz davon abgesehen, dass Chips und Pfannen sich nicht vertrugen, klang es eher so, als meine sie kleine Hidekis statt frittierte Kartoffelscheiben … aber das nur nebenbei. Sie lauschte noch kurz, was der Jounin zu sagen hatte, dann nickte sie und wendete sich ihren beiden Lieblingsstreithähnen zu. Am liebsten hätte sie Kayros nun unter Androhung von Tod, Verderben und Folter dazu gezwungen, gefälligst im Sauseschritt die Hyuuga zu verarzten, aber der letzte Rest des rationalen Verstandes sagte ihr, dass sie damit nicht viel erreichen würde. Sie musste ihre Wut herunterschlucken, vernünftig bleiben und dafür sorgen, dass dieses Team funktionierte. Sie konnte die beiden, und Kayros im Speziellen, später noch dafür falten, falls sie denn Lust und Zeit hatte.
„Und ihr beide nehmt euch jetzt bitte zusammen. Hidekis Bericht könnte auch gefälscht sein, und selbst wenn er einen Waffenstillstand ausgehandelt hat, besteht keine Garantie, dass die Soras den nicht im schlechtesten Moment brechen. Kayros, bitte versorge umgehend Itoe. Dann machen wir uns auf den Weg.“ Das war keine Frage, das war eine Anweisung, auch wenn diese weitaus diplomatischer und mit mehr Autorität und Überzeugungskraft als mit purem Zorn getragen wurde. Während sie dann abwartete, dass Kayros seine Arbeit erledigte, verstaute Junko letztendlich diese verfluchte Schriftrolle und schien noch mit jemandem leise zu reden … allerdings ging sie dafür ein Stück beiseite, als war nicht wirklich etwas für die beiden Genin zu hören. Wenn dann alle soweit versorgt waren, konnte man diesen Schauplatz verlassen, nicht wahr? Es gab so viel zu tun, und doch war Junko schon so müde ...
 

Tetsuya Daisuke

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Daisuke fühlte sich schlapp… wahnsinnig schwach als wäre einen Tiefschlaf gefallen und doch irgendwie wach. Seine Augen waren geschlossen und er sah wirklich aus als würde er schlafen, doch der Körper des Tetsuya war lang nicht gewillt zu schlafen. Daisuke hörte alles, auch wenn sein kleiner Körper zu erschöpft war um sich allein auf den Beinen zu halten, da er doch nicht schlecht Blut verloren hatte, wollte sein Geist lang nicht aufgeben. Der Tetsuya konzentrierte sich auf sein Gehör, auch wenn er alles um sich herum nur schwach und sehr dumpf wahr nahm. Eigentlich war sein Körper gar nicht so schwer verwundet, klar war es recht tief und blutig gewesen was er da abbekommen hatte, aber sicher würde es anderen Menschen die nicht in seiner körperlichen Verfassung waren schlechter gehen. Daisuke wollte sich die letzte Kraft sparen die er übrig hatte, falls etwas geschah, deswegen zwang er seinen Körper zur Ruhe…
Ruhig lauschte Daisuke den Worten von Yuto. Was er da redete war doch irgendwie seltsam. Leicht hielt sich der kleine Tetsuya an Yutos Schultern fest nachdem er ihn wieder Huckepack genommen hatte. Das Gespräch zwischen Eishun und Yuto ignorierte der Tetsuya völlig. Er wusste was ihn erwartet wenn er zu Eishun kommt… weswegen er das doch lieber noch eine Weile verdrängen wollte. Daisuke ließ sich immer wieder die Worte von Yuto durch den Kopf gehen…
Plötzlich begann der Tetsuya etwas zu kichern und hielt sich fester an Yuto fest. „Aho…“, murmelte er leise vor sich hin. „Was redest du da? Wir haben gewonnen verdammt…“ Es fiel ihm doch ziemlich schwer sich richtig zu konzentrieren. Das viele Adrenalin dass durch seine Blutbahnen schoss, machte es ihm ja ohnehin schwer sich überhaupt ruhig zu halten. Daisuke fühlte sich als könnte er schon lang wieder aufstehen und losrennen, doch es wäre sicher nicht besonders gut. „Baka… Wir haben unseren Auftrag erfüllt. Uns die Shironins mehr oder weniger vom Hals gehalten, diese damit eine halbe Ewigkeit aufgehalten und drei von ihnen teilweise stark zugesetzt. Was willst du mehr Yuto? Und dafür sind wir verdammt gut weggekommen, mit einem verletzten.“ Irgendwie wusste Daisuke gar nicht wie er was er dachte richtig in Worte fassen sollte. Ehrlich gesagt verstand der junge Tetsuya überhaupt nicht warum Yuto so komisch drauf war, warum er so niedergeschlagen wirkte und so weiter… Für Daisuke war dies alles absolut unverständlich denn nach seinem Ermessen hatten sie mehr geschafft als sie sollten. Sie waren zu zweit gegen vier Shironin und diese hatten wesentlich mehr einbüßen müssen als die beiden Soranin. Dazu hatten sie ihre Mission zufrieden stellend erledigt, also was sollte so schlimm sein.
Auf einmal wurde der Tetsuya wieder sehr still und seufzte leise vor sich hin. Er wollte endlich dass seine dämlichen Wunden versorgt wurden, denn immer wenn er den Schmerz fühlte, fiel ihm sein versagen ein. „Weißt du warum wir Versager sind? Weil wir beide gleich sind… Viel zu weich… Man darf sich auf den Feind nicht einlassen…“ Daisuke schwitzte mittlerweile so sehr das ihm die Haare die ihm Gesicht hingen richtig festklebten. „Gegner sollten keine Namen haben, sie sollten nicht einmal die Möglichkeit kriegen ihn auszusprechen. Sie müssen KO gehen, bevor sie real werden…“ Die letzten Worte die er sprach, waren extrem leise, zwar ehr zu sich selbst gesprochen aber sicher nicht zu überhören.
 

Hiragana Kayros

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Kayros schluckte seinen ganzen Ärger herunter, bat demütig um etwas, was Junko eigentlich verstehen müsste, und was ist? Itoe wirft den Jungen, weil sie einen Finger verletzt hatte und sich wegen umherfliegender Äste ihre Klamotten eingesaut hatte (von der Frisur wollen wir gar nicht erst reden), mal eben so zwei Meter knapp durch die Gegend, und gerade hatte sich der Junge gefangen, um nicht im Dreck zu liegen, da bewies die Hyuuga ein weiteres Mal ihre Unfähigkeit, geduldig oder gar empathisch zu sein. Unter wüsten Beschimpfungen und mit einem mehr oder weniger geglückten Versuch, ihre geheime Kunst Juuken mit Rokujuyonsho zu unterdrücken, verlangte sie doch sofortige Heilung ihrer Wehwehchen. Das war eindeutig zu viel des Guten. Zuerst schlug der Medic ihre Hand energisch zur Seite, ehe er den Reflex zu unterdrücken hatte, seine Faust auf Itoes allsehenden Augen zu platzieren. Stattdessen hielt er ihr seine Hand einige Zentimeter vom Gesicht entfernt, allerdings zeigten die Finger, weil die Hand verkrampft geöffnet waren, nach oben. Zunächst schien die Hand einfach nur leicht zu leuchten, mit der Zeit zunehmend stärker und war kurz darauf so intensiv grünlich, dass die Hand von dem austretenden Chakra umhüllt war. Allerdings hatte diese Version von Shosen Jutsu einen Unterschied zu der Kunst, die der Medic bei einem noch lebenden Hiroshi angewandt hatte: Die Energie verlief unkontrolliert und verhielt sich wie Feuer. Ein durchaus interessantes Schauspiel, allerdings auf dieser Nähe eher beunruhigend. Vorsichtig ausgedrückt...
„Jetzt hör mal zu, Miststück...“ Kayros' Stimme war drohend, seine Wut stand ihm bis zum Hals und dazu den Verlust eines wertvollen Menschens und das Gefühl, Freunde betrogen zu haben, waren keine Hilfen zu einem ruhigen Geist. „Wenn du dich hiermit behandeln lassen möchtest, schade ich dir mehr, als das es hilft. Außerdem, wenn du die paar Wunden nicht aushältst, geh nach Hause etwas Kochen, Prinzesschen.“ Dann drehte er sich um, löste die Kunst, um wieder ruhiger zu werden, als er den nächsten Wahnsinn sah. Junko hatte doch tatsächlich aus ihrer eigenen Tasche eine Schriftrolle gezogen, in der sonst Waffen transportiert werden, und den Leichnam dort hinein versiegelt. Bin ich hier eigentlich nur von Idioten umgeben? Wer keine Ahnung hat, soll den Fachmann – mich – das machen lassen. „Warum versiegeln wir nicht unser Essen und Trinken in den Schriftrollen?“ Rhetorische Frage, meine Damen. Die Antwort folgte ohne einen Augenblick, dass ihr antworten könntet. Weil es kaum haltbar ist dann.“ Unglaublich, wirklich. Das einzig Gute war, dass dieser Verwesungsprozess bei Leichen ein wenig dauerte, selbst in der Schriftrolle. Heute Abend aber würde er sich um Hiroshi kümmern, komme, was wolle.
Junko, die nicht zugehört zu haben schien, wies die beiden an, wieder lieb zu sein und befahl weiterhin, dass sich der Hiragana um die Hyuuga kümmern sollte. Dann suchte die Anführerin scheinbar die Abgeschiedenheit, und ging spazieren oder so etwas. Nun, Befehl ist Befehl, und weil der Junge Itoe nichts mehr wusste, wie er sie hinhalten konnte, formte er seine Fingerzeichen, hielt jedoch vor der Vollendung inne. „Ich muss mit einer Untersuchung beginnen und gegebenenfalls die Wunden reinigen. Pass auf deine Zunge auf...“, warnte Kayros mit einer scheinbaren echten Anteilnahme und Sorge in der Stimme. Allerdings sprach seine Mimik, allen voran das Grinsen, Bände.
Ein paar Minuten später hatte die Hyuuga keine einzige offene Wunde mehr. Und auch das Blut wurde selbstredend vom Hiragana von ihr entfernt, ohne dass sie sich beschweren konnte. Zum Schluss verabreichte er ihr eine Hyorogan und eine Zoketsugan. Damit sich Chakra und Blut wiederherstellen konnte. „Wäre soweit, Josho*...“ Es war nicht Itoe gemeint.


*Chefin

Out: Die Sache mit dem Chakra oben war keine Drohung an Itoe, sondern eher die Warnung, dass Kayros das Chakra nicht so hundertprozentig unter Kontrolle hat wegen seiner Trauer. Er meinte, dass sie lieber ihre Wunden verarzten lassen soll, wenn er wieder runtergekommen ist oder halt von wem anders. Was ihr nun mit dieser Info macht, bleibt euch überlassen, aber wenn Kayros ihr angedroht hätte, ihr zu schaden, hätte er andere Worte gewählt. Er hätte passiv gewählt, um zu verheimlichen, dass er das mit Absicht tut. Aber durch die Betonung, dass er selbst ihr schaden könnte, will er ihr nur sagen, sie sollte sich gedulden, bis er wieder kann.
 
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