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Platz am Fluss

Yamanaka Arata

Chuunin
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Die einzige Reaktion auf Sakis lauten Ausruf und auf ihre Wurfsterne war das leise Klacken des Gehstocks - es klang viel zu nah für die scheinbare Entfernung, aber Distanz war hier trügerisch. Wer nach oben schaute, würde erkennen wie die schemenhafte Gestalt an der Decke die Tür nun öffnete und hindurch ging. Einen Moment später erklang hinter ihnen eine Stimme.
"Aaah ... ihr seid gekommen. Sehr schön, sehr schön. Ich trage viele Namen, aber ihr dürft mich Kentatsu nennen."

Wirbelten sie herum? Oder drehten sie sich gemessen? So oder so würden sie jetzt endlich ihren Gegner zu Gesicht bekommen - ein hoch betagter, milde lächelnder Mann, gebräunt von Jahren an der Sonne, mit rauschigem weißem Bart und langem Haar, in traditioneller Kleidung. Er ging mühsam und gebückt, aber er war unbewaffnet und völlig entspannt angesichts des Umstandes, drei Ninja gegenüber zu stehen. "Ich muss mich bei euch bedanken. Ihr seid die ersten die ungebeten zu mir kommen. Euer Begleiter hat ein wenig Unterstützung gebraucht."

Arata räusperte sich. Es gab tausend Fragen, die im Moment einer Antwort harrten - und ziemlich weit vorne stand die Frage "könntet ihr kurz stillhalten während ich diese mächtige Jutsu auf euch wirke?" - aber es gab doch eine, die ihm vordringlich schien, solange sie noch ein Gespräch führten ... und er hatte ohnehin so seine Zweifel, ob dieser Gegner auf herkömmliche Weise bezwingbar wäre, wenn er den Raum in dieser Dimension kontrollierte. Aratas Jutsu mochten nicht alle stofflich sein, aber Distanz war ein echtes Hindernis für sie alle. Und Kentatsus Einleitung war ein Gesprächsangebot gewesen - also warum nicht reden?
"Was geschieht mit ihm?" Fragte der Yamanaka, betont ruhig, als träfen sie sich unter deutlich normaleren Umständen. "Hat es einen Zusammenhang mit der ungewöhnlichen Qualität des Wassers aus eurer Mühle?"

Kentatsu nickte salbungsvoll. "Weise beobachtet. Seht ihr - ich bin ein leidenschaftlicher Beobachter des Lebens. Ein Philosoph, wenn ihr so wollt. Ich habe mich der Suche nach dem bestmöglichen Leben für die größte Zahl verschrieben ... und Tokoharu ist ein kleiner Ort, mit viel mehr alternden Menschen als Kindern. Bis auf das Kirschblütenfest gibt es hier nicht viel vom Leben, so wie es sein sollte ... dynamisch, energisch, kraftvoll. Diese wichtigen Qualitäten sind dem Dorf zunehmend verloren gegangen, und es steht allein auf weiter Flur. Der ideale Ort für ein Experiment. Sicher seid ihr wegen der verschwundenen Reisenden hier." Kentatsu winkte ab. "Ihr habt sie bereits gefunden. All ihre jugendliche Kraft, ihre Lebensenergie - all das ist in Tokoharu aufgegangen. Zu beachtlichem Effekt, wie ihr sicher gesehen habt. Und euer junger Freund leistet gerade seinen Beitrag." Der Alte verneigte sich in Richtung des nur mehr flach atmenden Inuzuka. "Habt keine Hast. Es wird sicher noch einige Stunden dauern bis er verschwunden ist. Aber da ihr nun einmal hier seid, sagt an - was habt ihr in Tokoharu beobachtet? Habt ihr nicht auch selbst die Essenz des Lebens gespürt?"

Ein Fanatiker ... und einer, der uns leider erst einmal in der Hand hat. dachte Arata niedergeschlagen, während ihm andererseits der Kopf schwirrte von den Implikationen, die das "Experiment" dieser rätselhaften Gestalt hatte. Übertragung von Lebensenergie? Auf so großer Ebene? Saki würde sicher nicht zu lange hinnehmen dass sie einfach mit ihm sprachen - vielleicht würde sie etwas hektisches tun und ihn lang genug ablenken damit sie als Team einen Fuß in die Tür bekamen? Aber was sie wirklich nötig hatten, wäre irgendetwas das nicht so anfällig für die Distanzmanipulation dieses Gegners war ... andernfalls konnte man nur hoffen dass Kentatsu sie nicht endlos im Raum herumschubsen konnte.
 

Yagami Tamaki

Chuunin
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Mit deutlicher Sorge sah Tamaki zu, wie Saki den bewusstlosen Inuzuka untersuchte. „Was ist denn mit ihm?“, fragte er und wirkte selbst ein wenig zittrig. Und was war mit Katsu? Was immer Ara befallen hatte, war an seinem Hund nicht vorbeigegangen. Tamaki zog seine Jacke aus und wickelte das kleine Tier darin ein, bevor er es behutsam auf den Arm nahm. Saki würde schon schimpfen, wenn es irgendwie gefährlich wäre. Aber was immer hier das Problem war, Auskühlung war eine zusätzliche Gefahr und wenigstens dabei konnte er helfen. So sehr war der Suzuya auf den kleinen Hund konzentriert, dass er die Ankunft des neuen Mitspielers erst mitbekam, als Saki ihn freundlich mit Wurfsternen und nicht weniger scharfen Worten begrüßte. „Wa-?“. Tamaki zuckte zusammen und richtete den Blick zaghaft zur Decke. Recht abgeklärt nahm er hingegen hin, dass dort jemand herumspazierte. Selbst wenn sie sich nicht in irgendeinem absurd verzerrten Raum-Zeit-Gebilde befunden hätten, war der Anblick dank Kinobori doch vertraut genug, um nicht selbst den Boden unter den Füßen zu verlieren. Dass der alte Mann plötzlich hinter ihnen aus einer Tür trat, war da schon eher besorgniserregend. Tamaki fiepte leise und brachte sich samt Katsu mit einem Sprung hinter die verhüllte Statue. Von dort aus beobachtete er aus großen Augen den Fortlauf der Ereignisse.

Kentatsu also war die Wurzel des kirschblütenfarbenen Elends. Und er schien sich in dieser Rolle unglaublich gut zu gefallen. Während der Alte von jugendlicher Kraft und Lebensenergie schwadronierte, für die er Menschen geopfert hatte, bei denen sie wesentlich besser aufgehoben gewesen wäre, wurde dem Suzuya zunehmend übel. Er hatte die Lebenskraft von Menschen getrunken, die dafür gestorben, - Pardon - verschwunden waren? Unwillkürlich drückte Tamaki den kleinen Hund enger an sich ... und stellte erschrocken fest, dass der nicht mehr reagierte. Noch ein Gefühl wallte unter seiner Beklemmung auf. Eines, das ihn sehr selten befiel und daher umso deutlicher hervortrat: Zorn. Was glaubte der Kerl eigentlich, wer er war, hier mit Leben und Tod herumspielen zu dürfen? Tamaki vergewisserte sich, dass Saki und Arata den weißbärtigen Alten im Blick hatten, und ließ sein Bluterbe wirken. Das orangerote Farbgewirr, das sein Taragan ihm zuspielte, überraschte ihn nicht mehr wirklich. Aber er zielte auch nicht auf eine detaillierte Aurenanalyse ab. Verborgen unter dem Stoff seiner Jacke formte Tamaki zwei Fingerzeichen und ließ eine kleine Gemeinheit (Aura Ayatsuru: Shirokuro) auf Kentatsu los, die ihn vielleicht genug ablenken würde, damit Arata und Saki ihn nachhaltig ausschalten konnten. Ob seine Genjutsu verfangen hatte, sah der Suzuya nicht mehr, denn er ließ seinen Aurenblick rasch wieder verlöschen und wagte sich ein Stück weit aus seinem Versteck hervor. „Wenn du ein Philosoph bist, weißt du auch, dass alles zwei Seiten hat.“. Zwei Seiten, die sich hoffentlich gleich zu einem handfesten Widerspruch ausprägten. Wenn nicht ... konnte er vielleicht durch seine Worte für etwas Ablenkung sorgen. „Du schickst Mensch und Tier in den Tod, um eine Illusion von Leben zu schaffen. Aber hinter der schönen Fassade ist sie faul und verdorben. Leid und Trauer kriechen durch Tokoharu und du raubst den Menschen nur die Fähigkeit, es sehen zu können. Vielleicht siehst du es in deinem Größenwahn selbst nicht. Aber dein Experiment ist gescheitert.“. Wie eine Salve giftiger Senbon gingen Tamakis Worte auf den Alten nieder. Doch innerlich fühlte sich der Suzuya zunehmend verunsichert. Reden zu schwingen war nun nicht seine Stärke ... und was, wenn es alles nichts brachte? Sein Zorn war verflogen und Tamaki drückte den leblosen Hundekörper ängstlich an sich. ‚Saki ... Arata ... bitte, bitte tut was!‘
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Der Greis, kentatsu war nach seiner Aussage der Name, hatte sich plötzlich von der Decke hinter die drei Shinobi bewegt und so ganz nachvollziehen, wie das geschehen war, konnte Saki nicht. Doch Logik war scheinbar sowieso fehl am Platz in dieser Situation. Es war so surreal, dass klar war, dass sie sich in einem genjutsu oder dergleichen befinden mussten und dennoch hatten bisherige Versuche es zu lösen gescheitert. Selbst wenn sie nicht stark genug wäre sich der Manipulation zu entziehen, half es normalerweise schon zu wissen, dass etwas nicht stimmte um nicht völlig hilflos zu sein. Anders als jetzt, wo dieses Wissen keinen Pfifferling wert war. frustriert biss sich Saki auf die Unterlippe, als Arata mit dem fremden ein Gespräch begann. Klar es war wichtig, dass sie etwas über die beweggründe des Mannes in Erfahrung brachten, aber es ärgerte die Sumiya ungemein, dass sie just in diesem Moment nicht in der Lage war einem Patienten zu helfen, der vr ihren Augen lag und dringend eine Form der Behandlung benötigte. Doch vorschnelle Handlungen waren nicht angebracht, ihre Aktion mit den Shuriken hatte gezeigt, dass hier nichts so einfach war, wie gewohnt und blind um sich schlagen würde nichts bringen. Dafür war die Künstlerin zum Glück auch nicht der Typ. Temperamentvoll und ungeduldig mochte stimmen, aber nicht von vorneherein blutrünstig, eher das gegenteil war der Fall. Das hieß jedoch nicht, dass sich Saki zurückhalten würde, denn auch das war sie nicht. Philosoph, dass ich nicht lache. Sie sind ein verdammter Mörder, nichts weiter. Was Sie hier machen ist nichts weiter, als Schönrederei. Eigentlich hatte Saki den Mann unterbrechen wollen, aber dieser schien mit seinen Ausführungen ungehindert weiter zu machen und sein Experiment mit der Stadt anzupreisen. Ob ihr Ausbruch gerade wirklich hilfreich war? Wahrscheinlich nicht, eine der obersten Regeln bei der Informationsbeschaffung war es cool zu bleiben, eine eigenschaft, die die Sumiya oft genug missen ließ.
Auch Tamaki schien den Punkt mit der Philosophie des Mannes ansprechen zu wollen, regte er doch eine debatte an, dass alles mehrere Seiten hatte. Irgendwie konnte Saki dem nicht mehr folgen. Was wollte der Suzuya damit bezwecken, ein teekränzchen, bei dem sie über die Natur des menschlichen Lebens schwadronierten? Die Situation wurde nur absurder und merkwürdigerweise war eines der Teammitglieder daran schuld, wie sollte das hier nur zu Ende gehen. Mein junger Freund, ich denke du verstehst nicht ganz. Es geht hier nicht um den Tod oder das Leben von Einzelnen, sondern dem Leben an sich. Einzelschicksale sind nur etwas, das die Menschen schon seit jeher mit dem Gedanken von Leben verbunden haben. Wenn jemand verschwinden muss, damit andere in der Stadt länger leben, ist deren Leben nicht dennoch Leben? Dinge, wie Leid und Trauer, die du scheinbar so wichtig nimmst, gehören gar nicht in die Formel und sind nur ein Nebenprodukt der menschlichen Emotionen. Du darfst deinen Blick nicht verschließen vor dem, was Leben eigentlich ist. Plötzlich schien Kentatsu zu stocken, als habe er einen weiteren Gedankengang gehabt. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, das Saki ehrlich gesagt verwirrte, seine Züge wurden weicher und er blickte fast mitfühlend zu Tamaki. Mein Junge, ich kann dich verstehen. Auch ich bin in der Hinsicht menschlich. Der Tod und das Leben sind auch für mich untrennbar verknüpft, aber ich kann mich nicht von diesen Emotionen leiten lassen. Wenn das Leben nicht erforscht und verstanden wird landen wir in einer Gleichgültigkeit, die ich mit Stagnation gleichsetze. Mit einer ausladenden Geste breitete Kentatsu die Arme aus, bevor er gemessenen Schrittes nach links gehen zu begann. An einer der unzähligen Türen blieb er stehen. Ich demonstriere es euch einfach einmal. Mit diesen Worten trat er durch die Tür und verschwand.
Nur wenige Augenblicke später riss etwas am Haarschopf von Saki und sie bemerkte, dass der alt wirkende Mann hinter ihr aus einer Luke getreten war. Instinktiv versuchte die Sumiya sich los zu reißen, doch der Griff des at wirkenden Mannes verhinderte diese, sodass Saki den Versuch aufgrund der Schmerzen unterließ und sich grimmig blickend zu ihrem Peiniger umwandte. Ein erschreckender Anblick bot sich der Sumiya, denn sie hatte nun freie SIcht auf den umklammerten teil ihres Haares, der fest in der geschlossenen Hand des Mannes lag. Nur waren die Haare nicht blau, sondern rein weiß und es breitete sich aus. Was geschah hier nur? In der gleichen Geschwindigkeit, wie ihr Haar seine Farbe verlor, schien der Bart des Mannes schwarz zu werden, von den Spitzen an stieg die Farbe in Richtung seines Gesichts. Jetzt war es wohl angemessen Panik zu zeigen und selbst wenn nicht, Saki hatte den Punkt erreicht. Mit der rechten Hand griff Saki in einem letzten Aufbäumen nach einem Kunai und schwang es kräftig auf die sie festhaltende Hand. Vielleicht war die Panik in der Lage ungeahnte Kräfte frei zu setzen, denn das kleine Messer wurde vond er Sumiya mitten in den Unterarm gerammt und schien dort stecken zu bleiben. merkwürdigerweise rührte Kentatsu nicht einen Muskel trotz dieser Attacke. Meine Liebe, ich bitte dich, du störst doch nur die Demonstration, die deinem Freund erklären soll, was es mit Leben auf sich hat. Was konnten sie denn jetzt überhaupt noch tun? Andererseits, solange der Typ ihren Haarschopf festhielt, würde er sich nicht weit bewegen können. Das musste doch die Chance für Arata sein, oder?
 
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Yamanaka Arata

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Tamaki reagierte mit einer unerwartet scharfen Gegenrede, die mehr als berechtigt war ... und kam da nicht kurz tatsächlich eine Diskussion auf? Zumindest mehr Diskussion als Arata erwartet hätte angesichts der Gewissheit, die er in den Worten ihres sonderbaren Gegners gehört hatte, aber ... letztlich keine Chance. Aus großen und offen angstvollen Augen verfolgte er, wie ihr Gegner jetzt hinter Saki auftauchte und die an den Haaren packte, um ... ja. Um zu demonstrieren was er mit dem Transfer von Lebenskraft gemeint hatte. Es fing zwar bei den Haaren an, aber war da nicht schon zu erahnen wie Saki blasser wurde? Und Kentatsus scheinbar unerschütterliche Kraft selbst im Angesicht eines Messers in seinem Unterarm kam dann sicher auch nicht bloß von ihm. Arata musste etwas versuchen! Und Kentatsus völlig unerschütterliche Gewissheit hatte zumindest zur Folge, dass er sich ganz schön dicht herangetraut hatte ...

Der Yamanaka sah nicht wirklich eine Möglichkeit, sein Fingerzeichen subtil durchzuführen - er konnte einfach nur darauf hoffen dass die Technik, mit der ihr Gegner Saki die Kraft raubte, dessen ganze Konzentration forderte, während er selbst die Hände vor der Brust zusammenführte. Was war Kentatsu überhaupt? Funktionierte die Technik überhaupt bei ... übermächtigen Raumzeit-Kreaturen? Nun, es blieb nur eins ... versuchen (Shinranshin no Jutsu).
Unsichtbare Ströme aus Energie flossen zwischen Aratas Händen und auf ihren Gegner zu, und Kentatsu sah direkt zu ihm, sah, dass er da eine Technik wirkte, aber ... er ließ ihn. "Nur zu, junger Freund ... versuch es. Vielleicht erkennst du dann, dass ich Recht habe." Lud der Rätselhafte ihn ein, und Arata hätte vor Überraschung fast seine Jutsu fallen lassen. "... seit wann ist Unbesiegbarkeit ein stichhaltiges Argument?" Fragte er dann aber doch zurück, unfähig das einfach auf sich beruhen zu lassen, und ... plötzlich tauchte Verwirrung bei Kentatsu auf. "Äh ... nein, das habe ich ja gar nicht gesagt. Aber ihr müsst doch zugeben dass es einen beredten Nachweis meines Argumentes darstellen würde wie eindrucksvoll ..." er hielt inne und wirkte plötzlich selbst unsicher. "Ich meine ... sagt mal was wird das eigentlich? Sehr langsames Jutsu, ich habe noch gar nichts ablenken müssen-" In diesem Moment verflocht der Chakrastrom sich mit dem Inneren des Mannes, und Arata ließ seine mittlerweile zitternden Hände sinken. Er war nicht sicher was hier vor sich ging, aber er musste es nutzen. "Kentatsu. Mach das rückgängig." Sagte er - schwankend, irgendwie, aber doch unmissverständlich ein Befehl. Und Kentatsu ließ Saki los, während der Alterungsprozess in beide Richtungen sich vor ihren Augen wieder umkehrte.

"Wa- was ist das denn für ein Jutsu? Sowas sollte es gar nicht geben! Oder doch? Und was meinst du überhaupt genau-" ein wenig von ihnen entfernt begann Aras Hund plötzlich blinzelnd zu erwachen, während Kentatsu fassungslos im Raum umher-, dann auf Arata und dann auf Tamaki starrte, als würde er die Ursache seines veränderten Zustandes versuchen festzumachen. "Nein, nein! Das geht so nicht! Ihr bringt Jahre von Planung durcheinander und - ich verstehe überhaupt nicht ..."
Dann explodierte die Gestalt des alten Mannes ganz unvermittelt in regenbogenfarbenem Feuer, und der gesamte unmögliche Raum um sie herum begann sich schnell, schneller, immer schneller zu drehen, während sie selbst aber an Ort und Stelle blieben - als befänden sie sich im Mittelpunkt eines unmöglichen Strudels aus Raum, der die Konturen zu einem unerkennbaren Mischmasch verwischte und den Verstand schwindeln ließ... bis sich langsam wieder vertraute Formen um sie herum abzeichneten.

Als Arata wieder ganz in der neuen Gegenwart angekommen war, hatte er nicht das Gefühl, wirklich bewusstlos gewesen zu sein. Es war eher als hätten sein Körper und sein Geist eine kurze Zeit getrennt voneinander verbracht - eine Erfahrung die ihm natürlich auch gut vertraut war. Er wusste auch sofort, dass er am Ufer des Flusses stand, direkt neben der alten Mühle - und zusammen mit den anderen drei. Vier? Ja, vier! Auch als er sich hastig umschaute erkannte er, dass Ara und sein Hund wieder vereint waren - und ausnahmsweise hatte der Inuzuka mal weder eine angepisste Miene noch einen grantigen Spruch auf den Lippen, sah um die Nase allerdings käseweiß aus, während sein Hund ihn fröhlich ankläffte. Arata ersparte ihm eine Ansprache und gönnte sich selbst ein erleichtertes Aufseufzen. "Haaah... das. War. Seltsam." Sprach er aus, was sie wohl alle dachten, und sah sich nach Saki und Tamaki um. "Ich ... bin mir bis jetzt nicht sicher ob das eine Illusion war, aber es fühlte sich definitiv nach mehr an." Und zudem konnte man noch gut die Ausläufer von rosa im Fluss erkennen, auch wenn nichts neues mehr nachlief. "Geht es euch gut? Was ... was denkt ihr, was das war?"
 

Yagami Tamaki

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Ein Alptraum. Anders konnte man es nicht mehr nennen. Tamaki wusste nicht, ob der kleine Hund in seinen Armen überhaupt noch atmete. Oder Ara. Hatte Saki ihm irgendwie helfen können? Wenigstens ein bisschen? Für den Suzuya war keine Besserung zu erkennen und wenn sie diesem alten Kerl hier nicht beikommen konnten, so hatten sie ohnehin bald genau das gleiche Problem. Es kostete Tamaki allen Mut, nicht zurückzuweichen, als der falsche Philosoph ihn ansprach. Was redete dieses Ungeheuer nur für einen abgedrehten Unsinn? Versuchte er seine unmenschlichen Taten durch selbstgefällige Moral zu rechtfertigen? Der kleine Suzuya war beinahe dankbar, dass Kentatsus Worte genügend Wut in ihm weckten, um seine Angst im Zaum zu halten. Sonst hätte er wohl endgültig die Flucht ergriffen und sich irgendwo zwischen dem ganzen Krempel versteckt. So aber starrte er den alten Mann mit unverhohlener Abscheu an, sein kleinstes und vielleicht unschuldigstes Opfer in den Armen. Und nicht sein letztes ... Es geschah etwas, das Tamaki nicht hatte kommen sehen. Vielleicht keiner von ihnen. Alarmiert fuhr der Suzuya herum, als er die Bewegung schräg hinter sich wahrnahm. Saki! Kentatsu riss das Leben aus ihr, während er selbst sich verjüngte. Und er war schuld daran ... „HÖR AUF!“, platzte es aus Tamaki heraus. Mit wild schlagendem Herzen starrte er auf die absurde Szenerie. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Dass seine Genjutsu nicht funktionierte, hatte er ja fast erwartet. Aber dass dieser durchgeknallte Alte seine Worte auch noch zum Anlass nahm, um Saki zu verletzen...! Tamaki verlagerte Katsu auf einen Arm, um mit der freien Hand ein Kunai zu ziehen. Die Sumiya aber war schneller und rammte dem Kerl eines ihrer Messer in den Arm. Sinnlos. Alles war einfach nur noch sinnlos.

Arata ... tat irgendetwas. Was es war, konnte Tamaki gerade nicht erfassen. Aber es schien Kentatsu aus dem Konzept zu bringen. So sehr, dass der Mann ins Stammeln geriet und Saki losließ. Tamaki nutzte die Gunst der Sekunde, um die Sumiya von ihm wegzuziehen. Aber auch das schien letztlich unnütz und unnötig. Denn Kentatsus Verwirrung steigerte sich nur weiter, bis er mit einem Blick, der Tamaki das Mark in den Knochen gefrieren ließ, in vielfarbigem Feuer verging. Und mit ihm seine verzerrte Welt.

Als Tamaki wieder zu sich kam, war Katsu nicht mehr bei ihm. Aber er konnte den kleinen Hund hören und sah dann auch bald, wie er fröhlich um Ara herumsprang. Der Inuzuka war wieder auf den Beinen, auch wenn er noch reichlich blass um die Nase wirkte. Irgendwie ging die Erleichterung über diesen Umstand – sie hatten doch gewonnen, oder? – nicht wirklich an Tamaki. Ihm war nur noch schlecht. Die Hände tief in den Taschen seiner Jacke vergraben, dümpelte er neben den anderen herum und verzichtete sogar darauf, sich ein bisschen Sand vom Flussufer mitzunehmen. Von diesem Ort wollte er nichts mehr und noch weniger wollte er noch länger hier sein müssen. Auf Aratas Frage, was das gewesen sein könnte, zuckte er nur mit den Schultern und verkroch sich in sich selbst. Er hatte zwar einige Ideen, war aber weder in der Stimmung noch in der Lage, sie auszubreiten und mit den anderen zu diskutieren. Ein einziger Gedanke hielt ihn gerade noch aufrecht: es war vorbei und sie konnten endlich nach Hause.
 
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