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Südtor

Manako Raku

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Zum Glück hatte Chinatsu sich bei der Angabe von Ort und Zeit Mühe gegeben, denn den Rest hatte Raku nicht wirklich lesen können. Seine eigene Schrift war beinahe widerlich gerade und sauber, so dass es ihm tatsächlich öfter mal schwer fiel, die Schrift von anderen vernünftig zu lesen. Chinatsus Schrift hingegen war eine neue Art von Herausforderung und die wenigen Worte, die er hatte entziffern können, waren sein Name gewesen, Reich des Flusses... und irgendwas mit voll Krass. Voll krass, aber sowas von, vor allen Dingen diese Schrift. Der Manako hatte noch ein wenig länger auf den Brief gestarrt, den die junge Dame wohl wirklich so an jeden Missionsteilnehmer geschickt hatte? Wie viele waren sie überhaupt? Was war die Aufgabe? Nie und nimmer wäre Raku in der Lage gewesen, das Wort 'Schaufelraddampfer' zu entziffern, aber selbst wenn er es gewusst hätte, hätte er sich gefragt ob Chinatsu dieses Wort kannte. Sie hätte ein Bild zeichnen können und er wäre besser darauf gekommen. Na, was sollte man schon machen, über Erschwernisse regte sich der junge Bogenschütze nicht mehr auf, im Gegenteil. Es war eher so, dass er sie erwartete und entsprechend plante, vor allen Dingen wenn Chinatsu leitete. Wer zur Hölle hatte ihn schon wieder mit der Kumo-nin in ein Team gesteckt?!​
Wenn er auch nur ein Stückchen weniger pflichtbewusst gewesen wäre - a. hätte er sich beschwert, b. wäre er untergetaucht oder alternativ c. hätte diese Mission verweigert. Naja, so schlimm vielleicht doch nicht, aber die irritierende Art seiner 'besten Freundin' war über die Zeit kaum besser geworden. 'Früher' war sie einfach ein wenig... naiv gewesen, vielleicht sogar an der Grenze zur Doofheit. In letzter Zeit mischte sich eine seltsame Weiblichkeit in das Handeln von Chinatsu und das machte es für Raku nur noch viel schwerer, mit ihr umzugehen. ​

Ort, Zeit war klar, insofern war es für den Manako keine Frage, dass er dort sein würde. Er kam ja sowieso nicht drum herum. Also würde er wie immer das Beste draus machen. Ausgestattet und quasi bewaffnet bis an die Zähne - natürlich alles gut verstaut oder versiegelt - tauchte Raku pünktlich auf, vielleicht sogar überpünktlich. Sehr überpünktlich. 6 Uhr war sowas wie seine Zeit, insofern war das wohl nicht verwunderlich - vier Uhr dreißig aufstehen war quasi Pflichtprogramm. Raku war kein Faulenzer, er tötete unnütze Gedanken lieber mit Arbeiten ab. Oder eben mit Jagen. Aber als er Chinatsu herumfliegen hatte sehen, hatte er sich schnell hinter einem Baum versteckt, um nicht direkt gesichtet zu werden. Richtige Entscheidung! Sie grölte los - wenn man das bei so einer hellen Stimme denn sagen konnte - und erstickte ein anwesendes Pärchen nahezu mit ihrer Aufdringlichkeit. Sehr interessant aber, da bekam Raku doch gleich ein paar Informationen über die Mission mit, die er dem Brief nicht hatte entnehmen können. Hm... Kyomochi? Rechtzeitig los? Zwei stinkreich wirkende Menschen mit Bedienstetem? Der Gedanke, bei dem Raku sich gerade erwischte, war beschämend und für ihn sehr ungewohnt: Es war ihm eigentlich ganz lieb, wenn das ein langweiliger Auftrag würde. Auf nutzlose Kämpfe, Töten und ausrastende Teammitglieder hatte er heute sowas von keine Lust, das konnte man kaum deutlich genug ausdrücken.​
Ein weiteres weibliches Geschöpf, in etwa so alt wie Chinatsu und er, stieß dazu. Rakus unbedecktes Auge sah nur rote Haare blitzen, und einen Hund an der Seite der jungen Dame, da drängte sich unwillkürlich eine Assoziation auf. Nicht, dass es eine schlechte war. Aber Inuzuka waren doch eben eher dafür bekannt, wild und kämpferisch zu sein. Unglücklich kaute er kurz auf seiner Unterlippe herum, seufzte dann leise. Kasino? Ausgebildeter Ninja-Hund, der einen Zivilisten beißen würde? Fantastische Voraussetzungen. Raku hatte schon richtig Lust. In seinem Kopf war diese Mission schon jetzt eine Katastrophe, obwohl er nichtmal wusste was sie tun mussten. Kasino rocken? Mit Chinatsu, die er wahrscheinlich von entweder irgendwelchen Männern oder alkoholischen Getränken wegzerren musste und einer Inuzuka, die ihren Hund nichtmal darauf trainiert hatte, wenigstens fremde Zivilisten nicht zu beißen? Oh, er hoffte auf den angeblichen Vierten im Bunde, als er mit seinem Pokerface Gasse ging und auf die Gruppe zuschritt. Ganz so als wäre er erst jetzt aufgetaucht. "Guten Morgen", sagte er zurückhaltend und der Blick seines unbedeckten Auges huschte über seine beiden Kollegen. Chinatsu sah aus als würde sie Urlaub machen wollen. Raku sah aus, als würde er für alles vorbereitet sein, aber keine formellen Anlässe. Sein fester Mantel verdeckte allerdings die meisten Ausrüstungsgegenstände. Er trat ein wenig näher an Chinatsu heran und beugte sich zu ihr herunter. "Hasekura-san", wisperte er, auf dass es die Auftraggeber (?) nicht hörten. "Ich konnte deinen Brief kaum lesen. Wer kommt noch? Was ist der Auftrag?" Er machte sich wieder ein wenig gerade, neigte dann leicht den Kopf vor Asami. "Manako Raku." Er zögerte, riss sich dann bewusst zusammen. "Auf gute Zusammenarbeit, Inuzuka-san", murmelte der Bogenschütze und trat ein Stück zurück. Seine raue, kratzige Stimme offenbarte wie so oft, dass er sehr lange nicht gesprochen haben musste - und inhaltlich gleichzeitig, dass er zumindest die Vorstellung von Asami schon mitbekommen hatte. ​
 

Takegatama Yuichiro

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Wenn es eine Sache gab, von der Yui dachte, dass sie ihm nie in seinem Leben nützlich sein würde, dann war es die absolute Sauklaue, die sein Vater besaß. Aber hier war er, mit dem handgeschriebenen Mission-Schreiben von Chinatsu, dass er zumindest zu 90% entschlüsseln konnte. Zugegeben, es war etwas her, seitdem er so eine Schrift gesehen hatte, aber dafür reichte es noch. Seine eigene Schrift war wohl im Mittelfeld, was Genauigkeit anging. Weder sonderlich penibel noch unlesbar, so ziemlich jeder konnte was damit anfangen. Yuichiro musste zugeben, diese Mission klang sehr interessant. Ein Schaufelraddampfer, der in ein Kasino umfunktioniert wurde und gefährliches Gewässer durchquert? Das hatte schon seinen Charme, keine Frage. Was ihn an diesem Brief allerdings am meisten überraschte, und zugleich erfreute, war die Tatsache, dass sowohl Raku als auch Natsu wieder mit von der Partie waren. Auch wenn sich irgendwo im Hinterkopf ein paar Sorgen breit machten. Die Beiden waren nicht unbedingt das synergierendste Duo….ach was, das wird schon. Außerdem schloss sich dem Trio noch ein weiteres Mitglied an. Asami...noch nie gehört. Eine neue Bekanntschaft also, wie aufregend! Jap, alles in allem konnte das eine ziemlich spannende, und zwischendurch vielleicht auch etwas spaßige, Mission werden.


Tatsächlich war 6 Uhr morgens keine ungewöhnliche Zeit für den Takegatama. Ungefähr zu dieser Zeit, manchmal auch etwas später, vollzog er seine morgendliche Joggingeinheit. Sowas machte wach und war außerdem gut für das Wohlbefinden! 5:30, Yui war mittlerweile angezogen, hatte sich frisch gemacht und war gerade dabei, sein frisch gemachtes Frühstück zu verspeisen, als er nochmal einen Blick auf den Brief warf, um sicherzugehen, dass er die Zeit richtig im Kopf hatte. “Ich habe ein gutes Gefühl bei dem Ganzen.” Und mit diesen Gedanken legte er den Brief beiseite, aß sein restliches Essen und überprüfte seine Ausrüstung noch ein letztes Mal. Man will ja nicht unvorbereitet sein, es war immerhin eine waschechte Mission. Alles mögliche konnte passieren, Vorsicht war also besser als Nachsicht. Ein letzter Blick schweifte durch sein kleines Apartment und mit ordentlichem Schwung öffnete Yuichiro die Tür zur Außenwelt. Das morgendliche, noch kühle Wetter war ihm mittlerweile nicht mehr ganz so ein Dorn im Auge wie zum Anfang, als er sich in den ersten Wochen in Shirogakure erstmal einleben musste. Aber er musste zugeben, dieses Wetter eignete sich ganz gut für morgendliches Joggen. “Es bleibt nicht mehr so viel Zeit. Ich will ja niemanden warten lassen!” und damit spurtete der Dunkelhaarige auch schon los, in Richtung des Südtores von Josei. Ob die anderen drei schon da waren? Wie zu erwarten schlief der Großteil der Stadt noch. Hin und wieder sah man den ein oder anderen Laden, der so früh schon öffnete, aber sonst war quasi Totenstille. Zwischenzeitlich waren die einzigen Geräusche, die Yui vernahm, seine eigenen Schritte und seinen Atem. Mit jedem Schritt kam er dem Tor näher und erreichte es schließlich, gerade noch pünktlich.


Dort waren schon eine Handvoll Menschen versammelt. Natürlich waren die ersten Personen, die ihm auffielen, Natsu und Raku, gefolgt von einem rothaarigen Mädchen und...einem Hund? Okay, ein Hund war wohl auch dabei. Je näher Yuichiro den anderen kam, desto eher fielen ihm diese roten Markierungen im Gesicht des Mädchens auf. Es brauchte zwar einen kurzen Moment, aber dann ergab das alles einen Sinn. Ja, der Shinobi hatte seine Hausaufgaben gemacht, mittlerweile waren ihm auch Clans aus anderen Dörfern bekannt! Mit einer Inuzuka hatte er noch nie das Vergnügen gehabt, mal sehen, was das wurde. In einem normalen Gehtempo näherte er sich seinen Teamkameraden und den beiden älteren Personen. Das schien wohl das Pärchen aus dem Brief zu sein, alles klar. Und der junge Mann an der Kutsche, der….autsch. Der wohl gerade über seine eigenen zwei Füße gestolpert war und jetzt von der alten Dame mehr als nur lautstark zurechtgewiesen wurde. In seiner Haut stecken war gerade echt keine angenehme Sache, ein wenig Mitleid hatte er schon mit dem armen Tropf. “Die Verwaltung steckt uns wohl gerne zusammen.”, mit diesen Worten trat Yui dann an die Gruppe heran, womit sie nun vollständig waren. “Guten Morgen euch allen.” und sein Kopf drehte sich in Richtung Asami. “Wir kennen uns noch gar nicht. Ich bin Takegatama Yuichiro, aber du kannst mich einfach Yui nennen. Nett dich kennenzulernen, Asami-chan. Auf gute Zusammenarbeit” zumindest ihren Namen wusste er schon aus dem Schreiben. “Aber ich sehe, dass wir mehr sind, als ich erwartet hatte.” Yuis Blick richtete sich natürlich auf den griesgrämigen Hund. “Und sein Name ist…?” Danach wandte der Takegatama sich natürlich auch noch an den älteren Herren. “Guten Morgen, Saito-san. Meinen Namen kennen sie jetzt wohl schon. Wir dürften vollzählig sein, oder? Dann steht der Abreise wohl nichts im Weg, nehm ich an.” “Ahh, ja natürlich, lassen sie uns so schnell wie möglich aufbrechen. Liebling, die Ninja sind da. Wir können losfahren.”, und sein Körper drehte sich in Richtung der Kutsche, wo die ältere Dame dem Bediensteten gerade Feuer unterm Hintern machte. “Na endlich, lasst uns keine Zeit verlieren!”
 
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Kumo
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Hund. Hund. Hund. HUND! Chinatsu hatte eine weibliche Stimme gehört, sich umgedreht und war dann mitten in der Bewegung ins Stocken geraten. Sie blinzelte, dann wurden die gelben Äuglein groß. OMG! Wie süß war der denn?! Der Rüde grummelte? Zeigte seine Zähne? Schien schlecht gelaunt? Ach Quatsch! Das machte ihn nur noch süßer! Diese Ringelrute. Und der dunkelbraune Blick. Das war echt zum Dahinschmelzen! „Hallo Okami!“, begrüßte die Hasekura den Ninken ganz verträumt, ohne dessen schlechte Laune wirklich wahrzunehmen. Chinatsu hatte in der Vergangenheit viel mit Katzen zu tun gehabt, ein Hund war etwas ganz Neues. Aber sie liebte ALLE Tiere. Also auch diesen wunderhübschen Akita-Inu (auf dessen Rassenbezeichnung sie von selbst wohl nie gekommen wäre)! „Oh!“ Erst als Asami sie direkt ansprach, wandte die Hellhaarige den fixierten Blick von dem Ninken ab und musterte endlich die Inuzuka selbst genauer. Natürlich bemerkte Chinatsu die roten Haare und die ebenso roten Zeichen auf ihrem Gesicht. Dass diese Zeichen mit ihrer Clan-Zugehörigkeit zu tun hatten und Fangzähne darstellten, wusste die Kumo-Nin auf Anhieb allerdings nicht, weshalb sie von einem besonderen, modischen Geschmack ausging. Nicht so ihr Ding, aber hey, sollte jeder tragen, was er wollte! Asami war ein Stückchen kleiner als Chinatsu und die vielen Sommersprossen auf ihren Wangen machten sie irgendwie... niedlich. Allerdings nicht so niedlich wie Okami – da kam Asami einfach nicht ran. Natürlich wartete Chinatsu keine Sekunde, um in die dargebotene Hand der Rothaarigen kräftig einzuschlagen. „Aber klar doch! Wir werden das Kasino zusammen sowas von rocken!“, stimmte sie gutgelaunt zu und grinste breit. Als die Kollegin auf das alte Saito-Ehepaar deutete und nachfragte, ob das die fehlenden Teammitglieder wären, verfiel Chinatsu tatsächlich in schallendes Gelächter – was die malerische Stimmung an diesem Morgen nur erneut zerstörte. „Oh nee, bloß nicht! Dann könnten wir die Mission sofort an den Nagel hängen!“, lachte sie und ignorierte gekonnt den erbosten Blick von Frau Saito. Ob die überhaupt verstanden hatte, was Asami gesagt hatte? Wahrscheinlich störte sie sich nur an der lauten Stimme der Origami-Userin. Wie auf Kommando trat das nächste Teammitglied auf den Vorplatz und das schiefe Grinsen im Gesicht der Hasekura verfestigte sich bei seinem Anblick. Das ist einer unserer Teamkollegen“, antwortete sie auf die zuvor gestellte Frage der Inuzuka und zeigte auf Raku, der näher kam. Er kam unerwartet noch näher, beugte sich vor und wisperte der Missionsleiterin ein paar Fragen ins Ohr. „Bitte? Rakuhuuu, du brauchst dir doch nicht irgendwelche Ausreden ausdenken, um mir näherzukommen.“ Sie zwinkerte dem Bogenschützen selbstbewusst zu. „Was soll an dem Brief nicht verständlich gewesen sein? Stand doch alles drin. Und ich weiß, dass du lesen kannst! Also tu nicht so!“ Was? Sie hatte eine Sauklaue? Ach wo. Das war sogar eine richtige Schönschrift gewesen, mit der die 16-Jährige geschrieben hatte. Vollkommenes Verdrängen der Realität? Natürlich, hier handelte es sich ja auch um Chinatsu. Wie auf Kommando erschien wenige Augenblicke später das letzte Teammitglied: Der riesige Yuichiro! Die Hasekura kannte den Schwarzhaarigen mittlerweile schon wirklich lange und hatte mit ihm bereits den einen oder anderen Auftrag erledigt. Dennoch beeindruckte die unglaubliche Körpergröße des Takegatama immer wieder aufs Neue. „Yui!“ Sie riss die Hand in die Höhe, winkte aufgeregt und man konnte dem Mädchen ansehen, dass sie sich sichtlich freute, ihren Freund zu sehen. Naja. Raku war auch ihr Freund. Und Asami auch, schon jetzt! Und Okami sowieso, so süß, wie er war. Egal, zurück zum eigentlichen Thema: „Das ist der super süße Okami!“, beantwortete die Teamleiterin die Frage Yuichiros einfach, bevor Asami dazu hätte kommen können. Ob das komisch war? Naja, daran musste man sich gewöhnen, wenn man mit Natsu zu tun hatte. Kaum war das letzte Teammitglied angekommen, wurde das Saito-Ehepaar ungeduldiger. Nachdem der letzte Koffer von dem armen Bediensteten auf die Kutsche gehievt worden war, suchte sich Frau Saito bereits ein Plätzchen im Inneren, sodass nur noch ihr Ehemann bei den Ninja stand. Er deutete ihnen an, dass auch sie einsteigen sollten. „Na gut.“ Chinatsu sah zu ihren Kollegen. „Wir können auf dem Weg ja noch plaudern!“ Sie ging in Richtung Kutsche und wollte dort einsteigen, wo auch Frau Saito bereits Platz genommen hatte – doch da eilte der junge Bedienstete heran, der eben noch die Koffer geschleppt hatte und wies höflich darauf hin, dass die Ninja doch woanders einsteigen mochten. Naiv, wie Chinatsu war, folgte sie dem jungen Kerl – und als die Kutsche sich schließlich in Bewegung setzte, fanden die Ninja sich im Gepäckraum des hölzernen Gefährts wieder! Keine weichen Sitzplätze oder sonstige Polsterungen, keine Snacks oder Getränke, die ihnen zwischenzeitlich gereicht wurden. Keine sanfte Musik, die im Hintergrund spielte... sondern nur das Klappern und Rappeln der völlig überfüllten Koffer und Taschen, die hier verstaut worden waren. Allgemein war es... recht beengend. Die Körper der Ninja und Ninken waren allesamt in die letzte freie Ecke des Gepäckraums gedrückt worden, sodass sie dicht an dicht saßen. Links von ihr Asami, rechts Raku. Und die Arme von Yui sowie den Ringelschweif von Okami konnte Natsu auch nocht erkennen, wenngleich es gerade schwer war, sich zu drehen, um sie besser ansehen zu können. Ob Okami gleich jemanden beißen würde? Oder Raku mal wieder versteinern würde, um die körperliche Nähe besser zu überstehen? Das hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt. „Naja...“, unterbrach die Kunoichi nach einer Weile die Stille, die sich über das Team gelegt hatte. „Immerhin müssen wir nicht laufen!“ Jaja. Immer das Positive an der Situation sehen.

Tbc: Hafenstadt Kyomochi
 
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Wieso stahl Okami ihr eigentlich immer die Show? Es war nicht schwer zu erkennen, dass sich das Mädel, welches sich später als Hasekura Chinatsu vorstellte, hin und weg von dem roten Vierbeiner war. Übel nehmen konnte man es ihr nicht, schließlich war der Rüde mit dem Ringelschwänzchen wirklich absolut Zucker. Trotzdem konnte Asami nicht anders als ein wenig zu schmollen. Enttäuscht schob sie ihre Unterlippe nach vorne. Sie war doch auch süß, oder etwa nicht? Der Vierbeiner selber schien nicht viel von der Anhimmelei zu halten, denn sein missmutiger Gesichtsausdruck änderte sich kein bisschen. Es hatte sich höchstens ein wenig Verwirrung hinzu gemischt. Was wollte die Trulla nur von ihm? Wäre bloß Kuma hier, sie hätte sich sicherlich mehr gefreut als der Akita Inu. Vielleicht sollte sie der Fächerbesitzerin später ein Bild von dem schwarzen Riesen zeigen, sie würde sich sicherlich freuen. Die Kunoichi trug zu jeder Zeit Bilder ihrer Schützlinge in ihrer Geldbörse mit sich. Als eine Art Glücksbringer und gleichzeitig, um wie eine stolze Mutter mit ihnen angeben zu können.
Erst die Frage des Wildfanges schien Natsu aus ihrer Trace herauszuholen. Mit einem überraschten Ausruf konnte sie sich von Okamis Charme losreißen und stimmte freudig zu, während sie das High Five erwiderte. Super, jemand der Asamis Enthusiasmus teilte! Dann konnte die Mission ja bloß ein voller Erfolg werden. Ein dickes Grinsen breitete sich auf ihrem gesprenkelten Gesicht aus. Zwar schämte sie sich ein wenig als die Hasekura in schallendes Gelächter ausbrach und ihr versicherte, dass es sich bei keinem der anderen Anwesenden um Teammitglieder handelte, doch schlussendlich konnte sie nicht anders als auch mitzukichern. Irgendwie war das Gelächter ansteckend!
So langsam trudelte dann auch schon der Rest ein. Zuerst erschien ein junger Mann, er hatte in etwa die selbe Haarfarbe wie Chinatsu, war jedoch größer als die zwei Kunoichi und hatte eine ... Augenklappe? Das war neu. Asami dachte bisher immer, dass diese Dinger nur von Piraten getragen wurden. Aber ansonsten schien nichts darauf hinzuweisen, dass es sich hierbei um einen Seeräuber handelte. Keine zerrissenen Klamotten, kein Holzbein und auch keine Harkenhand. Wirklich kurios. Aber wenn es ihm gefiel, wieso nicht? Vielleicht war es auch besser so, denn soweit Asami wusste, konnte sich darunter alles befinden! Trotzdem war sie neugierig ... ob er sie wohl einen Blick darunter werfen lassen würde, wenn sie lieb fragte?
Nach einem kurzen, leisen Wortwechsel mit der Teamleiterin wandte sich der Neuling schließlich dem Wildfang zu und stellte sich vor. "Grüß dich, Raku!" Auch wenn der eher zurückhaltende Kerl auf diese nervigen Formalitäten zurück griff, Asami tat dies nicht. -san, -chan, was auch immer! War doch sowas von schnuppe und überflüssig. "Die Mission wird sicher ein Klacks!" Mit einer Hand schnappte sie die Seine, schüttelte sie kräftig und klopfte ihm mit der Anderen schwungvoll auf seinen Rücken. "Coole Augenklappe übrigens. Darf ich da irgendwann mal drunter gucken?"
Bevor sie den mysteriösen Raku noch weiter mit viel zu persönlichen Fragen löchern konnte, erschien auch schon das letzte Glied der kleinen Shinobi-Truppe. Er war ein wahrer Riese. Der Rotschopf musste schon beinahe den Kopf in den Nacken legen um ihm in die Augen zu blicken und festzustellen, dass er einen recht düsteren Gesichtsausdruck trug! Hatte er etwa schlechte Laune? Vielleicht war er, so wie sie selbst, genervt, dass sie so früh aufstehen mussten. So wie bereits die Anderen bevor ihm stellte auch er sich höflich vor und verriet seinen Namen. Yui schien nicht so ruhig und schweigsam zu sein wie Raku, aber auch nicht so energiegeladen wie Natsu. Es war also wirklich eine bunte Truppe, die die Verwaltung da zusammengewürfelt hatte! Sie war gespannt, alle drei besser kennen zulernen. "Heyya, Yui! Is' mir auch 'ne Freude!" Auch seine Hand packte sie und schüttelte sie einmal voller Elan, das Schulterklopfen ließ sie jedoch sein. Sie wollte sich die Schande ersparen, sich dafür schon beinahe auf die Zehenspitzen stellen zu müssen. "Ein paar Zentimeter weniger hätten dir auch nicht geschadet." Auch der Schwarzhaarige erkundigte sich neugierig nach dem Vierbeiner, verlor dabei jedoch dessen Frauchen zumindest nicht vollkommen aus dem Sinn. Bevor Asami allerdings auch nur den Mund öffnen konnte, kam der Name des Akita Inu auch schon wie aus der Pistole geschossen von dem anderen Mädel. Ein wenig irritiert blickte das Hund-Mensch-Gespann die Weißhaarige an. Die Frage war offensichtlich nicht an sie gerichtet gewesen ... aber was soll's. Asami zuckte bloß mit den Schultern und fügte hinzu: "Jup. Aber bitte nicht anfassen."
Das ältere Ehepaar verkündete, nachdem endlich alle versammelt waren, augenblicklich den Aufbruch. Na endlich! Offensichtlich wollten sie keine Zeit verschwenden. Bevor die Kunoichi auch bloß bis Fünf zählen konnte fand sie sich, dicht an ihre Mitninjas gekuschelt, im Gepäckbereich der Kutsche wieder. Sie waren eingepfercht wie Ölsardinen in einer Dose. "Ernsthaft jetzt?" murrte sie leise, eher zu sich selbst als zu den Anderen. Es war ja wohl noch mehr als genug Platz im vorderen Bereich gewesen, wie unverschämt! An ihrem Bein konnte sie Okami spüren, der verzweifelt zappelte und versuchte, ein wenig mehr Freiraum zu erlangen, jedoch vergebens. Der Rüde hasste es, eingeengt zu sein - andererseits, was hasste er nicht? Trotzdem war diese Situation anders als wenn jemand einfach auf ihn zu ging um ihn zu streicheln. Als Kuscheltier angesehen zu werden kratzte an seiner Würde; Eingequetscht zu sein hingegen war ihm einfach nur unangenehm. Mit den Fingerspitzen strich sie ihm ein wenig durch das raue Nackenfell und genoss das Privileg, als Einzige den roten Grießgram anfassen zu dürfen. Als sich die Kutsche plötzlich ruckartig in Bewegung setzte, verlor der Wildfang kurz das Gleichgewicht, fiel nach hinten und stieß dabei gegen Yui, der sich irgendwo hinter ihr befand. "Tschuldige!" quietschte das Mädel und richtete sich blitzschnell wieder auf. Irgendwie hatte Natsu ja recht, es war immer noch besser als zu laufen. Außerdem hatte die Rothaarige eher weniger Probleme mit Körperkontakt. Was war schon schlimm daran, jemanden zu berühren? "Stimmt, außerdem ist es schöööön kuschelig!" fügte das Mädel mit einem weiten Lächeln hinzu. Dann kehrte jedoch Stille ein. Dies plus das gleichmäßige Schaukeln der Kutsche und Klappern der Koffer, die stickige Luft und die Wärme machten einen doch glatt ein wenig müde. Die Fahrt würde sicherlich noch ein wenig andauern, also wieso nicht ein kleines Nickerchen einlegen? Sie hatte doch eh zu wenig geschlafen. Es vergingen nur wenige Sekunden, da fielen der Inuzuka tatsächlich die Augen zu und ihr Kopf kippte zur Seite auf Natsus Schulter. Schlafen konnte sie wirklich überall.
 

Takegatama Yuichiro

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Missionsbeginn: Schachmatt


“Hmmm….” Diese Nachricht kam so unerwartet wie sie aufregend war. Eine weitere Mission stand an, aber diesmal war es was ganz besonderes: Yuichiro durfte seine allererste Mission leiten. Die Dorfverwaltung schien ihm wohl diese Verantwortung anzuvertrauen...oder sie hatte sonst niemanden, aber lassen wir so eine Möglichkeit mal außen vor. Morgen sollte es sofort losgehen und er würde noch einen weiteren Kollegen mit auf den Weg bekommen. Yamanaka Arata. Tatsächlich hatte Yui schon einmal das Vergnügen mit dem Shinobi gehabt. Damals durften sie im Gemeindezentrum zu dritt Waffeln backen, morgen würden sie sich aufmachen, um bei den Weltmeisterschaften im Schach Aufpasser zu spielen. An sich klang es nach einer Recht entspannten Mission, aber ihn störte etwas an dem Wording des Briefes. Er wusste nicht genau was, aber irgendwie hatte er ein komisches Gefühl. Und das lag nicht an der Tatsache, dass, wenn es Aufpasser für Shiro gibt, auch Sora-Ninjas anwesend sein werden. Ehrlich gesagt war der Schwarzhaarige eher daran interessiert, wie die so drauf waren. Bisher hielten sich seine Erfahrungen mit Ninjas der anderen Fraktion in Grenzen...aka sie waren nicht vorhanden. Aber das war Zweitrangig. Die oberste Priorität war, dass alles glatt läuft. Schach interessierte den Shinobi nicht wirklich, dementsprechend hielt sich sein Enthusiasmus in Grenzen. Aber Mission war Mission und diese würde er, so gut es ging, bewältigen.

Yui lag auf seinem Bett und starrte dieses Brief an, in der Hoffnung, ihm würde wie Schuppe von den Augen fallen, was dieses ungute Gefühl auslöste. Es sah wie ein stinknormales Anschreiben aus, daran lag es nicht. Naja...blieb wohl nichts anderes übrig, als sich dem Auftrag zu widmen. Vielleicht erschloss sich alles ja im Laufe des Spieles oder einer der Verantwortlichen konnte ihm dieses Gefühl nehmen… oder verschlimmern.. “Mal sehen, was Raku und Natsu da- oh, stimmt.” Für einen Moment dachte Yuichiro, dass die Beiden diese Mission ebenfalls bestreiten würden. Lag wohl daran, dass er in letzter Zeit sehr oft mit ihnen zusammengearbeitet hatte. Hm, eventuell tat so ein Wechsel ganz gut. “Ich sollte schlafen gehen. Morgen wird ein langer Tag…”


Nächster Morgen

Im Gegensatz zu den recht kühlen Morgen, die sie in letzter Zeit hatten, war es um 7:00 Uhr schon vergleichsweise warm. Die Sonne erhitzte das Gelände schon so gut es ging, dementsprechend würde heute wahrscheinlich ein heißer Tag werden. Ganz nach Yuis Geschmack. In seinen üblichen Gewändern und mit einem Rucksack bewaffnet machte der Suna-Nin sich auf zum Südtor von Josei, von dem sie aus ins Reich des Grases reisen würden. Die Stadt selbst wachte so langsam auf. Einige Läden hatten schon offen, der Rest begann langsam mit der Öffnungsvorbereitung. Für einen Moment überlegte der Takegatama ob er sich noch etwas Proviant von einem der hiesigen Händler besorgen sollte, entschied sich jedoch dagegen und kam schließlich am Tor an. Einige Menschen gingen schon ein und aus, allerdings entdeckte er auf den ersten Blick den langhaarigen Blondschopf noch nicht. Das hieß wohl, er war der Erste. Ein wenig aufgeregt war Yuichiro schon. Immerhin war es seine erste Mission, die er leiten durfte. Sowas verunsicherte sicher die meisten Shinobi, oder? Äußerlich ließ er sich diese leichte Nervosität natürlich nicht anmerken, er musste immerhin ein selbstbewusstes Außenbild wahren. Wenn der Missionsleiter Unsicherheit zeigte, wieso sollte man ihm dann überhaupt die Leitung anvertrauen? So lief der Shinobi von einem Torende zum anderen und hielt dabei die Augen offen, ob er Arata zwischen den wenigen Personen, die hier herumliefen, entdeckte.

@Yamanaka Arata
 

Yamanaka Arata

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Es würde wieder ein warmer Sommertag in Jôsei werden - das spürte man als Einheimischer schon am frühen Morgen. Und dementsprechend hatte Arata sich vorbereitet und seine Kombination vom letzten Wüsteneinsatz wiederbelebt - es sah zugegeben ein wenig sehr nach Dschungelforscher aus, aber in der braunen Leinenhose und khakifarbenem Hemd wurde ihm so schnell nicht heiß - und sein Rucksack enthielt alles, was er für den Rest der Reise benötigen würde - soweit das absehbar. Das Land des Tees war - jedenfalls abgesehen von sehr zuverlässigen saisonalen Regenfällen - nicht für extreme Wetterlagen bekannt, also vertraute er einfach mal darauf. Wenn er nass wurde, konnte er sich immerhin selbst dampftrocknen!
Die heutige Mission war in mancher Hinsicht eine Anomalie für den Yamanaka - erstens war er nicht zum Leiter berufen, und zweitens war es ... naja, ein recht harmlos wirkender Anlass. Und er freute sich über beides so sehr, dass er beinahe vor sich hin summte, als er zum Treffpunkt unterwegs war! Denn es machte ihm keineswegs Spaß, die Verantwortung für seine Kollegen und das Gelingen des Unterfangens zu tragen, und noch weniger hatte er Freude daran, sich mit tödlichen Gefahren herumzuschlagen und damit auch noch das Überleben von Zivilisten sichern zu müssen ... da klang das Überwachen eines Schachturnieres wirklich wie Balsam für die Seele. Und hinzu kam, dass er Yui schon kannte und als ziemlich verlässlichen Typen einschätzte - er würde das sicher gut machen, und er freute sich für ihn, dass er die Chance auf ein eigenes Kommando bekommen hatte.

Das Tor als Treffpunkt war ein ziemlicher Klassiker, und so viel es Arata nicht schwer, sein Ziel zu finden - mittlerweile kam er hier an ohne wirklich auf den Weg zu achten, und so früh am Morgen waren die Straßen auch noch ziemlich frei. Er hatte zuhause rasch gefrühstückt und ging ansonsten davon aus, dass sie den Rest unterwegs erledigen könnten - immerhin würde Yui auch irgendwann Hunger haben, oder? Vor allem aber versuchte er, sich gar nicht weiter mit den organisatorischen Dingen zu befassen - jemand anderes leitete diesen Einsatz, nicht er. Und er würde ihm schon erklären, was zu tun war. Kurz, nachdem er am Platz vor dem Tor eingetroffen war, erkannte er den groß gewachsenen jungen Mann mit dem markanten Kleidungsstil auch schon, lächelte, und winkte ihm zu. "Guten Morgen! Ich hoffe, ich bin nicht zu spät!" Waren seine ersten beiden Sätze, sobald er zu Yui aufgeschlossen hatte, und dann verneigte er sich kurz andeutungsweise. "Gratuliere zum Kommando, übrigens!" Fügte er dann noch rasch hinzu - bevor er erstmal erwartungsvoll still blieb. Yuichiro hatte sich vermutlich schon überlegt, wie er es angehen wollte, und Arata wollte ihm jetzt nicht ins Handwerk pfuschen.

@Takegatama Yuichiro
 

Takegatama Yuichiro

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Nicht viel Zeit verging und zwischen denen, die morgens hier ihre Geschäfte erledigten oder spazieren gingen, erblickte Yuichiro nun auch die lange, blonde Mähne des Yamanakas in den Straßen Joseis. Es war ihr zweites Treffen, aber dieses Mal im Rahmen einer Mission, die Yui auch noch leiten durfte. Vielleicht machte er sich zu viel Druck, aber ihm wollten keinerlei Fehler unterlaufen. “Zu spät? Nein, wenn ich das richtig sehe, bist du auf die Minute pünktlich.” entgegnete er seinem Teamkollegen mit einem breiten Grinsen. Selbst wenn Arata die ein oder andere Minute zu spät gewesen wäre, wirklich übel genommen hätte er es ihm nicht. “Danke. Ich leite das Ganze zum ersten Mal, also sorgen wir mal dafür, dass diese Mission ein voller Erfolg wird!” Trotz dieser leichten Nervosität war der Dunkelhaarige voller Elan und Tatendrang. Naja...wie immer. “Ich würde sagen, wir unterhalten uns auf dem Weg. Bis zum R eich des Tees ist es ein Stück.” Sein Blick ging Richtung Tor und in seinem Kopf ratterte es wie wild (metaphorisch gesehen). “Eventuell schaffen wir es noch, vor dem Nachmittag dort anzukommen.” Und mit diesen Worten schritt der Shinobi in Richtung Ausgang, blickte Arata an und signalisierte ihm, dass er folgen soll.


Es ging zu Fuß ins Reich des Tees. Keine Fortbewegungsmittel oder Reittiere. Ganz klassisch mit den eigenen zwei Beinen. Schnell merkte Yuichiro, dass er sein gewohntes Tempo wohl ein wenig auf Arata einstellen musste. “Also, Zeit für die Einsatzbesprechung.” Fing er nach ein paar Sekunden an und stellte sicher, dass sein Partner ihm zuhörte. “Diese ganze Schachturnier-Sache scheint wohl komplizierter zu sein, als man annehmen würde. Jedenfalls scheint sich da ein Rattenschwanz hinter herzuziehen.” fing er nun an, zu erklären. “Dem Champion von Sora, Iwasaki Kenji, scheint wohl ein Angebot gemacht worden zu sein. Die genauen Details kenn ich nicht, aber wenn ich raten müsste, würde es wohl auf ein abgekartetes Spiel hinauslaufen, bei dem Shiro gewinnt. Aber warum und unter welchen Bedingungen weiß ich nicht.” und genau das bereitete dem Takegatama Kopfschmerzen. Er wusste so ziemlich nichts darüber, was da eigentlich abging. Das Einzige, was ihm sein Gefühl sagte, war, dass sowas kein gutes Ende nehmen konnte. “Ich weiß nicht, wie weit wir an ihn rankommen, aber ich würde mir diesen Kenji gerne mal zur Brust nehmen und genaueres erfahren. Aber vorher müssen wir uns mit den Verantwortlichen auf unserer Seite auseinandersetzen. Ich würde nämlich auch gerne herausfinden, wer ihm dieses Angebot gemacht hat.” Es musste ja jemand sein, der wollte, dass Amaya Saeko gewinnt. Dementsprechend war Yuichiros erster Anhaltspunkt jene Leute, die mit ihr in engem Kontakt standen. “Zweite Sache. So wie wir losgeschickt wurden, wird es wahrscheinlich auch Shinobi aus Soragakure dort geben. Ich weiß nicht, ob und was sie vorhaben. Ehrlich gesagt hoffe ich, dass nichts passiert, was deren oder unseren Einsatz benötigt. Aber zur Sicherheit sollten wir zumindest die Augen offen halten und wissen, wer dort, neben uns, noch aufpasst.” Es war noch nicht passiert, aber irgendwie ließ Yui das Gefühl nicht los, dass diese Mission ein einziges Kopfzerbrechen wird. “Ich weiß nicht, ob die Shinobi der anderen Fraktion das wissen, aber Kenji scheint wohl ursprünglich aus unserem Verbund zu kommen. Über die Details, die sein Überlaufen angehen, würde ich gerne ebenfalls etwas in Erfahrung bringen. Allerdings steht das erstmal hinten an.” Und wer weiß, vielleicht ergab sich das ja ganz von alleine, falls der Schwarzhaarige dazu kommen sollte, mit dem Schachmeister von Sora ein paar Worte zu wechseln. Nachdem er Arata nun zugetextet hatte, entspannte sich seine Miene wieder etwas und er schaute zum blonden Jungen. “Das waren jetzt einige Informationen. Was denkst du über dieses ganze Spiel?”

@Yamanaka Arata
 

Yamanaka Arata

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Der Yamanaka lächelte. "Alles klar. Ich bin schon gespannt was wir hier erleben werden." Und ausnahmsweise war er das tätsächlich! Normalerweise trat er Missionen eher mit einem Gefühl von vager Befürchtung entgegen - immerhin war es bisher um recht grimmige Angelegenheiten wie Vermisste Wanderer oder Grabraub gegangen, oder er hatte die Verantwortung gehabt dass alle lebend rauskamen, oder ... sogar beides. Demgegenüber konnte er sich hier praktisch zurücklehnen, oder brauchte sich jedenfalls auf der Anreise keine Sorgen zu machen. Denn was sollte hier schon passieren?
Nun - ein Fußmarsch. Ein Fußmarsch sollte passieren. Er hatte schon kurz gestutzt, als Yuichiro überlegte, ob sie bis Nachmittag nicht da sein würden, es aber für einen Versprecher gehalten. Etwa fünf Minuten später war ihm bereits klar, dass das absolut ernst gemeint gewesen war! Aber - er hatte sich ohnehin nicht mehr endlos davor drücken können ein bisschen mehr Kondition zu entwickeln. Er hatte es bloß versucht ... eigentlich sollte er Yuichiro dankbar sein dass er ihm die Entscheidung abgenommen hatte. Auch wenn er erst einmal zu sehr mit einer regelmäßigen Atmung beschäftigt war, um das sofort zu erledigen. Als der andere Genin sein Tempo drosselte, bekam er aber einen sichtlich erleichterten Blick von seinem schmalschultrigen Begleiter zum Dank ... und ein wenig später auch Aratas erste Gedanken zu den Erklärungen, die sein Teamleiter zur Mission machte. Es würde wohl doch eher Abend werden, oder der folgende Morgen ...

"Huhm. Es gab also ein Angebot, vermutlich um einen Sieg für Shiro zu sichern, aber wir wissen nicht, was gesagt wurde oder von wem. Also vermutlich nicht von offizieller Seite. Jedenfalls nicht abgesegnet." Oder man spielte mit ihnen auch ein doppeltes Spiel, aber - es musste ja nicht das ganze Dorf so durchtrieben operieren wie sein Clan, und einstweilen hatte er dafür keinen Anhaltspunkt, also keine vorschnellen Vermutungen. "Es gäbe ja genug andere Leute, die Interesse haben könnten ... und du hast sicher Recht dass es klüger ist, erstmal von unserer Seite klare Auskünfte zu bekommen bevor wir zu Kenji gehen. Ich bin recht sicher, Sora wird seinen Leuten schon gesagt haben, dass ihr Champion eine besondere Beziehung zu Shiro hat - und wenn sie etwa den selben Auftrag haben wie wir, wird eine Kontaktaufnahme durch uns verdächtig aussehen als würden wir ebenfalls versuchen, Kenji zu beeinflussen. Oder?" Wenn man richtig paranoid sein wollte - und das konnte Arata wunderbar! - könntem an sich sogar vorstellen dass das alles eingefädelt war, um Shiro und Sora gegeneinander aufzubringen! Aber er wüsste nicht, wer etwas davon hätte die Weltpolitik über ein Schachturnier zu destabilisieren, also blieb auch das erstmal eine vage Vermutung.
"Ich würde vorschlagen, wir stellen uns vor Ort artig vor und fragen diskret nach, was von uns erwartet wird ... und wir ermitteln diskret, ob irgendjemand finanziell etwas zu gewinnen oder zu verlieren hat. Direkt klarmachen, dass wir die Quelle dieses Angebotes suchen, würde ich erstmal nicht. Das würde denjenigen vermutlich nur alarmieren." Er schaute fragend zu Yui. "Wenn wir auf dem üblichen Weg nicht vorankommen oder es dir zu langsam geht, kann ich mit meinem Hiden auch ein wenig nachhelfen ... aber diese Methoden sind verhältnismäßig grob und ich würde das erstmal zurückstellen wollen." Er war furchtbar neugierig, ja - aber er versuchte sich Grenzen zu setzen. Und Leuten auf den Kopf fassen um in ihre Gedanken zu schauen war nun einmal recht indiskret.

@Takegatama Yuichiro
 

Tatsumaki Hei

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» Dorfzentrum | @Tsugari Nibori | Job: Taxi, bitte!

Aufträge, die Großes bewirken, wo er den Schwächsten helfen und den Ungerechten das Handwerk legen kann? Hm. Hei sinnierte einen Moment darüber nach, doch der Satz danach ließ seine Augen leicht amüsiert funkeln. Na, man konnte Nibori nicht vorwerfen, dass ihm das Feuer fehlte. Er würde selbst rausfinden, ob das Ninja-Dasein ihm das geben würde, was er wollte. Immerhin hatte der Genin bereits offenbar längere Zeit genossen, seine Entscheidung zu überdenken. Hei wusste nicht, ob das mit dem 'Schwächeren helfen und Unrechte bestrafen' Wirklichkeit werden würde, aber der Stärkste zu sein - nun, das war zumindest möglich. Mit Zeit. Den Muskeln nach zu urteilen würde er es mit Einsatz zumindest weit bringen. Wirklich interessant. Hei wusste nichtmal, ob er schon einmal jemanden getroffen hatte, der so bewusst und gewollt Aufmerksamkeit auf sich zog wie dieser Nibori. Aber: Erstmal war jetzt der Auftrag 'wichtig'. Danach oder dabei konnte man immer noch sprechen. Der Wüstensohn entschied sich, erst einmal ein wenig offen mit der Situation umzugehen - beschweren konnte er sich immer noch. Hei hatte in den Jahren schon einige Jobs erledigt, da war dieser noch nicht einmal der Schlimmste. Klar, wenn es jetzt schneien würde und es minus zwanzig Grad wären, wäre er schon vorne mit dabei, aber... heute war es ja nicht so schlimm. So, wer waren also die mysteriösen Auftraggeber? Hei runzelte leicht die Stirn. Adelsfamilie Yokusaki... sagte ihm nichts, jedenfalls nicht dass er das mal gehört hatte. Der Kage würde schon wissen, ob das seine Gäste waren oder nicht, richtig? Das mit der Karte kommentierte Hei nicht, hätte aber beinahe 'Ja' gesagt - bis Nibori sagte, das wäre kein Ding. Okay! Kein Ding für den Mann! Wie gut, dass das dann nicht das war, was Hei machen musste - also im Klartext: Treten, nicht denken. Nicht ganz sein Stil, aber hierfür in Ordnung. ​

Ähnlich skeptisch wie Nibori betrachtete der Tatsumaki das Rad, welches sie bedienen sollten. Ganz ehrlich? Hei wusste nichtmal, ob er Fahrrad fahren konnte. Er war tatsächlich noch nie auf einem Fahrrad gefahren... ups. Das fiel ihm gerade erst auf. "Halbe Stunde?", fragte Hei nach und fragte sich, ob es reichte, all seine Defizite in diesem Job abzubauen. Vermutlich nicht. "Nibori-kun...", fing Hei an und kratzte sich an der Wange. "Es gibt da ein, zwei Dinge die du wissen solltest." Die Arme verschränkt, sah Hei zu seinem Teamkameraden und musterte ihn ein wenig abschätzend. "Ich habe zwei fatale Schwächen für diesen Job: Erstens habe ich einen furchtbaren Orientierungssinn in der Stadt und zweitens habe ich noch nie vorher auf einem Fahrrad gesessen. Ich, ähm... transportiere mich normalerweise auf andere Art und Weise. Du wirst mich also ein wenig mittragen müssen, quasi. So leid es mir tut." Entschuldigend hob Hei die Schultern, lockerte seine Arme und trat dann näher an das Metallrad heran. "Wir können aber gerne eine Route planen. Mir fallen auf Anhieb der Tempel und der Park ein. Meine Präferenz sind meistens offenere, natürliche Orte, deshalb kenn' ich mich im Nachtleben oder so nicht aus. Wie steht es mit dir?" Der Tatsumaki seufzte leise, als er sah, dass Nibori auf das Fahrrad gestiegen war, und tat es ihm gleich. Was für ein seltsames Gefühl. Es fühlte sich unbequem an seinem Hintern an, wenngleich es weich war - er hatte keinen Vergleich zu einem anderen Fahrrad. Seine Sandwolke war definitiv bequemer, fand er. Eine Sache war gut: Die Fahrräder standen von alleine und mussten so nur angetreten werden, um zu rollen - umfallen würden sie also schon einmal nicht. Der Tatsumaki half also, in die Pedale zu treten - und kaum setzte sich das Gefährt in Bewegung, konnte Hei bereits ahnen, dass es nicht unbedingt ein Gefährt für ihn war. Klar, der Fahrtwind war ähnlich seiner Wolke, aber... dieses Treten, und der Sattel. Unbequem und defintiv nicht die Zukunft im Transportsektor, da war er sicher! ​

Langsam bewegte sich das seltsame Gefährt mit dem Doppelrad und dem Anhänger für die feine Gesellschaft durch Shirogakure in Richtung der Abfahrt nach Jôsei. Das würde auf dem Rückweg sicher noch spaßig werden. "Was denkst du denn, was so Herrschaften interessanft finden würden, Nibori-kun? Ich bin... vom Aufwachsen so weit von einer Adelsfamilie weggewesen wie man fast nur sein kann. Hast du einschlägige Erfahrungen?" Er war ja immerhin schon zwanzig. Irgendwas musste er in diesen zwanzig Jahren ja gemacht haben, oder?​
 
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cf. Dorfzentrum

„Nibori-kun, es gibt da ein, zwei Dinge die du wissen solltest.“ Der Angesprochene hob eine Augenbraue. Nanu, warum so ernst? Hei erklärte ihm, dass er weder Fahrradfahren konnte, noch einen guten Orientierungssinn hatte. Die zweite Augenbraue hob sich und sein Gesicht wich vom überraschten hin zum amüsierten Ausdruck. Ein Chuunin, der keinen Orientierungssinn hatte und nicht Fahrradfahren konnte. Wo gab es denn das? Und was hatte es mit der anderen Transportart auf sich? Der Genin konnte sich ein belustigtes Grinsen nicht verkneifen, nicht, dass es herablassend gemeint war, aber die meisten in seiner Umgebung konnten Fahrradfahren. Okay, er selbst musste zugeben, dass er es auch schon lange nicht mehr getan hat. Er lief viel lieber durch Shiro statt durchzufahren. Nicht umsonst hatte er so eine stattliche Figur. Es lag zwar bei weiten nicht ans ständige Laufen, sondern an sein hartes Training, aber auch das hatte einen Einfluss auf seine Fitness. Vielleicht konnte man sich diesen besagten Transport ja zunutze machen? „Also? Was nutzt du denn normalerweise? Aber das geht in Ordnung. Du musste einfach nur trampeln. Wird zwar schwierig, wenn da hinten auf dem Anhänger noch mindestens zwei oder drei weitere Leute sitzen, aber ich seh‘ das einfach als ein zusätzliches Training, also halb so wild.“ Er zuckte mit den Schultern und wischte sich eine lose Strähne aus dem Gesicht.

Der Vorschlag von Hei gefiel dem Tsugari eigentlich ganz gut. „Einverstanden. Der Tempel und der Park sind wirklich nett. Zweiteres wurde vor ein paar Wochen sogar wieder frisch gemacht. Keine Ahnung, ob er jetzt immer noch so gut aussieht, aber ich denke, dass da keine Elefantenherde drauf herumgetrampelt hat. Also wird’s noch gut aussehen.“ Da er ohnehin gerade keine bessere Idee hatte und er weitere Ecken, die er noch kannte, außer Acht nahm, da dort zwielichtige Gestalten herumliefen, gab er sich mit dem Plan zufrieden. „Wie schon gesagt“, beantwortete er Hei-kuns Frage, „ich kenne mich hier tatsächlich gut aus und mir fallen auf Anhieb bestimmt zwei, drei Wege, wie man durch den Park und zum Tempel kommt. Mach dir da mal keinen Kopf, Kumpel. Das hab ich im Griff. Verirren werden wir uns heute sicher nicht.“ Selbstbewusst hob er den Daumen und als sein Teamkamerad sich auch aufs Rad setzte, machten sie sich auf den Weg.

Als die beiden ein paar Minuten schwiegen, fragte Hei-kun Nibori irgendwann, was er glaubte, was die adeligen Herrschaften interessant fanden. Das ist tatsächlich eine Frage, über die sich der Hüne noch keine Gedanken gemacht hat. Mh, hatte er jemals überhaupt Kontakt mit derartigem Klientel? Nibori lachte, als er sich plötzlich an eine Situation aus der Akademie erinnerte. „Auf der Akademie gab es ab und zu mal reiche Kids, die sich einen drauf einbildeten, dass ihre Eltern Einfluss hatten. Die haben gern diejenigen gepiesackt, die nicht solche einflussreichen Familien hatten und haben ihnen dann mit ihrem Einfluss gedroht. Tja, einmal haben drei Typen ‘nen Jungen aus einer der unteren Jahrgängen schikaniert. Konnte ich mir natürlich nicht ansehen, weil der kleine eigentlich ganz putzig war. Dann hab‘ ich denen erst mal gezeigt wo’s langgeht und die haben sich nicht mehr an ihm herangetraut.“ Er lachte vergnügt und hatte noch die verängstigten Gesichter vor Augen, als Nibori damals den Anführer des Gauner-Trios ins Gesicht geschlagen hat, nachdem er sich geweigert hat, abzuziehen. Das gab natürlich eine fette Standpauke von Sensei Yigatsu, aber das war’s allemal wert. War sogar noch gar nicht so lange her. „Aber,… das war ja nicht deine Frage. Keine Ahnung, wenn ich mit ein paar Kumpels unterwegs war habe ich im Dorfzentrum öfter mal Leute gesehen, die ziemlich reich aussahen. Aber ich kann dir jetzt echt nicht sagen, was sie interessiert. Ich glaube die wollen die schöne Fassade von Shiro sehen und nicht das, was hinter ihr ist. Von den dunklen Seiten, Armut und so weiter wollen die gar nichts wissen. So wie im Theater. Das Publikum will die Show sehen und was im Off los ist, interessiert sie nicht. ‘N alter Freund von mir“, Nibori hatte das freundliche Gesicht von Renji vor Augen, „hatte wohlhabende Eltern. Die haben gut gegessen, sind viel gereist und haben auch ein ordentliches Zuhause gehabt. Aber ansonsten waren das ganz normale Leute, die Interessen hatten wie du und ich. Muss man alles von Fall zu Fall betrachten.“ Er seufzte und ließ seinen Vortrag erst mal sacken. Es dauerte nicht lange, bis die beiden Shinobi das Tor von Shiro passierten und sich auf den Weg nach Jôsei machten. „Du sagtest, dass du mit reichen Leuten so gut wie keine Berührungspunkte hast“, setzte der junge Mann an. „Kommst du aus armen Verhältnissen oder gab es bei euch in Suna keine Reichen? Ist ja ‘ne Weile her, dass du nach Shiro gezogen bist.“ Das Radfahren stellte sich als ziemlich entspannend heraus. Hei machte sich seiner Meinung ganz gut, zwar sah er am Anfang etwas unbeholfen aus, aber irgendwie packte der das schon. Solange er nicht die ganze Zeit allein trampeln musste, würde das alles kein Problem sein. „Und wenn ich dir mal ‘n Tipp geben darf, wegen deines schlechten Orientierungssinns: Versuch dir einfach auffällige Dinge auf dem Weg zu merken. Zum Beispiel da“ , er zeigte auf einen toten Baum, in dem ein neuer wuchs, „der Baum da ist ziemlich auffällig. Da kannst du dir auf jeden Fall merken, dass du hier richtig bist.“

Sie unterhielten sich noch eine Weile, ehe das Südtor in Sicht war. Der Himmel hatte sich in der Zeit so langsam von tiefschwarz in dunkles Blau verwandelt und am Horizont erkannte er einen grauen Streifen, der den baldigen Aufgang der Sonne ankündigte. Die Luft kühlte merklich ab und wieder bestätigte sich, dass der kälteste Zeitpunkt des Tages die Morgendämmerung war. Noch keiner war sich wirklich einig, warum es so war. Aber Nibori war das egal. Die Kälte hielt er aus. Da musste es noch mindestens zehn Grad kühler sein, um eine Gänsehaut zu bekommen. Je mehr sie sich dem Tor näherten, desto deutlicher wurden Silhouetten von Menschen erkennbar. Erst konnte er nur zwei Leute sehen, aber dann kam noch eine dritte hinzu, die sich aber immer mit den dunklen Umrissen verschmolz. Drei Personen? Zwei Erwachsene und… ein Kind?

@Tatsumaki Hei
 

Tatsumaki Hei

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Während sie so durch die Straßen strampelten merkte Hei, dass das Ganze gar niciht so anstrengend war wie befürchtet (bisher). Die Trainingseinheiten, denen er sich - gewollt oder ungewollt - unterziehen musste, hatten also durchaus eine Wirkung. Wenngleich, zugegeben, diese nicht unbedingt so hart auf den Oberschenkel gingen wie diese Sportart es vielleicht mit der Zeit tun würde. Das Grinsen von Nibori kratzte wenig an Heis Selbstbewusstsein, ihm waren seine Vorzüge als auch seine eigenen Schwächen relativ gut bewusst. Es gab Dinge, die änderten sich eben nicht. "Um auf deine Frage zurückzukommen...", meinte Hei und warf seinem Nebenan ein schiefes Grinsen zu. "Ich fliege normalerweise. Oder gehe zu Fuß. In der Wüste sind Fahrräder, wie du dir vielleicht vorstellen kannst, nicht eben das 'normalste' Fortbewegungsmittel. Dort verlässt man sich im Zweifel eher auf Tiere oder auf seine eigenen Füße." Ein Schmunzeln huschte über seine Züge. "Zusätzliches Training? Stimmt wohl." Nibori war eine ganz eigene Art Mensch - nicht, dass Hei darüber urteilen wollte. Aber diese Fixierung auf den Körper und auf Aufmerksamkeit waren ihm einfach fremd. Mari trainierte hart, um ihren Körper in Form zu halten wie er war, und selbst das war... Hei oft ein wenig viel. "Aber gut, dann überlasse ich dir die Wegfindung." Hei gab sich Mühe, sich dem Rhythmus seines großen Kollegen anzupassen. Nahezu dabei zusehen zu können, wie dessen Muskeln arbeiteten, war wirklich etwas seltsam. Wenn Hei so darüber nachdachte, war der Genin wohl der muskulöseste Shinobi, den er persönlich kannte. ​

Dann holte Nibori mit einem Mal aus, wohl als Antwort auf die Frage des Tatsumaki. Der blinzelte etwas verwundert, hörte sich die Geschichte des jungen Mannes aber bereitwillig an. Die Akademie... man, das war so lange her. Über sieben Jahre, in denen sich so viel verändert hatte, dass es Hei vorkam wie ein vollkommen anderes Leben. Als wäre nicht er es, der damals Shika gepiesackt hatte und sich erst nach der Akademiezeit plötzlich richtig gut mit ihr verstanden hatte. Als wäre nicht er es gewesen, der sich versucht hatte um alle möglichen physischen Einheiten zu drücken, und alles kostenlose Essen abzugreifen was ging, denn er selbst hatte sich wenig davon leisten können. Als wäre es jemand anderes gewesen, der sich so lange nach seiner Heimat gesehnt hatte. Einen Moment später merkte Hei, dass er durch sein Gegenüber durchgesehen hatte, und er lächelte leicht. "Es treffen viele unterschiedliche Herkünfte und Charaktere auf der Akademie aufeinander", stimmte Hei Nibori zu. Er hatte schon einmal von jemandem gehört, dass er jemanden in die Tonne gekloppt hatte an der Akademie - allerdings wegen sehr gegensätzlichen Motiven. "Ich würde ja sagen, dass es in unserer Profession mehr um Fertigkeiten geht, aber leider stimmt das natürlich auch nicht. Grade die alten Clans haben immer noch sehr viel bessere Startbedingungen." Der junge Mann überlegte ein wenig. "Die schöne Fassade von Shiro", brummte er. "Na, du wirst schon Recht haben, Nibori-kun." Dann musste Hei doch einmal auflachen und kicherte danach noch leicht in sich hinein. "Oh, du verstehst mich falsch. Ich bin in relativ ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, aber im Moment habe ich mit reichen Leuten mehr Berührungspunkte, als mir lieb ist. Aber was man nicht alles für die Liebe tut, oder?" Der Wüstensohn zuckte mit den Schultern. "In Sunagakure gibt's genauso Reiche, nur ist dort die Abgrenzung noch größer als hier. Shirogakure und Jôsei sind ja viel jünger als Stadt, da gab es noch nicht so furchtbar viel Zeit, richtig zu segregieren. Nein nein, in Suna sind die Fronten härter." Hei winkte ab. "Naja, jedenfalls sind die Reichen mit denen ich zu tun habe, definitiv nicht Typus 'Tourist'." Obwohl er sich gut vorstellen konnte, dass Familie Hyuuga mit Sack und Pack Urlaub machen konnte, Shirou aber davon nicht so begeistert gewesen wäre. Der kleine Themensprung überraschte Hei ein wenig, aber er nickte ein wenig entschuldigend. "Ich weiß. Ich weiß, wie es funktioniert, aber es klappt einfach nicht so recht. Das ist aber nur in der Stadt so. In der Wüste kann ich dir immer sagen, wo es langgeht. Man nimmt und man gibt."

Mit diesen Worten waren die beiden Kollegen schließlich auch am Südtor angekommen. Noch einmal: Der Chunin war erstaunt darüber, wie leicht es ihm doch von den... naja, Beinen ging. Langsam spürte er, wie sein Kreislauf ein wenig in Schwung kam, und er fuhr seine Heizungs-Technik ein wenig herunter. Die Wärme um ihn herum kühlte ein wenig, was in diesem Moment ganz erfrischend war, und langsam zeigte sich ein Schimmer am Horizont. Wurde aber auch Zeit. Hei war kein Typ für das Früh-Aufstehen. Früher war er niemals aufgewacht, wenn die Sonne noch nicht schien. Auch etwas, was ihm in seiner Akademiezeit oft im Weg gestanden hatte. Aus der kristallklaren Luft der blauen Stunde lösten sich drei Umrisse, die am Südtor warteten - mit einigen Koffern, die mit eleganten Silberverschlüssen zusammengehalten wurden. Edle Mäntel und ein seltsam anmutender Hut bei der Dame. Die Aushilfstaxifahrer hielten neben der Familie (?) an, die sich wie selbstverständlich auf sie zubewegten. "Oh, sie sind da~", flötete die Frau und rückte ihren himmelblauen Hut zurecht. Ihre Hände steckten in dünnen Handschuhen eben jener Farbe, und ihren Mantel schätzte Hei auf so teuer wie seinen gesamten Kleiderschrank (samt Inhalt). Der Mann war ebenso fein gekleidet. "Ah, die berühmten Taxifahrer von Shirogakure!", tönte er mit voller Stimme. "Was für ein ungewöhnliches Gefährt das doch ist. Ganz anders als die Kutschen zuhause, nicht wahr, Kleiner? HAHA!" Er zerwuschelte seinem Kind die Haare. Der Junge starrte zu Nibori. "BOAH BIST DU GROß", sagte er und starrte Nibori an. Hei schaute an seinem Kollegen vorbei, und der Kleine prustete. "Papa, schau mal, dahinter versteckt sich noch ein KLEINER!" Hei runzelte die Stirn. Bidde was?! Er war vieles, aber nicht klein! "Nun, verehrte Taxifahrradfahrer, bitte helft beim Einladen von Sack und Pack. Der Kage erwartet uns erst gegen Mittag, eine kleine Rundtour durch diese Stadt kann doch sicher nichts schaden, oder?" Der Mann, dessen an einigen Stellen schon leicht ergrauendes Haar wohl mal rabenschwarz gewesen war, führte seine Frau (?) zum Wagen, in denen für alle Platz war. Hei wechselte einen Blick mit Nibori. "Ich kümmere mich um das Gepäck. Unterhalt' mal kurz die Herrschaften."
 
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Ach, so war das also! Das Trio aus Dame, Herr und Kind sah das Taxiunternehmen also als eine berühmte Touristenattraktion an. Jedenfalls glaubte das Nibori, nachdem die Frau in edlen Gewändern das Gefährt neugierig beobachtet hatte. Sie war wirklich sehr, sehr gut bekleidet, genauso wie der etwas betagte Mann. Gut betucht traf den Nagel auf dem Kopf. Sie machten keinen Hehl daraus, dass sie stinkreich waren. Kein einziger Fleck auf ihrer Kleidung, die Frisuren perfekt gestylt und nichts schien unüberlegt. Das kleine Kind hatte hellblondes Haar, was man von seinen Eltern, der junge Mann vermutete, dass es seine Mutter und Vater waren, nicht behaupten konnte. Das pechschwarze Haar, durchzogen mit grauen Strähnen des Herren und das hellbraune, in vielen mit kleinen Edelsteinen verzierten Spangen und Bändern hochgesteckte Haar der Dame ließ nicht darauf schließen, dass es ihr leiblicher Sohn war. Dennoch konnte es auch sein, dass irgendwo in der Verwandtschaft jemand mit hellblondem Haar herumlief. Der Knirps legte seinen Kopf in den Nacken und starrte den Hünen an: Er sei aber groß. Daraufhin lachte Nibori nur und kniete sich kurz zu ihm herunter: „Wenn du gut isst und viel trainierst wirst du vielleicht auch so groß.“ Er klopfte den Kleinen auf die Schulter. Als er Hei als klein bezeichnete, musste der Hüne sich etwas zusammenreißen. Klein war der Tatsumaki nicht, zwar einige Zentimeter kleiner als der Tsugari, aber bei weiten konnte man ihn nicht als klein bezeichnen. Vielleicht ein bisschen schlaksig. Aber Hei hatte auf anderen Gebieten bestimmt seine Qualitäten. Immerhin konnte er auf einer Sandwolke fliegen – davon konnte er nur träumen. So eine coole Fähigkeit hatte er nicht. Und außerdem war Hei nicht umsonst Chuunin; es wird sicher seine Gründe gehabt haben, dass er es so weit gebracht hat. Ob er ihn eines Tages einmal herausfordern sollte? Der Indigohaarige beschloss, sich das im Hinterkopf zu behalten. Vielleicht willigte er ja ein.

„Nun, verehrte Taxifahrradfahrer, bitte helft beim Einladen von Sack und Pack. Der Kage erwartet uns erst gegen Mittag, eine kleine Rundtour durch diese Stadt kann doch sicher nichts schaden, oder?“ Nibori nickte, nachdem Hei sagte, er solle die Herrschaften unterhalten. „Selbstverständlich nicht! Hier gibt’s ‘ne Menge zu sehen, das könn‘ se‘ mir glauben. Da wären einmal der Tempel - sehr ästhetisch und eindrucksvoll gebaut. Steckt auch viel Geschichte hinter. Und da ist noch der Park. Ist gerade im Frühling sehr idyllisch und schön. Dort kann man sich zurückziehen, wenn’s warm ist sogar picknicken. Hier im Suzaku-Bezirik, wo se‘ sich gerade befinden, können se‘ viele interessante Souvenirs holen. Manches gibt’s nur hier in Shiro und nirgendwo sonst.“
„Gibt es auch Läden, wo man Karten kaufen kann?“ Während Nibori seinen kurzen Vortrag gehalten hat, hatte er Hei beim Einpacken beobachtet und ist dann hellhörig geworden, als er das Wort Souvenir vernommen hat.
„Ja, klar. Im Spielzeugladen gibt’s bestimmt was für dich.“ Der Kleine richtete sich sofort zu den beiden Erwachsenen und bettelte sie an, dort Halt zu machen.
„Jetzt setz dich erst mal rein und dann sehen wir weiter. Wir können während der Fahrt immer noch darüber sprechen, Akira-chan.“

Das lief bis jetzt ja ganz gut. Als Hei fertig war, nickte Nibori ihm zu und fragte in die Runde, ob alle bereit seien. „Ja, wir wären soweit. Würden Sie dann bitte losfahren?“ Die Frau hatte glockenhelle Stimme und Nibori hatte das Gefühl, dass sie eine sehr strenge Erziehung in Sachen damenhaftes Benehmen hatte. Sie achtete auf jeden Schritt den sie tat, setzte sich in einer eleganten Bewegung hin, die Beine zusammen und die Hände brav auf den Oberschenkeln platziert. Meine Güte, wie steif sie doch war! Nibori hatte keine Ahnung von damenhaften Verhalten und Etiketten, aber es war offensichtlich, dass sie sich anders verhielt, als andere Frauen. Irgendwie... feiner. Der Mann hingegen gab sich deutlich lockerer, obwohl sich in seiner Körperhaltung auch eine gewisse Arroganz abzeichnete. Reiche und Adelige… tja, das war eine ganz andere Welt als die, in der Nibori und vielleicht auch Hei-san lebte. Er war jetzt nicht arm, hatte einen Dach über den Kopf und verdiente so langsam mehr Geld, seit er Shinobi geworden ist, doch das war ein Klacks im Gegensatz zu dem, was denen alles in die Wiege gelegt wurde.
Der Wagen hatte hinter den Sitzen eine Art gepolsterte Kiste, wo Hei das ganze Gepäck reingetan hat. Also dieser Mr. Kiren hatte wohl echt an alles gedacht. Respekt. „Und? Bist du auch bereit?“, raunte Nibori seinen Teamkameraden zu, so, dass nur er es hören konnte.

Als alles geklärt war, setzte sich der Wagen langsam in Bewegung. Mittlerweile hatte sich der Himmel dunkelblau gefärbt und aus dem grauen Streiften wurde nun ein goldenes Glühen. Erste, lange Schatten zogen über Jôsei, Tropfen aus geschmolzenen Tau glitzerten im Geäst der Bäume und ein Vogel hat auch bereits angefangen, sein Lied anzustimmen. Es war zwar noch nicht Frühling, aber offensichtlich ist der Vogel zu früh aus seinem Winterschlaf erwacht. Das würde ihn wohl in den nächsten Tagen zum Verhängnis werden. Nibori war hin und weg von diesem Anblick. Sonnenaufgänge waren einfach nur wunderschön. Die Yokusakis zeigten sich allerdings deutlich weniger beeindruckt. Ob sie wohl eine noch viel schönere Idylle gewohnt waren?
Der Kleine fing an zu meckern: „Mir ist kalt und ich hab Hunger. Kann ich was essen? Biittee~!“
„Also hör Mal, wir haben vor einer halben Stunde was gegessen. Benimm dich mal etwas. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob es gestattet ist, hier im Gefährt etwas zu essen. Reiß dich zusammen.“
Oho, strenger Vater! So musste das sein, der Kleine durfte nicht verwöhnt werden, bloß, weil er reich war. Doch schnell verflog dieser Gedanke, als der Junge penetrant weiter quengelte und auch seine Mutter anflehte.
„Na schön, mein Engelchen. Wo gibt es denn die nächste Gelegenheit zum Anhalten? Mein Kleiner hat Hunger“, säuselte die Dame. Sie strich dem kleinen Jungen, der siegessicher lächelte, über das Haar.
„Du bist wie immer viel zu nachsichtig. Na schön. Meine Herren, bitte suchen Sie einen für uns geeigneten Platz zum Essen. Wir haben extra etwas aus der Hafenstadt mitgebracht. Wenn Sie möchten, können Sie sich bedienen.“ Er erhob seine Stimme, um zu verdeutlichen, dass er Hei und Nibori ansprach. Herrjemene, der Kleine wird eines Tages zu einem verwöhnten Bürschchen, der alles bekam, wenn er es wollte. Ob das gut war? Man musste für das, was man wollte, kämpfen! Am liebsten hätte der Hüne dem Paar gesagt, dass sie ihren Sohn nicht alles geben sollten. Aber er seufzte leise und schaute zu Hei-san. „Ich weiß nicht, ob der Park geeignet ist. Eigentlich wollten wir ja nur dran vorbei. Sollen wir erst zum Onmyô-Tempel? Da können sich die drei ins Warme setzen und ihr Essen … essen. Danach können wir ja immer noch zum Park. Ist zwar ein kleiner Umweg, aber da können sie dann mehr von Shiro sehen. Hast du ‘ne Idee?“ Er redete im gedämpften Ton – organisatorische Dinge waren nicht für die Ohren der Gäste bestimmt!

@Tatsumaki Hei
 
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Klar war er bereit. Nibori hatte die Gäste unterhalten, dafür war Hei ihm recht dankbar - er kam mit solchen Menschen oft nur schwer klar. Andererseits wirkten diese hier zwar ein wenig überheblich, aber lange nicht so schlimm wie er es schon von Adel-ähnlichen Verhältnissen erlebt hatte. Passte schon. "Los gehts", antwortete Hei seinem Kollegen also, und sie traten in die Pedale. Es war kein Gestrampel, immerhin waren die Gäste 'empfindlich' und sollten nicht zu viel Fahrtwind abbekommen. Durch die aufgehende Sonne bekam die Szenerie etwas frisches, und die Stadt war aktuell noch relativ leer. Es wäre alles schön und gut gewesen, wenn da nicht... der Sohn ihrer Gäste gewesen wäre. Der fing nämlich an zu quengeln, wie es nur Kinder können - natürlich war es ihm zu kalt, und Hunger hatte er auch noch. Hei seufzte innerlich auf, wenngleich er von außen erst einmal keine Regung zuließ. Immerhin war hier noch nichts entschieden. Warum man aber in aller Herrgottsfrühe hier auftauchen musste, mit so einem kleinen Kind, das wusste er nicht. War doch klar, dass das nichts wurde. Nicht, dass er dem Kleinen einen großen Vorwurf machen konnte. Es war relativ kalt, und wahrscheinlich hatte er bis eben geschlafen oder - noch schlimmer - war schon früher wach gewesen. Die Tatsache, dass der Vater sagte, sie hätten schon gegessen, deutete auf zweiteres hin. Hm. Der Tatsumaki runzelte leicht die Stirn, als er den Wunsch der Familie wahrnahm. Oh man. Es war schon dämlich genug, sich hier durch die Stadt zu kämpfen, obwohl Nibori immerhin die Navigation übernahm. Jetzt mussten sie sich auch noch darum kümmern, einen 'geeigneten Platz' zum Essen zu finden? Nachdenklich sah der Wüstensohn seinen muskulösen Kollegen an, fand seinen gedämpften Ton einerseits sehr professionell, andererseits vielleicht auch ein wenig zu rücksichtsvoll. Naja, er wollte es gut machen. Hei erinnerte sich an seine ersten Jobs, die gefühlt immer viel damit zu tun hatten, sich vor seinen eigenen Kunden zu schützen. ​

"Ich weiß nicht ob die Mönche so begeistert sind, wenn wir bei denen im Morgengebet im Tempel aufkreuzen, weil ein paar reiche Typen was Essen wollen", murmelte Hei und kratzte sich am Kopf. "Ich weiß es wirklich nicht", ergänzte er noch einmal und meinte es auch so: Es war nicht so als wolle er den Plan von Nibori kritisieren, er war sich nur nicht sicher was für einen Tagesplan die Tempelbewohner hatten. Soweit Hei wusste, war der Außenteil des Tempels immer offen, aber innen? So früh am Morgen? Wahrscheinlich würde man ihnen nicht Nein sagen, aber... Hei wog die Optionen einen Moment ab. "Wir fahren zum Park", sagte er leise. "Solchen Leuten muss man es nur schmackhaft machen. Ich kümmere mich darum, dass es ihnen warm ist, keine Sorge. Dann machen wir einfach Halt dort. Es ist sicher noch niemand im Park, das gibt uns Raum, zu improvisieren." Seine hellblauen Augen suchten den Blick seines Gegenübers, dann beschrieb er ihm den Platz im Park, den er suchte. ​

"Meine Dame, meine Herren - willkommen im Park von Jôsei. Es ist einer der schönsten Orte in der ganzen Stadt - immer instand gehalten und als Naherholungsgebiet genutzt. Der Parksee ist sicher das Highlight dieses Ortes. An diesem Platz hier soll bereits mehrmals der Feudalherr des Feuerreiches eine wohlverdiente Auszeit genommen haben, wenn er zu Besuch beim Kagen war. Mehrere zeitgenössische Künstler sollen den Blick von hier als den 'schönsten in ganz Jôsei' bezeichnet haben." Hei deutete auf die Anhöhe, von der man auf den Parksee schauen konnte, hinter dem sich langsam die Sonne erhob. Es war tatsächlich ein schöner Ort, aber vielleicht ein wenig dick aufgetragen. Aber solche Menschen wollten nie im Schatten ihrer 'Gleichartigen' stehen, das wusste Hei. "Eine kleine Mahlzeit draußen... nun, ich denke, der Rastplatz des Feudalherren kommt uns gerade recht." Der Mann stolzierte den Hügel hinauf, wo ein kleiner Pavillion stand. Dieser hielt die beiden Bänke darunter trocken, aber der Kleine war noch nicht überzeugt. "Papaaa, mir ist immer noch kalt." Hei lächelte leicht. "Keine Sorge, junger Mann. Überlassen Sie das mir." Er formte zwei Fingerzeichen - ein innerer Befehl folge ('Katon: Kōsai') und von Hei ging jetzt die Wärme eines warmen Sommertags auf - die Luft um ihn schien sich zu erhitzen, und alsbald war es unter dem Pavillion behaglich warm, fast als würde er ein Lagerfeuer sein. Hei setzte sich in den Schneidersitz auf den Boden und deutete zu den Bänken. "Bittesehr. Lassen Sie sich nicht stören und genießen Sie den Ausblick. Und Ihre Mahlzeit."
 
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Wo er recht hatte, hatte er recht. Tatsächlich hatte sich Nibori noch gar keine Gedanken darübergemacht, was vielleicht die Mönche im Tempel von diesem Vorhaben hielten. Und in Anbetracht der Tatsache, dass der kleine Akira einen Quengler war, würde er garantiert nicht zulassen, dass die Leute dadurch gestört wurden. Also stimmte der Tsugari Heis Vorschlag zu, zunächst in den Park zu gehen und sie radelten zur entsprechenden Stelle, die Hei den Herrschaften zeigen wollte.

Und da begann der Tatsumaki auch schon mit seiner Rede und sofort nickte der Indigohaarige anerkennend. Der Kerl hatte einen echt guten Wortschatz, wusste sich also gezielt auszudrücken und brachte die wichtigsten Informationen über diese Stelle interessant zur Geltung. Sehr kluger Schachzug. So konnte man den Park für die Herrschaften schmackhaft machen. Als Hei fertig war, fing der Kleine auch schon wieder an zu maulen. Ich habe Hunger und mir ist kalt! Was für ein kleiner verzogener Bengel… Nun gut, was erwartet man auch schon von Kindern, die nur in ihrer Komfortzone aufgewachsen sind. Hei machte sich direkt ans Werk und wollte den kleinen Zufriedenstellen, indem er Lagerfeuer spielte. Mit zügigen Handzeichen und dem entsprechenden Spruch fing der Schwarzhaarige plötzlich an, eine sehr starke Wärme auszustrahlen, die einen Sommertag glich. Da freute sich Akira natürlich sofort und die Eltern waren auch ziemlich angetan von seiner Kunst. Nibori war nicht ganz so begeistert, denn er fing bei dieser Hitze langsam an zu schwitzen und er fühlte sich eingeengt in seiner Kleidung. Also machte er es ganz einfach. „Wenn es den Herrschaften nicht ausmacht, lege ich eine kurze Raucherpause ein.“ Bevor er überhaupt dazu kam, seine Pfeife aus der Tasche zu holen, schaute der Ehemann den Tsugari auch schon vorwurfsvoll an. „Ich darf doch wohl bitten, das nicht vor meinen Kind zu machen.“ Wie bitte, was!? Seine Annahme, dass Akira zu einen verwöhnten und verweichlichten Jungen heranwuchs wurde durch diese Aussagen bestätigt. Lächerlich! Nibori konnte einfach kein Verständnis aufbringen. „Bei allen Respekt, Yokusaki-sama, aber vom Rauchen wird der Kleine schon nicht tot umfallen. Außerdem sollten Sie ihn nicht so verhätscheln und von allen, was Gefahr bedeutet, verhüten. Wollen Sie etwa, dass er sich später nicht wehren kann? Zu jemand wird, der meint, alles bekommen zu können, nur, weil er es so will, ohne sich dafür wahrhaft anzustrengen? Ich will mich nicht in Ihre Erziehungsmethoden einmischen, aber so wird Ihr Sohn im Leben nicht weit kommen.“ Das hat gutgetan, oh ja. Tja, es war zwar Niboris Auftrag, alles zu tun, was die Herrschaften verlangten, aber er durfte doch wohl seine Meinung sagen. Seinen Mund ließ er sich garantiert nicht verbieten.

„Wie ich meinen Sohn erziehe, geht Sie nichts an. Kümmern Sie sich mal besser darum, dass Sie mit dem Rauchen aufhören. Dann würden Sie nämlich länger leben, wenn Ihnen wegen Ihrer vorlauten Zunge nicht schon vorher jemand das Lämpchen ausschaltet.“ Das seltsame an dieser Antwort war für Nibori, dass er nicht ausrastete, wie er es fast erwartet hätte. Sein Ton war kalt und beherrscht. Das flößte in ihn einen gewissen Respekt ein und so beließ er es mit diesen Satz und fuhr nicht weiter auf Konfrontationskurs. Das Versteinerte Gesicht des Mannes klarte wieder auf und er schlug vor, dass sie nun zusammen essen konnten. Der Hüne war sich nicht ganz sicher, ob auch er gemeint war, nachdem er seinen Mund so weit aufgerissen hatte – im übertragenen Sinne – aber auch ihn bat er, sich zu den dreien zu setzen. „Kommen Sie junger Mann. Sie brauchen nicht auf dem kalten Gras sitzen. Gesellen Sie sich zu uns.“ Das war an Hei-kun gerichtet. Und so saßen die Herrschaften mitsamt Hei und Nibori auf den Bänken und die Ehefrau holte ein paar Päckchen hervor. Es waren genau fünf Stück, so als hätten sie schon vorher gewusst, wie viele Shinobi ihnen helfen würden. Na gut, wahrscheinlich hatte die Verwaltung ihnen schon Auskunft gegeben. Wer wusste das schon. Der Tsugari war neugierig. Zwar hatte er selbst etwas zu Essen dabei, aber vielleicht haben die Herrschaften ja etwas dabei, dass seinen Gaumen mehr schmeichelte, als sein eigen zubereitetes Brot. Nibori bedankte sich für das großzügige Angebot und fing an, das Papier zu öffnen…

Der Anblick und die „Duft“wolke, die ihn in die Nase stieg, löste bei ihn fast eine heftige Reaktion aus. Aber nur fast. Er konnte sich gerade noch zurückhalten. Sein Magen drehte sich um und er versuchte krampfhaft, sein Gesicht nicht zu verziehen. Schnell, denk dir was aus, damit du DAS nicht essen musst! Schnell!!

„Entschuldigen Sie bitte, aber ich bin allergisch gegen Fisch, vor allen gegen Lachs.“ Er wusste ganz genau, dass sich seine Nasenspitze vermutlich ein wenig grün gefärbt hatte. Er versuchte es zu verbergen, indem er sich über die Nase rieb. Der Ekel, der seinen Körper durchströmte war einfach immens. Es war absurd. Er konnte Blut sehen, schlimme Wunden und all das. Doch Fisch. Und den Geruch. Insbesondere der des Lachses… da hörte seine Stärke auf. Er fühlte sich beschämt, dass sein verfluchter Körper so dermaßen auf dieses harmlose Stück Fleisch reagierte, aber Geschmack war nun mal Geschmack. Scheiße, er musste sofort hier weg.

„Der Geruch löst bei mir auch eine allergische Reaktion hervor“, sagte er zähneknirschend. Wie erbärmlich das doch war. Verflucht. Er tat so, als würde sein Gesicht anfangen zu jucken, stand auf und entfernte sich wenige Meter von der Gruppe und atmete die nun wieder angenehm kühle Morgenluft begierig ein. Endlich raus aus dieser „Duft“wolke. Er musste auf Hei wahrscheinlich einen ziemlich armseligen Eindruck gemacht haben, da war sich der Hüne sicher. Nicht, dass ihn das groß stören würde. Wenn andere ihn armselig fanden, war es ihm egal. Aber wenn er selbst sich in diesen Moment als solches empfand… Grauenvoll. Er ging wieder ein paar Schritte zurück auf die Gruppe. Die Dame schaute Nibori besorgt an. „Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
„Sicher, nur keine Panik. Habe ja schnell reagiert. Guten Appetit.“ Er hob abwehrend seine Hände und beigte sich dann unauffällig runter zu Hei. „Sorry, Kumpel. Hätte ich das nicht gemacht, hätte ich den ganzen Tisch vollgekotzt.“ Natürlich würde es nur sein Teamkamerad hören und sonst keiner. „Fisch ist einfach nur das widerlichste, das ich mir vorstellen kann“, fuhr er im gedämpften Tonfall fort. Hoffentlich würde es der Schwarzhaarige verstehen.

@Tatsumaki Hei
 
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Tatsumaki Hei

Chuunin
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Eigentlich lief es doch ganz in Ordnung im Moment, oder? Solange Hei nicht auf dem Fahrrad saß, fühlte er sich auch nur halb so blöd - und außerdem konnte er sich jetzt im Moment zumindest halbwegs wie ein Ninja fühlen. Immerhin setzte er ein Jutsu ein. Das war doch etwas, oder? Der Tatsumaki öffnete seine Augen und warf seinem Kollegen einen Blick zu - er war Raucher? Das war speziell. Hei hatte wirklich noch keinen Mitshinobi kennengelernt, der gerade diesem Laster anheim gefallen war. Fairereweise musste man sagen, dass das auch in der Regel nicht zur Sprache kam, aber es war irgendwie schon interessant, jemanden kennenzulernen der ein grundsätzlich als ungesund wahrgenommenes 'Hobby' pflegte. Und damit so offen umging. Hei kommentierte das erst einmal nicht. Es war ja nicht wirklich sein Problem, letzten Endes - was aber sein Problem war, war Niboris verhältnismäßig verbissene Aussage dem Klienten gegenüber. Nicht, dass Hei es vollkommen falsch fand was er sagte - inhaltlich - aber es war dann doch etwas kontraproduktiv zur aufgefahrenen Szenerie. Nibori war verhältnismäßig höflich geblieben, aber trotzdem - wenn jemand ihn bat, vor dem eigenen Kind nicht zu rauchen, war das nicht ein Wunsch den man respektieren konnte? Offenbar war das nicht ganz das, wie Nibori es vertretbar fand, aber Hei mischte sich trotzdem nicht ein. Im Zweifel würde dieser Job halt nicht als besonders gut in die Akte eingehen, aber es wäre eine wohl lehrende Erfahrung für seinen unerfahrenen Kollegen gewesen. Schnaps ist Schnaps und Dienst ist Dienst - oder so, nicht wahr? Es gab Dinge, die gehörten nicht in den Beruf. Fand Hei. Aber der ältere Mann, so ein wenig hochnäsig er war - er wusste sich gut zu behaupten. Es entlockte Hei sogar ein winziges Schmunzeln. Größtenteils, weil er das Gefühl hatte dass Papa Reich und Nibori keine Freunde werden würden - was aber auch vollkommen in Ordnung war. Keiner der Anwensenden war hier, um Freunde zu finden.​

Kurze Zeit später fand sich Hei - der plötzlich in das Gespräch einbezogen worden war - auf einer Bank wieder, immer noch wohlige Wärme verstrahlend. Er drehte die Wärmestrahlung ein wenig herunter, während er mit höflicher Danksagung das kleine Päckchen entgegennahm, was ihm angeboten wurde.​

Und wieder war es Nibori, der auffiel. Hei blinzelte leicht. Noch einer der Probleme mit Fisch hatte? Der Suna-nin hatte damals schon ziemlich geschmunzelt, als Mari sich um ihre Abneigung Fisch gegenüber herumgewunden hatte bis sie es zugab - aber hier gab es überhaupt keinen Grund, sich nach der Ursache für Niboris verzerrtes Gesicht zu erkundigen. Erstens war es offenbar, und zweitens sprach er es von selbst an. Ah... allergisch? Hei legte den Kopf leicht schief und fragte sich, ob das die ganze Wahrheit war. Er selbst war nicht unbedingt Fan von Fisch, aber es ging schon. Sein Kollege verließ fluchtartig den 'Tisch' und sah dabei... naja, nicht sonderlich gut aus. Hei hatte ein wenig Mitleid mit dem Genin. Er hatte gerade erst angefangen zu verstehen, wie seltsam Menschen sein konnten, die mit zu viel Geld Ninja engagierten, um Aufgaben für sie zu erledigen. Er stand am Anfang einer Treppe, die nicht in den Himmel führte, soviel sei gesagt. Hei warf einen Blick auf die Klienten, die sich ein wenig ratlos ansahen und sich nach dem Wohlbefinden Niboris erkundeten. 'Sicher, nur keine Panik' antwortete er und entlockte Hei ein Schmunzeln. "Schon gut, ich kenne das Problem - aber kein Erbrechen, bitte." Dann räusperte er sich und hob die Stimme. "Tsugari-kun, sieh' doch bitte kurz nach, ob mit dem Gefährt alles in Ordnung ist. Es soll den Herrschaften ja auch auf den zweiten Teil unserer Tour gutgehen." Hei hoffte, seinen Kollegen damit für einen Moment aus dem Schlamassel herausholen zu können und ihm seine Auszeit zu gönnen. Auch, wenn diese Auszeit mit Rauchen verbracht wurde.​

Eine gute Viertelstunde später hatten alle ihre Brote verzehrt die es wollten, sogar Hei hatte sein fischiges Brot verdrückt, wenngleich es nicht unbedingt sein Favorit war. Ein paar Fragen der Klienten hatte er beantwortet, aber er hatte das Gefühl, dass es ihnen fast ein wenig zu gut ging. "Bitte, die Herrschaften - wir müssen weiter. Der Kage würde es sicherlich nicht als angenehm empfinden, auf seine Gäste zu warten." Mit diesen Worten scheuchte er die Touristen zurück zu dem seltsamen Gefährt, hinter dem Nibori stand. "Nun, nun, junger Mann, keine Eile! Wir sind doch noch sehr gut in der Zeit, oder etwa nicht?" Der Mann rümpfte leicht die Nase. "Immer diese Jugend." Der Wüstensohn kräuselte die Lippen. Jugend? Traurig genug, dass er sich selbst nicht einmal so wahrnahm, aber von ihm aus gerne. Er fühlte sich sowieso zu oft viel zu alt. "Oh, es scheint Ihnen gut zu gehen. Wie erfreulich." Die Dame trat hinter das Gefährt und legte kurz ihre Hand auf den Oberarm von Nibori, lächelte fein. "Aber sie strotzen ja vor Kraft, da wird Ihnen so ein Fisch doch nicht den Tag verderben? Ich hoffe, Sie können uns noch weiterfahren." Hei sah zu, wie Vater und Sohn bereits in das Gefährt stiegen, und er warf seinem Kollegen ein Grinsen zu. "Ja, das hoffe ich auch. Fahren wir?"

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