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Die Straßen des Reichenviertels

Isuzu Himeko

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Cf: Anwesen der Familie Iharo


Auf ihre Bitte hin, notierten ihre Klienten sorgsam einige Adressen. So wie es aussah, würden es vermutlich ziemlich viele Adressen sein, denn die Schreiberei dauerte doch ziemlich lange an. Die Beiden mussten wirklich viele Elternteile haben, oder aber diese vier Leute, die deren leibliche Eltern waren, mussten echt verdammt lange Adressen haben, eins von beidem. Geduldig wartete Himeko darauf, dass das Pärchen seine Notizen fertigstellte, und fühlte sich in dem Moment, in dem ihr das Schriftstück schließlich übergeben wurde, ziemlich seltsam, ob der Stille, die währenddessen in dem Raum gelegen hatte. Trotzdem lächelte Himeko noch einmal freundlich, nickte, denn im Sitzen waren Verbeugungen allgemein eher schwierig und nahm die Notiz mit den Worten entgegen: »Vielen Dank. Die Adressen werden uns sicher viel Arbeit ersparen.« Scheinbar – Hime konnte es mehr als nur verstehen – hatten ihre Klienten es ziemlich eilig, die beiden Ninjas mit ihrem Auftrag beginnen zu lassen, da sie bereits ihren Butler aktivierten. Hebi, der sich das natürlich nicht gefallen ließ, stand einfach auf und ging voraus, während das Mädchen sich noch erhob. Die Brünette wartete ein wenig ab, bis ihr Partner ein wenig vorausgegangen war, und verbeugte sich dann tief. Im Anschluss daran blickte sie noch einmal zu dem Durchgang, in dem Hebi verschwunden war, ehe sie sich gleich noch einmal tief verbeugte: »I-ich bitte vielmals um Verzeihung!« Das war sie den beiden schuldig gewesen. Sie hatte zwar nichts wirklich falsch gemacht, aber das war schließlich so eine Stereotypen-Geschichte: Ein Ninja benahm sich daneben und es bestand die Gefahr, dass es allen an seiner statt angelastet wurde. Was Himeko also tat, diente sowohl der Schadensbegrenzung als auch der Besänftigung ihrer eigenen aufkeimenden Schuldgefühle.

Noch während der Butler sie nach draußen geleitete, fragte Himeko sich, ob sie vielleicht von Anfang an aktiver hätte sein sollen, um zumindest die Hälfte von Hebis Eklats verhindern zu können. Es brachte nichts, dieser Kerl war einfach ein Ekelpaket und daran würde sich sicher nichts ändern, wenn sie in Zukunft die Gespräche führte – irgendeine Lücke würde er sicher finden, in die er seine Schmähungen füllen konnte. Sie verneigte sich auch vor dem kopfschüttelnden Butler höflich und verließ das Anwesen mit Blick auf die Notiz gerichtet. Sie kannte diese Plattform nicht so besonders gut und wusste daher leider keine Route, die sie effektiv nutzen könnten, um die Lauferei zumindest ein bisschen zu reduzieren. Die einzige Möglichkeit, die sie hatte – das Mädchen sah sich nach Hebi um – war im Augenblick für sie nicht akzeptabel. Notgedrungen griff Himeko auf das Zufallssystem zurück: Sie plante, sämtliche Straßen abzugehen, bis einer der Namen auf ihrer Liste auftauchte. Na ja, sie wollte es tun, aber Hebi warf eine Frage in den Raum, die Himeko zunächst ignorieren wollte. Demonstrativ blickte sie in irgendeine andere Richtung, als in Seine, als hätte sie ihn nicht gehört und suchte geschäftig die ersten Straßenschilder in der Nähe ab. Es dauerte eine Weile, bis Hime-chan merkte, dass das, was sie da tat, eigentlich das Prädikat „Kindisch“ verdiente und atmete tief durch, ehe sie sich letztendlich doch zu dem Anderen umwandte: »Ähm, ja. I-ich finde sie sehr freundlich. U-und ich finde auch, dass sie wunderbar zusammen aussehen und es verdient haben, dass wir ihnen helfen. Die Art, wie sie sprachen, war ein bisschen sprunghaft, aber das hat bestimmt einen Grund. Hebi-san … D-das sind verzweifelte Leute. Leute, denen … d-denen ich helfen möchte … d-die uns brauchen, um den Frieden zu finden, den sie … den sie sich so sehr wünschen. Gemeinsam.« Verliebte Menschen waren immer nett – fast immer. Dass sie es absolut nicht in Ordnung fand, wie Hebi die beiden ausgenommen hat, indem er schlicht das doppelte herausgeschlagen hatte, behielt das Mädchen für sich. Er hatte nicht danach gefragt und vermutlich wäre es sowieso eher ein Grund für ihn, hier gleich den nächsten Kriegsschauplatz zu eröffnen.
 

Sakkaku Hebi

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Nun, irgendwie kam das, was Himeko da sagte, doch in gewisser Weise unerwartet für den Sakkaku. Er rechnete zwar damit, dass sie eine recht hohe Meinung von dem Pärchen haben müsste, aber dass diese so hoch wäre, war etwas, das sich das Rotauge so niemals gedacht hätte. Allem Anschein nach hatte er es hier mit einem Mädchen zu tun, das selbst dann noch das Gute in einem Menschen sah, wenn dieser ihr ein Messer in den Rücken rammte. Vielleicht fehlten ihr aber auch nur die nötigen Erfahrungen mit dem ganz besonders üblen Abschaum dieser Erde, zu welchem Hebi zweifellos zählte. Aber im Gegensatz zu vielen anderen war er sich seiner Seiten bewusst, fand sie natürlich ebenso gut, wie viele andere ihre eigenen, besaß allerdings jedoch die nötige Intelligenz, nicht jedem zu zeigen, wie schlecht er wirklich war. Er wusste, dass sich sowas nur unnötig weitertratschen würde, weswegen lediglich ausgewählte Menschen ansatzweise beobachten und hören durften, wie er tatsächlich tickte. Dass er Weltherrschaftspläne hatte, wusste schließlich keiner. Erst galt es, die nötigen Leute um sich zu scharen, eine Basis zu schaffen, auf der man aufbauen könnte und erst dann konnte man so langsam damit anfangen, ein paar Leutchen einzuweihen, um nicht als komplett bekloppt zu gelten.

Und es war fraglich, ob das, was er mit Himeko vorhatte, so in der Umsetzung klappen würde und er zweifelte auch keine Minute daran, dass sie ihre Meinung über ihn so einfach änderte, nur weil er ihr sozusagen die Welt der Reichen erklären würde, aber … er hatte alle Zeit der Welt. Himeko rannte nicht weg – zumindest nicht fürs erste, wenn sie den Auftrag wirklich hinter sich bringen möchte. Sie war auf ihn angewiesen, teilweise auch abhängig, da er derjenige wäre, der am Ende den Bericht schreiben würde, der auch sie beinhaltete; und zu guter Letzt war das auch mit Sicherheit nicht die letzte Mission, die sie zusammen absolvierten. „Du kennst sie nicht, also will ich davon absehen, dich als rotzenhohl zu bezeichnen. Es ist nur natürlich, sich kein allzu schlechtes Urteil über jemanden zu bilden, der sich auf den ersten Blick nichts zu Schulden kommen lassen hat... Aber es ist naiv, zu glauben, diese Menschen seien in irgendeiner Form freundlich und hätten es verdient glücklich zu sein. Sicher, jetzt gerade haben sie einen super Eindruck gemacht und waren total nett zu uns, aber du willst nicht wissen, was sie über uns – und vor allem über dich – gesagt und gedacht haben, als wir ihr Haus verließen.“ Während er das sagte, verzog er natürlich mal wieder keine Miene. Für ihn war das lediglich eine Einleitung – man würde später schon noch merken, was ihn wann genau anpisste. Er setzte auch noch immer seinen Marsch fort, schließlich hatten sie ein ganzes Stück zu gehen, wenn sie die erste Adresse erreichen wollten. „Wie du sicher vorhin mitbekommen hast, bin ich von hier weggezogen - daher weiß ich, was für Leute im Reichenviertel wirklich wohnen. Und das Pärchen gehört zu den ganz schrecklichen Menschen dieser Straßen. Sie zerreißen sich über alles und jeden das Maul – nicht anders als die Anderen hier – und lachen sogar über die Leute, die weniger haben als sie. Darunter zählen dann auch die anderen Plattformen, von den Slums angefangen, über Eins, Zwei, Drei und welche es nicht noch alles gibt, die keine riesigen Villen beherbergen, wobei sie auch nicht davor Halt machen, über diejenigen herzuziehen, die sich in umliegender Nachbarschaft befinden.“ Das waren zumindest schon einmal die Basics, über die sie Bescheid wissen sollte, bevor er mit spezifischen Tatsachen über das Paar um sich werfen würde. „Als ich noch ein Kind war, bin ich oft durch die Gegend gestreunt, hab mit anderen Kindern in meinem Alter gespielt“, sie wohl eher gequält, „und konnte somit gut mitverfolgen, mit wem sich hier gerade wer im Klinsch befand. Nicht gerade selten ging es dabei um solche Kleinigkeiten, wie 'Hast du die neue Haarfarbe von der gesehen? Die ist ja grauenhaft!' und wenn es darum ging, Gerüchte zu verbreiten, wie wer mit wem geschlafen hat und angeblich seinen Ehepartner betrügt, waren sie ganz schnell mit dabei, nur damit sie etwas hatten, über das mit anderen reden konnten.“ Außerdem erzählte Hebi dem Mädchen noch, dass sie nur so nett zu ihnen waren, weil sie etwas von den Genin wollten. Himeko wird wohl mitbekommen haben, dass sie trotz seines so rüden Auftretens unglaublich nett blieben, während jeder andere ihn bereits im hohen Bogen herausgeworfen hätte. Er erzählte ihr auch, dass er vermutete, dass der Typ ihn nur nach seiner Wohnsituation fragte, weil er auskundschaften wollte, ob nun diese eine Person nicht mehr da wäre, die ihn und seine Geliebte immer erpresste, damit sich der Andere – namentlich Sakkaku Hebi - in Verschwiegenheit übte und nichts ans Licht kommen ließ. Ja, das sprach bei Himeko wieder gegen seine Person, aber wieso nicht einfach mit offenen Karten spielen? Was hatte er zu verlieren? Konnte man ja auch alles wieder gutmachen. Irgendwie. Irgendwann. Zumal... währte Ehrlichkeit nicht eh am längsten und würde dafür sorgen, dass man einander mehr vertraute?

Naja, der Sakkaku war noch nicht fertig mit Reden, immerhin brauchte er noch ein paar Belege. „Du hast doch sicher bemerkt, wie abwertend der Butler dich angesehen hat, oder?“ Eine kurze, rein stimmungsuntermalende Pause folgte. „Und ich weiß nicht, ob du es anhand seiner Worte zu Beginn eurer Begegnung realisiert hast, als er meinte, er sei sich sicher, dass wir einer solchen Beschäftigung nicht nachgehen - aber er meinte damit indirekt die Arbeit einer Prostituierten. Ja, er wollte damit ausdrücken, dass du gekleidet bist wie eine Nutte - um das mit den Worten zu sagen, welche sie wohl gerade verwenden mögen, während wir nicht da sind. Und wieso sollte das Pärchen jemanden einstellen, der ganz anders tickt als sie selbst? Soweit ich weiß, dient der Penner schon seit Jahren unter ihnen und du kannst dir sicher bereits denken, dass er längst geflogen wäre, sollte er nicht ähnliche Ansichten wie sie besitzen. Menschen fühlen sich wohler, wenn sie unter Ihresgleichen sind, nicht wahr?“ Der eine Butler wäre aber vermutlich kein Beweis dafür, dass diese Leute schlechte Menschen wären. Deswegen erzählte Hebi ihr auch noch zusätzlich, dass Hanabi die Schublade nur offen ließ, damit er sie wieder schließen konnte. Auf hatte sie sie ja auch bekommen, wieso brach sie sich dann also einen Nagel, wenn sie auch wieder schloss? Das machte keinen Sinn. Des Weiteren versicherte Hebi der Isuzu, dass sie den Fächer im ersten Moment nur vor ihren Mund nahm, weil die Kleine sonst ihre Abscheu gesehen hätte, die ihr ins Gesicht geschrieben stand, als sie die Dunkelhaarige das erste Mal sah. Sie erschien ihr in Wahrheit viel zu nackig und sie war empört darüber, dass die Verwaltung solche Leute schickte, um ihre Aufträge zu erledigen. Die Liebe zu ihrem Freund schien zwar echt zu sein und die Mission war der volle Ernst des Paares. Aber genau das sorgte eben dafür, dass sie sich dazu aufrappelten, jemanden aus der Unterschicht so herzlich zu empfangen – schließlich wollten sie ja auch nicht, dass ihre Liebe noch weiter unter dem Einfluss ihrer Eltern litt. „Es liegt an dir, ob du mir nun glaubst oder nicht, aber du solltest dich dennoch fragen, welchen Grund ich hätte, dich zu belügen. Du bist meine Missionspartnerin und wir müssen wohl auch noch den Rest des Tages irgendwie miteinander auskommen – da ist es klar, dass es Schwachsinn wäre, sich nur noch anzuschweigen. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass ich dir das Gefühl gegeben habe, nicht ehrlich zu sein, indem ich dir und anderen immer direkt sagte, was mir nicht passt und mich benommen habe, wie die Axt im Walde.“ Doch wieso erzählte Hebi ihr das alles überhaupt? Wieso kümmerte es ihn, was sie über die beiden dachte? Konnte es ihm nicht egal sein? Antworten auf all diese Fragen gäbe es im nächsten Post. Jetzt lag es erst einmal an ihr, ihre Eindrücke wörtlich auszuformulieren, wenn sie ihn nicht gerade ignorierte. Aber selbst dann... würde er eben einfach danach fragen. Solange, bis sie einknicken musste.Außerdem hatte sie bestimmt auch ein paar Argumente gegen seine Thesen, also lag es doch in seinem Interesse, diese direkt wieder zu widerlegen.
 
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Isuzu Himeko

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Himeko war gespannt, wie Hebi antworten würde. Zwar konnte sie sich irgendwie denken, dass er ihre Ansicht nicht gut heißen würde, und sie nach allen regeln der Kunst in ihre Einzelteile zerlegte, aber dass es dann so schlimm wurde, damit hatte das junge Ding dann doch nicht gerechnet. Er begann seine Tirade gleich mit einer Beleidigung, die per se schon einmal dafür sorgte, dass sie sich fest vornahm, seinen Monolog noch deutlich weniger ernst zu nehmen, als sie es ohnehin schon nicht vorhatte. Entsprechend ertrug sie die Tirade eher, als dass sie sie wirklich verinnerlichte, obwohl sie sich nicht helfen konnte, als sie sich dabei erwischte, mit einem Ohr irgendwie doch zuzuhören. Dass Hebi hier aus der Gegend irgendwo kam, hatte sie sich auf die Frage ihres Klienten zusammengereimt, in der er dessen Fortgang bedauerte. Aber um ganz ehrlich zu sein: die Art, wie er gefragt hatte, hatte in ihr den Eindruck hinterlassen, dass sie eigentlich im Guten auseinandergegangen waren – was auch immer da vorher gelaufen sein mag. Was er ihr über das Paar erzählte, passte irgendwie überhaupt nicht zu dem, was sie doch eben noch selber erlebt hatte, wie ging das? Einer hier musste ein echt fieser Lügner sein. Himeko tendierte selbstverständlich dazu, diesen Vorwurf Hebi anzulasten, aber bei allem Fehlverhalten: Hatte er – auf seine Art – nicht irgendwie immer die Wahrheit gesagt? In ihrer Rübe ratterte es ganz beträchtlich. Wer sagte denn jetzt die Wahrheit? Wer war denn jetzt hier der Böse? Himeko empfand die gesamte Situation urplötzlich als sehr viel komplizierter, als noch wenige Augenblicke zuvor. Irgendwie wollten die Details, die gelangweilt im Largo aus dem Jungen heraussprudelten, einfach kein Ende nehmen. Hier und dort belastete er sich selbst, als ob sein eigenes Fehlverhalten ja gar nichts wäre und das verwirrte Hime noch mehr. 'Dem muss ja wirklich total egal sein, was ich von ihm denke, wenn er mir von Erpressungen und solchen Sachen erzählt.’

Obwohl Himeko von Anfang bis Ende von Hebis Ausführungen nicht die geringste Ahnung hatte, was jetzt Wahrheit, und was Lüge war, versetzte es ihr einen doch nicht unerheblichen Stich in die Brust, als der Andere farbig ausführte, was ihre Klienten wohl von der Kleiderwahl des Mädchens hielten. Dass der Butler zwangsläufig die selben Ansichten haben musste, wie seine Arbeitgeber war ausgemachter Schwachsinn, aber dennoch gefiel ihr der Gedanke nicht, dass Hebi vielleicht, ganz hypothetisch, ein bisschen, unter Umständen Recht haben könnte. Das Mädchen holte tief Luft, um zu antworten … und entschied sich jedoch zunächst dafür, lange und ausgedehnt über die Eventualitäten nachzudenken, sie sowohl aus dem Blickwinkel, den er ihr zugetragen hatte, als auch dem, den sie vor seinem Störversuch – als genau das sah sie seinen Monolog nämlich, zu betrachten. Nach langem Für und Wider atmete Hime nochmals tief durch, um endlich eine Antwort zu geben. »H-hebi-san. Das… d-dass du dich mit den Leuten nicht verstanden hast, habe ich ja gemerkt. Um … um ehrlich zu sein, habe ich den Eindruck, dass das … d-dass das bei fast niemandem überhaupt der Fall ist. Sei mir bitte nicht böse, Hebi-san, aber ich… ich kann das verstehen.« Die Argumentationskette des anderen stand bestenfalls auf wackeligen Beinen. Himeko plante nicht, sein Weltbild zu zerstören, oder so was, aber ihren Standpunkt würde sie vertreten, nachdem es so aussah, als ob sie dahin gehend sowieso keine andere Wahl hätte: »Für die meisten Dinge, die du mir eröffnet hast, habe ich nichts Anderes, als dein Wort. Was ich gesehen … und was ich erlebt habe, waren ganz andere Eindrücke. W-wenn sie wirklich nur nett zu uns waren, weil sie etwas von uns wollten, dann … dann müssten sie nicht bemerkt haben, dass sie am Ende in dieser Lage am längeren Hebel saßen. Wenn wir ihnen nicht gefallen hätten, oder uns ihre Bedingungen nicht gefallen hätten, dann – dann hätten sie uns einfach nach Hause geschickt und andere Ninjas kommen lassen. Wir wären im leichtesten Fall mit einem Fleck in unseren Akten aus dieser Aufgabe herausgekommen. Sie waren nicht von uns abhängig, Hebi-san. Wenn dieses Paar wirklich so schlecht und fies ist, wie du gesagt hast, dann sollte ihnen das, s-sollte ihnen klar gewesen sein, dass wir eigentlich fast keine Wahl hatten. Also eigentlich hätten sie uns dann auch offen schlecht behandeln können und auch die Bezahlung nicht erhöhen müssen.« Das Mädchen bestätigte seine Ansicht mit einem Kopfschütteln und schloss das einzige Argument ab, das sie zunächst vortragen wollte. Man musste ihre Unterredung ja nicht unnötig kompliziert machen: »Bisher kann ich mich nicht festlegen, ob du recht hast, oder nicht. Denn bisher hast du mir nur Indizien aufgezählt.« Vielleicht mochte es nicht zu Himeko passen, so direkt ihre Ansicht kundzutun, aber es nicht zu tun, wäre in ihren Augen einer Lüge gleichgekommen – und die Blöße würde sie sich sicher nicht geben!
 

Sakkaku Hebi

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„Nein, wegen sowas bin ich dir nicht böse. Ich weiß, wie ich auf andere wirke, aber wenn sich keiner die Mühe macht, hinter die Fassade zu blicken, seh' ich auch nicht wirklich die Notwendigkeit darin, jemanden von meinen guten Seiten zu überzeugen.“ Mal ganz davon abgesehen, dass er davon kaum welche besaß, musste er ihr ja nicht unbedingt unter die Nase reiben, dass er sich ebenfalls nicht wirklich ziemte, anderen ins Gesicht zu lügen, ohne rot anzulaufen. Nun, das sollte sie mit Sicherheit schon selbst realisiert haben, aber: „Findest du es eigentlich in Ordnung, bereits nach nur ein paar Sätzen, die wir bisher miteinander gewechselt haben, ein solch schlechtes Urteil über mich zu bilden? Deinem permanenten Ignorieren nach zu urteilen, hast du damit ja schon recht schnell angefangen, obwohl ich dich vor dem Butler in Schutz genommen habe und ihn für dich sogar noch verbal zusammenfaltete – denn mir ist es tatsächlich scheißegal, was die Leute über mich persönlich denken. Da stehe ich komplett drüber. Und ich werde dir auch nicht dafür sauer sein, wenn du mir jetzt sagst, dass es für dich kein Problem darstellt, so schnell irgendwelche Meinungen über Leute zu bilden, aber dann bist du in meinen Augen nicht viel besser als die Leute, von denen ich dir gerade erzählt habe – völlig gleich, ob das alles nun stimmte oder nicht.“ Was hatte er ihr denn auch großartig angetan? Himeko lediglich gesagt zu haben, dass sie ihre Brüste einpacken und vielleicht nicht so nackig herumrennen sollte, war nichts, weswegen man direkt anfing, irgendwelche Menschen zu ignorieren. Auch, dass er seine Wortwahl derzeit nicht unbedingt freundlich formulierte, gab wenig Anreiz dazu, einen solches Verhalten an den Tag zu legen. Ihr persönlich hatte er damit ja nichts getan, oder? So war nun einmal seine Art und so, wie der erste Eindruck von der Isuzu war, hätte er auch nicht gedacht, dass sie in ihrer Meinung über ihn so festgefahren wäre. „Ich dachte echt, du wärst toleranter und nicht so voreilig, was das angeht, aber selbst ich täusche mich noch hin wieder in Menschen, nicht wahr?“, sagte er und zuckte in vorgetäuschter Gleichgültigkeit mit den Schultern.Eines Tages würde sie ihre Meinung über ihn schon ändern.

Doch nun Schluss mit der Gehirnwäscherei und ab zum eigentlichen Thema dieses Gesprächs: Der widerliche Charakter ihrer Auftraggeber. „Nun... weißt du, es ist nicht so, als hätte ich keine Druckmittel mehr. Ich habe den Small Talk bewusst abgewürgt. Und sie wissen, dass ich sehr, sehr ungemütlich werden kann, wenn man mir nicht mit genügend Respekt entgegenkommt. Gerade als Ninja und vor allem als Genjutsuka hat man so seine Mittel und Wege, Leute für ihr Fehlverhalten zu bestrafen. Lediglich ein paar Informationen preiszugeben, reicht hin und wieder nämlich nicht, damit sie sich zusammenreißen.“ Nur die wenigsten trauten sich aufgrund von Hebis Genjutsu-Affinität tatsächlich große Backen gegen ihn zu riskieren, aber das wusste Himeko ja nicht, da sie seine Fähigkeiten weder beobachten, noch am eigenen Leib zu spüren bekam. Und ja, vorerst war es ihm auch egal, ob sie sich festlegte oder nicht, was die ganze Sache anging, aber dennoch: „Sieh es eher als eine Warnung an. Du wirst am Ende diejenige sein, die verletzt ist, weil sie zu viel erwartete." Sagte einem der gesunde Menschenverstand eines Misanthropen zumindest. Der sagte ihm auch, dass es so langsam an der Zeit war, dieses System hier zum Einsturz zu bringen. Welche Folgen das hätte, wusste er nicht, aber das würde man ja schon sehen, sobald die Steine ins Rollen kämen.
 

Isuzu Himeko

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Es war wirklich leicht, Himeko einen Schuldkomplex einzureden, aber das war eben nur der Fall, wenn und solange man ihr noch sympathisch war. Bei Hebi war das leider nicht der Fall, aber das Verlangen, ihre Ablehnung zu rechtfertigen, war da: »Es … es geht nicht darum, wie du mit mir umgehst. Das ist ja bis jetzt ziemlich ausgeglichen gewesen.« Das Eingeständnis musste sie machen, aber: »Aber weißt du, ich – ähm, ich habe ja auch bemerkt, wie du mit allen anderen Leuten bis jetzt umgegangen bist und …«Himeko wollte es nicht aussprechen. Hatte sie eine Wahl? Nein, hatte sie nicht: Sie hatte den Satz angefangen; ihn jetzt abzubrechen würde nur zu mehr Nachfragen führen: »Das fand ich eben nicht so nett. Also … Bis jetzt habe ich eigentlich die Erfahrung gemacht, dass Leute nett zu einem sind, wenn man es auch ist. Es ist so, dass die nicht so guten Sachen, die ich von dir bis jetzt gesehen habe, einfach viel mehr sind, als die anderen. Vielleicht stimmt es, dass du in Wirklichkeit viel netter bist, aber das merke ich ja bestimmt, wenn du es dann auch zeigst.« Logisch, oder? Jedenfalls wollte Hime dem anderen deutlich machen, dass er sich die Meinung, die sie sich ihn bezüglich bildete, selber zuzuschreiben hatte – hoffentlich auch erfolgreich. Nachdrücklicher würde das Mädchen es sicher nicht ausdrücken; lieber würde sie wieder in ihr Schweigen verfallen, allerdings nicht aus Dissympathie, sondern auch bloßer Ratlosigkeit, wie sie es ihm beibringen könnte.

Den Blick auf den Boden vor sich geheftet, ließ sie sinken, was er ihr danach erzählte. Die Frage, wer denn am Ende Ninjas für ihr Fehlverhalten bestrafte, die ja in der Lage wären, andere für deren zu strafen, nahm hinter ihrer Stirn nicht gerade wenig Platz ein. Was der Junge, mit dem sie diesen Tag noch würde überstehen müssen, ihr erzählte, hörte sich ganz verdächtig danach an, als wäre es für ihn eine erschreckend normale Sache, andere zu kontrollieren und einem bestimmten Zweck zuzuführen. Nicht, dass Himeko das bemerkte, aber seine Worte hatten unbestreitbar einen bitteren Beigeschmack, der ihr absolut nicht gefiel. Über dessen Warnung machte sich das Mädchen allerdings auch so seine Gedanken. Warum „warnte“ er sie? Ihr Blick schweifte zur Seite ab, hinein in den perfekt gepflegten Garten eines beliebigen Anwohners, in dem gerade jemand – selbstverständlich ein angestellter Gärtner – fleißig am Werken war. Als ob er ihren Blick bemerkt hatte, hielt er inne, fing ihren Blick mit seinem auf, musterte sie eingehend und schürzte schließlich anzüglich die Lippen, ehe er sich wieder an die Arbeit machte. Himeko kannte diesen Gesichtsausdruck, verstand ihn aber jetzt genau so wenig, wie sonst auch und dachte darüber nach, wie sie die Unterredung beenden konnte.

Letztendlich musste sie seiner Warnung irgendwie begegnen und tat dies nach langem Hin du Her auch. »Vielen Dank, Hebi-san. Ich werde versuchen, die Warnung zu beherzigen. Es ist möglich, dass die Zukunft Verletzungen für mich bereithält. Aber das wird nicht sein, weil ich zu viel erwartet habe.« Vielleicht hatte sie sich hier zu kryptisch ausgedrückt. Vielleicht bewegte sich ihre Wertewelt auch schlicht außerhalb seines Verständnisses, aber er war es schließlich nicht, der ihr Leben führen musste. »Es ist nämlich … e-es ist nämlich so, dass ich eigentlich gar nichts erwarte. Aber ich glaube fest daran, dass, wenn ich mich wirklich anstrenge, ich trotz all dieser Verletzungen, die du in meiner Zukunft siehst, ein Licht finden werde, das mir ganz viel Kraft gibt, dass irgendjemand, dessen Herz ich erreichen konnte, mir seine Hand reichen wird. Vielleicht findest … f-findest du das ja dumm, aber ich möchte mein Leben nicht anders leben, Hebi-san. Ich möchte nicht in allen Leuten nur Schlechtes sehen und mich vor allem verstecken. Es … es hört sich gerade von mir vielleicht komisch an, weil ich ein bisschen ängstlich bin, aber ich meine es wirklich.« Um ihre Überzeugung noch zu unterstreichen – ihre schwache, von Natur aus leise Stimme schaffte dies leider nicht – wanderten ihre Hände auf die Brust, wo sie sich zusammenfalteten, um Hebi, in einer Pose, die einer Heiligenstatue gleichkam, ein Loch in den Hinterkopf zu glotzen.
 

Sakkaku Hebi

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Ihre Aussagen gaben genau das wieder, was er zuvor zu ihr selbst noch sagte: Sie urteilte viel zu voreilig über ihn. Nicht, dass sie damit nicht schlecht fahren würde – ein gesundes Misstrauen ihm gegenüber ist mehr als nur gut angebracht – jedoch kam oft zutage, dass die Menschen einen Grund für ihr eigenes Handeln hatten. Etwas, das jegliches Verhalten rechtfertigen würde oder zumindest dafür sorgte, dass man es nachvollziehen konnte. Doch konnte Hebi ihr in seinem Fall verübeln, dass sie ihn so sah? Wohl kaum. Er konnte verstehen, wieso sie so dachte, konnte verstehen, dass sie ihre Meinung nicht so schnell revidieren würde und konnte verstehen, dass es noch ein wenig Zeit in Anspruch nehmen würde, ehe er sie da hatte, wo er sie haben wollte. Und das war vollkommen okay so. Es hätte ihn viel eher gewundert, wäre sie sofort nach seinen Ausführungen eingeknickt, hätte alles, was sie bisher sah über den Haufen geworfen, um sich ein neues Bild zu machen, nur weil es ihr irgendein unfreundlicher Sakkaku indirekt sagte. Damit bewies sie für ihn ein gewisses Maß an Charakterstärke und sicher auch Loyalität ihren Freunden gegenüber. Dennoch kannte er sie genauso wenig, wie sie ihn, weswegen Hebi sich keinesfalls darauf verließ, dass das Mädchen gerade die Wahrheit erzählte. Vielleicht war sie hier diejenige, die ihn von vorne bis hinten belog, das alles nur erzählte, damit er sich eventuell noch schlecht fühlte, ein solch miserabler Mensch zu sein. Man wusste nie, was hinter den Masken steckte, welche die meisten Leute trugen. Das war aber nicht der Grund dafür, wieso er nichts zu ihren Ausführungen über ihn beisteuerte. Er hatte ganz gewiss etwas dazu zu sagen, ziemlich viel sogar, aber das wäre zu viel Input für den Moment, würde viel zu aufdringlich wirken. Sie sollte ja nicht gleich bemerken, was er eigentlich vorhatte. Eile mit Weile, wie immer.

Als Himeko ihm jedoch davon berichtete, sie würde nichts erwarten, war er ernsthaft von ihr überrascht. Man sah es ihm zwar nicht an, aber Verwunderung machte sich in ihm breit. Widersprach es sich nicht, zu behaupten, nichts zu erwarten und trotzdem nur das Gute im Menschen sehen zu wollen? Vielleicht mag sie das so nicht gesagt haben, aber Hebi glaubte daran, dass sie es dennoch so meinte, als sie erzählte, sie wolle nicht nur das Schlechte sehen. Nichtsdestotrotz, egal, ob sie an das Gute oder das Schlechte glaubte, war das alles letztendlich nichts weiter als „Ein Glücksspiel, hm?“ Man konnte sich nicht aussuchen, an welche Personen man geriet – Hebi und Himeko waren dabei gerade das beste Beispiel – und man konnte lediglich darauf hoffen, an jemanden zu geraten, der sich als einigermaßen umgänglich erwies.

Das Rotauge krempelte die Ärmel seines Männerhemdes hoch. Dadurch gelang gute Sicht auf seine teils doch recht stark vernarbten Arme. Er hatte jedoch nicht vor, sie zur Schau zu stellen. Noch nicht. Ihm war lediglich etwas warm, also sorgte er dafür, dass er sich etwas abkühlen würde. Sommer konnte so nervig sein.
„Kann ich dich was fragen?“, meinte der Dunkelhaarige und drehte sich zu Himeko um. „Du hast ja eben selbst schon gesagt, dass du etwas ängstlich bist, richtig? Aber wieso trägst du überhaupt solche Sachen, wenn es dir eindeutig nicht passt, im Mittelpunkt zu stehen? tust du das, um den inneren Schweinehund zu überwinden?“ Hoffentlich fasste sie das nun nicht wieder als eine Beleidigung auf. Hebi wollte nur ganz normal mit ihr reden und hoffte durch das vorangegangene Gespräch auch, dass sie das gecheckt hätte. Er hätte nichts davon, sich jetzt und hier über sie lustig machen, waren sie schließlich auf dem Weg zu weiteren, stinkreichen Snobs, die nur so vor Selbstverliebtheit triefen. Diese kannte der Sakkaku jedoch nicht. Er hörte nur viel über sie und was das war, war denkbar schlecht. Die waren noch übler drauf als er selbst.
 

Isuzu Himeko

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Davon, dass der Andere ihre Antwort tragisch missinterpretierte, bekam Hime absolut nichts mit und hätte, selbst wenn, sicher nicht widersprochen – nicht diesem Kerl da. Wenn der schon mit Leuten so eklig umging, die ihm Geld gaben, dann wollte Hime absolut nicht wissen, was er mit ihr anstellen würde, wenn sie eine bestimmte Linie überschritt. Himeko wollte es sich nicht vorstellen. Ihre Gedankenkette wurde zum Glück unterbrochen. Mit einer Frage. Einer Frage, die das junge Ding nur zu gut kannte, und die es bei jeder ihrer Aufgaben mindestens einmal lang und breit erklären musste. Hime hoffte noch immer, dass sie noch eine Mission, eine Aufgabe erleben würde, bei der sie sich nicht für ihre Kleider rechtfertigen musste, aber diese hier wäre es nicht. Prompt zuckte Hime auf und senkte die hellblauen Äugelein rasch auf das Linienmuster, das sich zwischen den einzelnen Pflastersteinen abzeichnete, auf denen die beiden ihren Weg gerade zurücklegten. Langsam aber sicher legte sich eine Schattierung genierter Röte auf ihr Gesicht, und gerade als sie antworten wollte, faltete sie ihre warmen, dunklen Hände auf dem Rücken ineinander: »A-also, na ja, ich, ähm …« begann die Brünette gehaltvoll mit verschämtem Lächeln und mit unglaublich leiser Stimme: »Ich hab – h-hab doch nichts anderes. Oneesan besteht darauf, mit mir Kleider einzukaufen. Und sie sucht immer solche Sachen aus. Es … i-ich trau mich einfach nicht, was dagegen zu sagen.« Jawohl, sogar ihrer eigenen Schwester war Himeko völlig ausgeliefert. Viel deutlicher hätte das junge Ding dem Anderen nicht ins Gesicht drücken können, dass sie völlig beeinflussbar war. Na ja, mit roter Leuchtreklame am Himmel vielleicht, aber ihre Variante war dafür wesentlich kostengünstiger und nicht nennenswert weniger effektiv.

»A-außerdem«, rechtfertigte sie sofort, um alles gleich noch schlimmer zu machen: »h-hofft sie damit, ein bisschen dagegen helfen zu können, dass ich … n-na ja, d-dass ich so ängstlich bin halt.« Miyu-neesans Plan hat doch bisher einfach super funktioniert, hm? Sakkaku-sans Arm hingegen interessierte Hime zwar, aber dennoch stand fest: Sie würde ihn nicht drauf ansprechen. Ihrer Ansicht nach, war das eine dieser Sachen, über die man entweder selber auspackte, oder es aber ganz bleiben ließ. Die meisten Leute mit solchen Vernarbungen hatten damit schwerwiegende Komplexe, die die Brünette ganz bestimmt nicht einfach so an die Sonne zerren wollte. Natürlich fragte sich das Mädchen, ob er sie in diesem Augenblick vielleicht absichtlich zur Schau stellte, weil sie sich doch eben erst über Verletzungen unterhalten hatten. Zwar erst recht nicht jetzt, wo sie sich dem Haus näherten, in dem sie ihren Auftrag rein sachlich auch endlich begannen. Wie auch das Haus ihrer Klienten fiel auch dieses durch seine makellos weiße Fassade bereits von Weitem auf. Eingerahmt wurde es von einem ebenfalls weißen, zwei Meter hohen, blickdichten Zaun, der neugierige Blicke auf den Garten verhinderte. Hier und dort lugten allerdings einige vereinzelte, kleine und wohlgepflegte Bäume über den künstlichen Horizont, die leider keinerlei Rückschlüsse auf den Zustand des Gartens zuließen. Anstatt eines romantischen Fußwegs hatte dieses Anwesen eine breite Einfahrt mit einem großen Platz an dessen Ende, an dem gut und gerne Platz für gute zehn bis fünfzehn Sänften war, wofür auch immer man so viel Platz brauchte. Wie viel Geld ihre Klienten auch immer haben mochten: Diese Leute hatten definitiv mehr davon! Viel mehr! Und das zeigten sie nur zu gerne!
 

Sakkaku Hebi

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„Ach ja, stimmt. Hab ich ganz vergessen bei all diesen Missgeburten hier. Sorry.“, meinte Hebi daraufhin, dass sie ihm ja bereits gesagt habe, dass sie nichts anderes ihr Eigen nennen konnte. Aber wieso genau hörte sie da so stur auf ihre Schwester? Oder eher gesagt, wieso genau hatte sie da schon wieder Probleme, sich dagegen auszusprechen? Gerade die Familie nahm einem sowas doch nicht krumm. Oder etwa doch? Vielleicht waren die ja der Grund für ihren schüchternen Charakter. Man wusste ja nicht, ob sie zu Hause von irgendwem unterdrückt wurde. Doch egal – ihre familiären Verhältnisse interessierten den Sakkaku fürs Erste nicht. Also zumindest nicht so umfangreich. „Und wieso gehst du dann nicht alleine einkaufen? Du hast doch sicher auch viele Freunde, die dir gern dabei behilflich wären. Kann mir nur schwer vorstellen, dass die neuen Klamotten sofort wegfliegen würden.“ Sonst wäre die Schwester ja mal eine ganze schöne Hexe. Hebi würde seinen Brüdern ja was erzählen, wenn die einfach an seiner Garderobe rummachen würden! Aber das Problem hatte er ja sowieso nicht mehr an der Backe, schließlich wohnte er allein in einer kleinen Zweiraumwohnung auf Plattform Drei. Dort würde ihm niemand auf den Senkel gehen, wenn er es nicht wollte.
„Sie hat aber echt komische Methoden, um dir dabei zu helfen. Normalerweise geht man sowas eher langsam an.“ Schulterzuckend ging der Sakkaku dann auf die riesige Eingangstür der ebenso riesigen Villa zu und suchte nach einem Türring oder einer Art Klingel. Gesucht und gefunden, machte er sich sofort daran, besagte Klingel zu betätigen, um dann kurze Zeit später vor einem Mann zu stehen, der sogar größer war als er selbst. Seine Gestalt wirkte allgemein ziemlich bullig und auch, wenn diese in einen Anzug gehüllt war, machte ihn das nicht weniger bedrohlich wirkend auf Außenstehende. Äußerlich ließ sich sagen, dass er wohl um die 60 Jahre alt sein müsste. Hebi tippte entweder auf einen weiteren Butler oder auf den Vater des Bräutigams. Der Typ stand jedoch genauso stillschweigend da wie das Rotauge und musterte die Präsenzen vor ihm. „Ich hab kein Interesse an Ihrer Hure, also verschwinden Sie sofort wieder oder ich hol die Polizei!“ Und zack, da war die Tür vor ihrer Nase zugeknallt worden.


...


„Was?“, sagte Hebi mit leichter Verzögerung und drehte sich dann zu Himeko um. Er wusste zwar dass die Leute hier sehr konservativ sind und die Isuzu echt nicht gerade damit geizt, ihre Reize zur Schau zu stellen, aber so schnell wurde er ja noch nie abgefertigt. „Kein Wunder, dass die Idioten Probleme mit ihren Eltern haben. Fraglich, ob der da überhaupt was gutheißen würde.“ Und wie kam er überhaupt darauf, dass Himeko seine Hure wäre? Er sah doch nicht aus wie ein Zuhälter. Mal ganz davon ab, dass alle beide für ein derartiges Gewerbe noch viel zu jung sind. „DAS habe ich gehört, Sie Pflegel!“


Hebi schüttelte kurz mit dem Kopf und schaute dann zu Himeko. „Okay. Vorschläge?“ Also weg konnten sie hier schon einmal nicht - irgendwie mussten sie sich ja auch um diesen netten Herren kümmern. Ob der anderes reagieren würde, wenn man ihm die Sachlage erklärte?
 

Isuzu Himeko

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Hm, ganz so einfach war ihre Situation dann nicht. Himeko erinnerte sich an den Freundeskreis, den sie auf der Akademie noch hatte. Auf der Akademie war sie bis zum vorletzten Jahr noch mit Oneesan zusammen. Und mit ihrem Abschluss hatte sich auch gezeigt, dass ihr gesamter Freundeskreis eigentlich aus den Freunden ihrer Schwester – nicht ihren eigenen – bestanden hatte. Entsprechend leer wurde es dann in ihrem Leben, als Miyu ihren Abschluss machte und sie ihre Freunde mitnahm. Wirkliche Freunde hatte Himeko seitdem nicht mehr und ihr Hang, sich um häusliche Angelegenheiten zu kümmern hatte verhindert, dass sich daran irgendwas ändern konnte. Sie verzichtete darauf, Hebi eine Antwort zu geben. Diese war ihr selber ziemlich unangenehm und deshalb hätte sie sie ungern ausgebreitet und breittreten lassen. Stattdessen nickte sie auf die Anmerkung des Jungen hin, was das Tempo solcher Maßnahmen betraf. Nicht etwa, weil sie ihm zustimmte, sondern einfach deshalb, weil sie signalisieren wollte, dass sie seinen Standpunkt verstand – kam selten genug vor und musste daher zumindest ihrer Ansicht nach extra noch mal bestätigt werden. Vielleicht hatte er wirklich nicht unrecht und Miyu ging die Sache zu forsch an. Zuzutrauen wäre es ihr sicherlich – Himekos Schwester war schließlich das komplette Gegenteil von ihr; ein echter Wildfang! Die Frage, die in dieser Sache am dringlichsten war, war jene: 'Wie soll ich ihr das denn beibringen? Oh oh.' Hime konnte Oneesans enttäuschten Blick beinahe körperlich fühlen, obgleich sie Himeko diesen längst noch nicht zugeworfen hatte.

Die Brünette schob dieses unangenehme Gefühl beiseite, als sie auf einen ziemlich unfreundlich aussehenden, älteren Herrn zutraten, der sie seinerseits gründlichst von oben bis unten musterte, seine Abscheu kaum verbarg und sie dann aussperrte. Das alleine hätte zumindest über diesen einen hier lediglich bestätigt, was Hebi versucht hatte, ihr beizubringen, aber zu allem Überfluss betonte dieser Alte ziemlich nachdrücklich, dass hier kein Bedarf an Prostituierten herrsche. Unvermittelt wandte sich Hime um, suchte mit ihren hellblauen Äugelein nach der besagten leichten Dame, ohne diese zu finden. Das Mädchen nahm sich vor, den fies aussehenden Herrn zu fragen, wen er meinte und wandte sich gerade wieder zu ihm um, als ihr plötzlich alles klar wurde: 'Meint er etwa … mich?' von dem bloßen Gedanken daran, derart beleidigt worden zu sein, erstarrte Isuzu-chan eine ganze Weile. Sekunden lang starrte sie hilflos, unfähig die bloße Beleidigung, geschweige denn ihren Grund zu begreifen an die vor ihrer Nase nachdrücklich, ja beinahe gewaltsam geschlossene, wie auch das Haus selber ebenfalls weiße Haustür und schaffte es nicht, irgendwas zu sagen. So lange, wie es dauerte, irgendwann schaffte sie es, eine Antwort zu flüstern! Gerade, als Hebi sie nach Vorschlägen fragte, quollen die Worte hauchend aus ihrem Munde: »Was hab ich denn getan?« Die ersten Tränchen bildeten sich in ihren hellblauen Augen, die noch immer fassungslos auf die verschlossene Tür gerichtet waren: »Ich hab doch gar nichts gemacht.« Himekos Hände begannen zu zittern und schafften es nur mit Mühe, den Weg zu ihrem schmerzgezeichneten Gesicht zurückzulegen, ehe ihre Beine nachgaben, sie sitzend auf den, übrigens marmorgrauen, Stufen hocken blieb und mit bedecktem Gesicht zusammengesunken vor sich hin schniefte. »Warum ist der so fies zu mir? Was habe ich ihm denn nur angetan?«
 

Sakkaku Hebi

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Man konnte der Kleinen ja förmlich ansehen, wie es in ihrem Oberstübchen ratterte, ehe sie zu dem Ergebnis kam, das Mister sie mit der Hure meinte. Im Normalfall hätte Hebi sich nun innerlich über die Dunkelhaarige lustig gemacht, mit dem Finger auf sie gezeigt und ihr gesagt, wie dämlich sie sei, weil sie sich so einfach hat angreifen lassen. Im Normalfall hätte er sie vermutlich auch noch getreten und zum Aufstehen beordert, weil ihr jämmerlicher Anblick ihn irgendwann nur noch anwiderte. Aber auf Missionen gab es keine Normalfälle. Sie waren ein Team, sie stand unter ihm, gehörte somit indirekt zu seiner Gefolgschaft (auch wenn sie selbst das nicht so recht wollte). Und Hebi konnte es gar nicht leiden, wenn jemand so fahrlässig mit seinem 'Eigentum' umging, wie dieser Typ es gerade tat. Natürlich war sie irgendwo selbst Schuld, dass sie sowas so nah an sich heran ließ und der Sakkaku könnte ihr jetzt auch einfach ein „Ich hab's dir doch gesagt.“ an den Kopf knallen, aber das würde die Situation womöglich nur noch verschimmern. Am Ende würde sie dadurch heute Abend noch auf der Marmortreppe sitzen und sich selbst bemitleiden – fragend, was sie dem Mann denn nun getan haben soll, dass er so auf sie reagierte.
Hebi fragte sich hingegen, wie er das jetzt am besten löste. Es war nicht so, dass zum ersten Mal ein heulendes Mädchen vor ihm säße und er nicht wüsste, wie man damit umzugehen hätte, aber er wägte einfach ab, was er nun tun könnte, um sie später einmal nach bestmöglichstem Erfolg benutzen zu können. Das Problem war, dass sie ein so nettes Mädchen war, dass es nicht einmal etwas bringen würde, wenn er nun anfing, über den Typen herzuziehen. Aber er konnte sie jetzt auch nicht einfach hier hocken lassen, schließlich hatte der Auftrag doch schon sowas wie einen Stellenwert – wenn auch einen ziemlich geringen.

Ach, drauf geschissen. Er machte einfach wie immer, was er wollte. „Du hast ihm nichts getan. Er ist einfach nur ein dummes Arschloch.“, meinte der Sakkaku also, ging die paar Schritte auf Himeko zu, die sie voneinander entfernten und packte sie leicht am Oberarm, um ihr zu symbolisieren, dass sie aufstehen solle. „Zeig ihnen nicht deine Trauer, Himeko. Das finden sie nur noch schöner." Begleitend mit diesen Worten glitt sein Blick von der Isuzu weg und fand die große, hölzerne Tür. Dieser Typ hatte nicht nur sie beleidigt, sondern auch ihn, indem er dem großartigen Sakkaku Hebi einfach die scheiß Türe vor der Nase zuschlug! Dieser Penner hatte es eigentlich nicht verdient, dass sich seine glorreiche Persönlichkeit mit ihm beschäftigte, aber wenn jemand seine Rolle dermaßen überspielte, musste das schwerwiegende Konsequenzen für einen einfachen Statisten haben! Deswegen kam folgende Frage auch eher rhetorisch, als wirklich ernsthaft auf eine Antwort wartend: „Willst du, dass ich es ihm für dich heimzahle? Nichts körperliches und ich mache auch nichts am Haus kaputt.“ Auf eine von ihm vermutete Verneinung würde er aber dennoch warten. Vielleicht überraschte sie ihn ja doch noch? Ihm ging es lediglich in erste Linie darum, ihr das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht alleine hier wäre und ihn an ihrer Seite hätte, um solchen Situationen zu trotzen.
 
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Isuzu Himeko

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Leise weinte Himeko vor sich hin und wusste sich nicht zu helfen. Dieser Kerl war einfach nur so, fies zu ihr und dass auch noch, ohne, dass die Brünette etwas dafür getan hatte. Warum? Warum verdammt noch mal? Himeko rechnete ziemlich fest damit, dass Hebi das ganz lustig fand, womöglich mit dem neckten Finger auf sie zeigte und sie zu allem Überfluss auch noch auslachte, einfach weil er es eben konnte. Dem entsprechend wunderte es Hime nicht wenig, dass das schallende, wahnsinnige, filmreife Fieslingsgelächter aus seiner Richtung ausblieb. Dennoch war die Stille unangenehm – irgendjemand zum Umarmen; irgendjemand, der das Mädchen in den Arm nahm und ihm sagte, dass doch alles nur halb so schlimm sei, wäre jetzt wirklich gut gewesen. Aber das würde nicht passieren. Nicht auf diesen marmorgrauen Stufen umgeben von Hebi und irgendeinem Kerl, der sich hinter einer schweren Haustür verschanzte und wahllos Leute beleidigte. Deshalb war Himeko mehr als nur überrascht und zuckte regelrecht zusammen, als Hebi ihr eine Hand an den Oberarm legte und ihr sogar noch gut zuredete. Das passte so was von absolut gar nicht zu dem, was sie bisher von diesem Jungen erlebt hatte, dass sie trotz, dass sie hörte, dass er es sein musste, zunächst fest daran glaubte, dass die Geste von irgendwem anderem gekommen sein musste.

Sprachlos lugte sie zwischen ihren noch immer vor dem Gesicht verschränkten Händen hindurch, um zu sehen, dass es tatsächlich dieses Ekelpaket war, das sich darum bemühte, sie zu beruhigen. Die Brünette beschlich postwendend das Gefühl, dass sie wirklich verdammt armselig aussehen musste, wenn sogar jemand wie er sich ihrer annahm. Dennoch war es wirklich schwer, ihr schluchzen zu unterdrücken, das Zittern zu unterbinden und ihr tränenverhangenes Gesicht wieder freizulegen. Mit bebenden Lippen zwang Himeko sich, letztendlich doch aufzustehen. Vielleicht hätte man nicht erwartet, dass die Brünette das so schnell schaffte, aber immerhin eine Erwartung erfüllte sie wegen – oder eher trotz ihrer tief sitzenden Schmach: Sein Angebot, dem Widerling irgendwelche Dinge anzutun, lehnte das Mädchen kopfschüttelnd ab. Trotz dieser unbestreitbar ekelhaften Art und Weise, mit seinen Mitmenschen umzugehen, hatte Himeko nicht vor, sich auf dieselbe Stufe zu stellen, indem sie eine „Auge um Auge“-Politik verfolgte. Unterbrochen von Schniefen bekräftigte sie ihre Entscheidung: »D-das wäre – w-wäre nicht richtig, Hebi-san.« Wichtiger war jetzt die Frage, wie sie denn jetzt weiterkommen sollten, wenn eine wichtige Mittelsperson sich schlicht weigerte, zu kooperieren. Vorschläge hatte Himeko allerdings keine.

Was blieb ihnen auch? Es gab nur die Möglichkeit, ihren Auftritt zu verändern, oder aber gleich darauf zu verzichten. Das hieß, dass Himeko sich entweder umziehen musste, oder aber von hier verschwinden musste, damit Sakkaku-san die Mission erfüllen konnte – und irgendwie war beides ein wenig unproduktiv.
 

Sakkaku Hebi

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War ja klar, dass Himeko sich nicht rächen wollen würde. Deswegen war Hebi nun auch alles andere als überrascht. Doch auch wenn man einmal außen vor ließ, dass der Sakkaku sich so oder so auf ein Payback bestand, hatten sie ohnehin keine andere Wahl, diesen Mann anderweitig dazu zu bringen, mit den Genin zu kooperieren. Reden wollte er eindeutig nicht mit ihnen, was blieb ihnen also noch anderes übrig, als Gewalt anzuwenden? Ob nun psychisch oder physisch spielte dabei keine Rolle – das Rotauge wäre für beide Optionen offen. Allerdings hatte er hier die Wahl der Qual und wie das Ergebnis eben jener ausfiel, würde man in wenigen Minuten zu bestaunen bekommen. „Es wäre vielleicht nicht richtig, in diesem Fall aber ohnehin unabdingbar.“, meinte er also sachlich und schritt erneut auf die Tür des riesigen Anwesens zu, eher er noch einmal klingelte. Nichts passierte. Also klingelte er noch einmal. Wieder nichts. Dann klingelte Hebi eben so lange, bis es diesem Typen so sehr auf die Nerven ging, dass er gar nicht anders konnte, als seine scheiß Tür endlich zu öffnen! Der Dunkelhaarige hätte besagte Tür auch einfach eintreten können, aber danach stand ihm im Moment nicht der Sinn. Diese Made war es nicht wert, dass er sich körperlich ertüchtigte. Wirklich nicht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte man dann auch leise Schritte im Inneren der Villa vernehmen, welche Zielsicher zum Eingang trampelten. Einen kurzen Moment hielten sie inne. Hebi schätzte, dass der Alte gerade durch den Spion schaute. Und dann, urplötzlich, wurde die Tür aufgerissen und „ICH HABE GE-“ Wie zur Salzsäule erstarrt stand er nun da, starrte den Sakkaku an als hätte er einen Geist gesehen. Wobei man eher sagen sollte, dass er mehr durch ihn hindurch schaute. Doch mit einem Mall fiel er auf die Knie, begann lauthals zu schreien als gäbe es kein Morgen, schlug die Hände an den Kopf. Sogar kalter Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn. Doch was veranlasste ihn dazu? Ein Genjutsu natürlich. Für Himeko sah es vermutlich nun so aus als hätte der Typ eine einfache Panikattacke, aber vielleicht konnte sie auch Eins und Eins zusammenzählen und schätzte bereits, dass Hebi irgend etwas damit zu tun hatte. Doch egal, was sie mutmaßte und wie sie diese Art der Folter finden würde: dem Rotauge wäre es scheißegal. Er ließ sich nicht so von einer solchen Kakerlake behandeln. Dieses Insektenvieh sollte lernen, wo sein Platz ist – ganz unten bei all dem anderen Viehzeug, welches nur dazu dient, um von ihm zertreten zu werden, wenn er etwas knacken hören möchte! Der Sakkaku lächelte aber nicht einmal beim Ausführen des Genjutsu, obwohl es ihm große Freude bereitete, den Mann so vor sich zu haben. Er schaute lediglich mit einem mehr als arroganten Blick zu ihm herunter und löste die Technik nach einer gewissen Zeit wieder. Die Plötzliche Realität brach nun über den älteren Herren herein, er erschrak sich kurz und bemerkte dann, dass der Alptraum endlich sein Ende fand.
Hebi bückte sich zu ihm herunter, damit sie auf Augenhöhe wären. „Wir sind nicht hier, um dir was zu Spielen zu geben, du dämlicher Penner. Unser Auftrag ist es, dich mit der Familie von Hanabi zu versöhnen. Wenn du dem nicht nachkommst, sehe ich mich dazu gezwungen, dir scheiß W*chser zu zeigen, was es heißt, wirklich zu sterben.“ Hebi stand wieder auf und vergewisserte sich dem panischen Blick des Mannes. Er hatte Schreckliches gesehen. Etwas, das niemand jemals sehen wollen würde – seinen eigenen Tod. Mit all den Schmerzeindrücken, Tönen, visuellen Reizen und so weiter und sofort. „Dein Glück, dass der Auftrag an erster Stelle steht.“ Denn zu Ende gebracht hatte Hebi es nicht. Viel lieber wollte er ihn kontrollieren. Was würde er dem Dunkelhaarigen nützen, wenn er ihn psychisch so sehr zerstörte, dass er nur noch sabbernd auf dem Boden herum lag? Das war nicht Ziel der Mission. „Das war nämlich erst der Anfang von der Hölle, die auf dich zukommt, wenn du nicht tust, was wir dir sagen.“ Danach zeigte er hinter sich auf Himeko. „Ja, wir. Ich und diese angebliche Hure da. Ihr Name ist übrigens Himeko und es wäre besser für dich, wenn du sie in Zukunft auch so nennst, verstanden?“ Eine Antwort bekam er nicht. Nicht einmal ein einverstandenes Nicken. Aber im Moment... da war es auch gar nicht von Nöten. Der würde ihnen sicher keinen Ärger mehr machen. „Brav.“, sagte Hebi also noch kurz und wandte sich danach um. „Dann gehen wir mal die anderen scheiß Arschlöcher holen, damit ihr einen auf heile Familie machen könnt. Wage es dir also bloß nicht, vor uns wegzurennen.“ Andernfalls würde Hebi sich wohl noch vergessen. „Gehen wir Himeko. Jetzt kommt dein Akt.“
 

Isuzu Himeko

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So ganz verstand Himeko Hebis Antwort nicht. Was meinte er mit unabdingbar? Die Brünette rätselte, noch immer gelegentlich schniefend daran herum, was er wohl gemeint haben könnte. Der Andere indes, voller Tatendrang, war wild entschlossen, dem Hausherrn hier anscheinend noch mehr auf den Nerv zu fallen und klingelte einmal, zweimal und noch ein drittes, gaaanz langes Mal, um diesmal hoffentlich angehört zu werden – das dachte Hime zumindest. Als die Tür am Ende aufflog, tat sie dies stürmisch, abrupt und ganz eindeutig im Zeichen der Wut des Alten, der ihnen eben jene Tür vorhin noch vor der Nase zugeknallt hatte. Natürlich hatte sich seine Laune in den paar Sekunden nicht bedeutend geändert, sodass er die beiden mit grimmigen Blicken bedachte. Jedoch, und das verwunderte Himeko dann doch sehr, schaffte er es nicht ganz, ihnen mehr als zweieinhalb Wörter entgegenzuwerfen, um seiner Position hinreichend Nachdruck zu verleihen, denn … er verstummte urplötzlich und sein Gesichtsausdruck zeichnete sich binnen Sekunden von namenlosem Grauen. Ein Schrei, der zunächst lautlos war, verließ am Ende doch seine Kehle und ließ Himekos Nackenhaar sich aufstellen. 'Was passiert mit ihm?' Fragte sich die Brünette, die sich mit tränenroten Wangen jetzt ebenfalls verunsichert hin und her wandte. Dass Hebi eines seiner Genjutsu benutzt hatte, die seinen Angaben nach mit Sicherheit in dem Repertoire seiner Fähigkeiten rangierten, ging Hime nicht auf, die krampfhaft nach einer äußeren Ursache suchte.

Die bloße Vermutung, dass Sakkaku-san dafür verantwortlich sein könnte, kam dem Mädchen erst, als dieser anfing, den alten Mann auf seine eigene, rüde Art und Weise zu bearbeiten. Sie wusste nicht, was sie von all dem halten sollte, einerseits stellte er ihre Position in dieser Sache klar, aber die Art, wie er es tat ließ sie den Alten bemitleiden, der noch immer grauend, bebend auf den Steinstufen kniete und unfähig war, sich zu rühren. Mitsamt einer letzten Drohung, er möge sich bloß nicht aus dem Staub machen, wandte sich ihr Partner schließlich zu ihr um und teilte ihr mit, dass es jetzt an ihr sei, den Rest der Familie zusammenzutrommeln. Nur widerwillig löste sich ihr Blick von der bemitleidenswert zusammengekauerten Gestalt und entsprach Hebis Vorschlag nickend. Mehrfach drehte sich das Mädchen noch zu dem armen Tropf um, der sich noch immer nicht rührte, als Himeko im Gehen begriffen einen Blick auf ihre Adressliste warf. Glück im Unglück: Das nächste Ziel lag nur drei Häuser weiter, der Weg war also nicht besonders lang. Lang genug, ihrem Partner eine wichtige Frage zu stellen, war er aber schon noch. Mit dem Haus ihres nächsten Ziels bereits in Sichtweite wischte Himeko-chan sich eine letzte, nachziehende Träne aus dem Augenwinkel und legte den Blick auf Hebi, die Frage auf den Lippen: »D-das war doch kein ... w-war doch kein gewöhnliches Genjutsu, oder?« Sicher war es kein normales, aber Hime wollte unbedingt ganz sicher gehen: »Er wird es doch bestimmt ohne Langzeitfolgen überstehen, o-oder?« Vielleicht schaffte sie es ja doch noch, schallendes Gelächter bei ihm auszulösen, denn ob er es glaubte, oder nicht: Sie hatte dem unfreundlichen Kerl auf den Stufen beinahe schon wieder verziehen und gedachte, keinen Hehl daraus zu machen.
 

Sakkaku Hebi

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Dieses Genjutsu war schon allein deshalb ungewöhnlich, weil man keine Fingerzeichen brauchte, um es zu benutzen. Lediglich der Einsatz eines kleinen Augenkontakts war hier von Nöten, um das gewünschte Ziel zu erreichen und das arme Opfer so dermaßen zu verstören, dass es begann, unter ihm zu kuschen, sobald der Anwender mit den Fingern schnipste. Und genau das liebte Hebi so an diesen Techniken. Sie verbrauchten nicht einmal eine große Menge an Chakra, dazu musste er sich meist kaum bis gar nicht bewegen – lediglich ein Blick genügte... Was will man mehr? Man könnte nun auch einfach sagen, er wäre faul und viele behaupten auch, dass Genjutsuka feige Schweine wären, aber das sind in seinen Augen lediglich Leute, die zu blöd sind, eben jene zu brechen und sich dem vollen Ausmaß einer solcher Techniken stellen müssen, sollte der Genjutsuka gerade Lust darauf haben. Der Sakkaku selbst würde sie deswegen auch eher als effizient und energiesparend bezeichnen, als wirklich als ein Werkzeug der Angsthasen und faulen Schweine. Doch ob das Jutsu, welches er gerade anwendete, ein gewöhnliches war, wusste er nicht so genau. Es war auf jeden Fall kein Clanjutsu und jeder mit Talent mit Illusionstechniken könnte es womöglich lernen. Auf der anderen Seite war es wohl auch nicht die Norm, jemandem seinen eigenen Tod zu zeigen. „Nun, das kommt drauf an, wie du es betrachtest. Für viele wäre es mit Sicherheit ungewöhnlich, für einen Genjutsuka ist es jedoch Bestandteil seines Repertoires, auch solche Techniken zu beherrschen. Immerhin sollte man für alles gewappnet sein.“ Zu ihrer Freude konnte er Himeko allerdings entwarnen, was die Sache mit den Langzeitschäden anbelangte: „Nein, noch nicht. Ich habe es nicht zu Ende gebracht. Er würde uns nichts mehr nützen, wenn er verstört am Boden liegen bleibt und nicht mehr imstande ist, auch nur eine Silbe zu bilden.“ Was so viel bedeutete, wie „Er hatte einfach nur Glück, dass der Auftrag im Vordergrund stand.“ - so, wie er selbst es ihm sogar noch gesagt hatte.

„Aber eigentlich sollte es dir auch egal sein. Der Typ hat dein Mitleid gar nicht verdient.“, sagte Hebi noch im Anschluss und ging zusammen mit der Kunoichi die drei Häuser weiter, die sie von ihrem Zielort trennten. Dort angekommen blieb er kurz stehen und musterte die Villa für einen kleinen Moment. Sie sah etwas anders aus als die anderen, besaß ein helles Blau als Farbe. Diesmal mussten sie sogar erst durch ein riesiges Tor schreiten, ehe sie im Vorgarten landeten, welcher sich noch einmal gefühlt zehn Minuten Laufzeit hinzog. Allerdings war er recht gepflegt und man konnte sich nun wirklich nicht über dessen Aussehen beschweren - da waren hübsche Blümchen und Bäumchen überall. Neben den Blümchen befanden sich auch noch immer Gärtner in dieser schönen Idylle und machten ihre Arbeit. Was das wohl diesmal für Leute wären, auf welche Himeko und Hebi treffen würden?
 

Isuzu Himeko

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Himeko wusste gerade wirklich nicht, ob es ratsam war, Genjutsu verstärkt zu lernen. Das eine oder andere Jutsu war zweifelsohne Mächtig und sicherlich brauchbar, aber der Anblick des Alten hatte ihr auch deutlich gezeigt, dass einer dafür einen Preis zu zahlen hatte – und dass dem Opfer das Genjutsu ganz sicher nicht gefallen hatte. Am Ende siegte wieder einmal ihr Mitleid, dass sich im Übrigen auch ganz ausgezeichnet dabei hervorgetan hatte, Sora to Riku zu lernen, und entschied sich zunächst dagegen, irgendwelche Genjutsu zu lernen, die beinahe unschuldigen, alten Leuten todesangstähnliche Zustände aufdrückte. Aus Hebis Antwort konnte die Brünette wenigstens ableiten, dass dieser arme Alte nicht ewig in diesem bemitleidenswerten Zustand bleiben würde und sich hoffentlich bald erholte – Hure hin oder her. Unterdessen durchschritten die beiden das Tor zum Grundstück der Eltern der Dame, die sie angeheuert hatte und Hime fragte sich unweigerlich, ob das vielleicht Absicht sein könnte, dass jedes Haus zu dem sie mussten noch größer und prächtiger und vornehmer war, als das jeweils davor . Aber das war ja schwachsinnig, als ob die Leute hier alle miteinander in Konkurrenz standen oder so. Das hatten die ja alle gar nicht mehr nötig. Die hatten sicher alle genug Geld, in ihrem Leben nie einen halben Finger krumm zu machen und von den Zinsen ihrer Bankkonten zu leben – musste man da noch mehr haben? Auf ihrem Weg zum Eingang nickte Hime freundlich einem der Gärtner zu, der ihren Gruß freundlich lächelnd erwiderte und prompt grinsend von einem anderen der Gartenangestellten an die Schulter geknufft wurde. Beide tauschten einen kurzen, amüsierten Blick aus, ehe sie wieder an die Arbeit gingen. 'Oh, bis jetzt sieht das hier aus, als würde es besser laufen'. Die Laune des Mädchens hob sich nicht wenig, als die beiden die ersten Stufen zu der leichten, teilweise gläsernen Haustür erklommen und sie schließlich die Türklingel bediente.

Ein Angenehmes, melodisches Geräusch durchflutete den Innenraum des Gebäudes und war gedämpft noch durch die Tür hindurch zu hören. Es vergingen einige Sekunden, ehe auf der anderen Seite der Tür, durch das Glas hindurch, ein Schemen in Sicht kam, der mehr oder weniger auf sie zu eilte, leise die Tür öffnete und die beiden Ninjas grüßte: »Guten Morgen, die Dame, der Herr. Dürfte ich erfahren, mit welchem Anliegen Sie an unsere Schwelle kommen?« Die junge Frau, die ihnen diese Frage stellte, dürfte zwischen achtzehn und zwanzig Jahre alt sein und war nicht DIE strahlende Schönheit, aber auch nicht hässlich; und insgesamt sah sie, von ihrem perfekt sitzenden Maidkostüm abgesehen, recht unauffällig aus. Es gab keinen Musternden Blick, keinen Kommentar, keine abschätzige Geste, rein gar nichts von ihr, als die bloße Frage, was sie beide denn überhaupt wollte. Bisher lief das besser, als in ihren letzten beiden Besuchen in irgendwelchen Herrenhäusern. »Ähm, G-guten Morgen. M-mein Name ist Isuzu Himeko und das ist Sakkaku Hebi. Wir wurden im Auftrag der Tochter des Hauses geschickt, um eine familiäre Angelegenheit in ihrem Auftrag zu klären.« Ein Moment der Stille entstand zwischen der Dame und den Beiden, in denen scheinbar nichts passierte, bevor die Angestellte zwei Schritte zur Seite tat und eine einladende Geste vollführte. »Ah, ich verstehe. Ich werde den Hausherrn über Ihre Anwesenheit informieren. Wenn sie mir jedoch zuvor in den Salon folgen wollen?« Wie auch den Gruß, trug ihre Führerin auch die Bitte in schlichtem und beinahe unterwürfigem Tonfall ohne jede Wertung vor. Sie verbeugte sich andeutungsweise und wandte sich zu einer Tür, auf die sie zu trat und die sie öffnete. »Wenn sie schon einmal Platz nehmen würden, ich werde. Dem Herrn bescheid geben.« Die junge Dienerin war schon im Weggang begriffen, als sie innehielt und das Wort nochmals an die beiden Ninjas richtete: »Wenn die Anmerkung gestattet ist: Das Thema, das Sie zu besprechen wünschen ist vermutlich sehr sensibel. Dennoch würde ich Ihnen anraten, direkt und ehrlich vorzugehen. Der Herr des Hauses ist dafür bekannt, bedingungslose Ehrlichkeit über Betragen zu stellen, solange gewisse Grenzen nicht überschritten werden.« Himeko konnte nicht mehr antworten, denn die Dame verdünnisierte sich, ehe Hime auch nur Luft holen konnte. Zwangsläufig wandte sich ihr Blick dem Inneren des Salons zu, bemerkte einen Teetisch an einem großen Fenster, an dem ganze sechs Stühle standen und entschied sich sofort für eben den Stuhl, der der Salon-Tür am Nächsten war. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe ein adrett gekleideter, junger Mann in Erscheinung trat, ihnen beiden schweigend Tee eingoss und unauffällig wieder verschwand, ohne auch nur eine Silbe gesagt zu haben. 'Ich glaube nicht, dass ich diesen Ansprüchen hier gerecht werden kann.'
 

Sakkaku Hebi

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Nun, ehrlich und direkt hatte Hebi drauf. Nur, ob er damit nicht gewisse Grenzen überschreiten würde, war eine Frage, deren Antwort noch offen im Raum stand. Natürlich konnte er sich zusammenreißen und für den ein oder anderen war es gar nicht so schlimm, was er manchmal so von sich gab, aber man wusste einfach nie, wann bei den Leuten die Limits überschritten wurden. Naja, dem Sakkaku waren besagte Limits ohnehin egal – wenn die nicht kooperierten, dann steckte er sie eben auch in ein Genjutsu. Mit Angst konnte man sie schließlich alle kontrollieren.

Die Genin warteten dann auch nicht lange und zu ihnen kam sofort wieder ein älterer Mann (wo sind die ganzen Frauen?) in den Sechzigern gelaufen. Mit einem freundlichen „Was wünschen Sie denn zu besprechen?“ eröffnete er sofort das Gespräch und setzte sich zu den Ninja. „Ihre Tochter und ihr Geliebter haben uns geschickt.“ Der Herr vor ihnen schüttelte resigniert den Kopf. Er war sich scheinbar bereits vollkommen bewusst, wieso Hebi und Himeko gerade vor ihm saßen. „Es tut mir Leid, Mister Sakkaku und Misses Isuzu, aber ich fürchte, wir werden hier nicht übereinkommen.“ Warum mussten die hier alle so stur sein und ihnen den Auftrag unnötig schwer machen? Hebi hatte keine Lust, weiterhin mit solchen Idioten interagieren zu müssen. „Und das ist weshalb so?“, meinte der Sakkaku also genervt, seufzte einmal laut und wartete kurz auf eine Antwort. „Nunja, waren Sie schon beim Vater des Bräutigams?“ Das Rotauge bejahte.
„Und?“
„Nichts 'und'. Netter Mann. Hat auch kein Wort gegen euch gewettert, weswegen ich diesen Kindergarten nicht verstehe.“
Der Herr ihnen gegenüber wirkte irritiert, fast so, als hätte Hebi gerade von einem neuen Weltwunder berichtet. Dennoch verflog dieser Eindruck sofort wieder und machte Platz für ein wenig Abscheu.
„Ich kann Ihnen nicht ganz folgen. Soweit ich weiß, ist der nicht unbedingt das, was man als umgänglich bezeichnen kann, schreit und nölt die ganze Zeit nur herum, lässt kein gutes Haar an-“ „Das war, bevor er uns kennengelernt hat. Sagen wir, wir haben es geschafft, sein Weltbild etwas umzukrempeln und haben ihn zu einem ganz neuen Menschen gemacht.“ Der Sakkaku musste ihm ja nicht unbedingt unter die Nase reiben, dass er ihn erst foltern musste, ehe er einknickte. Das schreckte den Typen sicher auch nur unnötig ab und der Dunkelhaarige müsste schon wieder sein kostbares Chakra verschwenden. In diesem Fall war es ihm das nämlich nicht wert.
„Tja, kann vielleicht gut sein, dass er seine Meinung geändert hat, aber ich und meine Frau haben keine Verwendung für eine Freundschaft mit ihm. Der kann bleiben, wo der Pfeffer wächst! Natürlich ist es schade, dass unsere geliebte Tochter darunter leiden muss, aber sie wird es verstehen, wenn sie erst einmal merkt, was für Menschen ihr Freund und sein Vater sind!“ Irgendwie kamen sie hier nicht weiter. Wie war das noch gleich mit der Ehrlichkeit? „Du gehst mir echt unglaublich hart auf die Eier. Sag uns endlich dein scheiß Problem und wir kümmern uns darum.“ Ob er damit wohl deutlich genug gemacht hat, dass er keinen Bock mehr auf diese Farce hatte? Vermutlich, denn der Mann lachte kurz amüsiert auf und wandte sich dann wieder an den Sakkaku. „Mir gefällt ihre rüde und ehrliche Art. Hier wagt sich selten jemand, die Dinge beim Namen zu nennen. Ich denke, im Gegenzug kann ich genauso ehrlich zu Ihnen sein und Ihnen erzählen, wieso ein solcher Kleinkrieg zwischen den Familien herrscht.“ Er winkte einen Butler zu sich heran und sagte ihm, dass er gerne noch eine Tasse Tee hätte. Danach faltete er die Hände im Schoß zusammen und blickte die Genin abwechselnd an. „Also alles begann damit...“
 

Isuzu Himeko

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Beinahe hätte Hime verspasst, dass ihr Gastgeber nach überraschend kurzer Zeit eingetroffen war. Als es denn so weit war, erhob sie sich hastig und grüßte den Alten mit einer Verbeugung, ehe sie sich wieder setzte und verlegen an ihrem Tee nippte. Gewissermaßen war sie Froh darüber, dass Hebi das Gespräch übernahm, erinnerte sich jedoch trotzdem schmerzlich daran, dass sie das aus offensichtlichen Gründen eigentlich nicht mehr zulassen wollte. Immerhin beleidigte er den alten Mann nicht, der zumindest für heute zu den Netteren gehörte, mit denen sie heute zu tun gehabt hatte. Er gehörte offenbar zu den Wenigen, die heute keine seltsamen Kommentare über ihre Kleider fallen gelassen haben und ihr irgendwelche Dienste unterstellten. Aber eines setzte sich ungehindert auch bei diesem Herrn fort: Die Unselige Neigung, um den heißen Brei zu reden und sich zu zieren, mit den Tatsachen herauszurücken. Himeko wäre vermutlich nicht im Traum darauf gekommen, einfach direkt zu sagen, dass das für ihre Aufgabe ziemlich hinderlich war, aber ihr Partner war schließlich … einfach Hebi, und ließ sich da nicht lumpen. Sicherlich hätte sie sich ein wenig korrekter ausgedrückt und auch auf das eine oder andere Fäkalwort verzichtet … und vielleicht auch weniger genervt geklungen … und vielleicht auch gleich den Mund gehalten, aber wieder Erwarten schien seine mehr als nur direkte Vorgehensweise dem Herrn zu gefallen. 'Jetzt ist alles aus.' Hatte Himeko noch bei sich gedacht, als Hebi frei von jeder Scham anmerkte, worauf diese Ausweicherei ihm denn genau ging, aber wider allen Erwartungen hatte der Alte sie nicht gleich hinausgeworfen, sondern schlicht gelacht und sich lächelnd noch einen Tee hergeordert.

»… als er und ich«, begann er. Vermutlich sprach er von dem nicht ganz so netten Alten, der vermutlich noch immer reglos vor sich hin glotzend auf den Stufen seines Anwesens saß: »noch jung und knackig waren, hat uns noch eine durchaus tiefe Freundschaft verbunden. Wie das bei Jungs in einem bestimmten Alter eben war, verliebten wir uns auch ab und zu; und eines Tages dummerweise in dasselbe Mädchen.« Er ließ den Anfang sinken, und nahm den neuen Tee entgegen, von dem er gleich den ersten Schluck nahm. »Wir waren jung, unerfahren und, das darf ich inzwischen ohne Scham hinzufügen, ziemlich dumm. Lange Zeit haben wir uns beide nicht getraut, das Mädchen, um das es ging, anzusprechen und versuchten verzweifelt, uns dabei nicht als Konkurrenten zu sehen.« Es roch bereits jetzt nach einer tragischen Liebesgeschichte. Unbewusst rückte Himeko interessiert auf die Kante ihres Stuhls und stützte das Kinn auf ihren zusammengefalteten Händen ab. 'Aber es konnte sie doch nur einer haben.' »Aber, und das war uns natürlich klar, nur einer von uns beiden konnte sie haben!« 'Hä? Aber das hab ich doch gerade noch-' Ihr Gastgeber lachte laut auf »Könnt ihr euch das vorstellen? Am Ende waren wir beide so verzweifelt, dass wir die Würfel entscheiden ließen, wer sie denn endlich ansprechen sollte. Ich war nervös bis an die Halskrause, als ich gemerkt habe, dass ich als Sieger aus unserer Abmachung hervorgegangen war und all meinen Mut sammelte, sie endlich anzusprechen.« Himeko konnte förmlich spüren, dass ihre Spannung ob der Erzählung eine physische Form annahm, so angespannt war sie, als der Gesichtsausdruck des Erzählers gleich mehrere Nuancen ernster wurde: »Er hat den Ausgang unserer Abmachung immer respektiert. Zumindest habe ich das gedacht. Ich wurde eines Besseren belehrt, als ich mich entschied, ihr nach einigen Jahren endlich einen Antrag zu machen. Ich habe alles perfekt geplant, geprüft und nochmal abgesichert, und als der Moment beinahe da war, merkte ich erst, dass der Verlobungsring, den ich gekauft habe, nicht mehr an seinem Platz war!« Bei diesen Worten schlug der alte grimmig auf den schweren Holztisch, der seinerseits mit einem charakteristischen Scheppern antwortete, aber zum Glück noch an einem Stück blieb. »Natürlich habe ich deshalb den perfekten Moment für meinen Antrag verpasst. Und gerade, als alles vorbei war – ich den Antrag natürlich nicht vorgetragen habe – kommt dieser Idiot um die Ecke und hält mir den Ring hin?! Diese widerwärtige Kanalratte hat mir diesen Ring gestohlen sage ich! Gestohlen! War doch völlig klar, dass er versucht, meine Eheschließung mit ihr zu verhindern.«

Nach dem, was Hime von dem Anderen bisher mitbekommen hatte, war sie tatsächlich geneigt, dem Herrn, der jetzt vor ihr saß, glauben zu schenken, aber konnte sie sich das leisten? Nein, konnte sie nicht. Der Andere war sicher nicht gerade nett zu ihr gewesen und wäre vielleicht zu noch Schlimmerem fähig, als Leute zu beleidigen, aber hatten die zwei Ninjas irgendeinen Beweis? Den hatten sie selbstverständlich nicht. Innerlich seufzte Himeko, als sie an die unweigerliche Folge dachte. Unschlüssig starrte sie ihre leere Teetasse an und traute sich beinahe nicht, das Wort zu ergreifen. »I-ich kann Ihren Standpunkt ja verstehen. Aber ein bisschen hoffe ich, dass das nur ein Missverständnis sein könnte.« »Und was gibt es daran bitte zu missverstehen?« »Ähm, d-das weiß ich noch nicht, a-aber ich denke, wir sollten uns die Version von Ketaro-sans Vater auch anhören.« Es wurde still im Raum. Die Stille hielt lange an und wurde erst durch das Klirren der Teetasse ihres Gastgebers unterbrochen, der abrupt aufstand, ging und ihnen, ohne sich umzudrehen einige Worte zukommen ließ: »Was auch immer er euch erzählt, Halte ich für wenig glaubwürdig.« Die Brünette verstand auch dieses Statement sehr gut, hatte aber nicht wirklich eine Wahl, als die kleine Hoffnung nicht aufzugeben, die sie hatte, um vielleicht doch noch ein Happy End herbeizuführen.
 

Sakkaku Hebi

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Was für eine flache Story. Hatte es die nicht schon gefühlt 30 Mal in irgendwelchen Filmen gegeben? Und wieso musste Hebi sich mit dem Mist nun herumärgern? Dieser Schwachsinn war ja nicht einmal auch nur eine Sekunde lang seiner Aufmerksamkeit wert.
Wieder musste er sich fragen, ob Soragakure momentan zu wenig Ninja hatte, die sich um so einen Bullshit hätten kümmern können. Die Verwaltung sollte doch eigentlich wissen, dass er sich eines solchen Schwachsinns niemals annehmen würde. Aber wahrscheinlich war das auch der Grund, wieso er so wenige Informationen über den Auftrag an sich bekam. Hätte er im Vorfeld bereits über alles Bescheid gewusst, wäre er postwendend zu den Verantwortlichen gegangen, hätte das gute Stück Papier auf den Tisch geklatscht und sie gefragt, ob man ihnen ins Hirn geschissen hätte und was man sich einbilde, wer man sei, ihm sowas aufzutragen! Für Himeko schien diese Mission ja das Beste zu sein, was ihr jemals hätte passieren können, aber für ihn war sie nichts weiter als Folter, die aus Langeweile und Einfalt der Auftraggeber bestand.
Sein Unverständnis bestand jedoch nicht nur der Verwaltung und der Auftraggeber an sich gegenüber. Er konnte nicht einmal nachvollziehen, wieso man sich um eine Frau stritt, irgendwann sogar heulte, weil ein Ring abhanden gekommen ist. Nicht, dass er schwul, bi oder asexuell wäre, aber seiner Meinung nach existieren einfach viel zu wenige Menschen auf der Erde, die seiner würdig wären. Was sollte das werden, wenn sich die Dummen nun immer mehr und mehr vermehrten? Es ist doch schon schrecklich genug, wie es gerade ist. Nichtsdestotrotz bekam er Geld für den erfolgreichen Abschluss dieser Mission. Viel Geld. Da wollte er mal nichts sagen und es bei einem unverständlichen Kopfschütteln belassen, ehe er das Gespräch wieder aufnahm.
„Dann komm doch einfach mit, während wir noch einmal mit ihm plaudern. Scheinbar habt ihr seid der Sache ja nicht mehr miteinander gesprochen, sodass auf jeden Fall Erklärungsbedarf besteht. Mal ganz davon abgesehen, dass du seine Lügen direkt widerlegen könntest.“ Die drei Häuser weiter könnte er doch sicher zurücklegen, oder? „Pff, seh' ich gar nicht ein! Er hat den Fehler gemacht, also soll er zu mir kommen und nicht andersrum!“ Hebi musste sich gerade echt zusammenreißen, ihm jetzt keine reinzuhauen. „Verschwende meine Zeit nicht mit solch beschissenen Prioritäten. Mir ist es Latte, wer mit was angefangen hat und mich könnte es auch nicht weniger interessieren, wie eure bekloppten Familienverhältnisse später aussehen, aber solange ich mich um diesen bescheuerten Auftrag kümmern muss, habt ihr zu machen, was ich sage.“ Er würde ihnen das Leben zur Hölle machen, sollte er sein Geld nicht bekommen, soviel stand fest. Er ließ sich nicht von solchen Idioten auf der Nase herumtrampeln! „Außerdem gibt der Klügere immer nach, also schmeiß' den falschen Stolz mal schön über Bord, wenn du nicht der Behinderte sein willst. Denn der andere nette Herr wird unter Garantie hier erscheinen, wenn ich es sage.“ Hebi stand auf und blickte seinem Gegenüber noch einmal eindringlich in die Augen, während seine eigenen begannen, von einem schönen, dunklen Rot in ein helles, leuchtendes Orange überzugehen. „Dafür habe ich bereits gesorgt, glaub mir.“ Erst jetzt verstand der komische Typ, dass mit dem Genin nicht zu spaßen war und auch die Erkenntnis, dass der Streit schon so weit zurücklag, dass er Schnee von vor 30 Jahren war, holte ihn so allmählich ein. Dazu wollte er auch wirklich nicht derjenige sein, der am Ende "der Behinderte" wäre. „Sie haben wohl recht“, entgegnete er dem Sakkaku also leicht zögerlich, weil er doch schon ein wenig Angst vor dem Jungen hatte (es war einfach unheilvoll, wenn irgendwelche Augen plötzlich ihre Farbe änderten und das Innere begann, sich ineinander und in laufenden Bewegungen zu vermischen) und stand auf, um mit den Genin zusammen das Haus zu verlassen und auf die Straßen zu watscheln. Dass man aber immer erst allen irgendwie drohen musste, ehe sie hörten...
 

Isuzu Himeko

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Es war eigentlich nicht zu bestreiten, dass ihr Gastgeber sich nicht die Blöße geben wollte, bei einem vermeintlichen Dieb zu Kreuze zu kriechen, aber ihm zumindest einmal zuzuhören war auch nicht falsch. Zumal Himeko den Eindruck hatte, dass das seit jenem Vorfall, der diesen Konflikt vermutlich ins Rollen gebracht hatte, noch nicht ein einziges Mal unter kontrollierten Umständen der Fall gewesen sein könnte. Dass ihr Partner sich auch hier wieder als mehr als bereit erwies, zu drastischen Mitteln zu greifen, nahm Himeko widerwillig zur Kenntnis und hakte dies unter Dingen, mit denen sie nichts zu tun haben wollte ab. Inzwischen war das Mädchen mehr als froh, wenn diese Aufgabe zu Ende war und es hegte indes nicht wenig Hoffnung, dass dies ihre Letzte Begegnung mit diesem Kerl war. Wenn sie keine Wahl hätte – und das wäre ziemlich sicher – würde sie natürlich wieder einen Auftrag mit ihm erledigen. Aber freiwillig wäre in dem Fall sicher etwas ganz anderes. Die Art, wie ihr Partner die Meinung des Alten geändert hatte, vermutlich war es eine ganz Ähnliche, wie sie auch bei dem Anderen vorher zum Einsatz gekommen war, hielt Himeko für zur Gänze unpassend, entschied sich aber dagegen, dazu auch nur eine Silbe zu verlieren. Die Folge war jedenfalls, dass sie nicht zu zweit, sondern zu dritt zurück zum Haus des nicht ganz so netten Alten gingen, wobei Hime versuchte, sich stets zwischen Hebi und ihrem Begleiter aufzuhalten … nur für den Fall.
Das Opfer von Hebis Genjutsu hatte sich zwar bei Weitem noch nicht wieder gefangen, es jedoch in der Zwischenzeit geschafft, die Stufen zu räumen und sich auf einer langen Holzbank niederzulassen, die etwas abseits des Einfahrtsweges stand. Erneut durchzuckte Himeko ein Stich des Mitleids, als sie diese Elendsgestalt nochmals ansah. »V-verzeihung?« Fragte sie leise und ganz, ganz vorsichtig. Dennoch zuckte der Angesprochene furchtbar zusammen, hob den Blick und sah sie entgeistert an. Hime postierte sich langsam genau zwischen der Elendsgestalt und Hebi; damit hoffte sie, zumindest ein bisschen aus der Anspannung dieses armen Häufleins zu nehmen, das bebend auf der Bank saß und sie noch immer einfach nur anstarrte. Leider nahm ihr Begleiter ihr das Folgende ab, bevor das Mädchen den verängstigten Mann hatte beruhigen können. »Die Zeit ist gekommen, endlich Rede und Antwort zu stehen, Kojiro! Ich weiß schon, dass du es damals nicht ertragen hast, dass ich sie heiraten wollte, aber wieso hast du mir ausgerechnet den Ring gestohlen? « Der Zustand des Herrn, der offenbar Kojiro hieß, interessierte den Alten offenbar wenig »Antworte mir!« Kojiro reagierte nicht; nicht sofort, er seufzte tief und haderte offensichtlich mit sich, ob er dieses leidige Thema überhaupt nochmal anschneiden sollte. Letztendlich würde er aus dieser Situation nicht so einfach heraus kommen und das wusste er ganz genau: »Hab ich dir damals nicht gesagt, dass ich dich nicht bestohlen habe Kosuke?« Der Andere blieb hart: »Und warum sollte ich dir glauben? War es nicht viel eher so, als dass du mit meinem Antrag nicht einverstanden warst und ihn deshalb verhindern wolltest?« Es wurde still vor dem Anwesen Kojiros, der noch immer alle Mühe hatte, seine Gedanken beisammen zu halten. Was auch immer Hebi ihm in diesem Genjutsu gezeigt hatte, konnte nicht ohne gewesen sein. »Kosuke. Dein Onkel. Dein Onkel hat mich damals mit dem Ring hinter dir her geschickt! Du hattest ihn doch daheim liegen lassen. Erinnerst du dich nicht, dass ich auf dem Weg zu dem Ort zwangsläufig an deinem Elternhaus vorbei musste? Als ich dort ankam, wollte dein Onkel gerade aufbrechen, weil du den Ring auf der Flurkommode hast liegen lassen.« Gesetzt dem Fall, Kojiro hätte Recht, müsste dieser Onkel die Wahrheit ja gekannt haben und irgendwie darauf aufmerksam gemacht haben. Hatte er das denn?
 

Sakkaku Hebi

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So ein Scheiß ist dem Sakkaku ja noch nie untergekommen! Jetzt standen sie also hier, weil der Idiot seinen eigenen Verlobungsring vergessen hatte? Was stimmte denn nicht mit dem!? Und deswegen keiften sie sich auch noch über 30 Jahre hinweg an, waren verbittert bis zum Gehtnichtmehr und schafften es dann noch, ihren Kindern das Leben zur Hölle zu machen. Im Grunde war es Hebi ja egal, ob sich die Leute stritten oder feierte dies auch noch, aber wenn man ihm auch noch auftrug, den Scheiß wieder gerade zu beigen, dann platzte ihm der Arsch. Es wäre nur halb so schlimm, wenn der Plot nur ein ganz kleines Bisschen Spannung gehabt hätte, aber das hier war flacher als so manch weibliche Brust. Da musste man sich ja die Blöße geben.

Wenigstens konnte man Kosuke ansehen, dass es ihm so allmählich dämmerte. Nur langsam setzte sich das Puzzle in seinem Kopf zusammen, doch als es dann fertig beisammen war und jedes Stück an seinem rechtmäßigen Platz steckte, konnte man die Erkenntnis in seinem Gesicht einfach nicht mehr verwechseln - er hatte einen schrecklichen Fehler gemacht. „All die Jahre dachte ich, dass du...“, sagte Kotaru und setzt sich neben Kojiro auf die Bank. „Aber wieso hast du nie etwas gesagt!?“ „Wie denn? Du hast mich ja nie zu Wort kommen lassen und bist ständig abgerauscht, wenn ich es dir erklären wollte.“ Fehlte nur noch, dass sie gleich anfingen zu heulen. „Es tut mir so leid. Hätte ich die Wahrheit nur früher erkannt.“ Es war komisch, dass er ihm auf einmal glaubte und noch kein Satz bezüglich des bösen Onkels gefallen war, aber Hebi war froh, dass sie sich nicht auch noch darum kümmern müssen. Ihr Auftrag war damit so gut wie beendet und nur noch der Auftraggeber selbst musste von dem Erfolg in Kenntnis gesetzt werden. „Ich störe die Prinzessinnen ja nur ungern bei ihrem Teekränzchen, aber wir müssen so langsam zu euren Kindern und Bescheid geben, dass ihr wieder Freundinnen seid. Wäre am besten, wenn ihr da gleich mitkommt.“ Der eine lachte über die Wortwahl des Sakkaku, während der andere ihn wieder nur wie versteinert anschaute – scheinbar hatte er noch immer entsetzliche Angst vor dem Jungen. Wer konnte es ihm verübeln? Genjutsu konnten echt verdammt grausam sein. Da machte es keinen Unterschied, ob sie von einem 16jährigen kamen oder nicht.

Tbc: Anwesen der Familie Iharo
 
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