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Die weiße Residenz von Hyuuga Mari

Hyuuga Mari

Chuunin
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Das hörte sich ja nicht wirklich gut an. Natürlich, man hätte Mari nun vorwerfen können, dass sie mit ihren ganzen Überlegungen vollkommen übertrieb. War doch nicht so ungewöhnlich, wenn der Herr des Hauses eine kleine Konversation mit seinem Besuch pflegen wollte? Eben doch. Und genau das wusste die 16-Jährige auch. Es passte sogar rein prinzipiell überhaupt nicht in das Bild, dass die Braunhaarige bisher von ihrem Vater gehabt hatte. Sie musste demnach alles neu ordnen, um sich ein Bild davon machen zu können, was Shirou von Hei gewollt hatte. Aber Moment... machte sie sich vielleicht nur so viele Sorgen, weil sie eine Befürchtung hatte, eine Ahnung, was der ältere Herr hatte sagen wollen? Wäre schon bitter, wenn der eigene Vater es zuerst aussprach, bevor die Hyuuga selbst sich überhaupt darüber hatte im Klaren werden können. Sie schüttelte innerlich den Kopf, ordnete ihre Gedanken. So schwer es auch umzusetzen war, sie musste aufhören, so viel darüber nachzudenken. Sie würde zu keinem Schluss kommen, nur Vermutungen, die sicherlich nicht gut waren. Bevor Shirou wieder auftauchte, konnte die 16-Jährige keine Gewissheit einholen. „Wenn es wichtig war, bin ich mir sicher, dass mein Vater sich erneut melden wird.“ Und so zuckte auch Mari mit den Schultern und versuchte, das Thema damit erst einmal ruhen zu lassen. War besser so, da war sie sich sicher. Auf die weiteren Worte hin musste die Hyuuga doch glatt ein wenig grinsen. Es stimmte, Hei kannte sie mittlerweile fast zwei Jahre, in denen die Jugendlichen nicht wenig Zeit miteinander verbracht hatten. Trotzdem – gewohnt, dass jemand so mit ihr sprach, war die Kunoichi nicht. Fühlte sich weiterhin merkwürdig an, aber auf gar keinen Fall schlecht. „Da hast du vielleicht sogar recht“, gab sie ebenso offen zu, wie der Tatsumaki es auch angesprochen hat. Dann zuckte sie mit den Schultern. „Verpflichtungen habe ich dennoch. Und dazu gehört auch, alles im Blick zu haben, was meinem Hause in irgendeiner Weise einen schlechten Ruf geben könnte. Und dem dann selbstverständlich entsprechend entgegen zu wirken. Seien es auch so kleine Sache wie eine Wette...“ So, wie Mari ihren Satz beendete, hörte es sich so an, als sollte da noch eine Ergänzung kommen, als sei der Satz damit nicht vollständig... doch dann wiederholte sie „... wie eine Wette.“ und betonte dabei auch das Satzzeichen, wodurch ihre Stimme entsprechend tiefer wurde am Ende. Was sie noch hatte sagen wollen? Eine Wette unter Freunden. Doch gab es da zwei Probleme – erstens hatte sie den Suna-Nin noch nie in dem Sinne wörtlich als ihren Freund betitelt, zum Anderen war sie sich selbst nicht sicher, ob sie ihn wirklich 'nur' als Freund ansah. Allgemein wusste die Hyuuga momentan nicht so recht, was sie von Hei hielt... und bevor sie sich irgendwie verplapperte oder etwas sagte, was sie gar nicht so meinte, hielt sie sich lieber zurück. „Hättest du deine Jutsu innerhalb des Feuerreiches einstudiert, wären deine Fähigkeiten sicherlich die längste Zeit ein .. Geheimnis.. gewesen.“ Tatsache. Mari war – was das anging – wirklich nicht mehr nachtragend. Sie wusste zwar, dass sich ihre Ansichten und jene des Suna-Nins immer noch unterschieden, doch mittlerweile versuchte sie, jene des Kollegen einfach zu respektieren. Und ihn nicht dazu zu zwingen, den Leuten etwas zu erzählen, was er nicht wollte. Ganz davon ab, dass sie ihn dazu sowieso nicht 'zwingen' konnte.

Oh, aber jetzt ging es doch noch auf ein sehr interessantes Thema über. Der Partner fragte tatsächlich nach, wie die Hyuuga-Techniken funktionierten? Wie es möglich war, sein Chakra außerhalb des Körpers so zu materialisieren, dass man damit ernsthaften Schaden anrichten konnte? Gewagt, was der 16-Jährige hier machte, denn auch er sollte wissen, dass es streng geheime und claninterne Dinge gab, die ein Außenstehender so nicht wissen durfte. Gut, Mari vermutete, dass der Suna-Nin darüber wenig nachdachte und schlicht damit rechnete, dass man ihn schon darauf aufmerksam machen würde, wenn er irgendwo seine Nase zu tief hinein stecken würde. Stimmte so ja auch. „Dieses Hyuuga-Sein.. wie nett ausgedrückt.“ Die Kunoichi hatte nicht vor, überhaupt keine Antworten zu geben. Sie wusste, dass Hei alles, was er hörte, sicherlich nicht sofort hinaus posaunte. Außerdem gab es Dinge, die er – und auch jeder andere Nicht-Hyuuga – nicht lernen konnte. Egal, wie weit das Wissen ausgereift war, was dies anging, waren die Fähigkeiten ihres Clans gesichert. „Sicherlich ist deine Chakrakontrolle sehr ausgereift, wenn du einfach so eine ganze Wüste entstehen lassen kannst. Die Techniken, die ich einsetze, basieren auch größtenteils auf meiner Chakrakontrolle, ebenfalls richtig.“ Das Mädchen streckte ihre Hand nach vorne aus, sodass ihre Handfläche nach oben zeigte. Es dauerte keine zwei Sekunden, da bildete sich eine sichtbar bläuliche Sammlung von Chakra dort, die jedoch sehr schnell wirkliche Formen annahm, schlussendlich sogar – konnte man das als Kunst bezeichnen? – zwei Menschen darstellte, die sich einen Ball zuwarfen. Alles nicht allzu groß, aber wirklich sehr gut erkennbar. „So lernen wir, mit unserem Chakra außerhalb des Körpers umzugehen. Es ist im Prinzip die erste Technik, die ein Hyuuga erlernt – natürlich nicht sofort so ausgereift, wie ich es dir hier zeigen kann.“ Die Handfläche wurde mit einer einzigen Bewegung geschlossen und das kleine Schauspiel aus Chakra verschwand. „Wie so ziemlich alles, hängt diese Fähigkeit mit den Genen zusammen. Ich könnte eine noch so gute Chakrakontrolle und auch -menge haben... ich könnte niemals Sand bewegen oder Holz erschaffen. Wir sind kein Clan wie beispielsweise die Nara. Diese besitzen Jutsu, die rein theoretisch jeder erlernen kann – die aber gerade deshalb unter strengen Verschluss gehalten werden.“ Mari dachte nach, musste mit den Schultern zucken. Sie wusste nicht, wie sie es besser erklären sollte... vielleicht aber auch, weil sie es selbst nicht besser wusste. „Vielleicht haben wir von Geburt an eine besondere Art von Chakra. Oder – was meine persönliche Vermutung ist – es hängt einfach mit dem Byakugan zusammen. Denn erst zusammen mit meinen Augen entfalten meine Jutsu ihre eigentlich verheerende Wirkung.“ Doch wo wir schon bei dem Thema waren... es war eigentlich auch sehr interessant zu erfahren, wie der Tatsumaki es gerlernt hatte, seine Techniken einzusetzen. So an sich musste er es schwerer gehabt haben als die Hyuuga, denn sie hatte zumindest Verwandte, die sie nach Hilfe fragen konnte. Und sie hatte seit jeher gewusst, was ihr Kekkei Genkai und irgendwie auch ihre 'Bestimmung' – groß ausgedrückt – gewesen war. „Wie hast du denn gelernt, den Sand zu kontrollieren? Das könnte ich ja auch niemals, egal wie hoch die Kontrolle über mein Chakra ist. Deine restliche Familie kann das nicht? Ihr seid ja kein Clan. Wie kann man so etwas ohne Lehrer beherrschen?“
 

Tatsumaki Hei

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Hei schmunzelte leicht. Geheimnis, naja. Er machte in dem Sinne kein Geheimnis darum, er sagte es nur niemandem. Wenn jemand direkt fragte, war das was anderes… aber wirklich, man musste ja nicht posaunen. Hei war kein Angeber, jedenfalls normalerweise nicht. Andererseits hatte Mari natürlich Recht – trotzdem. Immerhin hatte sie ihn soweit überzeugen können, dass er der Meinung war, wenigstens Teamleiter auf einer Mission sollten wissen, was für Fähigkeiten er Ihnen eventuell zur Verfügung stellen konnte. Was das andere anging: Er hoffte einfach mal nicht, dass Papa Hyuuga noch einmal auf ihn zukam – simpel, weil er nicht wusste, wie er dem älteren Shinobi begegnen sollte. Es war so, als würde man mit einem Vorgesetzten reden – letztlich war der ältere Mann nicht nur älter, sondern auch erfahrener und stärker. Ergo so etwas wie eine Instanz, der Hei gehorchen musste, hierarchisch gesehen. Andererseits war er ihm wenigstens keine Rechenschaft schuldig… der junge Mann seufzte lautlos und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die braunhaarige junge Frau vor ihm. Mari war das wichtige hier; Nicht ihr paranoider Vater. Oder vielleicht auch nur scharfsichtiger Vater? Nicht nur interessiert, sondern auch erstaunt betrachtete der Wüstensohn die kleine Demonstration von Mari ihrer Techniken betreffend, betrachtete die kleine Chakraansammlung neugierig und fragte sich, ob er so etwas auch konnte. Chakra konzentrieren, auch außerhalb seines Körpers, konnte er ja auch. Aber solche Figuren erschaffen? Wahrscheinlich nicht, dafür war sein Chakra zu objektbezogen. Nichtsdestotrotz interessant und vielleicht ja auch nützlich. Nachdenklich legte der junge Mann, der was so etwas anging irgendwie schon ein Forscher war, eine Hand an sein Kinn, kratzte sich dann am Kopf und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, ließ sich die bekommenen Informationen durch den Kopf gehen, hin und zurück, speicherte ab, legte um, verschob und registrierte. Er hatte schon viel über Techniken gelesen, kannte zumindest theoretisch alles, was es über Ninjutsu in öffentlich zugänglichen Quellen zu wissen gab, aber das? Nein, das waren Interna. Ergo: Da, wo es interessant war. Aber Mari konterte geschickt mit einer Gegenfrage, die ihm ein leises Lachen entlockte. Auch er hatte nichts dagegen, der jungen Frau zu antworten, war sie doch eine der wenigen Personen, mit der er überhaupt über sein Bluterbe sprach… und vielleicht auch sprechen wollte. Eins musste er aber trotzdem loswerden. „Ich dachte, das Byakugan ist einfach nur ein Doujutsu und hat nichts mit dem Chakra zu tun. Also… besondere Augen halt. Oder lassen die sich nur mithilfe von Hyuuga-Chakra aktivieren? Gibt es darüber Erkenntnisse?“ Er fragte vielleicht wie ein Wissenschaftler, aber das interessierte ihn wirklich. Nicht umsonst gab es etliche Geschichten darüber, dass versuchte wurde, einem Hyuuga seine Augen zu nehmen, dafür gab es, soweit er wusste, ja auch die Nebenfamilie; Und ihre letzte Mission war ja nun auch das Beispiel schlechthin. „Und es gibt ja viele Techniken, die auch so Chakra außerhalb des Körpers konzentrieren. Irgendetwas in dir muss da anders sein…“ Nachdenklich legte der Tatsumaki seinen Kopf in den Nacken, breitete dann seine Arme aus.

„Beherrschen ist ein Wort, welches ich nie verwenden würde. Ich kann ihn benutzen, ja, aber der Sand wird von mir nicht beherrscht. Das würde ein Verständnis voraussetzen, welchem ich momentan nur hinterherjage. Bisher ist mir nicht gelungen, wirklich zum Grund dieser Technik zu gelangen. Ich habe einige Vermutungen, wie sich dieses Erbe in mir verfestigt hat und welche Auswirkungen es gehabt hat… aber nein, du hast Recht. Meine Familie hat nichts dergleichen. Die Sandkontrolle kommt unverhältnismäßig selten in Suna vor, scheinbar willkürlich, soweit ich weiß. Es ist nicht wirklich ein oft besprochenes Thema… wenn auch die Erinnerung an die Kazekage natürlich noch ‚relativ‘ frisch ist. Mein Tipp ist, dass über tausende Ecken ein Gen der Familie der Kazekage in vielen Bewohnern von Suna überlebt hat. Vielleicht vor etlichen Generationen, aber unter bestimmten Umständen tritt es zutage…“ Kurz schwieg er, schmunzelte. „Tut mir Leid, ich langweile dich. Also: ich habe mir alles selbst beigebracht. Ich kenne niemanden, der diese Techniken beherrscht; Also musste ich mir durch andauerndes Versagen und Ausprobieren selbst die Techniken erschaffen, die ich kann. Fakt ist allerdings, dass der Sand gewisse… Eigenarten hat, die ihn prädestinieren, bestimmte Formen anzunehmen. Es ist schwer zu erklären, aber Sabaku Kyû, welche ich nach Vorbild des Godaime Kazekage geformt habe, war nahezu einfach zu erschaffen. Vielleicht hat dieses Gen ja auch so eine Art Gedächtnis.“ Hei konnte nicht aufhören! Das war ja schlimm. Bestimmt schlief Mari gleich ein. Aber das wollte der junge Mann unter allen Umständen verhindern, hielt die Hand ähnlich wie Mari eben und stampfte auf den Boden. Aus der ganzen Umgebung hoben sich die Sandpartikel, es waren nicht besonders viele, aber doch genug, um eine fußballgroße Kugel aus Sand über seiner Hand schweben zu lassen. Fast schien es, als würde der Sand pulsieren, war nicht still, sondern kreiste sanft um seine eigene Achse, drehte sich und ruhte nicht. „Sand ist langsam. Langsamer jedenfalls als Katon… aber es entfaltet eine Kraft, defensiv wie offensiv, die sich mit vielem messen kann und sehr viel Schaden anrichten kann. Arbeiten muss man mit Druck.“ Kurz schwieg er, zog eine Grimasse. „Shinji könnte dir etwas davon erzählen, aber es sollte von ihm nichts übrig geblieben sein. Unabhängig davon… ich habe etwas entdeckt, aber ich weiß nicht, ob es sich verwenden lässt. Es ist sehr anstrengend und chakraintensiv… momentan noch. Das funktioniert erst seit kurzem, irgendwie…“ Der Wüstensohn hielt seine Hand mit der Sandkugel vor sich, hielt die andere Hand darüber. „Die eine Hand das Sandchakra, die andere Feuerchakra“, murmelte er, schloss kurz die Augen, pumpte dann Feuerchakra durch seinen Kreislauf und drückte die Hände zusammen – so weit es ging. Der Sandball fing an zu glühen, erst ein wenig, dann immer heller und heißer – man konnte die Hitze spüren, die davon ausging. Langsam schrumpfte das Gebilde, und zwischen den Händen des jungen Mannes schwebte ein viel kleinerer, gleißender Ball. „Glas“, meinte er und atmete kontrolliert aus. „In der Form komplett unnütz, aber mit ein, zwei Jahren Arbeit vielleicht zu etwas zu gebrauchen. Momentan ist es formbar… versuch doch einmal, dein Chakra mit dieser Technik von eben hineinzuleiten und dem Ball eine Form zu geben“, bot er an und lächelte sie fröhlich an. Man merkte, dass er Experimente wie so etwas mochte.
 

Hyuuga Mari

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Da hatte alles mit einer Wette angefangen, war übergegangen zu einem gemeinsamen Essen innerhalb der Familie Hyuuga und endete nun in einem Gespräch über die Bluterben der beiden Jugendlichen. Hätte das jemand ahnen können? Doch Mari hatte mittlerweile keine Probleme mehr, mit dem Tatsumaki über solche Dinge zu reden, über ihre Fähigkeiten und ihre Familie. Sie wusste schließlich, dass sie ihm vertrauen konnte, nicht? Nachdem sie ihre kleine zur Schaustellung der Grundjutsu beendet hatte, konnte sie dem Statement Heis folgen, zuckte allerdings nur mit den Schultern. „Ich bin mir nicht sicher, wie das Byakugan sich in einem fremden Körper verhalten würde.“ Die Braunhaarige dachte einen Moment nach, dann fiel ihr allerdings eine Kleinigkeit ein. Hatte sie da nicht doch einmal etwas mitbekommen? „Hm. Ich kenne eine Geschichte, einen bekannten Fall, in dem der Diebstahl des Doujutsus gelungen sein soll. Vor langer Zeit, versteht sich. Wenn ich mich richtig erinnere, wird da überliefert, dass das Byakugan von dem Fremden verdeckt getragen werden musste, da er unfähig war, es vom aktiven in den inaktiven Zustand zurückzuversetzen und es sonst durchgehend sein Chakra gefressen hätte. Keine Ahnung, ob das wirklich stimmt.. ich kenne es aus keinen anerkannten Schriften, sondern eher als mündliche Überlieferung.“ Viel mehr konnte das Weißauge dann auch nicht helfen. Wenn die Geschichte stimmte, dann hing die Fähigkeit der Aktivierung tatsächlich mit dem speziellen Chakra der Hyuuga zusammen. Da das Byakugan allerdings mit größter Mühe geschützt wurde, gab es darüber keine genauen Informationen. „Natürlich wird bei uns Hyuuga auch noch über die in der Vergangenheit ausgestorbenen Uchiha gesprochen, früher mit ihrem Doujutsu direkte Konkurrenten meines Clans. Dort gab es sogar offizielle Berichte über Augen, die in einem fremden Körper getragen wurden. Sie mussten verdeckt getragen werden, da auch dort die Fähigkeit, das Doujutsu zu inaktivieren und aktivieren, nicht vorhanden war.“ Erneut zuckte sie mit den Schultern. „Das würde sich mit der mündlich überlieferten Geschichte der Hyuuga überschneiden.“

So viel dazu. Mehr konnte die 16-Jährige nicht beitragen, selbst wenn sie es gerne gewollt hätte. Ob das dem Suna-Nin in seinen gedanklichen Nachforschungen helfen würde, wusste sie nicht – doch einen kleinen Anstoß würde es wohl geben. Vermutungen waren immerhin besser, als gar keine Ansätze. Danach fing der Schwarzhaarige an, über seine eigenen Fähigkeiten zu sprechen und mit einer Vorführung seine Aussagen zu untermauern. Was? Er hatte Angst, dass er die junge Frau mit seinen Erzählungen einschläferte? Also bitte, was hielt man hier von der Hyuuga? Viel eher hörte sie schweigend und aufmerksam zu, denn sie hatte selbst die Frage gestellt und war froh darüber, eine Antwort zu erhalten. Zuerst sah sie sich die Sandkugel an, folgte dann dem Hinzuführen des Katon-Chakras und hob eine Augenbraue an, als daraus doch tatsächlich ein gläserner Ball entstand. Was sie hierbei dachte? Unwichtig. Vielleicht auch gar nichts. Jedenfalls lösten sich ihre Seelenspiegel von der – halben – Ninjutsu und sahen direkt in die blauen Augen des Tatsumakis. „Elemente außerhalb des Körpers verbinden. Interessant.“ Zumindest versuchte die Braunhaarige, ein Pokerface zu bewahren, auch wenn sie mehr als nur beeindruckt war. Noch nie hatte sie davon gehört, dass solche Experimente geglückt waren. Geschweige denn einer Vorführung in dieser Art zusehen können. Es war natürlich erst der Anfang, doch wenn Hei eifrig weiter an dieser Fähigkeit arbeiten würde – wer konnte schon sagen, was für Ninjutsu er erschaffen könnte. Aus einem ganz neuen Element, Glas. Wie schwächlich der Tatsumaki von seinem Körperbau her auch schien, er war ein hervorragender Ninjutsuka – mit noch einer Menge mehr Potenzial, das sich über die nächsten Jahre zeigen würde. Ohne große Widerworte zu geben, legte die Hyuuga eine Hand – nur ein kleines Stück weit entfernt – an die gläserne Kugel und begann dann damit, ihre Jutsu, die sie eben bereits vorgeführt hatte, erneut anzuwenden. Einen kleinen Stern wollte sie formen – ob sie dadurch auch die Struktur des Glases verändern könnte? Es war doch eine ganze Menge mehr Konzentration nötig, denn im Gegensatz zu der vorherigen Vorführung gab es nun einen Widerstand, das neu erschaffene Glas, welches mithilfe des Chakras geformt werden sollte. Das war natürlich schwerer, als die Fähigkeiten nur mit frischer Luft umgeben vorzuführen. Auch nach außen konnte dies erkannt werden, denn entgegen der eventuellen Erwartungen begann das Glas nicht sofort damit, sich zu verformen und der Gesichtsausdruck der Hyuuga wurde sogar ein Stückchen verbissener, als sie merkte, dass sie noch eine Ecke mehr Chakra verwenden müsste. Doch dann – aha aha – der erste Ansatz eines Sternes. Aus der gläsernen Kugel stießen zwei, drei, vier, fünf kleine Spitzen hervor, die vielleicht zu erkennen gaben, an was sich Mari da in Wirklichkeit versucht hatte. Sie löste ihre Hand wieder, beendete die Chakrakontrolle und sah sich das Resultat mit ihren weißen Seelenspiegel ein wenig genauer an. Hm. Sah zwar eher nach einem verkrüppelten Stern aus, der einen zu großen Bauch angefressen hatte – aber für den ersten Versuch doch gar nicht einmal so schlecht. „Hm. Ein ganz besonderer Stern?“, lächelte die 16-Jährige doch glatt, als sie wieder in die blauen Augen des Kollegen sah. „Ist an sich eine ganz schöne Idee... aber eine wirklich sinnvolle Verwendung dieser Kombination fällt mir noch nicht ein. Außer wir wollen irgendeine Glasbläserei aufmachen.“ Okay, der war echt schlecht. Und das wusste die Hyuuga auch – aber vollkommen Unrecht hatte sie auch wieder nicht.
 
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Tatsumaki Hei

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Mari konnte es natürlich nicht wissen, aber Hei freute sich ziemlich darüber, dass sie ihm zuhörte. Wenn man es mal nüchtern betrachtete, auch wenn es ein wenig melodramatisch klang: Er hatte bisher praktisch niemanden ‚zum reden‘ gehabt. So oder so war er, wenn nicht auf Job oder Mission, alleine zuhause, dachte nach, wälzte Bücher, lernte, experimentierte. Aber ein wirklicher Austausch hatte außerhalb von offiziellen Aufträgen in dem Sinne noch nicht stattgefunden – wenn man von kleinen Intermezzos mit Kollegen absah. Bei denen hatte er allerdings nie über solche Dinge gesprochen, einfach auch, weil es vielleicht ganz interessant war, so ein Bluterbe zu betrachten, aber ein wirkliches Gespräch darüber war nie zustande gekommen. Der junge Mann erlebte hier also etwas für ihn sehr schönes, nämlich die simple Tatsache, dass jemand ihm zuhörte und sich darüber Gedanken machte, was er sagte. Sozusagen auch weiterführend, nicht nur zur Kenntnisnahme, sondern auch zur weiteren Verarbeitung. Und auch eigener Input, wie er von der Hyuuga kam, war in der Tiefe noch nicht vorgekommen. Alles Informationen, die er verarbeiten konnte, speichern konnte, aber wenn man ehrlich war, war das noch nicht alles. Es freute ihn vermutlich auch einfach, dass es ausgerechnet Mari war, mit der er hier war, nicht jemand anderes. Was der Unterschied war? Wusste Hei auch nicht so genau. Irgendwas im Gefühl war anders, die Luft, sozusagen, Atmosphäre. Beschreiben konnte er das nicht und die Frage war natürlich auch, ob er das überhaupt wollte. Wenn man so etwas für sich persönlich nämlich verbindlich feststellte und damit auch irgendwie eingestand, nun, dann war man daran auch gebunden. Und vielleicht war da ja noch so die kleine, aber sehr intensive Angst, dass das nicht gut ging. Alles, sozusagen. Der junge Mann stand also dort, hielt mit einigem Aufwand den Glasball aufrecht und wartete darauf, dass Mari etwas tat. Fakt war, dass der Aufwand, den er brauchte, um so eine Glas’jutsu‘ - was ja eigentlich auch nur eine Beschreibung für die Verbindung von eine Seite Sand, eine Seite Feuer war – aufrecht zu erhalten, sich immer noch als enorm präsentierte. Als er das erste Mal versucht hatte, so etwas aufrecht zu erhalten, war ihm die Kunst quasi um die Ohren geflogen. Zurückgeblieben war ein glasiger Fleck irgendwo im Wald… wo ihn vermutlich nie jemand sehen würde. „Ist nicht einfach. Beim ersten Mal ist es mir fast außer Kontrolle geraten“, gab der Tatsumaki zu, während das Chakra nicht so schnell wie am Anfang, trotzdem aber unaufhörlich aus ihm heraus floss. Das Problem: Die Kugel musste kontinuierlich mit Katon-Chakra vollgepumpt werden, um nicht auszukühlen. Aber vor Mari wollte sich Hei keine Schwäche erlauben, also machte er weiter und wartete, bis die Hyuuga selbst Hand anlegte – was dann ja auch endlich passierte. Es war ein ziemlich seltsames Gefühl, wenn er ehrlich war. Irgendwie war der Ball ja auch ein Teil von ihm, und die junge Frau tat ihr Bestes, um ihn quasi in die Hand zu bekommen. Während ihr Chakra hineinfloss, merkte Hei, dass seines momentan noch so übermächtig war, dass eine Verformung nicht zustande kommen würde. Dann aber drückte die Hyuuga mehr ihres seltsam weiß wirkenden Chakras in den Ball, der jetzt tatsächlich so etwas wie Spitzen bekam. Verwundert betrachtete Hei den Ball, vergaß darüber die Anstrengung ganz. Es funktionierte! Jedenfalls im Ansatz, und das beim ersten Mal! Wenn das mal kein Erfolg war – er grinste über das ganze Gesicht, erfreute sich an dem Ergebnis, während er seine Chakrazufuhr zurückschraubte, um dem Stern die Form nicht gleich wieder zu nehmen. Langsam kühlte das Bildnis aus, und tatsächlich war ein kleiner, dicker Glasstern entstanden, der nicht perfekt klar war – falsche Zutaten – aber trotzdem einen gewissen Glanz besaß.

Der Ninjutsuka lachte leise. „Ich finde, es ist ein besonderer Stern, und ganz im positivem Sinne. Es ist unfassbar, dass das sofort geklappt hat. Unsere Chakraströme - oder wie auch immer – müssen sich schon aneinander gewöhnt haben oder so… selbst bei meinen Selbstversuchen klappte das nicht reibungslos, wo es nur ums Schmelzen ging. Vielleicht sollte mir das zu denken geben. Jedenfalls: Für das erste Mal ein wirklicher Erfolg. Das macht mich irgendwie glücklich“, meinte Hei und lächelte breit, betrachtete den Stern genauer. „… Nun, es ist natürlich noch nicht ausgereift, aber man kann es sich ja merken. Im Notfall kann man vielleicht etwas damit anfangen oder halt etwas entwickeln. Abgesehen davon: Welche Glasbläserei kann schon von sich behaupten, quasi ohne das Blasen zu arbeiten? Wir könnten sicherlich viel Geld damit verdienen… aber das ist ja sowieso dein geringstes Problem.“ Schmunzelnd hielt er den Stern hoch, der sich mit zunehmender Kühle noch ein wenig aufklarte. Vielleicht musste er daran arbeiten, die ‚Zutaten‘ genauer herauszufiltern. Sand war nicht gleich Sand, das wusste Hei, aber welcher Sand genau machte gutes Glas? Wusste er nicht. Aber das Glas brach in dieser Form das Licht leicht, wodurch auf seinem Gesicht ein paar bunte Flecken erschienen. „Vielleicht behalte ich ihn, als Andenken an diesen Tag“, meinte er grinsend, sah in die weißen Augen der Hyuuga. „Der Tag, an dem Ich bei Hyuuga Mari zu Tisch war. Klingt wie der Titel einer Komödie, nicht?“ Nachdenklich spielte er ein wenig mit dem Stern herum, überlegte, was er noch sagen konnte. Sein Kopf war noch ein wenig mit dem Stern beschäftigt und mit der Tatsache, dass es überhaupt funktioniert hatte. „Ich werde weiter an mir arbeiten, denke ich. An dieser Sache und auch an meinen richtigen Fertigkeiten… Weißt du, ich habe damals in der Akademie, bei meiner Abschlussprüfung, unter anderem auch über die Arten von Taijutsu sprechen müssen. Damals wusste ich zwar, dass es euch Hyuuga gibt, plastisch etwas darunter vorstellen konnte ich mir aber nicht. Vor was für Problemen stehst du eigentlich bei dem alltäglichen Training? Mir kommt es mittlerweile ein wenig so vor, als würde mein Körper nicht mehr mitmachen. Dabei beanspruche ich ihn praktisch nicht. Mein Kopf sagt mir aber, dass es noch lange nicht genug ist.“
 

Hyuuga Mari

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Die Hyuuga musste doch glatt lächeln, als sie die Freude in den Augen des Suna-Nins wahrnahm. War das irgendwie ansteckend? Mari war doch sonst nicht derart anfällig für Freudenausbrüche ihrer Mitmenschen gewesen. Tja – lag vielleicht daran, dass der Schwarzhaarige vor ihr nicht irgendeine Person war, sondern schon eine besondere Stellung im Her... im Kopf (!) der 16-Jährigen eingenommen hatte. Sie ermahnte sich innerlich, was dachte sie hier eigentlich gerade? Beziehungsweise... was war sie kurz davor, zu denken? Nein, egal. Gedanken ablenken, auf wichtigere (und vor allen Dingen angenehmere) Themen. Die weißen Seelenspiegel musterten den nicht unbedingt wunderschönen, aber gerade deshalb besonderen Stern, den die beiden Jugendlichen mithilfe ihres Chakras gemeinsam geschaffen hatten. Mari hätte niemals gedacht, dass man diese simple Technik ihres Clans – die eigentlich als Grundtechnik und Spielerei galt – für so etwas einsetzen konnte. Normalerweise hatte das Asobi niemals eine wirkliche Wirkung gezeigt, war eher zum Angucken für ein paar Sekunden gedacht. Hier hatten die beiden Ninja zusammen allerdings etwas geschaffen, das nicht nur für ein paar Augenblicke, sondern rein prinzipiell für etliche Jahre bestand haben könnte. Hm. Die Hyuuga war schrecklich unkreativ, wenn es um solche Dinge ging, doch wer konnte schon so genau sagen, ob es nicht doch irgendwie eine weitere – größere – Verwendung dieser Kombination geben könnte? Der Tatsumaki war doch ein kleiner Erfinder... Mari rechnete eigentlich damit, dass ihr männlicher Kollege die nächste Zeit dafür nutzen würde, sich immer wieder nebenbei seine eigenen Gedanken zu diesem Thema zu machen. Es handelte sich hierbei nicht umsonst um Tatsumaki Hei. Mari schmunzelte, als sie seinen Kommentar des Geldes wegen vernahm, ging allerdings nicht weiter darauf ein. Viel interessanter war doch die nächste Aussage, die von dem Suna-Nin getätigt wurde. „Es hatte durchaus wahrhafte Ansätze einer Komödie...“ Sie zuckte mit den Schultern, behielt das Lächeln jedoch bei und fixierte den jungen Mann mit einem Seitenblick. Wenn man sich allein an die Szenen mit Yue erinnerte.. oder Aiko. Vollkommen ernst – selbst wenn sich das irgendjemand gewünscht haben sollte – war dieser Tag nicht gewesen. Aber gerade deshalb vielleicht besonders interessant? „Ich hätte jedenfalls nicht damit gerechnet, dass ich überhaupt einmal irgendjemanden zu mir zu Tisch einladen würde.“ Was fehlte? Ganz klar. „Du kannst dich geehrt fühlen.“ Selbst wenn sie es in dieser Art und Weise nicht visualisierte, konnte man dieser Aussage doch ganz klar das Augenzwinkern anhören, welches sich dahinter verbarg.

„Hm.“ Das Lächeln wurde etwas schwächer, verebbte allerdings nicht vollkommen. Man merkte Mari an, dass sie sich Gedanken machte, jedoch relativ schnell zu einem Schluss kam, sich dem Tatsumaki wieder zuwandte und ihm direkt in seine blauen Augen sah. „Dass du manchmal das Gefühl hast, dein Körper macht nicht mehr mit, verwundert mich nicht. Es geht mit ähnlich, wenn ich mich an den höheren Techniken meines Clans versuche. Auch an jenen, die bei Weitem nicht jeder Hyuuga fähig ist zu beherrschen. Für die man einen gewissen Grad an.. ja.. Talent benötigt.“ Sie musste mit den Schultern zucken und den Kopf ein wenig schief legen, jedoch nur ein kleines Stückchen. „Die Grundlagen zu erlernen war einfacher, irgendwie. Natürlich benötigte es ebenfalls Zeit.. aber es war anders. Ich behaupte, dass wir beide mittlerweile über diesem Level hinaus sind. Grundlagen beherrschen wir, was nun kommt, ist das, was uns von den 'einfachen' Ninja abheben wird. Die Techniken, die wir weiterführend erlernen möchten, kann nicht jeder erlernen. Wenn er nicht dazu gemacht ist.“ Die Hyuuga dachte einen Augenblick über ihre Worte nach, hatte nicht mehr zu Hei gesehen, doch dann fiel ihr etwas ein. Sofort sah sie wieder zu ihm und hob die Mundwinkel an. „Naja. Dass du dazu gemacht bist, ist ziemlich eindeutig. Du hast ein unglaubliches Talent, was das Ninjutsu angeht – ganz gleich, was deine Fähigkeiten im Taijutsu anbelangt. Alleine die Tatsache, dass du – irgendwie – in den Anfängen stehst, ein neues Element außerhalb deines Körpers zu schaffen, ist Beweis genug dafür. Mach dir keine Gedanken, auch wenn du glaubst, deinen Körper an seine Grenzen zu führen. Im Endeffekt wirst du nur merken, dass eigentlich noch viel mehr möglich ist.“ Wenn das kein eindeutiges Lob war. Natürlich war die Hyuuga genauso davon überzeugt, genug Talent zu besitzen, um die höheren Techniken ihrer Familie zu erlernen. Also bitte – Hyuuga Shirou und Hyuuga Yue als Eltern. Da konnte doch kaum etwas anderes herausgekommen sein! Der Willen war in jedem Falle vorhanden. Irgendwie fühlte es sich gut an, so mit dem Suna-Nin zu sprechen. So offen, gelöst. Dennoch – die Zeit war fortgeschritten und vermutlich war es langsam an der Zeit, vorerst wieder getrennte Wege zu gehen. Mari winkte den Tatsumaki hinter sich her, deutete ihm damit an, ihr folgen zu sollen. Zurück ging es durch den großen Garten, Richtung Haus. Dort angekommen drehte sich die Braunhaarige wieder auf dem Absatz um. „Es ist spät geworden, du musst noch ein Stück gehen.“ Eine Pause, dann schmunzelte das Mädchen und verbeugte sich für einen kurzen Moment vor ihrem Kollegen. Nicht besonders tief und auch nicht lange, eindeutig eine flinke Bewegung der Höflichkeit „Ich hoffe, es hat dir geschmeckt... es hat mich gefreut, dich als Besuch hier zu haben.“ Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte sich die 16-Jährige, dass Yue sich nicht in direkter Nähe befand. Die würde das hier alles nur wieder ins vollkommen Alberne ziehen – das wollte die Hyuuga nicht. Dazu.. waren ihr ihre Worte irgendwie zu wichtig. „Und man sieht sich doch sicherlich bald mal wieder. Die Verwaltung schickt uns ja ohnehin gerne zusammen los.“
 

Tatsumaki Hei

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Oh, er durfte sich geehrt fühlen? Wie überaus generös von der Hyuuga und überhaupt! Der junge Mann grinste leicht bei dem Kommentar der Braunhaarigen, strich sich die schwarze Mähne zurück, sagte aber nichts. Er kannte Mari mittlerweile gut genug um zu wissen, dass sie das nicht ganz ernst gemeint hatte – auch, wenn er sich durchaus wirklich geehrt fühlte. Fakt war, dass er – vermutlich, und das bewiesen ihre Worte ja auch – der erste Kerl war, der in die ‚Gefilde‘ der jungen Hyuuga vorgedrungen war. Wieso sollte er da nicht ein wenig stolz sein? – Immerhin hatte er nie gedacht, dass er jemals so weit kommen würde. Das war wirklich eine Herausforderung insgesamt gewesen, aber besser hätte es nicht kommen können. Nachdenklich hörte er zu, was Dame mit den weißen Augen zu seinem Einwand zu sagen hatte und lächelte leicht – da waren ja doch Komplimente in Massen zu holen. Vielleicht war das aber auch nur der besondere Augenblick, der die junge Frau dazu veranlasste, ihn so weit zu loben, dass sie ihm ein Talent ansprach, welches er vielleicht nicht hatte. Recht hatte sie allerdings: In die Gefilde, in die sie sich langsam vorarbeiteten, kamen nur diejenigen, die wirklich ein Talent hatten, ganz abgesehen von Bluterben und irgendwelchen besonderen Fähigkeiten, nein: Es war simpel auch die Stufe des Verständnisses der Techniken, die sie benutzten. All das bewegte sich eindeutig auf ein Niveau, welches einem Chuunin vermutlich angemessen war. Blieb nur noch die Frage ob ihnen das weiterhalf… vermutlich nur peripher. Leicht lächelnd verschränkte der junge Mann seine Arme hinter dem Kopf, lachte leise. „Es ist lieb von dir, mir so viel zuzutrauen. Ich hoffe nur, du behältst auch Recht. Da das bisher aber ja oft der Fall war… gehe ich einfach mal davon aus. Abgesehen davon ist das ja bisher nicht mehr als eine Spielerei und letztlich auch nicht mehr als – wie du sagtest – eine Glasbläserei macht. Nun, man wird sehen, wie sich das entwickelt. Es warten erst einmal noch eine Menge anderer Techniken darauf, gemeistert zu werden, bevor ich selbst welche entwickle. Die Anstrengung ist ungleich höher“, meinte er überzeugt, kicherte dann in sich hinein. „Aber bitte, wem erzähle ich das. Die große Hyuuga Mari, Sprössling der begabtesten Familie in ganz Shiro und vielleicht auch in der ganzen Welt, weiß ja genau, wovon sie spricht.“ Er zwinkerte. „Du wirst vermutlich auf ewig einen Schatten werfen, in dem viele stehen werden. Ich gehöre dazu.“ Zufrieden über diese Aussage folgte er seiner Kollegin, vermied dabei bewusst, auf ihren Hintern zu sehen – was für eine Leistung (!) – und fand sich schließlich wieder im Vordergarten wieder, in dem die Hyuuga an diesem Mittag auf ihn gewartet hatte. Irgendwie fühlte es sich komisch an, jetzt schon wieder zu gehen. Am liebsten wäre Hei geblieben und hätte sich noch weiter mit Mari unterhalten. Sie war… interessant einfach; anders gesagt, es interessierte ihn, was in ihr vorging. Noch so, außer halt dem üblichen. Woran dachte sie, wenn sie alleine war, in den Momenten, in denen niemand sie von außen beredete oder beeinflusste. Was machte die junge Frau aus, und so weiter.

Aber jetzt war leider nicht die Zeit dafür. Hei seufzte leise, lächelte und verneigte sich deutlicher und auch ein wenig länger, aber er wusste, dass Maris Geste schon sehr viel wert gewesen war. Eine Hyuuga Mari verbeugte sich nicht einfach so vor jemanden und dann noch in dieser Ehrlichkeit. Wie bereits gesagt: Hei konnte sie ein wenig durchschauen, oder zumindest wusste er, auf welche Zeichen er achten musste. In diesem Falle meinte die junge Frau ihre Worte nicht nur ernst, ihr war es auch ein wenig unangenehm in dem Sinne, dass sie sich ein wenig verletzlich machte. Gedanken musste sie sich diesbezüglich bei Hei natürlich nicht machen… bei ihrer Mutter vielleicht wirklich schon eher. Aber Yue hatte sich zurückgezogen, als klar wurde, dass nichts in ihrem Sinne interessantes geschehen würde. Das wusste Hei nicht und Mari auch nicht, aber es sei einfach gesagt, um eventuellen Ängsten entgegenzuwirken. Er erwiderte ihr Lächeln, zwinkerte leicht. „Ich denke, du wirst mich wahrscheinlich schneller wiedersehen, als dir vielleicht lieb ist. Jedenfalls wenn es nach der Verwaltung geht…“ Er lachte leise. „Nicht, dass das etwas Schlechtes ist. Wenn ich irgendwo auf den Beschreibungen den Namen ‚Hyuuga Mari‘ lese, weiß ich immerhin, dass es ein guter Tag wird. So oder so.“ Lächelnd hob er die Hand, als er in Richtung des Tores der Hyuuga ging. „Bis bald, Prinzessin; Es hat mir wirklich gut gefallen hier. Das Essen hat gut geschmeckt, aber ich konnte mal ein wenig Zeit mit dir außerhalb der Arbeit verbringen. Das gefällt mir noch mehr. Ich hoffe, dass wir das einmal wiederholen können.“ Mit diesen Worten drehte er sich endgültig um, winkte noch einmal, und ging dann die Straße hinunter – natürlich in die falsche Richtung. Nach Hause kommen sollte er trotzdem auf einem schnellen Wege – er war so in Gedanken, dass sein Körper wie von alleine nach Hause fand. Es war ein ereignisreicher Tag gewesen, und das auch ohne Mord und Totschlag. Und das lag einfach daran, dass es mal mehr zu denken gegeben hatte als nur, wie die Mission nun gut oder weniger gut zu Ende gebracht werden konnte... ja, es war schön gewesen. Hei ging beschwingt mit weiten Schritten durch die Straßen Shiros und hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen was schlimmstenfalls bedeutete, dass er gut drauf war. Was es noch so alles bedeuten hätte können... wusste er selbst nicht so genau. Aber wen interessierte das schon?
 

Hyuuga Mari

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=> Auf den Gängen des Krankenhauses


Endlich aus diesem schrecklichen Gebäude entkommen! Die Braunhaarige spürte erneute Erleichterung, als ihre Füße sie endlich über die Schwelle in die heiß ersehnte Freiheit trugen. Sie war müde, ihr Gang nicht mehr annähernd so grazil, kontrolliert und auch kraftvoll wie sonst. Außerdem erwartete die junge Dame außerhalb des Krankenhauses nicht nur frischer Wind um die Nase, sondern auch eine gewisse Kälte, die sich ihren Körper hinauf kämpfte. Keine Minus-Grade, schon klar, aber auch im Plus-Bereich konnte es sich durchaus kühl anfühlen, vor allen Dingen, wenn man gar nicht damit rechnete. Dazu waren die Gedanken der Kunoichi viel zu abgelenkt gewesen, vom Bangen, der Sorge und später einer gewissen Freude über Aikos Zustand. Die Hyuuga sah gen Himmel, egal wie viel sie erkannte, dass es nicht gemütlich war – und so schnell nicht gemütlicher werden würde – konnte jeder trotz Dunkelheit bemerken. Hoffentlich hielt das Wetter zumindest noch, bis die Jugendlichen Zuhause ankamen. Apropos Zuhause: Was sagte der Tatsumaki da? Mari spitzte die Ohren, sah zum Kollegen hinüber, hob die Mundwinkel an. Sie fühlte sich so viel leichter, da es Aiko scheinbar besser ging. Daher konnte sie auch wieder eher so wie sonst reagieren, lockerer und nicht automatisch mit ernstem Gesicht. So, wie sie eben sonst auch mit dem Suna-Nin umging. „Sehr aufmerksam von dir. Nachdem du schon die letzten Stunden für mich da warst, könnte ich dieses Angebot wohl schlecht abschlagen. Vor allen Dingen, wenn du dich damit besser fühlst.“ Und so kam es, dass die 16-Jährige keine Widerworte gab, ihren männlichen Partner nicht böse ansah, sondern einfach nur in die Richtung ging, in die auch er den Weg vermutet hatte und seine Anwesenheit an ihrer Seite genoss. Ausnahmsweise verkniff sie sich einen sarkastischen Kommentar seinen Orientierungssinn betreffend – dazu hatte er ihr heute dann doch zu viel Gutes getan. Konnte sicherlich irgendwann anders wieder angewandt werden. So, wie Mari den Suna-Nin kannte, würde das nicht lange auf sich warten lassen. Vielleicht beim nächsten Auftrag? Bestimmt.

„Hm?“ Die weißen Äuglein flogen gen Himmel, als sich ein kleiner Wassertropfen auf der Nase der jungen Dame niedergelassen hatte. Blieb es bei einem kleinen Nieselregen? Niemals! Damit bewahrheiteten sich offenbar die bösen Befürchtungen, die Mari beim Verlassen des Krankenhauses gehabt hatte. Wäre auch zu schön gewesen, als hätte das Wetter jemals nach der Nase der Hyuuga getanzt. Innerhalb von wenigen Sekunden strömte ein wahrer Wasserfall vom Himmel und setzte nicht nur die Umgebung, sondern auch die beiden Jugendlichen unter Wasser. Zuerst im schnelleren Gang, liefen sie schlussendlich die restliche Strecke. Als der Tatsumaki nach einem Unterschlupf für die Dauer des Regens fragte, dachte die Braunhaarige nicht lange nach. Sie konnte schlecht ablehnen und nach seinen Taten am heutigen Tag wäre sie auch unzufrieden mit sich gewesen, ihn eiskalt in den strömenden Regen zurück zu schicken. Daher deutete sie ein Nicken an, bat ihn darum, still zu sein und winkte ihn hinter sich her, um ihn mit in das Anwesen zu lassen. Einen hervorgekramten Schlüssel später öffnete sich die Tür, sodass die Genin in den Vorflur eintreten konnten. Allein die wenigen Sekunden hatten gereicht, um die Kleidung der Jugendlichen vollkommen zu durchnässen. Super gelaufen, wirklich. „Meine Vater ist gerade nicht Zuhause. Meine Mutter wird vermutlich noch im Krankenhaus vorbei sehen, bevor sie nach Hause kommt.“ Warum hatte Mari den Schwarzhaarigen denn dann darauf aufmerksam gemacht, still zu sein? Wenn doch ohnehin niemand Zuhause war. Ganz einfach. „Ich weiß nicht, wann sie wieder hier sind. Vor allen Dingen wann mein Vater wieder auftaucht – je nachdem müssen wir keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Du weißt, dass meine Eltern ihre Eigenarten besitzen.“ In welcher Hinsicht auch immer. Shirou und Yue konnten in gewissen Eigenarten ja kaum unterschiedlicher sein. Nachdem sie dies ausgesprochen hatte, packte Mari Hei an der Hand – es war gerade recht dunkel in den Gängen des Hauses – und führte ihn eine Treppe hinauf. Danach noch um eine Ecke abgebogen, eine Tür geöffnet... dann erhellte die kleine Lampe neben dem Bett in einem sanften Licht das Zimmer. Hierbei handelte es sich eindeutig um die Räumlichkeiten der Hyuuga, was nicht nur die hellgrünen Wände – Lieblingsfarbe des Weißauges – offenbarten, sondern auch das weiße Shuriken, welches über der Tür hing. „Hier sollten wir verweilen können, ohne jemanden zu stören. Du hast sicherlich mittlerweile mitbekommen, dass mein Vater hier selten Besuch empfängt. Unangekündigt ist noch nie vorgekommen.“ Die Braunhaarige drehte sich zu ihrem Kollegen, zuckte mit den Schultern und lächelte erneut ein klein wenig.
 

Tatsumaki Hei

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Hei hatte sich bereit erklärt, die junge Hyuuga noch auf dem Weg nach Hause zu begleiten - entgegen der Meinung einiger Menschen war er nämlich im Prinzip doch irgendwie noch ein Gentleman. Er fand, dass er Mari jetzt nicht in diesem instabilen Wetter einfach so nach Hause gehen lassen konnte - auch, wenn sie sich natürlich selbst viel besser verteidigen konnte als er. Nun, darum ging es aber überhaupt nicht, sondern um das Prinzip! Und vielleicht auch ein bisschen um die Tatsache, dass ihre kleine Schwester gerade dem Schlimmsten noch einmal ein Schnippchen geschlagen hatte. Es war eine Situation, die er so noch nie gehabt hatte in seinem jungen Leben. Etwas besonderes, besonders negativ, jedenfalls. Der Tatsumaki hätte Mari am liebsten ausgefragt; Nach ihren Gefühlen, ihren Gedanken und allem, was dazu gehörte. Aber das war nicht besonders höflich und überhaupt: Jetzt war es erst einmal wichtig, dass auch die braunhaarige Hyuuga sich erst einmal ausruhte. Sie stapften durch die Straßen, redeten aber nicht - vor allen Dingen, weil auch Mari ihren Gedanken nachzuhängen schien. Und Hei ging es nicht besser. Während er über dieses und jenes sinnierte, kamen sie dem Haus von Mari näher - und das Wetter, dass sich schon den ganzen Tag eher mäßig und am Abend sogar mehr oder weniger eklig gezeigt hatte, zeigte den beiden Shinobi förmlich den Mittelfinger. Frei nach dem Motto: 'Erst wiege ich euch in Sicherheit und dann komme ich doch noch. Mit 'nem Hammer'. Plötzlich schüttete jemand Eimer aus. Der Wüstensohn konnte beobachten, wie die Klamotten der Kunoichi vor ihm durchgenässt wurden, und das innerhalb kürzester Zeit - und ihm ging es nicht besser. So ging es nicht weiter, also fragte er die durchnässte Kunoichi vor ihm, ob er nicht kurz bei ihr unterkommen konnte. Natürlich komplett ohne Hintergedanken: Wahrscheinlich musste man dem Schwarzhaarigen auch nur mit dem Zaunpfahl ins Gesicht schlagen, um ihm einen wirklichen Hinweis zu geben.

"Vielen Dank", flüsterte er, als er eintrat und die nassen Schuhe am Eingang zurückließ. Es war dunkel in dem Haus und die Jugendlichen wollten das Licht nicht anmachen - logisch, nicht dass Shirou noch irgendwie dem Haus Aufmerksamkeit schenkte. Wann er wiederkam wusste offensichtlich auch Mari nicht und Hei wollte es nicht riskieren, hier quasi in flagranti mit Mari von ihrem Vater erwischt zu werden. Gerade von Hyuuga Shirou nicht, der sowas wie der Inbegriff des schützenden Vaters war. Jedenfalls... wenn man nicht Hyuuga hieß, vermutlich. Ahem. Hei wäre sogar damit zufrieden gewesen, einfach am Eingang zu sitzen und abzuwarten, bis der Regen vorüber war. Aber - zum Glück - hatte jemand andere Pläne. Mari packte ihn tatsächlich an der Hand und zog ihn einmal durch das Haus. Milde Überraschung, aber der junge Mann würde sich sicher nicht beschweren. Die Dunkelheit machte das Ganze zu einer... irgendwie beinahe intimen Schleichtour. Er sah kaum etwas, die Hyuuga aber wusste ja wo es lang ging - zum Glück. Endlich kamen sie an, aber Hei wollte überhaupt nicht, dass Mari ihn losließ. Unglücklicherweise tat sie das aber, trotzdem war das, was er dafür bekam, auch nicht schlecht. Das schummrige Licht verhinderte, dass er wirklich alles genau sah, aber seine Augen gewöhnten sich schnell daran und so konnte er einen ersten Blick auf das Zimmer der jungen Dame werfen. Als sich die Braunhaarige zu ihm umdrehte, lächelte er sie breit an. "Wie gesagt, vielen Dank", murmelte er noch einmal. "Ich glaube, da draußen hätte ich mir sonst etwas weggeholt. Wenn ich das irgendwie wieder gut machen kann, lass es mich wissen." Er sah sich um, dann wieder zu Mari und schien ein wenig nachdenklich. Was sollte er nun mit seiner durchgeweichten Kleidung anstellen? Und selbst wenn er sie nicht wechseln konnte, wenigstens konnte Mari sich ja vor einer Krankheit schützen, nicht? "Hier kann man sich wohl fühlen. Immer noch; Auch wenn es jetzt eine etwas andere Ausstrahlung hat." Wohl fühlen - außer vielleicht der Tatsache, dass die Familie der Hyuuga sonst etwas denken würde, wenn sie ihn hier fanden. Hoffentlich kam niemand herein... Hei lächelte leicht, strich sich die langen Haare aus dem Gesicht. "Ja, gewisse Eigenarten kann man deinen Eltern nicht absprechen - aber das ist ja nichts schlimmes. Jeder hat so seine Eigenarten, nicht?" Er schmunzelte. "Noch nie unangekündigter Besuch? Hoffentlich bemerkt er mich nicht; Nicht, dass ich eine allergische Reaktion auslöse... was vermutlich der Fall sein wird." Der Schwarzhaarige versuchte, möglichst wenig auf den Boden zu tropfen; versagte aber recht kläglich. Naja. War ja nur Wasser...
 

Hyuuga Mari

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Mari hatte Hei in gewisser Weise gerettet? Stimmte, brauchte eigentlich nicht mehr extra erwähnt zu werden. Aber was hätte man auch anderes erwarten dürfen? Die Hyuuga war kein kaltherziges Arschloch, das wusste man mittlerweile nur zu gut. Vor allen Dingen, wenn es um den Suna-Nin ging, war sie oftmals ganz anders, als sie es selbst von sich gewohnt war. Lockerer, entspannter... in gewisser Weise glücklich? Hm, gute Frage. Sie hatte heute erst wieder erfahren, dass sie im Notfall auf den Schwarzhaarigen zählen konnte und er für sie da war – auch in seiner Freizeit, nicht nur auf Missionen und Jobs. Da war es nur verständlich, dass sie mit dieser kleinen Geste etwas gut machen wollte. Anders hätte sie nicht handeln können. Zusammengefasst war es einfach verdammt schwer für die 16-Jährige, ihre harte Fassade aufrecht zu erhalten, wenn der männliche Kollege in ihrer Nähe war. Wenn die zwei zudem auch noch unter sich waren, machte dies die ganze Angelegenheit nicht gerade leichter. Egal, ablenken – so leicht würde sich die Hyuuga dann auch wieder nicht offenbaren. Noch schaffte sie es, zumindest einigermaßen nüchtern wie immer zu wirken. Das hatte bei der Angelegenheit mit Aiko ja schon genug gebröckelt. Wie lange sie sich wohl noch zusammenreißen konnte? Mal ganz ehrlich gesagt, nötig war es doch nicht mehr... „Es lässt sich gut aushalten, ja.“ Die Mundwinkel hoben sich etwas an, was durch das schummrige Licht im Zimmer nur verstärkt wurde. Hätte das Mädchen auch einfach eine hellere Lampe anschalten können? Sicherlich, allerdings wollte sie nicht für unnötig Aufmerksamkeit sorgen, falls eines ihrer Familienmitglieder zufällig doch plötzlich durch den Flur stolpern sollte. Warum, das hatte Hei in seinem Beitrag ja schon äußerst gut dargestellt. Da war dieses Dämmerlicht eindeutig besser und sehen konnte man schließlich auch so alles Nötige – oder etwa nicht? Die weißen Augen sahen sich um, danach schritt das Mädchen an dem jungen Mann vorbei, deutete ihm allerdings an, ihr nicht zu folgen. „Warte hier. Ich bin gleich wieder da.“ Deutliche Ansage. Vorsichtig sah die 16-Jährige hinaus in den Flur, schlüpfte dann in die totale Dunkelheit und ließ die Tür angelehnt zurück.

Erst nach einer ganzen Weile kehrte Mari zurück. Sie selbst war in einen weiten Kimono gehüllt, dem man allerdings ansah, dass er weniger für Feste, sondern mehr im privaten Rahmen genutzt wurde. Er sah immer noch elegant aus – keine Frage – aber auf wirklich wichtigen Festen trugen die Damen dann doch Kleidung mit mehr Schnick-Schnack. Der weiße Kimono mit hellgrünen Verzierungen darauf war hingegen eher schlicht gehalten und betonte den Körper der 16-Jährigen auch nicht unnötig. Ihre noch immer nassen Haare hatte sich die junge Dame mit einer einzelnen Spange hochgesteckt, damit sie in Ruhe trocknen konnten. Man konnte hören, wie die nackten Füße langsam zu dem Zimmer traten. Erst als sie den Teppich betrat, der in ihren eigenen vier Wänden vorzufinden war, verstummte das Geräusch. Zuerst schloss die Hyuuga leise die Tür hinter sich, ging sofort zwei Schritte weiter und wollte sich gerade auf dem Absatz umdrehen, als sie ein Hindernis bemerkte, welches sie in dem nur schwachen Licht anstieß – Hei. Sofort wich Mari wieder einen Schritt nach hinten, ließ sich höchstens einen Augenblick ihre Überraschung ansehen, bevor sie sich wieder sammelte und dem Suna-Nin einen grau-schwarzen Kleiderhaufen hinhielt. „Keine Ahnung, ob dir der passt. Der Kimono gehört meinem Vater, doch da er gerade nicht Zuhause ist, wird ihn das nicht weiter stören.“ Hinzu kam ein Handtuch, welches unter der Kleidung lag. „Damit kannst du dich etwas abtrocknen. Der Regen sieht nicht aus, als wolle er in den nächsten fünf Minuten aufhören.“ War doch äußerst nett von Mari, nicht? Sie war nicht blind und hatte selbst bemerkt, dass die beiden Jugendlichen vollkommen durchnässt worden waren. Wäre unhöflich, sich selbst abzutrocknen und gleichzeitig den Tatsumaki in seinen nassen Kleidern herumstehen zu lassen. Shirou hatte ohnehin so viele Kimono – der Einzelne erhielt kaum Aufmerksamkeit. Anstatt auf eine größere Antwort zu warten, drückte sie ihm die Einzelteile in die Hände. Man bemerkte, dass diese Situation auch für das Mädchen ungewohnt war – und was war das für ein merkwürdiges Gefühl, das sich in ihr breit machte? Nervosität? Seit wann war eine Hyuuga Mari bitte nervös?! Sie lächelte leicht, um das Gefühl vorerst beiseite zu drängen. Vermutlich nur Einbildung. „Und bevor du dir jetzt noch mehr Gedanken wegen meinem Vater machst – brauchst du nicht. Ist nicht so, dass er ständig mit seinem Byakugan dieses Haus im Auge behält. Dafür hat er wirklich keine Zeit. Außerdem, wenn ich ihn so manchmal mit meiner Mutter zusammen sehe... ich glaube, dass er nicht ganz so hart ist, wie er gerne tut.“
 

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Gut, Hei sollte also warten, was? Er hatte eigentlich nicht vorgehabt, Mari zu folgen wenn sie sich umzog - aber die junge Dame hatte wohl eher daran gedacht, dass er sich hier nicht auskannte und so Lärm, Unrat und Zerstörung verursachen könnte. Nicht gut, also würde der Tatsumaki brav warten. Wahrscheinlich würde die Hyuuga gleich wieder da sein, aber in der Zwischenzeit sah sich Hei ein wenig in dem Dämmerlicht um. Er erkannte den weißen Shuriken über der Tür wieder - praktisch ein Symbol für die Verbundenheit von ihm und der jungen Frau - und die grüne Wand, die in der Lieblingsfarbe der Braunhaarigen gestrichen war. Ein Klecks Farbe in dem sonst so weißen Haus... Das bequeme Bett und sonst relativ schlichte, aber elegante Einrichtung, so, wie man es wohl von Mari erwarten würde. Der junge Mann widerstand der Versuchung sich einmal in das warm und sehr weich aussehende Bett zu werfen; Immerhin war er noch nass und allgemein war es ja nicht wirklich die feine Art, sich einfach in das nächstbeste Bett zu schmeißen - vor allen Dingen nicht, wenn man sich quasi in den Raum einer jungen Frau eingeschlichen hatte... die man auch noch wirklich mochte. Also stand der Tatsumaki mehr oder weniger herum, während sein Blick weiter das Zimmer betrachtete. Draußen, vor dem Fenster, sah man, dass es weiterregnete sie aus Eimern. Eigentlich war es sehr gemütlich so: Auf das Dach prasselte der Regen, hier das schwummerige, dunkle Licht; Es war angenehm warm in dem Zimmer der jungen Hyuuga. Der Wind brachte ein wenig Leben in das Haus und man hörte immer wieder, wie er an dem Gebäude rüttelte, aber gut gebaut wie es war, machte das Haus dahingehend keinen Mucks. Lächelnd verschränkte Hei die Arme - ja, es war sehr angenehm hier. Hm... Mari hatte wohl nichts dagegen, wenn er sein Oberteil ausziehen würde, oder? Immerhin hatte sie ihn schon oft - verhältnismäßig - ohne das Kleidungsstück gesehen... in Suna wie auf dem Jobs. Aber gut. Solange sich die junge Frau nicht beschwerte, war das ja kein Problem. Der Wüstensohn entledigte sich also vorsichtig seines Oberteils, welches zum Glück im Prinzip nur nass war, aber sonst weder dreckig noch etwas in dieser Art. Vorsichtig hing er das Shirt über den Schreibtischstuhl und stand dann wieder mitten im Zimmer und ließ sich praktisch an der Luft trocknen. Ein bisschen. Hei hatte schon immer eine beachtliche, innere Wärme besessen; Irgendwie schien er immer ein wenig wärmer zu sein als alle anderen.

Plötzlich stieß ihn etwas an, und Hei drehte sich gerade schnell genug um, um Mari ihre Überraschung noch ein wenig ansehen zu können - aber gut, wer erwartete auch plötzlich einen Kerl mit nacktem Oberkörper in seinem Zimmer. Die junge Frau selbst schien ein wenig neben sich zu stehen, aber irgendwie fand Hei das... süß. Schwer, eine Hyuuga Mari als 'süß' zu betiteln, aber in diesem Dämmerlicht funktionierte das. Die Züge des Mädchens wurden noch weicher als sie es generell schon waren und machten eigentlich jeden Versuch von ihr, sich als hart darzustellen, zunichte. Hei lächelte noch einmal und neigte den Kopf ein wenig nach vorne, als Dank. "Ich muss mich die ganze Zeit nur bedanken", meinte er und lachte leise, nahm der Braunhaarigen, die mittlerweile selbst auch in einen Kimono gewickelt war, die Sachen ab. "Ich danke, Prinzessin." Er nahm sich erst das Handtuch, um sich ein wenig abzurubbeln, warf sich dann den Kimono über und bemerkte, dass ihm dieser in der Länge nicht zu groß war, allerdings war Hyuuga Shirou wohl ein kleines bisschen breiter als er. Nun ja. Passierte. Hei entledigte sich jetzt auch seiner Hose, welche ja auch komplett durchnässt war, und sah jetzt eigentlich so aus, als wollte er hier mit Mari eine entspannte Pyjama-Party machen. Der Kimono ging ihm bis zu den Knöcheln und so hatte Mari die Chance, diese auch zu betrachten - wenn sie das denn wollte. Nun war Hei einfach so dreist: Er ließ sich langsam auf das Bett nieder, allerdings nur sitzenderweise, und seufzte zufrieden. "Eigentlich ist es wirklich gemütlich so." Ein leises Lachen folgte mal wieder. "Ich hoffe fast, dass der Regen nicht so schnell aufhört", fuhr er fort und zwinkerte Mari leicht zu. "Das würde bedeuten, dass ich mich in die halbtrockenen Klamotten zwängen und verschwinden muss... geht's dir einigermaßen gut? Du hast einen anstrengenden Tag hinter dir." Er machte sich schon ein wenig Sorgen, was man wohl auch hörte. Es war aber nicht die Art Sorge, bei der er sie gleich ins Bett stecken würde. Eher interessierter Art.
 
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Hei in den Klamotten ihres Vaters? Das hatte schon etwas Merkwürdiges an sich. Zum Glück war Shirou in letzter Zeit ohnehin kaum noch Zuhause, wodurch die Hyuuga keine jüngsten Erinnerungen daran hatte, wie der alte Herr diese Kleidung getragen hatte. Irgendwie hätte es doch sonst einen bitteren Beigeschmack gehabt, nicht? Gedanklich wäre es dann sicherlich ganz automatisch passiert, dass Mari im Gespräch mit Hei Shirou vor Augen gehabt hätte. Wäre in der Situation gerade nicht unbedingt produktiv – oder wie man es nennen wollte – gewesen. Ach und zu der Sache mit dem nackten Oberkörper... damit hatte das Mädchen trotz aller bisherigen Erfahrungen nicht gerechnet. Sie kannte den männlichen Kollegen – auch mit freiem Oberkörper – mittlerweile recht gut, dazu hatte sowohl die erste gemeinsame Mission beigetragen, als auch der eine oder andere Job. Aber das hier war etwas Anderes. Die ganze Siutation war schwer mit irgendeinem Auftrag zu vergleichen. Vielleicht war die 16-Jährige auch nur in Sorge, was passieren würde, wenn Yue das hier mitbekam. Die würde das doch als gefundenes Fressen wahrnehmen! Von da an hätte Mari einen Ruf bei ihrer Mutter weg und diese Genugtuung wollte sie der älteren Hyuuga eigentlich nicht gönnen. Eigentlich. Gab es da einen kleinen Widerstand in der Kunoichi, der doch glatt nichts dagegen hätte, wenn es 'angeblich' mehr zwischen den Jugendlichen geben würde? Absurd.

Schnell hatte sich Hei in den Kimono geworfen, entledigte sich danach auch der ebenso nassen Hose und ließ diese zusammen mit seinem einstigen Oberteil auf dem Schreibtischstuhl zurück. Als er sich zum Bett begab, folgten ihm die weißen Seelenspiegel der 16-Jährigen unauffällig. Sie trat näher, setzte sich allerdings nicht ebenfalls hin, sondern musterte den jungen Mann einen Augenblick. Kein Lächeln, der Blick schien eher fragender Natur zu sein. Sie ging auch nicht weiter darauf ein, dass er hoffte, der Regen würde noch eine Weile andauern. Ehrlich, dieser Kommentar war ohnehin unnötig, denn es war mehr als nur offensichtlich, dass es noch eine Weile dauern würde, bevor der Himmel erneut aufklarte. Draußen schüttete es wie aus Eimern und man konnte hören, wie der Wind das Wasser gegen die Fensterscheibe schleuderte, ohne Rücksicht, dass dies irgendeinen Menschen stören könnte. Klar, warum sollte sich das Wetter auch Gedanken um die Belange irgendwelcher niederen Menschen machen? War ja nicht so, dass... meine Güte, um welchen unnötigen Kram machte sich das Mädchen denn gerade nur einen Kopf? Tatsache war, dass sie ähnlich hoffte wie der Tatsumaki. Nicht unbedingt, weil er sich dann wieder in seine nasse Kleidung zwängen müsse, sondern viel mehr, weil er dann hätte gehen müssen. Eigentlich gefiel es der Hyuuga so, wie es gerade war. Die Stimmung war nicht mehr so angespannt wie im Krankenhaus, die Jugendlichen konnten gelöster sprechen und dennoch waren sie weiterhin in trauter Zweisamkeit. Also – viel lieber zum eigentlichen Thema zurückkommen. „Mir geht es gut, keine Sorge.“ Sie lächelte leicht. „Zugegeben, es war anstrengend. Der ganze Tag, meine ich. Aber es ist nicht so, dass ich gleich umkippe. Falls es so weit kommt, werde ich mich früh genug bemerkbar machen.“ Das Lächeln verschwand just in dem nächsten Augenblick. Es wirkte nicht betrübt, eher nachdenkend. Woran erinnerte sich Mari denn jetzt? Anstatt Hei lange warten zu lassen, sprach die junge Dame ganz offen. „Aiko meinte letztens zu mir, dass sie dich als eines ihrer Vorbilder ansieht.“ Woher das plötzlich kam? Warum die Braunhaarige das aussprach? Tja, Dunkelheit, da stolperten die eigenen Gedanken schneller heraus. Außerdem hatte die jüngere Schwester heute den gesamten Tag im Kopf der 16-Jährigen verbracht. „Weil du nicht wie in unserer Familie schon bei der Geburt dazu bestimmt warst, ein Ninja zu werden. Weil du ihrer Meinung nach deine eigenen Entscheidungen triffst und auch, wenn anderen der Name Tatsumaki Nichts sagt, du ihrer Meinung nach ein großartiger Shinobi bist. Ohne dass du stets auf deine Vorfahren verweisen musst.“ Die Lider senkten sich ein wenig, während Mari darüber nachdachte, was ihre jüngere Schwester so alles erzählt hatte. Aiko traute sich höchstens in Gegenwart ihrer älteren Schwester, so offen die Gedanken zu äußern. Ihr Vater würde sie dafür noch köpfen – denn die jüngere Tochter war nicht stolz darauf, den Namen Hyuuga zu tragen. „Sie wäre gern so wie du. Weißt du, mit all den Vorschriften, mit denen sie leben muss, mit all den Zeigefingern, die auf sie zeigen und die sie daran hindern, einfach das zu machen, was sie machen möchte. Damit kommt Aiko nicht zurecht. Auch wenn sie sich stets als zufriedenes Kind zeigt – vieles hätte sie gerne anders. Aber sie versucht, mit dem zu leben, was ihr möglich ist.“
 

Tatsumaki Hei

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Was war denn jetzt los? Hei sah etwas verwundert auf, als Mari sich vor ihn stellte und so... seltsam ansah. Eigentlich... was war das für ein Blick? Hei konnte ihn nicht ganz deuten; Es war kein Lächeln, weder das normale Standardlächeln bei Mari noch das Echte, was sie ihm in letzter Zeit ab und zu geschenkt hatte. Schade eigentlich - aber das hier schien halt eher eine ernstere Note zu haben. Der Wüstensohn erwiderte den Blick, lehnte sich ein wenig zurück und stützte sich mit den Händen auf der weichen Matratze ab. So etwas hatte er noch nie gehabt... eine weiche Matratze. Wieso setzte sich die junge Frau nicht? Hm... vielleicht hatte sie ja etwas auf dem Herzen?
Nun, was jetzt kam, war unerwartet: Mari sprach von Aiko. Ihre kleine Schwester, die heute ja nun bereits länger Thema war. Klein-Aiko schien jedenfalls ja keine Ninjakarriere anstreben zu können. "Also ein Vorbild?" Verwundert legte der Tatsumaki den Kopf ein wenig schief, hörte sich an, was die junge Frau zu sagen hatte. Er wusste mittlerweile, dass die Braunhaarige sehr an ihrer Schwester hing und dass dieses Thema ziemlich viel Gewicht für sie hatte. Es war ungewöhnlich, dass sie so etwas von sich aus ansprach. Eigentlich hatte Hei, wenn er etwas über Mari erfahren hatte, das eher über ein paar Ecken als direkt und unverfälscht getan. Nachdenklich beobachtete er das Gesicht Maris, ihre Züge und ihre Augen, wie sie sich dabei verhielten. "Und was denkst du darüber?" Ein leichtes Lächeln zog sich wieder über die Lippen des Schwarzhaarigen und er sah an die Decke. Das kam wirklich unerwartet, vor allen Dingen weil er bisher immer wieder den Verdacht gehabt hatte, dass Aiko Maris Schwachstelle war... und wenn man die Braunhaarige so betrachtete, konnte man das gut glauben. Vielleicht lag es an der Atmosphäre, am wenigen Licht und daran, dass Mari in ihrem Kimono irgendwie... ruhiger, verletzlicher aussah, aber allgemein kam einen der Eindruck, dass sie sich gerade öffnen wollte. Auch, wenn es ihr wohl schwer fiel. "Hm... Viele würden mich eigentlich nicht um meinen... Lebensstil, oder wie du es auch nennen willst, beneiden." Kurz schwieg er, wiegte den Kopf. "Wenn wir nebeneinander stehen, wird man eher denken, dass du sehr viel mehr Glück hast als ich. Reiche Familie, unglaubliche Fähigkeiten... ich bin da ja nicht einmal eine Ausnahme. Allerdings hat sie irgendwie auch Recht. In einem gewissen Rahmen kann ich mir meine eigenen Regeln machen." Wieder ein kurzes Schweigen, und er sah hoch zu der Braunhaarigen, die sich wohl immer noch nicht setzen wollte. Dann entfuhr ihm ein kleines Lachen. "Für Kinder sind einige Sachen halt um einiges wertvoller als für Erwachsene. Ich verspreche, dass ich mein Bestes geben werde, sie nicht zu enttäuschen. Sie ist ein gutes Mädchen, sie hat es verdient, ein Vorbild zu haben, was auch seinem Standard entspricht. Ich bin mir allerdings sicher, dass du ihr größtes Vorbild bist. Soweit ich das mitbekommen habe, ist ihre große Schwester alles für sie... vielleicht ist sie deshalb ja auch so begeistert von unserer Rapunzel-Vorstellung gewesen."

Schmunzelnd verschränkte er die Arme, was den Kimono von Shirou dazu veranlasste, ihm auf der einen Seite von der Schulter zu rutschen. Schnell schob er ihn wieder hoch und sah Mari wieder in die Augen. War seltsam, da sie stand und er nicht, war sie in diesem Moment höher als er. Aus diesem Blickwinkel hatte er die schöne Hyuuga sonst noch nicht betrachtet. Die Augen waren natürlich immer noch seltsam, aber auf ihn übten sie nur eine gewisse Faszination aus, vor allen Dingen, weil er darin mittlerweile Emotionen und Aufregung lesen konnte, wo am Anfang nichts gewesen war. Viel... interessanter war aber, dass er darin nicht nur Nachdenklichkeit, sondern auch etwas wie Nervosität sah. Ungewöhnlich. Wieso war sie nervös? Hm. Konnte natürlich auch nur simple Einbildung sein, aber irgendwie.. konnte Hei das ein wenig verstehen. Es war mittlerweile ziemlich stockfinster draußen, und es sah so aus, als würde die Welt untergehen - Mari und Hei saßen währenddessen zusammen in dem Zimmer des Mädchens und taten so, als wäre nichts gewesen. Ein lauter Donnerschlag erschütterte die Luft und Hei lachte leise. "Mutter Natur gibt alles. Ich hoffe, die Stromleitungen bleiben verschont. Sonst sitzen wir gleich wirklich im Dunkeln." Nachdenklich sah der Tatsumaki auf seine Hände, die er in seinem Schoß verschränkt hielt, sah dann wieder zu Mari. Jetzt, wo Mari von Regeln und so etwas sprach, fiel ihm wieder ein, dass Ririchiyo vor langer Zeit gesagt hätte, sie wäre schon verlobt. Er hoffte wirklich inständig, dass Mari noch nicht versprochen war... wem auch immer. Aber wie sollte er das herausfinden? Hm. "Vorschriften und Regeln... was gehört denn alles in diese Regeln hinein?" Er lächelte etwas schief. "Wenn ich das fragen darf... der Hyuuga-Clan ist sehr traditionell, nicht? Gibt es da Unterschiede?"
 

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So offen sprach Mari normalerweise nie, mit niemandem. Ihre jüngere Schwester war diejenige, die die intimsten Gedanken der 16-Jährigen hörte – aber auch vor ihr fiel es der Kunoichi schwer, wirkliche Schwäche zu offenbaren. Hier, zu diesem Zeitpunkt, präsentierte Mari ihrem Kollegen ihren Schwachpunkt, sie lieferte sich ihm in gewisser Weise aus. Fühlte sie sich hierbei unwohl? Komischerweise nicht. In der Zeit, in der die Jugendlichen mittlerweile miteinander hatten arbeiten dürfen, hatte sich ein solches Vertrauen in Mari verwurzelt, dass sie sich für Hei ins offene Messer werfen würde. Brutal ausgedrückt, aber es entsprach der Wahrheit und würde im Fall der Fälle ohne mit der Wimper zu zucken in die Realität umgesetzt werden. Der Tatsumaki war nicht nur der erste Mensch, den die Hyuuga als einen Freund, als ihren besten Freund, bezeichnen würde... er war auch die erste Person, die Nervosität in ihr hervorrief. Was das zu bedeuten hatte? Die Hyuuga konnte es sich noch nicht erklären, doch nicht einmal für sie selbst konnte sie behaupten, dass sie die Nähe zu dem jungen Mann nicht genoss. Sie mochte es, dass sie ihn in diesem Moment vollkommen für sich beanspruchte. Irgendwie hatte sie sich die letzte Zeit ja schon Gedanken gemacht, was er so trieb, wenn sie nicht anwesend war. „Aiko tut mir Leid.“ Vollkommen offen äußerte Mari ihre Gedanken bezüglich ihrer jungen Schwester. Der Tatsumaki hatte gefragt, was sie selbst davon hielt, hier war die ehrliche Antwort. „Sie hätte nicht in eine Familie wie diese geboren werden sollen. Es macht ihr viel mehr Komplikationen, als es gut für sie ist. Eine einfache Familie, abseits dieser ganzen Ehrfurcht, Verantwortung und Maßregelungen wäre besser für sie gewesen. Aiko ist alles für mich. Ich weiß, dass sie unheimlich gerne eine Kunoichi werden würde – aber wer weiß. Wäre sie nicht mit dem Nachnamen Hyuuga aufgewachsen, wäre dieser Wunsch vielleicht niemals so stark geworden. Eine einfache Händlerfamilie, dort wäre sie sicherlich um einiges glücklicher geworden.“ Natürlich schmerzte der Gedanke daran, dass es ihre kleine Schwester in dieser Art und Weise nicht geben würde, doch dass es besser für Aiko gewesen wäre, davon war Mari überzeugt. Und in diesem Fall hätte sich die 16-Jährige auch lieber selbst zurückgeschraubt, als darauf zu beharren, die kleine Schwester weiter unglücklich zu sehen. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf den Zügen der jungen Dame, als Hei davon sprach, dass sie selbst das größte Vorbild Aikos wäre. „Stimmt.“ Hörte sich vielleicht hochnäsig an, doch die Hyuuga war sich bewusst darüber, wie stolz ihr jüngeres Abbild auf sie war. „Allerdings macht mich das nicht glücklicher. Im Prinzip denkt Aiko, dass ich alles habe, was sie gerne hätte. Die Anerkennung des Clans, die Möglichkeit meinen eigenen Weg zu gehen, Stärke, Selbstbewusstsein und vor allen Dingen den Stolz unseres Vaters.“ Noch immer mit gehobenen Mundwinkeln zuckte Mari mit den Schultern, als sie in die blauen Seelenspiegel des Suna-Nin blickte. „Dadurch, dass sie mich jeden Tag sieht, sieht sie auch alltäglich, was sie nicht hat. Ich bin nicht stolz darauf, es ihr schwerer zu machen und wünschte mir, dass es anders wäre.“

Fast schon zu aufmerksam bemerkte Mari, wie der Kimono ihres Vaters bei Hei verrutschte. Schnell wurde sie darauf aufmerksam, dass dies alles andere als normal war, weshalb sie innerlich die Zähne zusammenbiss und sich maßregelte, sich nicht vom Thema ablenken zu lassen. Warum wünschte sie sich so sehr die Nähe zu dem jungen Mann? Normalerweise hatte sich das Mädchen doch viel mehr unter Kontrolle. Ein lautes Donnern weckte die Hyuuga aus ihrer Konzentration, genauso der Kommentar des Suna-Nin, der sofort folgte. Nein, der Sturm würde so schnell nicht aufhören, das war klar. Ebenso war demnach klar, dass die beiden Jugendlichen noch eine gewisse Zeit miteinander auskommen mussten. Ein Zwiespalt, der in Mari entstand. Einerseits freute sie sich – so merkwürdig es auch war – Hei noch weiter für sich beanspruchen zu können. Andererseits war dort die Furcht – hart ausgedrückt – irgendetwas Unüberlegtes zu tun. Etwas, das noch weiterführende Konsequenzen, in welcher Richtung auch immer, haben würde. Wie emotionslos Shirou auch versucht hatte, seine Tochter zu erziehen, die Pubertät ging an niemandem vorbei. Und somit auch nicht diese Gefühle, die man in diesem Zusammenhang das erste Mal erfuhr. Weniger aus wirklicher Kontrolle, sondern eher aus der Situation heraus, setzte sich Mari ebenfalls auf das Bett neben den jungen Mann, berührte dabei dessen Arm, sah nicht sofort in seine Richtung. Erst als sie – nach einer Zeit des Schweigens – wieder das Wort erhob, konnte sie die weißen Seelenspiegel auch auf den Tatsumaki richten. „Kerzen hätte ich gerade nicht zur Hand.“ Noch auf die Sache mit den Stromleitungen bezogen. Die Mundwinkel verzogen sich wieder auf eine neutrale Ebene, als die 16-Jährige darüber nachdachte, was sie zu den Vorschriften und Pflichten antworten sollte. „Die Hyuuga sind äußerst traditionell und in vielerlei Hinsicht auch veraltet.“ Gab Mari gerade offen einen Kritikpunkt an ihrer Familie zu? „Es kommt natürlich immer darauf an, ob Haupt- oder Nebenfamilie. Doch allgemein gesagt ist der Druck auf den Hauptzweig um einiges größer.“ Wieder musste die Braunhaarige mit den Schultern zuckten, seufzte sogar leicht. „Aiko und ich wurden in den Zweig der Familie geboren, der dafür sorgen soll, dass der Name Hyuuga auch in Zukunft noch mit Respekt behandelt wird. Wir müssen großartige Ninja werden, ansonsten werden wir von allen anderen Mitgliedern der Familie verhöhnt. Wir müssen ein perfektes Bild nach außen geben, ohne Makel, ohne irgendwelche Zweifel. Stark und selbstbewusst, eigenständig. Wir sind Hüter des größten Geheimnisses der Hyuuga, dem Byakugan, und gleichzeitig einem der stärksten bekannten Kekkei Genkai. Wir werden von Kindheit an gelehrt, dass wir die militärische Stärke unserer Heimat darstellen.“ Vielleicht verstand man jetzt, wie es um die kleine Schwester der 16-Jährigen stand. Sie genoss all die Vorzüge der Hauptfamilie, konnte den Anforderungen aber im Gegenzug nicht gerecht werden. Kein Wunder also, dass sie von den restlichen Familienmitgliedern eher missbilligend wahrgenommen wurde. Eine große Bürde, um die Mari sie nicht beneiden konnte. Auch das war ein Punkt, in dem der Clan der jungen Dame veraltet war. Es wurde nicht auf einzelne Belange eingegangen – selbst wenn man eigentlich Nichts dafür konnte, wie im Falle von Aiko. Die Augen mussten sich einen Augenblick abwenden, dann erst sah sie wieder direkt zu Hei. „Wir müssen, jeder für uns alleine, den Druck der ganzen Geschichte der Hyuuga auf unseren Schultern tragen.“
 

Tatsumaki Hei

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Hei lachte auf. Das hatte überhaupt nichts mit dem zu tun, was Mari sagte - naja, doch, mit einer Sache halt. "Keine Kerzen, hm? Nun, gut zu wissen... im Notfall kann ich es für kurze Zeit ein wenig erhellen hier, aber selbst so ein Jutsu hält nur kurze Zeit." Yamada-sans Keller war damals für die simple Flamme schon eine Herausforderung gewesen. Aber jetzt wurde er wieder ernst, auch wenn ein Schmunzeln sich als leichtes Funkeln in seinen blauen Augen niedergelassen hatte. Er lächelte die junge Frau an, was allerdings nicht fröhlich, sondern eher ein wenig beruhigend wirken sollte. Der Suna-nin wollte nicht den Eindruck vermitteln als würde er sich über die junge Frau lustig machen - im Gegenteil, er wollte ihr gerne zuhören und ihr, wenn es ging, sogar ein wenig helfen. Auch, wenn Mari das vielleicht gar nicht wollte, aber versuchen konnte er es jawohl? Immerhin war er es hier, der sich kaum zurückhalten konnte. Es war einfach, Mari zuzuhören, aber schwer, dabei nicht die ganze Zeit zu hoffen, dass sie sich neben ihn setzte. Wenigstens das, damit wäre er doch schon zufrieden! Die Kunoichi vor ihm öffnete ihm gerade so halbwegs ihr Herz... also konnte sie sich gleich hinsetzen, oder? Aber alles in allem war das eigentlich eine etwas traurige Geschichte. Aiko war sehr wichtig für Mari und je länger Hei der jungen Frau vor ihm zuhörte, desto bewusster wurde ihm, wie sehr. Sie würde alles für ihre Schwester tun, solange es in ihrer Macht stand - so viel verstand er. Aber was konnte er tun, um Mari ein wenig unter die Arme zu greifen? Nun, erst einmal weiter zuhören und - so komisch das für ihn klang - für sie da sein, ihre Anwesenheit genießen und sehen, wie sich das ganze entwickelte. Und tatsächlich änderte sich jetzt etwas: Ziemlich entschieden pflanzte sich Mari jetzt neben ihn. Und zwar so nahe, dass sich ihre beiden Arme kontinuierlich berührten, wenn man sie nicht absichtlich wegnahm. Offensichtlich wollte sie das nicht und Hei? - Hei hatte überhaupt nichts dagegen, im Gegenteil. Etwas besseres hätte er sich kaum vorstellen kommen.

"Weißt du...", fing er schließlich an, sah ihr tief in die Augen. "Ich glaube, Aiko geht es trotz alledem gut... wegen dir." Er lachte leise und unterdrückte den Impuls, der Kunoichi neben ihm über den Kopf zu streichen. "Du bist im Prinzip alles was sie braucht, um glücklich zu sein... und ich denke, wenn sie erwachsener wird, wird sie dir ganz ähnlich werden - und auch im Notfall einmal ihren eigenen Kopf durchsetzen. Fällt dir ja nun auch nicht wirklich schwer. Du bist für sie zwar vieles, was sie gerne wäre, aber sie guckt sich, denke ich, vor allen Dingen auch deine guten Seiten ab. Und das wird sie sicher zu einer jungen Frau machen, die weiß, was sie will. Und was sie tut." Er zwinkerte leicht, streckte sich dann leicht. Die ganze Zeit so auf der Bettkante zu sitzen war zwar bequem, aber nicht gemütlich. Sollte er einfach ein Risiko eingehen? Ja... gleich. Vielleicht. Er sah nochmal in die weißen Augen der Hyuuga, die in diesem Moment weitaus näher waren als sonst. Gefährlich eigentlich. Wie gern er sich einfach heruntergebeugt und der jungen Frau die Sorgen genommen hätte. Nun... oder halt eine Klatsche kassiert, was? Wenn überhaupt, musste er ein kleineres Risiko eingehen. Mari konnte ihn im Fall der Fälle durch die Wand klatschen und das brauchte er nicht. Wenn, dann sollte sie ihn ein wenig sanfter berühren. "Du trägst ein schweres Päckchen", stellte er nachdenklich fest, strich sich nachdenklich über das Kinn und stand auf, ging langsam einmal durchs Zimmer, fast als würde er überlegen. Er hatte es nicht mehr ausgehalten und ohne dieses Aufstehen wäre er wahrscheinlich nur näher an Mari gerückt. Irgendwie. "Ich denke, dass du bereits nach außen hin eine außerordentlich gute Repräsentantin deines Clans bist. Du bist stark, machst deine Arbeit ausgesprochen gut, bist aber auch distanziert und mit dir erledigen sich Aufträge wie von selbst. Niemand würde das Gegenteil behaupten." Er lachte leise. "Und du bist schön. Was gibt es noch mehr, was du sein musst?" Das war natürlich eine rhetorische Frage. "Allerdings müssen sich wahrscheinlich selbst die Hyuuga nach und nach dem Wandel hingeben. Ohne Frage ist Tradition wichtig, doch nicht mehr alles kann so aufrecht erhalten werden, oder?" Er wusste nicht, wie die Kunoichi das sah, aber durch seine lange gemeinsame Zeit mit ihr konnte er sich schon die ungefähre Antwort lauten könnte. Sie hatte ihre Ansicht geändert, soviel stand fest. Und Hei, der sich der Atmosphäre ja trotzdem bewusst war, traf eine Entscheidung. So etwas kam so schnell nicht wieder und wenn schon, dann konnte er sich auch ganz von Mari beanspruchen lassen, oder nicht? Offensichtlich genoss die junge Frau es ja doch ein wenig. Also rutschte er wieder auf das Bett, allerdings dieses Mal einfach ans Kopfende, aber so, dass Mari noch mehr als genug Platz an seiner Seite hatte. Ein weiteres Lächeln huschte über sein Gesicht. Nun, jetzt würde sich entscheiden wie es weiterging, oder? "Komm'", murmelte er halblaut und klopfte leicht neben sich. "Ich..." Gerade wollte er dazu ansetzen, noch etwas zu sagen, aber dann flackerte plötzlich das Licht, draußen wurde die Nacht hell erleuchtet und ein weiterer, gewaltiger Donner erschütterte die Luft. Jetzt saßen sie im Dunkeln und Heis Angebot stand noch aus. Würde Mari ihm einen Korb verpassen? - Und die weitaus weniger wichtige Frage: Würde das Licht wieder angehen oder hatte es einen der Masten gehimmelt? Hm. Eine Sekunde verging, eine weitere... und das Licht schien nicht mehr anzugehen. Blieb nur noch die wirklich wichtige Frage... die Mari beantworten musste. Mit oder ohne Worte. Verdammte Pubertät, was? Sie war wahrscheinlich Schuld, dass Hei gerade ordentlich das Herz schlug aus Angst, dass sie ihn einfach rauswerfen würde. Und selbst wenn sie zu ihm kommen würde, würde sein Herz weiter so schnell schlagen! Das war einfach nicht fair... aber der Wüstensohn konnte nur noch hoffen. Hoffen, dass sie das Angebot annahm, was wirklich - momentan - erst einmal darauf ausgelegt war, ihr ein wenig Halt zu geben. Man musste es ja nicht gleich überstürzen, nicht?
 

Hyuuga Mari

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Hei versuchte sie aufzumuntern – war doch wirklich nett von dem jungen Mann, nicht? Die weißen Seelenspiegel der Braunhaarigen erwiderten den Blick, fast schon neugierig darauf, was der Suna-Nin selbst von der ganzen Sache dachte. Zurzeit war die Hyuuga nicht reserviert, versuchte auch nicht, sich besonders stark zu geben. Es war dunkel, mitten in der Nacht, sie war alleine mit dem Tatsumaki. Alles Faktoren, die in die Entscheidungen der 16-Jährigen einwirkten, sie offener machten. Er meinte also, dass Aiko glücklich mit ihr als Schwester war? Dass es für die Kleine keine Bürde war, jeden Tag ihre unerfüllten Träume in Person zu sehen? Mari wollte es so hinnehmen, zum Einen, weil es dafür sorgte, dass sie sich besser fühlte. Zum Anderen, weil sie Hei vertraute und wusste, dass er ihr keine Lügen auftischen würde. Nein, so ein Mensch war der Kollege wirklich nicht. Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen des Mädchens, als der Tatsumaki auch noch dazu ausholte, ihr Komplimente zu machen. Sie war seiner Meinung nach alles, was ihre Familie von ihr verlangen konnte. Schön war sie also auch noch? Natürlich verpackte der junge Mann diesen Gedanken so, dass man ihm Nichts nachweisen konnte – auch Mari wollte nicht zu viel hineininterpretieren – doch das Wissen, dass der Schwarzhaarige ihrem Aussehen nicht abgeneigt war, sorgte durchaus dafür, dass sich die Kunoichi zufriedener fühlte. Warum das der Fall war? Wie schon oft erwähnt, konnte die junge Dame sich hierauf immer noch keinen genauen Reim machen. Aber irgendetwas war eindeutig anders, wenn sie mit Hei zusammen war. Da konnte einfach keine andere Person mithalten. War es das, was die Leute... nein, sicherlich nicht. Völlig ausgeschlossen! Oder doch nicht?...

Ein lauter Krach. So oder so ähnlich konnte beschrieben werden, was kurze Zeit später passierte. Aber Moment, Eines nach dem Anderen. Zuerst stand der Tatsumaki von seinem weichen Sitzplatz auf, was sich doch merkwürdig für die Braunhaarige anfühlte. Warum stand er auf? War sie ihm zu nah gerückt? Himmel! Mari hatte einfach keine Ahnung, was sie gerade dachte, was sie tat oder wie sie weiterhin handeln sollte. So vollkommen planlos war sie noch nie gewesen und Vorwürfe, sie wäre einer Person eventuell zu nah getreten, kannte sie erst recht nicht. Schweigend verfolgten die weißen Seelenspiegel also den jungen Mann, wie er herumlief und schlussendlich – war sein Blick entschlossener geworden? – wieder zum Bett zurückkehrte. Zuerst vermutete die 16-Jährige, dass der männliche Kollege sich wieder auf seine vier Buchstaben setzen wollte, wenn auch mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Trat dies auch ein? Nicht ganz. Zwar bewahrheitete sich die Vermutung, dass Hei zurück zum weichen Bett kehren wollte, doch anstatt sich auf die Kante zu setzen, bevorzugte er es, das Bettende einzunehmen. Nun lag er dort, mit dem Oberkörper gegen die Wand hinter sich gelehnt, und sah die Hyuuga an. Die weißen Äuglein öffneten sich doch glatt ein Stück vor Unglaube. Sie sollte... zu ihm kommen? Die Hände vergriffen sich unauffällig im Bettlaken – dann erlosch das Licht im Raum und hüllte die Jugendlichen in vollkommene Dunkelheit. Das Angebot stand, doch kein Blickkontakt war mehr möglich. Der Sturm hatte der Elektrizität im Hause den Kampf angesagt und zumindest vorläufig gewonnen. Was sollte Mari machen? Sie begriff noch immer nicht ganz, was Hei da vorhin gesagt hatte, was seine Geste zu bedeuten hatte. Meinte er es so, wie sie dachte, dass er es gemeint haben könnte? Der Kopf des Mädchens ratterte, das war gar schlimmer als jeder Gegner, mit dem sie um Leben und Tod hätte kämpfen können. Sie war unschlüssig, schließlich hatte sie sich niemals einer Person so genähert, Körperkontakt sogar eher gemieden, als gesucht. Was war dann dieses Verlangen in ihrem Innern, das ihr förmlich befahl, auf das Angebot einzugehen? Sicherlich wäre Shirou alles andere als begeistert, wenn er wüsste, was hier vor sich ging. Eine der höchsten Regeln eines Ninja war es, keine Gefühle zu zeigen. Hatte sich die damals junge Akademistin namens Hyuuga Mari nicht vorgenommen, dieser Regel nachzukommen? Weil echte, nicht geschauspielerte, Gefühle nur zu irgendwelchen Komplikationen und Problemen führen konnten? Ein innerlicher Seufzer, dann, ohne jede Vorwarnung, setzte jeder Gedanke aus.

„Nein. Die Traditionen können nicht mehr eingehalten werden.“ Trotz der Finsternis kannte Mari ihr Zimmer auswendig, auch ohne aktiviertes Byakugan. Zielsicher erschien der weibliche Körper des Mädchens neben dem Jungen, lehnte sich an ihn und legte den Kopf auf seine Brust. Ihre Lider hielt sie gesenkt, auch wenn sie versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen – ihr Herz raste, wie es nie in ihrem Leben gerast war. Nicht einmal als sie um ihr Leben bei Shuji gebangt hatte. Das hier war ein vollkommen anderes Kaliber, diese Freude, gleichzeitig die Ungewissheit und das Wissen, dass hier das völlig ungewöhnlich war. Wie Hei davon wohl dachte? Hoffentlich hatte sie seine Aussage nicht fehlinterpretiert und er hatte sie überhaupt nicht so nah bei sich haben wollen. „Dinge verändern sich. So etwas kann nicht aufgehalten werden, selbst wenn man alles daran setzt. Auch der Hyuuga-Clan wird dies irgendwann einsehen müssen. In jeder Hinsicht.“ Spielte Mari damit auf etwas Bestimmtes an? Da sie gerade an der Brust eines geborenen Wüstenjungen lehnte, war das nicht so unwahrscheinlich. Danach schwieg die 16-Jährige und auch wenn man merkte, dass sich ihr Körper noch immer etwas verkrampfte, so war es leicht aus der Stimme herauszuhören, dass sie die Nähe dennoch genoss. Egal was sich Shirou wünschte, auch seine Tochter war nur eine junge Frau, die in die Pubertät kam und Gefühle entwickeln konnte. „Der Sturm kann noch ein wenig anhalten... ich hoffe, dagegen hast du auch Nichts einzuwenden. Weißt du... es tut gut. Irgendwie. Ich kann es selbst nicht so recht erklären.“
 

Tatsumaki Hei

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Vorweg: Nein, Mari war wohl nicht die Einzige in dem Raum, der gerade ein wenig aufgeregt war. 'Ein wenig' – gut, das war vielleicht ein wenig untertrieben. Hei hatte ja schon, bevor er die junge Frau überhaupt aufgefordert hatte, sich zu ihm zu gesellen, Herzklopfen gehabt, aber als das Licht plötzlich ausging... machte es das Ganze nur schlimmer. Um einiges schlimmer – jetzt sah er nicht einmal mehr was. Nichts hieß tatsächlich nichts, vor allen Dingen so kurz nachdem das Licht den Geist aufgegeben hatte. Natürlich würden sich seine Pupillen mit der Zeit an das Restlicht gewöhnen, aber erst einmal... war er auf andere Sinne gestellt. Und die alle warteten gerade darauf, dass sich ein weiblicher Körper an seine Seite schmiegte. Jeder Nerv in seinem Körper hoffte und gierte danach. Es war ein wirklich seltsames Gefühl, aber gleichzeitig wusste er, dass Mari ihn in der Hand hatte – beziehungsweise seine Laune. Würde sie zu ihm kommen, wäre er sicherlich der glücklichste Kerl in ganz Shiro; Wenn nicht, dann natürlich nicht. Okay, okay – Hei versuchte sich ein wenig zu beruhigen. Wenn Mari ihm komplett abgeneigt wäre, hätte sie sich nie so auf ihn eingelassen wie sowieso schon. Rational gesehen hatte sie keinen Grund, abzulehnen – außer vielleicht dass er so überhaupt nicht das war, was ihre Familie sehen wollte. Und wie er wusste, war Mari ihrer Familie sehr treu ergeben – und wollte diese auch stolz machen. Oh man... vielleicht war das doch keine so gute Idee gewesen? Der junge Tatsumaki saß immer noch im Finsteren und wusste nicht mehr, was er denken sollte. Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, musste er sich eingestehen, dass in der braunhaarigen Kunoichi selbst ein noch größerer Kampf toben musste, wenn sie ihm denn nicht so einfach einen Korb geben konnte. Sie hatte daraus weitaus weitreichendere Konsequenzen zu erwarten als er, wenn sie sich jetzt zu ihm in das Bett legte. Logisch. Hyuuga eben. Dann mit einem Mal: Erlösung. Mari sprach im Prinzip die Worte, die ihm sagten, dass sie vermutlich kommen würde – und das tat die junge Frau dann tatsächlich. Plötzlich spürte er, wie sich ein warmer Körper an ihn schmiegte – mehr oder weniger – und sich ein Kopf auf seine Brust legte. Ein riesiger Stein fiel dem jungen Wüstensohn vom Herzen und seine Seele, die wie eingeschnürt gewesen war, sprengte die Ketten. Sozusagen. Sie hatte sich tatsächlich zu ihm gelegt und machte ihn damit alleine schon unheimlich glücklich. Gleichzeitig merkte Hei, dass er jetzt noch ein paar andere Probleme bekommen würde. Sie würde doch merken, dass sein Herz um einiges schneller schlug als bei einem normalen Ruhepuls? Wie sollte er ihr dann erklären, dass alleine ihre Anwesenheit so nah bei ihm nahezu dazu zwang, sie noch näher zu sich zu ziehen? Und... wieso war das alles so kompliziert? Die Dunkelheit aber tat wieder einmal ihr Bestes und brachte den Tatsumaki dazu, den Arm um die Hyuuga zu legen. Er konnte nicht ganz verstehen, wie sie sich fühlte, wohl aber konnte er versuchen, nachzuvollziehen und ihr ein wenig Entlastung zu schenken – und wenn das dadurch war, dass sie mal einen Menschen nah bei sich hatte und dessen Wärme spüren konnte. Hei war kein Hyuuga, aber er durchschaute Mari so weit, dass er praktisch wusste, dass sie das nicht oft so hatte. Vermutlich auch nie in dem Sinne gewollt hatte – doch manchmal wussten Menschen nicht einmal, dass ihnen etwas fehlte. Und glücklicherweise... schien Mari das auch langsam klar zu werden. In seinem Bauch machte sich mittlerweile ein ganz seltsames Gefühl breit und je länger die junge Frau so an und bei ihm lag, desto 'schlimmer' wurde es. Dabei fühlte es sich eigentlich schön an... und dem Schwarzhaarigem dämmerte langsam, was das war. Konnte das wirklich so sein? Er hatte sich ja selbst schon immer ein wenig im Verdacht gehabt, so von Mari zu denken, aber anscheinend... hatte sein Kopf wirklich nicht mehr die Kraft, es zu leugnen. Er war wohl zumindest ziemlich heftig in die Kunoichi an seiner Seite verliebt – so oder so.

Machte es das besser? Ja, irgendwie schon. Jedenfalls, solange Mari genauso dachte – fühlte. Ein breites Lächeln fand sich auf dem Gesicht des jungen Mannes wieder, welches die junge Frau mit den weißen Augen natürlich nicht sehen konnte. Aber ein Lächeln hörte man ja meistens schon in der Stimme, genauso wie er merkte, dass sie es genoss, so nah bei ihm zu sein. Trotzdem war sie – was irgendwie natürlich war – immer noch ein wenig verkrampft. Gut, aber weder sie noch er wussten, wie man sich genau hinlegte, wenn man – er konnte das Kind wohl jetzt beim Namen nennen – kuschelte. Also bewegte er sich leicht, schob den Kopf von Mari ein kleines Stückchen noch zur Seite und erreichte so, dass es für beide – hoffentlich – gemütlicher sein würde. Zwar konnte die Hyuuga jetzt wahrscheinlich ziemlich deutlich seinen Herzschlag hören, aber hey – er merkte mittlerweile auch, dass ihr Herz pochte. Und das nicht nur in Normaltempo. Dann legte der Wüstensohn der jungen Frau sanft eine Hand auf den Rücken und streichelte vorsichtig, ganz ganz vorsichtig – vor allen Dingen, weil er keine Grenze überschreiten wollte. Nicht zu schnell – natürlich wusste Hei nicht, wie Mari zu allem hier stand. Nun, ein bisschen natürlich schon. Es tat gut, hatte sie gesagt. Und wieder einmal bemerkte er, wie süß die junge Frau doch auch sein konnte. Ein leises Lachen entfuhr ihm. „Das freut mich. Es... gefällt mir auch. Wirklich sehr.“ Das alles wurde mehr gemurmelt als gesagt, aber Mari hörte ihn ja immer noch laut und deutlich. Immerhin lag sie auf seiner Brust! „Von mir aus kann der Sturm noch Stunden anhalten. So könnte ich noch ewig hier liegen“, fuhr er fort und meinte jedes Wort ernst – das hörte man. Und Mari sowieso, sie kannte ihn ja mittlerweile schon ganz gut. „Fühlt sich ein wenig unwirklich an... seltsam und ungewohnt. Aber nicht falsch“, stellte er leise fest, während sich seine andere Hand eine von Mari suchte. Zum Glück hatte auch die Hand Maris nichts dagegen und verschränkte sich wie automatisch in seiner. „Ich... bin wirklich froh, dass ich dich kennen darf.“ Er lachte noch einmal, leise wie immer. „Seit wir diesen ersten Job miteinander erledigt haben ist viel passiert und vieles hat sich geändert. Schön, dass wir uns trotzdem immer besser kennen gelernt haben.“ Das klang alles vielleicht ein wenig seltsam, aber wenn der Kopf sowieso total voll und gleichzeitig leer war, kam so etwas schon einmal dabei heraus. Auch, weil Hei das alles wirklich ernst meinte. Aber er wusste nicht so richtig, was er gerade sagen sollte, weil sein Kopf im Moment so voll war mit Mari, mit dem Gefühl ihres Körpers an seinem und den paar Haaren, die in seinem Gesicht hingen und ihrem Geruch; Hyuuga Mari war im Moment alles, was er denken konnte. „Aber ja... Dinge ändern sich... manchmal auch plötzlicher, als man denkt.“ Gefühle, zum Beispiel. "Aber... ruh' dich ein wenig aus. Du hast es dir verdient."
 

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Jeder Außenstehende hätte für die hier vorgefundene Situation nur ein Wort heraussuchen können: Süß. Kitschig? Auch möglich. Viel mehr konnte man dazu aber auch nicht sagen, oder? Hier lagen, mitten in der durch einen Sturm bedingten Dunkelheit zwei Jugendliche, die sich plötzlich die Gefühle für den jeweils anderen insgeheim eingestehen mussten. Nicht, dass keiner von beiden jemals daran gedacht hätte, dass da mehr sein könnte. Ganz im Gegenteil, beiden war der Gedanke gekommen, beide hatten versucht, ihn mit Willenskraft zu unterdrücken und schlussendlich waren auch beide bei diesem Versuch gescheitert. Noch nicht vollkommen offiziell, aber mehr als deutlich. Mari tat es gut. Sie spürte den warmen Körper des Tatsumaki, zuckte kurz ein Stückchen, als er sie auf eine andere Stelle auf seiner Brust legte. Dann konnte sie allerdings wieder entspannen, schloss die Augen erneut und horchte dem Herzschlag des jungen Mannes. Schlug dieses schneller? Oh ja, sogar deutlich. Ein wohliges Gefühl machte sich in der Magengegend der Hyuuga breit, sie musste unweigerlich lächeln. Es fühlte sich angenehm an, seinen Puls zu hören. Irgendwie war es ein Zeichen dafür, dass der Suna-Nin Nichts mehr vor der 16-Jährigen verheimlichen wollte. Gut, oder? Plötzlich spürte Mari ein paar Finger, die ihr leicht, wirklich nur mit einer sanften Berührung, über den Rücken strichen. So angefasst zu werden war vollkommen neu, weshalb sie auch hierbei eine – über der Kleidung zum Glück nicht spürbare – Gänsehaut bekam. Wenn die Kunoichi so daran dachte, in welcher Art sie bisher berührt worden war, dann hing dies eigentlich immer mit irgendwelcher Kraft zusammen. Sei es im Training, im Kampf, selbst die damalige Umarmung mit Himitsu war einfach nur stürmisch gewesen. Zärtlichkeit? Neuland. Als sich die Hand des Tatsumaki ihren Weg zu der Hand Maris suchte, ergriff diese sie ohne Widerworte, auch ohne Zögern. Wie es erwähnt worden war, dachte die 16-Jährige nicht nach, sie war auch gar nicht dazu in der Lage, irgendwelche ordentlichen Gedanken zu sammeln. Ihr Hirn war leer, sie genoss einfach den Moment und die Emotionen, die sich durch ihren Körper zogen. Gleichzeitig festige sich dann aber doch eine Sache – sie wollte nicht, dass Hei wieder ging. Natürlich konnte dieser Augenblick nicht für die Ewigkeit anhalten, doch so ungewohnt und merkwürdig er sich anfühlte, so schön war er ebenso. Somit wollte Mari dies so lange auskosten, wie sie konnte. Für diesen Abend hatte sie alle Reserviertheit verloren.

Ein sanftes Lächeln lag auf ihren Lippen. Nun wurde die Hyuuga still und so, als würde Hei ihre Gedanken lesen können, stimmte er hierbei ein. Die Minuten verflogen und auch Mari verlor jegliches Zeitgefühl, bemerkte nicht, dass es draußen allmählich ruhiger wurde und der Donner nachließ. Hatten zuvor gelegentliche Blitze das Zimmer erhellt, so verschwanden auch diese vollkommen und der Regen plätscherte alleine gegen das Fenster. Wie würde das hier wohl noch weitergehen? Die Nacht konnte nicht ewig dauern... aber Mari war unfähig, sich darüber gerade ernsthaft Gedanken zu machen. Sie hatte bewusst ihren Kopf ausgestellt – der hätte wahrscheinlich dafür gesorgt, dass die ganze Aktion hier schnell abgeblasen wurde. Außerdem stellte sich die Müdigkeit ein, die sich den gesamten Tag über angebahnt hatte. Die Sache mit Aiko war anstrengend gewesen, hatte an ihr gezehrt. Was nun passierte, war zwar ungleich schöner, aber irgendwie dennoch so ungewohnt, dass es – unbewusst – Kraft kostete. Nun konnte sich die Braunhaarige von allem lösen, schloss die Augen, lehnte ihren Kopf an Hei und versuchte loszulassen. Auch nicht daran zu denken, dass Yue oder Shirou Zuhause auftauchen könnten. Dass alles ein gefundenes Fressen für die Mutter Maris sein würde. All das war fürs Erste egal – zumindest solange die 16-Jährige ihre Gedanken ausschalten konnte. Hei sprach aus, was der Körper der jungen Frau ihr vermittelte – sie brauchte Ruhe und hatte sich diese auch wohlverdient. Somit wurde sie zunehmend müder, die Stille der Jugendlichen unterstützte dies und noch ehe etwas Weiteres – was auch immer das hätte sein können – passierte, dämmerte die Hyuuga langsam hinüber in das Reich der Träume. Ihr Puls normalisierte sich automatisch, die Atmung wurde gleichmäßig und hörbar. Ob Hei bemerkte, dass die müde Kunoichi gerade eingeschlafen war? Sicherlich, wenn nicht jetzt, dann spätestens dann, wenn er sie wieder ansprach. Und was machte er dann? Die Nacht über im Bett liegen bleiben? Vielleicht schlief er ja auch ein – nicht unbedingt total wahrscheinlich, hatte der Tag doch weniger an ihm gezerrt als an Mari. Was er auch machte, es würde sich sehr bald herausstellen.
 

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Er konnte nicht anders, als zu lächeln; Einfach, weil es ein so unerwartet... gutes Ende genommen hatte, das Ganze. Dieser Tag war nicht einfach gewesen, für Mari noch viel weniger als für ihn, aber trotzdem war dabei so etwas herausgekommen - nie im Leben hatte er sich das erhofft, aber nun ja, manchmal hatte man halt auch noch Glück. Der Tatsumaki erlaubte sich einen ganz leisen Seufzer, während er langsam wieder die Kontrolle über seinen Körper erlangte und seinen Herzschlag wieder in Richtung Normbereich zwang. Ganz und gar verrückt trotz allem - er lag hier in dem Bett von Hyuuga Mari. Das alleine war schon seltsam und unglaublich genug, dazu kam aber noch, dass eben jene Hyuuga Mari auf seiner Brust lag und es sich offensichtlich ziemlich gemütlich gemacht hatte. Nicht nur, dass sie sich offensichtlich wohl fühlte – sie schien auch keinerlei Gedanken daran zu verschwenden, sich von dort weg zu bewegen oder ihn aus dem Haus zu werfen. Beide genossen diesen Moment und Hei war ziemlich dankbar dafür. Langsam ging es ja sogar in seinen Kopf hinein: Das hier war nicht normal, nein, und er konnte durchaus gewisse… Dinge daraus ableiten, nicht? Oder? Der junge Mann sah hinunter, seine Augen, die sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, konnten gewisse Details ausmachen. Das braune Haar der Kunoichi, ihr schlanker Körper, der sich an seinen drückte, ihr Kopf, der auf seine Brust lag… und etwas, was er nicht sah, sondern hörte: Ihr Atem, der immer ruhiger wurde. Schließlich zuckte die junge Dame einmal ein wenig – was er ein wenig belustigend, aber auch ziemlich süß fand – und schlief ein. Nun… das hatte er ihr zwar gesagt, aber zugegeben, Hei hatte nicht erwartet, dass sie das auch wirklich tat. Nicht, dass er das schlimm fand – im Gegenteil. Es bewies nur weiterhin, dass sie ihm mittlerweile vollkommen vertraute und seine Anwesenheit genoss. Nachdenklich streichelte er ein wenig weiter, war aber mit den Gedanken ein wenig bei den Dingen, die sich aus diesem Abend ergaben. Mit einem Mal flackerte das Licht, und plötzlich erfüllte wieder das warme, sanfte Licht den Raum. Einen Moment lang sah Hei in das Licht, nachdenklich. Sollte er gehen, sollte er bleiben – was würden Maris Eltern sagen, wenn sie ihn hier ‚erwischten‘? Draußen peitsche der Regen immer noch gegen das Haus… Hei schloss kurz die Augen, schaltete das Licht aus und machte es sich ein wenig bequemer. Mari wachte zum Glück nicht auf – sie musste sehr erschöpft sein. Wahrscheinlich würde er nicht hier bleiben, nicht endgültig die ganze Nacht über, aber er würde bleiben, bis seine – jaha – Mari richtig tief schlief. Und, naja, um ein wenig pragmatisch zu bleiben, bis der Regen nachließ. Hoffentlich würde sie ihm nicht böse sein – er verschwand ja nicht, weil er nicht gerne bei ihr war. Wenn er gekonnt hätte, hätte er einfach noch die ganze Nacht und den darauffolgenden Tag mit ihr verbracht… nur war halt nicht immer alles so, wie man es sich wünschte.

Das ließ ihm Zeit, sich Gedanken zu machen. Es waren seltsame Minuten und Stunden, die für Hei zäh wie flüssiger Honig vorbeizogen. Ohne einen Indikator dafür, wie spät es wirklich war, konnte er die Uhrzeit sehr schlecht schätzen und ganz ehrlich – er wollte es auch nicht. Zum einen machte er sich natürlich Gedanken über die Beziehung von ihm und Mari. Würde es jetzt dabei bleiben? Ein wenig kuscheln, das war es gewesen? Eigentlich wollte er das nicht und er hatte auch nicht das Gefühl gehabt, dass Mari völlig abgeneigt war, auch noch einen Schritt weiter zu gehen. Aber eine Rest-Unsicherheit ließ sich nicht verleugnen und die würde vermutlich auch nicht verschwinden, bis es denn endlich zu einer Entscheidung gekommen war. Bis dahin musste sich der Suna-nin wohl gedulden… eine andere Sache war die, dass er eigentlich nicht zu ihr passte. Rein von der Familie her; Die Hyuuga waren einfach ein anderes Level. Trotzdem hatte sie sich dafür entschieden, zu ihm zu kommen, und das hatte gewissermaßen ja auch symbolischen Charakter, nicht? Hei sah zur Decke. Waren jetzt schon Stunden oder erst Minuten vergangen, dass sich die junge Frau an ihn schmiegte und friedlich schlief? Die Decke, die neben Mari lag, zog er mit einer langsamen Bewegung über die junge Dame, so dass sie nicht auskühlte, und gähnte verhalten. Es war halt doch spät – auch, wenn er heute nicht allzu anstrengende Taten vollbracht hatte. Der Regen ließ langsam nach und prügelte das Haus nicht mehr, schien viel mehr zu einem Niesel zu verkommen. Hei seufzte leise. Er wollte nicht gehen. Es war gemütlich und warm; Angenehm. Einfach so, dass er sich wohl fühlte. Aber hier war nicht der Platz, an dem er jetzt sein konnte. Durfte. Er seufzte, diesmal hörbarer, und begann mit einer umständlichen Prozedur, Mari auf ihrem Bett zu betten, ohne sie dabei zu wecken. Dabei kam ihm nicht unbedingt zupass, dass sein rechter Arm ziemlich eingeschlafen war… ganz vorsichtig legte er sie auf das Bett, deckte sie zu und lächelte. Noch schlief sie! – Seine Prinzessin. Schmunzelnd rutschte er zur Bettkante, als sich plötzlich etwas an ihn schmiegte. Moment, war sie doch wach? … Nein, als er nachsah, hatte sich die Braunhaarige wohl nur in Richtung Wärmequelle gekuschelt. Am liebsten hätte er gelacht, aber dann hätte er sie wohl aufgeweckt. Eine Schande. Es wurde immer schwerer, nicht einfach wieder zu ihr ins Bett zu steigen. Schließlich riss er sich von dem Anblick der Hyuuga los, strich ihr sanft über die Stirn und widerstand der Versuchung, noch einen Kuss hinterher zu setzen. Noch nicht. Zu früh. Schnell und leise zog er sich um, überlegte kurz, ob er eine Notiz hinterlassen sollte, entschied sich aber dagegen, und verschwand dann lautlos aus dem Zimmer und entsprechend auch dem Haus. Er hatte immer noch eine Menge zum Nachdenken. Und die Nacht war noch lang.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Mari seufzte. „Ohhh, warum darf ich nicht mitkommen?! Das ist so gemein!“ Aiko bließ ihre Wangen auf und trampelte wütend auf den Boden. Wie lange führten sie diese Diskussion jetzt schon? Tage. Immer wieder kam das Thema auf und nun, wo es soweit war, hatte sich die kleine Schwester der Hyuuga natürlich dazu entschieden, noch einen letzten nervigen Versuch zu starten. „Ich möchte sehen, wo Nina, Nana und der Prinz herkommen!“ Kommentarlos ging die 16-Jährige an Aiko vorbei, holte sich die letzten Dinge, um ihre Tasche zu packen. Abschließend griff Mari nach ihrem Konoha-Abzeichen, entschied sich für den heutigen Tag allerdings bewusst dagegen, es direkt am Körper zu tragen. Stattdessen verstaute sie es in ihrer Tasche, zusammen mit den restlichen Dingen, die sie brauchte. Warum sie das tat? Na, die Hyuuga wäre die kommenden Tage nicht als Kunoichi Shirogakures unterwegs - sie hatte Urlaub bekommen. Und diesen Urlaub wollte sie nutzen, um dem Angebot des Tatsumakis nachzukommen. Vor drei Tagen war er vor dem Anwesen der Hyuuga aufgetaucht, allerdings nur sehr kurz. Er hatte Bescheid gegeben, dass er seine kleinen Schwestern - die Zwillinge - zurück nach Suna bringen musste und sich dabei erkundigt, ob Mari nun wirklich mitkommen wollte. Die Braunhaarige hatte selbstverständlich erneut zugesagt - zum Einen, um ihr persönliches Training voranzubringen, zum Anderen, da es da noch eine wichtige Sache zwischen den Jugendlichen zu klären gab. Bei dem Gedanken daran spielte das Herz der 16-Jährigen wieder verrückt.. Aiko lenkte durch ihre nervigen Kommentare allerdings schnell von diesen Gedanken ab. „Onee-san, ignorier mich nicht!“, motzte die 12-Jährige weiter. Seit Aiko die Zwillinge Nina und Nana kennengelernt hatte, machte sich ihre aufmüpfige Ader jeden Tag mehr bemerkbar. Und auch, wenn Mari es gut fand, dass ihre kleine Schwester einen eigenen Kopf entwickelte, so sollte sie doch bitte irgendjemand anderem damit auf die Nerven gehen! „Nein.“ Die Antwort war kurz, aber sagte alles aus, was die 16-Jährige diesbezüglich loswerden wollte. Klar, dass die jüngere Schwester sich damit nicht zufrieden gab. „Warum nicht? Ich hatte vorgestern Geburtstag! Das könnte doch ein Geschenk an mich sein!“ Mari stieß verärgert die Luft aus, drehte sich nun endgültig zu Aiko und sah sie direkt an. „Das hast du gestern und vorgestern schon gesagt. Und nein, es gilt nicht als Geschenk. Für mich ist das eine Trainingsreise, keine Vergnügungsfahrt. Außerdem ist die Wüste nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Als ich das erste Mal dorthin gegangen bin, habe ich mich vollkommen verausgabt.“ Die weißen Augen der 12-Jährigen funkelten wütend, sie wollte sich mit einer Absage einfach nicht zufriedengeben. „Dann frage ich eben Hei, wenn er kommt!“ Sie stapfte zur Tür, wollte gerade verschwinden, aber dann drehte sich Aiko doch noch einmal um und setzte ein überzeugtes Grinsen auf. „Und du brauchst gar nicht so tun! Die Trainingsreise ist auch nur eine Ausrede. Nana und Nina haben mir alles erzählt!“ Schnell zischte die jüngere Schwester davon. Und Mari? Die blieb verwundert stehen und fragte sich, wann zur Hölle sich die Zwillinge und Aiko getroffen hatten. Fing die 12-Jährige jetzt schon damit an, heimlich aus dem Anwesen zu schleichen?

Die Hyuuga wusste nicht, was die Schwestern von Hei angeblich zu wissen glaubten. Doch so, wie die Kunoichi die Zwillinge kennengelernt hatte, hatten Nina und Nana sich einfach selbst etwas zusammengereimt, was sie nun für die absolute Wahrheit hielten. Und ausgerechnet Aiko hatten sie damit anstecken müssen? Hauptsache, sie hielt gegenüber Yue und Shirou die Klappe… mit ihren Eltern wollte sich Mari diesbezüglich noch nicht herumschlagen. Vor allen Dingen nicht kurz vor der Abreise nach Suna. Mit einem kurzen Blick in den Spiegel überprüfte die 16-Jährige ein letztes Mal ihr Aussehen. Die Haare waren in einen Seitenzopf geflochten worden, der locker über ihre Schulter fiel. Das Oberteil bestand aus einer dünnen, aber langen Kapuzenjacke und einem einfachen Shirt darunter. Die Hose für den heutigen Tag war lang und fiel relativ locker um die Beine der Kunoichi. Nach der letzten Reise in die Wüste hatte Mari sich dafür entschieden, ihre Haut mehr vor der Sonne zu schützen. Zwar war sie nie sonderlich empfindlich gewesen, aber die sengende Hitze inmitten eines riesigen Sandmeeres war ein anderes Kaliber. Zumindest, wenn man nicht unter diesen Bedingungen aufgewachsen war. Schlussendlich bewegte sich die Braunhaarige in das untere Stockwerk, ging nach draußen und lehnte sich an die Wand neben der Haustür. Der Blick sah erwartend zur Straße - wann der Tatsumaki wohl auftauchen würde? Er hatte gesagt, er würde sie abholen.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Es war gar nicht so lange her, dieser Tag mit der Kostümfeier. Trotzdem kam es Hei wie Wochen vor, und das lag ausnahmsweise mal nicht an Mari - also an den Gedanken an sie. Eher daran, dass seine Schwestern seit diesem Tag nur noch unausstehlicher und in pubertäres Verhalten par excellence verfallen waren. Sie fanden es furchtbar aufregend, dass ihr Bruder jetzt eine Freundin hatte - auch, wenn das einfach nicht stimmte. Hei weigerte sich auch stur, dass so anzunehmen. Davon war noch nie die Rede gewesen und in solche Muster pressen lassen wollte er sich sowieso nicht... auch wenn es ihn insgeheim ja ein wenig freute, dass es diesen Eindruck machte. Trotzdem hatte er alle Hände damit zu tun, die noch mehr aufgedrehten Zwillinge in Zaum zu halten. Sie hatten zusätzlich schon Kontakte geknüpft und sich mit Souvenirs eingedeckt, die sie mit Souvenirs aus Sunagakure finanziert hatten. Anscheinend fand das einen reißenden Absatzmarkt, hier... dass er noch nie daran gedacht hatte. Wenn er das richtig mitbekommen hatte, hatten die Zwillinge einen effektiven Gewinn von ungefähr dreißig Prozent der ursprünglichen Ausgaben gemacht. Das war echt nicht übel. Der Tatsumaki seufzte leise, während er seine Schwestern am Kragen packte. "Hört mal her, hört auf hier herumzurennen wie die Hühner... wir müssen jetzt langsam los. Seid ihr fertig?" Die Beiden nickten eifrig und schleppten zwei große Taschen an.... wovon sie nur eine gehabt hatten, auf der Hinreise. Und schwer waren sie, gute Güte. "In Ordnung, wenn es denn sein muss... ihr habt Glück, dass ich mitkomme und dass Mari auch dabeisein wird. Sonst würde ich euch den Ramsch schleppen lassen!" "Ramsch?" "Das ist pures Gold, Aniki!" "Klar...", murmelte er, schleppte das Zeug nach draußen und atmete die frische Luft ein - dachte dann erst daran, dass er ja Shinobi war und versiegelte die Taschen in einigen etwas größeren Schriftrollen. Er selbst hatte sich heute ein wenig heller gekleidet - wenn sie in die Wüste kamen, war das besser. Blau und Weiß dominierten heute seine wie immer weiten Klamotten. "Also, alle hierhin... Sabaku Fuyu!", stieß er aus, während er einige Fingerzeichen formte. Es sammelte sich nach und nach Sand, zusätzlich noch zu dem, den er immer in irgendeiner Form bei sich trug, und bildete eine Sandwolke, auf die er die Zwillinge setzte und schließlich hinterhersprang. "Wir nehmen heute die kürzere Route, ich möchte möglichst schnell in Suna ankommen." Der Wüstensohn spürte, wie Chakra nach und nach aus ihm herausfloss, aber bei seinen Kapazitäten machte ihm das im Grunde nichts mehr aus. Er hätte einen ganzen Tag fliegen können, wahrscheinlich - wollte das aber nicht ausprobieren.

Also flogen sie los, in Richtung der Prinzessin aus dem Hause Hyuuga, und Nana und Nina waren ganz begeistert - sie waren noch nie geflogen und wussten noch nicht einmal, dass ihr Bruder so etwas konnte. Es würde anstrengend werden mit Mari noch darauf, aber an sich hatte Hei in der Hinsicht ja keine Probleme mehr. Als Anfänger hätte er wohl schon schlapp gemacht, aber wenn Hei irgendetwas von sich behaupten konnte, dann war es, dass er Chakra ohne Ende vorweisen konnte. Naja, fast ohne Ende. Einige Minuten später huschte die Sandwolke über das Anwesen der Hyuuga und Hei entdeckte Mari, die auf die Straße starrte und offensichtlich auf jemanden wartete. Die Wolke senkte sich langsam herab, bis er vielleicht zwei Meter über der Hyuuga schwebte. "Wartest du auf jemanden? Ich könnte dir eine Mitfahrgelegenheit anbieten", meinte er vergnügt und grinste, als Mari einen kleinen Moment brauchte, um nach oben zu sehen. "Wir nehmen die für euch leichteste Methode zu reisen", fuhr er fort, ließ die Sandwolke knapp über dem Boden schweben und stieg von dem 'Gefährt' herunter, um kurz den Kopf vor der jungen Frau zu neigen. "Schön dich zu sehen, Hime", meinte er und warf ihr ein fröhliches Lächeln zu, wo noch etwas anderes mitschwang, was aber wohl nur Mari merkte... wenn sie es denn wahrnahm. "Ich glaube, wir machen dieses Mal besser keinen Zwischenstopp im Hotel Grenzposten, mh?" Ein leichtes Zwinkern folgte und gerade hatte er noch etwas sagen wollen, da traf ihn ein kleiner, braunhaariger Kopf mitten in den Bauch und Hei japste ein wenig. "Heiii", machte Aiko und sah - mit aller Mühe, so süß wie möglich auszusehen - nach oben. "Kann ich nicht doch mitkommen?", fragte sie flehend, und Hei warf einen kurzen Blick zu Mari, die anscheinend über die letzten Tage genug genervt worden war. Also begab er sich auf eine Augenhöhe mit Aiko, lächelte leicht und schüttelte den Kopf. "Dieses Mal nicht, Aiko-chan, verzeih' bitte. Aber ich habe noch einmal Kontakt mit meinen Eltern gehabt und sie haben gesagt, dass du, wenn deine Eltern es erlauben, gerne einmal zu Nana und Nina zu Besuch kommen kannst. Sie würden sich freuen, dich auch einmal kennen zu lernen." Lächelnd zerwuschelte Hei die Haare der kleinen Hyuuga. "Ich bringe dich dann auch persönlich dorthin, in Ordnung? Nur du und ich, alleine auf der Wolke." Wieder ein leichtes Zwinkern, dann erhob er sich wieder und wand sich der größeren Hyuuga zu, musterte sie einen Moment und grinste dann. "Wunderbar, nicht viel extra Gepäck, das spart Chakra. Willst du dich noch verabschieden oder so? Ansonsten... je eher wir losfliegen, desto schneller sind wir auch da."
 
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