Nishizawa Ryouta
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Off-Beginn: (Hier steht ein cooler Name sobald mir einer einfällt)
(Kinzoku Kenta & Nishizawa Ryouta)
(Kinzoku Kenta & Nishizawa Ryouta)
Eigentlich war der Plan gewesen, heute nur kurz das Haus zu verlassen, um seinen Kühlschrank wieder aufzufüllen. Danach wollte Ryouta sich mit einer dicken Decke auf seinem Bett einrollen und seinen freien Tag mit einem guten Buch, heißem Tee und seinen Katzen verbringen. Alles andere als spektakulär, aber er konnte sich nichts angenehmeres vorstellen. Einfach seine Ruhe haben, das war sein Bild von einem idealen Tag.
Doch daraus wurde nichts. Die düsteren Zeiten seiner Vergangenheit hatten einmal mehr entschieden, ihn ausgerechnet heute einzuholen. Zuerst hatte er noch versucht, sich mit der Kapuze tief im Gesicht vorbei zu schmuggeln, aber offensichtlich wurde er entdeckt, bevor er sie entdeckt hatte. Durch seinen großen Körperbau und die knallige Haarfarbe war der Jungspund mal wieder aufgefallen wie ein bunter Hund. Die Versuche, seinen Schritt zu beschleunigen und sie somit abzuhängen, waren ebenfalls zwecklos.Spätestens, als eine Hand ihn an der Schulter packte und kräftig zurück zog, wurde dies klarer wie Kloßbrühe. Wieso ausgerechnet heute? Er wollte sich nicht umdrehen und in diese altbekannten Augen blicken, doch genau das tat er. Auf Augenhöhe blickte der Nishizawa in zwei Paare, beide dunkelbraun. Alleine dieser Anblick genügte, um ihn einige Jahre zurück in die Vergangenheit zu katapultieren.
Schon immer war der Pinkschopf das perfekte Ebenbild eines Strebers gewesen. Gute Noten, schlacksiges Aussehen und natürlich eine Brille. Ihn selbst hatte das nie gestört, warum auch? Er konnte ja auch nichts dafür, er war eben so. Aber seine Mitmenschen dachten nicht immer das Selbe. Wie so Viele seiner Art hatte somit auch er recht früh Bekanntschaft mit den Akademierüpeln gemacht. Es gab wohl keine Schule dieser Welt, wo diese Personengruppe nicht vorhanden war. Zumeist hatte er jedoch stets Glück gehabt, konnte sich im Hintergrund halten und sie vermeiden. Es gab jedoch auch Tage, wo ihm dies nicht gegönnt war. Diese verbrachte er dann damit, aus den Mülltonnen herauszukriechen, den Toilettenwasser-Geschmack wegzuspülen und die blauen Flecken zu verbergen. Das Übliche eben. Natürlich hatte er es gehasst, doch Interesse, sich zu rächen, hatte er nie.
Auch jetzt, wo er ihnen wieder gegenüber stand, waren seine Gedanken nicht davon erfüllt, es ihnen endlich heimzahlen zu können. Im Gegenteil, er wollte einfach nur weg, seine Ruhe haben. Ryouta spürte, wie sich die Fingerspitzen seines Gegenübers - welcher übrigens den Namen Shimizu Tadashi trug - sich mit zunehmendem Druck in seine Schulter drückten, doch sagen tat er nichts. Stattdessen stand er einfach nur da und blickte sie an, wie ein verschrecktes Reh. "Na, wen haben wir denn da? Lange nicht mehr gesehen, Nishizawa." Die Mundwinkel des Fieslings verzogen sich zu einem gemeinen Grinsen, während er seine Stirn in Falten legte. Auch sein Kumpel, der nur einige Schritte hinter ihm stand, trug einen ähnlichen Gesichtsausdruck. "Ja, äh, stimmt. Schön euch wiederzusehen, aber ich muss jetzt, naja, weiter und so..." die Worte kamen nur stolpernd aus seinem Mund, er wusste gar nicht, was er sagen sollte. Seine Versuche, freundlich aus der Situation zu schlüpfen, blieben vergeblich. Als er gerade auf dem Absatz kehrt machen wollte, festigte sich der Griff um seine Schulter. "Nein? Oh, w-wir können natürlich auch noch quatschen wenn ihr wollt..." Natürlich waren die zwei nicht zum plaudern hier. "Ach was, ich dachte, wir lassen mal wieder die alten Zeiten aufleben." bekam er als Antwort. Das Herz des Pinkschopfes begann zu hüpfen. Bisher hatte er sich noch an die Hoffnung geklammert, dass sie sich vielleicht wirklich nur unterhalten wollten oder so ... aber dieser Funke wurde mit dieser Aussage augenblicklich erstickt.
Man möge meinen, dass er inzwischen genug gelernt hatte, um sich zu wehren, jedoch war er gerade erst aus der Akademie heraussen und befand sich noch immer auf dem selben Stand wie seine Gegenüber. Hinzu kam der deutliche Kraftunterschied. Genau deswegen fühlte er sich nun genauso hilflos wie damals. In seinen Büchern hätte der Held nun einfach all seinen Mut zusammen genommen und seine Feinde zur Schnecke gemacht, doch Ryouta war kein Held und sonderlich viel Mut hatte er auch nicht. So ließ er sich einfach Tadashis Arm um den Hals legen und sich in Richtung irgendeiner Gasse schieben. Er musste hier irgendwie weg. Aber wie? So sehr er sich auch bemühte, seine Gedanken waren zu durcheinander. Einen Fluchtplan zu schmieden schien in weiter Entfernung. "Ach Ryouta, du hast dich kein bisschen verändert, was?" sprach nun Ikeda Makoto, welcher sich bisher zurückgehalten und seinem Kumpel das Reden überlassen hatte. "Immer noch dieser Haarschnitt ... und diese fürchterliche Brille. Lass mich dir helfen." Bevor der Genin überhaupt reagieren konnte, hatte man ihm seine Sehhilfe von der Nase gezogen. Die Welt, die gerade eben noch kristallklar war, verwandelte sich mit einem Mal in einen Haufen verschwommener Formen. Nun fühlte er sich vollkommen verloren. Wie sollte er von hier wegkommen, wenn er kaum etwas sehen konnte?Seine Ersatzbrille hatte er schließlich nicht dabei, er wollte doch nur kurz einkaufen gehen! Unsicher stolperte er voran, während er von seinen Begleitern immer weiter in die selbe Richtung getrieben wurde. Vielleicht konnte er sie ja doch noch irgendwie umüberzeugen? "L-leute, ich b-b-brauche meine Bri-ille, wirklich!" flehte er, als Antwort bekam er bloß schallendes Gelächter. Augenblicklich wünschte er sich, einfach nichts gesagt zu haben. Sein Gestotter drängte ihn nur noch weiter in die Opferrolle hinein. "Na, dann wollen wir mal nicht so sein, was Tadashi?" Erneutes Lachen. Inzwischen fürchtete sich der Nishizawa mehr um das Wohl seiner Brille, als um seine eigene Sicherheit. Er konnte gerade noch erkennen, wie sie in hohem Bogen in einer großen Mülltonne landete. "Huch. Na das war aber jetzt nicht mit Absicht. Die solltest du lieber schnell suchen gehen, Ryouta! " Mit Händen und Füßen versuchte er noch irgendwie, die Rüpel von ihm fernzuhalten. Er wusste schließlich, was sie vorhatten. Doch all das Gezappel hatte keinen Nutzen, denn bevor er sich versah, fand er sich ebenfalls in dem überdimensionalen Abfalleimer wieder. "Viel Spaß beim Suchen!" Ein Tritt gegen die Tonne, noch mehr Gelächter. Verzweifelt tastete der Pinkschopf um sich herum, in der Hoffnung, zumindest bald wieder etwas sehen zu können. Aber neben einem Haufen an Plastikverpackungen und einigen schmierigen Essensresten konnte er nichts entdecken. Ohne seine Brille konnte er nicht hier raus. Sie würden ihn bloß wieder hier hineinstopfen, bevor er überhaupt den Versuch starten konnte, stolpernd die Flucht anzutreten. Er suchte und suchte, während ordentliche Tritte immer wieder sein "Gefängnis" erschütterten. Doch er fand einfach nichts. "Versager!" Wie sollte er hier je wieder hinaus kommen?
@Kinzoku Kenta