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Sakkaku Hebi

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Oh Gott, was hatte Hebi nur angerichtet, als er Ingvi über spezielle Verhaltensweisen bei Mädchen aufklärte? Jetzt unterhielt der sich auch noch mit Umiko darüber. Zu allem Überfluss schien das Schwarzhaar den ganzen Spaß auch noch so verstanden zu haben, dass diese eine bestimmte Verhaltensweise Notgeilheit sei. Da hätte der gute Hebi vielleicht etwas umfassender erläutern sollen – oder viel eher tiefgreifender. So genau hatte er aber auch keine Ahnung davon. „Naja, dem Wort 'Not' würde ich da nicht allzu viel Bedeutung zusprechen. Das soll scheinbar nur das Gefühl der Betroffenen besser zum Ausdruck bringen.“, begann er, seine eigene Meinung bezüglich des Notstandes zum Besten zu geben. „Aber um den Irrtum mit den Angeboten aus dem Weg zu räumen...“, er schaute zu Ingvi, “..definiert sich Notgeilheit für mich insofern, dem simplen menschlichen Verlangen nach sexueller Befriedigung nachzugeben, wegen welchem gerne auch einmal die moralischen Dinge über den Haufen geworfen werden, wie zum Beispiel das Vorgeben, jemandem etwas zu Trinken auszugeben, obwohl man ihn nur williger machen möchte. Hab' auch gehört, dass einige da nicht'mal mehr auf's Aussehn oder sowas achten. Eklig.“ Hebi war generell alles andere als jemand, der einem solch niedrigen Instinkt nachgeben würde, was wohl daran lag, dass der Sakkaku noch nie auf die Richtige gestoßen ist, dennoch war er mit Sicherheit der Letzte, der jemandem irgendwas von Moral erzählen sollte. Der Junge war verkorkst bis zum Geht-nicht-mehr und hatte dahingehend nicht auch nur ein Fünkchen Anstand in seinem Körper. Dies spiegelte sich auch wieder, als er sich erneut an Umiko wandte, nachdem sie ihm erzählte, dass sie ähnliche Stärken teilten. „Koko-chan...“, begann er zwar nicht genervt, allerdings mit der längeren Pause unterstreichend, was er gleich klarstellen wollte: „...wenn du etwas wissen möchtest, dann frag' mich einfach. Ich mag es nicht, um den heißen Brei zu reden.“ Ob sie Unterschiede zwischen ihm und Ingvi machte oder ob sie ihn immer noch so behandeln würde, wenn er kein Sakkaku wäre, war ihm sowas von egal – die angesprochene Stärke und Spezialität nicht beim Namen zu nennen, war ihm jedoch ein kleiner Dorn im Auge. Genierte sie sich etwa mehr als er, was das anging? „Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von uns beiden darüber reden wird, was für Genjutsu er wirkt und was unser Kekkei damit zu tun hat, dennoch scheint da ja irgendwo offensichtlich noch Klärungsbedarf zu bestehen. Also raus mit der Sprache.“ Dass sie nur wissen wollte, wie gut er in diesem Gebiet sei, konnte er ja nicht ahnen, also blieb Hebi erst einmal nichts anderes übrig, als davon auszugehen, dass sie was bezüglich des Clans wissen wollte. Wie er das alles sagte, klang auch ein wenig schroff, aber wenn sie ihn über die kurze Zeit schon gut genug einschätzen könnte, wüsste sie bestimmt, dass es in seiner Art zu liegen scheint, sich auf diese Weise mit jemandem zu unterhalten.
Doch jetzt zurück zum Einkaufen! Immerhin war das total wichtig, wie Ingvi bereits gut erkannt hatte. Der Sakkaku selbst blickte sich in der Zeit, in der der Rutako bereits etwas Brauchbares fand, nur stillschweigend um, da ihm bisher noch gar nichts so wirklich gefiel. Wobei, doch! Ein paar Meter weiter weg von ihm und Umiko befanden sich die Gläser. So ging er zu ihnen herüber und nahm zwei unterschiedliche aus dem Regal. „Was meinst du: Mit oder ohne Farbe?“, fragte er die Yuudari und hielt dabei ein farbloses und ein transparent rotes Glas in jeweils einer Hand.

Irgendwann kam dann auch Ingvi wieder herbei und präsentierte ihm seine Ausbeute. Mit prüfendem Blick schaute der Dunkelhaarige auf die Errungenschaften und stellte fest... dass sein Bro gute Arbeit geleistet hatte! Mit den einheitlichen Farben hatte er auf jeden Fall punkten können - so einen Firlefanz mit Verzierungen brauchte doch keine Sau bei seinem Geschirr, mal ehrlich. „Sehr gut. Kostet wie viel?“ Geld hätte er zwar so oder so genug, dennoch zog er es vor, dieses zu horten, statt es für Porzellan zum Fenster herauszuschmeißen.
 
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Yuudari Umiko

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Und wieder zurück zur „Notgeilheit“. Dieses Thema schien seinen Charme nicht zu verlieren. Naja, das war in dem Fall wohl das falsche Wort. Aber das war scheinbar eine Sache die Ingvi und Umiko teilten. Obwohl Neugier generell eine Sache war, die in der Natur des Menschen lag. Umiko war immer bereit dazu etwas Neues zu lernen, selbst wenn das bedeutete, dass sie im Unrecht war. Deshalb hörte sie dem Rutako auch gespannt zu, als dieser zu erklären begann, was dieses Wort, von dem sie beide offenbar keinen Schimmer hatten, zu bedeuten hatte. Die Kunoichi hätte ihm das hundert prozentig abgekauft und es in diesem konkreten Zusammenhang im Hinterkopf behalten, wäre nicht auch der Sakkaku nun in die Unterhaltung mit eingestiegen und dieser begann erneut das Wort zu definieren. Bei dem Wort „Notgeilheit“ ging es also nicht nur hauptsächlich um die sexuelle Lust, wie Umiko es gedacht hatte, sondern um etwas anderes, als den Notstand, den sie hinter diesem Wort vermutet hatte. Also eine absolut triebgesteuerte Handlung aufgrund einer so stupiden Empfindung? Umiko konnte verstehen was der Sakkaku meinte, aber es nicht im Geringsten nachempfinden. Sie guckte in die Gesichter der Jungen und ganz egal wie wenig empathisch das Mädchen war, wusste sie, dass die Drei sich in diesem Punkt einig waren. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren sie alle nicht die Persönlichkeiten, die man mit diesem Wort hätte beschreiben können… In ihrem ganzen Leben hatte Umiko nicht einmal eine ansatzweise ähnliche Empfindung gehabt und irgendwie hoffte sie sehr darauf, dass diese Art der körperlichen Lust weiterhin verborgen blieb. Das war nichts für sie. Nicht nur, dass sie zu jung war, selbst wenn sie sich ein Prachtstück von Mann ansah, regte sich bei der Yuudari so gar nichts. Abgesehen von blonden Menschen, aber das hatte nichts mit sexueller Lust oder Unlust zu tun … Sie fand blonde Haare einfach schön! Nichtsdestotrotz hatte sie etwas gelernt und verbeugte sich leicht vor dem Sakkaku. „Vielen für die Bemühung mir das nahe zu bringen. Obwohl ich mit meiner Definition nicht ganz richtig getippt habe, kann ich euch versichern, dass auch mir solche Handlungen fernliegen.“, bekräftigte sie noch einmal ihren Standpunkt, nachdem sie nun alle sicher wussten, was dieses Wort zu bedeuten hatte…
Allerdings sollte noch ein anderes Gespräch stattfinden, bevor sich die Yuudari auf die Suche nach den Gegenständen machte, die der Sakkaku brauchte. Dieser sprach sie nämlich noch einmal an und verwendete dabei erneut diesen Spitznamen, den die Kunoichi bisher von niemandem bekommen hatte. Es machte ihr nichts aus. Gerade von ihrem Vater hatte sie so viele abwertende Worte zu Ohren bekommen, dass ein Spitzname wie „Koko-chan“ fast noch richtig würdigend klang. Es war irgendwie eine nette Geste sich darum zu bemühen sich so etwas auszudenken, dachte Umiko zumindest. Als er sie dieses Mal ansprach, wirkte er jedoch noch weniger gut gestimmt als zuvor. War er jemals gut gelaunt gewesen seither? Umikos Empathievermögen war immer noch grenzwertig. Sie drehte sich lächelnd nach ihm um und hörte ihm zu. Man konnte sicher einen Moment lang erkennen, dass sie sich über seine Worte viele Gedanken machte. Er mochte es also nicht, wenn man lang drum herum redete? Umikos Vater hatte ihr erklärt, dass sie das machen sollte. Sie tat es auch nicht gern. Aber man sammelte scheinbar bei vielen Menschen Sympathiepunkte, wenn man viel sprach und so wirkte, als würde man sich für sie interessieren. Nun, bei Hebi tat sie dies tatsächlich, aber wenn es nicht nötig war, kam sie auch lieber mit wenigen Worten zum Punkt. „Ich verstehe.“, sagte sie knapp und blickte ihn wie üblich lächelnd an. „Mein Vater sagt, es wäre unhöflich Menschen direkt auf das anzusprechen, was man von ihnen möchte. Entschuldige also dieses Verhalten. Es ist auch nicht nach meinem Geschmack.“, versuchte sie dann noch einmal kurz dieses drum herum Reden zu erklären. „Natürlich interessieren mich die Fähigkeiten deines Clans, aber es ist mir klar, dass du das niemandem unter die Nase reiben wirst und danach fragt man auch nicht.“ Eine kleine Pause setzte ein, untermalt von einem noch gruseligeren, falschen Grinsen. „Selbst als Clanmitglied kann man seinen Weg wählen, daher wollte ich wissen, ob du ein Genjutsuka und wie gut du auf diesem Gebiet ausgebildet bist. Trete ich dir damit zu nahe?“ Wüsste sie nicht, dass er mit Sicherheit älter und stärker war als sie, würde sie ihm sogar vorschlagen das einmal auszutesten, aber sie wusste, dass sie eine Niederlage einstecken müsste. Und wer wusste schon wie gutmütig er mit ihr wäre…. Wenn er war wie ihr Vater, dann würde er sie leiden lassen. Sogar in einem Trainingskampf. Doch das Thema verging für einen Moment, als der Sakkaku vor ihnen auf einige Gläser zeigte und nach Umikos Meinung fragte. Sie nahm sich eines der erstaunlich stabilen Objekte in die Hand und musterte es. „Hm… Ein farbloses Glas würde zu jedem Gedeck passen und du hättest die Garantie, dass die Farbe sich nicht irgendwann herauswäscht, was bei simplen Anfertigungen sicher passieren könnte.“ Obwohl das rote Glas nicht unbedingt schlecht aussah, aber wer wusste wie lang das so hielt? Umiko erinnerte sich an die Gläser ihrer Schwester mit irgendwelchen Bildchen drauf, die sich nach wenigen Malen Spülen völlig verflüchtigten. Absoluter Mist. Die Yuudari wanderte mit ihrem Blick hinüber zu einer Art Wühltisch in dem sich tatsächlich zwei der vom Sakkaku verlangten Gegenstände im Angebot befanden. Sie schnappte sich einige weiße Vorhänge und zwei vom Design her absolut einfache Topflappen. Als sie wiederkommen wollte, entdeckte sie Ingvi mit Massen an Geschirr, Besteck und einer Kanne zurückkehrte. Er transportierte dies einhändig mit einer unfassbaren Sicherheit, wenn man bedachte wie solche Gegenstände zerspringen konnten. Sie hatte ihn die ganze Zeit nicht als weniger talentiert eingeschätzt, obwohl sie ja nicht einmal sicher wusste, ob er ein Shinobi war, aber er wirkte sie. Dennoch machte das dies nicht weniger interessant. Seine Auswahl war recht einfach gehalten und Hebi schien dies zu gefallen. Als sie sich dazu geäußert hatten, schritt Umiko wieder etwas näher heran und blickte sich nach den anderen Küchenutensilien um… Sie war sich sicher, dass Hebi schon etwas sagen würde, wenn ihm etwas nicht passte. Und bevor sie ihm jedes Teil unter die Nase rieb, wollte sie lieber ein bisschen was sammeln, so wie Ingvi es getan hatte. Sie schnappte sich noch ein paar typische Küchengeräte wie Schöpfkelle, Kochlöffel und Schneebesen und als sie die Hände voll hatte, kehrte sie mit dem üblichen Lächeln zum Sakkaku zurück. „In Ordnung?“
 

Rutako Ingvi

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Tja, es war klar gewesen, dass Ingvi, wenn schon nicht bei Schränken und anderen Möbeln, wenigstens mit Geschirr den richtigen Griff zu tun vermochte. Hier ging es nicht um irgendwelche aufwendigen Farbkombinationen, sondern um Effizienz und Einfachheit, und Weiß zu Weiß war da einfach der Standard. Daran, auf den Preis zu schauen, hatte er aber tatsächlich noch nicht gedacht... aber auch das war kein Problem für ihn. Das Teuerste auf diesem Tablett war mit ziemlicher Sicherheit die Teekanne – der Rutako hatte ein Auge für sowas – oder das Tablett selbst, aber das war ja auch nicht aus Porzellan. Also nutzte er seine freie Hand, um die Kanne anzuheben und hoch genug zu halten, dass er die Unterseite sehen konnte; Treffer, da klebte ein Preisschild. Den Preis merken, dann mal schnell nachzählen, was so alles auf dem Tablett lag, die Kosten überschlagen und für jedes einzelne Teil des Sets den Preis des teuersten Parts berechnen, und das Ergebnis war... hm. Etwas an der Grenze, aber mit noch ein wenig Platz nach oben... nach Ingvis Maßstäben. Es gab kaum jemanden, der Kosten so genau nahm wie er, also... „Keine Sorge... das sollte hinkommen. Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis...“ Rutakogeprüft.
Dann begab sich der Junge allerdings hinüber zu einer Kücheninsel, die sich hier fand und an der neben einem vermutlich nicht funktionsfähigen Herd auch einige Utensilien für das alltägliche Kochen zu finden waren, und stellte die Sachen kurz dort ab. Was sollte er jetzt wohl suchen? Viel mehr gab es doch nicht, oder? Vor allem, wo Umiko sich jetzt schon um das ein oder andere kümmerte... ah, Moment! Apropos Umiko: Wenn er hier schon mit Informationen gefüttert wurde, konnte er diese doch gleich niederschreiben. Sein Büchlein entfloh wieder der Weste und wanderte in seine Hand, wo er schnell die entsprechenden Seiten aufschlug und seinen Bleistift zückte. Zuerst einmal hatte sich das Mädchen ein eigenes Profil verdient; Name, kurze Beschreibung von Aussehen, Kleidung und Verhalten, dann noch der Nachtrag, dass sie zu einem Clan gehörte, der, wenn Hebi Recht hatte, was der Fall zu sein schien, mit Genjutsu zu tun hatte. Pah, Genjutsu... naja, wenn man sich anders nicht zu helfen wusste, konnte man damit ja arbeiten. Nicht sein Stil, aber Stil hatte das Mädchen ja ohnehin nicht bewiesen...
Gerade wollte er die Notizen wieder verschließen, als er darauf kam, diese beiden Zusätze auch bei Hebi hinzuzufügen. Also fanden seine Augen schnell dessen Eintrag, lasen kurz darüber, um zu sehen, ob noch etwas fehlte... dann stockte er kurz. Da stand es ja! Gleich da stand es, deutlich zu lesen und sogar mit Emphase: Clan! Er... hatte gewusst, dass der Sakkaku ein Clanmitglied war? Aber... wie hatte er das nur vergessen können? Offenbar hatte der brünette Junge ihm das längst verraten... Einen Moment lang huschte ein Lächeln über Ingvis Gesicht, war aber weg, bevor es gesehen werden konnte; er fügte noch schnell das Wort Genjutsu ein, dann schob er das Büchlein zurück und nahm das Tablett wieder auf. Umiko wusste also doch nicht mehr über Hebi als er, im Gegenteil, sie hatte durch ihre Familie von ihm erfahren, während der Rutako von ihm persönlich diese Informationen erhalten hatte... Mh, eigentlich war sie ja ganz okay. Ihre Kleidung mochte etwas extravagant sein, aber als Clanmitglied konnte ja auch ein gewisser Druck auf ihr lasten. Und verhalten hatte sie sich auch gut... ja, sie war ein nettes Mädchen, kein Grund, sie nicht zu mögen. Fast war es sogar irgendwie schön, sie kennengelernt zu haben...

Relativ zufrieden konnte Ingvi also weiter durch den Laden schreiten, zurück zu Hebi, der inzwischen bestimmt alles Nötige gefunden hatte... immerhin hatten sie doch schon alle möglichen 'Küchenutensilien', nicht wahr? Aber es war dem Rutako nicht gestattet, sich in Ruhe zu seinen Kameraden zu begeben, nein, denn plötzlich tauchte da irgendein Junge auf! Was für ein Junge? Ja, was für einer? Ingvi sah nur kurz einen grünen Haarschopf aufblitzen, als dieses Kind auch schon frontal gegen ihn rannte, und im nächsten Moment fiel etwas zu Boden. Das entstehende Geräusch war kein Klirren – mit Geschick, Konzentration und zwei Händen hatte der Rutako es geschafft, das Tablett relativ sicher zu halten – sondern mehr ein Ploff... Ingvi musste nicht einmal hinsehen, um zu wissen, dass gerade die Tüte von seinem Schwertgriff gerutscht war. Die Tüte, in der seine ganzen Lebensmittel, vor allem sein Obst, steckten... „Ah... t-tut mir leid!“, meinte der Junge nur hastig, ehe er das Schwarzhaar, das sich überraschend gut unter Kontrolle hatte, umrundete und weiterlaufen wollte... aber erneut ploffte es. Dieser Dummkopf war doch tatsächlich auf einen der Pfirsiche in der Tüte getreten und zu Boden gefallen... man konnte geradezu sehen, wie bei Ingvi die Sicherung heraussprang, als an seiner Schläfe eine Ader zu pochen begann. „Was DENKST du, wer du BIST?“, rief er zornig, während er sich umdrehte und über dem Jungen auftürmte. „Kya! E-entschuldigung, d-d-das war k-keine A-...“, setzte der Junge an, stockte jedoch, als er kurz in die violett aufblitzenden Augen des Schwarzhaares blickte. Wenn ihn nicht schnell etwas stoppte, verlor er hier wirklich noch die Kontrolle...
 

Sakkaku Hebi

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Nun, Bemühungen waren es für Hebi nicht unbedingt, jemandem etwas zu erklären, aber wenn Umiko dafür so unglaublich dankbar war, wollte er mal nichts sagen und stattdessen nur innerlich den Kopf schütteln. Das Mädchen war irgendwie komisch. Den Eindruck hatte er wohl, weil ihm noch nie zuvor eine Person unterkam, die so viel Wert auf Manieren und Etikette legte. Dementsprechend wusste er auch nicht so recht, in welche Schublade er sie einordnen sollte, selbst wenn es bei ihm eigentlich nur zwei gab: Die Missgeburten, deren Existenz verweigert werden sollte und die friedlichen Koexistenzen, die halt in seiner Nähe verweilen dürfen, ohne von dem Sakkaku beleidigt zu werden. In Kategorie zwei konnten bisher nur Ingvi und Hisake eingeordnet werden, jedoch konnte man erschließen, dass wenn die Yuudari weiterhin nett war und nicht begann rumzunerven, auch sie eine Chance auf ein solch freundschaftliches Verhältnis hätte. Naja, wenn sie das denn wollte. Aussuchen könnte es sich die Schwarzhaarige aber so oder so nicht.
Also sie sagte, dass ihr Vater ihr lehrte, dass es höflicher sei, um den heißen Brei zu reden, obwohl ihr das eindeutig missfiel, musste Hebi unweigerlich die Stirn runzeln. Wenn es ihr nicht passte, wieso machte sie es dann? Er runzelte die Stirn auch nicht, weil er es nicht nachvollziehen konnte, sondern, weil sie so strikt seinen Anweisungen folgte. Da wusste man ja direkt, wer zu Hause die Hosen an hatte. Dem Dunkelhaarigen stieß es immer wieder übel auf, wenn er hören musste, wie geläufig einige Kinder ihren Eltern gegenüber waren, schließlich weiß auch er, wie es ist, der Tyrannei seiner Erzeuger ausgesetzt zu sein. Scheinbar hatten er und Umiko nicht nur das Talent mit den Genjutsu gemein. „Ich hoffe, du gehörst nicht zu den Menschen, die die eigene Person für ihre Eltern oder gar den Clan vergessen und nur deren Befehlen folgen, egal wie abwegig diese aussehen. Andernfalls wirst du sicher irgendwann große Probleme mit dir selbst haben.“, musste Hebi einfach seinen Senf zur Thematik geben und begründete damit vor allem sein Stirnrunzeln. Das Rotauge war kein Moralapostel, wie man schon oft feststellen musste, und mit Sicherheit auch kein umgänglicher Mensch, dennoch vertrat er hinsichtlich familiärer Verhältnisse eine ungewohnt humane Meinung, insbesondere auch dadurch bedingt, dass sein Vater und seine Mutter eben solche Widerlichkeiten menschlicher Schöpfung darstellten. Was wohl aus dem Jungen geworden wäre, wenn sie ihn nicht dauernd geprügelt und beschimpft hätten? Gute Frage; nächste Frage: War er ein Genjutsuka und wie gut war er bei diesem? Ja, da musste der Shinobi nicht einmal lange überlegen, war er sich doch mehr als nur gewahr, was seine Fähigkeiten anging. „Nein, du trittst mir nicht zu nahe. Ich hab' ja selbst gesagt, dass du mich einfach fragen sollst, wenn dir was auf der Zunge brennt.“ Er wandte seinen Blick von ihr ab. Nicht, weil er unhöflich sein wollte, sondern weil das eben der Moment war, in dem er die Gläser erspähte. Deswegen ließ er ihre Frage aber noch lange nicht unbeantwortet. Wenn es um seine eigene Person und ihre Großartigkeit ging, konnte er immerhin nicht genug reden. „Aber ja, ich bin Genjutsuka und kann behaupten, dass ich einer Person, die nur Genjutsu beherrscht, haushoch überlegen sein werde, da ich sie ohne große Probleme erkenne und einfach wieder breche. Da es aber Schwachsinn ist, sich auf nur eben jene zu berufen, bilde ich mich momentan auch auf dem Gebiet der körperlichen Attribute weiter und hab' auch vor kurzem angefangen, besser mit einem Katana umzugehen.“ Mal schauen, wie weit er die körperlichen Sachen in nächster Zeit treiben könnte, aber sicher war vor allem eines: Wer versuchte, ihn in ein Genjutsu zu locken, täte besser daran, ein Kunai nach ihm zu werfen - damit würde der Sakkaku wohl weitaus mehr Probleme bekommen, als mit einer popeligen Illusion, welche er begünstigt durch das Yume Utsutsu noch leichter erkennen könnte, als ohne dieses Kekker Genkai. Selbstredend wirkte Hebi natürlich auf jeden anderen Menschen unglaublich arrogant und selbstverliebt, ob Umiko ihm das alles also glaubte, blieb allein ihr überlassen. „Wie sieht's bei dir aus? Da du vorhin gesagt hast, dass wir ähnliche Spezialitäten teilen, gehe ich einfach mal davon aus, dass du eine Genjutsuka bist, sonst würde es dich sicher auch nicht interessieren, ob ich diesen Weg eingeschlagen habe. Wie gut bist du?“ Ob sie an sein Niveau heranreichen könnte? Hebi hatte jedenfalls nicht vor, das in einem Kräftemessen herauszufinden, wenn das Gespräch irgendwann in die Richtung verlaufen sollte. Warum? Na, weil er nicht davon ausging, dass ihm jemand auf dieser Schiene gefährlich werden könnte, womit ein Kampf für ihn persönlich eigentlich nunmehr sinnlos wäre, da er obendrein noch unnötig Chakra verschwendete.
„Hm, du hast wohl recht.“, sagte er, als sie meinte, das ein farbloses Glas sich besser eigenen würde, weil es einfach zu allem passte. Also schnappte er sich eines dieser wohlbekannten Sechser-Sets, die es in jedem vernünftigen Küchengeschäft gab und beobachte dann, wie die Yuudari zum Wühltisch ging, während er sich mit Ingvi über den Preis des Geschirrs unterhielt. Multitasking ftw! „Na, wenn du das sagst.“ Er blickte zu seinem Kumpel und begutachtete noch einmal die mitgebrachten Stücke. Ja, der Rutako hatte die richtige Wahl getroffen. Da würde er ihn sicher nicht in Unkosten stürzen.

Irgendwie musste Hebi hier nicht mehr viel machen, oder? Also nicht mehr, als einfach nur rumstehen. Umiko kümmerte sich um Topflappen und Co und Ingvi ist auch schon wieder aufgebrochen, um Sachen zum Kochen zu holen. So lobte er es sich. Als das Mädchen dann wiederkam, warf Hebi auch hier wieder einen prüfenden Blick über die Materialien. Ein lethargisches und nicht unbedingt begeistertes „Wunderbar.“ ertönte aus seinem Mund, obwohl er eigentlich durchaus zufrieden mit ihrer Auswahl war und sie tatsächlich gut fand – sie hatte ihren Nutzen – aber Hebi wäre nicht Hebi, wenn er jetzt vor Freude herumspringen würde. Gerade wollte er sich mithilfe seines Zettels auch noch einmal vergewissern, was er denn noch bräuchte, da hörte er Ingvi. Der noch weniger freundlich klang als der Sakkaku selbst. Was war denn nun schon wieder passiert? „Lass mal schauen, was Ingvi da treibt.“, sagte er prompt zu Umiko und ging zu dem eben genannten Jungen herüber. Und da sah er es: Das Obst lag auf dem Boden verteilt. Genau wie das Kind, das verbotenerweise auf einen Pfirsich trat. Also nicht verteilt, aber es lag da halt rum!
Ein Blick auf Ingvi verriet dem Sakkaku, dass er gleich ausrasten würde. Schon wieder. Konnte man ihn denn nirgends mit zum Einkaufen hinnehmen? Erst macht er Löcher in irgendwelche Böden, dann will er Kinder verprügeln... Wasch da los? Hebi war es im Prinzip ja egal, wen oder was der Blauäugige zerstörte und pulverisierte, aber doch bitte nicht, wenn er hier was kaufen wollte. Ingvi spürte eine Hand auf seiner Schulter. „Ich kauf' dir nachher einen neuen Pfirsich, okay? Lass' den Jungen also bitte in Ruhe, damit wir weiter Zeugs holen können.“ Es ging hier um einen Pfirsich? Na klar, um was denn sonst!? Dass der Kleine zuvor in Ingvi hineingerannt ist, sah Hebi ja nicht, da er mit Umiko beschäftigt war. „Und du Balg verpisst dich jetzt besser, klar?“ Er schaute zu dem Jungen hinunter, der noch immer auf dem Boden kauerte und von Ingvis Erscheinung sichtlich eingeschüchtert war. Wenn er die Anweisung von Hebi jetzt nicht bald in die Tat umsetzte, würde er wohl wirklich quer durch den Laden fliegen...
 

Yuudari Umiko

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Wow. Wenn Umiko nur wüsste, auf was für zwei Wunderwerke der menschlichen Schöpfung sie hier gestoßen war. Jeder Therapeut hätte wohl Spaß an dieser Truppe. Die hatten alle beide ordentlich einen an der Waffel, aber für die Yuudari war das in Ordnung, die reihte sich in diese Kategorie sicher bestens ein. Es hat eben jeder sein Päckchen zu tragen, wobei manche wohl ein etwas schwereres haben. Ingvi war offenbar ziemlich weltfremd, wobei dies Umiko schon gar nicht einschätzen konnte, weil diese quasi von einem anderen Stern kam, noch dazu ein Choleriker und er schien sich Notizen über Menschen zu machen, aber auch das merkte die Yuudari nicht, weil sie derweil mit anderen Dingen beschäftigt war. Und der Sakkaku war der absolute König in Sachen Selbstverliebtheit und Ignoranz, aber auch das war der Kunoichi nicht bewusst. Auf sie wirkte der Sakkaku nur etwas emotionslos, aber auch da wäre sie die letzte, die dort etwas verurteilen würde, weil sie selbst ja, abgesehen von diesem eingemeißelten Lächeln, nicht wirklich viel von ihrem Inneren preisgab.
Was Hebi und Umiko jedoch sehr eindeutig unterschied, war wohl die Struktur ihrer Clane. Während die Sakkaku kein richtig zusammenhängender, familiärer Clan waren, die man ja nicht einmal einander zuordnen konnte, wenn man nicht den Namen hörte, waren die Yuudari ein gruseliges, sektenartiges Konstrukt, das sich neben Geistern mit Schwarzmagie und anderen verbotenen Dingen befasste. Ernsthaft, wenn es jemals machbar sein sollte Menschen von den Toten zurückzuholen, wäre dies wohl einer Entdeckung der Yuudari zu verdanken. Niemand wagte es so sehr Gott zu spielen, wie die Mitglieder dieses Clans und Umiko glaubte daran, obwohl sie lang nicht alles über ihre Familie wusste, dass jedes einzelne Familienmitglied in der Hölle landen würde, sollte es diese geben. Sie war sich nicht so ganz schlüssig darüber, ob sie solche Geschichten glauben sollte oder nicht. Wenn sie aber an die vertrauten Geister des Clans dachte, war sie sich sicher, dass man auf solche Dinge nicht einfach mit klassischem Training kam, wie andere Clane… Das hatte etwas mit frankensteinmäßigen Versuchen zu tun und solche waren meistens skrupellos… Aber sie würde es sich nicht wagen ein Wort gegen den Clan zu richten, denn dies war ein weiterer Punkt. Die Strafe, die einen ungehörigen Yuudari erwartete, ging weit über den Tod hinaus und war qualvoller, als man es sich vorstellen konnte. So würdigte sie die Aussage Hebis, dass sie sicher irgendwann Probleme mit sich selbst bekommen würde, mit ihrem üblichen Lächeln und sagte: „Menschen unterwerfen sich nicht ohne Grund, Hebi-san. Es gibt immer einen Preis, den sie nicht zahlen wollen. Darum sind die Probleme, die ich mit mir selbst haben werde, die bessere Alternative.“ Umiko war überzeugt davon, dass der Sakkaku nicht dumm war. Deshalb beließ sie es dabei. Sicher hätte Umiko vermutlich auch den Mut sich ihrem Vater entgegen zu stellen, würde sie ihn nicht abgöttisch lieben trotz allem was er ihr antat, aber er war nicht das Problem an der Sache. Die Yuudari glaubte, dass nicht einmal das Fegefeuer vergleichbar mit den Dingen vergleichbar war, die dann auf sie warten würden…
Aber das war schon viel zu viel über die Gedanken zu dem Geisterclan. Immerhin hatte sie mit dem Sakkaku noch ein ganz anderes Gespräch aufgegriffen. Es ging hierbei um seine Fähigkeiten und sie bekam in etwa genau das zu hören, was sie zum Punkt Genjutsu von ihm erwartet hatte. Der Sakkaku war sicher nicht ohne Grund so sehr von sich selbst überzeugt. Umiko dachte sich zwar, dass viele Menschen dies nur als überhebliches Machtgeplänkel ansehen würden, doch sie glaubte nicht daran, dass Hebi etwas tat, von dem er nichts haben würde. Denn was hätte er davon Umiko etwas zu erzählen, was er im Endeffekt doch nicht leisten konnte? Natürlich verlangte man eine Gegenleistung für eine solche Frage und so zögerte Umiko gar nicht lange, bevor sie ihm ähnliche Informationen gab: „Nun, ich würde mich nicht als meisterhafte Genjutsuka bezeichnen, aber ich würde behaupten schon einiges über dem Durchschnitt zu liegen. Aber ich stimme mit dir überein, was das Training der anderen Gebiete angeht. Taijutsu ist allerdings nicht mein Fall. Dementsprechend berufe ich mich eher auf Ninjutsu.“ Sie hatte kurz überlegt, ob sie sagen sollte, dass Yuudari generell eine Abneigung und Unfähigkeit gegenüber Taijutsu hatten, aber das behielt sie dann lieber doch für sich.
Als sie ihm die Küchenutensilien gezeigt hatte, machten seine Worte deutlich, dass er zufrieden damit war. Umiko glaubte ihm was er sagte, auch wenn sein Gesicht nicht danach aussah. Er schien ja generell nicht der emotionalste Mensch zu sein, also bildete sie sich darauf auch gar nichts ein. Überbewertungen von Reaktionen waren nervig… Ihr Lächeln wurde auch so oft falsch gedeutet. Im nächsten Moment hörte man den Rutako durch den ganzen Laden brüllen. Die Kunoichi schreckte ein wenig zusammen, als sie dies hörte. Richtig, in dem anderen Geschäft hatte er schon eine kleine Erinnerung hinterlassen. Er schien eine aufbrausende Persönlichkeit zu sein. Hebi schien dies aber nicht so recht zu kommen, was verständlich war, denn wenn Ingvi hier Ärger machte, würden sie wohl rausgeworfen werden. Sie nickte dem Sakkaku also stumm zu und lief ihm nach in Richtung des Genin, mit dem vielen Geschirr. Dieser war unglaublich angespannt. So etwas hatte Umiko noch nie gesehen… Selbst wenn ihr Vater wütend war, sah er nicht so aus. Auf seiner Stirn tanzte eine pochende Ader und hätte er nicht das Geschirr in der Hand, wäre es vermutlich die Kehle des Kindes, welches sich tollpatschig auf seiner Einkaufstüte rollte. Im Gegensatz zu den meisten Menschen fürchtete sie den Zorn des jungen Mannes nicht. Wieso auch? Es richtete sich ja nicht gegen sie, sondern gegen das tollpatschige Kind. Dieses erinnerte sie ein wenig an ihren tollpatschigen Cousin… Solche Menschen waren schwach und Umiko traute ihnen nicht. Da war ihr der brüllende Genin sogar lieber. Während Hebi versuchte den Genin zu beruhigen, betrachtete sie seine vollen Hände und zog einen Schluss: Sie sollte ihre Hilfe anbieten. Deshalb legte sie ihre Utensilien auf einem Schrank ab und ging neben der Tüte in die Knie, wo sie die herausgefallenen Sachen anhob und kurz ansah. So viel war nicht einmal kaputt gegangen… Dann nahm sie den kaputten Pfirsich heraus, machte den Rest mit einem Taschentuch sauber und hielt dem Rutako die etwas geknickte und ein wenig dreckige Tüte entgegen. „Tut mir Leid, falls ich dir damit zu nahe trete.“, sagte sie gleich vorneweg. Immerhin war es ja nicht ganz ungefährlich sich einfach seine Tüte zu schnappen, wenn er ohnehin schon so angefressen war. Vielleicht wollte er ja nicht, dass sie seine Sachen aufhob. Sie machte sich schon ein wenig gefasst darauf möglicherweise gleich angeschrien zu werden, aber das war schon in Ordnung. Jemand hatte sein Essen kaputt gemacht. Da konnte man schon mal sauer sein. Andererseits hätte sie ihm auch kaum anbieten können das Geschirr so lang für ihn zu halten, denn da wäre sie von den Porzellanstücken erschlagen worden. Es war für sie irgendwie natürlich jemandem etwas anzubieten, wenn er so aufgelöst war. Aber eigentlich hatte er ja nun keinen Grund mehr sauer zu sein! Hebi würde ihm das zerstörte Obststück ersetzen und seine Tüte lag nicht mehr am Boden… Vielleicht beruhigte er sich ja… Umiko wollte auch nicht unbedingt aus dem Geschäft geworfen werden.
 

Rutako Ingvi

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Dieses elende kleine Vieh! Nicht nur, dass es nicht aufpasste, wo es hin lief, nachdem es jemanden gerammt hatte und diesem etwas zu Boden gefallen war, achtete er nicht einmal darauf! Wie sollte Ingvi das denn bitte aufheben, wenn er das Tablett mit zwei Händen hielt? Mit den Füßen, den Zähnen? Natürlich konnte er das ganze auch mit einer einzelnen Hand tragen, aber das erforderte eine Kraft und Kontrolle, die über das normalmenschliche Maß hinausgingen, also musste man als Fremder doch davon ausgehen, dass er jetzt unfähig wäre, die Tüte aufzuheben. Und doch bot der Junge nicht einmal an, das für ihn zu übernehmen, sondern wollte einfach weglaufen! Wie unhöflich konnte man sein?
Dass er in seiner Hast auch noch auf die Tüte mit den Lebensmitteln trat, für die der Rutako mit hart erarbeitetem Geld bezahlt hatte, war nur eine weitere Säge an dessen offen liegenden Nervenenden, denn dass er auf den Boden fiel war fast noch schlimmer. Ingvi konnte es absolut nicht leiden, wenn jemand einfach so auf dem Boden herumlag, schon gar nicht mitten im Weg. Hier liefen Leute entlang, und er legte sich einfach flach hin, sodass es ein ganzes Stück schwieriger wurde, vorbeizukommen! Wie herzlos musste man also sein, um zu erwarten, dass das Schwarzhaar jetzt noch ruhig blieb...?
Und der Junge versuchte nicht einmal, aufzustehen! Vermutlich war er vor Angst gelähmt... aber keine Sorge, ein sanfter – oder auch nicht so sanfter – Tritt in den Magen hatte noch jedem dabei geholfen, seine Lebensgeister wiederzufinden. Wenn der Kleine in seiner Flugkurve auf etwas traf, war das ja wohl schwerlich Ingvis Schuld...
Soweit die Theorie, praktisch spürte der Rutako allerdings eine Hand auf seiner Schulter und blickte erzürnt auf die Person, die sie dorthin gelegt hatte – Hebi? Was wollte er denn jetzt? Hatten die Teller doch das falsche Weiß? Ah, nein, es ging um einen Pfirsich... Pfirsich? Dachte er, hier ginge es darum? Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte wieder das Violett in Ingvis blauen Augen auf, doch er fasste sich. Hebi würde er sicher nichts tun, auch wenn er die Lage falsch einschätzte. Stattdessen biss er die Zähne zusammen, knurrte kurz und blickte zornig auf das Kind am Boden hinab. „Hast du nicht gehört? Hör auf, den Leuten im Weg rumzuliegen!“, blaffte er, und diesmal schaffte es diese Nervensäge endlich, auf die Beine zu kommen und die Flucht zu ergreifen. Gut, dass er weg war... unter ihm litten nur die Nerven Ingvis. „Keine Manieren...“, stöhnte er und schloss kurz die Augen. „Wie ich solche Leute hasse...
Im Gegensatz zu Brutalität war Rücksichtslosigkeit etwas, das Ingvi nicht ausstehen konnte. Es machte das Leben innerhalb einer Gesellschaft noch schwerer, als es ohnehin schon war, und es behinderte grundlos andere Menschen, während es Leute wie ihn gab, die die Gefühle dieser Menschen nicht verstanden und sich dennoch Mühe gaben, in der Öffentlichkeit nicht unnötig das allgemeine Geschehen aufzuhalten, sondern es zu unterstützen. Aber es gab immer Leute wie diesen Jungen oder die Mädchen von zuvor, die nur auf sich selbst Rücksicht nahmen... genau deswegen hasste Ingvi es auch, unter so vielen Menschen zu sein. Okay, nicht nur deswegen, aber es war mit ein Grund. Wenn er dauernd mit ansehen musste, wie sich diese Personen nur um sich selbst kümmerten, würde er aus all der Wut, die in ihm brodelte, gar nicht mehr herauskommen...
Erst, als sie das Wort an ihn richtete, fiel Ingvi auf, dass Umiko ja auch da war. Sie hatte offenbar seine Tüte für ihn aufgehoben... es sah sogar überraschend sauber aus. Hatte das Mädchen sie etwa sogar gesäubert? „... du trittst mir nicht zu nahe, Umiko-san“, meinte er, und auch, wenn er nicht gerade gerührt klang, fühlte er sich doch recht gut. Immerhin, es gab noch ein paar Leute, die sich um andere kümmerten... „Vielen Dank für deine Hilfe, aber... meine Hände sind zurzeit... etwas belegt. Könntest du die Tüte wieder... an mein Schwert hängen...?“ Es war natürlich in Ordnung, wenn sie das nicht tun wollte, aber es wäre eben hilfreich... wenn nicht, musste er irgendwie eine Hand schnell genug vom Griff des Tabletts lösen und darunter legen, dass es in der Zeit nicht kippen konnte, was dann doch selbst für ihn etwas zu riskant wäre...
 

Sakkaku Hebi

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Für eine Person wie Hebi, die sich selbst als das höchste Gut betrachtete, war es unverständliches Gebrabbel, was Umiko gerade von sich gab. Für ihn würde es niemals einen Preis geben, wegen welchem er sich selbst vergessen würde, selbst wenn das den eigenen Tod bedeutete. Vor allem Unterwerfung war für ihn etwas komplett Nonexistentes, da er es nicht für nötig befand, unter dem Kommando anderer zu kuschen, wenn er doch selbst, allein durch seine herausragende und perfekte Person bedingt, über allen anderen Individuen stand. Dementsprechend konnte er die Worte der kleinen Yuudari nur schwer bis gar nicht nachvollziehen, obwohl er ganz genau wusste, wie es war, von den eigenen Eltern oder anderen Familienangehörigen unterdrückt zu werden. Wahrscheinlich war genau das der Grund, weswegen er zu dem Entschluss kam, dass die Schwarzhaarige unheimlich wenig Selbstbewusstsein besitzen musste. Anders konnte er sich nicht erklären, wieso man es einfach so in Kauf nahm, mit sich selbst irgendwann Probleme zu bekommen. Hebi sagte allerdings nichts weiter dazu. Wie andere Cläne untereinander miteinander umgingen, ging ihn nichts an und es interessierte ihn auch nicht wirklich. Selbstverständlich hätte er weiter mit Umiko darüber gequatscht, aber er hatte nicht das Gefühl, dass sie das brennende Verlangen danach hätte. Andernfalls hätte sie das Pferd sicher auch direkt beim Namen genannt und hätte den zu zahlenden Preis näher beschrieben. So konnte er nur davon ausgehen, dass das wieder eins dieser Geheimnisse des Yuudari-Clans sein müsste.

Ninjutsu und Genjutsu, hm? Nun gut, Hebi hatte in der Tat nichts anderes erwartet. Die Sakkaku waren die einzigen, die parallel zum Genjutsu auch noch Taijutsu praktizierten, wenn er sich recht entsinnt. Bei anderen Genjutsuka empfand er das also nur als logisch, da sein Clan seine Gegner ja nicht in eine komplett andere Welt verschleppt und somit mehr oder weniger auch auf den Gebrauch der körperlichen Jutsu angewiesen ist. Dennoch bot es immer wieder eine große Überraschung für Feinde, wenn sie dachten, sie hätten es mit einem Ottonormalgenjutsuka zu tun, der sich mehr auf Angriffe aus der Ferne spezialisierte, während dann plötzlich eine Faust im Gesicht hatten. „Welches Element benutzt du eigentlich?“ Im Prinzip eine eher unnütze Frage, allerdings war Hebi eine Person, die gerne umfangreicher über die Personen in seinem Umfeld informiert sein würde, was insbesondere dadurch begründet wurde, dass er sicher irgendwann einmal auch mit ihr auf eine Mission gehen müsste. Somit hätte er sich das dämliche Kennengelerne und Gefrage nach den Fähigkeiten erspart und konnte umgehend zum Business des Auftrages kommen. Ein Geniestreich.

Doch kommen wir nun zur Sache mit dem Jungen. Dieser wurde jedoch nebensächlich für den Sakkaku – also noch mehr als ohnehin schon – als er sah, wie Ingvis Augen kurz violett aufblitzten, nachdem er ihm ins Gesicht blickte. Ein Kekkei Genkai? Nein, das konnte nicht sein. Das wüsste Hebi doch. Oder? Darauf ansprechen konnte er den Rutako allerdings nicht so einfach, leider. Das würde viel zu viel über sein eigenes verraten. Mag zwar paranoid klingen, aber Vorsicht ist nicht umsonst die Mutter der Porzellankiste. Also besser auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
Das Rotauge kümmerte sich nicht darum, dass Umiko das Obst aufhob und es nun zurück zu Ingvi trug. Es blickte sich lieber nach weiterem Material um, das es noch bräuchte. Zumindest hier im Laden fand der Dunkelhaarige jedenfalls nichts mehr und auch auf seinem Zettel konnte alles abgehakt werden, was zu den Küchenutensilien gehörte. Dann konnten sie ja in Ruhe zur Kasse gehen. Endlich.

Bezahlt und aus dem Laden raus, überlegte Hebi, wo sie als nächstes hingehen sollten. Tiergeschäft oder setzte er sich ein wenig mit Pflänzchen auseinander? Unterdessen versiegelte Ingvi das ganze bisher erstandene Zeug in einer entsprechenden Rolle.
Und danach ging er auch schon los, der Hebi. Und wohin? Ins Tiergeschäft natürlich. Wie in allen solcher Läden, roch es hier ein wenig muffig, doch das störte nicht, solange es sich um den Geruch von Tieren handelte. Tiere waren toll. „Also ich suche eine Schlange“, sagte er, damit auch Umiko wusste, was sie hier verloren hatten und fuhr fort, „Kriterien gibt es keine. Sie muss mir einfach gefallen.“ Oh, und was für Kriterien es gab! Hebi hatte einfach nur keine Ahnung welche genau, aber jedes Tier würde er sicher nicht mit nach Hause nehmen – auch wenn er es gerne gewollt hätte.
 

Yuudari Umiko

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Der Tod war die die größte Angst eines Yuudari. Sich dem bewusst zu sein, dass es danach noch weiter gehen würde und dass gerade die „geliebte“ Familie sich am Dahinscheiden eines Clanmitglieds möglicherweise nur noch mehr erfreuen würde, war das, was ein Yuudari wirklich zu fürchten hatte. Umiko liebte die Geister und so wusste sie, dass jeder vor seinem Tod eine Last oder ein Leid zu tragen hatte. Deshalb fürchtete sie, ebenso wie allen Toten, nicht das Sterben an sich, sondern das, was einem danach erwartete. Ewige Stille und Einsamkeit und wie oft kam es wohl vor, dass eine Geist einem der wenigen Menschen mit dieser besonderen Sicht über den Weg lief? Aber selbst das war kein Vergleich zu den endlosen Qualen, die einem die Yuudari sicher antun konnten, wenn sie es nur wollten. Und wer sah oder hörte das Leid eines Toten schon? Sicher konnte das niemand nachvollziehen, der diese Dinge kannte und diese Welt nicht gesehen hatte. Dennoch war es für Umiko genau das wert den Preis zu zahlen, der offenbar dem Sakkaku deutlich wichtiger war als alles andere. Sogar sein Leben… Vor dem Tod hatte auch Umiko keine Angst. Allerdings vor vielen anderen Dingen…
Dass die Sakkaku im Gegensatz zu den meisten Genjutsuka auch in Richtung Taijutsu gingen, wusste Umiko nicht. Sie kannte nur die besondere Stärke, welche die beiden Clane teilten. Also dachte sie im ersten Moment, dass es eine Besonderheit war, die nur Hebi zu haben schien. Dennoch war es bewundernswert für Umiko, denn gerade Ninjutsu war dem Genjutsu so nahe und brachte viele träge Nutzer dazu genau das zu nutzen. Wer einmal sein Chakra im Griff hatte, der musste nur noch lernen wann er es wie zu nutzen hatte. Körperliche Kraft, Geschwindigkeit oder Widerstand hatten damit nicht im Geringsten etwas zu tun. Wenn sie die Möglichkeit dazu hätte, würde Umiko ihrer extremen Schwäche auch gern entgegen wirken, aber für die Yuudari war dies nahezu unmöglich. Taijutsu waren für sie quasi ein nicht erreichbares Ziel. So antwortete sie auf die Frage des Sakkaku über ihr Element ziemlich gelassen: „Wasser.“ Allerdings kam sie nicht dazu ihm dieselbe Frage zu stellen, da dann die Sache mit Ingvi dazwischen kam. Generell hatte Umiko kein Problem damit über ihre Fähigkeiten zu reden, wenn es nicht gerade um Clangeheimnisse ging. Vermutlich würde sie sogar diese erzählen, würde sie nicht die Rache der Familie fürchten. Worte konnten zwar einiges beschreiben, aber einen ohnehin nicht vor allem retten… Manchmal war es mit Sicherheit auch besser etwas nicht zu wissen.
Als sie dem noch immer recht ungehaltenen Rutako die Tüte entgegen hielt, erwartete Umiko wirklich viele Reaktion. Sie hätte mit so einigen Dingen gerechnet, aber der junge Mann schien, mal ganz von seiner extrem aufbrausenden Art, doch einen erstaunlich guten Kern zu haben. Nicht, dass Umiko ihn irgendwie schlecht betrachtet hatte. Sie hatte es ihm weder übel genommen, dass er sie schlecht behandelt, noch dass er hier eine riesige Szene gemacht hatte. Die Yuudari urteilte nicht schnell über Menschen und selbst wenn sie sich über längere Zeit ein Bild über jemanden gemacht hatte, akzeptierte die nahezu charakterlose Kunoichi eine ganze Menge. Er hätte ihr sogar ins Gesicht schlagen können und sie wäre nicht wütend gewesen, auch wenn es schmerzhaft war. Als der Junge also erklärte, dass sie die Tüte einfach an sein Schwert hängen sollte, beobachtete sie ihn neugierig. Er wirkte irgendwie durcheinander… Sein Satz war komisch, mit unpassenden Pause. Aber wer war Umiko schon, dass sie andere Leute als merkwürdig bezeichnen könnte? Sie merkte, dass es nicht sonderlich raffiniert gewesen war ihm die Tüte in die Hand drücken zu wollen und so senkte sie die Hände und blickte an seinen Schwertgriff. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich sie gern für dich tragen. Du willst sicher nicht, dass noch so ein Unfall passiert, oder?“ Sie zog den Henkel des Beutels über ihr Handgelenk und hob am Regal daneben die Dinge wieder auf, die sie für Hebi ausgesucht hatte. Eine weitere Szene wollte sie weder den beiden Jungen, noch dem Geschäftsinhaber zumuten. Sie konnte ihm die Tüte ja auch später einfach wiedergeben und darauf aufpassen. Nachdem diese Sache hinter ihnen lag, machte der Sakkaku die Ansage sich zur Kasse zu begeben. Umiko folgte aufmerksam und trug die Waren dorthin. Dabei beobachtete sie vor der Tür das Kind von eben, welches sich bei einer anderen Person ausheulte… Weinerlichkeit war schwach und brachte einen nicht wirklich weiter… Das würde das Kind sicher auch irgendwann auf die harte Tour lernen. Da war die Situation mit Ingvi vermutlich noch ein Zuckerschlecken, wenn man es objektiv verglich.
Während der Sakkaku offenbar seinen Weg ausmachte, versiegelte Ingvi die Waren in einer Schriftrolle. Ein raffinierter Plan zum Einkaufen… Wenn er fertig war, konnte er sich ja seine Tüte wiederholen, oder eben auch nicht. Umiko hätte kein Problem damit gehabt sie auch noch durch das nächste Geschäft zu tragen. Sie war zwar schwach, aber mit einer Einkaufstüte konnte sogar sie leben! Als sie in das Tiergeschäft gingen, hatte Umiko gemischte Gefühle. Sie hatte sich noch nie sonderlich für Tiere interessiert. Als Kind durfte sie keine halten, sie hatte nie sonderlich viel Kontakt zu ihnen und oftmals suchten diese das Weite, wenn sie zu nahe kam. In dem Tiergeschäft roch es dazu noch wenig angenehm… Die Reaktion der Tiere auf die Yuudari war sicher schwer zu übersehen. Kaum ging sie an einem Käfig voller niedlicher Häschen vorbei, suchten diese so viel Abstand, dass sich die ganze Truppe in der anderen Ecke zwängte. Nur kurz wandte die Yuudari ihren Blick zu den Tieren, ging dann aber einfach weiter. Eine Schlange hatte Hebi gesagt. Was auch sonst? Passender ging es ja wohl kaum. Die Kunoichi begab sich in die Ecke mit den Terrarien und auch dort reagierten die nicht pelzigen Lebewesen eindeutig. Die Schildkröten tauchten unter, die Spinnen waren so versteckt, dass man sie nicht mehr finden konnte und die Schlangen reagierten erstaunlich aggressiv. Ihre Haltung war richtig herausfordernd und in Richtung der Yuudari. Sie wartete nur darauf, dass das Reptil seinen Kiefer vor die Scheibe drückte… „Hättest du ein Problem damit, wenn sie giftig sind? Oder mit einer Würgeschlange? Viele Leuten trauen diesen Tieren nicht.“ Naja, und viele Tiere trauten scheinbar der Yuudari nicht, aber das ignorierte diese gekonnt. Sie lächelte wie immer und blickte sich die aufgeschreckten Schlangen hinter den Glaswänden an, um auszumachen, welche dem Sakkaku wohl anmuten könnte…
 

Rutako Ingvi

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Nein... Du kannst sie gern tragen, wenn es dir nichts ausmacht. Vielen Dank...“ Ingvi bedankte sich nicht allzu oft... jedenfalls nicht ehrlich. Aus Höflichkeit gab es hier und da mal einen Grund, jemandem zu danken, der einem die Arbeit nicht unnötig erschwerte oder gar Informationen an einen weitergab, und natürlich musste man sich auch immer bedanken, wenn man bezahlt wurde, aber das waren eben alles Dinge, die man einfach tun musste. Gut, theoretisch musste man sich auch bedanken, wenn jemand einem die Taschen trug, aber in diesem Fall hatte er von der Yuudari tatsächlich einen recht guten Eindruck gewonnen. Ihr Kleidungsstil und die unangenehme Angewohnheit, fremde Leute beim Einkaufen zu belauschen, mochten nicht zu einem guten ersten Eindruck beitragen, aber auf Dauer war ihre Art doch sehr angenehm.
Ohne die Tüte, aber mit dem Tablett in Händen folgte Ingvi also Hebi, wartete, bis er gezahlt hatte, um es draußen wieder auf eine einzelne Hand umzubalancieren – etwas anstrengend, aber kein großer Akt – und mit der anderen Hand eine seiner Schriftrollen aus der Weste zu nehmen und auf dem Boden auszurollen. Die Sachen stellte er einfach darauf, formte Fingerzeichen und puff!, verschwanden sie in einer weißen Wolke und ein neues Siegel erschien auf dem Papier. Shinobi hatten es schon gut... Das Gewicht dieses Konstrukts hatte sich innerhalb von Momenten minimiert und der Rutako schob das alles einfach in eine Schlaufe in seiner Jacke zurück. Eine geniale Technik, und doch so einfach.

Erst einmal nahm Ingvi seine eigenen Einkäufe übrigens nicht zurück. Wie Umiko schon gesagt hatte, er wollte nicht riskieren, dass sie erneut herunterfielen, aber es war klar, dass er sie, wenn er sie wieder trug, erneut an das Schwert hängen würde. Hier, in diesen störenden Menschenmengen, war das einfach zu unsicher, also konnte das Mädchen, wenn es ihm doch nichts ausmachte, sie ja noch eine Weile halten. Es gab ohnehin nicht mehr so viel zu tun... jetzt kam die Schlange? Das war gut. Tiere waren einfach. Mit Tieren hatte man keine Probleme... oder? Umiko hatte offenbar welche, wenn man so dabei zusah, wie sich alles sträubte, in dessen Nähe sie gelang. Eine der Augenbrauen des Rutako hob sich; gab es irgendeinen Grund, aus dem diese Wesen so reagieren sollten? Umiko war ein Mädchen, das sich zwar recht auffällig kleidete, aber nicht gerade einen gefährlichen Eindruck machte. Manche Terrarien erschienen von einem Moment auf den anderen völlig leblos, leer, wenn die Schwarzhaarige an ihnen vorbeischritt, obwohl zuvor noch Tiere darin zu sehen waren... Es war unangenehm, nicht nur für die kleinen Wesen, sondern auch für Ingvi. Er selbst spürte nichts von ihrer Aura, aber ganz offensichtlich gab es die, und sie musste sehr einschüchternd sein. Nicht, dass er sich davon hätte einschüchtern lassen, aber zu wissen, dass etwas hinter dieser unschuldigen Fassade stecken musste, war unangenehm. Sie schien sich davon aber nicht stören zu lassen...
Gerade stellte sie Hebi ein paar Fragen zu seiner Schlange, während sie bösartig angehisst wurde von einem Tier, das sie unbedingt verscheuchen zu wollen schien. Aber irgendwie konnte Ingvi da nicht einfach so zusehen... „Warte kurz...“, meinte er also zu ihr, griff ihre Schultern und schob sie ein Stück zur Seite, bis das Tier sich wieder beruhigt hatte, auch wenn es sie immer noch achtsam anzublicken schien. „Du solltest nicht... direkt vor dem Terrarium stehen. Und... am besten bist du nicht dabei, wenn es mal... geöffnet wird...“ Er wollte gar nicht wissen, was dann passieren würde. Noch konnte man nicht sagen, ob sie verletzt werden würde oder die Schlange, aber es stand definitiv fest, dass nicht beide unversehrt würden bleiben können...
 

Sakkaku Hebi

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Wasser also. Das ließe sich natürlich wunderbar mit seinem Raiton in Verbindung bringen. Darauf würde er auf jeden Fall zurückkommen, sollten sie eines Tages zusammen auf eine Mission gehen. Jetzt zeugte das jedoch nicht von Relevanz und auch das Gespräch war nun erledigt. Außerdem waren sie ja eh schon viel, viel weiter in der Handlung, befanden sie sich nämlich mittlerweile im Tiergeschäft.
Selbstverständlich ließ es Hebi sich nicht nehmen, einfach voranzugehen und schon einmal die Häschen anzusteuern. Gerade wollte er sich über die glasige Absperrung lehnen und eins der Nagetiere streicheln, flüchteten sich alle in eine Ecke und drückten sich fest aneinander. Was ist gerade passiert? Er wusste noch nicht, dass es irgendwas mit Umiko zu tun haben musste, dachte sich aber auch nichts weiter dabei. Vielleicht waren sie einfach nur scheu und hatten Angst vor Menschen, was ja eigentlich was ganz Normales war.
Die anderen Tiere konnte Hebi leider nicht antatschen, also ging er auch nicht zu ihnen. Klar, wenn es nach ihm ginge, würde er den gesamten Laden aufkaufen und alle hier lebenden Wesen mit nach Hause nehmen, aber leider machte das sein Budget nicht mit und auch die Wohnung wäre wohl etwas zu klein dafür. Also ging er nur zu den Tieren, die er wirklich haben wollte: Reptilien. Somit folgte er also der Yuudari und dem Rutako, die sich bereits bei den Schlangen befanden. "Habt ihr 'ne Schöne gefunden?", fragte er an Ingvi gewandt und... Und da fiel es ihm auf! Es fiel ihm auf, wieso die Hasen eben so komisch reagierten, denn die Reaktionen der Schlangen stellten sich zwar als wesentlich aggressiver heraus, dennoch deuteten sie ganz genau in eine Richtung. Und zwar in die von Umiko. Diese stellte ihm unterdessen die Frage, ob er eine bestimmte Art von Schlangen suchte. „Diese vielen Leute sind ja auch bescheuert. Also nein, ich habe keine Probleme mit den beiden Schlangentypen.“ Soviel dazu. Viel wichtiger war ihm jetzt erst einmal sein eigenes Anliegen. „Was zur Hölle machst du eigentlich mit den Tieren, dass die alle so drauf sind?“ Hoffentlich kam jetzt nicht sowas wie „Ich hasse Tiere und esse gerne kleine Meerschweinchen zum Frühstück, schmecken lecker nach Hähnchen.“ Dann könnte nicht einmal Hebi sagen, wie er reagieren würde. Beim Thema Tierquälerei platzte ihm nämlich gerne mal der Arsch und er wurde schneller handgreiflich als den meisten Menschen in seiner näheren Umgebung lieb war.
Der Hinweis von Ingvi war auch ein guter Hinweis. Am Ende wurde Umiko noch vergiftet und starb eines langen und qualvollen Todes. Das wollen wir doch nicht. Naja, sollte sie sich wirklich als Tierquälerin entlarven, hätte zumindest Hebi kein Problem damit und würde es vielleicht sogar noch begrüßen. Es fiel ihm auch schwer, sie nicht direkt am Kragen zu packen und auf Augenhöhe zu zerren, während er auf seine Antwort wartete. Solange er diese nicht hätte, war das anfängliche Bild eines kleinen, unschuldigen Mädchens hin und nichts als Hass pulsierte in der Zwischenzeit in seinen Adern. Doch wer sagte ihm, dass sie die Wahrheit sagen würde? Allerdings hätte sie auch keinen Grund, den Genin anzulügen, ließ er sich schließlich nichts von seinem Zorn anmerken und sprach seine Worte so monoton wie immer. Es sollte also schwer sein, darauf zu schließen, wie es gerade in ihm drinnen aussah. Wenn sie also Glück hatten, wäre Ingvi diesmal derjenige, der seinen Freund zurückhalten müsste, selbst wenn Hebi sich niemals innerhalb einer Tierhandlung so sehr verlieren würde. Die Gefahr, dass besagten Tieren etwas geschehen könnte war dafür viel zu hoch und diese Verantwortung wollte er auch nicht tragen. Ganz zu schweigen von den Schuldgefühlen, die ihn dann plagten.
 

Yuudari Umiko

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Sicher machte es Umiko nichts mehr aus, dass die Tiere so auf sie reagierten. Sie hatte keinen Schimmer woran genau es lag, aber es war schon immer so. Hatte die kleine Kunoichi versucht ein Pelztierchen zu streicheln, war dieses sofort entflohen und einige andere, wie beispielsweise Schlangen, reagierten auf ihre Anwesenheit mit einer solchen Aggressivität, dass sie nicht einmal den Versuch wagte sie zu berühren. Wenn man es also genau betrachtete, hatte die Yuudari in ihrem ganzen Leben nicht ein Tier berührt, abgesehen von einem Insekt, welche man unausweichlich manchmal unter der Schuhsohle vernichtete, aber selbst die schienen sich nicht allzu gern in der Gegenwart der Yuudari aufzuhalten. Umiko jedenfalls hatte sich an den Gedanken gewöhnt. Früher hatte es sie ein wenig traurig gemacht, weil gerade die Kinder in der Schule sehr einfühlsam gegenüber Tieren waren. Jeder mag Tiere, das ist doch etwas völlig Normales, oder nicht? Umiko betrachtet diese Wesen jedoch in einem anderen Licht. Sie sind ihr gegenüber nicht niedlich oder ähnliches… Wieso sollte sie dann überhaupt den Drang haben ihnen in irgendeiner Art und Weise nahe zu kommen? Als sie sich einmal an den Gedanken gewohnt hatte, dass es für sie eben nicht war wie für andere Kinder, konnte sie das leicht herunterschlucken. Und seither berührte es sie auch nicht mehr sonderlich, wenn sie diese Reaktionen bemerkte. Ihre Schwester sagte, dass es manchen Menschen aus ihrem Clan so ging, weshalb sie es damit in Verbindung brachte. Sie selbst hatte nie einem Tier etwas getan, aber die Präsenz des Todes, welche die Yuudari stets begleitet, scheint von diesen instinktgesteuerten Wesen nicht gut geheißen zu werden. Vielleicht sollte sie nicht unbedingt das Haustier für Hebi aussuchen… Sie glaubte ja nach ihrem Ermessen eine objektive Wahl zu treffen, aber was in dem Fall objektiv war, stand wohl außer Frage…
Während sie anhörte was der Sakkaku zu ihrer Frage sagte und versuchte anhand dieser Aussage ein Tier auszuwählen, kam der Rutako plötzlich auf sie zu, packte sie an den Schultern und schob sie ein Stück bei Seite. Eine der Schlangen, welche unmittelbar neben ihr in ihrem Terrarium gewesen war, ließ sich langsam nieder und blickte aufmerksam in Umikos Richtung. Achja… Für sie war das normal… Nur für sie. „Da hast du Recht. Danke.“, sagte sie lächelnd in Richtung des Dunkelhaarigen, dessen Tasche sie gerade noch immer trug. Er hatte sich ja zuvor dafür bedankt, also würde Umiko ihm diese vermutlich sogar bis nach Hause tragen, wenn er es verlangte. Für das Entgegenbringen von Höflichkeit, war Umiko immer sehr dankbar. Immerhin war sie dazu gezwungen sich so zu verhalten und wenn man ihr dann noch ein wenig entgegen kam, war das schon irgendwie angenehm. Umikos Blick wandte sich aber schnell wieder von ihm ab, als Hebi eine recht persönliche Frage gestellt hatte. Naja, es klang nicht wirklich bösartig, wenn er es so emotionslos ausdrückte, aber wenn sie seine Worte richtig deutete, ging er wohl davon aus, dass sie den Tieren etwas getan hätte, was als Resultat dieses Verhalten hatte. Die Yuudari zuckte mit den Schultern, lächelte aber normal weiter. Das machte es wohl noch schwieriger einzuschätzen, ob sie die Wahrheit sagte, denn ihre Betroffenheit wurde in ihrem Gesicht nicht deutlich. „Ich habe mich noch nie mit Tieren intensiv auseinandergesetzt oder je eines berührt.“ Sie blickte zu der Schlange, die sie immer noch anstierte, als wollte sie das Mädchen erwürgen und vergiften zugleich. „Laut meinen Informationen liegt die Vermutung nahe, dass es in meiner Familie nichts allzu Ungewöhnliches ist. Daher schenke ich den Tieren keine unnötige Beachtung. Das regt sie nur noch mehr auf.“ Oh ja… Als sie versucht hatte ein Kaninchen anzufassen, war es fast an einem Herzinfarkt gestorben und einige Stunden apathisch herumgelegen. Immerhin wurde Umiko danach von der Pflege des Schulklassentiers befreit. Der Hase hätte ihr vermutlich nichts getan, aber sie hatte ungern jemanden auf dem Gewissen… Die Yuudari sah das Thema damit als erledigt an und blickte weiter in die Terrarien, versuchte dabei nun so viel Abstand zu halten, wie es in dem kleinen Laden möglich war. Gar nicht mal so einfach… Vielleicht hätte sie so lang draußen warten sollen…
 

Rutako Ingvi

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Der Rutako betrachtete die Schlangen weiter, während er seinen beiden Begleitern zuhörte. Obwohl, eigentlich waren Umiko und er eher Hebis Begleiter... aber das war nicht so wichtig. Jedenfalls war er gerade wohl der einzige, der ernsthaft die Schlangen betrachtete, obwohl er dazu noch auf das Gespräch hörte. Nicht, dass er sich für Umikos Umstände nicht interessierte, aber er vergaß auch nicht einfach, weswegen sie eigentlich hergekommen waren. Außerdem mochte er Reptilien. Sie waren nicht so warm wie andere Lebewesen, nicht so anhänglich und nicht annähernd so nervig. Sollte er jemanls ein Haustier besitzen, so wäre das mit Sicherheit ein Reptil. Allerdings hatte er derzeit kein Interesse an zusätzlicher Gesellschaft, also guckte er sich hier nur für Hebi um und nicht, weil hier ja eine Schlange sein könnte, die auch ihn interessierte...
„Das liegt in der Familie, hm...?“, dachte er sich bei Umikos Aussage und blickte eine Schlange an, die auf ihn irgendwie einen aggressiven Eindruck machte. Nicht in der Art, wie sie sich bewegte... im Vergleich zu ihren Artgenossen, die stark auf die Yuudari reagierten, war sie relativ ruhig. Vielleicht ließ gerade das sie gefährlich wirken... „Die Yuudari... mit was für Techniken sie wohl arbeiten? Dass in einem Clan so eine gefährliche Aura herrscht... Sie müssen relativ mächtig sein.“ Ingvi dachte selbstverständlich erst einmal an etwas Zerstörerisches, etwas Großes... aber nein, sie nutzten Genjutsu, das war in der Unterhaltung vorhin klar geworden. Vielleicht beschäftigten sie sich mit Informationsbeschaffung, Folter. Tiere reagierten sicher auf Folter. Oder auf Tod. Ob es wohl Genjutsu gab, die so stark waren, dass sie einen Menschen töten konnten? Man konnte sicher dem Gehirn weismachen, dass ein Herz nicht mehr schlug, bis dieses tatsächlich stoppen würde... Der Rutako erschauderte leicht. Das war ein furchtbarer Gedanke. Genjutsu waren so feige und untergruben den Sinn von Kämpfen, wieso also durften sie so mächtig sein? Es war einfach ungerecht... und gerade sein bester Freund war Genjutsuka. Das konnte was werden...
Aber zurück zu der Schlange. Sie wirkte nicht aufgeregt wie die anderen, aber auch nicht unschuldig und ungefährlich. Im Gegenteil, von ihr ging definitiv die meiste Gefahr aus; sie blieb ruhig und lauerte, obwohl die Aura der Yuudari sie sicher einschüchterte. Ein Stück links von dem Schwarzhaarigen hatten sich gerade Scheibe und Schlangenkopf berührt, offenbar hatte da jemand tatsächlich angreifen wollen, aber das Exemplar vor ihm war ganz ruhig. Und nicht nur das... sie achtete kaum auf Umiko, sondern blickte Ingvi an, die Person, der sie gerade am nächsten war, während die anderen sich auf die Yuudari fixierten, selbst die, in deren Nähe sie sich gar nicht befunden hatte. Die Spannung lag deutlich spürbar in der Luft, doch Ingvi und sein tierisches Gegenüber wurden gar nicht davon erfasst... Irgendwie mochte er das Tier. Es sah gut aus und hatte etwas Gefährliches sowie etwas Ruhiges an sich, und es war von all den Schlangen hier wohl die, die sich mit der geringsten Wahrscheinlichkeit gleich in den Hals Umikos verbeißen würde, wenn sie die Chance bekam. Obwohl... vielleicht doch. Wie gesagt, sie lauerte.
Nachdem sich die beiden noch einige Sekunden lang angestarrt hatten – sie starrte zurück, ganz sicher –, richtete der Rutako sich wieder auf und wartete kurz, um sicher zu gehen, dass Hebi und Umiko gerade nicht am Reden waren; er würde nicht mitten in ihr Gespräch fallen. „Hebi...?“, meintete er ruhig und deutete auf das Gehege, auf das Tier, das er sich angesehen hatte. „Ich glaube, die hier könnte dir gefallen...
 

Sakkaku Hebi

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"Deine Familie ist echt komisch." Er meinte nicht gruselig komisch, sondern komisch komisch. Fast jeder mochte Tiere, waren die meisten immerhin süß und flauschig, sodass man sein Gesicht am liebsten in ihren vergrub. "Macht es dir gar nichts aus, nicht mal ein Häschen streicheln zu können, ohne dass es sofort wegrennt oder sich am liebsten selbst umbringen möchte?" Hebi hatte noch nie mit einem solchen Menschen zu tun, kein Wunder also, dass er da ein paar Fragen hatte, die einer dringenden Antwort bedürfen. "Rennen Insekten vor dir eigentlich auch weg?" Er schaute sie skeptisch an. Diesmal erkannte man diese Regung sogar in seinem Gesicht. Würden diese Tierchen wirklich ebenfalls Abstand von ihr halten, dann wäre Umiko sozusagen das perfekte Insektenspray und er könnte sie sich in die Wohnung stellen, um seine Ruhe vor den Quälgeistern zu haben. Ob ihre Wirkung dann übertragbar wäre? Vielleicht gibt es ja ein Anti-Insekten-Serum, das beim einmaligen Auftragen auf einen Gegenstand ein Jahr lang Schutz vor diesen hässlichen Viechern gewährleistete. Das wäre ja 'nen richtiger Traum! Hoffentlich ließ die Yuudari den jetzt nicht zerplatzen wie eine Seifenblase. Hebi könnte sich natürlich auch einfach ein Fliegengitter vor das Fenster machen, aber er wohnte ja in Zukunft nicht allein und wer weiß, wie der Andere so drauf war. Am Ende stand der sogar noch darauf, wenn ihm Spinnen bei Nacht in den Mund krochen und von ihm verschluckt wurden. Der Sakkaku wusste jetzt nicht genau, wie der Eiweißgehalt eines solchen Gliederfüßers war, sollte er allerdings recht hoch sein, wusste man ja, wieso... Wieso dachte er über sowas nach? Um Himmels Willen! Es war ihm egal, ob Spinnen nun zu Insekten gehörten oder nicht, Fakt ist jedoch, dass beide Arten unglaublich widerlich waren, sind und immer sein werden. Wären sie nicht teilweise so nützlich, würde es sie im zukünftigen Hebitorium womöglich nicht einmal geben. Weg mit diesen ekelhaften Bildern im Kopf!
Ein Glück brachte Ingvi ihn dann auf andere Gedanken. Eine Schlange, richtig. Eine ausgesprochen seltsame Schlange, wie er kurze Zeit später feststellte. Auch ihm fiel sofort ihr merkwürdig normales Verhalten auf. Anders als die Anderen, saß sie einfach nur da und guckte. Kurz darauf setzte sie sich in Bewegung und kletterte einen Ast ihres Terrariums hoch, wackelte aber dann merkwürdig mit dem Kopf. Das machte Hebi jedoch nichts aus. Sie war unheimlich niedlich und ihre stechend grüne Farbe ist sowieso etwas, dass er ja total toll fand. Selbst die Größe war angenehm passend. Blieb nur noch die Frage nach dem Preis. Also folgte ein Blick in die untere Ecke des Glasbehälters. "Kostenlos...? Hä?" Seit wann wurden in einem Tiergeschäft ein Tier verschenkt? Die Antwort bekam er prompt, denn das besagte Tier fiel vom Ast herunter. Zum Glück tat es sich nichts, komisch war es aber trotzdem. "Weil sie niemand haben möchte.", ertönte eine Stimme hinter den drei Genin. Es handelte sich um einen der Züchter und Verkäufer des Ladens, der zufällig das Gespräch mit anhörte. "Ihr Gleichgewichtssinn ist kaum bis gar nicht vorhanden, deswegen wackelt sie auch immer mit dem Kopf oder fällt dort herunter, wo sie vorher hochkletterte." Das Rotauge wandte sich wieder von dem Mann ab. Es konnte nicht verstehen, wieso man das süße Reptil nur deswegen nicht haben wollen könnte. "Außerdem fehlt ihr ihre Schwanzspitze." Tatsache. Erst beim genaueren Betrachten fiel dem Sakkaku auf, dass ihr ungefähr zehn Zentimeter abhanden gekommen sind. "Was ist mit ihr passiert?" "So ein paar ganz Schlaue meinten, sie müssten sie quälen und haben ihr einen Teil davon abgetrennt. Ich bin froh, dass wir sie finden konnten, ehe sie gestorben ist." Durch die Beschreibung am Terrarium erfuhr Hebi nebenbei, dass es sich um keine Giftschlange handelte. Sie ernährte sich nicht einmal von Wirbeltieren. Wieso machte man sowas nur mit ihr? "Verstehe. Das arme Ding..." Besagtes armes Ding schlängelte sich dann wieder nach vorne und stupste nur ganz kurz mit der Nase an das Glas und schaute dann nach oben - hinauf zu den Leuten, die sie nun anstarrten. Witzigerweise wurde diesen dann etwas sehr Ironisches berichtet: "Sie ist auch komplett blind und taub. Eigentlich ist es sozusagen ein Markenzeichen, dass Schlangen schlecht hören und sehen, aber diese hier...", er klopfte gegen das Glas, "bekommt diesbezüglich gar nichts mehr mit. Wegen all diesen Sachen woll-" "Ich nehme sie." Der Mann schaute ihn überrascht an, lächelte dann aber. "Wie viel kostet das Terrarium?" Hebi wollte sie nicht aus ihrem jetzigen natürlichen Lebensraum herausreißen, also würde er es selbstverständlich mitkaufen, egal wie viel es ihn kosten mag. "Ach, das Tier wohnt schon so lange darin, dass wir beschlossen haben, das einfach mit zu verschenken. Wir möchten nur, dass die Gute zu einem Besitzer kommt, bei dem sie es gut haben wird." Und wie gut sie es bei ihm haben wird. Das ist ab heute sein Baby und wer ihr was Schlechtes will, bekommt mit seinen Fäusten und noch viel schlimmeren Sachen zu tun. Apropos Fäuste: Seit der Schwanzabschneider-Geschichte tat Hebi bestens daran seine Hände zu eben jenen zu formen. Für ihn gab es nichts Schlimmeres als wenn jemand ein Tier quälte. Sowas stellte er sogar hin und wieder über seine eigene Person. Wenn er herausfindet, wer diese kleinen Stücke Scheiße waren...
"Ich muss noch schnell in einen anderen Laden. Danach würde ich sie gerne mitnehmen und nach Hause bringen. Ließe sich das einrichten?" Der Verkäufer nahm das Terrarium in die Hand. "Das ist überhaupt kein Problem. Ich stell sie dann solange an die Kasse, sodass Sie mir nur noch Ihre Unterschrift geben müssen und dann direkt mit ihr gehen können." "Sehr gut, danke. Bis später.", verabschiedete sich der Junge und sah noch einmal kurz dem Mann hinterher, der mit der Schlange bereits abzog. Dann drehte er sich zu Ingvi und Umiko um. "Wenn mich nicht alles täuscht, hätten wir dann soweit alles, bis auf die Pflanzen eben. Auf geht's." Schneller Themenumschwung. Der Dunkelhaarige wollte nicht länger über das Leid des Tieres nachdenken und sich ablenken. Also ging er mal wieder Richtung Ausgang...
 
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Yuudari Umiko

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Während sie sich mit Hebi unterhielt, hatte Umiko tatsächlich für einen Moment ihr Ziel aus den Augen verloren. Es war diese Atmosphäre, welche die Kunoichi ein wenig aus der Ruhe brachte. Zwar hatte sie sich an das Verhalten der Tiere ihr gegenüber gewohnt, doch war es noch einmal etwas völlig anderes ein Geschäft voller Lebewesen zu betreten, welche sie abgrundtief verabscheuten. Doch Umiko lächelte darüber, so wie sie es immer tat. Dass es sie ein wenig aus dem Konzept brachte, bemerkte sie erst spät, aber davon ließ sie sich nicht beunruhigen. Es war immerhin auch der Sakkaku, der angefangen hatte mit ihr darüber zu sprechen. Ingvi machte seine Aufgabe haargenau so, wie sie ihm aufgetragen wurde. Dass Hebi ihre Familie als komisch bezeichnete, ließ das Lächeln der Kunoichi nur weiter anwachsen. Als wäre dies etwas Neues für die Yuudari. Wenn er wüsste wie komisch sie waren, würde er wohl kein Wort mehr mit der Kunoichi sprechen. Also war es ihr doch ganz lieb, dass niemand sehen konnte, was dieser gruselige Clan in seinem Anwesen trieb. Ob man ihn vernichten würde, wenn das jemals jemand herausfand? Seine folgende Frage brachte die Yuudari ein wenig ins Grübeln. Ob es ihr etwas ausmachte? Jetzt und hier im Moment? Sie schüttelte nur kurz den Kopf. „Das ist schon immer so. Würdest du etwas vermissen, was du nie haben kannst? Man gewöhnt sich daran.“ Dass sie dabei lächeln konnte, war schon ziemlich ironisch, aber genau darauf war Umiko trainiert wurden. Würde er sie fragen, so würde sie sicher auch zugeben, dass ihr das früher mehr ausgemacht hatte als heute. Aber dennoch würde sie lächeln, weil sie das eben tun musste. Die Frage zu den Insekten war noch ein bisschen schwieriger. „Darauf habe ich nie so genau geachtet…“, antwortete sie nachdenklich. „Aber es halten sich auffällig wenige von ihnen in meiner Nähe auf, wenn ich es mit den Erzählungen anderer Menschen vergleiche.“ Doch das sollte nun reichen. Es war hoffentlich genug zu dem Thema… Denn nun warf Ingvi etwas in den Raum, was wohl die Aufmerksam aller Anwesenden hier auf sich zog…
Während alle anderen Tiere auf Umiko reagierten, war diese eine Schlange, auf welche der Rutako seinen Freund aufmerksam machte, auffällig anders. Sie wirkte mit sich selbst beschäftigt, als würde sie ihre Umwelt komplett ignorieren, obwohl sie sich auch irgendwie in Richtung des kräftigen Genin richtete. Komisch… Umiko konnte nicht wirklich die Intentionen dieses Tieres einschätzen. Während alle anderen ganz deutlich auf ihre Anwesenheit reagierten, schien dieses sie gar nicht wahrzunehmen. Oder eben doch? Sie wusste es nicht. Offenbar schien das ohne Frage hübsche, grünliche Tier auch dem Sakkaku ins Auge gefallen zu sein. Er warf einen Blick auf den Preis des Tieres, ohne auch nur eine Sekunde daran zu zweifeln. Umiko hatte die unnatürliche Kürze des Tiers bemerkt, dachte aber, dass der Genin es auch gesehen haben müsste. Dennoch schien er sie haben zu wollen. Sie war nicht perfekt… und gefiel ihm trotzdem? Das war ein Verhalten, welches Umiko ein wenig aus dem Konzept brachte. Sie war ihr Leben lang damit konfrontiert wurden, dass nur die Perfektion zählte und deshalb selbst beinahe verstoßen worden. Abgesehen davon, dass sich das Bild über die Kunoichi gewandelt hatte, wusste sie nun jedoch, dass alles was in irgendeiner Form anders war, von Menschen in der Regel eher merkwürdig beäugt wurde. So würde es sicher vielen Menschen mit dieser verstümmelten Schlange gehen… Aber de Sakkaku schien dies anders zu sehen. Ebenso wie Ingvi, welcher offenbar genau wusste worauf sein Freund aus war. Umiko hatte genauso wenig ein Problem damit, aber es fiel ihr durchaus sofort ins Auge. Sie war selbst nicht perfekt, also war es bei einem Tier oder jedem anderen Menschen genauso normal für sie. Die Geschichte des Tieres, welche ein Verkäufer den Dreien mitteilte, war ohne Frage traurig. Die Yuudari verstand nicht wirklich den Sinn dahinter ein Tier zu verstümmeln, doch Menschen waren wohl unergründlich. Nun wurde auch deutlich wieso sie nicht auf Umiko reagiert hatte. Der Kunoichi fiel auf, dass Hebis Körpersprache trotz seiner emotionslosen Art ausdrückte, dass ihm die Behandlung des Tieres missfiel. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Sicher… Er hatte auch zuvor auch sofort darauf geschlossen, dass Umiko den Tieren etwas getan haben könnte. Ob ihm viel an diesen Lebewesen lag? Während er das Geschäft abwickelte, blickte Umiko nachdenklich das Tier an und murmelte leise: „Ob sie wohl einen Namen hat?“ Wenn sie schon so lang hier war, dann würde man ihr doch sicher einen Namen geben. Auch wenn sie davon absolut gar nichts hatte und ein so tristes Leben führte, musste man einem Lebewesen doch eine Persönlichkeit zugestehen… Und ein Name war ein deutliches Zeichen dafür, dass man einmal existiert hatte. Egal wie bewusst man sich dieser Sache selbst war, ein Name hinterließ eine Erinnerung, die zumindest für einige Zeit nicht in Vergessenheit geriet. Als sie den Laden verließen, blickte Umiko noch einmal das grüne Tier an, welches noch immer etwas merkwürdig mit seinem Kopf wackelte. Kurz fragte sie sich, ob man das Tier wohl anfassen könnte. Nein, ob sie es wohl anfassen könnte. Aber dieses Tier litt genug… Man musste ihm wohl kaum noch mehr Strapazen zumuten und wer wusste schon wie es darauf reagieren würde. Nun ging es also zu den Pflanzen… Da konnte die Yuudari zumindest wieder ein wenig besser mitreden!
 

Rutako Ingvi

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Hebi schien Gefallen an der Schlange gefunden zu haben... das war soweit gut. Dass sie etwas seltsam war, störte Ingvi nicht weiter, denn irgendwie war das ja jeder, und es war so oder so nicht sein Haustier. Ihm persönlich war so ein ruhiges Tier wesentlich lieber als eines, das andauernd hisste und seine Schnauze gegen das Terrarium stieß, um nach einem höflichen Mädchen zu schnappen. Es störte nicht. Es war leise. Es war wirklich angenehm.
Da hatte er eine gute Wahl für seinen besten Freund getroffen, und der wusste es sehr zu schätzen. So einfach konnte das sein, wenn man einander richtig verstand. Nicht, weil man redete, Gefühle teilte und eine Kuschelstimmung einbrachte, wie es in normalen Freundschaften der Fall war – so jedenfalls die Einschätzung des Rutako –, sondern weil man ähnliche Dinge mochte und sich selten uneinig war, weil die eigene Meinung einfach sehr nahe an der des Freundes lag. Da war es auch okay, sich in Ruhe zu ergötzen und nicht dauernd sprechen zu müssen, sondern sich auf die nötigeren Worte beschränken zu können. Dass die beiden diese Meinung teilten, oder sie zumindest zu teilen schienen, machte diese Beziehung relativ einfach und zufriedenstellend. Und es war diesen Eigenschaften zu danken, dass Ingvi nicht den Wunsch nach Perfektion von Hebi erwartete. Vielleicht waren ihre Gründe nicht die gleichen, so würde Ingvi die Schlange doch nicht wegen seiner unheimlichen Liebe zu Tieren und Missachtung für deren Misshandlung, sondern viel eher wegen ihrer allgemein schöneren Art und dem fehlenden Interesse an ihrer körperlichen Unversehrtheit akzeptieren, aber dass es ihnen beiden recht war, etwas zu nehmen, das unter kleineren Schwächen zu leiden hatte, das wussten sie. Ingvi war also weit weniger überrascht als Umiko, als der Sakkaku sich für das kleine Tier entschied...
Was ihn aber etwas überraschte, war der Preis. Er hatte schon jede Menge Sonderangebote erlebt, Reduktionen um vierzig, sechzig, neunzig Prozent, er hatte auch schon alle möglichen Arten von Coupons in der Hand gehalten und er hatte zuhause mal so viele Flaschen mit Pfand darauf gehabt, dass er sich für den Erlös einen Monat lang mit Essen eindecken konnte – was bei seinem Lebensstil aber auch nicht so teuer gewesen war. Aber fast nie hatte er etwas größeres als einen Stift einfach geschenkt bekommen! Und jetzt bekam Hebi ein Haustier mitsamt Gehege einfach nur dafür, dass er sich dafür interessierte! „... ich wusste doch, dass ich ein Gespür für sowas habe...“, murmelte der Rutako vor sich hin, während er dem Geschäft lauschte. Es war wirklich ein Geschenk... unglaublich.
Im Gegensatz zu Umiko achtete das Schwarzhaar nicht so sehr auf die Gestik anderer Leute, schon gar nicht, wenn er sich gerade mit einer blinden Schlange ein Wettstarren lieferte, aber dafür war er recht stark auf sein Gehör fixiert, weshalb er den stillen Kommentar des Mädchens mitbekam. „Einen Namen?“, fragte er zurück, im Gegensatz zu ihr in normaler Lautstärke, und legte den Kopf schief. „Ich nehme an, Sparky wäre unangebracht?
Vermutlich passte das wirklich nicht, aber etwas Besseres fiel ihm spontan nicht ein, weshalb er sich lieber auf das nächste Thema fokussierte. Pflanzen. Die waren auch ruhig und taten rein gar nichts. Sie gingen nicht einmal ein, wenn man sich gut um sie kümmerte. Und wenn man sich nicht um sie kümmerte, starben sie still vor sich hin. Ja, Ingvi mochte Pflanzen. Die waren wesentlich umgänglicher als die meisten anderen Lebewesen. „Schon eine Ahnung, was du suchst...? Bonsais? Blumen? Vielleicht... ein kleiner Geldbaum...?“ Geldbäume waren cool... die hatten so einen schönen Namen...
 

Sakkaku Hebi

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Ob er etwas vermissen würde, was er niemals haben könnte? Eine gute Frage eigentlich. Hebi grübelte auch tatsächlich einen kurzen Moment darüber und blickte dabei nachdenklich in die Luft. An und für sich war das natürlich kein Akt, der solch große Überlegungen forderte, aber der Sakkaku war nun einmal anders als normale Menschen, weswegen es da auch unterschiedlichere Eventualitäten gab, die es zu beachten galt. Nach ein paar Sekunden blickte er dann jedoch wieder zu der Yuudari herunter, um seinen Entschluss mitzuteilen: Im Prinzip kam er zu keinem. „Ich kann's dir nicht sagen, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich was will, dann nehm' ich's mir einfach, egal ob gewünscht oder nicht. Wo kämen wir da hin, wenn irgendwelche dilettantische Idioten mir zu sagen hätten, was ich haben darf und was nicht?“ Klar, das hatte jetzt keinen Bezug zu der zuvor besprochenen Thematik ala can't touch this animal, aber im Allgemeinen gab diese Aussage und rhetorische Fragestellung wohl bestens wieder, was der Sakkaku von der ganzen Sache hielt – nämlich rein gar nichts. Jedoch sagte das über ihn aller Wahrscheinlichkeit nach eine Menge aus. Zum Beispiel, dass er sich gerne über andere Menschen und deren Bedürfnisse stellte. Dies stand zwar in starker Konkurrenz zu seinem Verhalten gegenüber Tieren, aber wer konnte es ihm schon verübeln? Menschen waren widerliche Kreaturen – schrecklicher als ein Tier es jemals sein könnte. Ob das damit zusammenhing, dass sich viele nicht seinem Willen beugen wollten, obwohl sie es konnten und vielleicht auch besser gemacht haben sollten? Dass Hebi nicht Mister Tolerant 2013 war, sah man ihm ja praktisch schon an, wenn man allein in sein Gesicht blickte oder die stets verschränkten, ablehnenden Arme beobachte, wenn er nicht gerade lief oder was festhielt. Dementsprechend abwertend war er dann Leuten gegenüber, die nicht taten wie ihnen vom ihm gehießen.
Das Gespräch über den zukünftigen Namen der kleinen Schlange bekam Hebi nicht mit, da er sich in der Zwischenzeit mit dem Angestellten und dem Kauf des Tieres beschäftigte. Er hatte aber auch zuvor nicht über derartiges nachgedacht, schließlich handelte es sich um einen Spontankauf – geplant, sich den Grünling zu holen, hatte er ja heut Morgen beim Aufstehen nicht. Nicht wirklich jedenfalls. Ein allzu großes Ding würde er daraus auch nicht machen, weswegen der Name Sparky in diesem Fall nicht einmal unrealistisch wäre. Auch auf die sich selbst gestellte Frage von Umiko würde es ebenfalls eine Antwort geben. Dazu müsste sie ihr Anliegen jedoch direkt an den Sakkaku richten und ihn ganz einfach danach fragen, ob sie die Schlange denn einmal anfassen dürfte. Ein Problem hätte er damit sicher nicht, solange er nicht bemerkte, das sie irgendwelche verwerflichen Absichten damit vor hatte; und nachvollziehen könnte er auch sehr gut, dass sie es gerne einmal ausprobieren würde. Im Grunde konnte es ihm ja egal sein, welche Sorgen und Nöte die Kleine hatte, allerdings lässt sich sein Interesse an ihrer Aura auf Tiere nicht verleugnen, immerhin verriet das auch etwas über ihren Clan an sich und was gab es interessanteres als die Fähigkeiten anderer? Also abgesehen von der eigenen Person und den kranken Spielchen, die diese so trieb. Hebi fände es vermutlich nicht einmal verwerflich, was die Yuudari so trieben und würde sogar mit großem Interesse daran teilhaben wollen, wenn er es denn nur wüsste. Im Gegensatz zu denen waren die Sakkaku ja richtig langweilig.

Doch wer ist nicht langweilig? Na? Naaaaa? Richtig: Hebi! Das findet auch er selbst, mehr als jeder andere, und bringt das auch gerne immer wieder zum Ausdruck. Nicht speziell, dass er nicht langweilig wäre, sondern, dass er einfach das tollste Individuum war, das auf diesem Planeten existierte. Dies zeigte sich einmal mehr, als er beim Eingang des Blumenladens einen Ganzkörperspiegel entdeckte (was auch immer der da zu suchen hatte). Die Gelegentheit konnte er sich natürlich nicht entgehen lassen, womit er dem Rutako mit einem kurzen und knackigen „Moment.“ entgegnete und sich sich selbst zuwandte. Und was er da im Spiegel sah... So... unglaublich schön! Und erhaben! Und majestätisch! Im Duden sollte ein Bild von ihm enthalten sein - bei all jenen Worten, die etwas großartiges, schmeichelndes oder wunderschönes bezeichneten und beschrieben. Und damit er noch schöner wurde und weil ihm etwas warm war, öffnete er zwei Knöpfe seines Hemdes und stellte sich den Kragen zurecht, während er in die eigenen Augen ihm gegenüber blickte. „Dabei hab' ich heute gar nicht versucht, zum Sterben schön auszusehen.“, sagte er zwar mehr zu sich selbst, aber gut hörbar für seine beiden Kameraden. Man hätte auch schwören können, dass man ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen gesehen hatte, während er das sagte. Mit einem anerkennenden Nicken und einer leichten Drehung, um auch die Rückenansicht zu sehen, war er dann nach einer gefühlten Ewigkeit damit fertig, sich selbst zu lieben. Schweren Herzens löste sich des Sakkakus Blickes von seinem Spiegelbild, um zu Ingvi zu schauen. „....“ ??? Er überlegte.

„Was war noch gleich deine Frage?“

Hebi hatte sie tatsächlich vergessen. Erst als er einen Blick in das Geschäft hineinwarf, kamen die Erinnerungen zurück. „Oh, äh, ja. Keine Ahnung. Bonsais sind nett, aber etwas zu klein. Vielleicht 'ne süße Palme oder sowas?“ Verwirrt von der plötzlichen Realität wusste das Rotauge gar nicht so recht, was gerade los war. Doch Moment. Was.. Er war schon wieder im Inbegriff, in den Spiegel zu schauen! Jemand sollte ihn so schnell wie möglich von da wegzerren, sonst würde er wahrscheinlich noch seinen gesamten freien Tag davor verschwenden. Er mochte zwar ein meisterhafter Genjutsuka sein, der jedwede Technik auf diesem Gebiet erkennen und brechen könnte, aber wenn jemand das Spiegeljutsu gegen ihn wirken würde... Gott bewahre.
 

Yuudari Umiko

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Dass ihre Frage nach dem Namen des Tieres tatsächlich jemand wahrgenommen hatte, erschreckte die Yuudari fast für einen kurzen Moment. Ihre Augen wanderten hinüber zu Ingvi, welcher sich tatsächlich über ihre Worte Gedanken zu machen schien. Die Kunoichi blinzelte ihn einige Male an, nachdem er den Vorschlag für den Tiernamen gemacht hatte. War das sein ernst? Umiko sah aus als wäre ihr Hirn für einen Moment völlig heruntergefahren… Das Lächeln verschwand sogar für eine Sekunde, um kurz darauf wesentlich deutlicher und ehrlicher zurückzukehren. Sogar ein kleines Lachen konnte sie nicht zurückhalten. Zwar mehr ein Kichern, aber entgegen den Anforderungen ihres Vaters ihre Emotionen nicht zu zeigen, hatte sie es nicht im Zaum halten können. Sparky… eine Schlage… Eine vollkommen orientierungslose, verstümmelte, Schlange, deren Lebensinhalt vermutlich träge und einsam ist… Doch nun wo sie in guten Händen war und jeglicher Natur einer normalen Schlange widersprach… Was wäre da wohl passender als der Name Sparky? Ohje. Erst jetzt merkte sie wie unhöflich ihre Reaktion gewesen war. Das war bestimmt kein Witz von Ingvi gewesen. Umiko konnte sich nicht vorstellen, dass er scherzte. „Entschuldige bitte die Unhöflichkeit…“, begann sie und holte sich ihre Haltung zurück. „Für eine so ungewöhnliche Schlange wäre der Name Sparky sicherlich nicht einmal so unpassend…“ Bellen würde sie wohl trotzdem nie… Und apportieren, war blind und orientierungslos vielleicht auch gar nicht so einfach. Trotz allem war Umiko sicher, dass sie bei Hebi ein gutes Leben haben würde. So wie er auf ihr leibliches Wohl reagiert hatte, konnte man sich da fast sicher sein. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, dachte sie noch einmal über Hebis Worte nach. Er war ziemlich mutig, wenn er wirklich das tat, was er so von sich gab. Sich einfach immer das zu nehmen, was man wollte. In diese Richtung hatte Umiko in ihrem ganzen Leben noch nicht gedacht. Sie hatte sich immer voller Furcht nach den Yuudari gerichtet, da das Schicksal ihrer Mutter doch sehr eindeutig war. Immerhin war sie genau diese Art Mensch gewesen: Sie hatte sich immer das genommen, was sie gewollt hatte und sich über jeden Willen der Familie hinweggesetzt. Nun war sie nicht nur verschollen, sondern verstoßen… Niemand hatte sie seither gesehen… Auch wenn sie es nicht sicher wusste, glaubte Umiko, dass sie nicht mehr lebte. Nein, viel schlimmer noch… Wohlmöglich war sie keine freie Seele mehr… Der Tod war nichts was man fürchten musste… Hebi würde es sicherlich nicht gut gehen als Yuudari, auch wenn für ihn das Handeln des Clans akzeptabel war. Spätestens wenn er widersprach, würde er den Zorn der Ältesten zu spüren bekommen… Ein gruseliger Gedanke. Egal wie langweilig die Sakkaku waren, Umiko würde gern tauschen. Mit ihm oder auch mit Ingvi… Jede Familie wäre ihr mittlerweile lieber.
Dass der Sakkaku sich so ausgiebig im Spiegel betrachtete und anhimmelte, bemerkte die Kunoichi erst nach einer ganzen Weile. Sie blickte einige Sekunden in den Spiegel, ohne sich in den Weg zu stellen, bevor sie begriff, dass daran wirklich nichts so Besonderes war, dass es wert war stundenlang dorthin zu blicken. Naja, so war es auch nicht gemeint. Hässlich und schrecklich anzusehen war Hebi nun wirklich nicht, ganz im Gegenteil. Aber gerade er, der sich ja jeden Tag sicher im Spiegel sah, hatte doch da gar nichts mehr Besonderes zu sehen, oder? Selbst Umiko überraschten ihre speziellen Augen nicht mehr, trotzdem Leute darauf reagierten, als wäre sie eine Art Alien. Sein Kommentar dazu machte seine Position zu seinem Spiegelbild doch dann sehr deutlich. Und erst die Reaktion auf Ingvis Frage machte deutlich wie sehr der Sakkaku von sich selbst eingenommen sein musste. Natürlich… Das hatte mit Sicherheit alles etwas mit einem riesigen Ego zu tun. Daher auch dieser, für Umiko kaum nachvollziehbare, Mut. Nun… Jeder Mensch war ganz eigen und Umiko urteilte über niemanden, wenn er ihr oder anderen nichts Schlechtes damit tat. Sich selbst toll zu finden, zeugte doch von einem gesunden Selbstbewusstsein, nicht? Vielleicht konnte man sich davon eine Scheibe abschneiden… Nein. Sicher nicht. Zumindest nicht sie. Sie belauschte das Gespräch der Jungen nachdenklich und blickte sich im Raum um. Ein leises Seufzen drang in einem scheinbar unbeobachteten Moment über ihre Lippen. Erst Tiere, dann Pflanzen… Davon hatte sie doch absolut keine Ahnung! Es gab eigentlich kaum Dinge, über die sie viel wusste, abgesehen von Backen und Kochen, was sie in ihrem Nebenjob gelernt hatte. Vielleicht konnte sie ihm ja da irgendwelche Tipps geben… Weder in ihrer Kindheit noch später hatte sie sich großartig mit Grünpflanzen auseinander gesetzt. Das Einzige, was ihr Vater früher hatte, waren Kakteen und selbst das war lang her. Fürs Erste hatte sie folgendes Problem, welches sie auch völlig unverblümt aussprach: „Woran erkennt man eine Palme denn?“ Weltfremd… Aber immerhin konnte man nun sicher sein, dass sie niemanden für Unwissenheit auslachen würde. Da war sie nämlich Weltmeisterin.
 

Rutako Ingvi

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Etwas irritiert war Ingvi vom Kichern der Yuudari, einerseits, weil er nicht gescherzt hatte, andererseits, weil er in ihr keine humorvolle Person vermutet hatte. Viel eher hatte sie etwas distanziert gewirkt, zwar nicht kaltherzig, aber eindeutig wie jemand, der seine Emotionen in Schach spielt und nicht unbedacht in Lachen ausbrach... oder in Kichern. Er seufzte leise; seine Einschätzungen lagen wieder mal völlig daneben. Irgendwann würde er noch lernen, wie man Menschen zu verstehen hatte, irgendwann...
Aber immerhin traf der Name, den er vorgeschlagen hatte, nicht auf völlige Ablehnung. Ingvi hätte Verständnis dafür gehabt, aber es war natürlich angenehmer, wenn jemand positiv auf eine Idee reagierte. Natürlich war es nicht so wichtig, immerhin gehörte das Tier Hebi und auch der Name war seine Sache, aber es war ein gutes Gefühl. So langsam begann Ingvi, zu vergessen, wieso er Umiko am Anfang nicht gemocht hatte. Es war irgendwas mit ihren Kleidern gewesen, oder? Ja, richtig, ihre Klamotten waren furchtbar teuer, überheblich und strahlten so ein reiches-verzogenes-Gör-Image aus, das aber gar nicht zu ihr passte. Wenn man sie ein wenig kennenlernte, war sie völlig okay...

Bei Hebi konnte man vielleicht nochmal ins Grübeln kommen, ob er eine gute Wahl als Freund war, aber glücklicherweise grübelte Ingvi nicht. Er beobachtete die seltsam anmutende Szene vor dem seltsam platziertem Spiegel mit stiller, observierender Kälte. „Hebi...?“, fragte er leise, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten, nachdem der Sakkaku sein eigenes Aussehen kommentiert und dabei über alle Himmel hinaus gelobt hatte. Ob er so gut aussah, konnte Ingvi schwerlich sagen. Er sah sicher gut aus, vielleicht sehr gut, vielleicht auch 'zum Sterben schön', wie er sagte... die genaue Einschätzung würde der Rutako irgendwelchen Mädchen überlassen, die nach jemandem suchten, der ihre Drinks bezahlte. Oder eben Hebi selbst. Da gab es wahrlich qualifiziertere Leute als ihn, dessen Sinn für Ästhetik aus wenig mehr als Schwarz auf Schwarz auf Weiß bestand. Dass der Sakkaku sich an die Frage nicht mehr erinnerte, war dann aber doch etwasstörend. „Was für Pflanzen?“, fasste Ingvi seine Frage noch einmal zusammen. „Bonsais oder so?
Nein, keine Bonsais. Etwas Großes. Wäre Ingvi nicht Ingvi, so hätte er jetzt irgendetwas von Überkompensation erzählen können, als Scherz oder im Ernst, aber so, wie er war, kam ihm das nicht einmal in den Sinn. So nickte er einfach nur kurz und musste dann überrascht zu Umiko gucken – herrje, das war alles zu viel Überraschung für einen Tag –, die scheinbar nicht wusste, wie eine Palme aussah. Nun gut, auf dem Kontinent hier und vor allem auf dem schwebenden Dorf sah man herzlich selten Palmen. Wo bekam man die überhaupt her? Vermutlich gab es welche in Kusa no Kuni, die hatten da ja alle mögliche Gewächse. Im Reich des Wasserfalls konnte Ingvi sie sich auch vorstellen. Zum Glück beides neutrale Reiche; wenn die sich Shirogakure angeschlossen hätten, wo sollte Hebi dann seine Palmen her bekommen? Apropos Palmen, zurück zum Thema. Wie sahen die aus? „Also... Palmen haben recht... lange, dünne Stämme...“, meinte das Schwarzhaar nachdenklich. „Sie sind nicht... wie normale Bäume. Die Stämme, meine ich. Sie sind... ähm... ein bisschen wie die Schale einer Ananas. Stachlig. Nicht glatt. Fühlen sich unangenehm an...“ Ja, das sollte es ganz gut treffen. Fehlten noch die Blätter. „Die Blätter sind... kennst du Palmwedel? Ein dünner Zweig, von dem... viele lange, dünne... spitze Blätter abstehen... schätze ich.“ Nach Bestätigung suchend blickte er zu Hebi hinüber. Ingvi mochte Pflanzen... aber konnte er sie gut beschreiben?
 

Sakkaku Hebi

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Ja, wie sahen Palmen eigentlich aus? Hebi hätte das natürlich irgendwie beantwortet, würde er sich nicht schon wieder mit sich selbst beschäftigen. So begrabbelte er sich lieber, richtete alles zurecht, machte so gut wie möglich die Falten aus seinem blassgrünen Hemd heraus und achtete nicht weiter auf seine Umgebung. Auf was er jedoch achtete, waren seine Haare. Ein Griff in diese hinein verriet ihm, dass zumindest die kurz rasierten Stellen schon wieder zu lang wären und bald mal wieder ein Friseurbesuch für ihn anstünde. Manchmal war es echt nervig, dass er deswegen alle vier Wochen zum Schneiden rennen und dann noch Geld lassen musste. Aber was tat man nicht alles, um so verflucht gut auszusehen? Selbstredend fand er sich immer total attraktiv und umwerfend, vor allem dann, wenn er etwas wasted aussah, zog es aber dennoch vor, eher ein wenig Klasse zu vermitteln als in den Spiegel zu schauen und seiner 14jährigen Version entgegen zu blicken. Sonst musste man ja Gefahr laufen, dass andere noch dachten, sie befänden sich mit ihm auf einer Stufe, weil er ihnen etwas ähnlicher aussah.
Gut, genug des vielen Lobes von seiner Person über seine Person und dann tatsächlich zurück zu den Pflänzchen. „Ein dünner Zweig, von dem... viele lange, dünne... spitze Blätter abstehen... schätze ich.“ Mehr registrierte der Sakkaku nicht, ließ sich aber nichts anmerken und beantwortete den fragenden Blick Ingvis prompt mit einem „Ja, perfekt beschrieben.“, ehe er sich vom Spiegel abwandte und ins Geschäft spazierte. Er selbst hätte auch keine Ahnung gehabt, wie man Palmen beschrieb. Man sah sie einfach und wusste, was sie darstellen sollten oder wollten. Umso verwunderlicher fand er es, dass Umiko keine Ahnung hatte. Eventuell hatte sie auch einfach nur einen solch grottenschlechten Humor, dass die Fragestellung gar nicht ihr Ernst war. Das wäre nicht nur peinlich, sondern irgendwie genauso traurig, wie die Tatsache, dass sie wirklich nicht wusste, was besagte Palmen sind.
Wie auch immer. Sie gingen rein, schauten sich um und... kamen doch mit einem Bonsai heraus. Einem Bonsai und einem anderen größeren Bäumchen, welches sicher in Ingvis Armen ruhte und sich gemütlich von diesem tragen ließ. Das Bonsai-Dingens drückte Hebi Umiko noch zusätzlich zu der Einkaufstüte des Rutakos in die Hände und watschelte dann kurz noch einmal in ein anderes Geschäft – Klimbims besorgen. Darunter befand sich eine einfache weiße Maske, ein paar Vorhänge und anderer Kleinkram, den er zum Ausschmücken seines Raumes benötigte. Glücklicherweise passte dieser in eine normale Plastiktüte, die er um sein Handgelenk hängen konnte und somit nicht beim Transport der Schlange behinderte, welche er sich wenig später aus dem Tiergeschäft holte. Irgendwie gaben die drei Genin ein recht abstruses Bild ab, so bepackt wie sie waren, aber egal. Gedanken anderer Menschen sollten einem Shinobi ja mal sowas von gleich sein.
Stolz wie eine Löwenmama ging das Rotauge dann mit seinen Begleitern aus der Shoppingmeile heraus. Heute war ein produktiver Tag. Vor allem, wenn man in Betracht zog, dass er mit 14 Jahren das Gebäude betrat und mit 16 Jahren wieder herauskam. Witzig, wenn man ein Update dazwischen schob.

Tbc: Straßen der Plattform 3
 
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Sakkaku Hebi

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Cf: Parkgelände

Und da waren sie nun. In der Einkaufspassage. Shoppen mit dem Sakkakugespann, wer hatte sich das nicht schon immer mal gewünscht? Hebi jedenfalls nicht, genoss er in der Regel eigentlich eher seine Ruhe, wenn er unterwegs bummeln war und freute sich jedes Mal aufs Neue, wie ein kleines Mädchen, wenn er irgendwelche stark reduzierten Waren erspähen durfte. So auch heute, schien derzeit wohl irgendeine Art Rausverkauf zu sein – allerdings für Kleidung. Interessierte ihn also leider herzlich wenig, weswegen er und Asahina ohne Umschweife Ausschau nach dem dort liegenden Supermarkt hielten. Es bräuchte wohl noch eine Weile, ehe sie dort ankämen und was sie dann mit Chip machten, war auch fraglich. Ihn draußen anzuketten, hielt der Sakkaku nicht für angemessen, der Hund besaß immerhin einen ziemlich hohen Stellenwert, auf der anderen Seite blieb den beiden Genin scheinbar nichts anderes übrig, wenn nicht einer von beiden draußen warten sollte. Aber wieso eigentlich nicht? Asahina hatte sicher kein Problem damit, mal eine Minute frei von dem Rotauge zu bekommen und nahm diese Gegebenheit sicher freudig auf, selbst wenn Hebi nicht nachvollziehen könnte, woher diese Aversion ihm gegenüber rühren könnte, war es doch schließlich vollkommen normal, von seiner Familie hin und wieder eine gelangt zu bekommen. Ob sie ihn wirklich nicht leiden konnte, wusste er jedoch nicht und auch das war ihm egal, weswegen er das erst vor kurzem aufgekommene lieb- und freudlose Thema Freunde noch einmal ansprach und damit eventuell für Unbehagen bei seiner Cousine sorgte. „Sag mal... Was ist da eigentlich los bei dir? Du meintest ja vorhin, dass es mit dir und Freunden eher knapp aussieht… Hattest du nicht einmal auf der Akademie Leute, an die du dich hängen konntest? Da rennen doch so viele unglaublich verzweifelte Kiddies herum…“ Zumindest war seine Erfahrung, dass diejenigen, die keine Freunde hatten, sich dann immer vehement an jene Personen hingen, die irgendwann einmal eine kleine Silbe an sie wandten. Also, außer sie hießen Sakkaku Hebi. Der tat ja lieber daran, zu randalieren, zu manipulieren und seine Mitmenschen mittels der Fäuste zu modellieren. „Hach, die Akademiezeit war so wunderbar…“, sagte er eher zu sich und schwelgte in Erinnerungen. Es war nämlich nicht nur die Zeit, in der er selbst mal zeigen durfte, wie groß er war, sondern auch die, in der er endlich mal Abstand von seinen permanent auf ihn eindreschenden Eltern bekam. Wie viel schöner doch alles mittlerweile geworden ist…
 
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