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Grenze zum Reich des Regens

Hyuuga Itoe

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Nach nicht einmal fünf Minuten war Itoe alleine. Zwei ältere Herren hatten sich irgendwann laut über Itoe brabbelnd („Augen!“, „Bikini!“) verzogen und das Mädchen alleine draußen verweilen lassen. Die Hyuuga nahm es gelassen; dass man ihr nicht in sondern auf die Augen starrte war sie gewohnt – so ging es wohl anderen Frauen mit mehr Oberweite als Itoe auch. Was den Bikini anging: Da konnte sie nun wirklich nichts dafür. Sie war ja schon glücklich, dass einer in ihrer Größe da war. Sich dann auch noch über das pinke Pilzmuster zu beschweren wäre sehr unhöflich gewesen.
Die Hyuuga zuckte mit den Schultern, schloss die Augen und tauchte unter Wasser. Dort blieb sie für eine ganze Minute, ehe das Brennen in ihren Lungen sie wieder an die Oberfläche trieb. Röcheln kam sie wieder zu atmen und wischte sich das Wasser aus den Augen. Sie legte ihre Arme auf den Rand der kleinen Quelle, legte den Kopf in den Nacken und begann wieder, sich zu entspannen. Einschlafen war nicht drin, stellte sie enttäuscht fest. Zu aufgedreht, zu wach.
Stattdessen ließ sie einfach ihre Gedanken kreisen. Sie dachte an ihre Cousine, die sich nun endlich einen brauchbaren Freund geangelt hatte und ihr gegenüber schon den Wunsch äußerte, mit diesem zusammen zu ziehen. Itoe würde sich sehr für Haruko freuen, so viel stand fest. Dann war da noch Kimihiro, der wohl erst einmal dauerhaft in einem Außenposten an der Grenze stationiert worden war. Letztendlich musste sie auch noch an Kayros und seine bescheuerte Maske denken. Ein leichter Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich den Tanz der beiden ins Gedächtnis rief. Verdammter Maskenball; da lief doch echt alles schief.
Sogar die heutige Hinreise wurde kurz Revue passiert. Erinnert ihr euch noch an die Tatsache, dass Itoe rein aus Gewohnheit immer mal wieder die Umgebung per unfairer Augentechnik überprüft hatte? Sagen wir einfach mal, dass andere Mädchen Muras Blicke nicht gemerkt hätten, hm? Große Gedanken darüber machte sie sich jedoch nicht, viel eher sah sie es als Kompliment an. Es gab schließlich schlimmeres, oder?
Erneut versank Itoe im heißen Wasser um eine Minute später wieder aufzutauchen und ihre Haare, sie nass-klebrig auf ihrer Tätowierung lagen, über die Schulter zu werfen und glatt zu streichen. Erst als sie die Augen öffnete, bemerkte sie Mura einige Meter weiter entfernt stehen und Löcher in die Luft starren.
„Hey! Sag doch was und erschreck' mich nich so.“, sagte Itoe und lehnte sich wieder zurück. War das nicht schön? Die willkommene Hälfte des Teams war aufgetaucht, die andere blieb erst einmal wo der Pfeffer wuchs.
Manchmal war das Shinobi leben... ach, lassen wir das endlich.

[out: Mura und ich posten dann einfach mal ein wenig für uns, aye?]
 

Kiyama Mura

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Starr schaute Mura in den Wolkenverhangenen Himmel und betrachtete das Wechselspiel der Grau- und Silbertöne, als der Mond hier und da durch die Wolkendecke brach. Zumindest schien es so, denn der Junge nahm kaum seine Umgebung wahr. Vollkommen allein stand er zwischen den einzelnen Becken des Thermalbades und atmete so schwer, als hätte er gerade einen tausend Meter Lauf in Höchstgeschwindigkeit absolviert. Kälte legte sich um ihn, kroch unter seinen Bademantel und ließ ihn frieren. Aber sie sorgte auch dafür, dass sich sein Gemüt abkühlte und er langsam seine Gedanken ordnen konnte. Buntaro, bitte verzeih mir. Dieser Gedankengang war der erste, der für den Jungen wieder irgendwie greifbar war. Doch wie war es nur soweit gekommen? Grübelnd spielte Mura an seiner Unterlippe, ehe er sich erinnerte. Es hatte irgendwann diesen einen Punkt gegeben, an dem er selbst erkannt hatte, dass das ewige Verbleiben in der Vergangenheit und das Trauern um verlorene Menschen keine Zukunft haben würde.
Es war Nanami, sein Sensei, gewesen, die ihn nach dem Examen den Anstoß dazu gegeben hatte. Sie hatte ihn im Krankenhaus besucht und ihm von diesem Tempel erzählt. Ruhig und abgeschieden lag er und dort sollte sich Mura über seinen Lebensweg bewusst werden. Doch bevor sie ihn verlassen hatte, hatte sie sich an der Tür noch einmal zu ihrem Schützling umgedreht. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Kiyama so etwas wie Zuneigung in ihren Augen gesehen und hatte Worte gehört, die er nicht so schnell vergessen würde: Mura, Vergessen ist nie leicht und doch so wichtig. Es fängt damit an, dass du nach vorne schaust. Du konzentrierst dich auf deine Zukunft und kämpfst dich weiter, auch wenn es noch so schwer ist. Irgendwann aber wirst du dich eines Tages wieder an deinen Bruder erinnern und feststellen, dass du ihn vergessen hast. Das wird der Tag sein, an dem du dir endlich ein eigenes Leben geschaffen hast.
Wie ein Echo hallten diese Worte in seinem Kopf wider, als eine weitere Stimme in seinen Kopf drang und auf die Person, der sie gehörte, hinwies: Hyuuga Itoe. Ein wenig überrascht wandte Mura seinen Kopf in Richtung der Quelle dieser Worte und musste gar nicht lange suchen. Denn in dem wenigen Schritten durchmessenden Becken neben ihm waren der Kopf und die Schultern der Kunoichi zu sehen, die einer Nixe gleich die Männer zu locken drohte. Einer Verlockung, die der Kiyama, mit den Gedanken noch nicht ganz in der Gegenwart angekommen, dieses Mal nicht auf Anhieb erlag.
Eine Sache, die keineswegs verständlich war, bot sich ihm da doch gerade ein atemberaubender Anblick. So aber war kein Stottern, kein Zögern oder Zittern seiner Stimme zu entnehmen, als er der Hyuuga antwortete: Ah, Entschuldigung. Das war bestimmt nicht meine Absicht. Ich hoffe, ich darf mich trotzdem zu dir gesellen. Noch während er so sprach, löste er die Kordel seines Bademantels, wartete aber noch höflicherweise, bis Itoe ihm die Erlaubnis erteilte, bevor er den Mantel zurückschlug. An sich verhielt sich Mura für seine Verhältnisse vollkommen normal, wäre da nicht ein Detail: Seine Maske im Alltag, sein Dauerlächeln, war verschwunden und machte einer ernsten und traurigen Miene Platz.
 

Hiragana Kayros

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Die weitere Reise verlief ruhig und ohne Zwischenfälle. Kayros bat die beiden zweimal um Rast und reichte ihnen Verpflegung, hauptsächlich bestehend aus Reisbällchen und Teigtaschen, wobei jeder seine eigenen Rationen mit hatte und der Suna nur der geschmacklichen Abwechslung halber seine Speisen – selbstgemacht, selbstredend – anbot. Itoe hielt auch große Stücke auf ihre Kochkünste, meinte Kayros zu wissen. Zack – und schon wieder waren seine Gedanken bei der nervigen Hyuuga. Reichte es nicht, dass sie körperlich anwesend war, musste sein Geist sich auch noch permanent mit ihr beschäftigen? Schweigend und leicht genervt von sich selbst biss er in einen Reisball hinein. Zumindest die waren ihm gut gelungen. Keine Möglichkeit, diese zu bemängeln. Ein Lichtschimmer.


In der Gaststätte angekommen bekamen die drei Shinobi auch rasch ihre Zimmer zugewiesen. Mura und Kayros teilten sich selbstverständlich eines, während die einzige... Dame... ihre Privatgemächer beziehen konnte. Umgehend kam die junge Kunoichi auch diesem Luxus nach, aber nicht, ohne vorher ihre Pläne kundzugeben. Sollte sie nicht lieber abwarten, was ihr Taicho als nächstes für die Gruppe denkt? Der Hiragana war sprachlos... weil er ihnen so oder so frei gegeben hätte bis zum Essen gegen zwanzig Uhr. Er ärgerte sich. Aber nicht darüber, dass Itoe einfach mal tat, was sie wollte, sondern vielmehr darüber dass es ihn nicht ärgerte, dass sie tat, was sie wollte. Kurzum, er ärgerte sich über sich selbst. Kaum im Zimmer angekommen – der Iryonin war noch in Gedanken – stellte Mura eine Frage. Zumindest klang es so, denn Kayros hatte den Worten nicht einen Augenblick Aufmerksamkeit geschenkt. „Wie bitte?“, fragte er verdutzt, als Mura ihn fragend anschaute. Dieser wiederholte die Frage. „Öh“, machte Kayros. Gute Frage. Was würde er bis zum Abendessen machen? „Ich komme später nach. Geh ruhig schon einmal vor, entspann dich, morgen wird es anstrengender.“ Als Mura beim Betrachten der Möbel kurz innehielt, glaubte der Blondschopf, zu wissen, dass ihm das Ambiente nicht ganz gefiel. „Hättest du lieber die Honeymoon-Suite mit mir gehabt, Mura-kun?“, lachte er. Nebenbei legte Kayros seine Sachen ordentlich in die offene Kommode, erzählte, dass es hier wirklich gutes Sushi gab, und dass er im vergangenen Sommer hier schon einmal war. Damals musste er in ein Dorf unweit von hier und Kranke behandeln. Drei Mediziner waren geschickt worden, und sie brauchten einen ganzen Monat, die Kranken zu behandeln und die Seuche einzudämmen. Organische Abfälle hatten eine spezielle Mückenart angelockt, deren Stiche häufig allergische Reaktionen wie Fieber und Schlafsucht hervorriefen. Während dieser Zeit hatten die Besitzer dieser Anlage sich an den Shinobi eine kleine goldene Nase verdient. Dafür kannte Kayros den Besitzer mit Vornamen. Er hieß übrigens Ashizama. Witzigerweise kannte Kayros einen Shinobi aus Iwagakure, der ebenfalls Ashizama hieß. Er hatte ihm beim letzten Examen kennen gelernt.
Als das Wort Examen fiel, wurden beide kurz still. Vielleicht nicht das beste Thema, Kayros! Doch Mura schien es nichts auszumachen, er lächelte und verabschiedete sich dann zum Baden. Nun war er alleine in dem Zimmer. Das Lächeln im Gesicht des Jungen erlosch und wich einem grübelndem Blick. Zunächst sollte er wohl die Umgebung auf potentielle Feinde prüfen. Schweigend sammelte er seine Konzentration, ehe er sich hinhockte und seine Hand flach auf den Boden legte. Schnell verbreitete sich hauchdünn sein Chakra: erst im Raum, dann im Gebäude, und schließlich in der weiteren Umgebung. Viele Menschen waren im Gebäude: Wie ganz schwache Flämmchen erschienen sie dem Jungen vor dem inneren Auge. Leuchtend gelb hingegen erschienen zwei, wobei gerade eine die andere nahezu schluckte, so hell war der Unterschied. Eindeutig Itoe und Mura. In der weiteren Umgebung war aber nicht ein einziger Shinobi, was den Jungen doch sehr beruhigte. Dann musste er sich ja jetzt nur noch kurz bei Ashizama-san blicken lassen und dann wäre alles fertig.
 

Hyuuga Itoe

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Er wollte sie nicht erschrecken? Wie nett, dachte Itoe und grinste in sich hinein. Sie persönlich liebte es, Menschen durch einen Spaß oder schlichtes Hinter-der-Tür-hervor-springen eine Heidenangst einzujagen. An Muras Stelle hätte sie vermutlich hinter ihrem Kopf gewartet und ihn schreiend ins Wasser getaucht – Nun, so gut kannten sich die beiden dann wohl doch noch nicht.
Itoe nickte lächelnd und deutete auf das wohltuende Wasser. „Klar, hüpf rein. Genug Platz für zwei haben wir hier ja.“, sagte sie und machte dabei eine ausschweifende Bewegung um zu zeigen, dass sie hier draußen die einzigen waren. „Vorhin waren noch zwei alte Männer hier, aber die hab ich mit etwas Aufwand verjagen können.“ Dabei deutete Itoe auf die Pilzmuster ihres Bikinis und anschließend auf ihre Augen, ehe sie sich verschwörerisch in Richtung Mura lehnte und nickte. „Seeeehr unheimlich!“
Es verging aber nicht viel Zeit, bis Itoe merkte, dass da irgend etwas nicht stimmte. In ihrem Leben als Kunoichi war sie schon immer diejenige gewesen, die Menschen als erstes sah. Das war gleichzeitig der Fluch und die Gabe ihrer angeborenen Augen, bedeutete jedoch, dass sie eine Beobachterin war. Sie musste im Laufe der Zeit lernen, das zu deuten, was ihr ihre Augen mitteilten. Dies war ein äußerst schwieriger und langwieriger Prozess gewesen, der anderen Menschen erstaunlich einfach zu fallen schien. Itoe hatte oft Probleme gehabt, ihre Mitmenschen genau einzuschätzen. Doch inzwischen war sie darin deutlich besser gewesen und konnte sich auf ihre Instinkte immer besser verlassen.
Was ihr Instinkt in diesem Moment sagte, war nur allzu deutlich: Mura war nicht mehr derselbe. Zuvor hatte er gelächelt, Späße gemacht und vertreten durch den Wald gestarrt, als er mit den Tücken des Waldes zu kämpfen hatte. Jetzt wirkte er niedergeschlagen und gar nicht mehr fröhlich.
Als Mura ins Becken stieg, fiel Itoe die Narbe über seinem Herzen auf – doch im Vergleich zu seinem Gesicht sagte sie äußerst wenig. Eine alte Verletzung, die nie ganz verheilt war. Sie selbst trug auch eine mit sich herum, wenngleich deutlich unauffälliger. Deshalb wurde diese Information einfach nur abgehakt. Shinobi hatten Narben. Na und?
Zwar wartete Itoe noch einige Momente, in denen sie die niedergeschlagene Miene ihres Kollegen beobachtete, irgendwann aber obsiegte ihre Neugierde und sie wollte wissen, was sich in diesen wenigen Minuten geändert hatte.
„Du bist traurig.“ Eine einfache, simple Aussage. „Vorhin hast du die ganze Zeit gelächelt, jetzt siehst du aus wie drei Tage Regenwetter. Hat Kayros einen Witz erzählt?“
 

Kiyama Mura

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Gemächlich stieg der junge Kumonin in das Becken. Es war beinahe so, als ob sein Hirn so viel Leistung in Anspruch nahm, dass sich das auf seine motorischen Fähigkeiten auswirkte. Immerhin realisierte er dafür nun wieder sein Umfeld, spürte das heiße Wasser, dass seinen frierenden Körper wärmte und seine Wangen rötete. Doch kaum hatte er seinen Körper ganz in das Wasser eintauchen lassen, machte sich auch schon seine Gegenüber bemerkbar. Es folgte eine eigentlich recht lustige Anekdote, die die Hyuuga da zum Besten gab. Doch Mura hörte nur mit einem Ohr hin und quittierte die Geschichte lediglich mit einem kurzen Lächeln. Zumindest sein instinktives Gespür für den anständigen Umgang mit seinen Mitmenschen ließ ihn nicht völlig im Stich, sodass dieser Kontaktversuch der Hyuuga nicht kommentarlos verhallte. Unheimlich? Die beiden müssen wirklich keinen Geschmack haben. Du hast sehr schöne, mysteriöse Augen... So haben wir zumindest unsere Ruhe.
Was war das? Mura war es nicht einmal aufgefallen und es fiel ihm auch nicht weiter auf, aber scheinbar trug er im Moment sein Herz auf der Zunge. Nie wäre ihm so ein Lob hinausgerutscht, ohne dass er weinrot wie eine Kirsche angelaufen wäre und danach hilflos vor sich hin gestammelt hätte. Auch hätte der an sich liebenswürdige Kiyama niemals etwas gegen ältere Leute gesagt, auch wenn sie mit ihrem Geplapper seine Ruhe gestört hätten. Diese Person, die da gerade im Becken neben Itoe hockte, war in keiner Weise als ein typischer Mura anzusehen.
Normalerweise hätte er sich auch um den weiteren Fortgang des Gespräches gekümmert. Stattdessen schwieg der junge Kiyama nun und starrte nur düster vor sich hin. Die Minuten verstrichen, während er mit den Augen dem Qualm folgte, der von dem heißen Wasser her aufstieg und wenige Meter über dem Becken vom kalten Wind aufgelöst und davongetragen wurde. Wieder lag es an der hübschen Kunoichi ein erneuten Gesprächsfaden aufzuziehen. Doch dieses Mal schaute der Kiyama sie unversehens an und runzelte für einen kurzen Moment die Stirn, als er ihre Worte vernahm. Mura war nicht wirklich sauer auf Itoe, dass sie ihm eine so private Frage stellte. Viel schlimmer empfand es der Kumonin, dass er seine Gefühle so schlecht unter Kontrolle hatte.
Deswegen zögerte Mura noch kurz, unschlüssig, wie er mit der Situation umgehen sollte. Tatsächlich war es so, dass niemand außerhalb seiner Familie und den höchsten Führungsebenen Kumogakures von diesen Ereignissen wusste. Und nun fragte eine Teamkameradin, die er bestenfalls acht Stunden erst kannte, was ihn bedrückte. Dabei lag es nicht einmal daran, dass er den Grund für sein Verhalten und damit die Geschichte nicht erzählen wollte. Es hatte ihn schlicht nie jemand gefragt oder hatte auch nur ansatzweise durch seine lächelnde Maske sehen können. Irgendwie passend, dass das nun einer Hyuuga gelingen sollte. Auf der anderen Seite war ihm Itoe mit ihrer Art und ihrem Witz sympathisch. Außerdem...Hatte sie nicht auch Vertrauen bewiesen, als sie ihm offen ihre Probleme mit Kayros dargelegt hatte? Schließlich entschied sich Mura doch, seine Gegenüber nicht mit irgendwelchen Halbwahrheiten, Lügen oder ausweichenden Worten abzufertigen. Ach, ich bin nur ein wenig durch den Wind. Es wird schon nicht die Mission belasten. Mura strich sich nervös durch die Haare und merkte ganz nebenbei, dass sie noch staubtrocken waren. Seiner rechter Mundwinkel zuckte, als er fortfuhr. Jetzt hast du angefangen, Mura, jetzt musst du es auch durchziehen. Als ich noch ein Kind war, wurde mein kleines Heimatdorf von einer Gruppe Amenins überfallen. Dabei kam mein Vater ums Leben und mein, mein... Bruder wurde entführt. Mura war die Sache sichtlich unangenehm, aber es war auch irgendwie so, dass da gerade ein Damm brach. Ein Damm, der irgendwo tief im Herzen des Jungen all den Zorn, die Verzweiflung und Trauer versiegelte und nun einen tiefen Riss bekommen hatte. Mura spürte, dass seine Schultern anfingen zu beben, während sich seine Hände zu Fäusten formten. Ich konnte nicht mal helfen...verstehst du? Ich war da und so unnütz...schwach. Ich wollte ein Ninja werden, um meinen Bruder zu retten... Irgendwie naiv, oder? Mura lächelte bei diesen Worten, obwohl er so gar nicht über sich amüsiert war. Zum ersten Mal merkte Mura, wie sehr er sich selbst verachtete, und geriet darüber ins Stocken. Das falsche Lächeln verschwand und auch die Schultern hörten mit dem Beben auf. Der für Mura so ungewohnte Gefühlsausbruch ebbte genauso schnell ab, wie er gekommen war. Stattdessen sah man in seinen Augen nur unendliche Trauer, als er fortfuhr: Und nun? Nun stelle ich fest, dass ich eine Mission in Amegakure angenommen habe und denke dabei nicht einmal an Buntaro. Ein toller Ninja bin ich...
 

Hyuuga Itoe

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Okay: Ernsthaft?
Natürlich wusste Itoe Offenheit und Vertrauen zu schätzen, aber etwas schockierend war das alles nun schon, oder? Die Hyuuga hatte Heimweh erwartet, vielleicht ein kürzlich verstorbener Onkel oder einfach du die Realisierung, dass man als einziger in diesem Team Genin war – sowas konnte ja schon auf den Magen schlagen. Aber... das? Nachdem Itoe bei ihrem überraschten „Danke.“ beinahe rot geworden wäre, sagte ihr Gesicht nun ganz eindeutig etwas anderes aus: Mitleid.
Gleichzeitig wurde ihr schmerzlich bewusst, dass sie keinerlei Ahnung hatte, was man auf so ein Bekenntnis aussagen sollte. Itoe hatte eine glücklich, manche würden sagen perfekte Kindheit. Sie hatte noch nie im Leben jemanden verloren, sah man einmal von Hiroshi ab, was die Hyuuga aber nur eine kurze Zeit mitgenommen hatte – im Vergleich zu Kayros beispielsweise, das damit heute noch stark zu kämpfen hatte. Itoe war weder mit dem Jungen gut befreundet gewesen, noch hatte sie eine entscheidende Rolle gespielt. Sie war einfach nur Zuschauerin gewesen.
Jetzt war sie auch Beobachterin, aber etwas sagen musste sie trotzdem. Nur was? Sie konnte das Leid Muras förmlich auf ihrer Haut kribbeln spüren und als sie etwas darüber nachdachte und versuchte, sich in seine Position hineinzuversetzen, war auch sie plötzlich niedergeschlagen. Mit einer seltsamen Mischung von Bestürzung und Trauer stellte sie fest, dass sie Mura doch verstand.
„Es muss schwer für dich sein, ins Ame no Kuni zu kommen.“, stellte sie bedrückt fest. Ob Mura Angst hatte, dass ihm das gleiche Schicksal widerfahren würde? Oder hoffte er sogar, die Übeltäter zu finden? Vor allem letzteres war äußerst unwahrscheinlich. Es gab aber vor allem einen Punkt, der Itoe Kopfzerbrechen bereitete. Mura hatte nichts darüber gesagt, ob sein Bruder noch lebte oder nicht – also ging das Weißauge davon aus, dass er es nicht wusste. Und das war, meine Damen und Herren, die traurigste Nachricht an diesem Abend. Nicht einmal die Gewissheit über das Verbleiben seines Bruders hatte er. Da war es nur ganz verständlich, dass er sich Vorwürfe machte. Trotzdem war Itoe der Meinung, dass der Genin es zu weit trieb.
Sie schüttelte den Kopf. „Das ist nicht naiv, das ist natürlich. Man will die Menschen beschützen, die man liebt. Vor allem dann, wenn man es einmal nicht geschafft hat. Aber es ist ein schmaler Grad zwischen dem Wahren einer Erinnerung und dem Steckenbleiben in der Vergangenheit. Außerdem ist es eine glatte Lüge, dass du nicht an deinen Bruder denkst: Schau dich doch mal an, du Haufen Elend!“ Itoe bemerkte, dass ihr letzter Kommentar wohl etwas unangebracht war und entschuldigte sich sofort dafür. Dann benutzte sie die wohl abgedroschenste Zeile der Welt.
„Ich kenn' deinen Bruder zwar nicht, aber glaubst du wirklich, dass er wollte, dass du hier wegen ihm so niedergeschlagen rumsitzt? Jemanden nicht zu Vergessen und sein Ansehen zu wahren ist eine Sache. Das da“ Itoe deutete mit dem Finger auf Mura „ne andere. Da wirst du dich selbst rausziehen müssen. Wenn du zu sehr in der Vergangenheit hängst, wirst du nie der starke Ninja werden, der du sein möchtest.“, sagte Itoe und meinte dies vom Grunde ihres Herzens. Sie sagte keineswegs, dass Mura vergessen sollte. Himmel, er hatte vermutlich das beste Motiv und den stärksten Grund, ein Leben als Shinobi zu führen. Aber er musste aufpassen, dass er sich darin nicht auflöste.
„Wie alt warst du eigentlich?“
 

Kiyama Mura

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Mura hat mehr zu sich selbst gesprochen als zu Itoe. Ein Wirrwarr hatte in seinem Kopf geherrscht und sich, kaum hatte er zu reden angefangen, dann doch schrittweise aufgelöst. So deutlich auch seine Schuldkomplexe während seiner Rede zum Vorschein kamen, der junge Genin hatte sie doch über so viele Jahre hinweg perfekt zu unterdrücken verstanden, sodass er selbst am Ende seines Monologs ein wenig verdutzt war. Nun wandelte sich sein Gefühlsausbruch zu betretendem Schweigen.
Auch die so erfahren wirkende Itoe schien für einen Moment sprachlos. Wäre Mura nicht so abgelenkt und mit sich selbst beschäftigt, er hätte sich umgehend dafür entschuldigt, seine Teamkameradin in eine so unangenehme Situation manövriert zu haben. Immerhin kannten sie einander kaum. Gerade erst gelange ihm diese Erkenntnis ins Bewusstsein und sorgte dafür, dass sich seine Wangen ein wenig vor Scham röteten, als er dann eine Antwort bekam, auf die der Genin nach seinem peinlichen Geständnis nicht zu hoffen gewagt hatte. Beinahe begierig nahm er die aufmunternden Worte der Kunoichi auf und schöpfte aus jedem von ihnen neue Kraft. Vor allem überraschte es ihn, dass seine Gegenüber nicht seine Intention, um ein Ninja zu werden, verlachte.
Diese Aussagen und ihre Bedeutung verarbeitend überging er unbewusst den kleinen Fauxpas, den sich die Hyuuga erlaubte. Und selbst wenn er ihm Beachtung geschenkt hätte, was hätte es geändert? Mura saß da vollkommen durch den Wind und den Tränen nahe. Er war ein Häufchen Elend! So starrte er vor sich hin und beobachtete die kleinen Wellen, die die Bewegung seines Körpers im Wasser hinterließ. Ein wildes Farbspiel bot sich ihm, als sich das Feuer der Lampen und Fackeln, die den Badegästen Licht in der Dunkelheit spenden sollten, immer unregelmäßgier im Wasser brachen. Sein Blick verschwamm. Plötzlich befand er sich nicht mehr an der Grenze zum Reich des Regens, sondern in Shinoha, seinem Heimatdorf. Die Sonne schien in einem satten Farbton und tauchte das Dorf in ein geradezu magisches Licht. Doch das nahm der Junge nur am Rande auf, denn mitten auf dem Marktplatz sah er seinen Bruder. Kein Jahr war er gealtert und stand dort genauso breitbeinig und verwegen, wie er ihn in Erinnerung hatte. Lachend hob Buntaro seine Hand zum Gruß...nein, ganz im Gegenteil...zum Abschied. Denn trotz des Lächelns glaubte der Kiyama einen Ausdruck von Trauer in den Augen seines Bruders erkennen zu können. Und tatsächlich wurde die Miene seines Gefährten aus Kindertagen schlagartig ernst. Lange und durchdringend sah Buntaro seinen kleinen Bruder an und schüttelte schließlich langsam den Kopf. Es ist genug, Mura...Er wollte antworten, doch seine Stimme verweigerte ihm den Dienst. Er wollte auf ihn zulaufen, aber seine Beine bleiben wie angewurzelt stehen. Kein Laut kam ihm von den Lippen, als sich wenige Augenblicke später sein Bruder, seine Nemesis, abwandte und sich zum Dorfausgang bewegte...
Der Tagtraum verschwand und Mura fand sich in der Realität wieder. Er saß wieder in dem kleinen Badebecken und hatte statt seines Bruders Itoe vor sich. Irritiert vom Erlebten und von seinem eigenen Hirn schüttelte er den Kopf. Er versuchte sich wieder zu konzentrieren und merkte dabei, dass er seiner Gegenüber noch eine Antwort schuldig war. Ich war sieben...fast acht. Wieder setzte eine kurze Pause ein, in der Mura versuchte, die richtigen Worte zu finden. Denn er hatte sich wieder gefasst oder zumindest wieder unter Kontrolle. Ich..danke dir für deinen Rat. Damit habe ich nicht gerechnet und hätte es auch nicht erwartet, aber ich bin dir wirklich dankbar. Ich glaube..ich glaube, du hast Recht. Es ist nur so schwer loszulassen.
 
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Hyuuga Itoe

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Das war schon eine schwierige Situation. Ein sympathischer, aber dennoch fremder Junge schüttete vor Itoe sein Herz aus und teilte damit nicht nur intimste Gedanken sondern zeigte sich gleichzeitig auch von seiner verletzlichsten Seite. Nicht viele Kerle würden sich das vor einem Mädchen – oder überhaupt vor irgend jemandem – trauen. Mura hingegen tat es. Ob er seiner weißäugigen Kameradin bereits so sehr vertraute, nur ein gutes Gefühl hatte, was sie anbelang oder schlichtweg der Zeitpunkt gekommen war, an dem er es sich von der Seele reden musste – Itoe bemühte sich reglich, die Situation für beide so angenehm wie möglich zu gestalten. Mit aufmunternden Worten, einem netten Lächeln und einer verständnisvollen Miene. Man konnte bei solchen Dingen nämlich sehr schnell sehr viel falsch machen. Ein einfaches „Vermutlich ist der Idiot tooooot, hahaha.“ wäre genug gewesen um diese Mission zu sprengen. Bis in den Himmel.
„Acht? Wer kriegt denn bitte mit acht schon was auf die Reihe? Kein Wunder, dass du da keine große Hilfe warst. In dem Alter hab ich noch nichtmal Keirakukei klar erkennen können! Sich da Vorwürfe zu machen ist einfach nur masochistisch.“, sagte Itoe und lächelte dabei entschuldigend. Mura musste die Wahrheit wohl einfach mal hören.
„Bedanken musst du dich nicht. Ein Shinobi steht seinen Kameraden schließlich nicht nur im Kampf bei, oder? Warte mal einen Moment.“, sagte Itoe und erhob sich plötzlich aus dem Wasser, zog sich aus dem nassen Warm heraus und ging in Richtung Umkleidekabinen hinfort. Hatte sie vorhin nicht gesehen, dass...

… sie hatte. Eine knappe Minute später kam die Hyuuga nämlich wieder hinaus ins Freie, zwar noch genauso nass wie zuvor, jedoch mit einem roten, Helium-befüllten Lufballon bewaffnet. Ohne Erklärung sprang sie offensichtlich zufrieden mit sich zurück ins Becken und sah Mura erwartungsvoll an. Anscheinend wusste sie nicht so richtig, was sie sagen sollte, doch irgendwann öffnete sich ihr Mund und dieser komische Luftballon machte ein paar Sekunden später schon viel mehr Sinn.
„Loslassen kann sehr schwer sein. Deshalb-“ Itoe nahm die Hand Muras und legte sie um die Ballonschnur. „-steht dieser Luftballon für deinen Bruder. Wenn du ihn loslässt, lässt du auch die Vergangenheit fliegen.“
Diese nett gemeinte Geste konnte entweder hilfreich sein, oder einfach nur lächerlich, dessen war sich Itoe bewusst. Sie hatte sich diesen kleinen Trick auch nicht selbst ausgedacht, sondern ihn in einem mittelmäßigen Roman entdeckt, doch diese eine Szene hatte sie damals sehr berührt. Wenn man tatsächlich etwas in den Ballon hinein interpretierte, konnte diese Geste dem Unterbewusstsein sicherlich helfen, loszulassen. Ob Mura so etwas merkwürdiges akzeptieren würde, stand natürlich auf einem ganz anderen Zettel.
„Und danach unterhalten wir uns über angenehmere Dinge – nichts für ungut. Du darfst aussuchen!“, sagte Itoe, schloss die Augen und drückte sich die Nase zu, ehe sie für eine weitere Minute unter Wasser tauchte. Warum? Mura sollte seine Ruhe haben. Zumindest für eine kurze Weile.
 
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Kiyama Mura

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Leise plätscherte aus irgendeinem Zulauf Wasser vor sich hin, während Mura in den dunklen Abendhimmel blickte und vergebens nach Sternen suchte. Doch der Himmel war noch genauso bewölkt wie seine Stimmung. Leider hatte ihn Itoe mit seinen Gedanken allein gelassen und war im Gebäude verschwunden. Dabei war sie ihm wirklich eine Hilfe, die in ihrer kurzen Abwesenheit schnell schmerzlich vermisst wurde. Freundlich und zuvorkommend gab sie sich nämlich alle Mühe, dem Jungen mit Rat und Tat beizustehen. Mura wusste das mehr zu schätzen, als er es hätte mit Worten allein ausdrücken können. Doch noch erstaunlicher fand es der Junge, wie schnell er Vertrauen zu diesem Mädchen aufgebaut hatte. Vielleicht ließ sich sein Verhalten darauf zurückführen, dass ihm die Hitze der Quelle die Sinne vernebelte; wahrscheinlicher war aber, dass es daran lag, dass Itoe schlicht Itoe war. Das Mädchen war wirklich unglaublich und, wie er kurz darauf feststellen musste, scheinbar mit ihren Bemühungen um ihn noch lange nicht fertig.
Gerade war der junge Kumonin kurz einmal untergetaucht, um dann doch einmal seine staubtrockenen Haare mit ein wenig Wasser in Berührung zu bringen, als Itoe auch schon wieder am Beckenrand zu sehen war. Mit einem Luft…?!? Äh… Seinen Sinnen nicht trauend rieb er sich die Augen und doch stand da seine Teamkameradin mit einem Luftballon. Verdutzt wanderte der Blick des Kiyamas immer wieder vom Luftballon zu Itoe und zurück. Es stimmte schon, dass er vielleicht nicht den männlichsten Eindruck auf die Hyuuga hinterlassen hatte, aber ihn wie ein Kind mit einem Luftballon trösten zu wollen, legte auf erschreckende Weise dar, wie infantil er auf die Chuunin wirken musste. Bei dieser Erkenntnis schrie der jugendliche Mura innerlich entsetzt auf, während er nach außen hin seine Irritation und Empörung mit einem seiner Standardlächeln zu überspielen suchte. Ein mulmiges Gefühl hatte sich in seiner Magengegend ausgebreitet und er ärgerte sich, dass er durch seine Offenheit an Gesicht bei Itoe verloren hatte.

Erst als er ihre Erklärung hörte und ihm langsam die Bedeutung des Ballons bewusst wurde, erkannte er, wie viel Unrecht er seiner Gefährtin getan hatte. Betreten und gerührt von der Geste griff er nach der Schnur, schaute Itoe dabei aber unverwandt an. Danke, dass du dir solche Gedanken machst. Ich weiß gar nicht, wie ich… Mura zögerte darüber unsicher, wie er seine Dankbarkeit in angemessene Worte fassen könnte. Ihm wurde bewusst, dass, seit er seine Ausbildung zum Ninja angetreten hatte, sich kein Mensch so sehr um ihn gekümmert hatte. Irgendwie wollte er dem Tribut zollen, fand aber keine Möglichkeit. Doch die unangenehme Pause, die nun eintrat, wurde von Itoe schnell unterbrochen, indem sie gekonnt das Thema wechselte. Das Mädchen verstand, dass Mura nun Zeit für sich brauchte, und machte kurz drauf ihrem Erscheinungsbild als Nixe alle Ehre, als sie auf Tauchstation ging. So war der junge Kumonin wieder ganz für sich. Langsam erhob er sich und zog sich den Luftballon immer noch in der Hand haltend aus dem Becken heraus. Er setzte sich an den Rand und schloss die Augen. Wieder hatte er das Bild seines Bruders vor Augen. Wieder befand er sich auf dem Dorfplatz. Aber anders als zuvor machte er keine Anstalten, Buntaro zu erreichen, sondern fing an zu reden. Es waren nicht viele Worte, denn Mura war noch nie ein Freund großer Reden gewesen. Die Worte waren aber gewählt. Sie kamen aus tiefsten Herzen und sie hier nieder zu schreiben, wäre fehl am Platze. Es waren Dinge, die nur die beiden Kiyama-Brüder etwas angingen und nie für die Ohren anderer bestimmt waren. Als Mura schließlich endete, merkte er, dass ihm Tränen über das Gesicht liefen. Toll, Buntaro, du hast mich zum Weinen gebracht. Ein Schmunzeln glitt über die Züge des Kumonins und die Schnur wurde losgelassen. Geradezu andächtig schaute Mura dem Luftballon hinterher, wie seine Konturen immer weiter verblassten und er am Ende im Abendhimmel verschwand. Buntaro…
Wenig später kündeten ein paar Luftblässchen davon, dass er wieder Gesellschaft bekam. Doch als Itoe wieder die Augen aufschlug, war Mura längst wieder gefasst. Ruhig hatte er sich zurückgelehnt, die Tränen getrocknet und lachte nun die Kunoichi mit seinem bezauberndsten Lächeln an.
Hey! Was ich mal fragen wollte... Kennst du eigentlich Hyuuga Saki?
 
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Hyuuga Itoe

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Blubb.
Blubb. Blubb.


Blubb?
Itoe hielt die Luft an vor allem auch in sich drin. Nixe? Eher ein Gewühl an schwarzen Haaren, die im Wasser in alle Richtungen hinfort treiben wollten. Daher mussten diese auch erst einmal wieder gebändigt werden, als die Hyuuga durch die Wasseroberfläche brach und einen tiefen Atemzug nahm. Nachdem sich ihre Haarpracht brav im Nacken befand, konnte sie sich auch endlich das Wasser aus den Augen wischen und Mura anlächeln. Er hatte zumindest keinen Ballon mehr in der Hand und am Himmel konnte Itoe noch etwas farbiges erkennen. Entweder hatte er ihn also losgelassen, weil ihm diese ganze Aktion viel, viel zu bescheuert war und sagte nur nichts (was sehr nett von ihm gewesen wäre) oder er hatte tatsächlich etwas damit anfangen können – in diesem Fall wäre der Themenwechsel jetzt ebenso angebracht. Daher spielte es letztendlich keine Rolle: Das neue Thema war Saki.
Moment, Saki? Mura konnte beobachten, wie ein überraschte Ausdruck auf Itoes Gesicht huschte, ehe diese anfing zu leuchten. „Natürlich!“, antwortete sie prompt. „Sie hat ne Zeit lang bei Kimi-kun und mir gewohnt, weißt du? Ist aber schon ein bisschen her. Sie ist dann relativ schnell wieder umgezogen. Habe seitdem leider keinen Kontakt mehr zu ihr gehabt.“, stellte das Weißauge fest und bemerkte, wie sich das anhören musste. Saki kam, lerne Itoe und Kimi kennen, verschwand so schnell es geht wieder und meidet seit dem den Kontakt. Naaaa super. „Wir haben öfters zusammen trainiert – Saki war nicht untalentiert, aber vielleicht ein wenig zu ehrgeizig.“ Als ob Itoe das nicht ist, hm?
Die ganze Haupt- und Nebenfamilienthematik ließ sie ganz sorgfältig außen vor. Mura war ihr zwar sympathisch, das war aber noch lange kein Grund, ihn in die Politik ihres Clans einzuweihen (oder ihn damit zu nerven). Außerdem war das derzeit eh ein großes Streitthema im Clan und Itoe wusste ja selbst nicht so Recht, was sie von alldem halten sollte. Als Mitglied der Hauptfamilie und ohne das Mal auf der Stirn, lebte und urteilte es sich schließlich sehr viel leichter.
„Ihr beide habt euch auf ner Mission kennengelernt? Ich hoffe, sie hat unserem Clan alle Ehre gemacht!“, fügte Itoe noch schmunzelnd und nicht vollkommen ernst gemeint hinzu.
Die junge Frau war froh, dass dieser Themenwechsel so leicht von der Hand ging. Denn, ganz ehrlich, dieser bescheuerte Luftballon war ihr allerletzter Trick gewesen. Danach hätte sie Mura nur noch in den Arsch treten und ihm sagen können, er solle sich doch jetzt endlich mal zusammenreißen und ein Mann sein. Gut, dass es dazu nicht gekommen war.
 

Hiragana Kayros

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„Macht Platz, denn hier komm ich!“, mit einem lauten Schrei, gefolgt von einem Platschen, dann einem zweiten, störten zwei Jungs die harmonische Ruhe der beiden Ninja. Laut lachend und Wasser spritzend taten sie das, was Kinder in ihrem Alter am besten konnten: nerven. „Nun benehmt euch, ihr seid schließlich nicht die einzigen hier in den Thermen, Aku-chan und Oni-chan!“, tadelte wohl der Vater der beiden mit vermutlich zu wenig Strenge in der Stimme. Eine junge Frau hingegen richtete das Wort an die beiden Badenden. „Verzeiht die Störung, aber ihr beidet werdet es ja vermutlich schon früh genug erleben, wie es ist, eigene Kinder großzuziehen.“

In einem weichen weißen Badekimono gehüllt ging der junge Blondschopf durch die Flure der Raststätte. Das Geräusch von Hausschuhen auf Holzdielen erfüllten die nähere Umgebung, bis Kayros zum Treppenhaus kam und von dort aus ins Erdgeschoss ging. Unten waren die Bohlen Steinfliesen gewichen, die, wie Kayros fand, auch viel besser mit dem Ort harmonierten, den er besuchen wollte, man ganz abgesehen davon, dass sie weniger empfindlich gegenüber den Belastungen waren, die sie hier erwarteten. Er schob einen Vorhang beiseite und trat in den Umkleideraum der Herren. Ohne einen Augenblick zu verlieren, schritt der Suna hindurch und kam so ins kalte Freie. Das Bad war relativ leer, so war es auch keine Schwierigkeit, seine Kameraden zu finden. „Itoe-san, Mura-kun“, ertönte die Stimme von Kayros klar und freundlich, damit sie sich zu ihm hinwandten. Vielleicht waren sie überrascht: Er trug weder seine Mütze noch seine Kette, was beides seine Markenzeichen waren. „Das Essen ist bereit, ich warte oben auf euch. Kommt nach, sobald ihr sauber seid.“ Lächelnd machte der Junge kehrt. Ich hoffe, sie bemerken meine steigende Nervosität nicht, dachte er und ging zurück ins Gebäude.

Ein paar letzte Handgriffe, und dann war das Essen auch bereit, gegessen zu werden. Keinen Augenblick zu früh, fand der Hiragana, als sich die Tür öffnete. Es gab drei verschiedene Reissorten, dazu Sushi, Maki, Algenpasteten, Kare, Yakitori, Chanko-nabe und Akashiyaki. Serviert wurde dazu noch Brot und als Nachspeise gab es Onigiri, Nattō und Dango. Zu trinken gab es drei Sorten Tee, stilles Mineralwasser und Ramune. Der runde Tisch wirkte völlig überladen für drei Personen – für drei Shinobi allerdings war es genau richtig. Sehr ausgewogen, wobei auf langkettige Kohlenhydrate Wert gelegen wurde. Aber auch der Geschmack wurde nicht außer Acht gelassen. Kurzum, ein großartiges Gasthaus. Lächelnd erwartete er das Eintreten seiner Kollegen.
 

Kiyama Mura

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Seine Hände zu kleinen Becken geformt schaufelte sich Mura immer wieder Wasser über die Schultern, während er aufmerksam den Ausführungen seiner Teamkameradin folgte. Leider hatte er Saki nur kurz kennengelernt, aber zumindest bot sich ihm so ein guter Ansatz, mit dem er seinerseits nun etwas über Itoe zu erfahren hoffte. Wie sich aber überraschenderweise zeigte, hatte er geradezu einen Glücksgriff gelandet. Denn nicht nur kannte die Hyuuga die Anführerin seiner allerersten Mission, die beiden hatten sogar eine ganze Zeit lang zusammen trainiert. So hörte er auch interessiert zu und versuchte hier und da mit einigen Bemerkungen den Fortlauf des Gespräches zu gewährleisten: Ja, ich habe auch gehört, dass sie jetzt wieder in Konoha tätig ist, oder? ... Stimmt, sie war immer sehr diszipliniert und hat mit vollem Einsatz gearbeitet. ... Also ich war sehr zufrieden. Es gab zwar einige unvorhersehbare Probleme, aber ich würde mit ihr ohne Bedenken wieder eine Mission bestreiten. Mura lächelte dabei aufrichtig und tatsächlich hatte der Themenwechsel für einen kurzen Moment die Niedergeschlagenheit und Verwirrung von dem Kiyama genommen.
Wie kommt es... Schon wollte er eine erneute Frage stellen, als er rüde von zwei aufstrebenden Wassersportlern nebst Aufsichtspersonen unterbrochen wurde. Verwirrt schaute sich Mura um, da ihm erst jetzt wieder die Tatsache ins Bewusstsein geriet, dass er mit der Kunoichi keineswegs alleine war und dass da um sie herum noch eine andere Welt existierte. Aber nein...ist doch kein Problem. Ich... Als der junge Kumonin über die üblichen Floskeln hinaus den Inhalt der Entschuldigung verarbeitet hatte, geriet er ins Stocken. Denken die etwa, wir sind ein Paar? Vielleicht interpretierte er in die Worte der Mutter zu viel hinein, aber Muras Wangen erhielten eine leichte rötliche Färbung bei diesem Gedankengang. Doch, wenn der Kiyama eines konnte, dann im Regelfall die Miene bewahren. So folgte nach einem kurzen Seitenblick zu Itoe auch eine recht sachliche und neutrale Antwort, die in keiner Weise auf die durchaus amourösen Gedanken des Jungen schließen ließ. So bestätigte er lediglich die Worte der Frau, ehe er sich wieder Itoe zuwandte. Doch irgendwie war der Gesprächsfaden gerissen und Mura konnte sich nicht einmal mehr an seine noch ausstehende Frage erinnern. Auch war es unverantwortlich, weiterhin über Interna zu reden. So beschränkte sich der Kiyama auf "einfacheren" Smalltalk, indem er nun auf Dinge wie das Wetter oder die Temperatur des Beckens zu sprechen kam.
Als dann kurz darauf auch noch Kayros erschien und die beiden Shinobi zum Essen rief, war dem Kiyama klar, dass er die vorläufig letzte Chance, Itoe näher kennen zu lernen, vertan hatte. Einer der größten Wermutstropfen war dabei, dass er leider wieder nichts über die Augentechnik des Clans in Erfahrung hatte bringen können. Aber was sollte er auch erwarten? Die einzelnen Fähigkeiten der Familien wurden von jeher eifersüchtig gehütet und konnten auch nur auf diese Weise all die Jahrhunderte bestehen. Trotzdem ärgerte es ihn. Innerlich seufzte er kurz auf, tauchte ein letztes Mal kurz unter, ehe er aus dem Becken stieg.
Galant wandte er sich zu Itoe um und beugte sich leicht nach vorne, um seiner Teamkameradin mit einer Handreichung beim Aussteigen aus dem Becken zu helfen. Entgegen dieser Geste verspürte der Junge jedoch eine recht große Unruhe. So hübsch auch Itoe war...er merkte, dass er bisher viel zu wenig gegessen hatte, und konnte kaum das von Kayros organisierte Essen abwarten. Am liebsten wäre er wider jeden Anstandes sogleich zu Kayros gerannt. Aber nein, er hatte hier noch was gut zu machen.
Das Leben eines Muras kann...

P.S.: Ich bitte um Verzeihung, dass es im Moment mal was dauert. Der berühmte Weihnachtstrubel lässt mir manchmal keine Ruhe. Ab Freitag geht es wieder schneller.
 
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Hyuuga Itoe

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„Konoha? Ah, das erklärt einiges...“, sagte Itoe und versank für einen kurzen Moment in Gedanken. *Ist sie... Nein, das ist Schwachsinn. Doch nicht Saki!*, schoss es Itoe durch den Kopf. Sie hatte vor kurzem Gerüchte darüber aufgeschnappt, dass in Konohagakure einige Umstrukturierungen des Clans geplant worden waren und die Bunke dabei eine große Rolle gespielt haben sollte.
Mit einem Lächeln vertrieb sie die Clanpolitik aus ihrem Kopf. Schade, dass ihr kleines Gespräch an dieser Stelle unterbrochen wurde. Aber wer konnte es diesen Kindern denn schon verdenken? In deren Alter wäre Itoe genauso schamlos und freudig ins Becken gesprungen. Himmel, das würde sie sogar heute noch machen! Grinsend nickte sie den Eltern nach deren Entschuldigung zu – die kleine Bemerkung bezüglich Itoe und Mura ignorierte sie einfach. Es passierte erstaunlich oft, dass man solche Dinge hörte – mit Kimihiro war es genauso gewesen. Doch Kimihiro war eine ganz andere Geschichte, über die Itoe jetzt eigentlich nicht so nachdenken wollte.
Saki, Muras Bruder und das Shinobileben war für einige Moment vergessen, stattdessen eroberte der niveaulose Smalltalk die Welt. Für die Hyuuga kein Problem, schaffte er schließlich Entspannung und Erholung. Konversation ohne Gefahren, nachdenken zu müssen oder jegliche Tiefe. Doch auch der sollte nicht lange halten. Der Schrecken der Wüste, der Herr des Windes und der Meister der Pfanne – K... tut mir Leid, aber das geht dann doch nicht. Ja... Kayros tauchte auf. Dö-döm.

Kurz darauf trennten sich die beiden Thermalbader (Muras Geste wurde schlichtweg übersehen, denn Itoe hüpfte schnell und eigenständig aus dem Becken) in Richtung Umkleidekabinen. „Bis gleich!“, sagte Itoe noch, ehe sie sich des merkwürdigen Badeanzuges entledigte, in einen weißen Kimono schlüpfte und die Haare mit mehreren Nadeln hochsteckte. So trockneten sie zwar langsamer, dafür konnte sich Itoe danach über Locken freuen. Yaaaaaaay!
Noch ein paar Schlappen an die nackten Füße, den Kimono mit flauschigem Gürtel verschließen um Kayros und Mura später nicht in allzu große Verlegenheit zu bringen und schonw war die Sache erledigt. Nasse Kleidung ins Handtuch wickeln und ab dafür – zwei Minuten später verstaute Itoe ihre Sachen in einer Ecke ihres Zimmers (im Knäul trockneten Sachen immer besser und rochen danach auch noch lustig!).
Da ihre Teamkollegen direkt nebenan wohnen, klopfte es Sekunden später an deren Zimmertür, die dann auch sofort geöffnet wurde ohne auf Rückmeldung zu warten. Sie wurde schließlich erwartet, nicht? Was Itoes Augen sahen, überraschte sie. Eigentlich hatte sie ja eh gedacht, dass sie unten im Restaurant essen würden, da sie keine große Taktikbesprechung erwartete. Doch der Tisch war von allen Seiten mit leckerem Essen gefüllt und in just diesem Moment bemerkte die Hyuuga, dass sie tatsächlich einigen Hunger hatte.
Wieso grinste Kayros eigentlich so bescheuert? Itoe besah sich ihren Teamleiter stirnrunzelnd. Deutete sie da eine Spur von Stolz? Misstrauisch setzte sie sich neben den runden Tisch und griff sich eine Citrus-Ramume. Der Kugelverschluss wurde mit einem leisen Plopp hinein gedrückt und der Hals an die Lippen gesetzt (Kayros wurde dabei nach wie vor misstrauisch beäugt).
Itoe stellte die Flasche wieder ab und bemerkte erst jetzt, dass Mura noch fehlte. Hoffentlich wartete der nicht auf sie! Das wäre für Itoe nämlich mit einer gehörigen Portion Scham und Reue verbunden gewesen. Nun, die Hyuuga hatte sich schließlich auch beeilt. Da saßen Kayros und Itoe also alleine und mussten warten. Smalltalk wie eben mit Mura war hier kaum drin. Stattdessen hatte Itoe das starke Bedürfnis, über irgend etwas zu meckern. Problem: Am Essen war bisher tatsächlich gar nichts auszusetzen. An der Missionsführung auch nicht. Die junge Frau schüttelte den Kopf. Irgendwann musste sie diese kindischen Neigungen doch mal loswerden können! (Ob sie Kayros etwas Reis an den Kopf werfen sollte, sobald er sich umdrehte?) Doch all die Spinnereien blieben brav im schwarzhaarigen Kopf Itoes hinter Schloss und Riegel.
„Steht heute noch irgendwas an?“, fragte sie daher, einfach nur um die Stille zu füllen. „Gibts hier irgendwo ne Anlage im Zimmer?“, fügte sie noch hinzu, denn irgendwie war ihr gerade nach Musik.
Nur hören, nicht tanzen, liebster Kayros.

[out: Na dann freuen wir uns doch auf Freitag! :)]
 

Hiragana Kayros

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"Klar, schieb den Paravent vom Schrank beiseite, Hana-chan!", sagte Kayros milde lächelnd. Seine Augen funkelten schelmisch. Warum nur eine solche Bemerkung? Kayros wusste warum, und Itoe würde es bestimmt bald bemerken. Das meiste von dem Essen hatte der Suna übrigens nicht gekocht – Essen war schließlich inklusive. Er hatte lediglich die Speisen und Getränke ausgewählt und nach oben gebracht, und schließlich den Tisch gedeckt. Kurz nachdem die Musik in sanften Klängen den Raum erfüllte, betrat auch das fehlende Mitglied den Raum. Ob er sich noch kalt abduschen musste? Für einen Augenblick wurde der Blick des Sunas fragend auf Mura gerichtet, dann ging er aber auf Itoes erste Frage ein. „Nein, heute steht nichts mehr an. Kosten sind geregelt, wir werden morgen bei Tagesanbruch uns auch wieder auf den Weg machen, Verpflegung wird wieder gestellt. Und morgen Abend werden wir auch schon den Spähtrupp treffen. Sie haben uns eine Nachricht mit ihrem gegenwärtigen Standort hier gelassen. Übrigens sind in diesem Gasthaus keine Shinobi, wir können also in aller Ruhe schlafen. Damit wir voller Schönheit erblühen können, nicht wahr?“, sagte er und zwinkerte die Kunoichi fröhlich-frech an. Innerlich brach er einen Regenbogen, aber das war es wert. Und vermutlich würde es nicht der letzte sein, ehe die Mission zuendeging. Nebenbei überlegte der junge Shinobi gerade, ob Itoe auch schon die Umgebung untersucht hatte. Sie war längst keine unerfahrene Chuunin mehr, da war der Hiragana noch eher in diesem Status. Aber wer war noch gleich Missionsleiter? Genau. Eins zu Null für das Windei.
Irgendetwas musste schiefgehen. Aber noch nicht heute. Hoffentlich. Der Iryonin betrachtete die Auswahl und war ein wenig unschlüssig. Die Auswahl hatte er gut getroffen. Wobei er vielleicht mehr frisches Gemüse hätte haben wollen. Aber wo gibt es sowas im Winter, wenn man kein Gewächshaus hat?

Er aß einige Yakitori-Spieße, die mit einer scharfen Sauce bestrichen waren, dazu Kabe und dippte Brot in die Soja-Sauce. Ungewöhnlich, aber durchaus lecker. Der Nesseltee, den der Junge sich aufgegossen hatte, schmeckte ein wenig streng, aber er war gesund. Und als Ausgleich hatte er ja Dango. Und das süße Blumenmädchen am Tisch. Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht; ohne seine Mütze fühlte er sich wirklich ein wenig nackt. „Ihr beide hattet ja den ganzen Tag nun noch Zeit gehabt, über die Mission nachzudenken. Habt ihr irgendetwas mitzuteilen oder irgendwelche Fragen?“, eröffnete der Junge das Gespräch und blickte dabei auf den Kumo, da er von ihm eher Fragen erwartete.
 

Kiyama Mura

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...auch mal schön sein!
Vor ihm tat sich das reinste Buffet auf, während er die Schiebetür langsam zur Seite drückte. Scheinbar gab sich das Gasthaus alle Mühe, den Ninjas einen schönen Abend mit allem Luxus zu bieten. Vielleicht lag es ja daran, dass man den Shinobi vor der Durchführung ihrer so gefährlichen Mission noch einmal eine Art Gnadenbrot gewähren wollte, doch so ein Gedanke kam Mura nicht, als er mit geweiteten Augen begierig das Essen betrachtete. Sicherlich gab es in jedem guten Restaurant erlesenere Speisen, aber man musste auch bedenken, wie der junge Kiyama lebte. Er war Genin, was eine solide, aber keineswegs stattliche Bezahlung bedeutete. Er lebte in einer Wohnung, was wiederum einen guten Teil seines Vermögens verschlang. Er war im Wachstum, was die Waagschale von Masse und Klasse eher zu Ersterem senkte. Auf jeden Fall war Mura mehr als glücklich und freute sich insgeheim umso mehr, als er erkannte, dass seine beiden Teamkameraden noch auf ihn gewartet hatten. Nach außen hin entschuldigte er sich allerdings für seine Verspätung.
Verzeiht! Ich habe in der Eile den Bademantel am Becken liegen lassen und ihn noch schnell geholt. Die leichte Verbeugung, die diesen Worten folgte, ging nahtlos in seine Bewegung zum Tisch über. Mura hatte es deutlich eiliger zu den Speisen zu kommen, als es schicklich war. Doch zu seinem Glück nahmen die beiden Chuunin wohl keine weitere Notiz von ihm, da sie noch in einem Gespräch vertieft waren. Worum es genau ging, konnte der Junge nicht mehr aus den Sätzen entnehmen. Lediglich die Information, dass wohl keine anderen Shinobi im Gasthaus verweilten, konnte er noch so eben aufschnappen.

Oh ja...Ist das gut. Das da hinten, das fehlt mir noch. Mura mampfte, was das Zeug hielt. Nur seine gute Erziehung hielt ihn noch zurück, quer über den Tisch zu greifen oder übermäßig zu schlingen. Ja, so könnte seiner Meinung nach jede Mission... Der Kiyama hatte gerade glückselig über den Bauchteil seines weißen Jimbeis gestrichen, als er von Kayros an den Grund seiner Reise erinnert wurde.
Noch immer mit einem leichten Lächeln auf den Lippen wandte sich Mura seinem Teamchef zu und hatte zum ersten Mal, seit sie aufgebrochen waren, die Muße, sich den Hiragana näher anzuschauen. Kayros hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen; ob es am Essen lag oder an der Gesellschaft, der Kiyama konnte es nicht genau sagen. Schließlich beschloss er es doch auf die deftige Mahlzeit zurückzuführen, bedachte man doch Itoes Aussage.
Wie auch immer...Kayros hatte eine Frage gestellt und, obwohl Mura durch hübsche Mädchen, verschollene Brüder und leckere Speisen abgelenkt worden war, hatte er durchaus etwas zu sagen: Nun ja...Es wäre nicht schlecht, wenn ich noch ein oder zwei Infos bekommen könnte. Hmmm...Gibt es einen bestimmten Grund, warum unsere Gruppe so zusammengestellt wurde? Ich meine...ich würde einfach gerne meine Rolle im System kennen. Eine durchaus berechtigte Frage wie Mura fand: Sollte er als Reserve dienen, sein Können als Allrounder beweisen oder gar das Opfertier spielen? Sicherlich war es eine Frage, die endgültig erst im Gespräch mit den Spähern geklärt werden konnte. Aber zwischen der Strategie eines Feldzuges und der Taktik einer Schlacht liegt doch ein himmelweiter Unterschied. Waren nicht so die Worte seines Senseis gewesen?
 

Hyuuga Itoe

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Itoe schob das Ding mit dem komischen Namen brav beiseite und drehte die Anlage auf eine akzeptable Lautstärke. Als Musik wurde etwas sachtes, entspannendes gewählt. Nichts wäre jetzt schlimmer als sich über Itoes Wahl zu streiten – die Shinobi hatten schließlich besseres aka Essen zu tun. Was nun, da Mura auch anwesend war, offiziell losgehen konnte.
Itoe war hungrig und kannte kaum Grenzen, wenngleich sie nicht einmal im Traum an Mura herankam. Der dachte zwar, dass seine guten Manieren ihn wohl noch akzeptabel dastehen lassen würde, doch irgendwie machte das auch keinen Unterschied mehr. In Itoes Augen war er ein verhungerndes Tier, das sich unter den Nagel riss, was er nur konnte. Ein Problem? Nicht doch! Itoe lachte darüber und reichte dem guten Mura später auch noch „Das da hinten“, mit dem er schon eine Weile liebäugelte. Es war schließlich genug für alle da.
Die Hyuuga beschränkte sich zunächst einmal auf einfachen Reis mit Beilagen und etwas Limonade, während sie Kayros immer mal wieder seitlich anstarrte. *Hana-chan. Als ob ich mir den rausgesucht hätte. Außerdem hat er mir lang genug auf die Bikini-Zonen gestarrt um die blöden Blumen überhaupt erst zu bemerken. Heuchlerischer Mistkerl!*
Sie hatte vor, sich aus der Fragenrunde erst einmal komplett rauszuhalten. Erstens wollte sie dem ach so stolzen Teamleiter nicht seine Position streitig machen, zweitens war es in ihren Augen komplett sinnlos, jetzt schon damit anzufangen. Zumindest von Itoes Seite aus. Jede Frage, die tief in ihr schlummerte und unbedingt heraus wollte, hatte entweder nichts mit der Mission zu tun oder war von Kayros nicht beantwortbar. Sie würden waren müssen, bis sie das Späherteam trafen.
Über Muras Rolle hier in diesem Team machte sich Itoe nun, da es angesprochen war, allerdings auch so ihre Gedanken. Kayros sollte wohl hinten stehen und Pläne schmieden (hin und wieder konnte er auch etwas pusten), Itoe die Umgebung im Auge behalten und als Nahkampfspezialistin in Aktion treten. Und Mura... ja... und Mura? Er konnte offenbar kaum etwas besonderes sondern war ein „Jack of all Trades“, wie man sie so schön nannte. Ach, sollte sich Kayros darum kümmern. Sie selbst hatte heute schon genug für das Selbstvertrauen des Jungen getan.
Stattdessen schaufelte sie sich einen Berg Sushi mit verschiedenen Füllungen auf den Teller und vertilgte diese auch relativ schnell. Dazu noch eine weitere Limonade, viel Reis mit angebratenem Gemüse und nach nicht einmal einer Viertelstunde war Itoe voll und ganz gesättigt – Zeit fürs Bettchen?
„Nur eine Frage, bevor ich mich ins Bett verziehe: Die Nachricht des Spähtrupps – bist du dir sicher, dass sie echt ist und wir nicht in irgend eine Falle tappen?“ Itoes Gedankengang dürfte allen klar sein. Sie waren unterwegs ins Reich des Regens, was nicht für seine Gastfreundschaft bekannt war. Natürlich herrschte offiziell Frieden, aber wie friedlich war es denn wirklich? Man durfte nicht vergessen, dass sie sich auf einer Rettungsmission befanden. Ein schöner Frieden war das.

[out: Von mir aus kannst du nach Beantwortung der beiden Fragen gerne einen kleinen Zeitsprung einlegen, Kay-kun :]
 

Hiragana Kayros

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Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, ehe er Mura antwortete. Er brauchte unbedingt seine Mütze wieder! „Nun, ich habe nicht mehr Informationen bekommen als ihr, müsst ihr wissen“, begann der Suna mit ernster Miene. Natürlich hatte er sich besonders viele Gedanken um das Team-Up gemacht, besonders nachdem man ihm die Leitung übertragen hatte. Fakt ist, dass ich keine Ahnung habe.“ Eine Sekunde der Pause folgte. „Ich habe nur einige Vermutungen. Der Hikarikage mischt in letzter Zeit die Nationalitäten der Shinobi sehr stark, wobei man ab und zu noch Teams mit dem Lotus sehen kann. Ihr beide habt es nicht mitbekommen, ihr ward ja eine Weile nicht in Shiro gewesen. Das ist mein zweiter Punkt. Ihr ward beide lange mit Training und anderen Dingen beschäftigt. Deshalb schickt man euch zum Testen eurer Fertigkeiten auf eine B-Rang-Mission. Warum ich hier bin, könnte zwei Gründe haben: Ich bin Mediziner, und wenn in dem Chemielabor Gefahrenstoffe sind, werde ich wohl am ehesten damit umzugehen wissen. Oder aber es liegt daran, dass ich euch beide kenne. Wobei gerade nach den Berichten Junkos sollten sie es eigentlich besser wissen...“
Die letzten Worte sagte er eher zu sich selbst, aber vermutlich dachte Itoe ähnlich. „Nun, was unsere systematische Aufgabe angeht: Itoe-san ist eine herausragende Späherin. Ihren Byakugan entgeht nichts. Ich bin für die Versorgung zuständig, schalte Gefahren aus und werde vielleicht in die Verlegenheit geraten müssen, unser Ziel zu betäuben. Außerdem gibt es im Reich des Regens ein mächtiges und weitgehend unbekanntes Bluterbe, auf das ich schon einige Male getroffen bin – genau wie Itoe-san. Wir können dadurch einen Vorteil haben, sollten wir angegriffen werden. Was dich angeht, Mura-kun:“, Kayros lächelte ihn an, „Raiton-Chakra vermag Chemiekalien zum Reagieren zu bringen. Durchaus möglich, dass diverse Dinge nur dadurch entschärft werden können. Vergesst nicht, unser vorangestelltes Ziel ist das Infiltrieren des Gebäudes und die Befreiung der Zielperson. Shinobi mit Mischerben sind oftmals zu auffällig in ihren Künsten, und stattdessen sucht man Leute, die in allen Bereichen gut einsetzbar sind, solange man nicht weiß, welche Spezialisten man braucht.“ Und so wurde das ganze Team zu Allroundern degradiert? So in etwa. „Wir erfüllen durch unsere Aufklärungsgabe und unseren Künsten alle Voraussetzungen, die man braucht, um heimlich die Aufgabe zu erfüllen. Was also davon abhängt ist unser Glück, unser Verstand und das Unvermögen des Gegners. Und zumindest aufs Letztere dürfen wir nicht hoffen. Seid vorsichtig: Wenn wir zu auffällig agieren oder versagen könnte es einen Konflikt zwischen den Allianzen auslösen. Ame steht im engen Bündnis mit Sora.“
Der Hiragana-Spross war fertig. Er hatte den Nachtisch verspeist und sich noch einen Tee aufgegossen, als er begann, die leeren Teller zu stapeln. Itoe war ebenfalls gut gefüllt, was man ihrem zufriedenen Gesichtsausdruck entnehmen konnte, und selbst Mura war nicht mehr so auf einem Fressmodus. Als Itoe noch ihre Frage stellte, schaute der Junge auf. Ihre Frage war gut, und so viele Gedanken hatte Kayros sich nicht darüber gemacht, wenn er ehrlich war. „Nun, sicher können wir uns erst dann sein, wenn die Mission vorbei ist“, sagte er ein wenig kryptisch. „Es war nach unserer typischen Art codiert gewesen, hier ist die Nachricht.“ Kayros stand auf, ging an seine Werkzeugtasche und holte einen schmalen Brief heraus, den er Itoe reichte. In schlanken Zeichen war ein Text darauf geschrieben, den Chuunin dank ihrer Ausbildung in Geheimschriften ziemlich gut lesen konnten. Auch Itoe dürfte nichts finden, was daran verdächtig wäre. „Und was Fallen angeht: Ich glaube ganz stark, dass es welche geben wird. Sie werden das Gebäude, welches wenig mobil ist, nicht ungeschützt lassen. Aber dafür haben Mura-kun und ich ja dich. Ich verlasse mich auf dich, Itoe.“ Am liebsten hätte er sich auf die Zunge gebissen, aber es war leider wahr. Itoe war intelligent, Chuunin und eine Hyuuga. Selbst Ryoichi und Junko erzählten so manches Mal von den besonderen Fähigkeiten und dem Ansehen dieses Clans. Mit Itoe und Saki hatte der Hiragana schon so manches davon gesehen. Juuken, Byakugan – dieser Clan hatte mächtige Waffen und talentierten Nachwuchs.


Es war Zeit fürs Bett. Itoe verabschiedete sich bald in ihr eigenes Zimmer und dachte wohl über die Worte des Sunas nach – oder aber sie dachte gar nichts, was die zynische Seite des Jungen meinte. Mura half nach kurzer Aufforderung noch rasch, das Geschirr herunterzutragen, wobei sie die meiste Zeit schwiegen. Ob Mura eigenen Gedanken nachhing oder über das Gesagte grübelte, wusste Kayros nicht. Bald gingen sie schlafen, denn morgen hatten sie einen weiten Weg.
Und dieser Morgen kam früh. Das wichtigste Ziel, nach Möglichkeit nicht allzu verschlafen zu wirken, gelang dem Hiragana mit Bravour. Frisch geduscht, akkurat angezogen absolut reisefertig begrüßte er Itoe und Mura mit Lunchpaketen von der Raststätte. Nichts Besonderes, aber trotzdem genießbar. Bald gingen die drei auch aus dem wohligen Gebäude heraus, und wenn sich ehrlich waren, wären sie lieber geblieben. Das Wetter hatte umgeschlagen. Der Wind war kräftiger und kälter geworden und es sah nach Niederschlägen aus. Also gewöhnliches Ame no Kuni-Wetter. „Auf geht’s!“ Kayros versuchte, Motivation zu versprühen.
 
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Hyuuga Itoe

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Itoe schlief noch nicht sofort ein. Tatsächlich dachte sie noch über die Worte des Suna-Nins nach und nicht alles, was er gesagt hatte, gefiel ihr besonders. *Zum testen eurer Fähigkeiten... Fick dich, Kayros.*, dachte Itoe und murmelte leise vor sich hin. *Und er ist dafür zuständig, Gefahren auszuschalten? Dass ich nicht lache!* Man musste kein Genie sein um zu merken, dass Itoe die Zusammenarbeit mit dem Jungen doch nicht so einfach von der Hand ging, wie sie es bisher gedacht hatte. Seine gesamte Art, seine Worte, sie lösten alle ein ungutes Gefühl in dem Mädchen aus. Dies wurde stärker, wenn er solchen Schwachsinn erzählte „Man müsse eure Fähigkeiten testen.“, wuchs umso weiter wenn er sie lobte („Ich verlasse mich auf dich, Itoe“ - Ernsthaft, konnte sich der Typ mal entscheiden?) und sprengte fast das Dach, wenn er auch noch Recht hatte.
Das Vertrauen zwischen den beiden Ninja war eine Sache, über die Itoe nun erst so wirklich nachdachte. Fakt war: Sie fühlte sich nicht wohl dabei, dem Shinobi aus Suna ihr Leben in die Hand zu drücken. Sie unterstellte ihm keinesfalls böse Absichten oder die bewusste Gefährdung seiner Schäfchen, viel eher war sie der Meinung, dass Kayros noch der alte Idiot von früher und schlichtweg nicht für die Leitung geeignet war. Die Geister der Vergangenheit, wer hatte keine davon?

Am nächsten Morgen stand Itoe bereits frisch geduscht und verhüllt wie am gestrigen Reisetag vor dem Restaurant. Der aufziehende Sturm und sich anbahnende Regenguss machten ihr keine Sorgen: Sie war in ihrer schwarzen, gefütterten Kluft warm genug eingepackt um zur Not sogar eine Nacht im Freien zu überstehen. Sie zurrte die Lederriemen ihrer Kodachi fest, überprüfte ihre kleinen Taschen mit Nutzwerkzeugen und steckte mit einem Klack ein neu erworbenes Tanto in ihren Stiefel. Kayros' Plan nach sollten sie das Spähteam gegen Nachmittag oder Abend treffen, je nachdem wie schnell sie voran kamen. Da die Grenze des Ame no Kuni nun nicht mehr weit entfernt lag, wurde auch Itoes Miene deutlich ernster. Sie befanden sich bald in Feindgebiet und nicht mehr im heimeligen Wald des Feuerreichs.
Aus diesem Grund wurde eine feste Marschreihe festgelegt, die dann auch nicht mehr gebrochen wurde. Itoe bestand darauf, mindestens alle zehn Minuten mit ihrem Byakugan die Umgebung ausgiebig zu checken – meistens sogar öfter. Dafür hielt sie das Team an und ließ sie einfach einige Momente dumm in der Gegend herumstehen, während sie ihren Blick durch Gebüsche und Wälder warf, Straßen überprüfte und sogar im Himmel nach unliebsamen Überraschungen suchte (dabei aber nur kurz einen dicken Mann mit Bart im Schlitten vorbeifliegen sah). Drei Mal konnte sie andere Menschen entdecken und ging ihnen stets vorsorglich aus dem Weg. Für Kayros und Mura mochte sich das etwas merkwürdig anfühlen, denn sie sahen rein gar nichts und hatten keine Ahnung, was Itoe da anstellte, denn besonders mitteilsam war sie die Reise über nicht. Warum sollte man sich nicht ein bisschen im nassen Gebüsch verstecken?
Apropos Regen: Dieser wurde immer heftiger, je weiter das kleine Team ins Ame no Kuni vordrang. Dunkle, grollende Wolken hingen am Himmel und tauchten das Land in ein unheilvolles, trübes Licht. Itoe konnte es sich nicht vorstellen, dauerhaft unter so einem Schleier zu leben. Der nächtliche Sommerschauer war zwar gern gesehen, aber tag ein tag aus dieses triste Wetter? Das war ihr zu viel und machte bestimmt nur depressiv.
Ohne große Gespräche und mit Itoes Augen schafften es die drei Shinobi gegen Ende des Tages zum Treffpunkt, wenngleich Itoe einen Kilometer entfernt noch einmal eine längere Pause einlegte um auch wirklich jeden Winkel dieses verdammten, verregneten Waldes zu durchleuchten. Nachdem sie endlich ihr „Go!“ gegeben hatte, konnten sie ihre Landsleute nun wohl aufsuchen und die Mission damit offiziell beginnen.

[out: Erst beim Posten gemerkt, dass ich eigentlich gar nicht dran wäre. Verzeih' mir, Mura :D]
 

Kiyama Mura

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Erst war sich Mura unsicher gewesen, ob seine Frage berechtigt war oder er einfach etwas vollkommen Offensichtliches übersehen hatte. Zumal auch die Frage, die Itoe im Laufe des Gespräches stellte, ihm ungleich bedeutender und klüger erschien. Doch er sollte sich täuschen. Denn Kayros beantwortete seine Bedenken so detailliert, dass sich der Kiyama ein wirklich umfassendes Bild von Politik der Koalition und der Strategie für diese Mission machen konnte. Zugleich fragte er sich aber auch, warum ihm so generelle Sachen so unbekannt waren. Kayros versuchte es zwar auf seine Abstinenz zu schieben, aber so ganz befriedigte das den Kiyama nicht. So wurde der Junge auch nach dem Gespräch ungleich ruhiger, aß weniger und war stärker in sich gekehrt, während im die verschiedensten Überlegungen durch den Kopf gingen. Naja, immerhin habe ich ja lange gefehlt... und du bist nicht gerade der Vorzeige-Ninja... wenn du wichtige Infos hättest, wer weiß, vielleicht würde ich dann extrahiert werden... wehren könnte ich mich nicht... hmm... Kayros und Itoe sind allerdings auch Chuunin... das bedeutet ja doch schon ein ganzes Maß an größerer Verantwortung... wäre ich der gewachsen?... Auf diese Weise stapelten sich seine Eindrücke und Überlegungen, als sich dich Gruppe schon längst erhoben hatte, den Weg zu den Räumen angetreten war und sich im Flur an den Unterkünften getrennt hatte. Selbst als sein Bettnachbar und Teamführer die Lichter des Raumes löschte und darauf verwies, dass sie Kraft für den anstehenden Tag sammeln sollten, war Mura noch immer in Gedanken.

Im Gegensatz zu seinen Gefährten lag der junge Kumonin noch sehr lange wach. Zu viel tobte in seinem Kopf. Dabei waren nicht allein die Fakten schuld, die er erhalten hatte, oder die anstehende Mission, sondern in gleicher Weise kam ihm nochmal der Vorfall mit seinem Bruder ins Bewusstsein. Es war eine Sache, den Versuch des Lösens zu unternehmen, ein andere, sie auch zu vollenden. In dieser Nacht aber nahm sich der Kiyama eine Wandel seiner Lebenseinstellung vor und suchte sich eine neue Richtung. Davon zu sprechen, dass er neue Ziele und Ideale hätte, wäre definitiv verfrüht. Trotzdem lag Mura fast die halbe Nacht noch wach. Dementsprechend gut kam er auch am nächsten morgen hoch. Während Kayros schon längst in Richtung Dusche aufgebrochen war, kämpfte er noch zum Beispiel mit seiner Decke. Zu seinem Glück hatte er die Tage davor immer ausreichend geschlafen, sodass sich jetzt kein großes Defizit abzeichnete. Er brauchte schlicht ein wenig länger als seine Kameraden und einen gewissen Anlauf. In der Folge war er den Vormittag über selbst für seine Verhältnisse nicht sonderlich gesprächig. Dabei entging ihm allerdings, dass sich allmählich eine elektrisierende Spannung bei seinen Kameraden abzeichnete. Erst als Itoe immer häufiger die Gruppe verharren ließ und sich aufmerksam umschaute, wurde ihm wieder die Brisanz ihrer Situation bewusst. Sie befanden sich nun im Feindesland. Jeder Fehler, selbst jede noch so kleine Unaufmerksamkeit konnten jetzt schlimme Folgen haben. Die Schonfrist war nun vorbei und selbst ihm wurde nun deutlich, dass jedes private Problem erst einmal zweitrangig war und in den Hintergrund verschoben werden musste.
So wechselte Muras "Morgenmuffel"- Schweigsamkeit zu einer "Hab-Acht"- Schweigsamkeit. Dabei kam er aber nicht umhin immer wieder einen Blick auf Itoe zu werfen. Denn wie er es schon einmal früher bei Saki gesehen hatte, scannte die Kunoichi scheinbar die Umgebung und selbst Kayros stellte zu keinem Moment Itoes Urteile und Aussagen in Frage. Diese Technik muss wirklich krass sein, urteilte der Junge immer wieder, konnte aber nie einen Blick auf das verdeckte Gesicht ihrer Aufklärerin werfen. So wanderten die drei Shinobi den ganzen, wolkenverhangenen Tag über. Erst gegen Abend, obwohl...war es wirklich Abend?... Mura konnte es nicht genau sagen. Erst gegen Abend gab Kayros schließlich der Gruppe durch Handzeichen zu verstehen, dass sie anhalten sollten. Haben wir unseren Treffpunkt erreicht? Mura hoffte es, denn dieses triste Gebiet mit seinem dunklen Wolken, den ewigen Regengüssen und dem unangenehmen Wind war alles andere als einladend. Er konnte es kaum erwarten, dieses Land zu verlassen. Was für ein hässlicher Flecken Erde...
 

Hiragana Kayros

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Sollte man irgendwo erwähnen, dass Kayros nicht der Hikarikage war? Dass er nicht an Itoes Fähigkeiten zweifelte oder sie prüfen wollte? Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er sie in ein Gefängnis gesteckt – als Wächterin, versteht sich. Möglichst weit weg aus seiner Sichtweite auf jeden Fall. Dass er mit ihr zusammenarbeiten musste, war für ihn alles andere als einfach. Und er hatte verschwiegen, warum er wirklich glaubte, hier zu sein. Das Examen lief alles andere als rund, er hatte vermutlich nur mit Ach und Krach bestanden. Jetzt war es vermutlich an der Zeit, dass er Praxiserfahrung mit den erfahrenen Chuunin sammelte. Ryoichi, Junko, Itoe, Niyaze – mit ihnen würde er vermutlich noch einige Missionen bestreiten, bevor man ihn alleine als Chuunin agieren lässt – wenn er richtig liegt.


Kurz erklärte der Gruppenführer den Weg, den sie einschlagen wollten. Der Weg war weder schwierig noch ein besonders unauffälliger, sondern einfach die Nebenwege entlang. Die Reise verlief ohne Zwischenfälle. Nun, fast. „Bitte, von mir aus“, meinte Kayros achselzuckend, als Itoe erklärte, die Umgebung zu prüfen. Er selbst nutzte ja auch die Pausen, vorsichtig die Umgebung auf seine Art zu beobachten, und wusste immer vorher, was Itoe ihm sagen würde. Außerdem konnte er so ihre Chakrasignatur und die von Mura verinnerlichen – vielleicht ein entscheidender Vorteil. Das Problem aber war, dass Kayros und Itoe über die Zeit mehr erschöpften, als es bei Mura der Fall war. Zusätzlich schlug der Regen auf das Gemüt des Wüstenkindes. In seiner Heimat war er stark, plötzlich und alles verheerend. Im Reich des Regens hingegen war er allgegenwärtig, deprimierend und bedrückend. Kayros brauchte die Sonne, brauchte den Wind. Freie Luft zum Atmen, Wärme und Licht. Und in diesem von den Göttern verdammte Land war man sicher schon froh, mal ein Dach über den Kopf zu haben. Von wegen, das einfache Leben schätzen zu lernen, es war erbärmlich und ermüdend. Auf jeden Fall spannten sich Kayros' Nerven an, und mit jeder Pause und jeder unnötigen Prüfung sank seine Laune noch weiter. Irgendwann reichte es ihm. Sie waren nicht mehr in der Zeit, die er sich gewünscht hatte, und es war dunkel. Entnervt schnaubte er auf. „Wir müssen noch zwei Stunden marschieren, und wenn wir noch länger die Umgebung beobachten, kommen wir gar nicht mehr an. Ich dulde noch zwei Pausen!“ Kayros war sauer, und seine leise Stimme klang alles andere als typisch fröhlich. Das Gebiet war unter der Beobachtung der Kollegen aus Konoha, und Itoe schien auf Biegen und Brechen eine Lücke finden zu wollen. Ob sie es von selbst gewollt hatte oder einfach hinnahm, wusste Kayros nicht, aber wenigstens wurden nur zwei Pausen gemacht. Kurz nach der letzten – Itoe schien genau wie Kayros zu wissen, dass sie sich am Ziel befanden, verfiel der Hiragana in eine Zeichensprache. Das hatte einen einfachen Grund: Der Spähposten war zwar gut versteckt, aber von vielen Tieren belagert, welche dafür sorgten, dass Gerüche von Menschen und auch ihr Chakra sehr schwer aufzufinden waren. Allerdings waren die Tiere nicht trainiert – zu viele Geräusche würden eben diese aufschrecken und damit womöglich andere Späher aufschrecken. Das Zielgebäude war nämlich auch nicht allzu weit entfernt. Kayros führte Itoe und Mura hinter einen tief hängenden Vorhang aus wildem Efeu – direkt hinein in einen hohlen Baum, deren Boden aus festgetretenem Sand bestand und einigen Holzklötzen, auf denen man sitzen konnte. Mit einem freundlichen Nicken begrüßte der Konoha-Ninja seine Dorfgenossin und ihre männlichen Begleiter. „Itoe-san, willkommen. Kayros-san, Mura-san, mein Name ist Takoboshi Ashiri, und der Shiro-Ninja da vorne ist Omnyô Takeru.“ Takeru nickte schweigend herüber und widmete sich dann wieder seinem improvisierten Tisch. Ashiri richtete seinen Blick wieder an Itoe, und direkt darauf auch das Wort: „Itoe-san, wir haben diverse Informationen sammeln können, aber nichts Spezifisches.“ Kayros blickte irritiert von dem Konoha zu seiner Bekannten. Verstand er die Szene gerade richtig? „Der gesuchte Mann befindet sich mit großer Wahrscheinlichkeit im Gebäude. Allerdings verhindert eine Kekkei, dass wir das genauer überprüfen können. An diesem Ort scheint es genug zu essen zu geben, es dauert mehrere Tage, bis die Leute aus dem Gebäude herausgehen, wenn sie es einmal betreten haben. Es scheint wöchentlich Shinobi-Wachen-Wechsel zu geben. Und morgen wäre wieder eine.“
 
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