Oda Minoko
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„Düüü, düdü dün. Düüü, düdü dü DÜN!“
So leise, wie ihr es nun einmal möglich war, schlich Minoko um die Ecke, tippelte auf Zehenspitzen vor die Kajüte, und rüttelte einmal an der Tür. Verschlossen. Kurz zögerte das Mädchen, dann legte sie ein zweites Mal die Hand auf den Knauf und brach in leicht aus dem Holz.
*Nagi sagte, es wäre ok. Es wäre Gerechtigkeit.*
Gerechtigkeit. Ein schönes Wort. Keine gute Abenteuergeschichte kam ohne Gerechtigkeit aus, und auch auf der Akademie war davon oft die Rede gewesen. Minoko hatte sich nicht wirklich um das Wort geschert, war es doch viel zu abstrakt, aber seinen guten Klang schätzte sie dennoch. Außerdem wusste ja Nagi etwas mit „Gerechtigkeit“ anzufangen, und wenn er sagte, dass etwas richtig war, dann war es das auch.
Die Tür klappte leise auf, und Minoko fand sich in dem Zimmer wieder, in dem sie wenige Minuten zuvor noch gewürfelt hatte. Sofort sprang ihr die Plakette mit dem Zeichen von Iwagakure ins Auge, die wie eine Trophäe offen auf einem Beistelltisch lag. Rasch hatte das Mädchen seinen Besitz geschnappt und um den linken Oberarm gebunden, doch kurz bevor sie direkt wieder hinausgegangen war, erinnerte sie sich an die Worte ihres Teamleiters.
Klau alles, was cool ist, und mach den Rest kaputt.
Kein Problem.
Mit einem breiten Grinsen begann Minoko großzügig, Gerechtigkeit walten zu lassen.
*Goldkette? Cool, mitnehmen. Kleines Messer? Cool, mitnehmen. Bett? Uncool, zerstören.*
*krach*
So ging das eine ganze Weile. Ungewohnt sorgfältig ging Minoko fast jedes Objekt in der Kajüte durch und beurteilte gewissenhaft seine Coolness. Der Sack auf ihrem Rücken, den sie sich aus einem Bettlaken gebastelt hatte, war bereits randvoll (sogar mit den heißersehnten Schatzkarten), und auch, wenn eine Kommode und die Tische bereits geplündert waren, blieb die größte Schatztruhe bis zum Schluss übrig: Der Kleiderschrank. Stürmisch warf sie die Türen im wahrsten Sinne des Wortes beiseite, schnappte sich einige der besseren Klamotten, und zerriss alle anderen. Dann noch ein Loch in die Decke gemacht, und fertig war das Chaos.
Fast zumindest, galt es doch noch einen Zettel zu hinterlassen. „Aufs Bett legen“ hatte Nagi gesagt, doch da es mittlerweile kein Bett mehr gab, legte Minoko den Zettel auf den Tisch, wo vorher ihr Stirnband auf sie gewartet hatte.
Gerade, als sie sich wieder abwenden wollte, fand sie ein merkwürdig aufgeblähtes, weißes Laken unter dem Tisch. Neugierig nährten sie ihre kleinen Fingerchen dem Ding, nichtsahnend, dass sie den größten Schatz erst noch entdecken würde…
Zurück an der Kurve, an der sich Nagi und sie getroffen hatten, wartete Minoko vorbildlich auf die Rückkehr ihres Teamleiters. Das Mädchen mochte manchmal vollkommen verpeilt sein und links nicht von rechts unterscheiden können, doch wenn nicht nur irgendjemand, sondern Nagi ihr einen Befehl gab, dann riss sie sich zumindest für kurze Zeit zusammen – und solange hatte ihr kleines Abenteuer glücklicherweise nicht gedauert.
Wenn Nagi also zurückkam, so würde er eine grinsende Minoko sehen, die nicht nur einen riesigen Sack auf dem Rücken trug, sondern auch polötzlich einige Kilo zugelegt zu haben schien. Von diesem neuen Bauch hörte man immer wieder ein ersticktes Krächzen, das aufmerksame Zuhörer vielleicht als die verzweifelten Todesschreie eines Papageien hätten identifizieren können, dem ein Mädchen ein Stück Stoff in den Schnabel gesteckt hatte, um ihn zum schweigen zu bringen. Immerhin wollte man ja niemandes Aufmerksamkeit erwecken nicht wahr?
So leise, wie ihr es nun einmal möglich war, schlich Minoko um die Ecke, tippelte auf Zehenspitzen vor die Kajüte, und rüttelte einmal an der Tür. Verschlossen. Kurz zögerte das Mädchen, dann legte sie ein zweites Mal die Hand auf den Knauf und brach in leicht aus dem Holz.
*Nagi sagte, es wäre ok. Es wäre Gerechtigkeit.*
Gerechtigkeit. Ein schönes Wort. Keine gute Abenteuergeschichte kam ohne Gerechtigkeit aus, und auch auf der Akademie war davon oft die Rede gewesen. Minoko hatte sich nicht wirklich um das Wort geschert, war es doch viel zu abstrakt, aber seinen guten Klang schätzte sie dennoch. Außerdem wusste ja Nagi etwas mit „Gerechtigkeit“ anzufangen, und wenn er sagte, dass etwas richtig war, dann war es das auch.
Die Tür klappte leise auf, und Minoko fand sich in dem Zimmer wieder, in dem sie wenige Minuten zuvor noch gewürfelt hatte. Sofort sprang ihr die Plakette mit dem Zeichen von Iwagakure ins Auge, die wie eine Trophäe offen auf einem Beistelltisch lag. Rasch hatte das Mädchen seinen Besitz geschnappt und um den linken Oberarm gebunden, doch kurz bevor sie direkt wieder hinausgegangen war, erinnerte sie sich an die Worte ihres Teamleiters.
Klau alles, was cool ist, und mach den Rest kaputt.
Kein Problem.
Mit einem breiten Grinsen begann Minoko großzügig, Gerechtigkeit walten zu lassen.
*Goldkette? Cool, mitnehmen. Kleines Messer? Cool, mitnehmen. Bett? Uncool, zerstören.*
*krach*
So ging das eine ganze Weile. Ungewohnt sorgfältig ging Minoko fast jedes Objekt in der Kajüte durch und beurteilte gewissenhaft seine Coolness. Der Sack auf ihrem Rücken, den sie sich aus einem Bettlaken gebastelt hatte, war bereits randvoll (sogar mit den heißersehnten Schatzkarten), und auch, wenn eine Kommode und die Tische bereits geplündert waren, blieb die größte Schatztruhe bis zum Schluss übrig: Der Kleiderschrank. Stürmisch warf sie die Türen im wahrsten Sinne des Wortes beiseite, schnappte sich einige der besseren Klamotten, und zerriss alle anderen. Dann noch ein Loch in die Decke gemacht, und fertig war das Chaos.
Fast zumindest, galt es doch noch einen Zettel zu hinterlassen. „Aufs Bett legen“ hatte Nagi gesagt, doch da es mittlerweile kein Bett mehr gab, legte Minoko den Zettel auf den Tisch, wo vorher ihr Stirnband auf sie gewartet hatte.
Gerade, als sie sich wieder abwenden wollte, fand sie ein merkwürdig aufgeblähtes, weißes Laken unter dem Tisch. Neugierig nährten sie ihre kleinen Fingerchen dem Ding, nichtsahnend, dass sie den größten Schatz erst noch entdecken würde…
Zurück an der Kurve, an der sich Nagi und sie getroffen hatten, wartete Minoko vorbildlich auf die Rückkehr ihres Teamleiters. Das Mädchen mochte manchmal vollkommen verpeilt sein und links nicht von rechts unterscheiden können, doch wenn nicht nur irgendjemand, sondern Nagi ihr einen Befehl gab, dann riss sie sich zumindest für kurze Zeit zusammen – und solange hatte ihr kleines Abenteuer glücklicherweise nicht gedauert.
Wenn Nagi also zurückkam, so würde er eine grinsende Minoko sehen, die nicht nur einen riesigen Sack auf dem Rücken trug, sondern auch polötzlich einige Kilo zugelegt zu haben schien. Von diesem neuen Bauch hörte man immer wieder ein ersticktes Krächzen, das aufmerksame Zuhörer vielleicht als die verzweifelten Todesschreie eines Papageien hätten identifizieren können, dem ein Mädchen ein Stück Stoff in den Schnabel gesteckt hatte, um ihn zum schweigen zu bringen. Immerhin wollte man ja niemandes Aufmerksamkeit erwecken nicht wahr?