Aktuelles

Hafen, Dock 3

Beiträge
91
Alter
18
Größe
1,67 m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Wow, also damit hatte sie nicht gerechnet. Der Matrose, der sich einfach nicht beruhigen ließ, war der Leiter der Mission, der Typ, dessen Körper sich gerade zuvor in Luft aufgelöst hatte! Das Bunshin no Jutsu hatte die junge Frau durchschaut und irgendwie hatte sie so ein Gefühl, dass irgendetwas mit diesem Matrosen nicht stimmen konnte. Aber die Tatsache, dass sie diesen Trick nicht durchschaut hatte und nun selbst zum Opfer wurde, ärgerte sie bis zum Mond und noch viel weiter. Wie konnte das bloß passieren? War ihr Streich scheiße gewesen? Oder war Ray einfach viel besser darin? Während sich die Hinketsu weiterhin ärgerte, fiel ihr gar nicht auf, dass sie einfach so mit offenem Mund dastand. Erst als Ray sie darauf hingewiesen hatte – die kleine Ansage des Kapitäns bekam sie gar nicht mit – schloss sie verdutzt ihren Mund. Darauffolgend beobachtete sie, wie das andere Mädchen von Bord sprang und eilig davonsauste. Das war aber nicht so wichtig, wie der Ärger über den völlig missglückten Streich. Und die kleine Rede von Ray? Naja, die machte dem Ärger vielleicht ein wenig Luft. Wer weiß, vielleicht besaß dieser Typ einfach ein Gespür für solche Dinge. Vielleicht hatte er auch eine besondere Fähigkeit von der Aryane nichts wusste? Keine Ahnung, auf jeden Fall erwähnte er Kenta. Der Name kam der Hinketsu nur allzu bekannt vor, so waren die beiden gemeinsam auf der Akademie zu Gange. Er war der Meister der Streiche, der unangefochtene Champion. Gegen ihn hätte Aryane DERZEIT keine Chance in einem Streicheduell. Aber das war ein Ziel der Hinketsu: Kenta eines Tages in einem Streicheduell in die Knie zu zwingen. Sie konnte das, was an der Akademie passiert ist, nicht einfach so sein lassen. Das hatte aber nichts mit der Mission und dem derzeitigen Sachverhalt zu tun. Deshalb lenkte sie ihren Fokus wieder auf die Mission und Ray: „Du kennst also Kenta? Hmpf, mit dem war ich damals auf der Akademie. Ich kenne ich nur allzu gut. Aber danke für dieses… Kompliment.“ Nach einer kurzen, dramatischen Pause, setzte sie ihr Gespräch mit dem Hayabusa fort: „Ich denke aber auch, dass wir gut zusammenarbeiten können. Lass mich dich aber etwas fragen. Du bist ein Hayabusa und sprichst von scharfen Augen? So viel mich mein Wissen über die örtlichen Clans nicht trügt, besitzt du also ein Bluterbe? Hast du mich damit durchschaut?“ Also besaß dieser Kerl doch eine besondere Fähigkeit. Dann sind sich die beiden wohl ähnlicher als sie zuerst dachten. Aber mit ihrem Geheimnis wollte die Hinketsu noch nicht rausrücken, denn es lag nicht in der Natur der Hinketsu, es so schnell preiszugeben. Das nahm einem einen gewaltigen Vorteil. Dabei war es egal, ob Feind oder Freund – diese Information sollte eher geheim bleiben. Und genau deshalb lenkte das Mädchen sogleich vom Thema ab und begann von der Mission zu sprechen: „Genug darüber geredet, wie sieht es mit der Mission aus? Haben wir irgendwelche Infos bekommen, die uns nützlich sein könnten? Es geht um zwei Bauernhöfe, so viel weiß ich. Aber hast du als Leiter dieser Mission noch irgendwelche anderen Informationen bekommen?“ Dabei sah sie ihren Begleiter fragend an. Hoffentlich besaß dieser weitere Informationen, als die Hinketsu, denn ansonsten würde sich die Mission etwas schwieriger erweisen, als am Anfang gedacht war.
 

Hayabusa Ray

Chuunin
Beiträge
341
Alter
16
Größe
1,72m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Ray war zufrieden mit sich und seinem gelungenen Konterstreich. Er war zwar kein notorischer Streichespieler wie Kenta und hatte auch kein Interesse daran andere Personen zu demütigen, aber er nutzte Streiche sehr gerne, um andere zu testen. Daher war er selbst auch wesentlich besser darin Streiche zu erkennen, als selbst zu spielen, zumindest wenn diese Streiche durch eine aufmerksame Beobachtung der Umstände erkennbar waren.
Aryane hingegen schien trotz des Lobes ihres Teamleiters ein wenig frustriert zu sein, was Ray allerdings nicht weiter beachtete.

"In der Tat habe ich ein Bluterbe, aber dieses Bluterbe hat mir nicht direkt geholfen dich zu durchschauen." Ray stoppte und wollte damit das Thema beenden, doch der fragende Blick der Rosahaarigen bewegte ihn schlussendlich doch noch ein bisschen mehr zu sagen. "Sagen wir es so, wir Hayabusa haben außerordentlich scharfe Augen, ähnlich wie die eines Raubvogels. Dadurch sehen wir schärfer und können auch schnellen Bewegungen beispielsweise besser folgen." Ray legte den Kopf schief, dachte nach und versuchte die richtigen Worte zu finden. Es war schwierig seine Sehfähigkeiten genau zu erklären, denn immerhin kannte er den Unterschied auch nicht genau, was schlicht und einfach daran lag, dass er nicht wusste, wie 'normale' Leute die Welt sahen. "Ansonsten kann ich aber nichts besonderes mit meinen Augen wahrnehmen. Deinen Streich habe ich durchschauen können, weil ich einerseits das Verhalten der Matrosen lesen konnte, sie haben dich in gewisser Weise verraten. Dabei hat mir einerseits meine scharfe Sicht geholfen, andererseits aber auch die jahrelange Erfahrung im Streich spielen. Kenta kenne ich ebenfalls von der Akademie, außerdem habe ich schon die ein oder andere Mission mit ihm durchgeführt."

Für Rays Verhältnisse gab er damit schon eine ganze, ganze Menge über sich selbst preis. Daher blieb es auch dabei und er verschwieg, dass sein Bluterbe ihm ebenfalls erlaubte Tiergeister wahrzunehmen, sowie sein angeborenes Talent für Windjutsu und Bogenschießen. "Aber müsstest du nicht auch als Hinketsu ein Bluterbe besitzen?" Ray meinte in einem Buch über die Bluterben diesen Namen schon einmal gelesen zu haben, auch wenn er sich nicht mehr genau daran erinnern konnte, wobei es sich darum handelte, weswegen er nun schon etwas neugierig war darüber mehr zu erfahren.

Dann aber schwenkte das Gespräch von Bluterben hinüber zu ihrer Mission, während der Frachtkutter nun endlich ablegte und sie sich auf den weiten Weg ins Reich des Wasserfalles machten.
"Leider habe ich auch nicht viel mehr Informationen über die Situation vor Ort. Ich weiß lediglich, dass es zwischen Hetake Basu und Hasai Hiro wohl schon öfters Streit und Konflikt gab. Die beiden scheinen Rivalen zu sein und sich absolut nicht leiden zu können. Im Prinzip beschuldigt Hiro Basu wohl die Tiere vergiftet zu haben. Das wiederum streitet unser Auftraggeber ab und bittet nun um Schutz, weil er wohl Angst hat, dass Hiro irgendeine Racheaktion plant. Scheint insgesamt ziemlich vertrackt zu sein." fasste Ray das zusammen was er wusste. Das Hiro ebenfalls ein Ninja-Team aus Shirogakure beauftragt hatte, war noch unbekannt.
"Was meinst du Aryane, wie wir bei diesem Fall vorgehen sollten?" beendete er seine Ausführungen und blickte zu der Rosahaarigen, gespannt, welchen Plan sie vorschlagen würde. Er selbst hatte zwar auch schon die ein oder andere Idee, aber war sich noch nicht 100% sicher, wie er vorgehen wollte.
 
Beiträge
91
Alter
18
Größe
1,67 m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Die Frage, ob die Hinketsu auch ein Bluterbe besäße, ignorierte sie gekonnt. Dafür hatte sie ihre Gründe und vorerst würde der Hayabusa auch nichts darüber erfahren. Aber was er so draufhatte, faszinierte sie. Und irgendwie hatte sie die Vermutung, dass er ihr auch etwas verbarg, aber diesen Gedanken verwarf die 18-Jährige schnell, um dem Teamleiter ihre Vorstellungen des Plans zu erläutern: „Also, es geht hier um Tiere… Deshalb haben die Tiere, meiner Meinung nach, Vorrang. Mir egal, wer mit wem Streit hat, wenn die Tiere aus der Sache nicht unversehrt herausgehen, dann haben die zwei Streit mit mir.“ Das ließ sie erstmal auf Ray einwirken. In der Zwischenzeit lehnte die Hinketsu sich gegen das Geländer, welches sie nun vom Meer trennte, und holte ihre Packung Zigaretten aus der Hosentasche. Eine davon flutschte kurzerhand in ihren Mund, damit Aryane sie danach auch mit einem Streichholz anzünden konnte. Sie atmete den warmen Rauch ein und bließ ihn danach wieder hinaus – selbstverständlich nicht ins Gesicht des Hayabusa. Während Aryane nun ihre Gedanken bezüglich des Plans fortsetzte, zog sie immer wieder an der Zigarette: „Okay, wenn die zwei miteinander streiten, dann müssen wir den Streit halt eben beenden. Ich würde eher auf den Dialog setzen, anstatt auf rohe Gewalt. Aber wenn du mich fragst, sollten wir die zwei Bauern mal an einen Tisch bringen und sie sich das untereinander ausreden lassen – wir sind dabei nur die Streitschlichter. Sollten die beiden sich während des Gesprächs an die Gurgel gehen, dann schreiten wir ein und unterbinden das sofort. Falls uns der Auftraggeber fragt, ob wir vielleicht seine Tiere vergiften oder seine Vorräte zerstören könnten, dann verweigern wir das. Wir brauchen nicht hinterhältig zu sein, denn das ist ja irgendwie gegen den Sinn dieser Mission. Ich sage, wir tun unser Bestes, um den Streit zu schlichten und dabei vermeiden wir jede körperliche Auseinandersetzung. Das wäre so mein Plan.“ Als die Kunoichi mit ihrer ziemlich langen Ausführung fertig wurde, sah sie sich kurz um und während niemand hinsah, ließ sie die ausgerauchte Zigarette auf den Schiffsboden fallen und drückte sie aus. „Jetzt bin ich auf deinen Plan oder deine Ideen gespannt. Das letzte Wort hast immer noch du als Teamleiter“, meinte Aryane nun freundlich zu Ray. Sie war wirklich darauf gespannt zu hören, mit was der Shinobi nun ankam. Lange war es her, dass sie so eine Missionsbesprechung hatte und noch dazu auf einem Schiff. Ihr gefiel es, wie die Wellen gegen den Rumpf des Schiffes schlugen und wie der brausende Wind durch ihre Haare wehte. Sie wusste, dass sie diese Mission – dieses Abenteuer – lange nicht vergessen wird. Schließlich sah sie einen echten Bauernhof auf dem sich Kühe, Schweine, Hühner und Hunde und Katzen befanden. Und ganz ehrlich, wer wollte nicht schon immer so ein kleines Babyschwein in den Armen halten und knuddeln?
 

Hayabusa Ray

Chuunin
Beiträge
341
Alter
16
Größe
1,72m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Geduldig hörte der Hayabusa sich die Ausführungen seiner neuen Teamkollegin an. Das sie seine Frage nach ihrem Bluterbe ignorierte, bemerkte er zwar, aber er sprach sie nicht weiter darauf an. Jeder hatte das Recht auf Geheimnisse, auch wenn er jetzt nur noch neugieriger war, ob die Kunoichi aus Amegakure ein Bluterbe besaß.

"Ja die Tiere sind wichtig, aber sie haben nicht absoluten Vorrang." korrigierte Ray. "Das Ziel unserer Mission ist es zu klären, ob unser Auftraggeber unschuldig ist oder nicht. Wenn es sich herausstellen sollte, dass er tatsächlich die Tiere vergiftet haben sollte, muss er natürlich die rechtmäßigen Konsequenzen tragen. Ich bitte dich aber darum, dass du ihm deswegen nicht die Kehle durchschneidest, sollte es so kommen." Rays Tonfall blieb dabei freundlich, aber bestimmt. Im Stillen hoffte er, dass es nicht soweit kommen würde, denn scheinbar schienen der Hinketsu Tiere wirklich sehr am Herzen zu liegen. Wenn sie deswegen aber anfing zu randalieren, musste er sie unter Umständen stoppen.

Als das gesagt war, lauschte er weiter den Ausführungen und Ideen von Aryane bezüglich ihrer Mission, während er in die Ferne starrte und beobachtete, wie sich die Wellen brachen. Nachdem Aryane ihre Rede beendet hatte, blieb Ray noch einige Momente still, ehe er mit nachdenklicher Stimme antwortete.

"Du hast Recht, wir müssen den Streit schlichten, aber irgendetwas sagt mir, dass das ganze nicht so leicht sein wird. Der Konflikt scheint so verhärtet zu sein, dass sie nicht anders können, als sich gegenseitig zu beschuldigen und Ninjas einzuschalten. Deswegen zweifle ich daran, dass es möglich sein wird, die beiden sofort an einen Tisch zu setzen. Erstmal sollte wir uns ein genaueres Bild von der Lage verschaffen, mit unserem Auftraggeber sprechen, mit dem verfeindeten Bauer und mehr Informationen sammeln. Gut wäre es, wenn wir auch etwas über die Hintergründe von dem Streit erfahren. Ich habe so ein Gefühl, dass da mehr dahinter steckt." Ray stoppte in seinen Ausführungen und blickte dann zu seiner Mitstreiterin. "Und sollte unser Auftraggeber tatsächlich zu solchen Dingen anstiften wollen, wäre der Fall schnell gelöst. Dann haben wir einen Schuldigen. In jedem Fall sollten wir einen kühlen Kopf bewahren, was schwierig sein könnte, denn bei solch einem Konflikt können die Emotionen schon einmal mit einem durchgehen." Zumindest letzteres war für den Hayabusa kein Problem. Er war zwar sprunghaft und unberechenbar in seinen Handlungen, aber in seinen Emotionen blieb er zumeist recht ruhig, was wahrscheinlich am philosophischen Erbe seines Vaters lag.

Die nächsten Reisetage verliefen relativ ruhig. Nachdem das Schiff im Zielhafen angelegt hatte, erwartete sie noch eine Wegstrecke von ein paar Tagesmärschen, bis sie schlussendlich im Reich des Wasserfalles ankamen. Sanfte Hügel und dichte Wälder bestimmten das Landschaftsbild, die aber mehr und mehr von grünen Weiden unterbrochen wurden, auf denen in der Ferne einige Kühe friedlich grasten. Alles in allem war es ein friedliches Bild, was auf den ersten Blick gar nicht zu dem Krimi passen wollte, der sich in diesem Tal abspielen sollte.
"Siehst du die beiden Höfe dahinten?" Mit dem Finger machte der Hayabusa seine Kollegin auf zwei Bauernhöfe aufmerksam, nachdem er eingehend die Karte des Reiches studiert hatte. Diese beiden Bauernhöfe waren nämlich keineswegs die einzigen auf dieser Ebene. Zahlreiche Höfe unterschiedlichster Art waren zu erkennen und auch wenn Aryane nicht so viele Details wie der Hayabusa erkennen konnte, war die Einzigartigkeit jedes Hofes schon zu erkennen.
Die beiden Höfe auf die der Hayabusa nun zeigte waren für Bauernhof Verhältnisse nur einen Katzensprung auseinander, ein weiteres Indiz dafür, dass es sich dabei um die Höfe von Hiro und Basu handelte. Ihre Reise war also zu Ende. Jetzt fing die Detektivarbeit an.

tbc: Östliches Hochland - Die Weiden des Reiches
 
Zuletzt bearbeitet:

Hayabusa Ray

Chuunin
Beiträge
341
Alter
16
Größe
1,72m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Missionsstart - Piratenschatz
Vor einer Stunde - Verwaltungsbüro 101 - Plattform 1

"Ihr wollt die beiden tatsächlich zusammen auf diese Mission schicken?" Zweifelnd zog Rika die beiden Augenbrauen hoch. Erst seit kurzem war Rika in diese Abteilung versetzt worden und natürlich hatte sie sich noch nicht in sämtliche Shinobi-Akten der Missionsverwaltung eingearbeitete, aber die Akten von Hayabusa Ray und Tetsuya Daisuke hatte sie schon gelesen. Beide waren erfahrene Chuunin, hatten einige Missionen absolviert und waren auch schon mit Shinobi aus Shirogakure in Kontakt gekommen. Bisher hatten sie zumindest noch nicht für völliges Chaos gesorgt. Trotzdem, wenn sie in die Augen des Falkenblutträger schaute, der auf dem Foto noch dazu dieses raubtierhafte Lächeln zeigte, wurde ihr ganz unwohl. Diesem Typen konnte man nicht trauen, er war ein Hayabusa und die waren doch unzuverlässig. Und was den anderen anging. Natürlich war er stark und widerstandsfähig, aber sie hatte ein ungutes Gefühl ihm diesen unberechenbaren Rotschopf vor die Nase zu setzen. In der Akte stand irgendetwas vermerkt von Unberechenbarkeit, wenn er wütend gemacht wird. Keine Ahnung was das bedeutete, aber was wäre, wenn der Falkenjunge ihn reizen würde. Dann würde der Weißschopf in die Luft gehen und dann, nicht auszumalen. "Ja Rika, genau die beiden und Hayabusa Ray wird sie anführen. Er kann das. Er hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er auf Fraktionsübergreifendes Händchen ein gutes Händchen hat." Tira setzte sich hinter ihren Schreibtisch, schlug die Beine übereinander und fokussierte die Braunhaarige, die immer noch skeptisch schien. "Die beiden werden gut miteinander zurecht kommen und außerdem hoffe ich, dass der Falkenjunge einiges von der Empathie des Tetsuya lernen kann. Außerdem haben wir gerade nicht viel Auswahl. Diese beiden sind hier, sie sind starke Kämpfer und bei dieser Mission können wir keine Anfänger schicken. Wer weiß, was sie dort alles erwartet. Sicherlich wird Shiro ein Team schicken, aber solche Gelegenheiten ziehen Schmeißfliegen an wie Licht Motten."

Gegenwart - Hayabusa-Anwesen - Plattform 4

Heute stand für Ray eine weitere Übung im Bogenschießen mit der Kranichprinzessin an. Jetzt wo er Chuunin war, hatte er das Privileg bekommen mit Akaya zu trainieren. Egal um welchen Bogen es sich handelte, sie war eine Meisterin darin. Sie traf ein Münze im Flug, konnte einem Eichhörnchens auf 100m Entfernung die Nuss aus den Klauen schießen und hatte sich voll und ganz dem Vervollkommnen ihrer Bogenkunst gewidmet. Ray mochte die blondhaarige Kunoichi mit ihren kurzen Haaren und dem spitzbübischen Lächeln. Aber sie war auch eine strenge Lehrerin und sah jede Unsauberkeit in der Ausführung seiner Schüsse. Das war in Bezug auf Ray ganz besonders wichtig, denn die Kombination seines Bogenschießen mit den wilden, akrobatischen Bewegungen, die er im Kampf vollführte, hatte dazu geführt, dass sich eine gewisse Nachlässigkeit in seinen Schüssen eingeschlichen hatte. Kurzum er war viel zu hastig im abschießen seiner Pfeile.
"Sehne spannen, Ziel anvisieren und halten." Pflichtbewusst spannte der Rotschopf die Sehne und atmete tief ein und aus, während Akaya seine Haltung begutachtete. "Kopf gerade, Ellbogen weiter nach oben." korrigierte sie die kleinen Haltungsfehler, während Ray den schweren Langbogen mit ganzer Kraft spannte. Bald schon begannen seine Muskeln zu zittern und kurz darauf konnte er nicht anders, als den Pfeil loszulassen, der natürlich nicht sein Ziel traf. Akaya grinste. "Die haben ein bisschen mehr Power als dein kleiner Attentatsbogen was?" meinte sie schelmisch und wollte ihren Schützling schon gleich wieder zum erneuten Spannen des Bogens auffordern, als die Tür zum Trainingssaal mit einem lauten Krachen aufgeschlagen wurde. Ein missbilligender Blick schoß von der blonden Hayabusa zur Tür, doch bevor sie auch nur ein Wort sagen konnte, war der Eilbote schon am sprechen. Diese Boten das Wort abzuschneiden war beinahe unmöglich, immerhin mussten sie tagtäglich die dringendsten Nachrichten liefern und hatten nur selten Zeit für Höflichkeiten oder Etikette. "Eine Nachricht für Hayabusa Ray. Er soll sich unverzüglich am Hafen einfinden und dort die MSS Triumpha besteigen. Er und Tetsuya Daisuke haben eine Mission zu erfüllen. Ray hat die Leitung, alles weitere werden die beiden an Bord der MSS Triumpha erfahren." Immer noch ein wenig überrascht, ein durchaus ungewöhnlicher Zustand für den Rotschopf, blickte er zu dem Eilboten, der offensichtlich nichts weiter zu sagen oder abzuliefern hatte. Eine Sekunde verging, dann eine zweite und gerade als die dritte anzubrechen begann, ergriff der Bote wieder das Wort, wobei er diesmal den Hayabusa mit eisernem Blick fokussiert. "Habe ich mich etwa nicht klar ausgedrückt. Hayabusa Ray hat sich unverzüglich auf der MSS Triumpha einzufinden. Worauf wartet er noch?" Dabei schossen die Worte des Eilbotens so scharf durch den Trainingssaal, wie die Pfeile, die hier normalerweise flogen. "Ray, wir verschieben das Training, du musst gehen." Akaya hatte ihre scharfe Erwiderung auf das unbefugte Eindringen des Eilbotens vergessen. Das hier hörte sich dringend an und wenn die Hayabusa ihren guten Ruf behalten bzw. verbessern wollte, dann war das Ablehnen dieser Mission keine Option. Auch der Falkenjunge hatte sich gefangen und sein übliches Grinsen zeigte sich. Das versprach spaßig zu werden. "Dann also auf zum Hafen." Ray schnappte sich seinen Attentatsbogen, band sich seinen Pfeilköcher auf den Rücken und sprintete geradewegs aus der Trainingshalle, allerdings aus dem Gartenausgang. "Zum Fahrstuhl geht es aber dort entlang." protestierte der Bote, doch den hörte der ungestüme Rotschopf schon gar nicht mehr, sodass Akaya für ihn antworten musste. "Sie haben doch selbst gesagt es ist dringen. Also wird Ray geradewegs von der Plattform springen." "Von der Plattform springen?" Jetzt war der Bote für einen Moment verdutzt. "Natürlich doch, wissen Sie, wir Hayabusa haben nicht umsonst eine Verbindung mit gewissen Vogelarten." erwiderte die Bogenschützin und schenkte ihm nun ihre Version des raytypischen Raubvogelgrinsen.

Tatsächlich war der Rotschopf geradewegs von der Plattform gesprungen, hatte die Arme eng an den Körper gelegt und schoß wie ein Falke im Sturzflug geradewegs auf das Hafengebiet zu. Die MSS Triumpha war ihm, wie jedem anderen erfahrenen Shinobi ein Begriff. Es handelte sich dabei um ein spezielles Bergungsschiff, welches vor allem auf den Missionen zum Einsatz kam, die besondere Schnelligkeit erfordern. Zusammen mit einigen anderen Schiffen war sein einziger Zweck der Shinobi schnellstmöglich zu ihren Einsatzorten zu bringen. Das allein unterstrich die Dringlichkeit dieser Mission, denn für normale Missionen wurden diese Schiffe ganz sicher nicht eingesetzt. Adrenalin rauschte durch die Blutbahnen des Falkenjungen und das lag nicht nur an dem halsbrecherischen Sturz von der Plattform. Eine neue Mission und noch dazu solch eine dringliche. Das versprach ein Abenteuer zu werden. Er war schon eine ganze Weile nicht mehr auf einer Mission des Dorfes außerhalb von Soragakure gewesen. Kurz sprangen seine Gedanken zu seinem Partner, Tetsuya Daisuke hatte er erst vor kurzem bei einem Job kennengelernt. Es war ein Hüne mit einem gigantischen Zweihänder und ebenfalls Chuunin, was darauf schließen ließ, dass er einiges auf dem Kasten hatte. Da stellte sich nur die Frage, wieso Ray, der sicherlich der unerfahrenere der beiden als Leiter ausgewählt worden war. Doch mittlerweile hatte der Rotschopf gelernt, dass bei der Vergabe von Missionsleitung mehr Faktoren in Betracht gezogen wurden, als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Von daher dachte er nicht weiter drüber nach.
Als er sich dem Boden näherte, aktivierte er den Gleitflug des Hayabusa-Clans (Fuuton:Suberu hikou) und landete sicher direkt auf der Kommandobrücke der MSS Triumpha. "Hayabusa Ray meldet sich zum Dienst." "Sehr schön. Keine schlechte Geschwindigkeit. Wir haben den Funkspruch zum Auslaufen erst vor wenigen Minuten erhalten." erwiderte der bärtige Kapitän, der so unbeeindruckt von den Flugkünsten des Chuunins vor ihm war, dass er sie nicht mal erwähnte. Andererseits war das auch nicht weiter verwunderlich, denn sehr wahrscheinlich war Ray nicht der erste, der auf so spektakuläre Art und Weise auf diesem Schiff landete. "Du kannst du dich gleich mal an Mariko, unserem Funker wenden. Der hat weitere Informationen von den Bürokraten. Dein Partner dürfte hoffentlich auch jeden Moment aufkreuzen. Vorstellungsrunde machen wir später." Und damit bedeutete der Kapitän zu einem jungen Mann mit schwarzgelocktem Haar, der vor dem Funkempfänger des Schiffes saß und sich nun an den Shinobi wandte.

@Tetsuya Daisuke
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
Beiträge
1.326
Alter
22 Jahre
Größe
1,96m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
Link
Es war schon eine Weile her, dass Daisuke zu einer Mission aufgebrochen war. Vor kurzem hatte der Chuunin erst einen Job hinter sich gebracht und nun stand bereits die nächste Aufgabe vor der Tür. Seine Schonzeit nach dem Familienzuwachs hatte an diesem Punkt wohl endgültig ein Ende. Ehrlich gesagt, störte es ihn gar nicht wirklich. Der Tetsuya war ein geborener Krieger. Auch wenn man es hinter dem ehemals winzigen und schwächlichen Jungen nicht vermutet hatte, hatten sein eiserner Wille und hartes Training ihn zu einem guten Shinobi gemacht und nun liebte er diesen Job. Mit einem etwas anderen Gefühl ging er an Missionen heran, aber trotz all den Jahren, die er nun im Geschäft war, sorgte die Information darüber, dass er einem Auftrag zugeteilt wurde, schon noch für eine gewisse Aufregung!

Als also der Eilbote am Tor des Anwesens die Klingel betätigt hatte, regte der Chuunin sich erst einmal gar nicht. Immerhin rechnete er nicht mit Besuch und auch sonst nicht mit irgendwelchen Vorkommnissen. Dann aber trat seine Freundin an ihn heran und wies ihn darauf hin, dass jemand für ihn an der Tür war. Sofort drückte er seine Tochter in ihre Arme und eilte schon dahin. Ein Auftrag, mit dem er nicht gerechnet hatte! Man sagte ihm, dass Eile von Nöten war. Er sollte sich in die Spur machen und zum Hafen aufbrechen, wo ihn ein Schiff erwartete, damit ein neues Abenteuer startete! Wenn man den Chuunin so sah, wirkte er vielleicht nicht wirklich wie ein Shinobi seines Ranges. Schließlich hatte er ja nicht mit dem spontanen Auftrag gerechnet! Zerzaustes Haar, eine Jogginghose und an seinem schlabbrigen Shirt war der Abdruck von der Rotznase seiner Tochter zu erkennen. „Ich mache mich sofort bereit!“, versprach er dem Boten, der sofort wieder seines Weges ging und noch im Umdrehen erschien ein vorfreudiges Lächeln auf den Lippen des Tetsuya. Ein ungeahntes Abenteuer! Die Spannung war in seinem Gesicht abzulesen!

Nur wenige Minuten später war der Chuunin bereit. Er trug angemessene Arbeitskleidung, mit der man auch kämpfen konnte und auf dem Rücken war der große Zweihänder befestigt, der sein stetiger Begleiter geworden war. Seine Haare noch ein letztes Mal im Spiegel richtend, hörte er sich das Gemecker seiner Freundin an, die ihn mal wieder warnte nicht leichtsinnig zu sein und verantwortungsbewusst und blablabla… Dinge, die man nicht hören wollte, wenn ein Abenteuer vor der Tür stand! Nur weil sie einen höheren Rang hatte, bildete sie sich manchmal ein ihn zurechtweisen zu müssen. Pff. Da stand er drüber! Bevor er ging, gab es dennoch Abschiedsküsschen für beide Damen des Hauses. Er war ja doch softer als er aussah …

Doch kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen, breitete sich wieder dieses vorfreudige, beinahe überhebliche Grinsen auf seinen Lippen aus. In Windeseile rannte der Chuunin so schneller nur konnte los und quetschte sich an den Leuten vorbei zum Fahrstuhl, der ihn auf das Hafenniveau herabbringen konnte. Die Beschwerden der Menschen, an denen er sich vorbeidrängte, tat er mit einem Deut auf sein Stirnband ab, welches das Symbol seiner Heimat zierte. Er war hier wichtig, ok?! Ein wenig enttäuschend war dann die öde, viel zu langsame Fahrt nach unten, die ihm etwas den Wind aus den Segeln nahm. Schmollend blickte er zum Hafen. Die Vorfreude kitzelte in seinen Fingern und er musste hier stehen und warten. Nervös und ungeduldig tippte er mit der Fußspitze auf den Boden des Fahrstuhls. Das Metall klackerte leicht unter der Berührung. Genervte Blicke einer Frau trafen ihn. Er hätte sie beinahe zurückgeworfen! Irgendetwas musste er sich überlegen um diese blöden Fahrten zu umgehen!

Unten angekommen, drängte er sich mal wieder nach vorn und rannte zu dem Boot. Was hatte er gleich gesagt? MS wie noch mal? Fuck. Daisuke konnte vieles gut, aber sein Gedächtnis war zweifelsohne nicht das allerbeste. Seine türkisfarbenen Augen wanderten hektisch über all die Schiffe und deren Titel. Wer nannte ein Boot bitte „Den fliegenden Harald“? Aber gut. Geschmackssache. Dafür hatte er keine Zeit! Als er dann endlich von der MS Triumpa las, ging ihm ein Licht auf. Das! Das war es! Eilig rannte er also wieder los und in seiner Aufregung nahm er nicht den mühseligen Weg über die Laufplanke des Schiffes, sondern nutzte den Schwung, den er durch das Rennen hatte und sprang mit beiden Beinen so ab, dass er das Stück tatsächlich nach oben hopste und mit beiden Beinen und ausgestreckten Armen an Bord landete. Hah! Ein skeptischer Hafenarbeiter, der gerade irgendein Seil einrollte, warf Daisuke einen sonderlichen blick mit hochgezogener Braue zu. „Bist der andere Shinobi, eh?“ Der Andere?! Er war nicht der Erste?! Verdammt! Gut. Er war ja hier auch nicht der Teamleiter. Ray sollte schon zeigen was er drauf hatte, wenn er diese Mission nicht nur dieses Mal bereits als Chuunin, sondern als Teamleiter antrat! Ähnlich wie dem Rotschopf war ihm nicht ganz klar warum diese Entscheidung so getroffen wurde, aber ihm sollte es recht sein. So konnten sie Beide vielleicht etwas dazulernen! Der Schiffsmann wies ihn jedenfalls darauf hin wo der Kapitän war und Daisuke bedankte sich. Nachdem er sich also auch bei dem Kapitän vorgestellt hatte, verwies jener ihn ebenfalls an den Funker, bei dem er auch den unverkennbaren Rotschopf erblickte. Die kräftige Hand des Chuunin wurde zügig auf der Schulter des Jungen platziert und mit einem strahlenden, vorfreudigen Grinsen grüßte er den heutigen Leiter der Mission: „Moin Ray! Freut mich dich wiederzusehen!“ Nun konnten sie durchstarten, oder?

 

Hayabusa Ray

Chuunin
Beiträge
341
Alter
16
Größe
1,72m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
"Die Freude ist ganz meinerseits." grinste Ray, als er die kräftige Hand auf seine Schulter spürte. Zwar kannte er den anderen Chuunin noch nicht sonderlich gut, aber die Zusammenarbeit auf dem bisher einzigen Job, den sei gemeinsam bewältigen mussten verlief reibungslos. Eben weil er ihn kannte, vermied er diesmal auch dem anderen die Hand zu geben, sondern nickte lediglich leicht mit dem Kopf zur Begrüßung. Noch wusste er kaum etwas von den Fähigkeiten des Weißschopfs, körperlich stark, sicherlich nicht unbegabt mit dem riesigen und sehr cool aussehendem Zweihänder auf seinem Rücken, das waren die einzigen Dinge, die er wusste. Zwar hätte er sein Chakra lesen können, aber für den Moment kam ihm diese Option nicht in den Sinn. Er mochte den Weißschopf, er war kein gerissener Manipulator und wahrscheinlich auch kein Genjutsuka und damit vertrauenswürdig. Außerdem war er hilfsbereit und konnte zupacken. Ja, es hätte ihn deutlich schlimmer treffen können mit seinem ersten Missionskommando als Chuunin.

"Käpitän, wir sind vollständig, also können wir direkt loslegen. Und stört es Sie, wenn ich die Missionsinformationen hier auf der Brücke für alle zusammenfasse?" wandte er sich an den Bärtigen Seemann. "Was glaubst du wohl, was ich hier mache Bürschchen. Die Segel sind schon gesetzt, die Leinen gelöst und wie ich gerade sehe ist der Rest der Crew auch an Bord." brummte er zurück, gab seinem Steuermann noch einige Befehle und wand sich dann den beiden Shinobi zu, während das gesamte Schiff in hektischem Treiben versank. Seile wurden gelöst und neu gebunden, Segel entrollt und langsam begann sich die MS Triumpha aus dem Hafen zu bewegen. "Mein Name ist übrigens Kiriko." grinste der Mann mit dem dichten, schwarzen Seemannsbart. Irgendwie war es ironisch. Ray war gerade zwischen zwei äußerst hünenhaften Männern und doch war ausgerechnet der etwas schmächtige Bogenschütze derjenige, der im Moment das Kommando hatte. Er war der jüngste und unerfahrenste und doch sollte er hier Befehle geben. Das passte irgendwie nicht zusammen. Aber so war nun mal die Entscheidung der Dorfverwaltung, also streckte Ray den Rücken durch und begann seine Ansprach. "Also gleich mal vorweg, ich habe keine Lust euch herumzukommandieren und auch wenn die Dorfverwaltung mir die Missionsleitung übertragen hat, werde ich hier nicht einen auf Boss machen. Wenn wir erfolgreich sein wollen, müssen wir zusammenarbeiten und unsere Stärken nutzen. Käpten, ich werde ihnen also kein bisschen in die Überfahrt reinquatschen. Mariko kennt die Koordinaten wo wir schnellstmöglich hinmüssen. Solange wir nicht am Zielort sind, haben sie das Kommando und wir werden sie nach unseren Kräften bestmöglich unterstützen." fing Ray an. Natürlich entging dem empathisch nicht sonderlich feinfühligem Jungen das im Bart versteckte Lächeln sowie das listige Funkeln in den Augen von Kiriko. Ray ahnte es vielleicht nicht, aber zumindest bei dem Seemann hatte er mit dieser Ansprache genau den richtigen Ton getroffen. Denn wenn es eine Sache gab, die Kiriko auf den Tod nicht leiden konnte, waren es Shinobi, die glaubten nur weil sie irgendeine Missionsleitung inne hatten, ihm sagen zu können, wie er sein Schiff am besten zu steuern hatte. Ob diese Sätze beim Weißschopf ebenso gut ankamen?
"Was unsere Mission betrifft, handelt es sich um folgendes: Es wurde die Überreste einer ehemaligen Piratenfestung gesichtet, die noch nicht gesunken ist. Sie ist, soweit unsere Quellen wissen, verlassen. Das bedeutet es besteht die Chance auf jede Menge Schätze. Allerdings ist anzunehmen, dass wir nicht die einzigen sind, die diese Festung entdeckt haben. Möglicherweise bekommen wir Besuch. Sobald wir dort sind, werde ich die Region scannen, dann wissen wir, mit wem wir es zu tun haben und wie gefährlich diese Gegner sind." damit spielte Ray auf seine Sensorikfähigkeiten an, ohne weiter ins Detail zu gehen. Zumindest Kiriko schien sich über seine Formulierung nicht zu wundern, doch da er schon in etlichen Ninjamissionen den Bringdienst gespielt hatte, war das auch nicht sonderlich verwunderlich. "Daisuke, ich habe keine Lust den Babysitter für dich zu spielen oder dir detaillierte Anweisungen zu geben, wie wir vorzugehen haben." Einmal in Fahrt sprach Ray geradewegs das aus, was er dachte, ganz egal, wie das bei dem Weißschopf ankam. "Diese Mission erfordert natürlich, dass wir zusammenarbeiten, aber unter Umständen werden wir uns aufteilen, damit wir die Schiffe schneller durchsuchen können. Da brauche ich dich dann als eigenständigen Denker." War der letzte Satz gerade eine Unterstellung oder sogar Beleidigung. Unter Umständen konnte er tatsächlich so verstanden werden, aber zumindest im Kopf des Rotschopfes waren keinerlei Hintergedanken, als er diese Worte aussprach. Er meinte es so, wie er es sagte. Sie waren in diesem Fall eine schnelle Einsatztruppe, wahrscheinlich beide in der Lage es mit mehreren Feinden aufzunehmen, sollte es zu einem Kampf kommen. Bei dieser Mission war Schnelligkeit geboten und dementsprechend waren ellenlange Absprachen, wie am besten vorzugehen war, eher kontraproduktiv. Ehe Ray aber noch weiter reden konnte, brach Kiriko in ein schallendes Gelächter aus und klopfte dem Rotschopf so kräftig auf den Rücken, dass dieser nach vorne stolperte. "Ich mag dich, du Landratte." Ein breites Grinsen war in seinem Gesicht und als er den verwirrten Blick des Hayabusa auffing, fügte er nur hinzu. "Du hast Mumm in den Knochen und kommst direkt zum Punkt." Dann wechselte er das Thema. "Wenn du also eigenständiges Denken forderst, dann will ich jetzt von euch beiden wissen, mit wem ich es hier zu tun habe. Also, was habt ihr drauf. Ray an deinen Augen sehe ich, dass du ein Hayabusa bist, darüber hinaus hast du deine Sensor-Fähigkeiten selbst erwähnt. Dem Bogen nach zu urteilen bist du ein Fernkämpfer und deinem Auftritt auf dem Schiff nach zu urteilen würde ich raten dein Element ist das Fuuton, richtig?" Jetzt war es Ray der ein wenig verblüfft zurück starrte und erneut ein verschmitztes Grinsen des bärtigen Hünen erntete. "Ich habe mehr von euch Shinobi hin und her transportiert, als du zählen kannst. Ich kenn mich ein wenig aus." meinte er und zwinkerte dem jungen Missionsleiter zu. "Ich habe also Recht oder?" "Ganz genau." fand der Hayabusa seine Sprache wieder. "Da gibt es eigentlich nicht wirklich etwas hinzuzufügen. Hayabusa, Späher, Sensorik, Fuuton-Nutzer und Fernkämpfer." Das er auch im Nahkampf über einige Fähigkeiten verfügte, verschwieg er unbewusst. War doch auch logisch, dass er im Nahkampf nicht hilflos war oder etwa nicht?
"Was ist mit dir Daisuke?" wandte sich der Käpten nun zu dem dritten auf der Brücke und auch Ray war neugierig, was der Weißschopf von sich preisgeben würde.
@Tetsuya Daisuke
 
Zuletzt bearbeitet:

Tetsuya Daisuke

Chuunin
Beiträge
1.326
Alter
22 Jahre
Größe
1,96m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
Link
Relativ entspannt ging der Tetsuya die heutige Mission an. Schließlich hatte sie mehrere Vorteile, mit denen er zwar nicht gerechnet hatte, die er aber tatsächlich begrüßte. Beispielsweise musste er diese Mission nicht anführen, was zwar nicht bedeutete, dass er sich dadurch weniger Mühe geben würde, doch es nahm ihm schon ein bisschen Druck ab. Außerdem mochte der Chuunin die Zeit auf der See. Als waschechter Kirinin war das total sein Ding! Ein wenig Action, eine Auszeit vom einfachen Familienleben… Alles in allem kam ihm das hier zu perfekt vor!

An Bord angekommen, grüßte er zuallererst den Teamleiter und dann den Kapitän. Ein alter Herr mit massivem Bart, der dem riesigen Tetsuya gerade abschätzige Blicke bei der Musterung mit seinen müden Augen zuwarf. Ob er wütend darüber war, dass er den anderen Chuunin vor ihm gegrüßt hatte. „Moin, Kapitän! Ich bin Tetsuya Daisuke, freut mich!“, grüßte er also den Anführer der Segelmannschaft, der sich nun sogar zu einem Lächeln durchringen und ihn ebenfalls grüßen konnte. Schon hatte er dem alten Seebären die Hand entgegengestreckt und sein fester Händedruck wurde sogar erwidert. Dieser Kapitän hatte doch was! Doch bevor sie in Smalltalk abdriften konnten, warf Ray als Anführer des Auftrags sich ins Rennen und fragte, ob sie loslegen konnten. Das schien dem Kapitän dann doch etwas sauer aufzustoßen. War vielleicht auch etwas ungewohnt sich von einem so jungen Mann leiten zu lassen, oder?
Der schmächtige Rotschopf ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Er schien seine neue Position sehr ernst zu nehmen und ergriff direkt wieder das Wort. Soso… Ray wollte also nicht einen auf Boss machen? Ein klein wenig hatte es für einen Moment so gewirkt, aber vermutlich hatte er sich nur etwas Respekt und Gehör verschaffen wollen. Daisuke war niemand, der jemandem so etwas übelnahm. Vielleicht spielte auch ein klein wenig Nervosität mit, wenn man von jetzt auf gleich nicht nur Chuunin, sondern auch ein Teamleiter war. Zusammenarbeiten, gemeinsam die eigenen Stärken nutzen und verbinden. Er schien eine ganz passende Vorstellung von seiner neuen Rolle zu haben. Auch dem zuvor noch mürrischen Kapitän räumte er seinen Freiraum und seine Entscheidungsfähigkeit ein. Daisuke bemerkte ebenfalls, dass er bei dem alten Seebären damit wohl etwas gepunktet hatte. Nun, sich von Shinobi, deren Profession ganz sicher nicht die Reise übers Meer war, reinreden zu lassen, war vermutlich für einen Mann seiner Position nicht die angenehmste Vorstellung. Als jedoch sein eigener Name fiel, lauschte der Weißhaarige noch mehr auf. Babysitter? Die Augenbrauen des Hünen wanderten überrascht nach oben. Es war schon ironisch, dass er gerade dem Vater eines zweijährigen Mädchens klarmachte, dass er nicht dessen Babysitter sein wollte. Genau das wollte Daisuke auch nicht sein – und schon ja kein Riesenbaby. Schweigsam verschränkte der riesengroße Weißhaarige die Arme vor der Brust und lauschte dem jungen Mann bis zum Schluss zu. Daisuke vornehmlich als Denker einzuplanen, war vielleicht eine Idee, die man hätte hinterfragen können. Das Gehirn dieser Unternehmung würde er wohl kaum werden, aber er konnte zumindest taktisch ganz gut mithalten.

Noch bevor der ältere Chuunin etwas zu den Worten seines Kollegen hatte sagen können, war der alte Kapitän ihm schon zuvorgekommen. Nach einem kräftigen Klapps auf den Rücken erklärte er, dass er die Landratte nicht übel fand. Seine Einschätzung von dem Jungen traf den Nagel auf den Kopf. Er war also neben den Fähigkeiten seines Clans mit guten Augen, Wind- und Fernkampftechniken sowie der Sensorik ausgestattet. Das war tatsächlich ein ganz gutes Gegenstück zu dem Tetsuya. Jener nickte aufmerksam. Als der Kapitän sich dann dem Weißhaarigen zuwandte und meinte, wie es bei ihm aussähe, schob der Chuunin die Hände in seine Hosentaschen. „Wie jetzt? Keine supercoole Analyse von mir?“, empörte er sich und grinste den alten Herrn an, der darüber lachen musste. „Dass du ein Kraftprotz bist, steht auf dem Zahnstocher auf deinem Rücken geschrieben, Junge.“ Daisuke lachte auf. Okay. Da lag er nicht daneben. Der Chuunin fuhr sich mit einer Hand grinsend durch den weißen Haarschopf und fokussierte die Beiden mit seinen türkisfarbenen Augen. „Okay, das ist vielleicht zu einfach. Ich bin hauptsächlich Taijutsuka, sehr stark und widerstandsfähig, aber auch keine lahme Schnecke. Kämpfe mit Waffen oder eben ohne im Nahkampf. Kann aber auch eine Ninjutsu mit dem Katonelement.“ Der Kapitän wirkte von letztem überrascht. „Feuer, eh? Ich dachte du wärst eher ein Erdtyp.“ Das lag tatsächlich in seinen Genen. Das konnte er wohl nicht verschweigen. Ein Zucken mit den Achseln folgte und er blickte zu dem Hayabusa. Mit dem hatte er noch eine Rechnung offen…

Während der Kapitän sich für den Moment darum kümmerte, dass das Boot in Fahrt kam, rückte der Chuunin etwas an den Jungen heran und legte seinen Arm um dessen Schulter, bevor er ihn mit einem etwas schwer zu deutenden Blick von oben herab anblickte. „Babysitter, eh?“, fragte er mit kritischem Ton, doch lange hielt er das nicht aus, bevor er prustete und losließ, um den Jungen scherzhaft vor die Schulter zu boxen – selbst das zwiebelte bei dem Chuunin wohl etwas. Der Junge hatte Glück, dass er es mit Daisuke zu tun hatte, der da recht locker blieb. Woanders wäre er mit diesen Worten wohl angeeckt. „Gut gebrüllt, Löwe. Gibt aber keinen Grund so angespannt zu sein. Ich hab zwar nicht die Weisheit meiner Vorfahren geerbt, aber ich bin auf deiner Seite und du kannst dich auf mich verlassen, Boss.“ Mit einem frechen Grinsen wandte er sich von dem Jungen wieder ab und schob sich hinüber zum Kapitän. „Yo, Kiriko, gibt’s was zu tun für Landratten an Bord?“ Der Kapitän lachte über die Wortwahl des Chuunin. Offensichtlich wollte Daisuke gleich mal das in Angriff nehmen, was der Jüngere vorgeschlagen hatte: Einander helfen, Hand in Hand arbeiten und seine eigenen Stärken einbringen. „Die See ist etwas stürmisch, Junge. Mit deiner Kraft kannst du sicher an Deck mit den Segeln helfen, oder?“ Begeistert strahlte der Chuunin den alten Herrn an und verabschiedete sich hastig mit einem Winken von den Anwesenden. Oben an Deck gab es sicher etwas zu tun für jemanden mit viel Muskelkraft – und wenn man ehrlich war, dann wusste man auch, dass Daisuke damit nicht sparsam war. Selbstdarstellung war neben Altruismus eine seiner größten Schwächen…

 

Hayabusa Ray

Chuunin
Beiträge
341
Alter
16
Größe
1,72m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Es wäre übertrieben zu sagen, dass Ray sich zwischen diesen beiden Hünen wohl gefühlt hätte. Beide hätten wahrscheinlich mit Leichtigkeit gegen den schmächtigen Jungen im Armdrücken gewonnen und beide waren allein von ihrer Gestalt her Respektspersonen, die mehr oder weniger eine natürliche Autorität. Von daher konnte sich der Falkenjunge wirklich, wirklich glücklich schätzen, dass diese beiden mit ihm kooperierten und ihm seine Ansprache nicht im geringsten übel nahmen. Die subtilen Reaktionen, wie das Arme verschränken des Weißhaarigen, die hochgezogenen Augenbrauen des Kapitäns und ähnliches nahm das scharfe Auge zwar wahr, aber konnte das Gehirn dahinter sie nicht wirklich verarbeiten.

Ray war erstmal froh, dass er eine kleine Atempause bekam, als der Kapitän sich dem anderen Chuunin zu wand. Fast schon erschrocken stellte er fest, wie schwer sich seine Schultern anfühlten. Es war als ob dort eine imaginäre Last lag. Für einen Moment irritierte ihn das so sehr, dass er nur am Rande die Dinge mitbekam, die Tetsuya von sich gab. Lediglich Stichpunkte wie stark, widerstandsfähig, Nahkampf und Katon drangen zu ihm durch. Letzteres war das einzig wirklich überraschende. Die Reaktion des bärtigen Seemanns hingegen bekam er nicht wirklich mit, den seine Gedanken waren nach innen auf die imaginäre Last seiner Schultern gerichtet. Konnte das die viel gerühmte Last der Verantwortung sein? Aber wenn dem so war, wieso wirkte sie plötzlich so massiv, beinahe schon lähmend. Er war doch schon einige Male Leiter gewesen, hatte mit Kaya eine Band beschützt, hatte einen Bauernstreit gelöst, gut letztere hatte sich mehr oder weniger selbst gelöst, aber trotzdem. Doch noch ehe er weiter darüber nachgrübeln konnte, legte sich ein kräftiger Arm um seine Schultern und der Weißschopf blickte ihm direkt in die Augen. Normalerweise war es eher Ray, der mit seinen schwarzen Raubvogelaugen sein Gegenüber verunsicherte, aber diesmal war er leicht verunsichert. Die ganze Situation war doch eine ziemlich große Nummer, vielleicht sogar zu groß für ihn. Er wollte schon zu einer Antwort auf die kritische Nachfrage ansetzen, da prustete der andere Chuunin los und boxte ihm heftig in die Schulter. Autsch, das tat weh und beinahe hätte sich Ray mit schmerzverzerrtem Gesicht die Schulter gerieben. Vielleicht sollte er sich doch mal um seinen körperlichen Widerstand kümmern, anstatt Chakrakontrolle, Geschick und Geschwindigkeit noch mehr zu erhöhen. "... aber ich bin auf deiner Seite und du kannst dich auf mich verlassen, Boss." hörte er noch die letzten Worte, bevor sich Tetsuya mit einem Grinsen abwand. In diesem Moment flutete eine sanfte Welle den Körper des Hayabusa. Die schwere Last auf seinen Schultern wurde quasi weggespült, die kleinen Sorgenfalten in seinem Gesicht glätteten sich und wie von selbst kam das selbstbewusste, schelmische Lächeln zurück. Wahrscheinlich realisierten weder der eine noch der andere Chuunin die Bedeutung dieser Worte, aber es waren die viel gerühmten Worte zur genau richtigen Zeit. Ein Riesenstein entfernte sich vom Rotschopf und es fühlte sich an, als ob er gleich 10cm größer war, nicht, dass das irgendjemandem auffallen würde, selbst wenn dieses Wachstum real gewesen wäre. Sämtliche Anspannung war verflogen und Ray war wieder Ray, doch bevor er seinem Retter danken konnte, war dieser schon verschwunden und vom Kapitän zum Segeln helfen eingeteilt, eine Aufgabe, die er mit Feuereifer anging. Scheinbar genau die richtige Aufgabe für einen Muskelprotz wie ihn.

Nun war es nicht so, dass Ray keinerlei Seemannserfahrung beizutragen hatte. Als Shinobi aus Soragakure war es unvermeidlich, dass man auf die ein oder andere Seereise geschickt wurde, nichtsdestotrotz war das Segeln nicht seine größte Stärke. "Ey Boss," tönte die tiefe Stimme des Kapitäns über Deck und Ray musste grinsen. Schien so, als ob er einen neuen Spitznamen bei den beiden Hünen hatte. Irgendwie war er ein wenig stolz darauf, denn auch wenn es nicht ernstgemeint war und wahrscheinlich weder Kiriko noch Tetsuya ihn wirklich als Boss sahen, so schwang doch eine respektvolle Note mit. Auch wenn er so viel jünger war, wurde er respektiert und anerkannt. Stellte sich nur die Frage, ob diese Anerkennung allein darauf basierte, dass er bisher nichts getan oder gesagt hatte, was den beiden gegen den Strich ging. Ob sie wohl auch seine Leitung akzeptieren würden, wenn er die ein oder andere Entscheidung traf, die sie so nicht treffen würden? Das würde wohl die Zeit zeigen. "Was gibt's Käpten?" erwiderte Ray und wandte sich dem Seemann zu. "Ich brauch meine Instrumente aus dem Lager. Noch sieht das Wetter gut aus, aber sobald wir die Bucht verlassen, will ich wissen, wie der Wind steht, was der Luftdruck macht und wo der nächste Sturm ist. Also geh unter Deck und hol sie mir." "Aye,Aye!" erwiderte Ray und machte sich grinsend auf den Weg. So schnell konnte es gehen, eben noch Boss, jetzt Laufjunge. Er schüttelte den Kopf, ob Kiriko ihm absichtlich diesen Auftrag gegeben hatte, um ihn zu testen? Im Grunde war es dem Rotschopf aber auch egal, denn es machte ihm wirklich nichts aus die Sachen zu holen.

Was weder Ray noch der Kapitän vorausahnen konnte, war der Einfluss der beengte Verhältnisse unter Deck auf den Chuunin. Gut gelaunt stieg der Falkenjunge eine Ebene tiefer in den Bauch der MSS Triumpha. Hier herrschte trübes Dämmerlicht, welches durch die Ritzen im Holz fiel. Es roch nach Seewasser, Holz und auch ein bisschen moderig, was wohl ganz normal war für einen Segler dieser Größe. Neugierig schaute sich der Rotschopf um. An den Seiten hingen die Hängematten der Besatzung, ein schmaler Gang führte tiefer in die Eingeweiden des Seglers und überall standen diverse Kisten und Fässer, manche durch Seile und Tauwerk gesichert, andere so verkantet, dass sie trotz des sanften Schaukeln des Bootes sich nicht bewegten. Zugegeben war es relativ schummerig und fast schon ein wenig dunkel unter Deck, doch noch erkannten die scharfen Augen des Hayabusa alle notwendigen Details und ohne Probleme schlug er sich bis zum Heck des Schiffes durch. Im Bauch des Schiffes wurde es zwar deutlich, dass sie sich nicht mehr im Hafen befanden, aber wer ohne Probleme über Seile balancieren konnte, den brachte ein bisschen Seegang auch nicht aus dem Tritt. Schnell hatte er die gesuchte Kajüte gefunden und da sie sogar ein kleines Bullauge hatte, fiel genug Licht herein, sodass der Rotschopf die gesuchten Sachen fand. Doch in diesem Moment neigte sich das Schiff zur Seite und mit einem lauten Knallen schlug die Tür hinter dem Hayabusa zu. Schnell und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend drückte Ray die Klinke und rüttelte an der Tür, doch sie bewegte sich keinen Millimeter. Blässe machte sich um die Nasengegend des Chuunins breit und ein weiteres mal, jetzt ein wenig wilder, rüttelte er an der Tür, doch diese schien sich ganz besonders verzogen zu haben und wollte sich einfach nicht öffnen lassen. //Scheiße, was soll das denn?// schoß es Ray durch den Kopf, Panik machte sich in ihm breit und verhinderte alle weiteren vernünftigen Gedanken. Er war allein in einer engen Kajüte, die Tür abgeschlossen und das Bullauge zu klein, als dass er hinausklettern konnte. In seiner Vorstellung begannen die Wände sich zu drehen und näher zu rücken. Der Rotschopf begann schneller zu atmen und rammte die Schulter gegen die Tür. Doch entweder war er zu schwach oder aber die Tür außerordentlich stabil, jedenfalls gab sie keinen Millimeter nach. Eigentlich war die Situation überhaupt nicht bedrohlich und wenn Ray nur ein wenig nachdenken würde, dann würde er realisieren, dass er die Tür einfach nur nach innen aufziehen musste, doch die Enge des Raumes und die aufkommende Panik verhinderten jeden klaren Gedanken. Wie ein Tiger im Käfig lief der Falkenjunge auf und ab und aus seinen schnellen Atemzügen ähnelten mehr und mehr einer Hyperventilation. Keine seiner Beruhingstechniken half, es war einfach zu eng, die Wände berührten ihn ja quasi schon. "Hilfe." schrie er panisch auf, doch entweder war er zu leise gewesen oder aber keiner hatte es gehört. Vielleicht hatte ein Teil von ihm es auch gar nicht darauf angelegt wirklich gehört werden zu wollen, denn immerhin war er hier der 'Boss', der Leiter, er durfte doch keine Schwäche zeigen, wenn das bekannt war, war er die Lachnummer des gesamten Schiffes. Logisch, dass diese Gedanken nicht wirklich zu seiner Beruhigung wirkten und wie ein aufgescheuchtes Huhn rannte Ray ein weiteres Mal gegen die Tür, nur um erneut abzuprallen. Im selben Moment schwankte das Schiff, sodass der geschickte Ray tatsächlich für einen Moment das Gleichgewicht verlor, zur Seite taumelte und mit dem Kopf gegen eines der Regal stieß. Eigentlich kein schwerer Schlag, aber in Kombination mit seinem gegenwärtigen Geisteszustand genug, um ihn tatsächlich ohnmächtig auf den Boden fallen zu lassen. Jetzt war nur noch die Frage, wann wohl die anderen darauf aufmerksam wurden, dass der Falkenjunge nicht wieder auftauchte.
 

Tetsuya Daisuke

Chuunin
Beiträge
1.326
Alter
22 Jahre
Größe
1,96m
Fraktion
Sora
Dorf
Kiri
Steckbrief
Link
Daisuke hatte selten große Probleme auf einer Mission. Wenn er eine zu leiten hatte, dann machte er das mit vollem Einsatz und wenn nicht, dann war das auch okay. Manchmal musste man da ein wenig aufpassen, dass man nicht dazu neigte, jemandem das Ruder aus der Hand zu nehmen, doch heute war er ganz zuversichtlich, dass er Ray seine Erfahrungen machen ließ. Der hatte es wohl ein wenig mit der Nervosität zu tun und hatte etwas dick aufgetragen, doch der ältere Chuunin nahm sich daraufhin die Zeit einzuräumen, dass das nicht nötig war. So oder so war er auf der Seite seines Anführers, denn er war sicher, dass Ray dies nur tat, um sich Respekt zu verschaffen. Am Ende des Tages war er sicherlich kein herrischer Anführer und bereit mit Daisuke und auch dem Kapitän zusammen zu arbeiten. Deshalb war es wichtig ihm zu sagen, dass alles gut so war, wie es war und dass er ihm helfen würde. Was er dem Jungen damit für eine Last abgenommen hatte, war ihm hierbei nicht ganz klar. Er war nur froh darüber, dass sie auf diesem Wege zueinanderfanden und nicht etwa im Streit…

Jedenfalls hatte der Tetsuya vom Kapitän die Aufgabe bekommen an Deck etwas auszuhelfen. Mit seiner Muskelkraft hatte der Chuunin die Segel gut im Griff und auf die Anweisungen der Crew, die sich mit dem Segeln ja deutlich besser auskannte als er, konnte er da tatsächlich ganz nützlich sein. So nahm er sogar ein bisschen was mit. Hier und da erklärte ihm jemand wie die Winde zu nutzen waren und wie er das Segel richtig auszurichten hatte. Wenn das erledigt war, schleppte er auch ein wenig vom Schiffsinventar hin und her. Die Crew war ganz froh, dass jemand da war, dem das so viel leichter von der Hand ging als ihnen. Für ein bisschen Lob und Anerkennung fügte der Tetsuya sich doch gern! Was die Anderen in der Zeit so trieben, wusste er nicht. Er nahm an, dass der Kapitän sich mit der Führung des Bootes befasste und Ray irgendeine andere Aufgabe übernahm. Die sie Beide alt genug waren, wollte er nicht nach ihnen schauen… Als jedoch an Deck nichts mehr zu tun war, wollte er geradewegs zum Kapitän, um sich zu erkundigen, was er noch tun könnte. Kaum kam er unten an, erklärte der alte Seebär ihm, dass der Rotschopf irgendwie abhandengekommen war. Er hatte ihn geschickt, um etwas zu organisieren… aber irgendwie war er nicht zurückgekommen. „Das Boot kann ihn ja wohl kaum verschluckt haben.“, scherzte der Tetsuya und machte sich auf den Weg unter Deck. Der Boss würde ja wohl nicht schon bei der ersten Aufgabe die Arbeit schwänzen, oder?

Hier unten war es ein wenig dunkel. Im Vergleich zum Deck, wo der Wellengang noch sehr erträglich gewesen war, weil man ihn optisch abschätzen konnte, schlug es einen hier fast von den Füßen, wenn das Boot richtig ins Schwanken kam. Daisuke staunte nicht schlecht. Selbst der standhafte Hüne musste hin und wieder innehalten, um nicht aus den Latschen zu kippen. Da der Junge eine bestimmte Kajüte hatte ansteuern sollen, war davon auszugehen, dass er sich vielleicht irgendwo verirrt hatte. „Hey Ray! Bist du hier irgendwo?“, rief er in den Bauch des Schiffes hinein und bekam keine Antwort. Da wurde Daisuke ein wenig mulmig. Was wäre, wenn der Hayabusa über Bord gefallen wäre? Verdammt. Nun wurde der Weißhaarige nervös. Einen Schritt schneller bahnte er sich den Weg durch die Kajüten. Er stieß die Türen auf, lunzte hinein, doch eine ganze Weile fand er nichts… Sollte er wirklich da sein, wo er hingeschickt wurde?
Als Daisuke letztendlich am richtigen Raum ankam, schubste er wieder die Tür auf, aber irgendwie ging sie nicht direkt richtig auf. Man könnte es als weise Voraussicht oder einfach nur als Zufall bezeichnen – jedenfalls hatte der Tetsuya die Tür nicht mit Gewalt aufgeschlagen, sondern vorsichtig einen Blick hereingewagt, um dort nichts Geringeres als seinen Kollegen zu sehen, der am Boden lag. Warum er da rumlag, hinterfragte der Chuunin gar nicht lange. In seinem Kopf hatte er sofort ein Szenario zusammengesponnen. Vermutlich war er Seegang stark gewesen und Ray hatte sich gestoßen. Das musste es sein! Der Weißhaarige schnappte sich seinen Kollegen und warf ihn sich über die Schulter. Dann sammelte er die Dinge ein, die der Kapitän wollte und machte sich auf den Weg nach oben zu eben jenem. Ray legte er, beim Kapitän angekommen, auf eine Pritsche und pflanzte sich so ziemlich daneben. Während er über den schlafenden Rotschopf wachte, schob er sich sein erstes Lunchpaket auf. Wenn der Hayabusa eine Zwangspause einlegte, sollte er ihm wenigstens Gesellschaft leisten, nicht war?

 

Hayabusa Ray

Chuunin
Beiträge
341
Alter
16
Größe
1,72m
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
Link
Tatsächlich hatte das Boot den Rotschopf zwar nicht verschluckt, aber der Tetsuya ahnte wahrscheinlich nicht, wie passend der scherzhafte Vergleich war, den er gegenüber dem alten Seebär gemacht hatte. Denn in gewisser Weise war Ray tatsächlich verschluckt worden, verschluckt von seinem eigenen Bewusstsein. Ob nun ausgelöst durch den klaustrophobischen Schock, den Schlag auf den Hinterkopf oder gewisser Ereignisse in der Vergangenheit, in jedem Fall wurde die Ohnmacht des Falkenjunge begleitet von seltsamen Träumen mit einer beklemmenden, bedrückenden und düsteren Atmosphäre. Es waren keine Alpträume im klassischen Sinn, denn der Junge wurde weder von Monstern, Menschen, Naturkatastrophen oder irgendetwas anderem attackiert. Ein Experte für Träume wäre sich wahrscheinlich nicht mal sicher gewesen, ob es sich bei diesen Wahrnehmungen überhaupt um Träume handelte.

Denn in dem Moment in dem Ray die düstere Atmosphäre um ihn herum wahrnahm, wusste er, dass er gerade ausgeknockt war, aber ansonsten sah er einfach nichts. Wobei sich dieses Nicht-Sehen nicht so anfühlte, wie sich Nicht-Sehen normalerweise anfühlte. Der Falkenjunge war schon in der ein oder anderen dunklen Höhle gewesen, so dunkel, dass er seine Hand vor Augen nicht sehen konnte, aber genau so fühlte sich dieser Zustand nicht an. Es fühlte sich mehr so an, als ob er einfach gar nichts sehen konnte. Einen schrecklichen Moment schoss ihm der Gedanke durch den Kopf, ob er blind war, eine unvorstellbare und grausame Vorstellung für jemanden vom Hayabusa-Clan, die sich doch so viel aus ihrem scharfen Augen machten. Ray schüttelte sich innerlich, doch dann 'sah' er wieder etwas, zumindest fühlte es sich so an wie sehen, doch das was er sah lies sich nicht anders beschreiben als mit Begriffen der Wahrnehmung. Er sah Beklemmung, Düsternis und Bedrückung ohne erklären zu können, wieso und weshalb. //Ob sich so wohl eine Ohnmacht anfühlte.// Dieser Gedanke streifte durch den Kopf des Jungen und seltsamerweise beruhigte er ihn. Das hier war sicher nicht real. In diesem Moment ertönte eine sehr vertraute Stimme. Eine Stimme, die normalerweise nur in seinem Kopf war, schien diesmal von außen zu sprechen. "Bald schon mein kleiner Falke, bald schon wird es soweit sein." Ein Kichern schien in der Stimme zu liegen und ohne nachzudenken wusste Ray, dass Bodo hinter dieser Stimme steckte. Bodo, seine Herausfordererstimme, Bodo der sich seit einiger Zeit nicht mehr gemeldet hatte, ziemlich genau seit dem Zeitpunkt, an dem Ray herausgefunden hatte, dass es sich bei Bodo um einen Falkengeist handelte, der es irgendwie geschafft hatte zu ihm Kontakt aufzunehmen. Schon wollte er antworten, etwas erwidern, als strahlendes Licht alles zu verschlingen schien und der Rotschopf mit Macht aus seiner seltsamen Ohnmacht/Träumen gerissen wurde.

"Was, wo bin ich?" Ray schnappte geradezu nach Luft, während sich sein Oberkörper kerzengerade aufrichtete und sein Blick auf holzgetäfelte Wand fiel. Verwirrung zeichnete sich deutlich in den Zügen des Rotschopfes war, der einige Sekunden brauchte, um sich zu orientieren. Während er sich mit einer Hand den Kopf hielt, wo sich eine ziemliche Beule anfing zu bilden, schaute es sich um. Er befand sich in einer Schiffskajüte, durch das Bullauge an der Wand erkannte er, dass das schaukelnde Gefühl, welches er verspürte, keine Nachwirkung seines 'Traumes' war, sondern der Tatsache geschuldet war, dass er sich auf hoher See befand. Als nächste fiel sein Blick auf den Weißschopf, der friedlich mampfend neben ihm saß und ihn jetzt lediglich mit einem fragenden Blick anschaute. In diesem Moment prasselten die Eindrücke und Erinnerungen auf den Chuunin ein, der sich kurz nach vorne krümmte, ehe er sich wieder aufrichtete und jetzt mit wesentlich klarerem Blickt die Beine von der Pritsche schwang, sodass er seinem Retter nun gegenüber saß. "Ich erinnere mich..." begann er mit seltsam trockender Stimme. "Die Mission, der Schatz den wir heben sollen, ich war unter Deck, habe keine Luft mehr gekriegt, dann die Welle und dann dieser seltsame 'Traum'." Die Betonung des letzten Wortes, machte mehr als deutlich, dass Ray an der Traumhaftigkeit des Traumes zweifelte, doch nachdem der Rotschopf sich noch ein weiteres Mal geschüttelt hatte, sprang er auch schon von der Pritsche. Er brauchte Bewegung und ehe ihn irgendwer davon abhalten konnte, sprang er ein, zweimal auf und ab, machte einige Liegestütze und streckte sich dann zur Decke und nach hinten, um seinen Rücken zu dehnen. "Ok, jetzt gehts mir wieder besser." ergriff er erneut das Wort und seine Stimme klang dabei fast wieder ganz wie der normale Ray. Jetzt erst wandte er sich mit einer leicht schuldbewussten Miene an seinen Teamkollegen. Ein Hauch von Schamesröte stieg in sein Gesicht, ein bisschen peinlich war die ganze Situation schon. "Tut mir Leid, Daisuke, ich weiß gar nicht so wirklich, was passiert ist, aber ich hab mir wohl den Kopf gestoßen und..." Ray zögerte einen Moment, denn eigentlich wollte er nicht unbedingt verraten, dass er mit engen Räumen ein Problem hatte, wenngleich das auf dieser Mission durchaus noch eine Rolle spielen könnte. Doch in diesem Moment knurrte sein Magen laut auf und Ray musste unwillkürlich lächeln. "und ich scheine einen Bärenhunger zu haben. Wie lange war ich denn weg?"

tbc: Offenes Meer
@Tetsuya Daisuke
 
Oben