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Hafenstadt Okushi

Takeshi Rai

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~Mission: Eine Tochter der Weiten~

Ist das nicht schön? Gerade erst eine Mission hinter sich und schon ging es für Rai an die nächste Mission. Dieses Mal war das Ziel eine Hafenstadt im Feuerreich. Was? Eine Hafenstadt? Richtig gehört, die heutige Show fand in einer Hafenstadt statt! Und nicht in irgendeiner dahergelaufenen Hafenstadt, nein, in der Hafenstadt Okushi! Eine weltberühmte Hafenstadt, insbesondere für die zahlreichen Etablissements und Kneipen, die sich in der Hafengegend finden lassen. Aber was treibt eine so zielstrebige und wohlgemerkt gutaussehende Truppe in solch einen verruchten Ort? Die Lösung war ganz einfach – sie wurde vorhin nicht schon angeteasert – und simpel: eine Mission! Nun gut, was war der Bestandteil dieser Mission? Vor wenigen Tagen erhielt Rai – der Leiter und amtierende Anführer – zwei Briefe. Der eine beinhaltete die Informationen zur Mission:

Seit nun gut zwei Monaten verschwinden in der Nähe des Reichs des heißen Wassers unsere Handelsschiffe. Die Besatzungen dieser Schiffe konnte man seither nicht aufspüren – nur ein paar Kleidungsstücke spülte das Meer gelegentlich an Land. In den örtlichen Kneipen erzählten sich die Matrosen Schauergeschichten über alles zerreißende Stürme und Seeungeheuer. Eine junge Dame, selbst Capitana eines Schiffes, bat uns zur Abstellung eines Teams von drei Shinobi. Dabei geht es ihr um Personen- und Güterschutz. Ihr sollt die Auftraggeberin in exakt einer Woche in der Hafenstadt Okushi treffen. Ihr Name lautet Amano Shuri und beigelegt ist ein Bild von ihr. Erfüllt diese Mission unter strengster Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit! Das Beschützen der Auftraggeberin hat höchste Priorität!

Die Dorfverwaltung

Als der Takeshi diesen Brief nochmals durchlas, begann er in seinem Rucksack nach dem Bild der Auftraggeberin zu wühlen. Nur leider fiel ihm nach schon kurzer Zeit auf, dass er das Bild wohl zu Hause vergessen hatte. Wie gemein diese Welt doch war!

Und der andere war vom Auftraggeber, die sich selbst als die Capitana eines Zweimasters ausgab:

Aye, ihr Landratten!

Seit ein paar Monaten verschwinden hier immer wieder die Schiffe. Ich will nicht, dass meines auch so endet! Deshalb halte ich es für nötig eine Art Begleitschutz der besonderen Art anzuheuern. Und das seid ihr, Arrrrr! Trefft mich in Okushi am Tag des Vollmonds. Ich werde dort im „Goldenen Löwen“ auf euch warten. Meine Crew und ich, wir sind dort immer die Stimmungsmacher – ihr werdet uns sofort finden! Wenn ihr hier seid, geb‘ ich euch ‘ne Runde aus, hicks!

Hoch – hicks – ungsvoll,

Capitana Amano Shuri

ARRRRRR!

Also das hörte sich schon ganz spannend an, oder nicht? Als Rai die freudige Nachricht hörte, dass er endlich mal ein Pirat sein durfte, da konnte er sich nicht länger halten. Sofort machte er einen Treffpunkt mit seiner Crew aus – diese bestand aus Akinawa Izuya und Fujioka Shion – um dann so schnell es ihnen nur möglich war, die Reise anzutreten. Auf der Anreise zu Okushi passierte nicht sonderlich viel, hier und da sollte man mal den örtlichen Bewohnern bei ein paar alltäglichen Dingen helfen. Das alles war nicht weiter besonders gewesen und somit erreichte der Trupp den Zielort schon früher als gedacht. Um genau zu sein, erreichten sie die Hafenstadt vier Tage vorher. Na das war ja mal ein Ding! Gut, dass sich die Crew vorm Durchschreiten der Tore schon ein wenig kennenlernen konnte, oder nicht? Naja, um ehrlich zu sein wurde dabei nicht sonderlich viel geredet. Zumindest der Familienname und die Beziehung zum Dorf wurden aufgeklärt. Über die Fähigkeiten der beiden wusste Rai noch wenig Bescheid. Aber das sollte sich jetzt, kurz vor dem Durchschreiten der Tore zur Hafenstadt, ändern: „Also, ihr zwei, was könnt ihr? Also was sind eure Fähigkeiten im Kampf? Izuya kenne ich ja, du hast Taijutsus ganz gut drauf, oder nicht? Aber von dir, Shion, weiß ich noch nichts. Erzähl mal ein wenig von dir, wir haben ja noch ein wenig Zeit bevor wir die Hafenstadt erreichen.“
 

Fujioka Shion

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Ihre erste Mission! Das war so aufregend für Shion gewesen, dass sie in der Nacht des Tages, an dem sie den Brief erhalten hatte, kaum ein Auge zu machen konnte. Dementsprechend waren am nächsten Tag - sie machten sich direkt auf nach Okushi, der Missionsleiter musste sehr motiviert sein - leichte Augenringe in ihrem Gesicht zu erkennen. Für das Mädchen war dies eine ungeheure Schande. Die erste Mission und schon machte sie solch einen schlechten Eindruck vor ihren Teamkollegen Akinawa Izuya und Takeshi Rai. Dies war ihren denen höchstwahrscheinlich schnurzpiepegal, doch die Schwarzhaarige achtete penibel auf solche Kleinigkeiten an ihrem aussehen, weswegen sie vor lauter Scham den gesamten Weg lang kaum ein Wort von sich gegeben hatte. Zudem war sie etwas eingeschüchtert dem Fakt gegenüber, dass sie mehrere Tage auf einem Schiff verbringen sollte. Die Fujioka war noch nie auf einem Boot gefahren, was durchaus neugierige Spannung in ihr weckte. Allerdings hatten Schiffe auch einen Ruf dafür, furchtbar unhygienisch zu sein, ganz zu schweigen von den schmutzigen, stinkenden Seeleuten, mit denen Shion die Mission verbringen müssen würde. Bei dem bloßen Gedanken daran lief es ihr eiskalt den Rücken herunter. Hoffentlich habe ich genug Tücher dabei. Irgendwann hatte sie sich aber dafür entschieden, sich davon abzulenken und ihre Gedanken anderweitig zu beschäftigen. Und zwar mit der Mission an sich. Ihre Aufgabe war es, eine Amano Shuri und deren Schiff vor jeglichen Gefahren zu bewahren, also Personenschutz. Doch wovor das Team die Capitana beschützen sollte, war äußerst mysteriös, was das Mädchen grübeln ließ. Es ist ja nicht gerade normal, dass über solch einen kurzen Zeitraum so viele Schiffe spurlos verschwanden. Vielleicht sind es Piraten? Aber dann würden ja sicher irgendwann Leichen und Teile von den zerstörten Schiffen antreiben. Vielleicht sind es ja besonders gewiefte Piraten, die sich im Nebel oder so verstecken, lautlos die Schiffe überfallen und dann alles, samt der Schiffe selbst, mitnehmen? Aber Nebel kann man ja nicht wirklich kontrollieren, also vielleicht lauern sie eher hinter Felsen oder in einer Höhle. So in etwa schweiften die Gedanken im Kopf der Schwarzhaarigen umher, solange das Dreiergespann sich auf dem Weg nach Okushi befand. Irgendwann ließ sie aber davon ab, denn letzten Endes nützt pure Spekulation ja doch nichts. Nur der anstehende Feldversuch würde Gewissheit bringen.

Schließlich traf das Team ganze vier Tage im Voraus in der Nähe des Zielorts ein. Shion war beeindruckt. Ob die Reise immer so reibungslos verläuft? Viel Zeit blieb dem Mädchen nicht, darüber nachzudenken, denn prompt wurde sie von Takeshi Rai, ihrem derzeitigen Teamleiter und somit Vorgesetzten, gebeten, doch etwas über sich zu erzählen. "Aber natürlich Takeshi-san. Schließlich ist es ja elementar für den Erfolg der Mission, dass man als Team gut über die Kapazitäten des anderen informiert ist. Oder irre ich mich? Nun..." das Mädchen fasste sich nachdenklich an das Kinn und überlegte, wie sie ihre Fähigkeiten am übersichtlichsten zusammenfassen konnte. Dann begann sie, mit dem höchstmöglichen Respekt ihrem Teamleiter gegenüber zu sprechen. "Es ist vergleichsweise nicht lange her, dass ich die Akademie abgeschlossen habe. Deshalb fürchte ich, dass ich, was die direkte Offensive angeht, nicht allzu kompetent bin. Ich kann nicht ungut mit Chakra umgehen, muss aber leider zugeben, dass ich, was meine physischen Fähigkeiten angeht, nicht besonders strahle. In meinem Jutsurepertoire habe ich ausschließlich Ninjutsu. Selbstverständlich die grundlegenden Techniken, dann bin ich noch in der Lage, Phantomgeschosse zu erschaffen und ein grundlegendes Doton-Jutsu zu wirken. Den Wandlauf beherrsche ich ebenfalls." Die Fujioka überlegte noch, ob sie erzählen sollte, dass sie die Grundlagen der Siegeltechniken beherrschte. Allerdings konnte sie ja noch nichts wirklich damit machen, weshalb sie zum Schluss kam, dass es überflüssig gewesen wäre, davon zu erzählen. "Das ist eigentlich der Umfang meiner Fähigkeiten. Ich glaube, dass ich im Ernstfall als unterstützende Rückendeckung am nützlichsten wäre." Zu viel Ausführung? Doch eher zu wenig? Shion gab sich vorerst damit zufrieden, was sie über sich erzählt hatte und lauschte gespannt, was ihre Teamkollegen über sich zu erzählen hatten.

Als die Ninja durch das Tor schritten, beäugte das Mädchen interessiert die Architektur und die Bewohner der Hafenstadt, die sie ihre Erschöpfung von der Reise komplett vergessen ließen. Hier war es ganz anders, als sie es sowohl aus Konoha, als auch aus Shiro gewohnt war. Überall waren Stände, an denen Fische, Meeresfrüchte oder Importgut aus allen Ecken der Welt verkauft wurde. Darum ringten sich geschäftige, raunende Menschenmassen. Die Waren aus dem Meer verbreitete einen stechenden, fischigen Gestank über die Straßen, der dafür sorgte, dass es der Schwarzhaarigen erst etwas übel wurde. Die Bewohner der Stadt hingegen, schienen ihn gewohnt zu sein. Zudem gab auch eine, für das Mädchen bisher unbekannte, salzige Note in der Luft. Ganz am Ende der langen Hauptstraße konnte man den Hafen samt der anlegenden Schiffe sehen. Und dann natürlich das Meer. Die Fujioka hatte es noch nie zuvor gesehen und bewunderte die schillernden Wellen. Sie war schon ganz entbrannt darauf, es von Nahe zu sehen! Generell wurde Shion nur so mit unbekannten Reizen überschüttet, weswegen sie gar nicht wusste, wo sie hinsehen sollte. Schließlich blickte sie hinüber zu ihren Teamkollegen, Takeshi Rai und Akinawa Izuya, um zu sehen, wie sie reagierten. Waren sie schon einmal am Meer gewesen, womit das hier gar nichts Neues für sie war? War dies auch für sie auch das erste Mal, dass sie in einer richtigen Hafenstadt und ebenso überwältigt waren? Das Mädchen hoffte ja, die Beiden im verlaufe der Mission auch etwas persönlich kennenlernen zu dürfen.
 

Akinawa Izuya

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Es hatte echt nicht lang gedauert, da erhielt der obercoole Blauschopf aus Shirogakure auch schon eine Einladung zu einer Mission. Einladung war natürlich gelogen, es glich mehr einem Einsatzbefehl. Der Akinawa hatte sich eine Weile aus dem Geschäft der Ninja zurückgezogen um seinem Vater ordentlich unter die Arme zu greifen. Aufgrund des hohen Gäste-Andranges musste Akinawa Senior etwas expandieren und benötigte besonders in der anfänglichen Zeit tatkräftige Unterstützung. Izuya sah dies natürlich als Teil seines immens krassen Trainings und servierte fleißig die unterschiedlichsten Speisen und Getränke. Tatsächlich brachte ihm dies für seinen Körper aber natürlich rein gar nichts, daher trainierte er in der Nacht oder bei freier Zeit am Tage so hart er konnte, um wenigstens etwas in Form zu bleiben. Es dauerte eine ganze Weile bis Izuya ruhigen Gewissens das Aushilfskellnern ablegen und wieder Ninja werden konnte, schließlich war das sein absoluter Berufstraum. Zu Schade, dass er einfach Null Talent darin besaß. Die Akademie war damals immer grausam gewesen, denn inpunkto Ninjutsu oder Genjutsu konnte Izuya einfach überhaupt nicht mit Leistung überzeugen, da half auch die übermäßig gestählte Disziplin nicht, doch konnte er sich schon immer gut in Schlägereien behaupten. So entwickelte er zügig eine Vorliebe für das Taijutsu und prägte frühzeitig ordentliche Muskulaturen, Kräfte und Techniken aus, um für das Ninja Leben gewappnet zu sein. Auch in der Abschlussprüfung war alles mehr Glück als tatsächlicher Verstand, aber Izuya wollte allen beweisen, dass er genauso gut ein Shinobi sein konnte wie alle anderen es eben auch konnten.

Auch der Akinawa war die Reise über ziemlich still, obwohl man es von ihm einfach nicht gewohnt war, aber irgendwie war ihm nicht so danach, groß daher zu palavern, obwohl mit Shion natürlich auch ein Mädchen anwesend war. Hatte Izuya etwa schlecht geschlafen? Ja hatte er, denn auch wenn es nicht seine erste Mission war, so war er doch sehr nervös. Der Akinawa hatte eine ganze Weile keine Arbeit wie diese gehabt und hatte Angst eingerostet zu sein oder vielleicht stellte er fest, dass er diese Art der Gefahren doch nicht so gut abkonnte, wie gedacht? Er wusste es nicht und ich als Autor weiß es ehrlich gesagt auch nicht, wir sehen es ja, wenn es soweit ist. Das Dreier-Team war sehr geschwind unterwegs, daher erreichten sie mit einem 4-Tages-Vorsprung die Hafenstadt Okushi in welcher Izuya tatsächlich noch nie war. Es war also nicht verwunderlich, dass der Blauschopf freudig hin und her lief und allerlei Dinge in Augenschein nahm, die sein Interesse anlockten und Izuya interessierte sich für vieles, auch wenn er die Dinge oftmals nicht verstand. Dennoch war ihm bewusst, dass sie sich hier auf einer Mission befanden und so galt es nichts desto trotz professionelle Dinge zu tun. Rai-Bro war der Leiter und musste daher ein kurzes Feedback zu den beherrschten Fähigkeiten bekommen, um stets effiziente Entscheidungen treffen zu können, sollte es zu einer Auseinandersetzung kommen. Sie mussten Leibwache spielen, etwas was Men in Blue Akinawa Izuya bestens konnte. Zu gern erinnerte er sich an den blöden Penner, den er bei der Hochzeit einer Klientin in den riesigen Turm voller Champagner-Gläser gekickt hatte, um die Hochzeit zu zerstörretten. „Korrekt Bro“, kommentierte er also die Annahme des Leiters, das er im Taijutsu recht bewandert war. Mittlerweile war er sogar noch besser darin geworden! „Ich beherrsche überaus krasses, starkes und reines Taijutsu, bin in der Offensive also dein Dude, Bro“, grinste er den Leiter an, den er aus vergangenen Zeiten noch kannte. Dann blickte er kurz zu Shion und schenkte auch ihr ein Lächeln, jedoch ein viel charmanteres!

Der Anblick des Meeres sorgte schnell für ein großes Staunen und Izuya konnte für einen Augenblick die Sorgen vergessen, die diese Mission so mit sich brachten. Eine tolle Aussicht befreite die Seele eigentlich immer temporär von Leid. Zu erfahren, dass sie auf einem Schiff reisen hingegen sorgte sofort für spontane Übelkeit. Shion hatte Glück, denn an den Geruch konnte man sich gewöhnen, Izuya hingegen war stets Seekrank und bekam das so überhaupt gar nicht in den Griff, scheiße aber auch nech. Aber wäre ja gelacht, wenn er das nicht trotzdem irgendwie deichseln würde!
 

Takeshi Rai

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Mit diesen Informationen konnte er etwas anfangen, zwar nicht viel, aber doch etwas. Rai bedankte sich bei den beiden, dass sie ihm ihre Fähigkeiten offengelegt hatten, um danach nachdenklich das Tor zur Hafenstadt zu durchstreiten. Er grübelte darüber, wie er seine zwei Kollegen wohl am besten im Kampf einsetzen konnte. Es lag auf der Hand, dass Izuya der Mann für das Grobe sein wird, so wie es auch auf der Hand lag, dass Shion nicht allzu viel auszuteilen vermag – schlussendlich waren beide noch im Anfangsstadium des Berufs. Sollte es allerdings zu einer ernsteren Situation kommen, dann wird Rai schon zur Stelle sein. Deshalb beschloss er jetzt nicht weiter darüber nachzudenken – zumindest für die nächsten zehn Minuten nicht – sondern lieber den salzigen Geruch des Meeres in sich aufzusaugen. Er genoss den Ausblick, der sich den dreien bot. Man konnte so richtig auf das weite, offene Meer blicken. Am Horizont zeichneten sich ein paar Schiffe ab, die von hier aus wie ein kleiner Punkt aussahen. Die Schiffe hier im Hafen waren allerdings nicht so klein, nein, diese waren gigantisch! Teilweise gab es hier Schiffe, deren Großmast fast größer als zehn Meter war! Da staunte der Takeshi nicht schlecht, denn immerhin sah er solche Schiffe zum ersten Mal. Generell sah er einen Hafen zum ersten Mal, denn noch nie zuvor kam er an so etwas vorbei. Aber seitdem er sich so viele Piratengeschichten reingezogen hatte, wollte er unbedingt dieses Gefühl wirklich spüren. In den nächsten Tagen durfte er wohl die Gelegenheit dazu bekommen. Jetzt galt es die Auftraggeberin zu finden, egal wie schön dieser Ausblick doch war. Er bedeutete seinen zwei Begleitern, dass sie ihm doch folgen sollten.

Nun, mit seinen zwei Schützlingen im Schlepptau, zwängte Rai sich durch die viel besuchten Straßen der Hafenstadt. Hörte man bei Gesprächen der Einwohner zu, so merkte man sofort, dass man sich in einer anderen Region befand. Der Akzent veränderte sich und die Umgangsform ebenso gewaltig – hier herrschten einfach komplett andere Zustände. Natürlich hatte diese Stadt auch schöne Seiten, aber gerade dieser Stadtteil hier – das Hafengebiet – war nicht gerade bekannt für eine vornehme Etikette. Das lag vor allem daran, dass sich hier fast nur Piraten herumtummelten. Rauchen auf der Straße? Kein Problem! Spucke auf dem Gehweg? Kein Problem! Grundloses Anpöbeln? Kein Problem! Man sah schon worauf das hinauslauft. Deshalb schlängelte sich das Trio so schnell es nur ging zum gewünschten Treffpunkt durch. Nach einer Stunde des Suchens erreichten die die drei auch das Ziel. Die beigelegte Wegbeschreibung der Auftraggeberin war zwar dürftig, erfüllte aber ihren Zweck. Und so trat das Dreiergespann in die Taverne zum „Goldenen Löwen“ ein…

Und das erste was sie sahen war…. Nichts. Tatsächlich, die Taverne war leer. Bis auf ein paar auf dem Tisch liegende Personen und dem Wirt, war diese Taverne tatsächlich leer. Rai staunte, kramte in seinen Taschen herum, fand schließlich den Brief der Auftraggeberin und ließ ihn nochmals aufmerksam durch. Heute war zwar nicht Vollmond, aber sind Piraten nicht immer am Feiern? Vor allem, sie erwähnt es doch in ihrem Brief! „Was sind das denn für Piraten?!“, dachte sich Rai. Ein wenig enttäuscht und wütend, setzte er sich an die Bar. Dann hieß es wohl jetzt Warten. Wieso sollten sie sich die Zeit nicht irgendwie vertreiben? Er drehte sich zu seinen Schützlingen um und meinte: „Hey, kommt und setzt euch her. Wir werden wohl oder übel auf die Auftraggeberin warten müssen… Ich geb‘ euch einen aus! Wenn die Capitana auf sich warten lässt, warum dürfen wir dann nicht auch Piraten in einer Hafenstadt sein?“ Kurz dachte er nach und flüsterte dann den beiden noch einen Zusatz zu: „Und pst, kein Wort zu unseren Vorgesetzten!“
 

Fujioka Shion

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Trotz der Tatsache, dass Rai ein ziemlich ruhiges Gemüt an den Tag legte, konnte man ihm ansehen, dass er ebenso beeindruckt von der Szenerie war, wie Shion. Ebenso Izuya, der sogar noch aufgeregter schien, zum ersten Mal in einer Hafenstadt zu sein. Die Fujioka betrachtete, wie der Blauschopf fast schon wie ein Kleinkind von einem Ort zum Anderen flitzte, um alles genaustens zu unter die Lupe zu nehmen. Einerseits war es der Schwarzhaarigen schon peinlich, dass ihr Kollege sich so benahm, schließlich sollte man als professioneller Ninja, der sein Dorf repräsentiert, schon etwas mehr Dignität an den Tag legen. Andererseits war es aber auch etwas beeindruckend, wie offen der Taijutsuka seine Aufregung zu zeigen vermochte. So oder so, ein charmantes Lächeln hatte er, was ihn bei dem Mädchen schon einmal nicht weniger beliebt machte. Im Gänsemarsch folgte Shion, sich durch die von Menschen gefüllten Straßen schlängelnd, ihrem Teamleiter und konnte auf dem Weg zur Bar auf so einige Schlägereien und öffentliche Saufgelage einen Blick erhaschen. Auf den Straßen war es laut und es war schwer zehn Schritte zu gehen, ohne von irgendjemandem geschubst zu werden. Die Gruppe musste sich möglichst gewandt bewegen, damit sie nicht noch in eine Straßenrauferei verwickelt wurden. Zudem strömte vor Allem von den Seeleuten ein stetiger, stechender Schweißgeruch aus. Shion war kaum eine halbe Stunde lang in der Stadt gewesen und schon hatte sich ihre Euphorie in Ekel und Genervtheit verwandelt. Hat denn kein einziger Mensch in dieser Stadt auch nur ansatzweise Manieren oder auch nur eine Ahnung von grundlegender Körperhygiene? Und zu allem Überfluss würde die Fujioka dann auch noch mehrere Tage auf einem Schiff voller solcher Menschen verbringen müssen. Wie sie das nur überstehen sollte?

Nach einigem Suchen fand die Gruppe die Taverne, in der sie ihre Auftraggeberin treffen sollten. Der "Goldene Löwe" hieß das Etablissement. Woher der Name wohl kam? Viel Zeit darüber nachzudenken blieb Shion nicht, denn sie war zu beschäftigt damit, überrascht darüber zu sein, wie leer der Laden doch war. Die Stammbar einer Piratenbande stellte man sich doch belebter vor. Andererseits mussten die Piraten natürlich auch Zeit damit verbringen, sich diese Bezeichnung zu verdienen. Vor allem der Aspekt, dass die Ninjatruppe vier Tage im Voraus eingetroffen war, machte es eigentlich nicht so überraschend, dass niemand da war. Pünktlichkeit war bei Piraten ja vermutlich keine weit verbreitete Sitte. Allerdings war es schon irgendwie komisch, dass die Piraten in See stechen würden, obwohl sie doch extra Ninja dazu beauftragt hatten, sie zu schützen. Kann man die Paar Tage nicht abwarten? Nun ja, erstmal keine voreiligen Schlüsse ziehen. Trotzdem kam es der Schwarzhaarigen jetzt, wo sie darüber nachdachte, schon irgendwie komisch vor, dass Piraten staatliche Ninjas anheuern würden. Waren sie nicht Gesetzeslose und taten illegale Dinge? Waren die Auftraggeber überhaupt richtige Piraten? Das würde das Mädchen auf jeden Fall noch ansprechen. Dann meldete sich Rai aber erstmal zu Wort. Er gab einen aus? Also richtig mit Alkohol und so? Das schien Shion schon recht fragwürdig. Schließlich waren sie auf einer Mission und handelten im Namen ihrer Dörfer. Das würde ihre Vorgesetzten ziemlich schlecht dastehen lassen, wenn es herauskommen würde. Aus diesem zweifelte die Fujioka schon ein wenig an der Professionalität ihres Teamleiters. Andererseits... hätte sie gelogen, wenn sie gesagt hätte, dass sie der Idee komplett abgeneigt war. Sie hatte noch nie zuvor Alkohol zu sich genommen und war natürlich schon etwas neugierig. Trotzdem war die Schwarzhaarige sich etwas unsicher, weshalb sie beschloss ihrem blauhaarigen Teamkollegen den Vortritt zu lassen. "Bestell du dir doch zuerst etwas, Akinawa-san." Dann bestellte sie sich das gleiche wie er. Als das Dreiergespann an der Theke saß und auf die Auftraggeber wartete, frage das Mädchen einfach mal etwas in die Runde. "Sind unsere Auftraggeber eigentlich tatsächliche Piraten? Wenn ja, würde es mir doch etwas komisch vorkommen, dass sie Ninja anheuern und dass die Dorfverwaltung den Auftrag von ihnen auch noch annimmt."
 

Akinawa Izuya

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Die Hafenstadt war für den Akinawa schon etwas sehr Besonderes, denn solch einen Anblick hatte er wirklich nicht häufig…eigentlich nie. Auch wenn er bereits Sechzehn Jahre alt und damit ein halber Erwachsener war, so hatte er noch immer seine niedlichen und verspielten Seiten an sich. Nichts desto trotz sollte man den Akinawa nicht unterschätzen, denn besonders im Taijutsu zählte er zu den größten Nachwuchstalenten in Shirogakure, wenn er nicht sogar der Größte war, schließlich war er der Imperator des Taijutsu! Gemeinsam drängelte sich das Trio durch die Straßen und schlussendlich landeten sie in einer Taverne voller Pi…halt, die Taverne war ja leer! Etwas enttäuscht sah sich Izuya um und hatte gehofft viele coole Piraten anzutreffen, aber Fehlanzeige. Naja, um diese Uhrzeit waren Tavernen eben nicht so gut besucht, schätzte er. Rai als Teamleiter entschloss sich schnell dazu den Umstand der Warterei zu nutzen um etwas Alkohol zu sich zu nehmen und das obwohl niemand von den Dreien volljährig war. Eine ziemlich gewagte Entscheidung als Teamleiter, denn ein falsches Wort zu einer falschen Person und es konnte unangenehme Kreise ziehen. Izuya wollte seiner Reputation natürlich keineswegs schaden, schließlich hatte er große Ziele und auch Shion schien nicht sonderlich angetan von der Idee sich Alkohol zu Gemüte zu führen. Izuya warf ihr einen verständnisvollen Blick zu und entschied sich schlussendlich für ein elektrolythaltiges Glas Wasser ohne Kohlensäure.

„Yo Bar-Dude. Ein Glas Wasser ohne Kohlensäure“, rief Aki dem mürrischen Barkeeper zu, der nur genervt die Augen verdrehte. Die gute Shion hatte damit also dasselbe Getränk geordert und der werte Teamleiter war der einzige in der Runde der Alkohol trank. Sie saßen also nun alle an der Theke und genossen die Ruhe vor dem Sturm, denn sie mussten auf die Capitana warten. Der Barkeeper servierte die Getränke und zog drei Striche auf dem Pappdeckel von Rai, denn er gab schließlich einen aus. „Hoffentlich vergeige ich diese Mission nicht“, dachte sich der Taijutsuka und nahm seufzend einen Schluck seines Wassers. Die kühle Flüssigkeit lief seine Kehle hinab und sorgte für eine angenehme Erfrischung, als Shion auch schon nachhakte bezüglich der Piraten. „Ein guter Punkt“, fügte Izuya an und legte nachdenklich die Hand ans Kinn. „Vielleicht politisch akzeptierte Freibeuter, die Teile ihrer Beute abgeben?“, fragte Izuya und seufzte dann abermals. Schwierige Situation, zumal er sie nicht ganz verstand. „Wir sollten uns so wenig wie möglich in diese Affären einmischen und nur unserem Auftrag nachkommen, dann sollten wir bestimmt keine Probleme haben!“ Die Proklamation von Izuya war eindeutig und erschien auch logisch. Innerlich brannte er jedoch auf Konflikt, denn er wollte seinen erreichten Stärkegrad unter reellen Bedingungen prüfen. Außerdem wollte er wissen, ob er tatsächlich Angst bekam oder nicht.

Dann blickte er in eine hintere Ecke der Spelunke und erkannte einige starke Kerle, die Armdrücken spielten. Sofort stahl sich ein großes Grinsen in das Gesicht des Akinawa, der unbedingt herausfinden wollte, wie stark er nun wirklich geworden war. Kurzerhand rutschte er vom Barhocker und stapfte in Richtung der Kerle. "Yo, Dudes! 'N Problem damit wenn ich mitmache?", sprach Izuya sie an und erntete zunächst schallendes Gelächter und dumme Sprüche. "Na wenn du dich traust, Bursche. Der Klügste scheinst du ja nicht zu sein!", proklamierte einer der Kerle und haute seinen Ellenbogen auf den Tisch um anzudeuten, dass er einverstanden war. Izuya warf sich auf den Hocker gegenüber und knallte seinerseits den Ellenbogen auf den Tisch, griff in die Hand des Kerles und grinste zynisch. "Der Gewinner kriegt den Hut des jeweils anderen!" Ein toller Einsatz, denn Izuya wollte unbedingt einen Piratenhut! Sollte er verlieren, musste er halt schnell abhauen oder sich einen Hut besorgen. "Dann los!", rief der Kerl und riss sofort geschockt die Augen auf, denn Izuya zerdrückte beinahe die Hand des Kerles und dann zerbrach auch schon der Bartisch unter ihnen, denn Izuya schepperte dessen Hand volle Kanone auf den Tisch. "G-e-w-o-n-n-en!", trällerte Izuya und die Kumpels des Hünen feierten lachend auf. "Der hat dich ganz schön fertig gemacht, Olaf!" Lachend stibitzte sich Izuya den Hut und setzte ihn auf. "Danke, Dude. Echt fancy der Hut!" Damit sprang er auch schon auf und begab sich zurück zu seinen Teamkollegen. "Ziemliche Lauchkörper diese Piraten." Ob es noch Ärger wegen dem Tisch gab? Und ob Olaf böse war?
 

Takeshi Rai

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Um eines klarzustellen: Alkohol trank der Takeshi keinen. Als er beim mürrischen Barkeeper bestellte, flüsterte er diesem ins Ohr, dass er ihm doch ein alkoholfreies Bier hinstellen solle. Rai hatte schon vor ein paar Jahren die erste Bekanntschaft mit dem Suchtmittel gemacht und er fand es nicht so prickelnd. Das passierte damals beim Kirschblütenfest, der Name des Veranstaltungsorts ist ihm leider entfallen. Aber es hatte dem Takeshi auf jeden Fall gereicht. Als der Barkeeper wieder zurückkam, bezahlte der Blauschopf auch gleich die angefallene Zeche. Kaum hatte der Takeshi bezahlt, wurde ihm auch schon eine Frage an den Kopf geworfen. Als er den Akinawa ausreden hat lassen, gab auch Rai seine Vermutung kund: „Naja, soviel ich weiß, sind das tatsächliche Piraten. Die Dorfverwaltung nimmt jegliches Hilfesuchen an, solange zuerst nichts Böses dahinter vermutet wird. Ich rate euch eins, und da spreche ich aus Erfahrung, seid skeptisch, bleibt aber mit dem Kopf bei der Sache. Immerhin wurden wir für den Schutz dieser Meute angeheuert. Und jetzt, Prost, Leute!“ Das Team rund um Rai prostete einmal stattlich an, bevor sich der andere Blauschopf an eine Gruppe von Piraten ranmachte. Dieser wurde sogleich von der ebenfalls dreiköpfigen Truppe zum Armdrücken herausgefordert. Eigentlich sollte Rai in diese Situation einschreiten überhaupt, weil er in der Position des Teamleiters stand. Aber er wollte mal schauen was sich aus dieser Situation so ergab. Es war abzusehen, dass der Shinobi über den Piraten siegen würde. Sichtlich in seiner Männlichkeit angeschlagen, zog sich dieser gewisse Olaf erstmal in eine Ecke zurück. Nun war Taijutsuka stolzer Besitzer eines Piratenhuts. Das eben war gewiss eine lustige Situation gewesen, aber gutheißen konnte Rai so ein Verhalten eigentlich nicht. Deshalb nahm er seinem Schützling erstmal einen Teil seiner Euphorie weg: „Hey, Izuya, halt dich das nächste Mal bitte zurück. Es soll nicht gleich jeder hier wissen, dass wir Ninja sind. Unterlass das bitte. Auf dem Schiff kannst du dich dann ein wenig mit der Crew austoben, aber hier nicht.“ Dabei klopfte er ihm ein wenig auf die Schulter, um zu suggerieren, dass er nicht böse auf ihn war. Nun drehte sich der Takeshi wieder zu seinem alkoholfreien Bier um, um davon einen Schluck zu nehmen. Plötzlich hörte er von hinten ein wütendes Murren. Rai drehte sich um, um zu sehen, dass plötzlich dieser Olaf vor seinem Schützling stand. Wenn Blicke Worte sprechen könnten, dann sagte dieser hier so etwas wie in: „Ich bring dich um, du Nichtsnutz!“ Jetzt schlugen bei Rai alle Alarmglocken an. Er wollte sich gerade einmischen, als plötzlich aus heiterem Himmel eine junge Frau in Piratenkutte in diese Einrichtung platzte.

„Aaaaaaalllleeees klaaaaaar, Bernd, reiß uns ein paar Flaschen auf! Die Crew ist wieder daaaa!“, schrie sie lauthals in den Raum. Der Barkeeper fühlte sich angesprochen – jetzt hatte er eine etwas erfreulichere Miene aufgesetzt – und verschwand schnurstracks in einem Hinterzimmer. Sie ließ den Blick in die Runde schweifen und erkannte sofort, dass hier gleich eine Schlägerei ausbrechen würde. Aber so wie es immer war, ließ ihre bloße Anwesenheit die Leute stumm werden. Mit einem verschmitzten Lächeln rief sie Olaf zu: „Hey, Olaf, was ist hier los?“ Dieser erwiderte ihr nur in einem wütenden Ton. Aus diesem Kauderwalsch konnte sie nicht schlau werden. Mit einem Kopfschütteln und einer Geste mit der rechten Hand, bedeutete sie ihrem ersten Maat, dass er jetzt still sein sollte. „Ahoi, Landratten! Was ist passiert?“, fragte sie direkt heraus. Als sie die Truppe musterte, fiel ihr sofort an einem der Stirnbänder auf, dass das wohl die angeheuerten Ninjas sein mussten. Gut, dass ihr noch niemand geantwortet hatte. Shuris Miene erhellte sich und wieder plauderte lautstark einfach so heraus: „AAAAAAAH, ihr seid die Ninjas! Gut, dass ich euch hier treffe! Ihr seid aber zu früh hier… Was nicht schlimm ist! Da hab‘ ich doch gleich etwas für euch zu tun. Wer ist euer Anführer?“ Ein Junge mit dunkelblauen Haaren meldete sich zu Wort. Shuri schritt zu ihm hin und schlug ihm in die Hand ein. „Ihr müsst etwas für mich besorgen. Nur n‘ paar kleine Dinge. Olaf wird euch dabei helfen.“ Sie drückte dem Takeshi einen kleinen Zettel in Hand und sprach dann direkt zu ihrer Crew: „Männer, betrinkt euch, lasst es euch gut gehen – die Rechnung geht komplett auf mich! Ihr habt es euch verdient!“ Wie Shuri es von ihren Leuten gewohnt war, ließen die es sich nicht zweimal sagen. Als daraufhin der Bernd auch wieder von hinten hervorkam, jetzt mit einem Stapel Kisten im Schlepptau, ging die Party auch schon richtig los. Zufrieden ließ sie ihren Blick über die Truppe schweifen und mit einem Lächeln drehte sie sich wieder zum Blauschopf um. „Hör zu, ich muss da vor unserer Abreise noch ein paar Dinge in einer anderen Stadt erledigen. Das dauert so ungefähr eine Woche. Wäre echt nett von euch, wenn ihr euch um die paar Sachen kümmert, die noch hier erledigt werden müssen. Die Kosten gehen natürlich auf mich!“ Shuri drückte dem Takeshi einen Sack voll Geld in die Hände, verabschiedete sich von ihm und dann verschwand sie auch schon.









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Ganz perplex schaute Rai der Capitana – zumindest vermutete er, dass sie das war – beim Verschwinden nach. Was für ein Auftritt und was für eine Frau. Sie besaß durchaus… für sich sprechende Argumente. Das war jetzt aber nebensächlich! Er drehte sich zu seinen Schützlingen um und zeigte ihnen die Liste, was es jetzt alles zu besorgen galt:

· Riemen: Riemen sieht man in der Regel nur an Ruderbooten oder Galeeren. Sie dienen dazu, das Schiff auch ohne Wind, mit Muskelkraft, zu bewegen. Außerdem ist es so deutlich wenidiger. Kosten: 120.000 Ryo

· Maste: Die Maste des Schiffes zu verstärken macht sie resisteter gegen Abknicken. Kosten: 60.000 Ryo

· Bewaffnung: Balisten verschießen große Bolzen, die feindliche Schiffe beschädigen können. Pro Seite können maximal 2 davon an der "Feuerroten Perle" angebracht werden, insgesamt also höchstens 4. Kosten: 20.000 Ryo pro Stück

· Rumpf: Den Rumpf zu Verstärken macht das Schiff deutlich unempfindlicher gegen Rammattacken. Kosten: 140.000 Ryo

· Segel: Die Segel auszutauschen und zu optimieren gibt dem Schiff eine höhere Maximalgeschwindigkeit. Gut, zum vor Piraten fliehen. Kosten: 50.000 Ryo

„Also, ich würde vorschlagen, dass wir uns gleich an die Arbeit machen. Sie meinte, dass wir das mit diesem Olaf regeln sollen. Eine Woche haben wir dafür Zeit. Shion, wieso redest du nicht mit Olaf darüber? Ich glaub nicht, dass der mit uns Kerlen sprechen will. Schon gar nicht nach dieser Einlage von Izuya vorhin.“ Jetzt schien das Ganze wohl etwas an Fahrt aufzunehmen. Rai war schon gespannt, wie sich diese Mission noch entwickeln würde.
 

Fujioka Shion

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Nachdem Izuya sich Wasser bestellt hatte, tat Shion das Gleiche. Sie dachte, dass es so vermutlich wirklich am besten war. Schließlich wusste das Mädchen auch nicht, wie bei Alkohol ihre Schmerzgrenze war. Es wäre im Ernstfall also echt unangenehm geworden, wenn sie auf ihrer ersten Mission, noch bevor sie überhaupt der Auftraggeberin begegnet war, sturzbetrunken gewesen wäre. Shion schüttelte bei der Vorstellung innerlich den Kopf. Wenn ihr jemals so etwas passieren würde, könnte sie ihre Ninjakarriere auch gleich hinschmeißen. Als die Fujioka mit ihren Teamkameraden am Tresen saß, war der Teamleiter also der einzige, der Alkohol trank. Das ließ die Schwarzhaarige schon ein Wenig an dessen Geeignetheit in seiner Position zweifeln. Der Teamleiter sollte eigentlich ein Vorbild und eine ernst zu nehmende Autoritätsperson sein. Doch in diesem Moment sah Shion weder das eine noch das andere in Rai. Trotzdem hatte sich die Dorfverwaltung sicher irgendetwas dabei gedacht, den Blauhaarigen zum Teamleiter zu machen, weshalb sie sich seinen Rat durchaus zu Herzen nahm. Skeptisch bleiben... Das sollte ich mir merken. Ich habe schon von Fällen gelesen, in denen Ninjas von ihren Auftraggebern hinters Licht geführt wurden. Wohl möglich ist Takeshi-san doch erfahrener, als er scheint? Auch sie verfolgte nach dem Anstoßen gespannt mit, wie Izuya den Piraten beim Armdrücken zerstörte, hatte danach allerdings auch an ihm gedanklich etwas auszusetzen. Ninjas sollten ja eigentlich verdeckt handeln und nicht viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, aber was Izuya abgezogen hatte, nur um sich einen Hut zu holen, den man auch genauso gut hätte kaufen können, war alles andere als Subtil gewesen. Jetzt war das Mädchen schon etwas am verzweifeln. Ihr Teamleiter Trank auf der Arbeit und das andere Teammitglied verscherzte es sich sofort mit den Piraten, und das auf ihrer ersten Mission. Die Fujioka überlegte, ob sie einfach nur Pech hatte oder es auf Ninjamissionen immer so war. Vielleicht war sie auch einfach nur zu pessimistisch? Darüber philosophierend war sie so sehr in Gedanken versunken, dass sie den groß gebauten, muskulösen Olaf gar nicht bemerkte, der Izuya an den kragen wollte. Doch aus denen wurde sie auch zugleich hinausgerissen, als eine laute Stimme durch das Etablissement hallte.

In der Tür stand eine schlanke, aber muskulöse Frau mit fallender, pinker Mähne und einer großen Narbe, die sich über ihr Gesicht zog. Ihre bloße Präsens ließ alle bisherigen Vorgänge in der Bar verstummen und auch Olaf, den die Schwarzhaarige bis jetzt noch gar nicht bemerkt hatte, ging wider Willens zu seinem alten Platz zurück. Die Frau hatte auf Shion trotz ihrer fröhlichen Art eine etwas einschüchternde Ausstrahlung. Wie man es von einer echten Piratin erwartet hätte, nahm die Capitana kein Blatt vor dem Mund. Da der Ninjatrupp so früh angekommen war, drückte die Auftraggeberin diesem auch gleich ein Paar Besorgungen auf. Über die Preise staunte Shion nicht schlecht. "Insgesamt kostet der Spaß ganze 450.000 Ryo. Für das alles reicht das Geld, das sie uns gegeben hat?" Fragte sie, während sie den Geldbeutel ansah. "Ist es nötig zu hinterfragen, woher das Geld stammt?" Das musste sie eher nicht, schließlich waren es Piraten, was nahe legte, dass Rai eine gewaltige Summe Diebesgut in den Händen hielt. Die Schwarzhaarige entschloss sich, lieber nicht darüber nachzudenken. Dann wurde sie auch schon von ihrem Teamleiter gebeten, mit Olaf über die Einkäufe zu sprechen. Was, ich? Auf die Aufgabe fühlte sie sich nicht vorbereitet. Olaf hatte nach der Erniedrigung, der er von Izuya bekommen hatte, sicher nicht auch nur ansatzweise Lust gehabt, den Ninja zu helfen und die Fujioka selbst war auch nicht gerade erpicht darauf, manierlose, stinkige Piraten besänftigen zu müssen. Aber sie resignierte innerlich. Rai hatte schon recht. Wenn einer in der Gruppe die größten Chancen hatte, etwas aus ihm herauszubekommen, dann vermutlich sie. Außerdem war Rai der Teamleiter, also galt das, was er sagte, sowieso. Und falls irgendetwas drohen würde, schief zu gehen, würden Shions Teamkameraden schon einschreiten.

Sie ging unbehaglich aber entschlossen zu Olaf herüber, der jetzt alleine ein Bier trank und das Mädchen gereizt anblickte. Was soll ich sagen? Sollte ich mich für Akinawa-san entschuldigen? Nein, er hat ihn fair besiegt. Das würde Olafs stolz sicher nur noch mehr kränken. Shion verbeugte sich leicht. "Guten Tag, mein Name ist Fujioka Shion, einer der Ninja, der damit beauftragt wurde, euer Schiff zu beschützen. Ihr Name ist Olaf, richtig?" Darauf gab er nur ein mürrisches Grunzen von sich. Unzivilisiert, wie erwartet. "Ihre Capitana hat uns damit beauftragt, ein Paar Einkäufe zu erledigen, um das Schiff zu verstärken. Allerdings kennen wir uns in dieser Stadt nicht aus und wissen daher nicht, wo wir all die Sachen auftreiben können. Könnten sie uns wohl möglich helfen?" Die Schwarzhaarige hielt den Zettel hin, damit Olaf ihn sich ansehen konnte, doch dieser ignorierte sie gekonnt und freute sich darüber, dass die Ninja nicht weiter wussten. Er ist wütend auf uns, weil er im Armdrücken besiegt wurde. Wie kann ich ihn nur zum Reden bringen? Da hatte das Mädchen eine Idee, wie sie die nötigen Informationen aus dem Piraten herauslocken könnte."Wissen sie, ihrer Capitana, Amano-dono, scheint das sehr wichtig zu sein. Sie würde sicherlich überaus enttäuscht sein, wenn wir nicht in der Lage wären, rechtzeitig alles zu besorgen." Da war in Olaf doch eine Regung zu sehen. Für seine Capitana schien er doch eine weiche Stelle zu haben. Er holte eine ungewöhnlich detaillierte Karte von der Hafenstadt aus seiner Tasche, machte Kreuze an ein Paar Stellen und gab sie dann der Fujioka. "Da könnt ah das Zeug kaufn. Seid vorsichtisch, ein Paar von denen sind echt hintalistige Gestaltn, lasst euch also nich übas Oah haun. Und enttäuscht ja nich unsre Capitana, ansonstn kriegt ah's mit mir zu tun." Dankend verbeugte sie sich tief und ging dann zurück zu ihrem Team, dem sie die Karte zeigte und berichtete, was Olaf ihr erzählt hatte. Als die Ninja sich zum ersten Zielort aufmachten, hatte Shion aber noch eine bitte an ihren Teamleiter. "Verzeihung, Takeshi-san, aber ich habe eine etwas eigennützige bitte an dich. Dürfte ich, während wir in der Stadt sind, nach einem Hutgeschäft Ausschau halten und dort einen schnellen Einkauf tätigen, sofern wir an einem vorbeikommen?" Jetzt wurde sie etwas rot, worauf sie ihren Kopf wegdrehte, in der Hoffnung ihre Scham zu verbergen. "Jetzt wo Akinawa-san einen Piratenhut hat, hätte ich ehrlich gesagt auch gerne einen."
 
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Akinawa Izuya

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Belehrende Worte und ein Schulterklopfen? Der Akinawa hatte überhaupt nichts falsch gemacht, denn er war weder wie ein Ninja gekleidet, noch trug er sein Stirnband irgendwo ersichtlich am Körper. Das dieser Olaf eine Flasche war, dafür konnte Izuya ja nichts, denn Izuya beherrschte selbst keinerlei Ninja-Fähigkeiten. Er besaß lediglich schiere Muskelkraft, Schnelligkeit, Ausdauer und eine gewisse Widerstandskraft und das alles hatte er mithilfe harten Trainings geschafft. Hätte Olaf genauso trainiert, wäre er auch eine Kante, aber offenbar gehörte der erste Maat des Piratenschiffes wohl nur zu den Disco-Pumpern. Dem Blauschopf entfloh also nur ein Seufzer als Rai ihn belehrte und so tat, als hätte er die intimsten Dorfgeheimnisse verraten. Wenn Rai sich ein wenig mit Kampf- und Kraftsport auseinander setzen würde, würde er wissen, dass man kein Ninja sein musste, um solch ein Kraftniveau zu erreichen. Eigentlich wollte Izuya anfangen zu diskutieren, aber dazu kam das Duo der Blauhaarigen gar nicht mehr, denn Olaf war nicht nur geknickt, sondern auch in seiner Ehre verletzt. Er stand nun also hinter ihnen und drohte ihn umzubringen? Lächerlich. Rai war natürlich sofort bereit, dabei wäre sein Einschreiten überhaupt nicht notwendig, schließlich war das eine Angelegenheit zwischen den beiden Kerlen. Izuya spannte seine Muskulatur etwas an und ballte bereits eine Faust, könnte Olaf blitzschnell aus den Schuhen treten, doch es kam zu keiner weiteren Eskalation, denn die Capitana des Kahns tauchte endlich auf und wies den guten Olaf erst einmal in seine Schranken. Izuyas Augen waren nun so groß wie eine 19 Zoll Chrom-Spinner-Felge auf einem Cadillac als er die scharfe Piratenbraut in Augenschein nehmen konnte. Sie hatte zwei wirklich verdammt große Argumente vor sich, ohje ohje!

Rai erhielt eine Einkaufsliste, Olaf – der erste Maat – war die Shoppingbegleitung und Shion und Izuya waren die Exekutivkräfte. Die Liste, die Rai erhielt, war echt wahnsinn und der Kostenpunkt. So viel Geld zu besitzen, dass war ja ein blanker Traum! Offenbar war das schmutziges Piratengeld, ibah! Rai schaltete sofort und versuchte natürlich keine weiteren Situationen zu riskieren, daher beauftragte er sogleich Shion damit, Informationen aus Olaf heraus zu holen. Izuya versenkte seine einbandagierten Hände in den Hosentaschen und verbarg zeitgleich damit die vielen Verletzungen, die sein hartes Training mit sich brachten. Auch er war in seinem Stolz gekränkt, schließlich war er nicht lauthals brüllend zu den Piraten gewandert und hat damit geprahlt, dass er ein Ninja war. Er hatte einfach nur im Armdrücken gewonnen und schon urinierten sich hier alle in die Hose. Kurz fragte er sich, wer hier vielleicht noch einmal seine Positionen überdenken sollte, aber es war zu mühsam darüber nachzudenken. Seufzend wandte er sich ab und warf einen Blick durch das Fenster hinaus auf die Hafenstadt. In der Zwischenzeit hatte Shion alles notwendige erfahren und berichtete dem Teamleiter sogleich von den Informationen, die sie erhaschen konnte. Izuya warf kurz einen Blick über die Schulter zu Olaf und seufzte abermals, dann schaute er zur Fujioka und musterte jene nochmals. Sie schien jung und unerfahren zu sein, aber vermutlich besaß sie eine ganze Ecke mehr Disziplin als Izuya. Ein Schmunzeln stahl sich in sein Gesicht als er ihre Schamesröte erblickte und schaute dann zu Rai, schließlich musste er der Bitte nachkommen oder sie ablehnen. Ohne groß nachzudenken hob sich der Taijutsuka den Piratenhut vom Kopf und setzte ihn Shion auf, strahlte sie dabei ein wenig an. „Hier für dich. Kannst du behalten“, sagte er schlichtweg dazu und wandte sich dann wieder ab, um aus dem Fenster zu schauen. Fortan hatte er gar nicht mehr irgendwie groß zu interagieren oder Dinge anzustellen. Er tat nur noch das, was Rai von ihm verlangte.


@Takeshi Rai @Fujioka Shion
 

Takeshi Rai

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Das Gespräch zwischen Shion und Olaf verfolgte Rai sehr aufmerksam. Obwohl die Stimmung im Gebäude ziemlich gut war und die Anwesenden am Feiern waren, konnte er fast alles aus dem Gespräch heraushören. Mit dem gewissen Fokus darauf, war ihm das möglich. Nach wenigen Minuten war das Gespräch der beiden zu Ende und bewaffnet mit einer Karte, kam das Mädchen schnurstracks wieder zum Team zurück, um von dem eben stattgefundenen Gespräch zu berichten. Außerdem breitete sie die Karte und verwies auf die markierten Orte. Rai war stolz auf die Kunoichi und das ließ er sie auch wissen: „Gute Arbeit, Shion.“ Nach einem kurzen Blick in ihr Gesicht, um zu bestätigen, dass sie das Kompliment aufnahm, gab er die nächsten Kommandos für Team Takeshi: „Gut, ich würd sagen, dass wir uns nun auf den Weg machen, um die Besorgungen für die Auftraggeberin zu erledigen. Ich würde vorschlagen, dass wir uns zuerst um den Rumpf kümmern. Wo war der nochmal eingezeichnet?“ Diese Frage war an Shion gerichtet, die danach auch auf ein Kreuz ein paar Blocks weiter mit ihrem Finger zeigte. Bestätigend nickte der Blauschopf und stand von seinem Hocker auf. „Na dann, ran an den Speck!“, verkündete er und machte sich mitsamt Schützlingen auf in die eben gezeigte Richtung.

Als die drei aus der Lokalität traten, konnten sie feststellen, dass sich das rege Tummeln auf den Straßen nicht verbessert hatte – es wurde sogar noch schlimmer. Vorhin gab es schon genug Alkoholleichen und Betrunkene auf den Straßen und was war jetzt? Jetzt waren es noch mehr von denen. Lauthals wurde nicht nur in der Bar gesungen, sondern auch hier auf den Straßen. Um jetzt nicht den Fokus zu verlieren – das wollte er auch nicht bei seinen Kollegen riskieren – lotste er die beiden schnurstracks in eine Seitengasse. Diese sollte auch eine Abkürzung zum eben genannten Ziel sein. Er nutzte die Gelegenheit der zwischenzeitlichen Abgeschiedenheit ein wenig, um seine zwei Begleiter auf etwas hinzuweisen: „Fokussiert euch nicht auf die ganzen Pöbler hier, sondern auf die Mission. Ich wette, sobald wir in See gestochen sind, legt sich das mit diesen Typen.“ Sichtlich bestätigt in seiner Annahme, dass die zwei das verstanden hatten, setzte er den Weg mit den beiden fort. Nach wenigen Minuten – zum Glück pöbelte niemand die Truppe von der Seite an – erreichte das Dreiergespann sein Ziel: Eine unscheinbare Schreinerei, die von nach außen hin ein wenig heruntergekommen wirkte. Rai hatte schon viele solcher Läden gesehen, so gab es doch auch in Shiro solche. Gerade die heruntergekommenen Läden sind die besten Läden. Deswegen schritt er zuversichtlich durch die Eingangstür der Schreinerei. Während der Takeshi die Tür öffnete, hörte er den Klang einer Glocke. Als er nach oben blickte, sah er, dass oberhalb des Türrahmens eine Glocke angebracht war. Vermutlich sollte diese dem Händler signalisieren, dass Kundschaft den Laden betreten hatte. Und so offensichtlich es auch klingen mochte, Rai hatte mit seiner Annahme Recht – sie betraten einen leeren Laden. Erst nach einigen Augenblicken – und ein paar Rumplern aus dem Hinterzimmer – füllte sich der Laden mit einem stämmigen Kerl mittleren Alters. Dieser hatte einen Hammer in der Hand und eine Lederschürze um seine Taille geschnurrt. Mit einem skeptischen Blick musterte er seine außergewöhnliche Kundschaft. Er nieste dann kurz, wobei sich sein Schnauzer gen Himmel hob, und meinte dann: „Was wollt ihr hier?“ Rai sah sich in seiner Verantwortung als Missionsleiter angesprochen und startete sogleich eine Konversation mit dem Verkäufer: „Wir sind im Auftrag von Capitana Amano Shuri hier und wir sollen für sie einen Rumpf kaufen, abholen oder anfertigen lassen. Da bin ich mir nicht so sicher, weil… naja, sie war recht ungenau in ihrem Bestreben. Liegt denn vielleicht irgendwas vor oder wie läuft das bei Ihnen hier?“ Der Gesichtsausdruck des Schreiners ändert sich abrupt als er die Lunte roch. Schnell schlüpfte er hinter seinen Verkaufstresen – was sich mit den umherstehenden Holzskulpturen und Möbeln nicht als einfach erwies – um eines seiner Bücher aufzuschlagen. Dieser schaute schnell darin nach und verkündete dann eine erfolgslose Suche: „Also hier stehen hab‘ ich nichts. Aber wir können gerne einen neuen anfertigen lassen. Was sind die Maße des Schiffs? Elle mal Breite? Wie robust? Welches Holz? Ach was, wir machen einfach das Beste vom Besten. Sagen wir, in einer Woche? Natürlich, natürlich. Also gut, was machen wir vom preislichen her…. Ich würde 200.000 Ryo vorschlagen. Ja, das klingt gut.“ Sichtlich überrumpelt blickte der Rai in die Runde. Wie konnte der Typ so schnell reden ohne dabei Luft zu holen? Das letzte, den Preis hatte er verstanden, und er wagte sich zu erinnern, dass der aufgeschriebene Preis bei 140.000 Ryo lag. Er, das Verhandlungsgenie schlechthin, brachte nur ein paar Wörter heraus: „Ähm, wir meinen, der Preis lag bei 140.000 Ryo. Ähm…“ Na hoffentlich konnte ihm jetzt einer seiner Begleiter aus dieser peinlichen Patsche helfen.
 

Fujioka Shion

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Nachdem Shion dem Teamleiter gegenüber ihre Bitte geäußert hatte, leerte sich ihr Geist abrupt für einen Moment. Wovon wurde sie nur geritten, dass sie das laut gesagt hatte? Die Schwarzhaarige wäre jetzt am liebsten im Boden versunken und nie wieder aufgetaucht. Kaum hatte die Mission angefangen und schon fing sie an, Rai um lächerliche, kindische Dinge bitten. Hatte sie nicht ihr gesamtes Leben damit verbracht, sich so etwas abzugewöhnen? Wie sollte sie jemals respektiert werden, wenn sie jetzt schon durch sowas all ihre Seriosität zerstörte? Die Fujioka wollte gerade den Mund aufmachen, um ihre Bitte zurückzunehmen, in der Hoffnung, sich wenigstens ein Bisschen Professionalität zu bewahren, doch da bekam sie auch schon prompt den Piratenhut von Izuya aufgesetzt. Einen Moment lang stand das Mädchen da - Die Überraschung war ihr praktisch ins Gesicht geschrieben - und betrachtete den Akinawa leicht perplex mit ihren violetten Seelenspiegeln. Sie hätte nicht erwartet, dass der Blauschopf ihr mir nichts, dir nichts den Hut überlassen würde, hatte er ihn sich doch wohl oder übel selbst erkämpft. Doch was auch immer Izuyas Gründe gewesen sein mochten, Shion konnte sich nicht wirklich beschweren. Ich wollte einen Piratenhut, jetzt hatte sie einen, weswegen sie sich ihrem Teamkollegen gegenüber als Dank kurz Verbeugte. "Danke sehr, Akinawa-san."

Als es wieder durch die engen Straßen und sich windenden Gassen der Hafenstadt ging, musste die Schwarzhaarige sich noch einmal Mühe geben, dass man ihr anmerkte, wie angeekelt sie von allem war. Sie hatte nicht es für unmöglich gehalten, aber jetzt kam es ihr noch schmutziger, noch stinkiger und noch räudiger als vorher schon vor. Inzwischen hatten sich die Straßen noch mehr gefüllt und die steigende Sonne sorgte dafür, dass alle Menschen auf den Straßen immer und immer mehr schwitzten. Jedes Mal, als jemand die Fujioka anrempelte, lief es dieser eiskalt dem Rücken herunter bei dem Gedanken, dass sich jetzt sein schmutziger Schweiß auf ihrer Kleidung befand. Ob sie sich an dieses Umfeld noch gewöhnen würde?
Angekommen im ersten Ladengeschäft schaute das Mädchen sich kurz um. Es war ziemlich staubig und bei der Statik des Gebäudes war eine Prüfung höchstwahrscheinlich weit überfällig, was für jeden offensichtlich an einigen Rissen in den Wänden und Dellen in der Decke zu erkennen war. Trotzdem schienen die zu verkaufenden Möbel und Skulpturen, selbst für Shions ungeschultes Auge, durchaus für ihre Qualität sprechen zu können. Der Ladenbesitzer schien erst etwas mürrisch, doch als seine Sensoren spürten, dass Profit gemacht werden konnte, brach er in einen schnellen Redefluss aus, dem selbst für die Schwarzhaarige etwas schwer zu folgen war. Auch ihr Teamleiter schien mit der Situation ein wenig überfordert zu sein, weshalb sie beschloss, lieber schnell einzugreifen und die Fakten korrekt zu stellen. Mehr auszugeben als Shuri gesagt hatte, wäre komplett inakzeptabel gewesen. "Verzeihung, aber ich halte es für besser, wenn wir noch einmal langsam von Vorne anfangen, sofern sie nichts dagegen haben. Wir wollen im Namen von Capitana Amano Shuri den Rumpf ihres Schiffes, ein Zweimaster, nur verstärken und nicht komplett neu machen lassen. Da wären 100.000 Ryo doch viel angemessener oder meinen sie nicht auch?" Die Fujioka konnte sich erinnern, dass ihr Teamleiter in Shirogakure erwähnt hatte, dass das Schiff ein Zweimaster war. Zudem stand auf dem Zettel nur etwas von verstärken. Ob 100.000 Ryo tatsächlich angemessen waren, wusste das Mädchen hingegen nicht. Allerdings hatte Shuri 140.000 Ryo spezifiziert und wenn der Zimmermann ein höheres Angebot machte, musste man dieses eben herunterhandeln. Erwartungsvoll schaute Shion zu ihren Teamkollegen herüber. Ob sie die Vorlage richtig deuten und etwas daraus machen würden?
 

Akinawa Izuya

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Der Blauschopf lauschte nicht wirklich dem Gespräch von Olaf und Shion und selbst wenn er sich da stark drauf konzentriert hätte, wäre ihm vermutlich die Hälfte abhanden gekommen. Da besaß Rai definitiv bessere Zuhörerqualitäten, die der Teamleiter auch zügig unter Beweis stellte. Der Akinawa hingegen nutzte die ruhigen Augenblicke um das vorhin geschehene noch einmal zu reflektieren und er verstand nun besser worauf der Takeshi hinaus wollte. Natürlich verhielt sich Izuya nicht angemessen und er hatte diesen Olaf gewiss auch provoziert, aber weil die anderen Piraten so schaulaustig darüber waren, ging er davon aus, dass die Vorstellung generell gut ankam. Außerdem fragte er höflich ob er beim Armdrücken mitmachen konnte und Olaf ließ sich darauf ein. Wenn der Kerl Probleme mit seinem Stolz hatte, dann war das im Grunde ja auch sein Problem, doch Izuya wollte sich selbst keine machen und atmete daher tief durch. Er seufzte dann, erkannte er doch, dass er ein wenig voreilig in seinem Enthusiasmus war und sich besser für die Zukunft zügeln sollte. Eigentlich wollte er noch einmal das Gespräch mit Rai suchen, doch Shion kehrte bereits von ihrem Gespräch mit Olaf zurück und berichtete fleißig. Izuya verschenkte unterdessen seinen Piratenhut und setzte ihn Shion auf den Schopf, schließlich bat sie Rai vorhin noch einen entsprechenden Laden aufzusuchen, weil sie auch gern einen haben wollte. Die Verbeugung von Shion nahm Izuya schmunzelnd hin. „Dir steht er sowieso besser, Shion.“, zwinkerte er dem hübschen Mädchen zu und dann ging das Trio auch schon aus der Taverne hinaus zurück in die müffelnde Hafenstadt, die sich nur weiter gefüllt hatte. Rai brachte es gut auf den Punkt, es war wichtig, dass sie sich auf die Mission fokussierten und sich nicht von dem Gesocks ablenken ließen, doch das war gar nicht so einfach. Kurz warf der Taijutsuka einen Blick zum Mädchen in der Runde und stellte fest, dass ihre körperlichen Attribute inpunkto Körperkraft und breites Kreuz nun nicht gerade vorhanden waren. Izuya lief also nun direkt vor Shion und erleichterte ihr somit den Weg durch die Menschenmengen der Hafenstadt, schließlich wollte er nicht, dass irgendjemand sie anrempelte, anpöbelte oder gar entführte. Der Genin war vielleicht nicht der Teamleiter und aufgrund seiner längeren Pause wegen der harten Arbeit im Restaurant seines Vaters auch von Rai überholt worden in Sachen Erfahrung und Alter, aber doch war Izuya im Grunde schon irgendwo ein Senior, also fühlte er sich auch für den Schutz der jüngeren Kunoichi verantwortlich, schließlich war er ein Gentleman.

Das Dreiergespann erreichte eine ziemlich unscheinbare Schreinerei, denn zunächst wollten sie sich um den Rumpf kümmern. Herrgott war die Liste lang, doch was tat man nicht alles um Geld zu verdienen. Hoffentlich war diese Mission kein politisches Trittbrett für zukünftige Probleme, aber sie waren letztlich alle nur Genin und Befehlsempfänger, da konnte man sich gut außen vor halten. Doch nun generierte sich ein anderes Problem und so schien Rai urplötzlich mit der Situation ein wenig überfordert zu sein, denn Rai drückte sich relativ ungeschickt aus und der bullig aussehende Schreiner schien es zudem auch noch völlig falsch aufzufassen. Und so wurde aus der günstigeren Verstärkung eines Rumpfes gleich ein gänzlich neuer für eine ziemliche Unsumme an Geld. Der Akinawa war vielleicht kein Genie, doch so dämlich war er nun auch nicht, als das er sich hier über den Tisch ziehen ließ. Am liebsten hätte er den Schreiner am Kragen gepackt, auf den Tisch gezerrt und ihm klargemacht, weshalb sie hier waren, doch Shion meldete sich bereits zu Wort und versuchte das Gezeter aufzuklären, bevor ein wirkliches Problem entstand. In der Zwischenzeit legte Izuya eine Hand auf die Schulter von Rai, der über die Jahre ziemlich gewachsen war, ohjemineh! „Wegen vorhin in der Bar…tut mir leid, dass ich uns Ärger gemacht habe“, räumte Izuya ein und wusste ja durch Rais Ansprache schon, dass jener nicht verärgert war, doch hatte Izuya ihm bislang noch keine Antwort gegeben. „Ich werde meinen Fokus auf die Mission richten und den Rahmen nicht mehr verlassen, darauf hast du mein Wort“, versicherte er dem Teamleiter und gesellte sich daraufhin zu Shion, um ihrer Verhandlung mit dem Schreiner beizustehen. Nun würde sich zeigen, wie gewieft das hübsche Mädchen nun wirklich war.
 

Takeshi Rai

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Für solche Situationen hatte man eben Kameraden im Team, die einen den Rücken decken konnten, wenn es mal brenzlig werden sollte. Dieser Fall musste nicht unbedingt während eines Kampfes auftreten, sondern auch hier, wenn der Takeshi sein nicht vorhandenes Talent für Verhandlungen in Szene setzen konnte. Da ist es nur gut, dass Shion gleich zur Stelle war. Zum Glück wusste sie wie man mit solchen Typen umgehen musste – zumindest hatte es den Anschein. Tatsächlich sollte der Rumpf nur verstärkt werden und nicht ganz erneuert werden. Zuvor hatte auch niemand erwähnt, dass der Rumpf komplett erneuert werden musste, oder nicht? Deshalb war es nur gut, dass Shion die Situation mit dieser Aussage wieder ein wenig in das rechte Licht rückte. Es war auch gut, dass Izuya nun im Sinne der Mission dachte und sich an die Seite von Shion drängte. Gut zu wissen, dass man nun auch auf den anderen Blauschopf zählen konnte – was man zuvor zwar auch konnte, aber ganz sicher nicht in einem seriösen Sinn. Da der zwielichtige Händler sich nun in der Unterzahl sah, begann er ein wenig nervös zu werden. Er war verunsichert. Gute Sache. Richtig gut. Wahrscheinlich würde Shion mit ihrer Redegewandtheit noch etwas an Geld sparen! Wie auch immer die Verhandlungen nun verlaufen sind – Rai machte sich derweil einen Plan für die nächsten Händler zurecht – das Trio stieg mit einem Gewinn von 20.000 Ryo aus. Also bezahlten sie insgesamt für die Verbesserung des Rumpfs 120.000 Ryo. Nachdem der Händler dem Trupp die Fertigstellung bis Ende der Woche versichert hatte, verließen sie den hiesigen Laden wieder. Als alle drei wieder auf den befüllten Straßen der Hafenstadt standen, holte der Takeshi für ein Lob aus: „Das habt ihr da drinnen wirklich gut gemacht. Bin echt stolz auf euch. Wenn das bei den anderen Händlern auch so verläuft, können wir ja sogar mit etwas Geld in der Tasche zur Auftraggeberin zurückkommen. Aber nun gut, machen wir uns auf dem Weg zum nächsten Händler.“ Rai warf einen Blick auf die Kreuze, die auf der Karte eingezeichnet waren und er kam zum Entschluss, dass der nächste Stopp der Schreiner war, der für ein neues Segel sorgen sollte. Deshalb machte sich die Truppe wieder auf den Weg, um sich durch die befüllten Straßen der Hafenstadt Okushi zu schlagen. Gut, dass es so etwas wie Seitengassen gab, die nicht allzu sehr benutzt wurden und auch teilweise eine gute Möglichkeit boten den Weg abzukürzen. Die Schreinerei des Segel-Typen befand sich direkt am Hafen und sah schon etwas ansprechender aus wie die zuvor. Das hinterließ schon mal einen guten Eindruck und ließ auf einen gewissen Grad an Seriosität rückschließen. Man konnte den Arbeitern direkt bei der Arbeit zusehen, denn der Großteil dieser Schreinerei war öffentlich einsehbar. Vermutlich wurden im Inneren nur die geschäftlichen Dinge erledigt. Guter Dinge sprach Rai wieder zu seinen Kollegen: „Da ihr das vorhin so gut hinbekommen habt, überlasse ich euch hier mal den Vortritt. Auf der mir mitgegebenen Liste steht, dass das neue Segel um die 50.000 Ryo kosten müsste. Vielleicht können wir den Preis ja wieder etwas unterbieten.“
 

Fujioka Shion

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Der muskulöse Schreiner rümpfte die Nase und betrachtete Shion mit einer Mischung aus Missgunst Skepsis, als hätte er beim Angeln einen großen Fisch an Land gezogen, der dann aber von einer hinterlistigen Möwe gestohlen wurde. Er strich mit seinen knobigen Fingern ein Paar mal über den Schnauzer, bevor er wieder anfing zu sprechen. "Nur leicht ausbessern, heh? Seid ihr euch sicher? Habt ihr den alten Kahn von Amano-san mal gesehen?" Ein Paar Sekunden vergingen, in denen die Fujioka wortlos den Schreiner ansah. Ihre Entschlossenheit, ihre erste Mission makellos abzuschließen, erlaubte es nicht, dieses Geschäft mit einem Preis von mehr als 140.000Ryo abwickeln zu lassen. Trotzdem sah der großgewachsene, trainierte Mann ziemlich einschüchternd aus. Die Schwarzhaarige hätte den Anstarrwettbewerb nicht gewonnen, wenn Izuya sich nicht unterstützend neben sie gestellt hätte. Da schien der listige Schreiner zu merken, dass seine jetzige Nummer nicht ziehen würde. Obwohl der Ninjatrupp für ihn nicht wie mehr als ein Paar Landrattenkinder aussah, ruderte er also leicht zurück mit dem Geschäft. "Pfff, na gut. Dann eben nur ein wenig Ausbessern. Der Spaß wird euch dann aber trotzdem so um die 160.000Ryo kosten." Auch das war nicht gut genug für das Mädchen, weswegen sie schnell den Kopf schüttelte, um auf ihrem alten Vorschlag zu verharren. "Ich fürchte, das übersteigt unsere finanziellen Kapazitäten. Wir bezahlen höchstens 100.000Ryo." "Nur 100.000? Ihr wollt wohl, dass ich pleite gehe! 150.000 Ryo!" "Ich bedauere, aber das ist immer noch zu viel. Mein Vorschlag sind 110.000Ryo." "140.000!" Eigentlich war dies der Preis, den Shuri vorgegeben hatte, doch Shion fühlte sich motiviert, weswegen sie doch gleich versuchte, den Preis noch etwas herunterzudrücken. "120.000Ryo ist mein letztes Angebot." "Dein letztes Angebot, ja? Das wollen wir doch einmal sehen. 130.000Ryo. Weiter gehe ich nicht runter." Wieder einmal folgten ein Paar Sekunden der angespannten Stille, die dann aber vom Schreiner beendet wurde. "Pff, na gut, ihr habt gewonnen. 120.000Ryo soll es sein. Weiteres Verhandeln ist meine Zeit nicht Wert." "Danke für das Geschäft." Im Gesicht der Fujioka zeichnete sich ein leichtes, stolzes Lächeln ab, während Rai dem Schreiner triumphal das Geld überreichte und sie die genauen Daten austauschten. Hier hatten sie ihr Ziel erreicht, doch als nächstes kam noch das Segel. Bevor die Ninja sich aufmachten, wandte die Schwarzhaarige sich aber noch kurz an Izuya. "Akinawa-san! Ich wollte mich noch für deine moralische Unterstützung bedanken. Für manche wäre es vielleicht nicht viel gewesen, aber ich glaube, dass ich die Verhandlung ohne deine Hilfe nicht durchgehalten hätte." Nach Shion ihren Wortwechsel mit Izuya beendet hatte, verließ das Dreiergespann auch schon den Laden, um sich auf zum nächsten Geschäft zu machen.
 

Akinawa Izuya

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Dieses Mädchen hatte echtes Verhandlungsgeschick, denn sie schaffte es tatsächlich den Mann zum Einknicken zu bringen. Izuya grinste nur zufrieden als Shion diese Leistung erbrachte und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, wobei sich dabei abermals seine trainierten Arme abzeichneten. Hartes körperliches Training zahlte sich eben aus! Das Trio wollte den Laden eigentlich gerade verlassen als die Schwarzhaarige noch etwas mit dem Akinawa besprechen wollte „Hm?“, lauschte Izuya daher auf und wandte seine Aufmerksamkeit auf die junge Dame, die sich für seine Mithilfe in der Verhandlung bedankt hatte. Waren es etwa seine Muskeln gewesen, die dem Verkäufer ein wenig die Muffe haben sausen lassen? Was auch sonst! Izuya schloss die Augen und schenkte der Fujioka ein aufrichtiges Grinsen. „Keine Ursache!“, versicherte er ihr und zeigte ihr dann einen Daumen. „Du kannst mich auch Izuya nennen. Förmlichkeiten tun bei mir nicht Not“, gab er ihr dann noch locker mit auf den Weg und lächelte, ehe das Trio nunmehr das Geschäft verließ und wieder durch die Hafenstadt marschierte. Der erste große Schritt war getan, doch es folgten noch weitere, denn sie mussten zum Segelmacher. Der Taijutsuka schnappte sich kurzerhand den Zettel von Rai und erblickte besagten Segelmacher auf der Karte. „Na dann wollen wir mal!“, spurte er das Team an, obwohl Rai ihr Anführer war. Die Gutnatur des Prügeljungen färbte aber eigentlich immer auf Alle ab, wieso also nicht auch hier?!

Musikalische Untermalung

Und so watschelten die drei Genin durch die Straßen der Hafenstadt und ja. Sie liefen durch die Straßen der Hafenstadt und sie liefen durch die Straßen der Hafenstadt uuuund sie liefen durch die Straßen der Hafenstadt. Doch sie erreichten einfach nicht ihr Ziel. Genervt blickte Izuya auf die Karte. „Herrgott. Wo ist denn dieser Laden?!“, fauchte er in das Stück Papier und raffte gar nicht, dass er jenes Hilfsmittel völlig falsch herum hielt. Kartenlesen war einfach keine seiner Stärken. „Raaaaaiiiiii, hilf mir!“, moserte der Taijutsuka und nahm sich fest vor, seine kognitiv suboptimierten Fähigkeiten nach der Mission zu steigern. Der Teamleiter hatte natürlich keinerlei Einwände bezüglich dieses Anliegens und half dem überforderten Taijutsuka den richtigen Weg zu finden, wodurch sie dann nach einigen Umwegen endlich ihr langersehntes Ziel erreicht hatten: den Segelmacher „Ujios seidige Segel“. „Du hast echt was gut bei mir, Captain!“, grinste Izuya und klopfte seinem Teamleiter auf die Schulter. Gott sei Dank war der Takeshi versiert genug darin zu helfen. Mit Izuya voran betrat das Trio dann das Geschäft und urplötzlich blieb der Akinawa stehen, wodurch Shion und Rai aufliefen.

Was sah er da nur?!


Musikalische Untermalung

Eine äußerst attraktive Frau mit üppigem Dekoltee saß an einem Schreibtisch und führte offenbar Buch über die Geschäfte. Aber war Ujio nicht ein männlicher Name?! Die Knie des Blauschopfes schlotterten, sein Körper schien unaufhaltsam zu zittern als er vorsichtig die Hand hob und auf die Frau zeigte. „H..a…l…l…o“, stammelte er nervös und wurde urplötzlich gen Decke befördert als sprießende Fontänen reinsten Blutes aus seiner Nase schossen und mithilfe des Bodens Gegendruck erzeugten. Etwas unsanft landete der Genin auf dem Boden und zog somit die Aufmerksamkeit der Frau auf sich. „Nanu?“, meinte sie nur kichernd und begab sich an den Tresen. Izuya sprang inzwischen wieder auf die Beine und räusperte sich ganz professionell, schritt auf den Tresen zu und lehnte sich an. „Ich…wir…brauchen ein neues Segel…optimierte Segel für…für…ein Schiff…50.000 Ryo?“, stammelte Izuya weiter und konnte sich überhaupt nicht zusammen reißen.

@Fujioka Shion @Takeshi Rai
 

Takeshi Rai

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Rai war stolz auf seine Schützlinge. Da schaffte es Shion doch locker den Preis zu unterbieten und sogar noch etwas Geld zu sparen. Da hatte er doch auf die richtige Karte gesetzt, denn wäre Rai da reingegangen, dann hätte dieser hiesige Schreiner sicher nicht so Preisnachlass gegeben als bei Shion. Aber damit wollte er sich jetzt nicht länger aufhalten, viel mehr wollte er Shion für diese erfolgreiche Verhandlung gratulieren, als das Dreiergespann wieder den Laden verlassen hatte: „Gut gemacht, Shion! Das war ‘ne echt gute Leistung von dir. Genauso habe ich mir das vorgestellt!“ Und während der Takeshi seine Kollegin lobte, nutzte der Akinawa die Chance, um Rai die Karte zu luchsen und die Truppe anzuführen. Zuerst merkte der Bestohlene dies gar nicht; so schritt der Dieb mit der Karte schon voraus. Und als Rai den Umstand bemerkte, war der Dieb schon meterweit entfernt. Ein langer Seufzer tat die Situation ab, denn was konnte er jetzt schon tun, außer den Akinawa mal an die Führungsspitze zu lassen?

Naja, er konnte sich verlaufen! Da haben die drei es doch tatsächlich geschafft sich zu verlaufen, weil Izuya die Karte die ganze Zeit falsch herum gehalten hatte! Das Hilfegesuch von Izuya kam mehr schlecht als recht beim Anführer des Teams an: „Du Idiot, du hast die Karte die ganze Zeit falsch herum gehalten! Herrgott, lass mich wieder Führung übernehmen!“ Aber dieser wollte die Führung nicht wieder hergeben. Daraufhin rollte Rai mit den Augen und ließ ihn einfach machen – hoffentlich wusste er jetzt den Weg. Und zum Glück kam der Trupp endlich beim Segelmacher an… mit Schmerzen! Da Izuya auf die Idee kam, einfach stehen zu bleiben und Rai und Shion auflaufen zu lassen, stießen die beiden gegen den durchtrainierten Kerl und plumpsten gen Boden. Rai rieb sich gerade die Nase, als auf einmal der Shinobi vor ihm, von einer Fontäne aus Blut getrieben, durch die Luft fliegt und unsanft wieder auf dem Boden landete. Also so etwas hatte er noch nie zuvor gesehen. Wie konnte…? Ach was, er hinterfragte das gar nicht, denn anscheinend war so etwas möglich. Aber als Rai den Grund für dieses sonderbare Nasenbluten erkannte, wusste er sofort Bescheid: Das Nasenbluten war gerechtfertigt. Auch Rai würde, wenn diese Mission ein paar Jahre zuvor stattgefunden hätte, genauso reagieren und stammeln wie ein Bekloppter. Aber als er sah, dass es aussichtslos sei, wenn man hier Izuya an vorderste Front schickte, kam er – so professionell es auch ging – seinem Schützling zur Hilfe geeilt. Die werte Dame vor ihm kicherte nur ein wenig verlegen und schenkte dem Gestammel sonst keine weitere Aufmerksamkeit, denn diese richtete nun der Takeshi auf sich: „Genau, was mein Partner sagen wollte war, dass wir im Namen von Capitana Shuri unterwegs sind und ihr Schiff ein neues Segel benötigt.“ Rai musste kurz schlucken, denn es war zugegebenermaßen auch echt schwer nicht den Fokus zu verlieren. Er fuhr dann so gefasst es nur ging, mit seiner Ausführung fort: „Das Segel soll dazu beitragen, die Geschwindigkeit des Schiffs zu erhöhen, zumindest steht das hier so auf dem Zettel. Ich denke, dass 50.000 Ryo ein guter Preis dafür wären. Falls für die Lief-…“ Und weiter kam Rai nicht, denn die Segelmacherin begann überaus übertrieben zu kichern. Ein wenig verärgert über dieses Verhalten, wollte Rai gerade fortfahren, aber da meldete sich auch schon die Segelmacherin zu Wort: „Nun, an Verhandlungen mit Männern bin ich nicht interessiert. Viel lieber möchte ich mit ihr verhandeln.“ Ihr Zeigefinger wanderte mit einem Lächeln in Richtung Shion. „Würdest du mich ins Hinterzimmer begleiten? Dort können wir in Ruhe reden.“
 

Fujioka Shion

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Shion war etwas verwundert, dass Izuya kein Problem damit hatte, simpel mit seinem Vornamen angesprochen zu werden. Die Anreden schienen wohl etwas außer Mode gekommen zu sein. Das kränkte die Fujioka leicht, schließlich waren sie ein Teil ihrer Kultur als Ninja, aber sie wollte auf einer Mission mal nicht so sein. "Nun gut. Dann sollte es auch kein Problem darstellen, wenn du mich Shion nennst." Ihr Gemüt wurde auch sogleich wieder aufgehellt, als sie von Rai für die Verhandlung gelobt wurde. Sie hatte nicht einmal von sich selbst solch eine Leistung erwartet. Ihr ursprüngliches Ziel war gewesen, den Preis so herunterzuhandeln, dass er Shuri's angaben entsprach, aber im Moment des Gefechts wurde sie einfach mitgerissen. Wer weiß, vielleicht hatte das Mädchen ja doch ein Paar der Händlergene ihrer Familie geerbt? Nachdem die Gruppe sich neu formiert hatte, begab sie sich sogleich zum nächsten Laden. Allerdings war auch Shion von Izuya's offensichtlicher Unfähigkeit zur Navigation genervt. Wenn man es nicht konnte, sollte man es einfach lassen, anstatt den Progress des Teams aufzuhalten. Nichtsdestotrotz hatte das Dreiergespann es dann aber geschafft, unversehrt an seinem nächsten Ziel, dem Segelmacher, anzukommen.

Zuerst machte der Laden einen normalen Eindruck. Shion hatte gehofft, dass die Gruppe diese Verhandlung schneller abwickeln konnte, doch sobald sie den Laden betrat, war das erste, was sie sah, eine große, gen Boden gerichtete Blutfontäne, sowie Izuya, der von dieser quer durch den Raum geschleudert wurde. Konnte es sein? Das Mädchen hatte genug Mangas gelesen, um dieses Phänomen wieder zu erkennen, aber hatte es immer für eine komödiantische Übertreibung gehalten. Als das Mädchen die Ladeninhaberin sah, war die Reaktion des Blauschopfes aber auch kein Wunder. Due... Ausstrahlung der Ladenbesitzerin war wirklich gewaltig. Die Schwarzhaarige war sogar beeindruckt, wie ihr Teamleiter angesichts des gigantischen Ausblicks einen so kühlen Kopf bewahren konnte. Ein erfahrener Ninja musste halt mit jeder noch so unerwarteten Situation umgehen können. Etwas ironisch, denn Shion wurde komplett aus dem Konzept geworfen, als die Ladenbesitzerin verlangte, allein mit ihr ins Hinterzimmer zu gehen. Es war, als wären die Zahnräder in ihrem Kopf für einen Moment stehengeblieben, als sie versuchte, diese bitte nachzuvollziehen. "Hä... ja aber... w-wie machen sie denn Geld ohne mit Männern zu verhandeln... und... und wieso unbedingt ins Hinterzimmer?" Beim genauen hinsehen, hätte man sich einbilden können, Rauch aus den Ohren der Fujioka kommen zu sehen, so verwirrt wie sie war. Trotz ihres vielen Lesens, war sie für ihr Alter halt immer noch recht unschuldig geblieben, wenn es darum ging, zwischen den Zeilen zu lesen. "Kufufufu. Ich schätze ich muss mich etwas genauer ausdrücken. Sieh es so Mädchen: Wenn wir mit den Verhandlungen fertig sind und etwas... Zeit für uns hatten, kann ich dir ja noch ein, zwei... augenöffnende Dinge im Umgang mit Männern beibringen." Die Segelmacherin erwartete schmunzelnd die Antwort der Schwarzhaarigen, die allerdings nicht schlauer geworden war und nichts anderes tun konnte, als hilfesuchend zu ihren Teamkollegen zu blicken.
 

Akinawa Izuya

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Welch merkwürdiges Aufeinandertreffen hier gefördert wurde. Der Blauschopf war völlig außer Atem als er die großbusige Schönheit im Laden zu Gesicht bekam und war kaum mehr dazu in der Lage die geplanten Verhandlungen für das optimierte Segel zu führen. Und die Dame war kein bisschen angefixt von seinen strammen und starken Muckies und auch die professionelle Hilfe von Rai schien keineswegs bei der attraktiven Frau anzukommen. Zwar konnte der Takeshi das Pendel umher reißen und zumindest den Fokus wieder tatsächlich auf die Verhandlungen lenken, doch war die Ladenbesitzerin eindeutig an Shion interessiert. Da schwamm wohl jemand am anderen Ufer herum? Der Blauschopf erhob sich in der Zwischenzeit wieder und festigte seinen Stand. Er wischte sich danach die Blutreste unter der Nase weg und atmete tief durch, als ihm klar wurde, wie affig er sich eigentlich wieder aufgeführt hatte. Er straffte seinen Körper und seine Haltung und räusperte sich leise, ehe er sich direkt zu Rai stellte und die Situation zu analysieren begann. Viele vermochten es immer gar nicht zu glauben, aber der Akinawa war im Grunde kein völliger Vollidiot, denn er besaß große Potenziale, die er eben nur selten nutzte und kaum förderte. Es fehlte wohl einfach ein eindeutiges Schlüsselereignis in seinem Leben, welches ihm den letzten Schubser in die richtige Richtung gab.

In der Zwischenzeit sah sich Shion mit der Aufforderung konfrontiert, die attraktive Frau ins Hinterzimmer zu begleiten, um die Verhandlungen zu führen. Ob Rai und er gerade Zeugen einer äußerst gleichsexuellen Aktivität werden konnten? Wer wusste das schon! Für so etwas waren sie doch aber alle noch viel zu jung, wie frevelhaft! Als die Ladenbesitzerin dann auch noch äußerst direkt wurde und definitiv etwas Zeit mit Shion einforderte, bevor die eigentlichen Verhandlungen stattfanden, musste hier ein Schlussstrich gezogen werden. Izuya nahm all seinen Mut zusammen und stapfte nach vorn, um sich bei Shion und der Ladenbesitzerin entsprechend Aufmerksamkeit zu verschaffen. „Entschuldigt vielmals, gnädige Frau“, startete der junge Mann und atmete nochmals tief durch. „Liebend gern würde unsere Shion hier ihr Angebot annehmen und Zeit mit Ihnen im Hinterzimmer verbringen, doch…“, fügte Izuya an und versuchte krampfhaft den Augenkontakt zur Ladenbesitzerin aufrecht zu erhalten. „…wir haben leider nicht ausreichend Zeit für solch Aktivitäten. Wir benötigen schleunigst das optimierte Segel für 50.000 Ryo“, konstatierte Izuya und hielt seine starke Seite aufrecht. „Nach Abschluss unseres Einsatzes kann Shion ja gern wieder kommen?“, bot er dann als Gegenleistung an und schaute zu Rai, blickte ihn aber so deutlich an, dass er nicht vor hatte sich an diese Vereinbarung zu halten. Hoffentlich bemerkte der Teamführer dies auch!

Der Blick von Izuya wanderte wieder zur Ladenbesitzerin. „Also? Wie sieht es aus? Kommen wir ins Geschäft?“, fragte der Akinawa und stemmte seine einbandagierten Hände in die Hüften, um seinen Stand zu festigen.

@Fujioka Shion @Takeshi Rai
 

Takeshi Rai

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In der Tat befanden sich die drei Shinobi gerade in einer recht merkwürdigen und absurden Situation, aber Izuya wusste prompt wie man damit umgehen sollte… mehr oder weniger. Vielleicht wollte er stark wirken, um dieser Frau zu imponieren – was durchaus schwer werden würde – oder vielleicht wollte er auch einfach nur Rai imponieren, dass auch er das Zeug dazu hatte, die Führung zu übernehmen. Das hatte er auch schon vorher gemacht, als er dem amtierenden Anführer die Karte vor seinen Augen weggeluchst hatte. Aber nichtsdestotrotz ließ sich Rai ein wenig zurück und genoss die Show; der eine fremdschämender als der andere. Das war doch zu verzeihen, dass Rai da ein kleines Schmunzeln ausrutschte, oder nicht? Ausgehend von dem namenhaften Einsatz des anderen Blauschopfs, konnte man nun gut erkennen, dass sich die Situation vielleicht ein wenig verschlechterte als verbesserte. Dies schien der jungen Dame ein wenig sauer aufzustoßen, so hatte diese gerade wohl oder übel auf ein klein wenig Zweisamkeit mit Shion gehofft. Aber für solche Dinge hatten die drei jetzt keine Zeit und am Arbeitsplatz hatte das schon gar nichts zu suchen! Dennoch gab sich die Dame in ihrem Tun geschlagen und schlug trotzig das Buch auf, in dem wohl alle Bestellungen vermerkt waren. „Hmm, lasst mich mal nachsehen… Ich denke, dass wir einer Woche mit der Bestellung fertig sein könnten. Vielleicht aber auch in zwei, das kann ich euch gerade nicht sagen, weil wir ziemlich ausgelastet sind.“, meinte die junge Dame nun in die Runde. Jetzt stieß es Rai sauer auf, denn erstens brauchten die Auftraggeber das Segel schon in drei Tagen und zweitens hatte er gerade keine Lust auf so ein Kindertheater. Deshalb konnte es man ihm wohl nicht übelnehmen, dass er jetzt etwas zornig wurde. Trotzdem versuchte er höflich zu bleiben: „Hmm, lassen Sie mich mal nachsehen… Ah, wir brauchen das Segel aber schon in drei Tagen! Und das wussten Sie, weil wir es Ihnen gerade eben gesagt haben. Wenn es am Geld scheitern sollte, dann nehmen Sie doch das Doppelte vom Preis und wir sind quitt. Auf so ein Kindertheater habe ich keine Lust und ich wette unsere Auftraggeberin, die Capitana Shuri, auch nicht. Also nehmen Sie unsere Bedingungen jetzt an oder nicht?“ Ganz perplex und überrascht ruderte die junge Dame am Empfang zurück und willigte schnellstens in die Konditionen ein. Danach ging Rai mit ihr noch den Rest, also die Lieferung und Beschaffenheit des Segels, durch und die drei Ninja verließen ohne jegliches Geld das Geschäft. Vor der Tür gab Rai die nächsten Kommandos, konnte es aber nicht lassen sich über das gerade Geschehene aufzuregen: „Also das kann es doch nicht sein! Sind wir die Erwachsenen oder sie? Diese Welt heutzutage… Aber egal, gehen wir jetzt zurück zum Goldenen Löwen und geben der Capitana Bescheid, dass wir in drei Tagen ablegen können.“ Und so machten sich die drei wieder auf den Weg zurück zum Gasthof, wo auch schon der Rest der Crew – besoffen, aber geduldig – auf den Ninjatrupp wartete.
 

Akinawa Izuya

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Offenbar besaß der Taijutsuka einfach kein Verhandlungsgeschick, denn obwohl er wirklich Charakterstärke und Durchhaltewillen an den Tag legte und nicht mit sich feilschen ließ, so ließ sich die junge und attraktive Ladenbesitzerin nicht so einfach auf den gewünschten Deal ein. Sie hielt fest an ihrer Vorstellung mit Shion ins Hinterzimmer zu gehen und den Geschmack der verbotenen Liebe zu kosten, doch weder Izuya noch Rai konnten dies zulassen. Sie waren nicht nur Shinobi die hier eine Mission zu erledigen hatten, sondern sie waren auch professionell dabei und hatten schlichtweg keine Zeit für solchen Firlefanz. Eigentlich wollte Izuya weiterhin auf Beharrlichkeit setzen und mit der Ladenbesitzerin eine Diskussion anfangen, doch erkannte auch Rai das ihnen die Zeit davon lief und so mischte sich der Teamleiter ein und erhöhte den Druck, um endlich ans Ziel zu kommen. Der Blauschopf hielt derweilen den Mund und intervenierte nicht weiter, blieb aber weiterhin tatkräftig und eindrucksvoll dort stehen um die Argumentation von Rai entsprechend moralisch zu unterstützen. Sie waren immerhin ein Team und ein Team agierte immer gemeinsam. Shion war derweilen immer noch damit beschäftigt mit sich ins Reine zu kommen, denn das unmoralische Angebot der Ladenbesitzerin war wohl einfach eine Schippe zu viel des Guten gewesen.

Glücklicherweise hatte es der Takeshi geschafft die Ladenbesitzerin derart unter Druck zu setzen, dass sie letztlich in sich ging und der Vereinbarung zustimmen konnte. Die Verbesserung des Segels wurde also für entsprechendes Geld in der dafür vorgesehenen Zeit fertigstellt, wunderbar. Izuya nickte beeindruckt von der Intensität die der Takeshi an den Tag legen konnte und war in dem Augenblick auch sehr froh darüber ihn dabei zu haben. Es war wieder so ein Moment in welchem der Akinawa feststellte, dass er einige Dinge noch mehr verinnerlichen musste und Rai konnte tatsächlich bei manchen Punkten als Vorbild herhalten, klasse! Sie verließen also den Laden und Rai musste sich tatsächlich erstmal Luft machen und sich aufregen. Schmunzelnd beobachtete der Taijutsuka den Teamleiter und klopfte ihm danach aufmunternd auf die Schulter. „Das war echt souverän, Captain“, lobte er die Leistung des Takeshi und versenkte dann seine Hände in seinen Hosentaschen, während die Brust- und Bauchmuskulatur durch sein Muskelshirt blitzten und hier und dort einige Blicke auf sich zogen. Dann gab Rai den Befehl zurück zum Goldenen Löwen zu marschieren um der Capitana bescheid zu geben und Izuya nickte bestätigend. „Lasst uns gehen. Ich könnte einen Whey-Shake vertragen!“, kommentierte Izuya das Ganze und folgte seinen Teamkollegen zurück zum Goldenen Löwen, damit die Mission ihren weiteren Verlauf nehmen konnte. Auf dem Rückweg ließ der Taijutsuka seinen Blick über die vielen Menschen gleiten und stellte – neben dem Geruch – auch fest, dass die Menschen hier allesamt anders waren als in Jôsei. Andere Mentalität, andere Geschäfte, anderer Umgangston.

Der Blauschopf war echt fasziniert von den vielen Facetten, welche die Welt zu bieten hatte.

@Takeshi Rai
 
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