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Woooooooow! Natsuko war einfach genial! Die Hasekura sah gespannt zu, wie ihre neue Freundin dem Spiel gegenüber trat und musste verwundert den Mund aufreißen, als sie die Vorgehensweise der Nekoyami erkannte. Zuerst lachte Natsuko genauso wie die 12-Jährige, doch plötzlich verstummte sie. Hatte das Mädchen etwa keinen Spaß mehr? Chinatsu machte sich schon Sorgen, doch wie sich herausstellte, war das alles Teil eines großen Plans gewesen. Sie verwirrte ihren Gegner, der sich in seinen Bewegungen unsicher fühlte und schlussendlich den fatalen Fehler begann, einen Richtungswechsel vorzunehmen. Damit lief er genau in die Arme von Team Chinatsuko - weshalb diese die zweite Runde gewannen und für ein Unentschieden sorgten.

Nun hieß es, erneut antreten, allerdings mit vertauschten Rollen. Doch bevor die Hasekura diesem Vorhaben nachkommen konnte, musste sie zuerst ihrer Begeisterung freien Lauf lassen. „Natsu-Sis, das war toll!“, strahlte die Kleine, die noch immer über diese unglaublich raffinierte Strategie nachdachte. Darauf wäre Chinatsu niemals gekommen! „Wo bleibt Team Chinatsuko?“ Oh! Da war ja noch was gewesen! Während sich der Kandidat des anderen Teams bereits am Tisch befand, war die Weißhaarige so sehr damit beschäftigt gewesen, ihre Begeisterung kund zu tun, dass sie fast vergessen hatte, dass sie noch einmal antreten musste. „Ich komme! Ach und mach dir keine Sorgen. Die machen wir jetzt sowas von platt!“ Damit wandte sich die 12-Jährige um und rannte ebenfalls zum Tisch - diesmal würde sie gewinnen. Ganz sicher! Leider hatte sich die Jüngere auch dieses Mal keine richtige Strategie zusammen mit Natsuko ausgedacht, nach der sie hätten handeln können - das war es ja eigentlich gewesen, was die neue Freundin wohl hatte besprechen wollen. Musste man sich wieder auf das gute, alte Glück verlassen? „Alle sind bereit?“ Der Mann sah sich die Kandidaten am Tisch an, die beide mit mittlerweile verbundenen Augen nickten. „Dann los!“ Damit begann die zweite Runde, die die Hasekura auf jeden Fall mindestens genauso cool wie Natsuko gewinnen wollte. Sie war die Jägerin. Was hieß das? Genau, sie musste jagen, nicht weglaufen. Wenn sie also einfach nur schneller als ihr Gegner um den Tisch laufen würde… müsste sie gewinnen? Oh ja! Das war genau der richtige Plan! Während der Kontrahent Chinatsus versuchte, sich möglichst leise den Tisch entlang zu hangeln, lief die 12-Jährige los. Eine ihrer Hände blieb stets an der Oberfläche des Holzes kleben, dennoch trugen ihre Füße sie so schnell, wie sie konnten. Ob sie ihren Gegner dadurch fing? Nunja, der fühlte sich offenbar unter Druck gesetzt, als er mit verbundenen Augen hörte, wie schnell sich Chinatsu bewegte - somit lief er auch los. In der Hoffnung, das Wettrennen in eine Richtung zu gewinnen. Wahrscheinlich war es nicht genau das gewesen, was man sich unter diesem Spiel vorgestellt hatte.. doch alle Beteiligten hatten Spaß, vor allen Dingen die Hasekura, weshalb der eigentliche Sinn doch erfüllt wurde. Oder nicht? Jedenfalls lief die Kunoichi fix ihre Runden um den Tisch und holte den Gegner kontinuierlich ein - Tja, man hatte es hier eben mit einem waschechten Ninja zu tun! Und dann passierte es, Chinatsu streckte die Hand aus und klatschte den Rücken des älteren Jungen ab, wie bei einem klassischen Fangspiel. „Team Chinatsuko hat die erste Runde gewonnen!“ Sofort riss die Kleine das Tuch von ihrem Gesicht, sah sich suchend nach Natsuko um und reckte, als sie sie entdeckt hatte, grinsend die Arme hoch, auch wenn der Atem durch den Lauf ein ordentliches Stück schneller ging. „Ich hab gewonnen, Natsu-Sis! Hab ich es nicht gesagt?“ Jetzt musste nur noch die zweite Runde an sie gehen, damit das Team mit dem ersehnten Stempel verschwinden konnten.
 
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Hatte Natsuko vorgehabt ihre Strategie mit Chinatsu zu besprechen für das Match ihrer Teampartnerin? Naja, dazu hätte sie ersteinmal selbst eine Idee zur weiteren Vorgehensweise haben müssen. Von daher wirkte es vielleicht für eine Sekunde so als wäre sie nicht zu Wort gekommen als das Gelbauge zu der Entscheidungsrunde aufbrach, aber eigentlich hätte sie selbst ja nicht einmal gewusst was sie hätte sagen sollen. Aber wie es sich herausstellte, war das auch gar nicht notwendig gewesen denn diesmal war die unbändige Energie der Hasekura der Vorteil ihres Teams... nach nur wenigen Momenten hatte diese den Tisch mehrfach umrundet und ihren Gegner eingeholt. "Wow... das war klasse!" das Katzenmädchen blickte ihre Partnerin zwar überrascht aber voller Freude an. "Und ich hab eigentlich noch immer keine Idee... aber wird schon klappen. Mach dir keine Sorgen...". Das war auch nicht einmal gelogen, sie hatte wirklich bisher keinen Plan wie sie ihrem Gegner zwei ganze Minuten aus dem Weg gehen konnte. Kurz nachdem sie die Augenbinde aufgesetzt hatte, gab der alte Mann auch bereits das Startsignal, scheinbar wollte dieser es jetzt ebenfalls hinter sich bringen.
Anfänglich bewegte Natsuko sich langsam um den Tisch und lauschte sehr genau, wo ihr Gegner war. Die Richtungswechsel erfolgten sogar fast zeitgleich. Als dieser aber mit der Zeit ein wenig die Geduld verlor wurde das Spiel immer schneller, bis er sogar kurz hinter dem Katzenmädchen war. Weiter leise um den Tisch zu schleichen war keine Option, aber was dann? Man musste sich durchgehend bewegen und den Tisch berühren viele Möglichkeiten gab es da nicht.... außer... hätte sie keine Augenbinde aufgehabt hätte man vermutlich nun ein Aufblitzen in den Augen sehen können. So sah der aufmerksame Beobachter nur ein gehäßiges Grinsen. Das Mädchen hatte nun einen Plan... kurz bevor ihr Gegner sie einholte und erwischen konnte rutschte sie nun unter den Tisch und blieb dabei weiterhin mit einer Hand an der Tischplatte. Im selben Moment schrie bereits der Teampartner von Natsukos Gegner auf "DAS IST UNFAIR! DAS IST GEGEN DIE REGELN!". Woraufhin Natsukos Gegner auch innehielt und nicht einmal mehr versuchte diese zu verfolgen, schließlich schien ja was geklärt werden zu müssen. Allerdings betrachtete der ältere Herr nur kurz seine Uhr und sagte "Nun gut, die Zeit ist jetzt eh rum. TEAM CHINATSUKO HAT GEWONNEN!". Dem folgten noch intensivere Proteste der beiden Jungen, während der ältere Herr nur kurz abwinkte und zu einer Erklärung ansetzte. "Die Regeln waren: Der Tisch muss berührt werden und man muss in Bewegung bleiben. Gegen keine dieser Regeln wurden verstossen. Im Gegenteil das war sogar sehr gewitzt und verdient eigentlich auch eine Belohnung.... ihr beiden könnt es ja später nochmal probieren."
Nun kroch auch Natsuko unter dem Tisch hervor und zog die Augenbinde ab. "Haha...GEWONNEN!!!" mittlerweile nahm sie gar nicht mehr ihre Gegner war und stürmte förmlich zu ihrer Teamparterin. "Sorry, aber ich war mir auch nicht ganz sicher, ob wir dadurch vielleicht verlieren. Ich kam spontan auf die Idee und musste es dann einfach ausprobieren!" Sie wirkte dabei nicht im geringsten demütig, eher im Gegenteil sie war stolz auf ihren Einfall und grinste über das ganze Gesicht. Eigentlich war ihr noch zumute ihren Gegnern die Zunge rauszustrecken, aber dafür fühlte sie sich dann doch noch ein wenig zu erwachsen in der Sekunde.
Die Stempelkarte drückte Natsuko der anderen Natsu nun erneut in die Hand und blickte sich einmal kurz um... "Hmm diesmal keine Wasserballons die eine Gefahr dafür darstellen."
 
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Natürlich konnte Chinatsu überhaupt nicht an sich halten, als sie vernahm, dass ihr Team gewonnen hatte. Natsuko war echt genial! Auf so einen raffinierten Plan wäre die Hasekura niemals gekommen. Als die Kollegin nach dem eindeutigen Sieg auf die 12-Jährige zukam, lachte diese ausgelassen, packte die Hände ihrer neuen Freundin und tänzelte durch die Gegend. Es gab einen weiteren Stempel und damit war auch diese Station offiziell beendet worden. Den folgenden Tag konnte man ganz gut mit einem einzigen Wort zusammenfassen: Spaß. So viel Spaß, wie Chinatsu zusammen mit Natsuko, Hideki und Katsu hatte, hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Ohne Zweifel war die Nekoyami eine ganz tolle Freundin geworden, die Chinatsu nicht mehr missen wollte. Zusammen streiften die Mädchen durch den Park und versuchten sich an weiteren Wettbewerben. Einige gewannen sie auf Anhieb, doch auch diese Glückssträhne war irgendwann vorbei. Zwei Spiele gab es, an denen die Kunoichi mehrfach hatten antreten müssen, bis sie den ersehnten Stempel bekamen. Ob sie sich davon die Lust an der Sache verderben ließen? Selbstverständlich nicht. Am späten Nachmittag hatten die Mädchen dann endlich eine volle Stempelkarte vorweisen können. Was war der Preis? Eine Tüte voller Süßigkeiten! Die gelben Äuglein von Chinatsu waren beim Anblick der Beute groß und rund geworden - eine ganze Tüte voller Süßkram und das nur für sie alleine! Sie drehte sich zu Natsuko, die ihrerseits den Gewinn musterte, reckte ihre Hand gen Himmel und grinste. „Team Chinatsuko hat gewonnen! GEWONNEN!“, jubelte die Hasekura und wenn auch mit Verzögerung, stimmte auch die Nekoyami bald in diesen Freudenjubel ein.

Es war ein wirklich toller Tag gewesen, der Chinatsu noch lange im Gedächtnis bleiben sollte. Die Kunoichi - und Katzen - hatten sich zusammen auf den Rückweg gemacht, doch bald trennten sich die Wege der beiden Mädchen. Brav verabschiedete sich die 12-Jährige von Hideki und Katsu, streichelte beide Tiere ausgelassen und wollte ein Versprechen, dass sie sich bald wiedersehen würden. Dann wandte sich die Hasekura wieder Natsuko zu, äußerte erneut, wie viel Spaß ihr der Tag gemacht hatte und dass sie das unbedingt wiederholen mussten. Die 14-Jährige bekam sogar eine persönliche Einladung von Chinatsu, dass sie jederzeit vorbeikommen und von ihren selbst gemachten Muffins naschen dürfte! Wenn das mal keine Ehre war. Nachdem ihre neue Freundin um die nächste Ecke verschwunden war, drehte sich die Hasekura auf dem Absatz um und stürmte förmlich nach Hause. Warum? Weil sie von diesen Erlebnissen unbedingt Kenshin erzählen musste! Der ältere Bruder war förmlich erschlagen, als Chinatsu in die Wohnung gestürmt kam und anfing zu quasseln, noch bevor Kenshin wusste, worum es ging. Allerdings kannte der junge Mann seine Schwester mittlerweile, weshalb er sich ruhig hinsetzte, schmunzelte und Chinatsu erzählen ließ. Dabei setzte er die einzelnen Puzzleteile eigenständig zusammen, bis er den gesamten Kontext einigermaßen verstanden hatte. Als die jüngere Hasekura einen Moment Pause einlegte, um Luft zu holen, lachte Kenshin laut auf und lehnte sich in dem Stuhl zurück. „Was du dir für Freunde sammelst. Nekoyami, ernsthaft?“ Und Chinatsu strahlte von einer Wange zur Anderen. „Oh ja! Können wir nicht auch Katzen haben? So wie Hideki und Katsu! Oh, können wir, können wir, können wir?“ Und damit war das nächste Thema angeschnitten worden - Kenshin wusste, dass er zumindest für den heutigen Tag keine Sekunde Ruhe mehr haben würde.



[Nach Absprache mit dem Spieler wäre das Off hiermit offiziell beendet!]
 

Takeshi Rai

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~ Job: Clowns wider Willen ~
Auf ein Neues! Und das im wortwörtlichen Sinn, denn heute findet – zum zweiten Mal – der Prüfungsjob eines Newcomers im Geschäft der Shinobi statt: Yamasaru Ikioi. Nachdem dieser besagte Shinobi das letzte Mal von einem Hund so dermaßen abgelenkt wurde, dass er soeben verschwinden musste, verwehrte ihm die Dorfverwaltung den Aufstieg zum Genin. Dem konnte der Takeshi nur beipflichten, denn dieser war damals auch involviert gewesen und das hatte ihn ziemlich verärgert. Und da sich die beiden ja schon ein wenig kannten – zumindest wusste Rai ein wenig über die Fähigkeiten des Yamasaru Bescheid – zog man Rai wieder als Aufseher für diesen Job her. Oh, wurde schon erwähnt, dass Rai es hasste einfach so versetzt zu werden? Nicht? Dann wird es den ein oder anderen sicherlich nicht wundern, wenn der Jungspund am heutigen Tag etwas härter drangenommen werden sollte. Aber das war schon im Vorhinein klar, denn die heutige Aufgabe lag darin, einen Narren abzugeben. Richtig gehört, die beiden Shinobi sollten heute rote Nasen und Perücken aufsetzen, um den Gästen einer Geburtstagsfeier ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Letzteres tat der siebzehnjährige gerne, aber musste er sich dafür als Clown verkleiden? Was hatte er verbrochen, dass die Dorfverwaltung ihn so dermaßen hasste? Aber es lag nicht in den Rechten eines Shinobis, sich über die Entscheidungen dieser Obrigkeiten zu stellen – jeder Befehl musste ausgeführt werden. Und genau deswegen trafen sich die beiden Clowns heute im Park des Byakko-Bezirks.
Es war ein sonniger und schöner Tag, genau der richtige Tag für ein Picknick im Park. Das musste heute aber leider ins Wasser fallen, denn, wie schon gesagt, heute stand eine Geburtstagsparty auf dem Plan. Und völlig ins Blaue wollte man die beiden auch nicht schicken, deshalb wurde dem aufsehenden Prüfer ein Brief der beiden Clowns Bingo und Bongo, in die Hände gedrückt:

Sehr hochgeschätzte NINJAS (weil wegen hochgeschätzt, haha),

wir, Bingo und Bongo, haben gestern leider etwas zu viel vom Kuchen erwischt. Jetzt liegen wir hier mit einer Lebensmittelvergiftung und können diese Kinder heute nicht zum Lachen bringen. Macht ihr das doch bitte – die Sachen liegen in einem Schuppen beim Teich, dort wo die Party steigt. Oh, die Ansteckblumen verspritzen Wasser, hihi. Macht uns ja keinen zweiten Teich dort hin, höhö.

Hochachtungsvoll,

BINGO UND BONGO (hihi, wir haben’s wieder getan)


Das klang doch schon vielversprechend. Als Rai wieder an diesen Brief dachte, verdrehte er die Augen. Gespannt, wie dieser Tag enden wird – wahrscheinlich mit einem genervten Rai – setzte er sich auf eine Parkbank direkt neben dem vermeintlichen Schuppen. Jetzt hieß es abwarten und Tee trinken, mal schauen, ob der Yamasaru heute pünktlich war.
 
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Ha, da war sie, die zweite Chance! Und keinen Tag zu früh. Iki hatte die Akademie sowas von satt. Dieses Gepauke konnte einfach nicht gesund sein. Zugegeben, in letzter Zeit hatte er sich sogar ein wenig angestrengt, um den vergeigten Prüfungsjob wieder auszugleichen, aber irgendwann war dann auch mal gut. Schließlich kannte seine Geduld Grenzen und die waren ziemlich eng gesteckt. Doch jetzt war Schluss! Das ganze Geacker hatte sich ausgezahlt und Iki hielt endlich das rettende Schreiben in der Hand. Ein neuer Prüfungsjob - und zur Hölle, diesmal würde er das Ding nicht in den Sand setzen. Wobei, wenn man mal ehrlich war, eigentlich konnte er ja nichts dafür. Dieser Köter war schuld! Knurrt der ihn völlig ohne Grund an und kackt dann rotzfrech einen riesen Haufen direkt vor Ikis Füsse. Damit konnte man ihn doch unmöglich durchkommen lassen! Irgendwer musste dem ja mal zeigen wie der Hase läuft. Gut, der Flohsack war schneller gewesen als er ausgesehen hatte, aber 5 Minuten in diesem abartig stinkenden Müllcontainer hatten ihn letztlich dann doch wieder auf den Pfad der Tugend zurück geführt. Blöd nur, dass dieser Müllcontainer irgendwo im hintersten Winkel von keine-Ahnung-wo gestanden hatte und die Sonne gerade lässig die Kurve kratzte. Iki konnte es immernoch nicht fassen, dass er diesen Köter tatsächlich durch die halbe Stadt gejagt hatte. Nochmal würde der jedenfalls nicht soweit kommen, das stand fest. Aber egal - zweite Chance!

Rasch überflog er nochmal das Schreiben und verzog kurz das Gesicht. Puh, Lebensmittelvergiftung. Böse Sache. Hoffentlich kamen die beiden wieder auf die Beine. Schienen ja nette Kerle zu sein. Ok, bisschen flacher Humor vielleicht, aber was solls. Jetzt würde er die Sache in die Hand nehmen. Er und dieser .. oh scheiße, Takeshi Rai. Die beiden waren sich seitdem zwar nicht mehr begegnet, aber die Spatzen flüsterten von den Dächern, dass Rai schon einigermaßen angepisst gewesen war. Konnte man ja auch irgendwie verstehen. Ob der ihn jetzt zur Sau machen würde? Ach quatsch! Der war doch eigentlich ganz ok gewesen. Gut, Humor zählte nicht zu seinen starken Seiten, soviel war bei Iki hängen geblieben, aber alles in allem war der Typ in Ordnung. Wer bei Minusgraden in kurzen Klamotten durch die Gegend rennen konnte, der steckte auch so einen kleinen Misserfolg weg. Klare Sache.
Dass Rai am Ende dann doch gefroren hatte, war ein Detail mit dem sich der junge Yamasaru in so einer Situation nicht weiter belastete. Also hatte er gut gelaunt, in so ziemlich derselben Kleidung, die Rai bereits von ihm kannte, schon früh am Morgen das Haus verlassen und sich aufgemacht in Richtung Park. Es überraschte somit auch nicht weiter, dass es praktisch im selben Moment, in dem sich der blauhaarige Genin auf der Bank platzierte, hoch über ihm verdächtig zu rascheln begann. Ein Blick hinauf in die Krone des mächtigen Blauglockenbaumes, der gerade in voller Blüte stand, würde neben einer Fülle von Insekten auch eine Reihe schillernd bunter Singvögel enthüllen, deren Balzrituale nur kurz unterbrochen wurden, als sich eine bekannte Gestalt in beachtlichem Tempo von Ast zu Ast schwingend näherte und dabei immer wieder im freien Fall gleich mehrere Etagen dieses beeindruckenden Gewächses überbrückte. Nur wenige Augenblicke später landete der blonde Junge mit den himmelblauen Augen, nach einem kurzen Zwischenstop auf der Lehne der Parkbank mit anschließendem Rückwärtssalto, sicher und mit breitem Grinsen einen guten Meter vor seinem Prüfer.

"Da bist du ja!" begrüßte er ihn wie einen alten Freund, den er viel zu lange schon nicht mehr gesehen hatte. "Kann losgehen!"

An Begeisterung schien es dem jungen Yamasaru jedenfalls nicht zu fehlen.
 

Takeshi Rai

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Als sich der Takeshi auf seine Parkbank niederlassen wollte, begann es über ihm tatsächlich zu rascheln. Zuerst hegte er keine großen Vermutungen, die nicht die Dimension eines Eichhörnchens oder einer Katze überschreiten konnten, aber er wurde eines Besseren belehrt. Kurzerhand sprang der junge Yamasaru aus dem Baum über ihm herunter und landete direkt vor den Füßen des Shinobi. Der sichtlich überraschte Rai hob dahingegen eine Augenbraue hoch und ließ seinen Gedanken freien Gang: „Ihr Yamasaru seid wirklich ein wenig animalisch veranlagt…“ Aber mit einem Kopfschütteln und so viel Ernst, den man an so einem Tag nur haben konnte, begann er mit den typischen Floskeln, die so ein Prüfer wohl draufhatte: „Nun, wie dem auch sei, heute sind wir hier für deinen, ähm, zweiten Prüfungsjob. Da der erste nicht ganz so verlief, wie er geplant war, sind wir beide jetzt wieder hier… gemeinsam. Wir werden das heute so machen, dass du dich ins Rampenlicht stellst und ich werde ein wenig in den Hintergrund rücken und dich beobachten, sehen wie du dich schlägst. Wenn du deine Aufgabe gut machst, dann wirst du zum Genin befördert.“ Bei diesem Satz klopft sich der Takeshi auf seine linke Hosentasche, in der sich – gut versteckt – das hoffentlich zukünftige Stirnband des Anwärters befindet. Aber es galt sich nicht lange daran aufzuhalten, denn der Auftrag rief. Deswegen teilte der Takeshi seinem Schützling auch schon seine erste Aufgabe zu: „Also gut, deine erste Aufgabe besteht darin, die Kostüme aus diesem Schuppen da zu besorgen. Der Schlüssel ist angeblich zwischen einer der Dielen versteckt. Such einfach nach zwei Dielen, die weit auseinanderstehen. Ich warte so lange hier.“ Während Rai die Anweisungen wiedergab, deutete er mit seinem linken Daumen auf den Holzschuppen, der sich gleich zu seiner Linken befand. Und ganz egal wie sich der Yamasaru dabei anstellte, schlussendlich tauchte er mit zwei Clowns-Monturen auf.

Ein wenig genervt von dem Fakt, dass diese Clownskostüme richtig albern aussahen, erhob sich der Takeshi wieder von der Parkbank, um sich eines – das größere der beiden – umzuwerfen. Und das Endergebnis konnte sich… echt nicht sehen lassen. Wer hatte sich Rai schon einmal mit einer roten Wuschelperücke, einer riesigen, roten Clownsnase und einer gelb-grün gestreiften Clownsmontur vorgestellt? Nun, da hat derjenige es. Ein richtig albern aussehender Rai, der sich selbst langsam zu hinterfragen begann. Wieso war er heute überhaupt aufgestanden? Wieso war er überhaupt geboren worden? Für so eine Aufgabe? Er schämte sich wirklich in Grund und Boden. Dem Yamasaru schien das allerdings zu gefallen, denn die Motivation konnte man ihm immer noch aus dem Gesicht ablesen. Aber ja, was tat man nicht alles für den Beruf? „Okay, bringen wir die Sache schnell hinter uns… Ich schätze, die Party wartet schon auf uns.“
 
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"Alles klar!" bestätigte Iki und flitzte die flache Böschung zum Schuppen hinunter. Das knöchelhohe Gras war frisch, aber nicht nass und überall waren kleine Ziersträucher gepflanzt. Ein idealer Parkour zum warm werden. Nicht das Ikioi das gebraucht hätte, schließlich turnte er bereits den ganzen Tag durch die Gegend. Den Zickzacklauf ließ er sich dennoch nicht entgehen. Er schlug einige scharfe Haken, nahm dabei ordentlich Schwung auf und nutzte zudem das leichte Gefälle, um schließlich mit einem großen Satz auf dem Dach des kleinen Gartenhäuschens zu landen. Natürlich nur, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen. Mit Spaß am Klettern hatte das rein garnichts zutun! Neiiiiiiiin! Vor allem, weil das Vordach des Schuppens die darunter liegenden Dielen nun sogar verdeckte. Aber einfach gemütlich um das Häuschen herum zu gehen und die Dielen abzusuchen, roch viel zu sehr nach Langeweile. Also ließ sich Ikioi eben kopfüber vom Dach hängen. Zack, schon hatte er wieder alles Wichtige im Blick, während er sich mit den Füßen die Dachrinne entlang hangelte. Auf der Rückseite des Schuppens wurde er schließlich fündig, ließ sich fallen und landete nach einer halben Drehung wieder auf den Beinen - als ob nichts gewesen wäre. Der Schlüssel ließ sich gut aus der Fuge pulen und öffnete dem eifrigen Akademisten wenig später das Tor zum Reich des Schabernacks. Neben besagten Kostümen fanden sich auch jede Menge Scherzartikel, um nach allen Regeln der Kunst Blödsinn machen zu können. Von wasserspritzenden Ansteckblumen und übergroßen Bonbons, die beim Öffnen Konfetti versprühten, über Clowns, die unerwartet aus Geschenkboxen hüpften, bis hin zum obligatorischen Furzkissen war alles dabei. Darüber hinaus gab es Jonglierbälle, Jonglierkeulen, Jonglierfackeln(!) und - hohoooo - ein Einrad! Damit war schnödes Zufußgehen natürlich für den Rest des Tages abgemeldet.

"Wahnsinn!" rief Ikioi begeistert, als er all das sah. "Schau dir das mal an!" Ohne eine Antwort abzuwarten griff sich Iki erstmal die Kostüme, schob sich das Einrad unter den Hintern und wankte darauf nach draußen. Wow, war gar nicht so einfach. Vor allem, weil das Ding halb platt war und der Grasboden für einen Anfänger auch nicht unbedingt der ideale Untergrund. Trotzdem hielt sich der Blondschopf irgendwie oben und mehr noch, er manövrierte das Teil tatsächlich in Richtung Rai - die Böschung rauf! - mit den Kostümen im Arm. Sah es am Anfang noch so aus als könne sich Iki jeden Augenblick so richtig böse hinpacken, wurde der Yamasaru mit jedem zurückgelegten Meter deutlich sicherer und als er seinen blauhaarigen Kumpanen schließlich erreicht hatte, lag der Fokus längst wieder auf anderen Dingen.

"Hier schau mal." Ikioi reichte eines der Kostüme rüber und hielt kurz darauf mit der frei gewordenen Hand eine rote Wuschelperücke in die Luft. Sein breites Grinsen sagte mehr als tausend Worte und so war klar für wen dieses gute Stück gedacht war. Während er auf dem Einrad beiläufig vor und zurück wippte, musterte Ikioi die übrige Verkleidung. Ein paar riesige Schuhe, ein wild karierter Overall und eine giftgrüne Perücke mit rosa Schleifchen waren noch übrig, und für einen Augenblick beneidete Ikioi seinen Kumpel sogar um die rote Wuschelperücke. Naja, zu spät gesehen. Egal.
Jetzt stieg Iki zum ersten Mal seit seiner Ankunft von dem Einrad und schlüpfte im Handumdrehen in die neue Arbeitskluft. "Tadaaa!" verkündete er feierlich bevor er sich die Schuhe überzog und die gepunktete Gumminase aufsetzte. Sah aus wie ein Eisbär mit Masern, aber sollte wohl so sein.
"Im Schuppen ist noch Zeug zum jonglieren. Wann kommen die Kinder eigentlich?" Erkundigte er sich und schwang sich direkt wieder auf den halben Drahtesel. "Wie ist denn der Ablauf der Feier?"
Während Rai nun Zeit zu antworten hatte, versuchte Ikioi sich auf dem Rad bereits an einer Pirouette. Was man mit dem Ding wohl noch so alles anstellen konnte?
 

Takeshi Rai

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Also, dass da noch Zeug zum Jonglieren im Schuppen ist, interessierte den Takeshi recht wenig. Zum einen beherrschte er das Jonglieren gar nicht und zum anderen möchte er sich auf der Party nicht zum Clown machen – das sollte der Yamasaru machen. Anscheinend lag ihm dieses Talent, denn er stellte sich nicht gerade dumm an, als er auf dem Einrad daherkam. Ein wenig erstaunt über dieses vermeintlich neu entdeckte Talent des Jungen, erlosch die Flamme der Strenge im Kumo-Nin ein wenig mehr. Der Gedanke, dass er sich dieses Mal auf den Job und nicht auf einen Hund konzentrieren würde, verfestigte sich immer mehr in den Gehirnzellen von Rai. Das war eine gute Sache sowie auch die anschließenden Fragen des Jungen eine gute Sache waren. Mit belehrender Tonlage und Sicherheit, beantwortete der Blauschopf die Fragen seines Schützlings: „Also wann die Kinder kommen, kann ich dir nicht genau sagen, aber ich weiß, dass wir uns allmählich auf den Weg machen sollten. Die Party findet dort hinten beim Teich statt.“ Dabei deutete er auf den etwa einen Kilometer entfernten Teich, der die Mitte des Parks begründete. Wenn man die Augen ein wenig zusammenkniff, konnte man schon Tische, Luftballons und Kuchen erkennen. Ebenso wuselten dort drei Menschen umher, wobei zwei davon erwachsen waren und einer ein Kind. Vermutlich war das das Geburtstagskind mit seinen Eltern. Rai mochte Kinder, wenigstens das gab ihm einen Lichtblick auf einen spaßigen Tag. Dabei war es ihm dann schon relativ egal, dass er in diesem Kostüm herumlaufen musste. Aber wie dem auch sei, sein Schützling hatte noch eine Frage gestellt. Dieses Mal ging es um den Tagesablauf und die eigentliche Aufgabe der beiden Shinobi: „Wir werden uns jetzt auf den Weg machen und danach auf die Ankunft der anderen Kinder warten. Danach werden wir für Spaß und gute Laune sorgen, denn das ist das, was Bingo und Bongo auch tun würden. Am besten wäre es, wenn du mit deinem Einrad herumfährst und dabei vielleicht noch irgendwelche Kunststücke machst. Ich werde Luftballons aufblasen und diese formen. Vielleicht erzähle ich auch ein paar Witze, das weiß ich noch nicht. Aber wir werden das beide packen und die Feier zu einer unvergesslichen machen. Und jetzt Hopp, wir müssten schon längst dort sein!“ Und so machten sich die beiden Recken im Clownskostüm, auf den Weg zur Party, in der Hoffnung, dass sie ein Lächeln auf ein paar Gesichter der Kinder, zaubern könnten. Und wer weiß, vielleicht würde sich die Stimmung des Blauhaars um 180 Grad drehen.
 
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Mit einem gut gelaunten "Ok" und weit ausgebreiteten Armen ging es für den grünhaarige Yamasaru nach dieser kurzen Unterweisung auch schon im Sturzflug Richtung Party! - mit einer kurzen Zwischenlandung am Schuppen. Es juckte ihn ja gewaltig in den Fingern die jonglierbaren Fackeln mitzunehmen, aber eine leise Stimme der Vernunft - die sich für gewöhnlich sehr im Hintergrund hielt - riet ihm diesmal dann doch eher davon ab. Brennende Kinder waren nichts womit man einen Prüfungsjob bestand, jedenfalls hoffte Iki das. Schließlich waren sie ja hier nicht in Sora. Oh man, was für ein kranker Gedanke. Egal, Bälle. Die waren jetzt genau richtig. Also schnappte er sich die weichen Lederkugeln und versuchte seinen Prüfer noch halbwegs einzuholen, aber keine Chance. Man konnte ja eine Menge lustiger Sachen auf so einem Einrad machen, doch ein Rennen gewann man damit definitiv nicht. Laaaaaangsaaaaaam...... naja, um nicht einzuschlafen versuchte sich Iki unterwegs schonmal ein wenig im Jonglieren. Tatsächlich hatte er damit sogar einiges an Erfahrung, aber mit so einem halben Fahrrad unter dem Hintern bekam die Sache nochmal einen ganz neuen Dreh - im wahrsten Sinne des Wortes. Die gute Nachricht war, Iki hielt die Bälle oben. Die schlechte Nachricht war, er musste sich so sehr darauf konzentrieren, dass er jeglichen Blick für seine Umgebung verlor. So kam er in einem absolut unvorhersehbaren Zickzack-Kurs an dem kleinen Grillplatz an, der für die heutige Geburtstagsfeier wirklich hübsch rausgeputzt worden war. Bunte Lampions strahlten von langen Leinen herab, die mehrfach quer über den Platz gespannt waren und große Luftballons tanzten im Wind. In der Mitte des Platzes stand ein breiter Tisch, der neben Papptellern und Servietten mit Tiermotiven ein reichhaltiges Angebot an Törtchen, Muffins und Gummibärchen in allen Formen und Farben bereit hielt. Das Prunkstück der Feier war aber ganz klar die mehrstöckige Geburtstagstorte, die nebenan separat auf einem kleinen Podest thronte. Sie war von der Sorte aus der normalerweise nackte Frauen sprangen, aber die Zahl der Kerzen verriert, dass die Dame heute vermutlich frei hatte.

Das Geburtstagskind war ein kleines Mädchen, das zunächst etwas verunsichert gewesen sein mochte, als sich die beiden Farbkleckse aus der Ferne näherten, dessen Sorgen aber augenblicklich verflogen, als sie die Clowns erkannte. Oh wie ging da die Sonne auf. "Mama, Papa schaut mal da!" Aufgeregt sprang die Kleine umher. "Zwei richtige Clowns!!!" Tja, wenn sie wüsste, aber jetzt war wohl nicht die Zeit sich formal vorzustellen und zu erklären, dass die echten Clowns mit Dünnschiss Zuhause saßen. Jetzt war die Zeit die gute Laune am Leben zu halten! - auch wenn einer der beiden gerade jonglierend auf seinem Einrad direkt auf die Königin der Geburtstagstorten zuhielt...
In der Ferne war Kindergeschrei zu hören. Na hoffentlich war das hier nicht vorbei bevor es überhaupt angefangen hatte.
 

Takeshi Rai

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So wie Rai gerade in seinen Gedanken versunken war, bemerkte dieser gar nicht, dass sich sein Begleiter noch einen kurzen Abstecher zum Schuppen erlaubt hatte, damit er sich diese Jonglierbälle holen konnte. Aber über was dachte er gerade nach? Na, über Witze natürlich! Während er auf halbem Wege bei der Party angekommen war, dachte er über vergangene Situationen nach, in denen er irgendwie Witze mitbekommen hatte. Nun, manche dieser Witze waren nicht ganz jugendfrei, aber ein paar… die waren es schon. Diese empfand der Blauschopf dann doch als ziemlich partytauglich und für sein Publikum als angemessen. Aus diesem Grund begann er nun damit, sich ein kleines Repertoire an Witzen zuzulegen, damit er in passenden Situationen damit glänzen konnte. Und das war auch schon so ziemlich alles, was er tat, bis er bei der Party angekommen war. Die Eltern des kleinen Mädchens empfingen ihn freundlich: „Herzlich Willkommen, Bingo! Wie geht es dir? Hoffentlich clowntastisch! Das hier ist unsere kleine Midori. Das ist hier ist ihre Party, ihre Freunde sollten schon bald kommen. Ich selbst bin Yuki, ihre Mutter. Das ist mein Mann Ray.“ So freundlich die zwei auch waren, die Mutter der Kleinen brachte ein wenig an Skepsis mit, denn diese war es, die die zwei Clowns für den Tag gebucht hatte. Deshalb wahrte sie noch für einen kleinen Moment die Fassade und als sich ihr Mann mit Midori aus dem Staub machte, um den ankommenden Ikioi zu begrüßen – anscheinend hatte dieser die Bälle gefunden – sprach sie den Shinobi darauf an: „Ich weiß nicht, wer du bist, aber du bist ganz sicher nicht Bingo. Ich kenne ihn und du bist eindeutig viel zu jung, um er zu sein. Wo ist er?“ Ein wenig überrascht, denn damit hatte Rai überhaupt nicht gerechnet, versuchte er die Fragen der Mutter zu erklären und den Sachverhalt ein wenig zu verdeutlich: „Nun, ich dachte, dass die zwei Herren Ihnen das erklärt hätten. Bingo und Bongo haben sich an die Dorfverwaltung gewendet, weil die beiden mit einer Lebensmittelvergiftung im Bett liegen und sie die Party wirklich nicht missen wollten. Jetzt hat man uns zwei hierher beordert. Aber keine Sorge, wir sind mindestens genauso gut wie die zwei Auftraggeber. Außerdem haben wir auch ein paar außergewöhnliche Tricks auf Lager.“ Mit diesem Satz und einem kleinen Zwinkern – das sollte wirklich nicht als Anmache verstanden werden – wurde diese Konversation beendet. Offensichtlich zufrieden darüber, dass nun zwei Shinobi den Platz der Clowns eingenommen hatten, wollte die Dame gerade wieder zu ihrer Tochter gehen… wäre da nicht der Yamasaru gewesen. Dieser raste nun tatsächlich schnurstracks auf die riesige Torte zu! „Wenn der da jetzt reinprescht, dann können wir das hier vergessen! Ich muss mir etwas überlegen…“, dachte Rai sich. Und da kam ihm die rettende Idee: ein Jutsu! Dazu musste er aber allerdings ein wenig improvisieren, denn immerhin war das Jutsu seine eigene Erfindung und von Anfang an nicht dafür gedacht gewesen. Aber was tat man nicht alles, um eine Party zu retten? Deshalb begann er nun in seinen rechten Zeigefinger, eine kleine Menge an Raiton-Chakra zu laden, damit sich schlussendlich ein kleines Messer daraus bildet (Raiton: Naifu). Mithilfe dieses Messers wollte er nun seinen Plan in die Tat umsetzen.

Deshalb begab er sich jetzt blitzschnell zum Tisch, auf dem die Torte noch verweilte. Nun, der Tisch war nicht gerade groß, aber für den Plan sollte die Größe ausreichen. Nachdem der Takeshi sich vergewissert hatte, dass noch ein klein wenig an Zeit war, bis der Yamasaru volle Kanne in die Torte krachen sollte, begann er damit, eines der Tischbeine, mit dem Messer an seinem rechten Zeigefinger, durchzusäbeln, mit dem Ziel, dass die Torte in die Arme von Rai rutschen sollte – Physik eben! Und was für ein Drama und Schauspiel, das war: Der Tollpatsch von Ikioi, der nicht einmal merkte, dass er gleich in der Torte landen würde und der Held Rai, der gerade alles daransetzte, dieses Tischbein durchzuschneiden. Für die Außenstehenden war diese Situation der Hammer, denn das Geburtstagskind lachte sich gerade die Hosen voll – nicht verwunderlich, wenn man einen am Boden hockenden Clown sah, der gerade dabei war, ein Tischbein zu killen. Aber die Mühen sollten sich bezahlt machen, denn der Plan von Rai ging gerade noch so auf; die Torte rutschte vom Tisch in Rais Hände – welcher sie auch auffing – und der Yamasaru krachte mit vollem Tempo in die Ruinen des Tisches, flog dann von seinem Einrad. Der Takeshi atmete erstmal tief durch, löste dann sein Jutsu auf und stellte die Torte auf einen anderen Tisch ab, der, zum Glück, noch heile war. Das ganze Schauspiel wurde zur rechten Zeit beendet, denn am Horizont konnte man schon die ersten Kinder mit ihren Eltern kommen sehen. Die Kinder waren voller Vorfreude auf die Feier, schon voraus gestürmt. Das sollte noch eine ziemlich fordernde Party werden, falls das so weitergehen sollte.
 
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Und jetzt hinter dem Rück.. - weiter kam Iki in seinen Gedanken nicht, da wurde ihm mit einem lauten Krachen das Fahrgestell unter dem Hintern weggezogen und er purzelte auch schon im nächsten Augenblick mit den bunten Lederbällen um die Wette über den Boden. Eigentlich keine so ungewohnte Situation, schließlich gehörten Purzelbäume zum Grundrepertoire. Also ging er aus der Bewegung flüssig in den Kopfstand und versuchte mit den freien Händen die Jonglierbälle abzufangen, bevor sie irgendwo im Gebüsch landeten. So ganz gelang es ihm nicht, aber immerhin zwei erwischte er - von fünf. Naja, keine Zeit zu schmollen, erstmal die Lage sondieren. Immernoch im Kopfstand, Beine und Arme aus Balancegründen weit zur Seite gestreckt, sah Iki sich um. Die Welt war zwar verkehrt herum, aber das Lachen des Mädchens rückte sie wieder ins rechte Licht. Die Kleine amüsierte sich prächtig und auch ihre Eltern hatten nun Mühe sich zurück zu halten. Mussten sie ja auch nicht. Die Show war schließlich für alle da und Iki sah echt daneben aus. Seine grüne Perücke verschmolz nahtlos mit dem umliegenden Gras und ließ ihn in seinen schrillen Klamotten wie eine verunglückte Blume wirken, die Mühe hatte sich aufrecht zu halten. Die abgespreizten Arme und Beine passten da nur ins Bild.
Die Gastgeber klatschten laut Beifall, was Iki gerne entgegen nahm, auch wenn es irgendwie so wirkte als ob sie Rai applaudierten und nicht ihm. Hatte der etwa auch etwas gemacht? Hm. Der Yamasaru rollte sich ab und stand kurz darauf ausnahmsweise mal auf seinen Beinen. War hin und wieder auch ganz schön. Er rückte seine Verkleidung zurecht und stellte dabei fest, dass aus seiner Brusttasche eine Gummiblume hing. Wie war die denn dahin gekommen? Hing ziemlich schlaff in der Gegend rum. Das konnte so natürlich nicht bleiben. Bisschen Etikette musste schon sein, auch wenn man sich gerade in einem denkbar lächerlichen Outfit befand. Also fummelt Ikioi solange an dem Teil herum, bis es halbwegs ordentlich saß. Gerade wollte Iki sich wieder dem Partygeschehen zuwenden, da stellte er fest, dass eines der Blütenblätter abgeknickt war. Hatte bei dem Sturz wohl ein bisschen was abbekommen. Hoffentlich gab das später keinen Ärger mit den Auftraggebern. Verstohlen versuchte Iki die Blüte wieder zurecht zu biegen, als ihm völlig überraschend ein heftiger Wasserstrahl entgegen kam. Was zum .. verdammt! Direkt ins Auge! Man sollte es nicht glauben, aber so eine gezielte Fontäne zwiebelte ganz schön.
Fluchend hüpfte Iki im Kreis, rieb sich das Gesicht und suchte verzweifelt nach der Quelle dieses hinterhältigen Scherzes. Das Gelächter um ihn herum bekam er dabei nur am Rande mit. Die anderen Kinder waren inzwischen eingetroffen und beteiligten sich nun lautstark an dem Schauspiel. "Die Bluuuume!! Das Wasser kam aus der Bluuume!" riefen sie lachend, während Iki sich am Boden nach verdächtigen Blumen umsah. Nagut, so ungefähr ahnte er schon was hier lief, aber irgendwie gefiel ihm die Rolle des ahnungslosen Clowns unerwartet gut und so setzte er gerne immer noch eins drauf. Die Kinder spornte das nur noch mehr an. "Neeiiin, an deiner Tasche!!" riefen sie und Iki suchte seine Hosentaschen ab, was erneut zu lautem Gelächter führte.

Na bitte, lief doch ganz gut. Was machte Rai eigentlich?
 

Takeshi Rai

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Tja, was machte Rai gerade? Nun, der beschäftigte sich gerade mit einer Gruppe bestehend aus Kleinkindern, die sich in seiner Gegenwart zu amüsieren schienen. Und das Lustige an Rai waren seine Witze, denn die waren so schlecht, dass sie für Kinder in diesem Alter wieder gut waren. Aber auch die Aktion von vorhin, als der Takeshi die Torte in letzter Not gerettet hatte, gefiel den Kindern und diese würden sicher noch in den nächsten Wochen davon reden. Wann sah man denn bitteschön einen Clown, der einfach so ein Messer an seinem Finger formen konnte? Gut, es lag jetzt ein verbrannter Duft in der Luft, aber der schien niemanden großartig zu stören. Die Eltern amüsierten sich untereinander, tauschten den alltäglichen Klatsch und Tratsch aus und tranken Kaffee oder alkoholische Getränke. Hach, wie gerne Rai jetzt an deren Stelle war und nicht hier in diesem verdammten Clownskostüm. Aber was tat man nicht alles für seinen Job? Deswegen schwelgte Rai nicht lange in diesen Gedanken herum und setzte gekonnt mit seinen Witzen fort: „Kinder, passt auf, der ist jetzt echt krass! Geht ein Mann zum Bäcker und verlangt 99 Semmeln. Dann fragt der Bäcker ihn: „Das können wir gerne machen, aber warum gerade 99 und nicht 100?“ Daraufhin antwortete der Mann dem Bäcker: „Naja, wer wird denn die alle essen?“ Hahaha, ist der nicht zum Todlachen?“ Zugegeben, früher fand er diesen Witz auch ziemlich witzig. Aber jetzt fand er ihn nur noch schlecht und flach, sodass man dabei einfach nur die Füße heben konnte – er kam doch schließlich flach daher. Das kümmerte die Meute aber nicht und sie konnten sich vor Lachen kaum mehr auf den Beinen halten – manchen kullerten sogar wirklich am Boden herum. Das wiederum fand Rai lustig und das verleitete ihn dazu, nun komplett in seiner Rolle aufzugehen: Er hüpfte von Bein zu Bein und machte sich damit so richtig zum Affen. Nebenbei spritzte er auch noch mit seiner Wasserpistolenblume herum und traf damit sogar ein paar der Kinder vor ihm. Das gab den Kindern den Rest, niemand konnte sich mehr auf den Beinen halten. Das war ein gutes Zeichen, denn nun wusste Rai wie er weitermachen sollte.

Als es zum Essen der Torte ging, hatten die zwei Clowns aus Shiro mal eine kleine Pause. Die Kinder waren mit dem Essen beschäftigt und währenddessen trommelte Rai seinen Schützling zusammen, um sich mit ihm ein wenig über den bisherigen Tag zu unterhalten. Dazu suchten die beiden sich ein kleines Bänkchen abseits des Geschehens und Rai begann das Gespräch: „Also, wie war dein Tag bisher? Es ist jetzt… ein wenig nach 13 Uhr, ich denke, dass die Party nicht mehr lange andauern wird. Ich schätze mal, so um die zwei bis drei Stunden und dann ist hier tote Hose. Ich bin schon richtig geschafft und brauch jetzt wirklich eine Pause. Ich bin auch froh, wenn das hier bald vorbei ist. Aber ich muss sagen, bis jetzt hast du dich echt wacker geschlagen, außer das mit dem Tisch, da habe ich nämlich die Torte retten müssen. Aber das vergessen wir besser, das kann jedem mal passieren.“ Nun machte er endlich eine Pause und ließ den Yamasaru zu Wort kommen. Und ganz egal wie diese Konversation weiterhin verlief, die Pause der beiden dauerte nicht lange an und sie mussten wieder zurück zur Party. Das bedeutete, dass der Spaß wieder von vorne losging…. Yay.
 
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Iki war gerade im Handstand und versuchte sich die übergroßen Schuhe mit dem Mund zuzubinden, als die Kinder zum Essen gerufen wurden. Eine gute Gelegenheit mal alle Fünfe von sich zu strecken und so ließ der Yamasaru sich einfach kopfüber ins Gras fallen. Roch gut nach Klee. Die Ruhe währte aber nur kurz, da wurde er auch schon zu Rai gerufen. "Ganz gut" stellte er freudestrahlend fest, als sein Kumpane ihn fragte wie es lief. "Ist eigentlich gar nicht so schwierig." Na ob das so ein gutes Zeichen war? Immerhin war das Shinobidasein nichts für Hampelmänner - oder doch? Naja, zumindest heute war es das. Also wozu sich darüber jetzt den Kopf zerbrechen. Ikioi setzte sich zu Rai auf die Bank und hörte wie es nun weiterging. "Zwei bis drei Stunden also noch." griff er den Gedanken seines Vorgesetzten auf. "Kriegen wir hin. Wo ist eigentlich.." suchend sah er sich um. "Ah, da." Iki hatte das Einrad wiederentdeckt, das einige Meter entfernt im Schatten eines Baumes lehnte. Doch bevor er hinüber ging, um zu sehen, ob es nach dem Sturz noch zu gebrauchen war, entschuldigte er sich für den kleinen Patzer. "Hab einen Moment nicht aufgepasst, tut mir leid. Aber du hast den Tag ja gerettet wie es aussieht." wobei er in einer Mischung aus Erleichterung und Verlegenheit lachte. "Ich muss aber zugeben, so richtig habe ich es gar nicht mitbekommen. Ging alles so schnell. Aber~" und jetzt stand er auf und schlenderte zu dem Einrad hinüber "~man kann sicher noch mehr mit dem Ding anstellen. Das Jonglieren kann ich ja erstmal sein lassen." Das schelmische Grinsen dabei konnte einen allerdings durchaus zweifeln lassen.

Wie auch immer. Die ersten Kinder waren mit dem Naschen fertig und kamen gleich wider angerannt. Die Erwartung stand ihnen in die kleinen, runden Gesichter geschrieben und so war klar, dass die Pause beendet war. Iki schwang sich also auf seinen halben Drahtesel und begann gleich darauf bedrohlich zu schwanken. Glücklicherweise konnte er sich jedes Mal noch gerade so eben abfangen, aber wie lange würde das gut gehen? In wirren Schlangenlinien eierte der Clown mit den grünen Haaren deshalb zwischen den Kindern umher, die ihrerseits sichtlich Spaß daran hatten im letzten Augenblick auszuweichen. Aha, sie wollte ihn also ärgern! Na das konnten sie haben. Iki breitete die Arme aus und ahmte ein abstürzendes Flugzeug nach. Jetzt aber nichts wie weg! Vor Freude quiekend stob die Rasselbande auseinander und Iki hinterher. So ging es eine ganze Weile und als die Toberei allmählich ihren Tribut forderte, verwandelte sich der Düsenjäger in eine gaaanz laaangsame Eisenbahn, die nach und nach unter lautem Schnauben alle Kinder einsammelte und in einer langen Schlange zurück zum Geburtstagstisch führte. Dort hatte Rai nun ein großes Publikum. Was er wohl noch in petto hatte? Na sicherlich die ein oder andere Überraschung. So verging der Nachmittag für die Kleinen wie im Fluge und es wurde bald Zeit für die große Schnitzeljagd, die einmal rund um den Teich führen sollte und den Abschluß der Feier einläutete.

Ein bisschen wehmütig sah Iki zu wie sich die Meute versammelte und unter der Leitung von Midoris Mama zur ersten Station aufmachte. Er hatte heute mindestens soviel gelacht wie seine kleinen Schützlinge. Ganz egal wie die Prüfung ausging, der Tag hatte sich gelohnt. "Wie eine große Familie." murmelte er lächelnd vor sich hin und sank dann mit ausgebreiteten Arme ins Gras. "Puh, man bin ich fertig."
 

Takeshi Rai

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Als es für die beiden Clowns wieder zurück auf die Party ging, wurden sie sofort wieder in Beschlag genommen. Ikioi beschäftigte einen Teil der Kinder mit seinen kunstvollen Vorstellungen auf dem Einrad und Rai versuchte sie wieder mit Witzen und ein paar Luftballons zum Lachen zu bringen. Aber diese Kinder wollten mehr sehen. Deswegen kamen sie mit einer bestimmten Bitte zum Clown mit den roten Haaren: „Clown-san, bitte machen Sie nochmal diesen Zaubertrick von vorhin! Das war echt lustig und cool!“ Als sich der Haufen wieder an die Szenerie von vorhin erinnerte, mussten sie alle wieder lachen. Aber mit dieser Bitte hatte der Takeshi so seine Bedenken. Natürlich konnte er wieder sein eigens kreiertes Jutsu einsetzen, denn der Gefahrengrad für dieses Jutsu war relativ gering. Konnte er es aber verantworten ein anderes, aufregenderes Jutsu einzusetzen? Überhaupt, wenn hier so viele Menschen waren, die damit wohl noch nie in ihrem Leben zu tun hatten? Vielleicht gaben sich die Kleinen aber auch wieder mit dem Jutsu von vorhin zufrieden. Deswegen kam er der Bitte nach kleinem Zögern nach: „Na gut, ich mache das nochmal, aber passt bitte auf, Kinder! Kommt dem Finger nicht zu nahe!“ Und so begann Rai wieder damit, eine kleine Menge an Chakra in seinen rechten Zeigefinger zu laden. Dies geschah ohne jegliche Fingerzeichen, genauso wie vorhin. Schlussendlich begann sich wieder die Chakra-Hülle zu bilden und der Zeigefinger von Rai wurde somit von einem rotierendem Blau umhüllt (Raiton-Naifu). Den Kindern schien dieses kleine Vorführung zu gefallen; sie lachten und waren erstaunt über die Fähigkeiten des Clowns. Während der Blauschopf darauf bedacht war, das erschaffene Messer von den Kindern fernzuhalten, stellten die kleinen Racker etwaige Fragen: „Können das andere Clowns auch? Was hast du noch so drauf? Kannst du uns nicht mehr davon zeigen?“ Und auf diese Fragen hatte der Shinobi wahrscheinlich keine erfreulichen Antworten parat. Deswegen löste er das Jutsu auf und redete besonnen und freundlich auf die aufgeregte Meute ein: „Nun, ein paar andere Clowns können das auch, aber nicht jeder. Die sind echt selten, wisst ihr. Die gibt’s hier in dem Dorf gar nicht, außer uns zwei hier. Und ich kann euch nicht mehr von dem zeigen, das wäre nämlich zu gefährlich. Das kann und will ich nicht verantworten.“ Hoffentlich gaben die Kinder jetzt Ruhe. Was sollte er ihnen denn jetzt zeigen? Wie man einen feindlichen Shinobi tötet? Nein, sein Repertoire an Jutsus begrenzt sich auf solche, die dem menschlichen Organismus verheerenden Schaden zufügen konnte. Und dazu war es ihm einfach zu perfide, diese Jutsus auf einer Kindergeburtstagsparty einzusetzen. Es war ihm jetzt auch egal, dass die Kinder mit trauriger Miene abzogen und sichtlich enttäuscht vom Clown waren, aber er wollte nun einfach nicht seinen Job verlieren. Aber immerhin passte das Timing, denn nun wurden die Kinder weiter zu einer Schnitzeljagd geführt. Die Mutter des Geburtstagskindes bedankte sich nochmals bei den beiden Shinobi und entließ sie aus ihrem Dienst.

Das ließ sich der Takeshi nicht zweimal sagen und machte sich mit daraufhin mit Ikioi aus dem Staub. Dieser ließ sich erschöpft ins Gras fallen – Rai tat es ihm gleich. „Das kannst du laut sagen, ich bin es auch. So viele Kinder auf einem Haufen… das schafft einen.“, entgegnete er seinem Schützling. Aber ausruhen konnten sich die beiden später, jetzt galt es sich viel wichtigeren Dingen zuzuwenden: Das Resümee über den Prüfungsjob. Deshalb wurde er nun in seiner Stimmlage ernster und gab nun seine Meinung kund: „Also Ikioi, der Job ist für heute erledigt. Ich denke… du hast dich ziemlich gut geschlagen. Du warst freundlich zu den Kindern, hast dich immer integriert und hast dich nie von der Mission abbringen lassen. Genau das suchen wir, genau das macht einen Shinobi aus. Ein Shinobi sollte sich selbst nie über die Mission und den Auftrag stellen. Auch sollte er immer für sein Team einstehen und es beschützen. Ich denke, dass du gut in dieses Berufsbild passt. Deshalb werde ich in meinem Bericht, eine Empfehlung zur Beförderung abgeben. Und wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja irgendwann auf einer Mission wieder.“ Mal schauen wie der Junge darauf reagierte.
 
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Ein schelmisches Grinsen machte sich auf dem rundlichen Gesicht des Jungen breit, als er seinen Blick von den Wolken abwandte und den Kopf zur Seite drehte. Er sah seinem Prüfer und Clownkumpanen nun direkt ins Gesicht und das Funkeln seiner dunkelblauen Augen machte deutlich wie sehr er sich bereits auf das Shinobileben freute. Tat außerdem gut, mal anständig gelobt zu werden. Das war an der Akademie bisher eindeutig zu wenig der Fall gewesen und durfte jetzt ruhig die Regel werden. Die wohltuende Wärme tiefer Zufriedenheit begann sich im Körper des jungen Yamasaru auszubreiten und mit dem Duft des Grases in der Nase und dem Lachen der Kinder in den Ohren hätte er in diesem Moment zufrieden einschlafen können - hätte er nicht in einem völlig peinlichen Clownskostüm neben einem muskelbepackten Kerl mitten im Park gelegen. Ne, einpennen war vielleicht doch keine so gute Idee. Außerdem konnten sie wenigstens noch ihren Krempel aufräumen. Musste ja nicht alles an den Eltern hängenbleiben. Die hatten mit der Rasselbande schon genug am Hut.

Also hopp aus der Rückenlage in den Handstand und auf Händen rüber zum Einrad. Dabei hielt er auf halber Strecke nochmal kurz inne und sah lächelnd zwischen seinen Armen hindurch zu seinem Chef zurück. "Ich räum' hier noch den Kram weg. Kannst der Verwaltung aber gerne schon mal von unserem grandiosen Erfolg berichten." Dann richtete er den Blick wieder nach vorne und während er kopfüber seinem Feierabend entgegen marschierte fügte er lauthals hinzu "Und spare nicht mit Superlativen!" Iki konnte sich nicht daran erinnern wo er das aufgeschnappt hatte, aber es klang irgendwie gehoben, also genau das Richtige für einen zukünftigen Genin.

Oh, waren da im Schuppen nicht noch die Feuerfackeln? Könnte er ja noch gaaaanz kurz mal ausprobieren - oder vielleicht doch lieber ein anderes Mal?
 

Tatsumaki Hei

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» Die weiße Residenz von Hyuuga Mari

Natürlich hatte Hei mittlerweile sehr empfindliche Fühler dafür entwickelt, wie sich seine Prinzessin fühlte. Und er spürte sofort, dass seine Worte sie verunsicherten, und das tat ihm wirklich leid - aber so richtig verhindern konnte er es auch nicht. Seine eigene Aufregung hielt ihn davon ab, einfach geradeheraus zu sagen, was er wollte - wahrscheinlich hätte es Mari überhaupt nicht gestört, das in ihrem Anwesen zu besprechen. Aber Hei empfand das irgendwie... als nicht richtig.
Früher hätte sich Hei immer als jemand betitelt oder beschrieben, der schnell zum Punkt kam und nicht gerne um den heißen Brei herumredete. Sein Redeanteil bei Missionen war aber stetig gestiegen und so war es langsam, aber sicher zu einer Eigenart von ihm geworden, mit der relevanten Information manchmal ein wenig zu lange hinter dem Berg zu halten. Das war wohl auch hier so, und wäre ihm das klar gewesen, hätte er sich sicherlich dazu verflucht. So aber war er in der unangenehmen Lage, Mari verunsichert zu haben, selbst verunsichert zu sein - und mit ihr durch die Stadt zu gehen, sie aber nicht richtig ansehen oder ansprechen zu können. Die Stille war verhältnismäßig unangenehm, und das war selten zwischen ihnen.
Es wunderte ihn aber auch nicht. Wenn sie an seine Tür gekommen wäre und mit solchen Worten angefangen hätte, ihn auf einen Spaziergang zu bitten, hätte er sich auch Sorgen gemacht. Der Plan war, ihr gleich möglichst schnell jede Sorge zu nehmen, doch er musste sich selbst erstmal ein wenig beruhigen. Es half, ein paar Schritte zu gehen, es half leider überhaupt nicht, dass Mari alles andere ansah und nicht ihn. So gingen sie durch die Straßen der Stadt, ohne groß Worte zu wechseln, aber Hei war klug genug, nicht schon auf dem Weg mit dem Sprechen anzufangen. Immerhin war ja er es gewesen, der einen anderen Ort hatte aufsuchen wollen.

Der Park war an diesem Nachmittag nicht sonderlich gefüllt. Ganz gut besucht, ja, aber jeder, der wollte, fand hier noch ein ordentliches Plätzchen und Freiraum für sich selbst. Hei hatte diesen Park ab und zu schon einmal besucht, wenn er ein wenig Natur sehen wollte, ohne gleich aus Jôsei herauszufliegen, und kannte so zumindest die Hauptwege. Es war nicht so, als wäre er Stammgast, aber es musste reichen.
Die frühlingshaften Temperaturen der letzten Tage und Wochen hatten das gesamte Antlitz des Parkes vollkommen verändert. Es war beinahe penetrant grün, die ersten Blüten strahlten bereits an den Sträuchern und Bäumen. Das Gras war grün, die Blätter waren es auch. Die Wege aus festgetretener Erde brachten mit den Baumstämmen die einzige andere Farbe, die man richtig präsent wahrnahm - mit dem hellblauen Himmel, natürlich. Es roch sogar nach Frühling. Eine leichte Brise vervollständigte das Gefühl von 'der Sommer kommt'. Ein paar der Strähnen aus Heis Zopf wirbelten frech herum, aber noch löste sich der etwas wild aussehende Haarballen an seinem Hinterkopf nicht.

"Also... erstmal, 'tschuldige, dass ich dich so überfallen habe", sagte er dann und warf Mari ein Lächeln zu. Er wirkte noch immer nervös, aber die Umgebung war jetzt deutlich weniger eindrücklich auf ihn. Das Haus der Hyuuga war für Hei schon immer ein wenig Himmel und Hölle gewesen. Dieser Park war brutal neutral, so einfach war das. Und, naja, ganz hübsch anzusehen. "Keine Sorge", schob er dann schnell hinterher. "Ich, äh... will überhaupt nichts Schlimmes." Tja, aber was wollte er dann, wäre jetzt wohl die faire und angemessene Frage gewesen. Hei wand den Blick von Mari ab, auf den Weg, den sie entlanggingen. "Ich habe meiner Mutter von der Sache in Toshi no Kokka erzählt und ihr den Brief ihrer Familie überbracht. Es scheint, als würde sie zumindest erstmal vorsichtigen Kontakt zu den Kao aufnehmen. Ich hab' es vermutet, seit ich weiß, dass sie von den Kao abstammt, aber... es scheint, als wäre der Konflikt zwischen Kao und Senshi unter Anderem Mitschuld an ihrer... Einschränkung." Mari erinnerte sich sicher noch daran, dass seine Mutter nicht gehen konnte. "Außerdem habe ich mit meinem Vater gesprochen. Er hat mir gesagt, dass sie damals nicht genau wussten, was sie mit mir und meinen Fähigkeiten anstellen sollten, und mich letztlich deshalb auf die Akademie geschickt haben. Es war ein etwas unschönes Gespräch..." Das war bisher anscheinend nicht ganz das gewesen, was Hei vermutet hatte. Oder? "Und ich habe viel über die letzte Mission nachgedacht. Über die Tatsache, wie schnell so ein Leben vorbei sein kann. Und darüber, dass ich wohl oft zu zögerlich reagiert habe. Ich glaube, ich hätte es besser machen müssen. Das war meine 'erste große Niederlage', wenn du so willst." Wie, wusste er selbst nicht. Kurz verfiel er in etwas grübelndes Schweigen, schüttelte dann den Kopf. "Ein kleiner Ausschnitt. Ich erzähle es dir später in aller Ausführlichkeit", fuhr er schmunzelnd fort und sah dann wieder zu Mari, während sie in einen weiteren Weg abbogen, der ein wenig kleiner und weniger begangen war. Die Brise raschelte durch die Blätter. "Ich bin jedenfalls zu dem Schluss gekommen, dass ich mich in letzter Zeit viel zu sehr mit dem Status Quo abgefunden habe. Ich habe aufgehört, mich wirklich weiterzuentwickeln, und das wurmt mich. Also hab' ich überlegt, was ich ändern kann und muss. Und ob ich nicht doch langsam Nägel mit Köpfen machen möchte."
 

Hyuuga Mari

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Mari verstand schnell, wohin der Weg führen sollte – der Park war ihr gut bekannt. Aiko war früher immer gerne in der großen Grünanlage von Jôsei gewesen, sei es zum Spazieren, Drachen steigen lassen oder allgemein zum Spielen. Seit ihre jüngere Schwester älter geworden war, waren auch die Ausflüge zum Park seltener geworden – was allerdings nichts daran änderte, dass Mari den Weg noch immer auswendig konnte. Heute fühlte sich dieser Weg allerdings endlos lange an. Ja, mit Sicherheit lag es an der Aufregung wegen dem, was vielleicht kommen würde. Und da auch der Tatsumaki nicht sprach, wurde diese schreckliche Unsicherheit nicht davongejagt, sondern wuchs nur noch weiter, während Mari sich Gedanken machte. Sie überlegte tatsächlich, ob sie etwas falschgemacht hatte – und wenn ja, was genau. Doch egal, wie lange sie darüber nachdachte, es gab keinen konkreten Sachverhalt, den sie hätte packen können. Stattdessen verfestigte sich zunehmend der Gedanke, dass das, was gerade passierte, außerhalb ihres direkten Einflussbereiches lag. Und sie gar keine andere Möglichkeit hatte, als einfach zu akzeptieren, was passierte.

Der wunderschöne Anblick der bunten Blumen, des grünen Grases oder der sprießenden Bäume schaffte es leider nicht, die Hyuuga zu beruhigen. Zusammen mit dem Suna-Nin trat sie auf den eingetretenen Weg, der weiter in die Parkanlage hineinführte. Es gab einige abzweigende Wege, doch vorerst blieben die beiden Chuunin auf der Hauptstraße. Mari zwang sich, den Blick zu heben und Hei bewusst anzusehen – erst jetzt nahm sie sein Erscheinungsbild so richtig wahr. Ihr fiel auf, dass er anders gekleidet war als sonst. Weniger leger, zwar immer noch dunkel, doch den Umhang mit roten und goldenen Ornamenten kannte sie nicht. Es stand ihm, insbesondere zusammen mit den einzelnen Strähnen seines Haares, die um sein Gesicht wirbelten. Und seine hellblauen Augen, in denen sie sich in der Vergangenheit schon so oft verloren hatte – ihr Hals schnürte sich einen Moment zu. Dann, endlich, sprach der Schwarzhaarige mit ihr, lächelte und erklärte, nichts Schlimmes zu wollen. Ah ja? Mari konnte gar nicht verhindern, dass sich ihre rechte Augenbraue skeptisch anhob. Bei den darauffolgenden Worten hatte Hei seinen Blick wieder abgewandt, sodass Mari nicht in seinen Augen hätte lesen können, was er fühlte. Natürlich erinnerte sie sich daran, dass Hana nicht laufen konnte und auch sie war auf die Idee gekommen, dass der Konflikt zwischen Kao und Senshi eventuell etwas damit zu tun haben konnte – immerhin musste es einen Grund geben, warum Hana Toshi no Kokka verlassen, ein neues Leben angefangen und ihren Kindern von der eigenen Herkunft nie etwas erzählt hatte. Das scheinbar unschöne Gespräch mit seinem Vater überraschte die Hyuuga da schon mehr – und sie hätte gerne gewusst, was Mokusei genau gesagt hatte. Sie hatte den Vater von Hei sehr positiv in Erinnerung behalten. Bisher verhielt sich Mari vollkommen ruhig, hörte zu und folgte dem Tatsumaki, als dieser in einen kleineren Pfad des Parks abbog. Sie hatte ihr ungutes Gefühl schon fast vergessen – bis das Gespräch doch wieder die ursprüngliche Richtung einnahm. Die Sache, die Hei mit ihr besprechen wollte. Mari folgte ihrem Freund noch ein Stückchen weiter, als sich eine erneute Stille über sie legte. „Hei.“ Sie blieb abrupt stehen, anstatt dem Suna-Nin weiterhin zu folgen. Dieser ging noch ein, zwei Schritte weiter, bevor er bemerkte, dass die Kunoichi stehengeblieben war und sich selbst zu ihr umdrehte. Die weißen Augen suchten den direkten Blickkontakt, der Ausdruck in ihrem Gesicht wirkte angespannt. „Warum lässt du mich so lange zappeln?“, fragte sie ihn direkt und ein klarer Vorwurf schwang in ihrer Stimme mit. „Egal was du mir sagen willst, sag es einfach.“ Sie stoppte kurz, wandte den Blick dabei allerdings nicht von dem Tatsumaki ab. Dann ergänzte sie, ein wenig leiser, aber dennoch deutlich. „Was möchtest du ändern?“
 

Tatsumaki Hei

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Ja, zugegeben, Hei redete sich ein wenig um Kopf und Kragen. Nicht, weil er ein schlechtes Gewissen hatte, oder weil er nicht wusste was er sagen wollte - sondern weil er einfach nervös war. Das, was er Mari fragen sollte, war etwas, was schon lange unausgesprochen zwischen ihnen stand. Es war etwas, was einen direkten oder indirekten Konflikt auslösen würde, es würde Anstrengung bedeuten und gegebenenfalls gewisse Kompromisse erfordern. Hei war sich absolut sicher, dass er es so wollte. Und was Mari darüber dachte, wollte er ja gerade jetzt rausfinden. Jetzt nur noch die richtigen Worte finden. ​
Mari interessierte es in diesem Moment allerdings verständlicherweise wenig, ob sich in dem Kopf des Schwarzhaarigen schon die richtigen Worte gebildet hatten oder nicht, sondern wollte langsam Klartext. Das war bezeichnend für die junge Frau. Als er seinen Namen hörte, ging er noch zwei Schritte weiter, blieb dann ebenso stehen und drehte sich zu der Hyuuga um. Bekam einen etwas trockeneren Mund, weil er spürte, dass der Moment der Wahrheit wohl kommen würde. Die Implikationen waren das Problem, nicht die Frage an sich. Es war die Sorge über alles, was danach kam. ​

Kurz spürte Hei sogar eine kleine Panik in sich aufkommen. Man, was war er nur für ein Feigling. Er hatte gedacht, das mit seiner Woche Wegsein überwunden zu haben, sich entschieden zu haben, den nächsten Schritt zu wagen. Und doch stand er hier und wurde von seiner Freundin angestupst - beziehungsweise musste angestoßen werden. "Ich lass' dich gar nich' zap...", fing er an, seufzte dann und strich sich über das Gesicht. Der Vorwurf in ihrer Stimme tat weh, aber er verstand es ja. Hei war intelligent genug, es ganz genau zu verstehen - und zu emotional, um es einfach eiskalt durchzuziehen. Dann aber konnte er ein leises Kichern nicht unterdrücken, vielleicht war es fast ein wenig Galgenhumor. Sie hatte ihn - mal wieder - in die Ecke gedrängt, aber es war mehr positiv als negativ. ​
"Entschuldige. Okay, dann mach' dich auf ein wenig Pathos gefasst", meinte er dann und sah ihr in die Augen, trat einen Schritt auf sie zu, sodass er direkt vor ihr stand. Überhaupt nicht bedrohlich oder so, mehr zögerlich, aber trotzdem präsent. "Prinzessin, ich... möchte einen Schritt nach vorne gehen." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Die Mission, der Besuch in Suna - mir ist klar geworden, dass ich nicht länger morgens alleine aufwachen möchte. Wir haben unsere Jugendzeit hinter uns. Wir sind Chuunin. Es gibt keinen Grund..." Er kratzte sich am Kopf. "Was ich sagen will ist: Ich möchte nicht mehr warten. Ich will nicht mehr überlegen müssen, ob ich dich heute sehen kann oder erst morgen wieder." Er nahm ihre Hände in seine, sah ihr in die Augen. "Es fällt mir schwer, das zu fragen, weil ich trotz allem weiß, dass diese Frage mehr beinhaltet als nur 'Möchtest du nicht mit mir zusammen leben?', schon alleine wegen deinen Clanverpflichtungen." Für diesen Moment konzentrierte sich der Suna-nin wirklich nur auf die Braunhaarige und in seinen Augen funkelte jetzt mehr Sicherheit. Grundsätzlich war sein Anliegen raus. Das gab ihm die Sicherheit, noch ein wenig mehr zu sagen. "Letztlich war es aber das, was ich ändern möchte. Ich habe das Gefühl, dass ich nie zu einem besseren...", fing er an, legte den Kopf leicht schief, grinste dann etwas. "Ich will, dass wir uns was zusammen aufbauen, okay? Das ist in der letzten Zeit so ziemlich das einzige gewesen, an das ich wirklich denken konnte. Und mir ist die Decke in meiner Wohnung dabei nicht nur einmal auf den Kopf gefallen." Er holte kurz tief Luft und seufzte dann erleichert, wirkte sogar ein wenig zufrieden, aber als er Mari in die weißen Augen sah änderte sich der Ausdruck und wurde eher zärtlich. "Ich weiß, dass diese Frage... oder besser: Die Antwort auf diese Frage für dich viel schwieriger ist, als für mich, aber vielleicht gibt es da ja einen Weg..." Hyuuga, und so, ne? Allerdings wusste er das in dem Sinne auch nicht - es war mehr eine Vermutung.​
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
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Der Wind zog durch die Baumkronen und ließ das Blattwerk leise rascheln. Mari wappnete sich, wollte vorbereitet sein auf das, was Hei sagen würde. Sie hätte in Erwägung ziehen können, dass er nicht in die eine Richtung abzielte, die sie befürchtete – doch in diesen Momenten funktionierte das Hirn nicht rational. Zwischenzeitlich hatten die Worte und das Handeln des Suna-Nin in diese eine Richtung gedeutet und seitdem hatte sich die Furcht vor dieser Richtung so sehr in der Gedankenwelt Maris verfestigt, dass sie überhaupt nicht mehr darüber nachdachte, dass Hei auch ganz andere Beweggründe für diesen Spaziergang im Grünen haben könnte. Es war wie ein Pflaster – die Kunoichi erwartete einen schrecklichen Schmerz, konnte und wollte aber nicht länger warten. Es sollte schnell gehen, damit sie Klarheit hatte... und diese schreckliche Unsicherheit endlich verschwand. Die 20-Jährige schluckte trocken, als der Tatsumaki einen Schritt auf sie zuging, ihr in die Augen sah und direkt vor ihr stehenblieb. Allein durch den Größenunterschied musste Mari den Kopf ein wenig in den Nacken legen, um Hei weiterhin ansehen zu können. Doch so nah sie sich auch gekommen waren, die letzten Zentimeter fehlten, damit sie sich berührten.

Dann, endlich, sprach Hei mit ihr. Und teilte all die Überlegungen mit ihr, die er in der vergangenen Woche in Suna gehabt haben musste. Während der Tatsumaki sprach, erlebte Mari eine Achterbahn der Gefühle. Von der Angst und Sorge, zur Verwirrung, hin zur Erleichterung und dann zur Scham über das, was sie selbst erwartet und Hei scheinbar wirklich zugetraut hatte. Und dabei waren seine Worte das genaue Gegenteil von ihren schlimmsten Erwartungen. Er... wollte etwas mit ihr zusammen aufbauen? Mit ihr zusammenleben? Mari war sprachlos und wusste nicht, welches dieser vielen Gefühle in ihr gerade überwog. Sie hob die rechte Hand an und legte diese über ihr Gesicht, während der Blick nach unten sank, um zu sich zu finden. „Oh man, Hei...“, murmelte sie in ihre Hand und verweilte einen Moment in dieser Position. Wenn man genau hinsah, konnte man die Veränderung ihrer Lippen wahrnehmen – wie die Mundwinkel plötzlich weit nach oben wanderten. „Wie kannst du mir einen solchen Schrecken einjagen?!“ Pure Erleichterung schwang im Ton der jungen Frau mit, bevor sie die Hand von ihrem Gesicht löste, aufsah und dem Tatsumaki ein ehrliches Lächeln schenkte. Er konnte nicht ahnen, dass Mari nur zu gut verstand, warum es ihn solch eine Überwindung gekostet hatte, diese Worte auszusprechen – immerhin hatte auch die 20-Jährige sich schon lange mit dem Gedanken auseinandergesetzt und trotzdem nie den Mut gefunden, diesen... weiteren Schritt wirklich anzugehen. Und Hei zu fragen, ob er es wollte. Anstatt noch etwas zu sagen, überwand die Hyuuga die letzten Zentimeter, die sie von dem Schwarzhaarigen getrennt hatten, legte ihre Hände vorsichtig auf seine Wangen, ging auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Zärtlich, aber doch mit Nachdruck, als all die Sorgen endlich von ihr abfielen. Als ihre Lippen sich von den seinen lösten, verblieb Mari nahe bei ihm, sah in die hellblauen Seelenspiegel ihres Freundes. „Ich möchte schon lange mit dir zusammenleben“, gab sie ihm endlich die Antwort, auf die er gewartet hatte. „Aber im Endeffekt hat der letzte Schubs gefehlt, um endlich mit dir darüber zu sprechen“, gab sie dann zu, fast ein wenig entschuldigend. Natürlich hatte Hei recht – sie waren schon lange zusammen, kannten sich noch viel länger. Sie hatten viel miteinander erlebt, waren älter geworden. Es war an der Zeit, sich auch sonst endlich ein eigenes Leben aufzubauen. Gemeinsam. „Ich möchte es mitbekommen, wenn du von einer Reise nach Suna nach Hause kommst. Sofort, nicht erst am nächsten Tag.“ Sie strich über seine Wange, während sie ihn ansah und schmunzelte. „Also um es kurz zu machen: Ja. Lass uns zusammen etwas aufbauen. Und mach dir über den Hyuuga-Clan mal keine Sorgen. Die Verpflichtungen kann ich auch erfüllen, wenn wir zusammenwohnen.“ Natürlich würde es viele Angehörige des Clans geben, die diesen Schritt nicht gutheißen würden. Andererseits wären es die gleichen Leute, die die allgemeine Beziehung zwischen Hei und Mari bereits nicht guthießen, daher war es für Mari kein Grund, den nächsten Schritt mit ihrem Partner weiter aufzuschieben. „Weißt du, es ist ein lustiger Zufall, dass ich in der letzten Woche auch sehr intensiv darüber nachgedacht habe. Ja, ich habe dich sehr vermisst.“ Die Kunoichi grinste amüsiert. „Und tatsächlich... gibt es da etwas, das ich dir zeigen wollte.“
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
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So, nun war es heraus und er konnte auf eine Antwort warten. Es war ja nicht so, als befürchtete er eine harte Abfuhr, aber die ganzen Gedanken, die er sich gemacht hatte, waren ja auch nicht von ungefähr gekommen. Ihm klangen oft noch die Worte des Hyuuga-Sprösslings aus Konoha in den Ohren: 'Blut ist dicker als Wasser'. Mari war ihr Clan extrem wichtig, und so war es einer seiner Anliegen schon seit jeher gewesen, sie aufgrund ihrer Beziehung zu ihm nicht in Schwierigkeiten zu bringen. Und doch gab es da einen Punkt im Leben, in dem man damit leben musste, dass man jemanden durch seine Nähe einnahm und für andere nicht mehr so direkt zugänglich machte. Das gehörte dazu, wenn man sich an jemanden binden wollte, und er befürchtete nur, dass es andere Leute gab, denen das nicht gefiel. Trotzdem wollte er Mari, das stand außer Frage. Hei sah Mari weiter an, blinzelte etwas verwirrt als sie antwortete - oder zumindest erstmal wieder die Stimme erhob. Wie, was, Schrecken einjagen? Ja, er war vielleicht nicht so deutlich gewesen, aber es war ja jetzt nicht so als hätte er vorgeschlagen, dass...
Und mit einem Mal setzte sein Kopf für einen kleinen Moment aus, als die Hyuuga ihn küsste. Es erinnerte ihn an ihren ersten Kuss, damals in Sunagakure, und wie unfassbar leer sein Kopf sich angefühlt hatte. Mit einem Mal schien alles wie weggeblasen und Leichtigkeit breitete sich aus. Damals wie heute hatte ihre Berührung diese Wirkung. Willig erwiderte er die Berührung, legte eine Hand um ihre Hüfte. Dann, endlich, sprach sie die Worte die er sich so erhofft hatte, und ein breites Lächeln setzte sich willkürlich auf seinem Gesicht fest. Vollkommen ohne sein Zutun, und ein heißes Glücksgefühl durchströmte den Tatsumaki. Seine blauen Augen glitzerten leicht amüsiert, glücklich, erleichtert und zugeneigt - trotz des etwas holprigen Starts des heutigen Tags schien die Sonne gleich noch viel schöner zu scheinen.

"Ich glaube, mir überhaupt keine Sorgen zu machen, ist ein wenig zu viel verlangt", merkte er an, erwiderte ihr leichtes Grinsen aber zufrieden. "Etwas zeigen?", fragte er und legte den Kopf schief. Hm, normalerweise konnte er ganz gut erkennen, in welche Richtung ihre Andeutungen gingen... doch jetzt gerade war er sich nicht sicher. Doch Mari schien ihm für den Moment nichts sagen zu wollen, grinste ihn nur keck an und begann wieder loszugehen - weiter den Weg entlang. Hei nahm die Verfolgung auf und gesellte sich wieder an ihre Seite, die Strähnen seiner Haare ein wenig zurückstreifend. "Ich dachte, ich wäre heute dran mit komischen Andeutungen", bemerkte er, nahm ihre Hand und ging zusammen mit seiner Gefährtin durch den Park, spürte einfach, wie dieses Glücksgefühl überhaupt nicht weggehen wollte. "Du kannst schlecht den Spieß umdrehen, das halte ich heute nicht mehr aus." Die Hyuuga schien genau zu wissen, wohin sie wollte, und so drückte Hei erst kurz vor dem Ende des Parkwegs, der sie wieder in den Byakko-Bezirk entlassen würde, die Hand der jungen Frau. Er ließ sie los, packte Mari dann aber um der Hüfte (die nicht verletzte Seite, natürlich), zog sie zu sich, beugte sich zu der Braunhaarigen herab. "Danke, Hime. Deine Antwort bedeutet mir alles", wisperte er leise, sah in ihre Augen - und stahl ihr einen Kuss, bei dem er sehr deutlich machte, dass auch er sie sehr vermisst hatte. Die letzten Tage ohne sie waren leerer gewesen als erwartet. Seine Lippen drückten sich leidenschaftlich auf ihre, und erst nach einigen Momenten entließ er sie wieder aus dem Überfall, richtete sich wieder gerade auf. Mit einer schnellen Bewegung rückte er seinen Mantel wieder ein wenig zurecht, und straffte seinen Rücken. "Gut... was willst du mir zeigen? Ich bin bereit für alles, glaube ich", meinte er und blinzelte leicht. "Was treibt deine Familie denn überhaupt gerade so? Du warst alleine zuhause, oder?" Nachdenklich schwieg er einen Moment, fühlte sich dann ein wenig doof. "Ich hätte dieses ganze Theater wohl auch lassen können, oder?", brummte er dann und seufzte ein wenig ergeben. "Ich weiß auch nicht, wieso es mir so schwer fiel, dich einfach bei dir zu fragen. Vielleicht hätte ich es nicht ertragen können, wenn ich dann mit einem Korb von da hätte fliehen müssen...", murmelte der Wüstensohn und warf seiner Freundin einen Blick zu. "Trotz allem - tut mir Leid, wenn ich dir einen Schrecken eingejagt habe."
 
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