Hyuuga Mari
Chuunin
Mari wusste, wohin sie wollte und so wartete sie nicht länger, sondern deutete Hei an, ihr zu folgen. Der Suna-Nin brauchte einen Moment länger, bevor er zu der jungen Frau aufschloss und den Kopf fragen schieflegte. Ja, sie wollte ihm etwas zeigen. Und sie hoffte, dass es ihm gefallen würde, immerhin war er nicht der Einzige gewesen, der sich in der letzten Woche um die eine oder andere Sache gekümmert hatte. Aber... dazu gleich mehr. Das Ende des Parkwegs kam näher und so schön es hier auch war, gerade in diesem frühsommerlichen Wetter, der leichten Brise und der angenehm warmen Sonne, so mussten sie die Parkanlage verlassen, um ans eigentliche Ziel zu kommen. Die Hyuuga stutze einen Moment, als ihr Freund plötzlich ihre Hand losließ, doch ehe sie sich versah, hatte Hei die Hände um ihre Hüfte gelegt, sie zu sich gezogen und stahl sich gezielt einen weiteren Kuss von der Braunhaarigen. Mari war kurz überrascht von der doch eindeutigen Leidenschaft, die Hei in den Kuss legte, doch sie ließ sich gerne mitreißen und erwiderte die Gefühle des Tatsumakis. Zum Glück waren keine Jugendlichen anwesend, denn dann hätte das Pärchen sicherlich den einen oder anderen Kommentar hier in aller Öffentlichkeit kassiert, der Mari aus dem magischen Moment mit Hei herausgerissen hätte. Als sich die Lippen Maris von Heis lösten, lag eine leichte Röte auf den Wangen der Hyuuga. „Lass dich überraschen“, antwortete sie amüsiert auf seine Nachfrage und zog ihn stattdessen einfach weiter, sodass sie den Park endgültig hinter sich ließen. „Aber ich glaube, es wird dir gefallen“, deutete sie selbstbewusst an, während sie den Blick des Schwarzhaarigen erwiderte. Sie liebte es, ihn anzusehen. „Ich war tatsächlich alleine Zuhause. Meine Mutter hat meinen Vater zu einem Spa-Wochenende überredet. Naja, du kennst meine Mutter. Mein Vater hatte kaum eine Wahl.“ Yue war wohl die einzige Person, die den sonst sehr gefühlskalt wirkenden Shirou bändigen konnte. Mari hatte es schon immer faszinierend gefunden, wie die beiden miteinander umgingen und auch, wenn Shirou es sich nicht offensichtlich anmerken ließ, so war doch spürbar, dass da irgendetwas zwischen Yue und ihm sein musste. Eine Verbindung, die tief reichte – und vermutlich ehrliche Gefühle und Zuneigung beinhaltete. Als Kind hatte Mari das nie verstanden, doch mittlerweile spürte sie die besondere Liebe zwischen ihren Eltern, die ganz ohne offenkundige Liebesbekundungen funktionierte. „Aiko ist heute schon ziemlich früh abgehauen und hat mir nicht gesagt, wo sie hingeht. Ich habe das Gefühl, da gibt’s irgendjemanden, mit dem sie sich trifft. Aber darüber sprechen wollte sie bisher nicht.“ Die süße, kleine Aiko von einst war mittlerweile auch schon 16 Jahre alt. Es fiel Mari noch immer schwer, zu akzeptieren, dass ihre kleine Schwester zunehmend erwachsen wurde – so wie sie selbst auch. Und dass Partnerschaften plötzlich auch für Aiko ein Thema geworden waren. Mari grinste. „Vielleicht kannst du ja mal mit ihr sprechen. Dann ist sie bestimmt mitteilungsfreudiger“, schlug die 20-Jährige Hei vor und lachte dann leise. Mittlerweile hatte das Pärchen sie den Rand des Byakko-Bezirks erreicht, die nächste Straße führte zum größten aller Bezirke: Den Seiryuu-Bezirk. Mari drehte sich noch einmal zum Suna-Nin, umgriff seine Hände und sah ihn tadelnd an. „Das sollte dir auch leidtun! Ich habe mir sonst etwas ausgemalt.“ Kurz hielt sie den tadelnden Blick aufrecht, verfiel dann aber doch sehr schnell in ein Lachen, was die Situation endgültig entschärfte. „Weißt du, deine Frage hier im Park hat dem Ganzen eine deutlich romantischere Atmosphäre gegeben. Das wäre im Haus meiner Eltern bestimmt nicht so rübergekommen.“ Sie zwinkerte und zog Hei dann weiter mit sich. „Kennst du eigentlich das Nisuko-Viertel im Seiryuu-Bezirk?“, fragte sie wie beiläufig. Vielleicht würde es ihm etwas sagen – immerhin wohnte er selbst im Seiryuu-Bezirk. Da das Wohnviertel Jôseis allerdings sehr groß war, konnte es auch sein, dass der Suna-Nin von dem Viertel noch nichts gehört hatte. Immerhin handelte es sich beim Nisuko-Viertel um einen sehr jungen Stadtteil, der sich insbesondere durch viele Neubauten im modernen Stil auszeichnete. Also eine ganz andere Ecke als jene, in der Hei bisher wohnte.
Tbc: Maisonettewohnung Hei & Mari
Tbc: Maisonettewohnung Hei & Mari